Gewinner und Verlierer,
Barbara, Montag, 07.12.2009, 22:39 (vor 5599 Tagen)
interessant, aber...
Elli
, Montag, 07.12.2009, 23:02 (vor 5599 Tagen) @ Barbara
... leider voller Widersprüche (siehe vor allem Punkt 1) und/oder empirisch zu widerlegen. Warum zum Beispiel ist denn Dubai pleite, wenn es doch von einem fallenden Dollar profitiert? Und wie die amerikanische Wirtschaft boomt (amerikanische Produkte werden ja im Ausland billiger), sieht man hier:
Fazit: Fundamentaler Blödsinn, wie immer wieder gezeigt.
Dieses Märchen hält sich ewig .....
ufi , Nord-Bayern / Franken, Dienstag, 08.12.2009, 07:46 (vor 5599 Tagen) @ Elli
Hallo Elli,
es ist doch ein Märchen, dass es gut ist (für die Industrie), wenn man möglichst viele Güter exportiert.
Das Gegenteil ist der Fall. Viele (billige) Importe verbessern die Leistungsbilanz. Nur auf die kommt es an.
Dass die Staaten mit dem (zusätzlichen) Wohlstand nichts anfangen können, das ist dann ein politischen Problem, aber prinzipiell ......
Billige Importe ist eigentlich nichts anderes als Sklaventum, nur dass man nun nicht mehr die Arbeitskraft holt, sondern gleich die fertigen Produkte. Kein größeres Imperium der Geschichte konnte jemals ohne Nettoleistungszufluß existieren.
Nur dem dummen Volk drückt man dieses Märchen vom "Guten Export" aufs Auge .......
Meint
ufi
--
Interpunktion und Orthographie dieses Beitrags sind frei erfunden.
Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln der Rechtschreibung wäre rein zufällig und ist nicht beabsichtigt.
Dazu ein guter Beitrag:
dottore , Dienstag, 08.12.2009, 08:21 (vor 5599 Tagen) @ ufi
bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 08.12.2009, 12:18
Hi ufi,
wie wahr!
Dazu gefunden bei
http://sneaker.cfg-hockenheim.de/referate/inhalt/wirtschaft/
"Handel
Allgemein
Der Handel spielte gegenüber der Landwirtschaft bis zum 3. Jahrhundert v. Chr. in der Wirtschaft Mittelitaliens eine deutlich untergeordnete Rolle. Erst die im 3. Jahrhundert v. Chr. einsetzende Münzprägung und die zunehmenden Kontakte haben einen grundlegenden Wandel der rückständigen Wirtschaftsstruktur Roms bewirkt.
Roms Handelsbilanz war passiv (!): Es wurde mehr importiert als exportiert, schon in der Frühzeit aus griechischen Kolonien.
Rom konnte einen blühenden Handel und eine gute Wirtschaft verzeichnen, wahrscheinlich aus diesem Grunde gab es sogar schon Ansätze für bargeldlosen Zahlungsverkehr.
Über den Umfang des Handels sind jedoch nur grobe Schätzungen möglich. Bei einer geschätzten Überlieferung zwischen einem Prozent und einem Promille einst vorhandener Stücke erlauben die dokumentierten Mengen importierter römischer Metall- und Glasgefäße jedoch den Rückschluss auf erhebliche Zahlen.
In der Stadt Rom
Rund um das römische Forum waren große Markthallen, die Kaiserfora, um das alte Einkaufs- und Verwaltungszentrum angelegt, sie dienten auch als Gerichtshallen. Die Trajansmärkte, eine Art römisches Warenhaus, boten für die damalige Zeit alles in reichlicher Vielfalt. So waren in der Saepta Iulia, einem 400 m langen und 60 m breiten Gebäude, alle Geschäfte ähnlich einem heutigen Kaufhaus untergebracht.
Der Lebensstandard stieg allgemein, vor allem in den größer werdenden Städten.
Die Handwerker stellten sich darauf ein und Händler belieferten die Verbraucher mit einer Vielzahl von Produkten. Die Lebensgewohnheiten der Menschen, die Ausstattung ihrer Wohnungen und die Gebrauchsgegenstände glichen einander im ganzen Imperium: Bei allen sozialen Unterschieden gab es eine einheitliche Lebensweise.
Die Versorgung von Rom wurde durch die CURA ANNONAE organisiert, wobei Getreide von den Provinzen Afrika und Ägypten, Öl, Wein und garum von spanischen Provinzen geliefert wurden. Daneben bestand aber ein freier Getreidemarkt in Rom.
Eine der Grundlagen des Wirtschaftslebens während der späten Republik und des Kaiserreiches war die kostenlose Getreideversorgung. Lediglich ein geringer Teil wurde an Bäcker verkauft, das meiste verteilte man an Bürger aller Schichten.
