Timing bis zur Pleite?
el_mar, Montag, 22.11.2010, 15:43 (vor 5116 Tagen)
Mit Irland ist der nächste Dominostein gefallen. Das Maastricht-Prinzip (Bailout-Verbot) wird erneut gebrochen!
Da das Timing für die eigenen Maßnahmen und Positionierung sehr wichtig ist, würde mich eure aktualisierte Einschätzung sehr interessieren:
Wann sind wir in Deutschland selber Pleite?
Portugal packen wir wohl noch.
Ich glaube, Spaniens bailout können wir schon nicht mehr schaffen, daran verschlucken wir uns. 2011?
Über die Finanzschiene kommt die Pleite nicht mehr
Morpheus , Montag, 22.11.2010, 16:10 (vor 5116 Tagen) @ el_mar
aber irgendwann werden wir an den Auswirkungen auf die Realwirtschaft untergehen.
Bezogen auf die Finanzen lassen sich fast alle Regeln dehnen und biegen, denn es geht schon sehr lange um reine "Scheinwerte". Auch für Spanien wird sich eine Regelung finden lassen.
Nur die Realität lässt sich von diesen Scheinwerten seit einiger Zeit nicht mehr beeinflussen und genau das wird zum Exitus führen. Das Sparen in Griechenland und Irland sowie im bereits vergessenen Island, das bringt die Deflation. Stück für Stück und irgendwann über fehlenden Export auch bei uns. Und selbst die Defla führt zwar schnell - aber nicht sofort - "zum Tod".
Es kann also noch etwas länger gehen.
Grüße Morpheus
--
Es läuft der größte Verhaltensversuch der Menschheit und Du bist dabei!
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warum unser System nicht funktionieren kann
Vertrauen
el_mar, Montag, 22.11.2010, 16:15 (vor 5116 Tagen) @ Morpheus
Wenn das Vertrauen in die Scheinwerte weg ist, kann die Pleite schon noch über die Finanzen kommen.
Falls es doch noch etwas länger dehnbar ist: In 10-15 Jahren gehen die zu melkenden "Boomer" in Rente und müssen dann neben den Pigs durchgefüttert werden. Never ever!
http://www.spiegel.de/flash/flash-24759.html
Vertrauen versus Abhängigkeit
Morpheus , Montag, 22.11.2010, 17:59 (vor 5116 Tagen) @ el_mar
Wenn das Vertrauen in die Scheinwerte weg ist, kann die Pleite schon noch
über die Finanzen kommen.
Na ja, theoretisch schon. Aber das geht jetzt schon so viele Jahre gut und die zaubern ein Kaninchen nach dem anderen aus dem Zylinder und jedes Mal lässt sich das breite Publikum orchestriert von der Finanzbranche wieder im System halten.
Da sind so viele Abhängige von dem (Finanz-)system, die es über mehr oder weniger seriöse Auftritte in den MSM immer wieder schaffen den Michel und sogar die (scheinbar) Intelligenten im System zu halten. Es sprechen einfach zu viele Leute mit der selben Stimme und all diese wollen das System - überwiegend für sich ganz persönlich - erhalten. Der dezentrale Egoismus der vielen - auch der wissenden - Individuen stabilisiert das System. Denn ehrlich gesagt wollen selbst im DGF die meisten das System lieber erhalten, als es sofort kollabieren zu lassen. Denn hier gehen wir für die Zeit nach dem Crash von aller schwierigsten Zuständen aus. Die naive Einstellung, kurzer Crash und alles wird wieder gut haben wir im DGF wohl eher nicht.
Weil fast alle von dem System abhängig sind, glaube ich, dass es noch etwas hält. 10-15 Jahre denke ich nicht, aber so 3-6 könnten es vielleicht schon noch werden.
Grüße Morpheus
--
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warum unser System nicht funktionieren kann
3 - 6 Jahre könnten es noch werden bis GO.
lowkatmai , Montag, 22.11.2010, 18:24 (vor 5116 Tagen) @ Morpheus
Volle Zustimmung!
Zeit genug für jeden hier sich vorzubereiten. Wie auch immer!
Gruß
l
Wo sind denn die Reserven? Wenn nächster Schub kommt, kann das schnell gehen: Schussfahrt - bzw.Trudeln nach Strömungsabriß
azur , Montag, 22.11.2010, 19:45 (vor 5115 Tagen) @ lowkatmai
bearbeitet von unbekannt, Montag, 22.11.2010, 20:24
Hi lowkatmai,
solche Entwicklungen verlaufen doch nur scheinbar linear. Wenn bestimmte Konfliktreifen erreicht sind, dann gehts schnell.
Ein Luftballon platzt auch nicht im dem Tempo, in dem er aufgeblasen wurde.
Wo sind die Reserven für das Bewältigen einer Story von der Dimension L-B 08? Und die Menge virtueller Werte - noch nicht mal Geldschein-Werte [[zwinker]] - entwickelt sich immer schneller. Der Strömungs-Abriß (so heißt das in der Luftfahrt) kommt unmittelbar und das Trudeln setzt nicht nach und nach ein:
http://de.wikipedia.org/wiki/Str%C3%B6mungsabriss
Also ich würde mir keine Hoffnungen machen, dass sich das lange hinzieht, wenn erst mal die Größe der Probleme offenbar wird.
Auch ich würde mir und allen viel mehr Vorbereitungs-Zeit wünschen.
Aber davon auszugehen halte ich für ausgesprochen gefährlich.
Sehen wir es so: das System wird mit jedem Tag instabiler und näher rückt der Tag der Offenbarung. Die Vorboten werden noch Effekte zeigen müssen.
Ewig lässt sich das nicht Durchhalten: alle halten die Augen zu in dem gemeinsamen Interesse, dass es ja nicht Ende gehe.
Irgendwann kommt der schwarze ....tag.
Und der ist dann erst der Anfang.
Viele schönste Grüße
azur
Trudeln ohne sehr geübten Piloten ist ein sicherer Weg auf den Boden der Tatsachen. Nicht nur langsam - sondern fix. Nicht nur halb, sodern ganz unten.
--
ENJOY WEALTH
(Groß-Leucht-Reklame am Gebäude Lehmann-Brothers/NY)
Meide das Destruktive - suche das Konstruktive.
Tja, da macht sich so eine Terror-Märchenstunde als Ablenkung ... mkT
igelei , Lammd des Stasi2.0-Rollcommanders, Montag, 22.11.2010, 20:01 (vor 5115 Tagen) @ azur
... doch durchaus gut. Wenn man nicht wüßte, dass unsere Politiker und Geheimdienste, demokratisch, wie sie sind, ja niemals lügen würden, könnte man auf die Idee kommen, irgendetwas wäre da perfekt getimed
Aber das kann natürlich nie nicht sein.
Fakt ist, mit Spananien sind die 750 Mrd. vom Rettungsschirm 1.0 schon mal mehr als weggefrühstückt. Ich meine mich zu erinnern, der Schirm wurde aufgepannt vom Hosenanzug und Co, um "die Märkte zu beruhigen und zu zeigen, dass für den Euroraum alles getan wird" ... hat ja offenbar prima funktioniert.
Der Fahrplan ist einfach: Als nächstes kommt Portugal, dann Spanien und dann die Italiener, bei den Spaniern wird der Hosenanzug noch mal 2 oder 300 Milliarden deutsches Steuergeld verbrennen (welches sie selbstverständlich nicht hat, sondern borgen wird) und wenn Italien fällt, werden aus aktuell 1,7 Billionen deutschen Staatsschulden auf einen Schlag 3 Billionen, und das Volk wird dann hoffentlich endlich eine Revolution machen - auch wenn ein grinsender Ackermann tausend mal in die Kamara flötet, dass Europa uns "jeden Preis wert sein muss!"
Dieser EU-Bürokratismus? Weder gewählt noch sonst irgendwie legitimiert?
In ein bis zwei Jahren ist das Pack hoffentlich von der Geschichte weggefegt.
MfG
igelei
Je länger es dauert, je tiefer wird der Fall.
zip , Montag, 22.11.2010, 20:54 (vor 5115 Tagen) @ igelei
Mir erscheint das Timing bis zur Pleite weniger wichtig als das, was danach passiert. Ich stelle mir vor, dass die Zeit danach umso mehr Risiko für Leib und Leben birgt, je später der Fall eintritt.
Mich beunruhigt, dass hier für diese Zeit überwiegend gedankliche Ansätze diskutiert werden, die aus dem Bereich der "Schauungen" hergeleitet werden oder damit zu tun haben, dass unsere hochkomplexe Gesellschaft auf den Entwicklungsstand des 16. Jahrhunderts zurück geworfen wird.
Ich möchte diese Ansichten nicht kritisieren. Leider finde ich hier zu wenige Diskussionen, die konstruktiv aufgestellt sind und sich mit dem in jedem Menschen inne wohnenden Überlebenswillen beschäftigen, der historisch belegt, dass nach jedem Systemzusammenbruch ein Wiederaufbau stattgefunden hat, der eine bessere Lebenssituation als vor der Krise zur Folge hatte.
Aber das liest sich wahrscheinlich zu später Stunde beim Rotwein nicht so spektakulär.
--
.zip
Der Wunsch als Vater des Gedanken?
MausS , Irgendwo in Sachsen, Montag, 22.11.2010, 21:23 (vor 5115 Tagen) @ zip
Ich möchte diese Ansichten nicht kritisieren. Leider finde ich hier zu
wenige Diskussionen, die konstruktiv aufgestellt sind und sich mit dem
jetzt kommts:
in jedem Menschen inne wohnenden Überlebenswillen beschäftigen, der
historisch belegt, dass nach jedem Systemzusammenbruch ein Wiederaufbau
stattgefunden hat, der eine bessere Lebenssituation als vor der Krise zur
Folge hatte.
Hallo und Guten Abend zip!
Aus welcher Dimension kommst Du denn, um ernsthaft eine derartige Wunschphantasie als historisch belegte Entwicklung zu behaupten?
Da dies noch nie (NIE!) tatsächlich passiert ist, denn etwaige Aufzeichnungen, Überlieferungen oder Artefakte über einen derartigen Wiederaufbau gibt es ja nicht (also ich habe noch nie davon Kenntnis bekommen, und halte mich für ziemlich belesen und ausgezeichnet allgemeingebildet), würde mich schon interessieren, was Du mit dieser Phantasiebehauptung bezweckst.
Untergegangene Zivilisationen sind untergegangen.
Alles was NEU auf ihnen aufbaute, begann stets unter deren vorher erreichtem Niveau, in jeder Hinsicht. Aber es gab auch bisher in allen diesen "Fällen" stets zivilisatorische "weiße Flecken", von denen diese neue Entwicklung ausging.
Aber wo sind diese "weißen Flecken" heute? Auf welchem Planeten?
Denn auf unserem Erdball kann zumindest ich sie nicht entdecken!
Eine Prognose anhand von Elliottwellen, angewandt auf die zivilisatorische Entwicklung, wird uns bei einem Rückfall auf das vorherige Niveua der Welle vier führen, und damit meiner Überzeugung nach in etwa auf das technologische Niveau von Dampfmaschinen und Manufakturarbeit.
Was mir persönlich auch logisch erschiene, denn andere Dinge wird man ohne Hochtechnologiewissen, und aufbauend auf lediglich den Materialwert der vorhandenen Maschinen- und Technologierelikte, kaum verwirklichen können.
Beste Grüße, und nicht traurig sein,
MausS
Ich bin absolut nicht traurig, sehr verehrter MausS.
zip , Montag, 22.11.2010, 21:45 (vor 5115 Tagen) @ MausS
Untergegangene Zivilisationen sind untergegangen.
Von denen war in meinem Beitrag überhaupt nicht die Rede. Im Singular sprach ich von einem Systemzusammenbruch. Extrapoliert magst du Recht haben. Aber in diese Dimension zielte mein Gedanke nicht.
Ansonsten ehrt mich deine Antwort auf meinen Beitrag sehr und meine allerbesten Grüße zurück.
--
.zip
Dann Mißverständnis meinerseits
MausS , Irgendwo in Sachsen, Montag, 22.11.2010, 22:06 (vor 5115 Tagen) @ zip
Untergegangene Zivilisationen sind untergegangen.
Von denen war in meinem Beitrag überhaupt nicht die Rede. Im Singular
sprach ich von einem Systemzusammenbruch.
Dann füge ich lediglich ergänzend - ganz subjektiv, aus meiner Sicht - an, daß ich mir einen Zusammenbruch des derzeitigen Systems ohne einen Übergang in einen zivilisatorischen Zusammenbruch beim besten Willen nicht vorstellen kann.
Die zeitliche Schiene ist sicherlich sehr schwer einzuschätzen, es gibt einfach zu viele Abhängig-, Unabwägbar- und Unübersichtlichkeiten.
Vor Jahren habe ich diesen Zeithorizont einmal auf zwei bis drei menschliche Generationen, also 60 - 100 Jahre, geschätzt, und seither bin ich in jeder Hinsicht und von sämtlichen großen globalen Entwicklungen immer mehr bestärkt worden von dieser Prognose.
Die sich dahinter versteckende Überkomplexität des Gesamtsystems wird uns in ihrer gespenstischen und höchst toxischen Monströsität erst in den kommenden Monaten und Jahren allmählich zur vollen Gänze bewußt werden, da schließe selbst ich mich noch mit ein!
Spätere 'intelligente' (hominide?) "Nachbewohner" dieses Planeten werden weniger bestaunen, wie weit wir es technologisch gebracht haben, sondern daß wir an diesem selbstverschuldeten Wahnsinn nicht schon viel eher, auf weit niederer Stufe, gescheitert sind.
Extrapoliert magst du Recht
haben. Aber in diese Dimension zielte mein Gedanke nicht.
Das war mein Mißverständnis, sorry!
Ansonsten ehrt mich deine Antwort auf meinen Beitrag sehr und meine
allerbesten Grüße zurück.
Nun ebenso zurück, werter zip!
MausS
Schwer zu prognostizieren und sehr zufallsabhängig ... mkT
igelei , Lammd des Stasi2.0-Rollcommanders, Montag, 22.11.2010, 21:23 (vor 5115 Tagen) @ zip
Mir erscheint das Timing bis zur Pleite weniger wichtig als das, was danach
passiert. Ich stelle mir vor, dass die Zeit danach umso mehr Risiko für
Leib und Leben birgt, je später der Fall eintritt.
Weiß ich nicht. Letztendlich kommt es nur darauf an, wie fest sich unsere Politelite an die Macht klammern will, wenn sie weggefegt werden soll. Schäuble hätte ich zugetraut, auf das Volk schießen zu lassen, schließlich wollte er die Bundeswehr im inneren und auch ein entführtes Flugzeug vom Himmel zu schießen scheint ihm ja keine Gewissensbisse zu verursachen. Merkel - man mag sonst von ihr halten was man will - sollte als Ossi da mehr Respekt vorm eigenen Volk haben und wissen, wann das System verloren hat.
Mich beunruhigt, dass hier für diese Zeit überwiegend gedankliche
Ansätze diskutiert werden, die aus dem Bereich der "Schauungen"
hergeleitet werden o... nicht kritisieren. Leider finde ich hier zu
wenige Diskussionen, die konstruktiv aufgestellt sind und sich mit dem in
jedem Menschen inne wohnenden Überlebenswillen beschäftigen, der
historisch belegt, dass nach jedem Systemzusammenbruch ein Wiederaufbau
stattgefunden hat, der eine bessere Lebenssituation als vor der Krise zur
Folge hatte.
Da spielt nun der Zufall eine zu große Rolle, darum weiß ich nicht, ob es was bringt, das danach zu diskutieren. Hängt auch davon ab, wer die Führung übernimmt, geht es von Studenten aus, oder ein paar Intelektuellen (wüßte allerdings nicht, welchen hier in D man da irgendwas zutrauen sollte) - Jugend, die keine Lust hat, den gesamteuropäischen Steuersklaven für Ackermann und Co. zu spielen oder was auch immer.
MfG
igelei
Konstruktiv
offthspc , Montag, 22.11.2010, 22:34 (vor 5115 Tagen) @ zip
bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 18.05.2011, 18:21
Mir erscheint das Timing bis zur Pleite weniger wichtig als das, was danach
passiert. Ich stelle mir vor, dass die Zeit danach umso mehr Risiko für
Leib und Leben birgt, je später der Fall eintritt.Mich beunruhigt, dass hier für diese Zeit überwiegend gedankliche
Ansätze diskutiert werden, die aus dem Bereich der "Schauungen"
hergeleitet werden oder damit zu tun haben, dass unsere hochkomplexe
Gesellschaft auf den Entwicklungsstand des 16. Jahrhunderts zurück
geworfen wird.
Dies ist nicht möglich.
Wo sind die Gerätschaften des 16. Jahrhunderts?
Wo ist das robuste (aber ertragsarme) Saatgut des 16. Jahrhunderts?
Wo sind die .. Kühe des 16. Jahrhunderts? Kleinrahmig, robust, ohne fremde Hilfe kalbend, da der Nachwuchs kein uterussprengendes Hochzuchtrind ist?
Das alles ist nicht mehr da.
Dafür Maiswurzelbohrer, Feuerbrand, Kartoffelkäfer und sonstige Schädlinge die im 16. Jahrhundert nicht bekannt waren.
Wo sind die 30 Menschen/Quadratkilometer des 16. Jahrhunderts?
Wieviele haben wir heute? Um die 250.
Niemand wird mehr etwas Humus zur Seite schieben und mit der Spitzhacke Kohle oder Erze abtragen.
Diese Ressourcen sind weg, ohne großindustriellen Material und Energieeinsatz nicht mehr zu fördern.
Wirtschaftlicher Wiederaufbau verläuft übrigens gleich wie der Energieverbrauch, keine Energie, kein Aufschwung.
Niemand wird mehr eine Stadt am Meer gründen und dank Fischfang eine Bevölkerungsdichte von 100 Personen/Quadratkilometer erreichen um eine neue Zivilisation wie in der Antike zu gründen.
Die Fischschwärme dazu sind auch weg und werden es auch auf unsere Lebzeiten sein.
Selbst wenn wir noch eilig alles Mögliche zu Pflügen schmieden: Wo sind die Ochsen?
Selbst wenn wir die Äcker mit Menschenkraft pflügen: Wo ist das Nicht-F1-Hybrid Saatgut für die Ernte vom nächstem Jahr?
Ich möchte diese Ansichten nicht kritisieren. Leider finde ich hier zu
wenige Diskussionen, die konstruktiv aufgestellt sind und sich mit dem in
jedem Menschen inne wohnenden Überlebenswillen beschäftigen, der
historisch belegt, dass nach jedem Systemzusammenbruch ein Wiederaufbau
stattgefunden hat, der eine bessere Lebenssituation als vor der Krise zur
Folge hatte.
Gut dann konstruktiv:
Was braucht der Mensch zum Überleben?
Der Mensch stirbt nach:
3 Minuten ohne Luft
3 Tage ohne Wasser
3 Wochen ohne Nahrung
3 Stunden ohne Unterschlupf (im Schneesturm ohne spezielle Ausrüstung)
Luft:
Haben wir reichlich.
Wie sieht es damit im Krisenfall aus?
Wenn Lösungsmittel, Waschmittelvorprodukte aller Art in Folge eines ökonomischen Crashs in unzähligen Tanks und Betrieben lagern und diese lustig vor sich hin rosten.
Wie sieht es mit den Abklingbecken der AKW aus, wenn die Wasserzufuhr ausfällt und sich die frisch abgebrannten Brennstäbe nach einigen Wochen selbst entzünden?
Nicht zu löschen und in den Folgen in der Dimension von Tschernobyl.
Wo bleibt die Feuerwehr im Zusammenbruch, wenn ganze Gegenden voller Niedrigenergie Styropor-Pressspan-Holzfassade Häuser aus welchen Gründen auch immer in Flammen stehen?
Oder die ausgedörrte Wiese von Bauer Horst im Hochsommer aufgrund einer weggeworfenen Glasflasche in Flammen aufgeht?
Wasser:
Haben wir reichlich.
Aber .. ist es trinkbar?
In vielen Gegenden ist, selbst wenn es einem gelingen sollte, einen der Brunnen, die aufgrund der abfallenden Wasserspiegel immer tiefer werden müssen, zu reaktivieren, das Grundwasser nicht mehr trinkbar.
Sei es aufgrund der Landwirtschaft, sei es, weil nach WKII die Bombentrichter mit Altölfässern, Lackdosen und ähnlichem Schutt zugefüllt wurden und sich heute kein Politiker traut, den darauf entstandenen Konzern (und großen Arbeitgeber der Region) wegzureißen, um die Altlast zu sanieren.
Nicht zu reden von den dutzenden "Gruben" und Böschungen in jeder Gemeinde, welche als Müllhalden verwendet wurden, deren Positionen dank Messhubschraubern bestens bekannt sind, aber keiner wagt daran zu rühren, denn ansonsten wären die Gemeinden sofort pleite.
Bäche und Flüsse? Voll der Abwasser aus übergegangenen Hausgruben, versagenden Kommunalkläranlagen, ungewarteten Ölabscheidern von Tankstellen?
Nahrung:
Riesenproblem im worst case.
10 Kalorien Öl stecken heute in jeder Kalorie Nahrung.
Ohne Öl kein Mampf.
Da braucht das Öl noch nicht einmal "zu Ende gehen".
Es genügt, wenn wir es uns nicht mehr leisten können oder schlichtweg die Förderstaaten nicht mehr liefern wollen oder können.
Oder die Transportwege versagen, die Bauern pleite gehen, die Frachter nicht mehr fahren, die JIT Logistik versagt usw.
Die größte Gefahr: Einerseits tötet Hunger nicht sofort (sprich der Hungrige macht sich auf die Suche) und andererseits übernimmt dann der Magen die Kontrolle über seine evolutionsbiologische Ausstülpung (aka. Hirn).
Dies bietet reichlich Platz für Szenarien, die Natur zeigt, wie wenig zimperlich "Hungrige" ohne Vorratshaltung miteinander umgehen.
Der einzige Trost: Wenn wir von einer Ressource in der Krise im Überfluss haben werden, so wird dies "Langschwein" sein.
Unterkunft:
Das kleine Häuschen mit Garten in der Einöde, darin der "Schwedenofen", der vor sich hin bollert, ein Zeichen von Zivilisation in einer entmenschlichten Welt, eine Quelle von Wärme und Lebensenergie, der kleine Traum jedes ernsthaften "Preppers" und "Survivalisten", darauf lecker Hühnersuppe von den eigenen Hühnern ...
Kurz: Eine gigantische Zielscheibe, dank Rauchsäule weithin sichtbar und in der Einöde auch kilometerweit zu riechen, zieht ungebetene Gäste an wie die Fliegen und diese werden in der Regel in der Überzahl sein und höchstwahrscheinlich besser bewaffnet.
Der Ofenbesitzer könnte durchaus als "Langschwein" auf eben jenem landen.
Man sieht, ich krieg mich schon gar nicht mehr ein vor lauter Konstruktivität.
Wer keine Verpflichtungen hat, sollte sich eventuell eine Schrotflinte bereitlegen, ein Schuß reicht.
Wohl besser als im Kampf um eine der fetten Ratten BBs erschlagen zu werden.
Diesmal bekommen wir Game Over ... aber so richtig und nicht nur monetär.
Das Hauptproblem ist ein kalorisches, wir können Geld drucken wie Heu .. aber kein Heu, keine Kartoffel, keinen Tropfen Erdöl.
Aber das liest sich wahrscheinlich zu später Stunde beim Rotwein nicht so
spektakulär.
Vergleichsweise unspektakulär wäre wohl nur Captain Trips, aber auch hier dürfte eine Vielzahl der "Systemerhalter" (ungleich Banker und Rechtsanwälte) draufgehen mit zahlreichen der o.a. Folgen.
mfG
offthspc
so schaut's aus
Zarathustra, Montag, 22.11.2010, 23:31 (vor 5115 Tagen) @ offthspc
Es geht nicht in's 16. Jahrhundert, und auch nicht in die Bronze-Zeit, denn das, was damals noch da war, ist ja inzwischen weg infolge Wertabschöpfung ohne Ende. Sobald die Lichter aus sind, werden aus den von Dir genannten Gründen ausbrechende Epidemien jeden dahinraffen, der sich nicht weit genug von der Zivilisation entfernt hat. Insofern ist auch von marodierenden Horden aus den Städten nicht mehr viel zu erwarten.
Danke für diesen Beitrag. Man muss den Tatsachen ins Auge schauen. Das ist die einzige Chance, wenn überhaupt.
Grüsse, Zara
Guter Vortrag. Es kommt anders und wir werden froh sein deswegen.
zip , Dienstag, 23.11.2010, 00:39 (vor 5115 Tagen) @ offthspc
Wo bleibt die Feuerwehr im Zusammenbruch wenn ganze Gegenden voller Niedrigenergie Styropor-Preßspan-Holzfassade Häuser aus welchen Gründen auch immer in Flammen stehen ?
Sehr drollige Vorstellung, hat was.
Die größte Gefahr denn einerseits tötet Hunger nicht sofort (sprich der Hungrige macht sich auf die Suche) und andererseits übernimmt dann der Magen die Kontrolle über seine evolutionsbiologische Ausstülpung (aka. Hirn).