Sklavenhandel
Der Sklavenhandel besaß während des 2. und 1. Jh. v. Chr. große wirtschaftliche Bedeutung: Vor allem Gallier verkauften Kriegsgefangene oder Schuldsklaven in großer Zahl nach Italien und aus dem östlichen Mittelmeerraum gelangten viele Menschen – teilweise als Opfer der Piraterie – auf den Sklavenmarkt.
Sklaven sahen die Römer als Sachen an, mit denen man nach Belieben umgehen konnte und die der Gewalt ihres Besitzers völlig unterworfen waren.
Deswegen war es üblich, dass man sie auf Sklavenmärkten handelte: Es gab Sklavenhändler, die ihre „Ware“ zum Verkauf anboten oder gute Sklaven ankauften. Lediglich am Gewinn ihres Herrn beteiligte Sklaven konnten später ihre Freiheit erkaufen.
Seehandel
Seit ältesten Zeiten gab es im Mittelmeerraum einen regen Handelsverkehr. Er verband über weite Distanzen die nordwestlichen Provinzen mit dem Vorderen Orient und hatte einen erheblichen Umfang, was allein an der Ladekapazität der Schiffe ablesbar ist. Schiffe waren im Altertum das leistungsfähigste und billigste Transportmittel.
Der Seehandel an den Küsten des Arabischen Meeres2, des Indischen Ozeans und des Nordpazifiks war sehr bedeutend. In der Zeit des 1. und 2. Punischen Krieges wurde Rom zur Seemacht, römische Händler folgten den Legionen sogar nach Afrika, um von der Beute zu profitieren.
Spätestens seit der LEX CLAUDIA DE NAVE SENATORUM (218 v. Chr.) – einem Gesetz, das Senatoren den Besitz von Schiffen mit einer Ladekapazität von mehr als 300 Amphoren untersagte – betrieb man mit erheblichen finanziellen Mitteln Handel. In großen Hafenstädten wie Ostia, dem Hafen Roms an der Tibermündung, wurden fortlaufend Schiffe be- und entladen und stachen in See. Es gab sogar eine Hafenpolizei, die das rege Treiben überwachte und gegen Schmuggler vorging.
Das Risiko für die Kaufleute war offensichtlich immer groß: Nur selten waren die Transportwege zu Lande und zu Wasser sicher. Eine besondere Plage stellte die Seeräuberei dar. Im 1. Jahrhundert v. Chr. gelang es den Piraten zeitweilig, das gesamte Mittelmeer unter ihre Kontrolle zu bringen und Handelsfahrten nahezu unmöglich zu machen. Der römische Staat griff ein. Es wurden regelrechte Kriege geführt (Pompeius), um das Piratenunwesen zu beseitigen. 1300 Piratenschiffe wurden damals verbrannt, 300 im Kampf erobert.
Handelsrouten
Seit dem Beginn der Kaiserzeit hatte sich das Fernhandelsnetz beständig erweitert. Es umspannte nicht nur das gesamte Römische Reich, sondern erstreckte sich in vereinzelten Routen bis an die Ostsee und über das Schwarze Meer hinaus bis nach Rußland. Von Petra und Palmyra im Osten des Reiches führten Karawanenstraßen durch das Zweistromland (Mesopotamien) an den Persischen Golf und gewannen hier Anschluss an den Fernhandel mit China, Südindien und Ceylon.
Eine der bekanntesten frühen Fernhandelsrouten ist die Seidenstraße zwischen China und dem kaiserlichen Rom. Sie entstand etwa um 100 v. Chr., als die Han-Dynastie einen großen Teil Zentralasiens für den Karawanenverkehr sicher machte. Auf der 6 000 Kilometer langen Strecke beförderte man die bei den Römern sehr begehrte chinesische Seide, römische Wolle und wertvolle Metalle sowie viele andere hochwertige Luxusgüter über Zwischenstationen in Indien und Arabien.
"...minimaque conputatione miliens centena milia sestertium annis omnibus India et Seres et paeninsula illa (Arabia) imperio nostro adimunt: tanti nobis deliciae et feminae constant!" (Plinius). Übersetzt:
"Nach den niedrigsten Schätzungen entziehen Indien, die Serer und die Halbinsel Arabien unserem Staate alle Jahre 100 Millionen Sesterzen: Soviel kosten uns Luxus und Frauen!"
Mit diesen Worten beklagte Plinius der ältere die Verschwendungssucht seiner Zeitgenossen, die damals Luxusgüter vom ganzen (damals bekannten) Erdkreis begehrten – dabei zahlten sie immense Preise, die sich gelegentlich verhundertfachten!
Binnenhandel zwischen Provinzen
In der Kaiserzeit nahmen die zum Römischen Reich gehörenden Gebiete einen großen wirtschaftlichen Aufschwung. Die PAX ROMANA förderte ungestörte Handelsbeziehungen im ganzen Imperium Romanum.
Die aufstrebenden Provinzen trieben nicht mehr nur mit dem zentralen Italien Handel, sondern auch untereinander. Das Imperium Romanum entwickelte sich im 1. und 2. Jahrhundert n. Chr. zu einem geschlossenen und sich selbst versorgenden Wirtschaftsgebiet.