Dieses Szenario muss sich erst einmal entfalten. In der Vorstellungskraft mag das schnell gehen. Aber in der Realität? Ich halte dagegen und stelle das zur Diskussion.
Wie gesagt: beim Rotwein lesen sich diese Visionen recht spannend.
--
.zip
Worst case, halte dagegen ... mT
igelei , Lammd des Stasi2.0-Rollcommanders, Dienstag, 23.11.2010, 08:40 (vor 5115 Tagen) @ offthspc
Dies ist nicht möglich.
Wo sind die Gerätschaften des 16 Jahrhunderts ?
Wo ist das robuste (aber ertragsarme) Saatgut des 16 Jahrhunderts ?
Wo sind die .. Kühe des 16 Jahrhunderts ? Kleinrahmig, robust, ohne
fremde Hilfe kalbend da der Nachwuchs kein uterusprengendes Hochzuchtrind
ist ?
Geräte kann man herstellen, ne Schmiede genügt, ging früher auch. Auch die ersten Menschen hatten kein erlerntes Wissen und mussten sich das Ganze durch Trial und Error erst aneignen.
Maiswurzelbohrer, Feuerbrand, Kartoffelkäfer und sonstige
Schädlinge die im 16 Jahrhundert nicht bekannt waren.
Hä? Wieso soll es die nicht damals auch schon gegeben haben? Auf kleineren Feldern im Gegensatz zu riesigen Landschaften mit Monokultur sind die Viecher nur nicht so effektiv. Kann man auch wieder machen.
Wo sind die 30 Menschen / Quadratkilometer des 16 Jahrhunderts ?
Wieviele haben wir heute ? Um die 250.
Die Zahl reduziert sich dann wohl von ganz allein wieder.
Niemand wird mehr etwas Humus zur Seite schieben und mit der Spitzhacke
Kohle oder Erze abtragen.
Diese Ressourcen sind weg, ohne großindustriellen Material und
Energieeinsatz nicht mehr förderbar.
Genug alter Schrott lagert oberirdisch, auf Autofriedhöfen muss man nicht mal buddeln.
Wirtschaftlicher Wiederaufbau verläuft übrigens gleich wie der
Energieverbrauch, keine Energie, kein Aufschwung.
Dann werden einfach ein paar Solarpanele von der Autobahn geklaut, zum überleben reicht das wohl, genug Windräder zum anzapfen stehen zumindest in Brandenburg (aber sicher auch anderswo) rum.
Niemand wird mehr eine Stadt am Meer gründen und dank Fischfang eine
...Die Fischschwärme dazu sind auch weg und werden es auch auf unsere
Lebzeit sein.
Quark, fällt der industrielle Fischfang weg, erholt sich die Natur schneller, als man denkt, siehe Rhein, siehe irgendwelche Ölkatastrophen im Meer.
Selbst wenn wir die Äcker mit Menschenkraft pflügen ... wo ist das
Nicht-F1-Hybrid Saatgut für die Ernte vom nächstem Jahr ?
Findet sich, altes Saatgut waren auch nur Wildpflanzen, über Jehrhunderte kultiviert. Und ein paar Wildpflanzen (z.B. Hafer) gibt es schon noch.
Luft:
Haben wir reichlich.
Wie sieht es damit im Krisenfall aus ?
Haben wir die immer noch reichlich.
Wie sieht es mit den Abklingbecken der AKWs aus wenn die Wasserzufuhr
ausfällt und sich die frisch abgebrannten Brennstäbe nach einigen Wochen
selbst entzünden ?
Unlöschbar und in den Folgen in der Dimension von Chernobyl.
Dann muss man sich da halt verkrümeln, möglichst in die Richtung, wo der Wind herkommt " />
Wasser:
Haben wir reichlich.
Aber .. das Grundwasser nicht mehr trinkbar.
Hä? Hierzulande haben viele Grundstücke noch eigene Brunnen, sehr zum Ärger der überdimensionierten Abwasserzweckverbände, das Wasser ist bei den meisten Leuten besser, als das aus dem Hahn.
Nahrung:
Riesenproblem im worst case.
Wildern gehen.
Unterkunft:
Das kleine Häuschen mit Garten in der Einöde, darin der "Schwedenofen"
der vor sich hin bollert, ...gigantische Zielscheibe, dank Rauchsäule
in der Einöde auch kilometerweit zu Riechen, zieht ungebetene Gäste an
wie die Fliegen und diese werden in der Regel in der Überzahl sein und
höchstwahrscheinlich besser bewaffnet.
Selber mobil bleiben, zum Training mal mit Freunden für ein langes WE in den Wald mit 50km täglichem Pensum, überleben mit dem, was man findet, nur Zeltbahn und Messer dabei.
Wer keine Verpflichtungen hat sollte sich eventuell eine Schrotflinte
bereitlegen, ein Schuß reicht.
Bevorzuge einen etwas größeren Munitionsvorrat und ne SLF Kal. 12/76. Egal, wie groß der Vorrat an Munition ist, ein letzter Schuß bleibt immer übrig...
Diesmal bekommen wir Game Over ... aber so richtig und nicht nur
monetär.
Weiter ging es bislang nach jedem Zusammenbruch, warum sollte das dieses mal anders sein?
MfG
igelei
Bei dem, was Du beschreibst,
YooBee , Dienstag, 23.11.2010, 10:29 (vor 5115 Tagen) @ igelei
bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 23.11.2010, 10:57
Wo sind die 30 Menschen / Quadratkilometer des 16 Jahrhunderts ?
Wieviele haben wir heute ? Um die 250.
Die Zahl reduziert sich dann wohl von ganz allein wieder.
kannst Du aber die gesamte urbane Bevölkerung abschreiben! Das ist allerallerhöchstens für 10% der Menschen machbar...
Ganz schön apokalyptisch hier. Ich weiß nicht... Selbst wenn's von heut auf morgen nur noch Kartoffeln, Brot und Wasser gäbe - für viele wäre das sehr heilsam
Für die Nachhaltigkeit unserer Zivilisation sind jedenfalls ein Bevölkerungsrückgang und ein ressourcenschonender Lebensstil notwendig.
Gruß!
--
"Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher, und die Gescheiten so voller Zweifel“ (Bertrand Russell).
Träumereien und Verdrängungen
Zarathustra, Dienstag, 23.11.2010, 11:41 (vor 5115 Tagen) @ igelei
bearbeitet von Zarathustra, Dienstag, 23.11.2010, 11:50
Dies ist nicht möglich.
Wo sind die Gerätschaften des 16 Jahrhunderts ?
Wo ist das robuste (aber ertragsarme) Saatgut des 16 Jahrhunderts ?
Wo sind die .. Kühe des 16 Jahrhunderts ? Kleinrahmig, robust, ohne
fremde Hilfe kalbend da der Nachwuchs kein uterusprengendes
Hochzuchtrind
ist ?
Geräte kann man herstellen, ne Schmiede genügt, ging früher auch. Auch
die ersten Menschen hatten kein erlerntes Wissen und mussten sich das Ganze
durch Trial und Error erst aneignen.
Ja, die hatten Zeit, und kein Chaos, und keine globalen Epidemien infolge Millionen von Tonnen an Leibern von Mensch und Vieh, die ringsum verwesen infolge Stillstand der Infrastruktur. Man muss sich nur mal vorstellen, was dannzumal in den Spitälern und Altenheimen los ist. Niemand wird die Millionen und Milliarden Toten (Menschen und Nutztiere) begraben (können).
Maiswurzelbohrer, Feuerbrand, Kartoffelkäfer und sonstige
Schädlinge die im 16 Jahrhundert nicht bekannt waren.
Hä? Wieso soll es die nicht damals auch schon gegeben haben? Auf
kleineren Feldern im Gegensatz zu riesigen Landschaften mit Monokultur sind
die Viecher nur nicht so effektiv. Kann man auch wieder machen.
Wo sind die 30 Menschen / Quadratkilometer des 16 Jahrhunderts ?
Wieviele haben wir heute ? Um die 250.
Die Zahl reduziert sich dann wohl von ganz allein wieder.
Ja, und zwar sehr schnell, und durch die überall grassierenden Epidemien wird es nicht nur die Schwachen treffen, sondern jeden, der sich nicht davon macht, wohin auch immer.
Niemand wird mehr etwas Humus zur Seite schieben und mit der Spitzhacke
Kohle oder Erze abtragen.
Diese Ressourcen sind weg, ohne großindustriellen Material und
Energieeinsatz nicht mehr förderbar.
Genug alter Schrott lagert oberirdisch, auf Autofriedhöfen muss man
nicht mal buddeln.
Wird nichts nützen, da es an Energie fehlt. Es wird nicht einmal zum Heizen genug da sein, bzw. nur für wenige, aber diese Wenigen sind ja dann auch nicht mehr da, weil entweder geflohen, oder dageblieben und erkrankt und gestorben.
Wirtschaftlicher Wiederaufbau verläuft übrigens gleich wie der
Energieverbrauch, keine Energie, kein Aufschwung.
Dann werden einfach ein paar Solarpanele von der Autobahn geklaut, zum
überleben reicht das wohl, genug Windräder zum anzapfen stehen zumindest
in Brandenburg (aber sicher auch anderswo) rum.
Kranke und Sterbende werden gar nichts mehr anzapfen, und schon gar nicht eine Infrastruktur an die Windräder anbinden, denn ohne die geht gar nichts.
Und einen Staat müsstest Du auch wieder (mit Gewalt) gründen, denn ohne Staat wird nicht gewirtschaftet, wie die Debitisten (eigentlich) wissen, wenn sie es - durch Wunschvorstellungen chloroformiert - nicht gerade wieder vergessen und verdrängt haben ...
Niemand wird mehr eine Stadt am Meer gründen und dank Fischfang eine
...Die Fischschwärme dazu sind auch weg und werden es auch auf unsere
Lebzeit sein.
Quark, fällt der industrielle Fischfang weg, erholt sich die Natur
schneller, als man denkt, siehe Rhein, siehe irgendwelche Ölkatastrophen
im Meer.
Fällt der industrielle Fischfang weg, reduziert sich der Fang und somit die Lebensmittelversorgung um 97, 98, 99 oder 99,9 Prozent. Was das im Zusammenhang mit Sterbenden und Verwesenden, und dies wiederum für alles andere zu bedeuten hat, sollte sich jeder ohne Schwierigkeiten ausmalen können.
Selbst wenn wir die Äcker mit Menschenkraft pflügen ... wo ist das
Nicht-F1-Hybrid Saatgut für die Ernte vom nächstem Jahr ?
Findet sich, altes Saatgut waren auch nur Wildpflanzen, über Jehrhunderte
kultiviert. Und ein paar Wildpflanzen (z.B. Hafer) gibt es schon noch.
Aber ohne Kunstdünger und industriell in Bergwerken abgebaute Mineralien keinen Humus, auf dem was wächst. Der reicht dann nur noch für ein paar Wenige, die aber aus den genannten Gründen gestorben oder geflohen sind.
Luft:
Haben wir reichlich.
Wie sieht es damit im Krisenfall aus ?
Haben wir die immer noch reichlich.
Wie sieht es mit den Abklingbecken der AKWs aus wenn die Wasserzufuhr
ausfällt und sich die frisch abgebrannten Brennstäbe nach einigen
Wochen
selbst entzünden ?
Unlöschbar und in den Folgen in der Dimension von Chernobyl.
Dann muss man sich da halt verkrümeln, möglichst in die Richtung, wo der
Wind herkommt " />
Da siehst Du, wie dünn die Argumente derjenigen sind, die "dagegenhalten".
Wasser:
Haben wir reichlich.
Aber .. das Grundwasser nicht mehr trinkbar.
Hä? Hierzulande haben viele Grundstücke noch eigene Brunnen, sehr zum
Ärger der überdimensionierten Abwasserzweckverbände, das Wasser ist bei
den meisten Leuten besser, als das aus dem Hahn.
Jetzt schon, aber nachher nicht mehr, da verseucht.
Nahrung:
Riesenproblem im worst case.
Wildern gehen.
Reicht auch nur für ein paar Wenige.
Unterkunft:
Das kleine Häuschen mit Garten in der Einöde, darin der
"Schwedenofen"
der vor sich hin bollert, ...gigantische Zielscheibe, dank Rauchsäule
in der Einöde auch kilometerweit zu Riechen, zieht ungebetene Gäste
an
wie die Fliegen und diese werden in der Regel in der Überzahl sein und
höchstwahrscheinlich besser bewaffnet.
Selber mobil bleiben, zum Training mal mit Freunden für ein langes WE in
den Wald mit 50km täglichem Pensum, überleben mit dem, was man findet,
nur Zeltbahn und Messer dabei.
Ja, und vorher noch auf die Waage stehen und danach staunen, wieviel Energie und Wärme auf diesem Kurz-Trip vom Igelei an die Atmosphäre übertragen wurde.
Wer keine Verpflichtungen hat sollte sich eventuell eine Schrotflinte
bereitlegen, ein Schuß reicht.
Bevorzuge einen etwas größeren Munitionsvorrat und ne SLF Kal. 12/76.
Egal, wie groß der Vorrat an Munition ist, ein letzter Schuß bleibt immer
übrig...
Diesmal bekommen wir Game Over ... aber so richtig und nicht nur
monetär.
Weiter ging es bislang nach jedem Zusammenbruch, warum sollte das dieses
mal anders sein?
Ja, auf den Territorien der untergegangenen Zivilisationen siedelten sich irgendwann wieder Menschen aus umliegenden Zivilisationen an. In einer globalisierten Welt, bei einem Global-Crash aller Zivilisationen dauert dieser Vorgang dann halt ein bisschen länger. Was dem Planeten allerdings kein bisschen schadet; im Gegenteil.
MfG
igelei
Grüsse, Zara
Szenario Zara: Vorsorge sinnlos!
lowkatmai , Dienstag, 23.11.2010, 12:00 (vor 5115 Tagen) @ Zarathustra
Sollte es wirklich so kommen nach dem GO, dann ist für 99 % der Bevölkerung eine "normale" Krisenvorsorge für die Katz!
Dann hilft wirklich nur > ab in die Berge (Aber wer kann das schon?)
Gruß
l
Das kaelteste aller Ungeheuer wirft die Murmeln nicht einfach weg...
Miesespeter , Dienstag, 23.11.2010, 13:01 (vor 5115 Tagen) @ Zarathustra
Wieder einmal ein starkes Gemaelde, Zara, welches deutlich macht, wie sehr der heutige Staatsbuerger auf den Staat zu seinem Ueberleben angewiesen ist. Die meisten werden dies auch instinktiv begreifen, spaestens nachdem sich in einem ersten westlichen Land fuer alle sichtbar demonstrativ ein zivilisatorischer Rollback abspielt.
Aus diesem Grunde ist absehbar, dass die Staatsgewalt bis zum letzten Mann und unter Einsatz aller notwendigen Gewaltmittel mit voller Unterstuetzung der Staatsbuerger eine wie auch immer geartete staatliche Ordnung verteidigen wird. Regierungen, denen das nicht gelingt, werden hinweggefegt werden von Revolutionaeren, welche die Staatsgewalt uebernehmen und skrupelloser einsetzen werden. Angst und Panik werden schon dafuer sorgen.
Der Ueberlebenskampf bzw Verteilungskampf ueber knapper werdende Realresourcen wird sich m.E. eher in einem Kollektivmord, denn einem Kollektivselbstmord manifestieren.
Entspricht vielmehr der menschlichen Natur.
Gruss,
mp
--
Everything is ok
Hallo Superoptimist :-) - berechtigte Frage dann "Wozu vorsorgen?"... mkT
igelei , Lammd des Stasi2.0-Rollcommanders, Dienstag, 23.11.2010, 13:02 (vor 5115 Tagen) @ Zarathustra
... aber eine andere Frage hätte ich da schon, wenn man Deinen Kommentar so liest: Hast Du überhaupt nur ein Quentchen Freude an Deinem Leben?
Selbst wenn Dein Szenario eintreffen würde, hilft es denn, sich darüber Gedanken zu machen, bevor es soweit ist? Oder gleitet man in die Depression ab? Da habe ich doch lieber noch einen gesunden Verdrängungsmechanismus im Hirn.
Wenn es so kommt, wie Du annimmst, dann ist es halt so, bis dahin bin ich aber lieber fröhlich.
MfG
igelei
gelassene Pessimisten und ängstliche Optimisten
Zarathustra, Dienstag, 23.11.2010, 13:53 (vor 5115 Tagen) @ igelei
... aber eine andere Frage hätte ich da schon, wenn man Deinen Kommentar
so liest: Hast Du überhaupt nur ein Quentchen Freude an Deinem Leben?Selbst wenn Dein Szenario eintreffen würde, hilft es denn, sich darüber
Gedanken zu machen, bevor es soweit ist? Oder gleitet man in die Depression
ab? Da habe ich doch lieber noch einen gesunden Verdrängungsmechanismus im
Hirn.
Ich glaube kaum, dass die Verdränger die Starken und Gesunden sind. Ich glaube eher, dass die Kultur-Pessimisten, die @Bären, @MausSe, @Tassies, @offthsp, @Dottores et al. die Starken und Gesunden sind. Um die Realität auszuhalten und nicht auf Beschönigungen zurückgreifen zu müssen, braucht es vor allem eins: Kraft!
Wenn es so kommt, wie Du annimmst, dann ist es halt so, bis dahin bin ich
aber lieber fröhlich.
Mir scheint eher, aus all' den zweckoptimistischen Beschwörungen der Zweckoptimisten spricht die Angst, und eben gerade keine Gelassenheit und Fröhlichkeit.
MfG
igelei
fröhliche Grüsse, Zara
Man "doomt" aber seine sozialen Netzwerke weg....
Hasso, Dienstag, 23.11.2010, 14:15 (vor 5115 Tagen) @ Zarathustra
bearbeitet von Hasso, Dienstag, 23.11.2010, 14:22
Hallo Zara,
ich sehe da aber ein ganz praktisches Problem.
Das Aller-aller-wichtigste in der "Mega-Kriese" sind doch soziale Netzwerke... da waren sich doch bisher "alle" einig, oder?
Nun das praktische Problem, wozu ich schon einiges geschrieben habe. Mein soziales Netzwerk ist nicht sonderlich groß. Und ich habe die erschreckende Feststellung gemacht, dass ich diese kleine Netzwerk in Windeseile "auf Null" bringen kann... dazu brauche ich denen nur ständig die Ohren "volldoomen".
Ja... und da habe ich angefangen, "den Ball etwas flacher zu halten"... und mich lieber mit dem kleinen Netzwerk des Lebens zu freuen. "Doomen" macht einsam... Was habe ich denn letztlich davon, wenn ich auf dem Sterbebett sagen kann "Ich habe doch Recht gehabt..."?
Gruß
Hasso
Und warum sind Dr. Doom Faber und Dr. Doom PCM so beliebt?
Zarathustra, Dienstag, 23.11.2010, 14:36 (vor 5115 Tagen) @ Hasso
bearbeitet von Zarathustra, Dienstag, 23.11.2010, 14:45
Ich will es Dir gerne verraten, Hasso:
Weil sie als typische Doomer eben mehr Tiefgang und Humor haben als die optimistischen Einpeitscher und Langweiler, die immer nur an der Oberfläche kratzen, und deshalb versammeln sich im Netzwerk DGF auch so viele aussergewöhnliche Geister.
Gut, verhasst sind sie natürlich auch, aber für diese Leute schreiben sie ja nicht.
Was sagte weiland Nietzsche dazu:
Die Bedingungen, unter denen man mich versteht und dann mit Notwendigkeit versteht – ich kenne sie nur zu genau. Man muß rechtschaffen sein in geistigen Dingen bis zur Härte, um auch nur meinen Ernst, meine Leidenschaft auszuhalten. Man muß geübt sein, auf Bergen zu leben – das erbärmliche Zeitgeschwätz von Politik und Völker-Selbstsucht unter sich zu sehn.
(...)
Wohlan! Das allein sind meine Leser, meine rechten Leser, meine vorherbestimmten Leser: was liegt am Rest? – Der Rest ist bloß die Menschheit. – Man muß der Menschheit überlegen sein durch Kraft, durch Höhe der Seele – durch Verachtung...
Sind die so beliebt ? Keine Ahnung...
Hasso, Dienstag, 23.11.2010, 14:41 (vor 5115 Tagen) @ Zarathustra
bearbeitet von Hasso, Dienstag, 23.11.2010, 14:50
Zara,
wir sprechen von ganz unterschiedlichen Dingen. Du schreibst von "Promis", die irgendwie "beliebt" sind... und eine Riesenmenge "virtueller Freunde" haben, die alle ihre tollen geistigen Höhenflüge lesen und über den Klee loben. Freunde ohne Ende...auf Facebook...
Ich spreche von Menschen, die ich auch ganz real "anfassen, riechen und spüren" kann. Das wärmt... viel mehr als 100.000 Klicks auf meine Postings.
Gruß
Hasso
Feierbiester
Zarathustra, Dienstag, 23.11.2010, 15:09 (vor 5115 Tagen) @ Hasso
bearbeitet von Zarathustra, Dienstag, 23.11.2010, 15:15
Zara,
wir sprechen von ganz unterschiedlichen Dingen. Du schreibst von "Promis",
die irgendwie "beliebt" sind... und eine Riesenmenge "virtueller Freunde"
haben, die alle ihre tollen geistigen Höhenflüge lesen und über den Klee
loben. Freunde ohne Ende...auf Facebook...
Ja, wir sprechen von ganz unterschiedlichen Dingen. Du schreibst, ich schreibe von Promis, die irgendwie beliebt sind, Facebook usw.
Davon schreibe ich aber gerade nicht, sondern von der Beliebtheit in einem speziellen Netzwerk DGF einerseits, und vom typischen Humor der Doomer andererseits, denen Kultur-Optimisten eben nicht das Wasser reichen können.
Ich spreche von Menschen, die ich auch ganz real "anfassen, riechen und
spüren" kann. Das wärmt... viel mehr als 100.000 Klicks auf meine
Postings.
Ich auch. Faber soll auch in der realen Welt ein äusserst umgänglicher und spannender Mensch sein. Ein Feierbiest (copyright Van Gaal). Den Doomer @Bär hatte ich das Vergnügen, beim Doomer @Hinterbänkler zuhause in der Realität kennenlernen zu dürfen. Du glaubst es vielleicht nicht, aber die kann man anfassen, und die lassen sich anfassen. Hochspannende, humorvolle, zugängliche und wärmende Menschen. Ich würde wetten, MausS ist auch so einer, und der Dottore sowieso.
Gruß
Hasso
Danke und Gruss, Zara
falsche Netzwerke?
pjotre , Schweiz, Dienstag, 23.11.2010, 15:20 (vor 5115 Tagen) @ Hasso
Hallo Hasso,
vielleicht bewegst du dich im falschen Netzwerk? Bei mir jedenfalls hat das 'Doomen' dazu geführt, dass ich jetzt, statt wie bisher nur zu zweit, mit sieben Mitstreitern der Zukunft entgegentreten kann.
Wenn in deinem 'Netzwerk' niemand auf dein 'gedoome' anspringt, kann ich nur eins empfehlen: Netzwerk wechseln
--
Gruss
pjotre
@Chef: Das schreit nach Sammlung
Bär , Dienstag, 23.11.2010, 13:13 (vor 5115 Tagen) @ offthspc
Ganz sicher nicht weil es so schön ist, was offthpc da schreibt.
Es ist schlicht und ergreifend nur zu Ende gedacht.
Und um auch das noch einmal eindringlich zu sagen: Niemand wünscht sich den Untergang der Zivilisation wie geschildert. Es ist auch Lichtjahre entfernt von Doom-Romantik am Lagerfeuer.
Die Vergleiche mit der Großen Depression, dem WK II, die hinken nicht nur, die laufen gar nicht mehr. Auch wenn es Weltkrieg hieß, es war dennoch insulär. Es gab noch etwas da draußen, das nicht betroffen war.
Das zivilisatorische Gebilde, welches wir aufgebaut haben, ist hoch komplex. Und es ist dann später so hilfreich wie ein hochmoderner PC ohne Strom im Winterkrieg vor Stalingrad gewesen wäre.
10 Kalorien Erdöl für eine Kalorie Nahrung. Erdöl, das immer koplexer zu fördern ist, dessen Förderung, Transport, Verarbeitung und Verteilung Regeln und Ordnungen, Wirtschaft und Zahlungsverkehr der allgemein anerkannt ist voraussetzt.
Hat irgend wer noch eine Frage?
Lieber offthspc,
ich fürchte aber wir können uns die Argumente sparen:
Die Erkenntnisse, die zum Handeln führen, sind abhängig von individuellem Lernverhalten. Je unsicherer der Mensch, desdo heftiger hält er an seiner Meinung fest, umso mehr ignoriert er Argumente und Beweise.
Ich habe mich so oft gefragt, warum Menschen das Offensichtliche, das du ihnen anträgst, das was sie mit Sicherheit verstehen können, so effektiv in die Rundablage ihres Denkapparates schieben können. Die vorgefasste Meinung des unsicheren Menschen verursacht diese Blockade. Sorry, aber mit 10 % des Wissens aus diesem Forum, müsste jeder hier bereits die Reißleine ziehen egal ob das Ganze noch 1 oder 10 Jahre dauert.