Nordafrika oder Ägypten exportierten Getreide, Metalle kamen von der Iberischen Halbinsel, Luxusartikel aus Italien, Griechenland oder dem Orient, Töpferwaren und Glas aus Gallien und dem Rheinland, exotische Tiere aus Afrika oder Asien, Leder und Pelze vom Nordrand des Reiches; die Randgebiete des Imperiums lieferten auch Sklaven.
Träger des römischen Handels nach Germanien waren in der Regel römische Kaufleute, mercatores, die sich meist zu Vereinigungen zusammenschlossen."
© Daniel Vollbrecht, 2000
Also für das antike Rom scheint es zu stimmen + Gruß!
(Als Zitat hervorgehoben + Quellenangabe hinzugefügt. HM)
-----> Sammlung (oT)
Chef. , Dienstag, 08.12.2009, 11:20 (vor 5598 Tagen) @ dottore
- kein Text -
Hier die Quelle:
YooBee , Dienstag, 08.12.2009, 11:47 (vor 5598 Tagen) @ Chef.
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"Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher, und die Gescheiten so voller Zweifel“ (Bertrand Russell).
Hier noch etwas quelliger... :))
Hardy, der Student , Dienstag, 08.12.2009, 13:34 (vor 5598 Tagen) @ YooBee
Skizze inklusive.
Notorisch passive Handelsbilanz heisst doch fortlaufende Zusatzverschuldung
Zarathustra, Dienstag, 08.12.2009, 12:40 (vor 5598 Tagen) @ dottore
... im Ausland, oder Dottore ? Das hiesse doch, dass hier bereits die Saat für den unausweichlichen Niedergang ausgesät wird und der Import-Wohlstand lediglich eine Blase, nichts Nachhaltiges und ein Phänomen auf Zeit sein muss, mit finalem Bankrott. Oder übersehe ich hier etwas ?
Grüsse, Zara
Nur im Prinzip .....
ufi , Nord-Bayern / Franken, Dienstag, 08.12.2009, 15:47 (vor 5598 Tagen) @ Zarathustra
Hallo Zara,
der Handel "Ware gegen Papierschnipsel" funktioniert auf Vertrauen.
Heutzutage müssen ja nicht mal mehr die Papierschnipsel gedruckt werden.
Alles was man riskiert: Vertrauensverlust, wenn man die eigene Währung killt.
Im kleineren Maßstab alles schon da gewesen. Über die Jahrhunderte schon hunderte Male (so etwa alle 50 Jahre pro Land/Währung).
Die Ware (Werte) verbleiben im Land, die Schulden werden inflationiert oder
(günstigst) umgebucht oder verglichen.
Oder glaubst Du, die Amerikaner geben ihre Flugzeugträger oder Wolkenkratzer wieder her? Und selbst wenn sie den Besitzer wechseln: Billig nutzen werden auch dann immer die Amis.
Gruß,
ufi
... im Ausland, oder Dottore ? Das hiesse doch, dass hier bereits die Saat
für den unausweichlichen Niedergang ausgesät wird und der
Import-Wohlstand lediglich eine Blase, nichts Nachhaltiges und ein
Phänomen auf Zeit sein muss, mit finalem Bankrott. Oder übersehe ich hier
etwas ?
Grüsse, Zara
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Interpunktion und Orthographie dieses Beitrags sind frei erfunden.
Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln der Rechtschreibung wäre rein zufällig und ist nicht beabsichtigt.
funktioniert nur auf Zeit
Zarathustra, Mittwoch, 09.12.2009, 12:25 (vor 5597 Tagen) @ ufi
Oder glaubst Du, die Amerikaner geben ihre Flugzeugträger oder
Wolkenkratzer wieder her?
Ja, das glaube ich. Die Wolkenkratzer der Amerikaner werden noch wesentlich schneller zusammenkrachen und verschwinden als die vergleichsweise soliden Bauten der Römer, Aegypter, und Griechen, nachdem es vorbei war mit dem Vertrauen und dem Import.
Gruß,
ufi
Grüsse, Zara
Das Spiegelbild einer notorisch passiven Handelsbilanz...
paranoia , Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Mittwoch, 09.12.2009, 21:22 (vor 5597 Tagen) @ Zarathustra
können auch Übertragungen sein, die aus Eroberungen und Tributzahlungen ohne Gegenleistung resultieren.
Ich erlaube mir mal die Antwort, obwohl ich nicht Dottore bin...
Gruß
paranoia
... im Ausland, oder Dottore ? Das hiesse doch, dass hier bereits die Saat
für den unausweichlichen Niedergang ausgesät wird und der
Import-Wohlstand lediglich eine Blase, nichts Nachhaltiges und ein
Phänomen auf Zeit sein muss, mit finalem Bankrott. Oder übersehe ich hier
etwas ?
Grüsse, Zara
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Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.