Achte in diesem Zusammenhang auch einmal auf das häufig verwendete Wort Glauben in diesem Zusammenhang. Wir glauben an Papiergeld, wir glauben, dass es nicht so schlimm wird, wir glauben dass wir irgendwo noch Erdöl finden das wir mit der Suppenschüssel aufsammeln können, wir glauben dass ein Teil der Welt verschont bleibt usw..
Den Glauben kann man nun mal den Menschen nicht nehmen. Dann fehlt ihnen der Lebensinhalt, der Sinn des Lebens geht verloren
Und wir wollen doch nicht die Verursacher von kollektiven Massensuiziden sein noch bevor es losgeht?
Fröhlichen Gruß des
Bären
--
"Der Preis der Freiheit ist das Leiden, das Böse. Denn die Freiheit der Wölfe ist der Tod der Lämmer"
Wolfgang Sofsky
drin!…
Chef , Dienstag, 23.11.2010, 14:25 (vor 5115 Tagen) @ Bär
Anlage Link
Bär , Dienstag, 23.11.2010, 19:43 (vor 5114 Tagen) @ Bär
Eine Forschungsstudie zeigt...
Sorry Link war defekt und editieren ist zeitlich nicht mehr möglich
--
"Der Preis der Freiheit ist das Leiden, das Böse. Denn die Freiheit der Wölfe ist der Tod der Lämmer"
Wolfgang Sofsky
Keine Fragen. [unzählige Kommata eingefügt vom Chef]
offthspc , Mittwoch, 24.11.2010, 21:58 (vor 5113 Tagen) @ Bär
bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 25.11.2010, 11:58
Hallo
Und um auch das noch einmal eindringlich zu sagen: Niemand wünscht sich
den Untergang der Zivilisation wie geschildert. Es ist auch Lichtjahre
entfernt von Doom-Romantik am Lagerfeuer.
Beim zitierten "Glas Rotwein" läßt sich locker über Krisen und Untergänge diskutieren.
Aber je bequemer man sitzt, desto höher ist die persönliche Fallhöhe.
10 Kalorien Erdöl für eine Kalorie Nahrung. Erdöl, das immer
koplexer zu fördern ist, dessen Förderung, Transport, Verarbeitung und
Verteilung Regeln und Ordnungen, Wirtschaft und Zahlungsverkehr der
allgemein anerkannt ist voraussetzt.Hat irgend wer noch eine Frage?
Es ist viel schlimmer.
Diese gewaltige Maschinerie ist aus Kosten- und Gewinngründen auf Effizienz und nicht auf Redundanz gegründet.
Nicht die gesicherte Versorgung ist das Ziel, sondern die möglichst große Rendite.
Auch das "atombombensichere" Internet ist aus Kostengründen auf wenige zentrale Knotenpunkte zusammengewachsen.
Hier dürfte eine der Hauptgefahren liegen, die wir nicht wahrnehmen, vor allem sind diese Abläufe und Organisationen gewachsen und nicht per "Befehl" nach einem Kollaps wieder zu starten.
Forschungsstudie zeigt, Menschen ändern nur sehr selten ihre Meinung, wenn
sie mit neuen Fakten konfrontiert werden ... oft hängen sie dann noch
fester an dem was sie glauben.[/link]
Ja, unter anderem die Mediengläubigkeit, ach was .. Medienhörigkeit vieler Mitmenschen erschreckt mich persönlich immer wieder aufs Neue.
Darum gibt es von mir auch keinerlei Missionierungsversuche in meinem persönlichem Umfeld.
Wozu auch?
Wer sehen kann, der sieht.
Wer hören kann, der hört.
Wer nicht sehen und hören will .. der muß eben fühlen.
Außerdem hat der heutige homus socialismus kaum mehr die Fähigkeit zur Eigenverantwortung.
Wenn es knallt, dann wollen die Massen einen "Schuldigen" präsentiert bekommen, und sollte dieser aufgrund der Komplexität der heutigen Gesellschaft nicht so leicht ausfindig gemacht werden können, dann bekommt der Bringer der schlechten Nachrichten sein Fett ab, und sei es nur aus Pietät.
Ich bin kein Märtyrer, ich habe nicht vor die Verantwortung für fremde Fehler zu übernehmen.
Ich bin für mich verantwortlich und sonst für niemanden.
Außerdem wurde ich im privaten Umfeld schon viel zu oft Opfer des Kassandra-Symptoms.
Mittlerweile schenke ich mir den Teil einfach.
Die Erkenntnisse, die zum Handeln führen, sind abhängig von
individuellem Lernverhalten. Je unsicherer der Mensch, desdo heftiger hält
er an seiner Meinung fest, umso mehr ignoriert er Argumente und Beweise.
Ich bin selber äußerst beratungsresistent, als INTJ liege ich mit meinen Schlüssen leider recht oft auch richtig und ich habe mir angewöhnt, bis zum Eintreffen neuer "Lageberichte" und Fakten meine Zielrichtung beizubehalten, kann aber meine Gedankengebäude auch schnell wieder abreißen, sofern ich sie als fehlerhaft identifiziere.
Ich habe mich so oft gefragt, warum Menschen das Offensichtliche, das du
ihnen anträgst, das was sie mit Sicherheit verstehen können, so effektiv
in die Rundablage ihres Denkapparates schieben können. Die vorgefasste
Meinung des unsicheren Menschen verursacht diese Blockade. Sorry, aber mit
10 % des Wissens aus diesem Forum, müsste jeder hier bereits die
Reißleine ziehen egal ob das Ganze noch 1 oder 10 Jahre dauert.
Das wird doch gemacht, von viel mehr Menschen, als man annehmen würde.
Bin in einer Branche, in deren Kundenstamm unter anderem auch die sogenannten "Prepper" vorzufinden sind.
Natürlich fällt da keiner mit "ich denke das Ende unserer Zivilisation ist nahe, ich benötige ..." mit der Tür ins Büro .. aber ich weiß, welche Dinge unseres Artikelstamms ich mir zugelegt habe, noch zulegen werde und welche unter gewissen Umständen brauchbar sein könnten bzw. welche Dinge ich anbieten muss, um den unausgesprochenen Wunsch dieser Spezialklientel zu erfüllen.
Wenn dann einer ein Sortiment bestellt, mit Lieferadresse "Arsch der Welt, 3 Straße hoch bis zu den Schotterstraßen der Bundesforste, dann weiter ..." weiß ich, woran ich bin.
Paranoide kaufen auf den Namen der Frau samt Stadtadresse, vermeiden Besichtigung vor Ort und vereinbaren Abholung per angemietetem Kleintransporter
Interessanterweise bislang keine Normalverbraucher in diesem Kundensegment, gehobene gut situierte Klientel, vom Banker, der laut Eigenaussage auf 200.000 Euros in Gold sitzt, bis zum Konzernboss, der sogar Leute beschäftigt, welche exklusiv mit der Betreuung seiner, ich nenne es mal so, abgelegenen Eigenjagd beschäftigt sind.
Natürlich sind diese Leute nicht unser Hauptgeschäft und wir sprechen diese Personengruppe auch nicht gezielt an, davon kann kein Betrieb unserer Größe leben.
(Anm: ich bin nicht hier, um Provisionen zu schinden oder Werbung für meinen Arbeitgeber zu machen, Anfragen zwecklos)
Achte in diesem Zusammenhang auch einmal auf das häufig verwendete Wort
Glauben in diesem Zusammenhang. Wir glauben an Papiergeld, wir glauben,
dass es nicht so schlimm wird, wir glauben dass wir irgendwo noch Erdöl
finden das wir mit der Suppenschüssel aufsammeln können, wir glauben dass
ein Teil der Welt verschont bleibt usw..
Glauben und Vertrauen.
Auch diese Dinge dürften bald "peaken"
Den Glauben kann man nun mal den Menschen nicht nehmen. Dann fehlt ihnen
der Lebensinhalt, der Sinn des Lebens geht verloren
Der Lebensinhalt der meisten Menschen ist es doch heute:
a) die Rechnungen zahlen
b) mit dem etwaigem Rest Statussymbole anhäufen, gerne auch gefälscht, so lange es nicht auffällt, moralisch flexiblere Genossen verzichten dabei auch gerne einmal für längere Zeit auf Punkt a.
Solange das Hamsterrad gedreht wird wird dabei nur nach vorne gesehen, nicht zur Seite.
Die mediale Erziehung der Bürger hin zu Konsumenten hat also vollen Erfolg gezeigt.
Scheidung? Pleite?
Alles kein Problem.
Aber wehe, unser Konsument kann nicht mehr öffentlichkeitswirksam konsumieren, das ist der SuperGau für den gesellschaftlichen Status.
Da leben so manche lieber wochenlang von Streichwurst und Brot, als auf ihr öffentlich-imagewirksames Fahrzeug zu verzichten oder fahrzeugtechnisch "abzusteigen".
Über den Sinn des Lebens haben schon wesentlich größere Kapazitäten als meine Wenigkeit gegrübelt und geschrieben, ich halte mich da an den österreichischen Komiker Hader:
"Das Leben ist wie im Kino. Man bleibt sitzen, auch wenn der Film schlecht ist. Man hat schließlich Eintritt bezahlt"
Ich finde, darin steckt sehr, sehr viel Wahrheit, ohne dabei hunderte Seiten im Stile der heutigen Pop-Philosophen mit Fremdwörtern voll-ejakulieren zu müssen.
Und wir wollen doch nicht die Verursacher von kollektiven Massensuiziden
sein noch bevor es losgeht?
Ich könnte mir durchaus vorstellen, im Ernstfall wird vom Staat noch gratis "Quietus" verteilt, die finale "happy pill", kommt auch günstiger als Abfüllen der Massen mit Psychopharmaka, welche laut Informationen meines Hausarztes selbst hier auf dem Land mittlerweile großzügig eingenommen werden.
Fällt auch weniger auf als reale rosa Brillen auf dem Kopf und kostet im Gegensatz zum hier traditionell hoch im Kurs stehendem Alkohol nicht den Führerschein.
Ich weiß, meine (recht hastig) hingeschriebenen Annahmen hätte ich besser formulieren und dokumentieren sollen aber ich garantiere: Für jeden angebotenen Punkt finden sich seriöse Quellen im Netz und falls nicht kann ich diese aus meinem recht umfänglichen Text-Archiv bereitstellen.
Der Kern des Problems ist doch:
Man kann GAME OVER erahnen, man kann es prognostizieren, nicht genau aber doch logisch begründen wieso, warum, ungefähr auch wann.
Aber man kann mit bestem Gewissen keine Lösung anbieten, kein "Heureka".
Es wurden so viele Probleme in die Zukunft geschoben denn Keynes und sein Wirtschaftsmodell hat in einem Punkt einen entscheidenden Fehler:
In seiner Aussage: "In 100 years we are all dead"
Dies stimmt nur teilweise, denn mögen die Urheber auch heute im Grabe liegen, die Enkel leben noch und die 100 Jahre sind jetzt.
Nicht heute, nicht morgen, vielleicht 2011 oder doch erst ein paar Jahre später, aus 1913 betrachtet (Gründung der FED) sind wir an den 100 Jahren aber nahe dran.
mfG
offthspc
Stichwort Strömungsabriss
lowkatmai , Montag, 22.11.2010, 20:42 (vor 5115 Tagen) @ azur
Hallo azur,
vielen Dank für die Grafik. Am Wochenende hatte ich nach der Meldung Irland bailout, mit einem Freund eine Diskussion mit ähnlichem Ergebnis: Es kann auch alles ganz schnell gehen mit GO d.h. z.B. schlagartig steigende Zinsen in Deutschland (Bufu auf 80 innerhalb weniger Tage) als Trigger.
Noch hoffe ich auf 2,3,4 Jahre 'Ruhe'.
Gruß und schönen Abend
l
Untergangsszenarien: viel Phantasie, wenig Tatsachen
frosch , Dienstag, 23.11.2010, 10:28 (vor 5115 Tagen) @ lowkatmai
bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 23.11.2010, 10:32
Dass uns eine Katastrophenzeit in Europa bevorsteht, daran habe ich wenig Zweifel. Aber die hier vorgestellten Untergangsszenarien kann ich nicht teilen. Sie sind zwar sehr phantasievoll, haben aber wenig zu tun mit historisch bekannten wirtschaftlichen und sonstigen Katastrophen.
Wichtige Erfahrungstatsachen werden dabei außer Acht gelassen:
1. Schwere wirtschaftliche Krisen verlangsamen und lähmen das wirtschaftliche Leben, aber sie bringen es nie zum völligen Stillstand. Beispiel Argentinien, Japan, aber auch das Römische Reich etc.
2. Wirtschaftliche Krisen haben immer lokale und regionale Schwerpunkte. Außerhalb der schwer betroffenen Zonen gibt es immer Regionen und Länder, die weniger betroffen sind, die also Ressourcen zur Verfügung stellen können oder als Fluchtziel in Frage kommen. Beispiele: Haiti, Deutschland 1945.
Es gibt in Deutschland noch lebendige Erfahrungen mit einem „Totalkollaps“, nämlich alle, die die Niederlage von Hitlerdeutschland bewusst erlebt haben. Wer sich also Gedanken für den „worst case“ machen will, der kann die Erfahrungen von 1945 bis 1949 studieren und braucht nicht seine Phantasie strapazieren.
3. Zur Zeit sind die kapitalistischen Kernländer USA, Japan und Europa Kandidaten für einen wirtschaftlichen Kollaps. Daneben gibt es riesige Weltregionen in Lateinamerika, Afrika und Asien, die wenig von dieser Krise spüren, möglicherweise sogar einen wirtschaftlichen Aufschwung erleben, weil bisher übermächtige Konkurrenten wegfallen.
Wer meint, Deutschland sei die Welt, der mag sich einbilden, dass die Welt untergeht. Ich glaube es nicht.
frosch
--
井底之蛙
Denkgrenzenüberschreitung necesse est
Wayne Schlegel , Dienstag, 23.11.2010, 11:15 (vor 5115 Tagen) @ frosch
bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 23.11.2010, 11:31
Dass uns eine Katastrophenzeit in Europa bevorsteht, daran habe ich wenig
Zweifel.
Das geht mittlerweile vielen so. Wobei sie meist von einem Kataströphchen im heutigen medialen Sprachgebrauch ausgehen. Also Flieger kracht ins Terminal mit 300 Toten oder 4 Wochen geschlossene Schneedecke in NRW oder 5 Tage regionaler Stromausfall.
Aber die hier vorgestellten Untergangsszenarien kann ich nicht
teilen.
Okay. Sie sind m.E. nur konsequent zu Ende gedacht auf der Basis des heutigen gesellschaftlichen Zustandes und der heutigen quantitaven und qualitativen Basis.
Sie sind zwar sehr phantasievoll, haben aber wenig zu tun mit
historisch bekannten wirtschaftlichen und sonstigen Katastrophen.
Es gibt eben Unterschiede hinsichtlich regionaler, kontinentaler und globalen Katastrophen und dann jeweils wieder hinsichtlich der Fallhöhe. Wie hoch ist die Fallhöhe heute und wie war sie bei historischen "Katastrophen".
Wichtige Erfahrungstatsachen werden dabei außer Acht gelassen:
1. Schwere wirtschaftliche Krisen verlangsamen und lähmen das
wirtschaftliche Leben, aber sie bringen es nie zum völligen Stillstand.
Beispiel Argentinien, Japan, aber auch das Römische Reich etc.
Beispiele sind schon richtig. Was aber, wenn es folgendes nicht gibt:
1. Hilfe von außen (Versorgung, Aufschuldung)
2. Leichter Ressourcenzugriff insbesondere leichte Energieverfügbarkeit für die jeweiligen Produktions- und Distributionsverfahren
3. Präsentes Subsistenz-Know-How und erprobte mentale Belastbarkeit
4. Geringe Abhängigkeit, eingeübter groß-familiärer-Stammes-Zusammenhalt
5. vergleichsweise homogene ethnische Strukturen
Wenn ich das Thema "Kollaps" wirklich interessiert, lies mal gleichnamiges Buch von Jared Diamond
2. Wirtschaftliche Krisen haben immer lokale und regionale
Schwerpunkte. Außerhalb der schwer betroffenen Zonen gibt es immer
Regionen und Länder, die weniger betroffen sind, die also Ressourcen zur
Verfügung stellen können oder als Fluchtziel in Frage kommen. Beispiele:
Haiti, Deutschland 1945.
Auch richtig. So war es bisher. Heutige globalisierte abhängige Welt ist aber total anders - siehe Auflistung von @offhspc in obigem Beitrag "Konstruktiv".
Es gibt in Deutschland noch lebendige Erfahrungen mit einem
„Totalkollaps“, nämlich alle, die die Niederlage von Hitlerdeutschland
bewusst erlebt haben. Wer sich also Gedanken für den „worst case“
machen will, der kann die Erfahrungen von 1945 bis 1949 studieren und
braucht nicht seine Phantasie strapazieren.
Ob der Krieg total war, sei dahingestellt. Der Kollaps jedenfalls nicht. Es gab Care-Pakete und sehr rasch die strukturelle Transformationsunterstützung von bedingungslos Kapitulierten zu Vasallen.
3. Zur Zeit sind die kapitalistischen Kernländer USA, Japan und
Europa Kandidaten für einen wirtschaftlichen Kollaps. Daneben gibt es
riesige Weltregionen in Lateinamerika, Afrika und Asien, die wenig von
dieser Krise spüren, möglicherweise sogar einen wirtschaftlichen
Aufschwung erleben, weil bisher übermächtige Konkurrenten wegfallen.
Wer meint, Deutschland sei die Welt, der mag sich einbilden, dass die Welt
untergeht. Ich glaube es nicht.
frosch
Ja, der ugandische Rinderhirte könnte einen tollen Schnitt machen, wenn er denn eine Hälfte seines Rindes auf den Markt eines kollabierten kapitalist. Kernlandes bringen könnte und ihm und seiner Familie die zweite Hälfte ausreichen würde.
Wann steigen die DGF-Zocker aus?
Konstantin , Waldhessen, Dienstag, 23.11.2010, 12:13 (vor 5115 Tagen) @ Morpheus
bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 23.11.2010, 14:29
Weil fast alle von dem System abhängig sind, glaube ich, dass es noch
etwas hält. 10-15 Jahre denke ich nicht, aber so 3-6 könnten es
vielleicht schon noch werden.
Anstatt zu spekulieren, zu "glauben" was passieren könnte, frage ich die Runde der Börsen-Zocker (ohne Wertung), wann sie gedenken, aus der virtuellen Welt auszusteigen und ihre Vermögen in reale Werte zu wandeln?
Es mag wenige geben, die auf der sinkenden Titanic im Kasino weiter spielen... doch der normale Mensch steht irgendwann auf und sucht die Rettungsboote.
Wann steht ihr auf und verlasst das sinkende Schiff?
Nach dem GO ist es zu spät. Nach komplettem Stromausfall ist die Börse nicht zu erreichen. Nach Ladenschließung kauft man keinen Notvorrat mehr ein..
usw.
Was sind die Zeichen, auf die ihr wartet, um zu sagen "Es reicht, es wird zu heiß, Aktien weg, reales kaufen und letzte Vorbereitungen treffen"?
Viele Grüße
Konstantin
[diverse Rechtschreibfehler korrigiert]
--
"Es ist noch nie ein Mensch an Altersstärke verstorben ..."
DGF-Zocker denken nicht so "eindimensional"
Hasso, Dienstag, 23.11.2010, 12:30 (vor 5115 Tagen) @ Konstantin
bearbeitet von Hasso, Dienstag, 23.11.2010, 12:51
Anstatt zu spekulieren, zu "glauben" was passieren könnte, frage ich die
Runde der Börsen-Zocker (ohne Wertung) wann sie gedenken aus der
virtuellen Welt auszusteigen und ihre Vermögen in reale Werte zu wandeln?Es mag wenige geben, die auf der sinkenden Titanic im Kasino weiter
spielen... doch der normale Mensch steht irgendwann auf und sucht die
Rettungsboote.Wann steht ihr auf und verlasst das sinkende Schiff?
Nach dem GO ist es zu spät. Nach komplettem Stromausfall ist die Börse
nicht zu erreichen. Nach Ladenschließung kauft man keinen Notvorrat mehr
ein..
usw.
Hallo Konstantin,
DGF-"Zocker" denken mehrdimensional... da gibt es keinen roten "Einsteigen-Aussteigen-Knopf".
Ich akkumulierte von ca. 2003-2009 AU, von 2004-2010 AG...also reale Werte, halte Aktien (m. E. manchmal auch reale Werte, viele Aktien haben sogar Weltkriege überlebt, also werden die "Guten" auch eine lausige "Finanzkrise" schaffen)... und trade ein wenig mit Aktien / EUR/USD / EM.
Dazu halte ich noch Cash, paar Anleihen, zwei olle LVs... und reichlich von den berühmten Euro-10-ern.
Ein wenig AU habe ich kürzlich sogar verkauft bei 1000 Euro/Unze... war prozentual wegen des saftigen Kursanstiegs zu "übergewichtig" im Depot geworden.
Wo soll ich jetzt noch "aussteigen"? Das verstehe ich nicht ganz...
Oder meinst Du die endlose "Stromgeneratoren / Ackerland / Raviolidosen - Diskussion"? Die hatten wir hier schon in epischer Breite seit 2008. Die Stromgeneratoren haben Rost angesetzt... die Raviolis sind wg. MHD auf dem Müll... und beim Ackerland gibt es Ärger mit den "echten Bauern" vor Ort. Dafür gebe ich doch keine ordentliche Aktie her. Ist denn z.B. eine Royal Dutch / Statoil / Fortum nichts mehr wert, wenn ein paar PIGS zusammenbrechen? Im Gegenteil....seit 2008 konnte man durch "stures Drinbleiben und Zukaufen" ein hübsches kleines Vermögen verdienen!
Meine Großeltern/Eltern haben ohne "Vorräte" zwei Weltkriege mit kompletter Zerstörung der Infrastruktur überlebt.... dagegen sind unsere komischen "Finanz- und Schuldenkrisen" doch absolutes "Pille-Palle"...
meint mit Grüßen
Hasso
Meta-Stopp-Loss
Konstantin , Waldhessen, Dienstag, 23.11.2010, 18:19 (vor 5115 Tagen) @ Hasso
bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 23.11.2010, 20:03
Wo soll ich jetzt noch "aussteigen"? Das verstehe ich nicht ganz...
Hallo Hasso,
ich meinte z.B. Beiträge im DGF, die auf aktuelle Kurse hinweisen, zB:
http://www.dasgelbeforum.de.org/forum_entry.php?id=192916
Da überlegte ich mir, wer mit diesen Infos etwas anfängt. In anderen Worten scheint es noch Leser/Schreiber im DGF zu geben, die glauben, dass die Börse noch einen Tag weiter läuft und noch einen Tag und noch einen...
Doch irgendwann könnte der passende Zeitpunkt sein, um sich aus der virtuellen Welt in die reale zu bewegen.
Quasi ein Meta-Stopp-Loss zum Aussteigen.
Sicher ist das für jeden individuell. Und genau das finde ich spannend, wie sich hierbei die Menschen unterscheiden. Mein persönlicher Meta-Stopp-Loss ist schon seit Jahren erreicht. Das bedeutet, ich rechne täglich mit dem (für viele überraschenden) GO. Daher habe ich kein Verständnis für diejenigen, die noch Werte an der virtuellen Börse haben. Doch diese Menschen gibt es in Massen. Woher rührt der Unterschied?
Viele Grüße
Konstantin
[viele Rechtschreibfehler korrigiert]
--
"Es ist noch nie ein Mensch an Altersstärke verstorben ..."
Du arbeitest/handelst doch selber mit "virtuellen Guthaben"
Hasso, Dienstag, 23.11.2010, 20:10 (vor 5114 Tagen) @ Konstantin
bearbeitet von Hasso, Dienstag, 23.11.2010, 20:55
Quasi ein Meta-Stopp-Loss zum Aussteigen.
Sicher ist das für jeden individuell. Und genau das finde ich spannend,
wie sich hierbei die Menschen unterscheiden. Mein persönlicher
Meta-Stopp-Loss ist schon seit Jahren erreicht. Das bedeutet, ich rechne
täglich mit dem (für viele überraschenden) GO. Daher habe ich kein
Verständnis für diejenigen, die noch Werte an der virtuellen Börse haben.
Doch diese Menschen gibt es in Massen. Woher rührt der Unterschied?
Hallo Konstantin,
ja... wo ist der Unterschied? Nach einen Blick auf Deine Webseite stelle ich fest, dass ich dort auch jede Menge "virtueller Guthaben" bekommen kann.
Wo ist der klare Unterscheid zu einem "virtuellen Anteil" an einer Aktiengesellschaft... oder einem anderen Börsengeschäft? Kannst Du mir das erklären? In beiden Fällen "besitze" ich nur irgendwelche Bits und Bytes, eine Abrechnungsquittung und "Vertrauen"... mehr nicht.
Da lobe ich mir eine echte reale AU/AG-Münze in meiner Hand. Da brauche ich "am Ende" nicht jahrelang irgendwas auf dem Rechtsweg einklagen.
Gruß
Hasso
Pille-Palle vs. Zusammenbruch der Zivilisation
pjotre , Schweiz, Dienstag, 23.11.2010, 16:42 (vor 5115 Tagen) @ Konstantin
bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 23.11.2010, 16:47
Hallo Konstantin,
meiner Meinung nach macht es keinen Sinn ein Ereignis 'X' festzulegen, bei dessen Eintritt dann die Notbremse gezogen werden soll und man beispielsweise mit dem Einkaufen von Ölsardinen beginnen möchte.
Entweder man 'glaubt' an G.O. oder eben nicht. Derjenige, der an G.O. glaubt und trotzdem einfach so weiter macht, handelt grob fahrlässig. Derjenige, der nicht daran glaubt, leidet an einem Mangel an Informationen
Wer mittelfristig mit einem Zusammenbruch unserer Zivilisation rechnet und halbwegs klar denken kann ist sowieso kontinuierlich dabei seine Ausgangsposition zu verbessern. Da ist man froh um jeden Monat, der einem noch bleibt um seinem Ziel ein Stückchen näher zu kommen.
Man kann nämlich nicht mal eben in zwei, drei Wochen alles einkaufen, was man für die nächsten 30 Jahre nach dem G.O. so alles benötigen könnte. Vor allem kann man sich leider das rettende Wissen und die dann notwendigen Fähigkeiten nicht einfach so einkaufen...
Und wer wie Hasso nur mit "Pille-Palle" rechnet (ist nicht wertend gemeint), für den geht es wirklich nur darum sein Vermögen von Blase zu Blase zu retten bzw. zu vergrössern. Dass sich dies in diesen superdynamischen Zeiten nicht anhand von zwei, drei Grössen steuern lässt, ist auch klar. Für die 'Pille-Palle-Fraktion' macht es höchstens Sinn, ein Ereignis 'X' festzulegen, bei dem eine Blase verlassen und die nächste betreten wird.
--
Gruss
pjotre
...und zwischendurch das Leben in vollen Zügen geniessen...
Hasso, Dienstag, 23.11.2010, 17:03 (vor 5115 Tagen) @ pjotre
Man kann nämlich nicht mal eben in zwei, drei Wochen alles einkaufen, was
man für die nächsten 30 Jahre nach dem G.O. so alles benötigen könnte.
Vor allem kann man sich leider das rettende Wissen und die dann notwendigen
Fähigkeiten nicht einfach so einkaufen...
Hallo pjotre,
für 30 Jahre willst Du einkaufen ? Soviel "Restlebensdauer" habe ich nicht mal...
Und wer wie Hasso nur mit "Pille-Palle" rechnet (ist nicht wertend
gemeint), für den geht es wirklich nur darum sein Vermögen von Blase zu
Blase zu retten bzw. zu vergrössern. Dass sich dies in diesen
superdynamischen Zeiten nicht anhand von zwei, drei Grössen steuern
lässt, ist auch klar. Für die 'Pille-Palle-Fraktion' macht es
höchstens Sinn, ein Ereignis 'X' festzulegen, bei dem eine Blase verlassen
und die nächste betreten wird.
So ist es...Bingo! Und zwischendurch vergessen wir nicht, das Leben in vollen Zügen und mit "Wein, Weib und Gesang" zu geniessen!
Grüße
Hasso
30 Jahre
pjotre , Schweiz, Dienstag, 23.11.2010, 17:24 (vor 5115 Tagen) @ Hasso
Hallo pjotre,
für 30 Jahre willst Du einkaufen ? Soviel "Restlebensdauer" habe ich
nicht mal...
Ich hoffentlich schon - deshalb möchte ich natürlich am liebsten für die nächsten 30 Jahre einkaufen. Allerdings habe ich nicht vor, mir für 30 Jahre Ölsardinen einzulagern, da Nahrungsmittel hoffentlich irgendwann nach G.O. wieder verfügbar sein werden. Bei bestimmten technische Dingen zweifel ich jedoch daran, dass sie schnell wieder in heutiger Qualität eingekauft werden können, deshalb macht es durchaus Sinn, sich damit einzudecken. Ich spekuliere da halt heute schon auf die Blasen von morgen
So ist es...Bingo! Und zwischendurch vergessen wir nicht, das Leben in
vollen Zügen und mit "Wein, Weib und Gesang" zu geniessen!
Du sagst es. Wobei ich mit meinem Weib ein leeres Zugabteil vorziehen würde
--
Gruss
pjotre
Der "Wolf" kommt schon wieder
frosch , Montag, 22.11.2010, 16:11 (vor 5116 Tagen) @ el_mar
Wann sind wir in Deutschland selber Pleite? 2011?
Hallo,
Erstens wäre zu klären, was du unter „pleite“ verstehst und welche Folgen du dann vermutest/befürchtest.
Schon lange wachsen in den kapitalistischen „Kernstaaten“ die staatlichen Ausgaben schneller als die staatlichen Einnahmen. Von einem engen betriebswirtschaftlichen Standpunkt betrachtet sind diese Staaten längst pleite. Deswegen steht die Welt nicht still.
Japan ist seit über 10 Jahren pleite. Nur bemerkt es scheinbar niemand.
Tatsächlich gibt es viele Ausreden oder Auswege:
- Weitere Regeländerungen
- Quantitative Easing 2. bis x.
- zweistellige Inflation
- „Weiße Ritter“ (BRIC-Staaten) kommen „zu Hilfe“
und was noch? Ich weiß es nicht.
Wer hier ständig „Der Wolf kommt!“ ruft, war bisher jedenfalls weniger einfallsreich als die Herren an den Geldkanälen.
frosch
--
井底之蛙
Pleite in @dottores Sinn!
el_mar, Montag, 22.11.2010, 16:19 (vor 5116 Tagen) @ frosch
Kommt es wegen der bereits existenten Höhe der Kredit- bzw. Schuldensummen zu einer Stockung bzw. einem Rückgang bei der Schaffung neuer Kredit- bzw. Schuldverhältnisse, ist der kritische Punkt des gesamten Systems erreicht (sog. "Überschuldung").Â
Wird die Überschuldung allgemein, stürzen sämtliche bereits existenten Kredit- bzw. Schuldverhältnisse in sich zusammen.Â
Staaten können neuen "Kredit" durch Raub/Enteignung erzwingen (oT)
frosch , Montag, 22.11.2010, 16:57 (vor 5116 Tagen) @ el_mar
- kein Text -
--
井底之蛙
Ja, sie müssen es sogar!
Centao , Montag, 22.11.2010, 17:03 (vor 5116 Tagen) @ frosch
Hallo Frosch,
wollen sie nicht im Innern kollabieren, bleibt i.d.R. doch nur der Krieg..?
Nun die völlige Entblößung Deutschland's in Fragen Wehrfähigkeit als Nettokreditgeber aller Nationen sollte uns ebenfalls zu denken geben..
Grüße,
CenTao
sie können, so lange sie können
Zarathustra, Montag, 22.11.2010, 17:29 (vor 5116 Tagen) @ frosch
Jedoch steht jetzt ein Staat nach dem andern nur noch vor der Wahl: Revolution, oder neue Kredite von aussen. Auch Japan wäre schon längst erledigt ohne eine Aussenwelt. Die bringen seit 20 Jahren nur noch Nullwachstum zustande, obwohl die Exportdestinationen in der näheren Umgebung noch dynamisch wuchsen.
Auch hat es noch keinem Schaf geschadet, wenn es den Wolf "zu früh" sah. Fatal ist es, wenn Du ihn erst erblickst, wenn er bereits in voller Pracht da steht.
Gilt übrigens für den Frosch im Zusammenhang mit dem Storch genau so.
Sie können zwar rauben/enteignen, dummerweise ist das aber kein neuer Kredit
Mephistopheles , Datschiburg, Montag, 22.11.2010, 21:18 (vor 5115 Tagen) @ frosch
einziger Ausweg: Das Geraubte/Enteignete an die breite Masse zu verschenken, also zu zedieren.
Das ergibt immer einen Wirtschaftsaufschwung, weil dadurch viele kreditfähig werden, die es bisher nicht waren.
Aber so großzügig ist der Staat selten.
Gruß Mephistopheles
--
„Wenn sich die Welt selbst zerstört, dann fängt es so an: Die Menschen werden zuerst treulos gegen die Heimat, treulos gegen die Vorfahren, treulos gegen das Vaterland. Sie werden dann treulos gegen die guten Sitten, gegen den Nächsten, gegen Frauen
Offene Lücken im systemfortführenden Enteignungs-/Verschenkungsszenario
Wayne Schlegel , Dienstag, 23.11.2010, 11:55 (vor 5115 Tagen) @ Mephistopheles
bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 23.11.2010, 12:05
einziger Ausweg: Das Geraubte/Enteignete an die breite Masse zu
verschenken, also zu zedieren.
Das ergibt immer einen Wirtschaftsaufschwung, weil dadurch viele
kreditfähig werden, die es bisher nicht waren.
Aber so großzügig ist der Staat selten.
Gruß Mephistopheles
Servus,
ich sehe 2 klärungsbedürftige Lücken in diesem Gedankenszenario:
1. Wenn das Geraubte/Enteignete bereits beliehen war - müssen die Gläubiger solcher Forderungen diese ausbuchen? Dann würden allenfalls neue Schulden alte Schulden ersetzen. -> no more debt, kein Wachstum.
2. Wieso sollte ein Beschenkter und sein potenzieller Kreditgeber davon ausgehen können, dass der Beschenkte das vormals Geraubte/Enteignete längerfristig und damit verschuldbar behalten darf, wenn der Staat raubt und enteignet? -> no more debt, kein Wachstum
Es bleibt wohl dabei:
- Besteuerung (staatl. Enteignung, Raub) ist nur bis zur Höhe des BIP möglich
- Enteignung (insbesondere von Grund und Boden) bringt ohnehin nichts, da der Staat a priori Obereigentümer ist und sich so die Besteuerungsmöglichkeit nehmen würde, wie er auch der schlechtere (ertragsärmere) Verwalter/Bewirtschafter gegenüber dem privaten "Schein-Eigentümer" ist.
Neue Schulden und neues Wachstum können entstehen, wenn alte Forderungen vernichtet werden.
Mephistopheles , Datschiburg, Dienstag, 23.11.2010, 18:30 (vor 5115 Tagen) @ Wayne Schlegel
bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 23.11.2010, 18:33
Servus,
ich sehe 2 klärungsbedürftige Lücken in diesem Gedankenszenario:
1. Wenn das Geraubte/Enteignete bereits beliehen war - müssen die
Gläubiger solcher Forderungen diese ausbuchen?
Ja
Dann würden allenfalls
neue Schulden alte Schulden ersetzen.
nein. Die alten Schulden sind ausgebucht
-> no more debt, kein Wachstum.
Doch. Die Gläubiger, sofern es sich um Institutionen handelt, gehen pleite.
Hinter diesen Institutionen stehen aber Menschen.
Deren Renten sind mit der Insolvenz der Institutionen perdu.
Sie müssen also wieder beginnen zu wirtschaften --> neue Kredite, fresh money, Wachstum
2. Wieso sollte ein Beschenkter und sein potenzieller Kreditgeber
Schenkung ist kein Kredit
davon
ausgehen können, dass der Beschenkte das vormals Geraubte/Enteignete
längerfristig
es empfiehlt sich also, die alten Gläubiger, wenn sie nicht in der Lage sind, selber zu wirtschaften, präventiv zu ermorden.
(Sulla, frz. Revolution, III. Reich)
und damit verschuldbar behalten darf, wenn der Staat raubt
und enteignet?
genau deswegen. Auf wen wird sich der Staat wohl stützen?
-> no more debt, kein Wachstum
ie Beschenkten leben in symbiose mit dem beschenk4enden Staat.
Dieser Staat will sich erhalten.
--> neue Kredite, neues Spiel, neues Wachstum.
Es bleibt wohl dabei:
- Besteuerung (staatl. Enteignung, Raub) ist nur bis zur Höhe des BIP
möglich
durch das Ausbuchen alter Forderungen werden erhebliche Freiräume für neue Kredite geschaffen
- Enteignung (insbesondere von Grund und Boden) bringt ohnehin nichts, da
der Staat a priori Obereigentümer ist und sich so die
Besteuerungsmöglichkeit nehmen würde, wie er auch der schlechtere
(ertragsärmere) Verwalter/Bewirtschafter gegenüber dem privaten
"Schein-Eigentümer" ist.
Das stimmt. Das könnte ein Motiv des Staates sein, zu enteigen und seine Gefolgsleute mit dem Enteigneten zu beschenken.
Nicht immer geht das in die Hose wie in Zimbabwe.
Man sollte sich also aussuchen, wen man beschenkt.
In Frankreich entstanden aus den Beschenkten ganze kampfkräftige Revolutionsarmeen.
Gruß Mephistopheles
--
„Wenn sich die Welt selbst zerstört, dann fängt es so an: Die Menschen werden zuerst treulos gegen die Heimat, treulos gegen die Vorfahren, treulos gegen das Vaterland. Sie werden dann treulos gegen die guten Sitten, gegen den Nächsten, gegen Frauen
Realisierbar als Drei-Punkte-Plan
Don_Q , Dienstag, 23.11.2010, 23:06 (vor 5114 Tagen) @ Mephistopheles
Ich bin der Ansicht, daß es in die Richtung laufen wird, die Du angedeutet hast. Die "Drecksarbeit" wird das kommende rot-grüne Fascho-Regime machen müssen. "Vorschlag" für einen Drei-Punkte-Plan:
- Ausbuchen.
Der Kettenbrief läuft ganz frisch und neu nach einem Reset, das kann man schon in der Bibel nachlesen. Am besten per ganz grobem Haarschnitt. Schnell und hart genug gemacht, ist alles im Kasten, bevor sich der vormals besitzende Urnenpöbel berappelt. Die lautstarke Klientel des rot-grünen Regimes wird garantiert nicht zu den Verlierern dieses Resets gehören und deshalb assistierend den Maßnahmen zur Seite stehen, ebenso die MSM. Verlierer sind alle diejenigen, die etwas auf der hohen Kante haben: Ersparnisse, LV, Renten-u. Pensionsansprüche pp. Wie @Mephisto darstellt, ist danach der Spielraum für Neuverschuldung wieder da; die Rentner müssen dann wirtschaften oder verhungern; für das Regime ist beides ok. Der Widerstand wird überschaubar; vormals Besitzende werden mit der Sorge um's täglich Brot ausreichend beschäftigt sein. Demos gibt es bis dahin nicht mehr; die dafür notwendigen GG-"Verbesserungen" zieht gerade das schwarz-gelbe Regime durch. Zulässig sind dann nur noch von der Partei organisierte Verkündungen des rot-grünen Volkswillens.
- Staatsfinanzen auf solide Basis stellen.
Sofortmaßnahme: Zwangsanleihen auf Immobilien und andere nachweisbaren Besitzümer (Aktien pp., auch PKWs - gerade hier muß unter dem Gesichtspunkt des Umweltschutzes erzieherisch gewirkt -kassiert- werden). Pech für die vormals besitzende Schicht: Guthaben entwertet, schlagartig Riesenberg Schulden an der Backe, als vormalige Mittelschicht nunmehr zu den politischen und wirtschaftlichen Parias gehörend. Pech, Maul halten.
Fortdauernde Maßnahmen: Ökofaschismus pur, z.B. Zwangsisolieren für alle. Wer seine Hütte trotz Zwangsanleihen halten konnte, wird sich spätestens jetzt schwer tun, die neuerlichen Ausgaben zu stemmen. Weitere Cash cows des Regimes: Abwasser-Soli, Müll-Soli, Stromkosten-Soli, Zwangs-Rußfilter vom Laster über Planierraupe bis zum Rasenmäher, Zwangs-Was-weiß-ich, Öko-Steuern, CO2-Ablässe (auch wenn der Rest der Welt den Handel schon jetzt einstellt)
- Umverteilung zum Machterhalt.
Hauptprofiteur, so scheint's dem rot-grünen Parteisoldaten, ist er selbst. Die Partei hilft ihm auf's Pferd. Schlagartig seiner Konsumenten-Schulden entledigt, eröffnen sich ganz neue Herrenmenschen-Perspektiven für ihn. Die o.a. Maßnahmen führen z.B. subito zum kolossalen Immopreis-Verfall. Der rot-grüne Parteisoldat kann sich endlich das Haus leisten, das gestern noch dem Kulaken gehörte. Im Dienste der Partei wird er bei der Umverteilung bevorzugt. Im Dienste der Partei kann er sich für die jahrelanges Darben auf Hartz4-Niveau rächen. Seine ewige Treue und Dankbarkeit sichern die Macht der Partei. Was dem einen Tyrannen die Revolutonsarmee, ist dem anderen die rot-grüne Parteibasis. Aufmüpfige reaktionäre Elemente werden eliminiert. Über allen Wipfeln ist Ruh. (Arbeits-, ich wollte sagen: Umerziehungslager für die Ewig-Gestrigen und -Vorgestrigen schaffen ebenfalls Arbeitsplätze für verdiente Parteisoldaten im Sicherheitsbereich; der Aufschwung wird rot-grün)
Das debitistische Problem wäre damit gelöst. War doch gar nicht so schwierig.
Die Frage ist, ob man so das Peak-Everything-Problem auch in den Griff bekommt.
Das könnte schiefgehen
meint
Don_Q
Timing bis zur Pleite
Leserzuschrift , Montag, 22.11.2010, 17:24 (vor 5116 Tagen) @ el_mar
Grüße Sie el-mar,
nur weil das Anleihevolumen sich nicht mehr leicht umwälzen, also verlängern läßt, und nur weil sich nicht mehr leicht neues Anleihevolumen zusätzlich platzieren läßt, heißt das doch noch gar nichts.
Die Spielregeln werden solange angepaßt, bis wieder die Anleihen über staatliche Banken zur Zentralbank laufen oder sogar auf direktem Wege dorthin.
Das bedeutet also, daß nur durch einen Nachfrageengpaß für zur Überwälzung anstehende Anleihen erstmal noch gar nix passieren muß.
Derzeit sind wir soweit, daß Wertpapiere, die ja eine Abbildung eines Wertes sind, wenn sie schlechte Wertpapiere sind, durch "bessere" Wertpapiere den Banken ersetzt werden. Derzeit sind wir also soweit im Übertragen gesprochen das Farbfoto (Wertpapier) z.B. eines Hauses erneut unter den Farbkopierer zu legen (Wertpaier vom Wertpapier).
Bringt das zusätzliche Inflationätre Impulse? Oder schönt es nur die Bilanzen von rotten Banken?
Und das kann man noch eine lange Zeit ohne großen Qualitätsverlust am Farbbild fortsetzen, wenn nur der Farbkopierer guter Qualität ist.
Und kosten tut diese Mühe fast gar nix.
Es ist wohl einfach so, daß das Papiergeldkonzept und die Schuldgeldwelt jetzt uns erstmals ihr volles Potential und ihre gesamten Möglichkeiten nach und nach offenbaren wird.
Papiergeld beginnt doch gerade erst seine Möglichkeiten, seine Vollen auszuspielen.
Und das Ende wird genau von der Seite kommen, die schlecht vorhersagbar ist, aber gut auslösbar (triggerbar) und die Sie selbst benennen.
Der Einbruch des Vertrauens.
Gruß von einem dem Gelben Forum wohlgesonnenen dankbaren Leser.
Vertrauen: Ist immer wieder Punkt auf dem i.
Zweistein , Montag, 22.11.2010, 23:24 (vor 5115 Tagen) @ Leserzuschrift
Warum nimmst du den 50 €-Schein? Doch nur, weil du glaubst, daß der nächste Depp ihn dir wieder abnimmt.
Und an der Börse ist es nicht anders. Du kaufst doch eine Aktie nur, weil du glaubst, daß sie dir ein anderer Depp zu einem höheren Preis wieder abkauft.
Es sei denn, du glaubst, die Aktie bleibt preisstabil und wirft eine Dividende x ( so 6-8%) ab.
Alles ist vom Glauben abhängig, vielleicht wollte es der Herr so ?
Der Atheist
Zweistein
--
Am besten man kommt gar nicht erst auf die Welt, dann muss man auch nicht sterben.
Zustimmung - Danke für diesen schönen Beitrag!
Ashitaka , Dienstag, 23.11.2010, 22:30 (vor 5114 Tagen) @ Leserzuschrift
bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 24.11.2010, 13:42
Ich habe manchmal den Anschein, dass sich einige Schreiber und Leser nicht im Ansatz über die Macht und Gewalt des Staates und ihren freischaffenden Politbaronen im Klaren sind. Wir haben noch nicht einmal damit begonnen, das Faustrecht zu beschreiben und dem Besitz unsere Abendgebete zu schenken, schon darf sie Sammlung von der totalen Apokalypse schwelgen.
Lehnen wir uns zurück und blicken diese Jahrzehnte auf unsere Produktionswirtschaftsnetze und das Konzept der Massenverdummung. Beide von endlicher, sich beschleunigender Natur. Frischer Wind weht unverändert aus Osten - Perestroika! Ganz ohne Aufmerksamkeit und Interesse des deut(sch)enden, des europäischen Verstandes.
Die Vorstellung einer abgrundtiefen Gefangenschaft, dem letzten Atemzug vor dem großen Sterben, die Tagesshow einer sich stets im gleichen Gewand präsentierenden Anklagebank, schafft es derweil in die Sammlung; ein grenzenloser Ausstoß dessen, zu dem der Mensch fähig sein könnte, gewinnt an Kraft und Zuspruch. Der Ableitung wegen! Das Ergebnis spornt an - nichts zu tun!
Die Theorie vom Ende ist halt die stimmigste Einfalt. Dagegen scheint der immer noch bevor stehende Aufstieg des größten Imperiums aller Zeiten keinen Gedanken wert. Macht nichts, es war ja nicht unser Gedanke.
fäustelnde Grüße,
Ashitaka
[ein paar Fehler korrigiert]
--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.
Du überschätzt die nackten Kaiser
Zarathustra, Mittwoch, 24.11.2010, 09:18 (vor 5114 Tagen) @ Ashitaka
Ich habe manchmal den Anschein, dass sich einige Schreiber und Leser nicht
im Ansatz über die Macht und Gewalt des Staates und ihren freischaffenden
Politbaronen im klaren sind.
Umgekehrt, Ashitaka. Die Mehrheit glaubt, ein komplexes Gebilde, ein sich selbst organisierendes System, das überreif ist, liesse sich von ein paar vernetzten, schwerstkriminellen Einzelfiguren am Leben erhalten. Ich darf in diesem Zusammenhang noch einmal an einen Lesetipp von @Praxedis erinnern, der mit diesem Irrglauben des Mainstreams gründlich aufräumt:
Der Mythos der Stärke
Wir betrachten unsere komplexe Gesellschaft und sagen uns: Wir haben das
geschafft, wir können fast alles schaffen! Wir haben das aber nicht absichtlich so
geschaffen, wir sind keinem Plan gefolgt, das System hat sich selbst organisiert. Der
Grad an Komplexität ist jenseits unseres Fassungsvermögens und unserer
Möglichkeiten der Kontrolle.
Kontrolle
Regierungen kontrollieren ihre Volkswirtschaften nicht, genauso wenig wie die
Zivilgesellschaft. Die Unternehmen und der Finanzsektor kontrollieren die Wirtschaft
auch nicht. Dass man etwas zerstören kann, sollte nicht als Beweis herangezogen
werden, dass man etwas kontrolliert (der Autor dieses Berichts kann nicht
Autofahren, er ist sich aber ziemlich sicher, dass er ein Auto zerstören kann).
http://www.dasgelbeforum.de.org/forum_entry.php?id=174781
Die Vorstellung einer abgrundtiefen Gefangenschaft, dem letzten Atemzug
vor dem großen Sterben, die Tagesshow einer sich stets
im gleichen Gewand präsentierenden Anklagebank, schafft
es derweil in die Sammlung; ein grenzenloser Ausstoß
dessen, zu dem der Mensch fähig sein könnte gewinnt an Kraft und Zuspruch.
Der Ableitung wegen! Das Ergebnis spornt an - nichts zu tun!
Umgekehrt. Der Glaube an die Potenz der Dirigenten spornt an, nichts zu tun. Das ist der Hauptgrund, weshalb sie sich so lange halten konnten, ansonsten sie bereits gestern weggetreten worden wären, und nicht erst morgen.
Die Theorie vom Ende ist halt die stimmigste Einfalt. Dagegen scheint der
immer noch bevor stehende Aufstieg des größten Imperiums aller Zeiten
keinen Gedanken wert. Macht nichts, es war ja nicht unser Gedanke.
Das ist keine Theorie, sondern empirisch mehrfach erprobte Praxis.
fäustelnde Grüße,
Ashitaka
Die Fratzen eines oekonomisch, demographisch, mental und physisch überreifen Systems in den letzten Zuckungen.
mephistelnde Grüsse,
Zara
Portugal dürfte recht flott gehen...
Anubis, Montag, 22.11.2010, 18:48 (vor 5115 Tagen) @ el_mar
Den Portugiesen traue ich allerdings durchaus noch ein Durchhalten bis 2011 zu - Mitte Dezember werden ja bei den Big Playern der Finanzwelt spätestens die Bücher für 2010 geschlossen.
Spanien allerdings wird interessant werden....da dürfte der eine oder andere Körperteil nicht ganz unter den Rettungsschirm passen und somit wird wieder Einfallsreichtum auf höchster Ebene erforderlich sein. Ich erwarte es mit Interesse und schichte weiter um in Nichtinflationierbares.