Repatriierungen laufen an, deshalb, aber nur deshalb.....
Emerald, Samstag, 15.12.2007, 00:44 (vor 6192 Tagen)
steigt der Dollar jetzt kurzfristig an:
Dollar-Index-Close : 77.41
Text von Richard Russel, LaJolla/Calif.
Dollar -- For whatever reason, the near-term trend of the dollar has turned up. Remember many months ago I said that debt was a "synthetic short" against the dollar. The world is choking with debt, and suddenly the bank illiquidity has resulted in the big squeeze. Everybody needs dollars, there's a shortage of dollars. You stay out of bankruptcy, you pay off your debts with dollars.
All this debt, I said, represented a synthetic short against dollars. And I'm wondering, are the dollar shorts being backed against the wall now? Could be. At any rate, the daily chart below shows you what's happening to the US dollar. If you're in trouble and you need dollars, they've suddenly become more expensive.
Repatriierungen
Cosa , Samstag, 15.12.2007, 09:46 (vor 6191 Tagen) @ Emerald
Hi Emerald,
2005 wurde ja der 'Homeland Investment Act' ins Leben gerufen. Hast du ähnliches vernommen?
Grüsse
Cosa
--
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Repatriierungen
dottore , Sonntag, 16.12.2007, 01:16 (vor 6191 Tagen) @ Cosa
Hi Cosa,
da könnte was dran sein. Gewinne werden in den USA mit bis zu 35 % besteuert, repatriierte Gewinne (offshore oder sonstwie versteckt) nur mit 5,25 % (Transfer ist nur einmal und in einem Jahr möglich).
Damit könnte diverse Unternehmen also ihre in den US-Bilanzen ausgewiesenenen profits durchaus aufpeppen bzw. sonst anstehende Verluste vermeiden.
Das Gesetz ist wohl von 2004 gewesen und könnte jetzt zum Tragen kommen. Dazu dürften die üblichen Cash-Repatriierungen kommen, um die Credit Squeeze-Folgen zu dämpfen (siehe @Emeralds Beobachtungen).
Gruß + schönen Sonntag!
längst geschehen und damit vorbei - Repatriierungen
weissgarnix , Sonntag, 16.12.2007, 05:10 (vor 6190 Tagen) @ dottore
Hi Cosa,
da könnte was dran sein. Gewinne werden in den USA mit bis zu 35 %
besteuert, repatriierte Gewinne (offshore oder sonstwie versteckt) nur mit
5,25 % (Transfer ist nur einmal und in einem Jahr möglich).
Das war doch nur eine einmalige Möglichkeit, und die wurde von den allermeisten bereits in 2005 zur Gänze ausgeschöpft. Ich selbe habe rund 750mio an meine amerikanische Mama ausgeschüttet.
Heute ist das gänzlich anders, Dividendenausschüttungen in die USA sind prohibitiv besteuert, i.e. nicht nur mit den 35% US-taxes sondern auch mit den jeweils anfallenden lokalen Steuern. Der effektive Steuersatz auf solchen Ausschüttungen kann daher ohne weiteres bei 60-70% liegen, weshalb keine US Corporation das derzeit in Erwägung ziehen würde.
Die weltweiten Cash Pools vieler US Corporations liegen daher auch in Europa, entweder in London oder in Amsterdam, vorwiegend letzterem und dort wiederum bei einer kleinen, spezialisierten Bank namens "BMG" (Bank Mendes Gans), einer Tochter der niederländischen ING. Die BMG macht nichts anderes als Cash Pools für große US Corporates zu verwalten.
Damit könnte diverse Unternehmen also ihre in den US-Bilanzen
ausgewiesenenen profits durchaus aufpeppen bzw. sonst anstehende Verluste
vermeiden.
Nein, damit könnten sie maximal ihren Effektivsteuersatz auf einem erträglichen Niveau halten und trotzdem mal ein wenig Geld in die USA rücküberweisen. Das damit jemand großartig Gewinne gescheffelt hätte, wäre mir neu.
Das Gesetz ist wohl von 2004 gewesen und könnte jetzt zum Tragen kommen.
Dazu dürften die üblichen Cash-Repatriierungen kommen, um die Credit
Squeeze-Folgen zu dämpfen (siehe @Emeralds Beobachtungen).
Wie gesagt: die US Corporates haben das längst ausgeschöpft. Die Regelung galt darüberhinaus nur für 2004 und 2005. Man müßte also schon eine Neuauflage beschliessen, wenn man in 2007 Dollar-Repatriierungen im großen Stil haben wollte.
Gruß + schönen Sonntag!
längst geschehen und damit vorbei - Repatriierungen
dottore , Sonntag, 16.12.2007, 06:47 (vor 6190 Tagen) @ weissgarnix
Hi weissgarnix,
Das war doch nur eine einmalige Möglichkeit, und die wurde von den
allermeisten bereits in 2005 zur Gänze ausgeschöpft.
Ja, das ist richtig. Ich hatte mich geirrt, sorry. Das erklärt irgendwie auch den immensen Zuwachs der - weiter unten - erwähnten BMG in 2006, nämlich ca. 35 %, die von den ca. 150 Mega-Kunden (inzwischen auch Asiaten) dort zusätzlich gecash-parkt werden.
Ich selbe habe rund
750mio an meine amerikanische Mama ausgeschüttet.
Warum nicht weiter offshiore oder eben bei BMG gehalten? Die haben ja (neben den üblichen Currency-Risiken) praktisch nur settlement-Risiken, also intraday und gelten als bestens aufgestellt (außerdem ein Riesen-tier-1-Kapital).
Heute ist das gänzlich anders, Dividendenausschüttungen in die USA sind
prohibitiv besteuert, i.e. nicht nur mit den 35% US-taxes sondern auch mit
den jeweils anfallenden lokalen Steuern. Der effektive Steuersatz auf
solchen Ausschüttungen kann daher ohne weiteres bei 60-70% liegen, weshalb
keine US Corporation das derzeit in Erwägung ziehen würde.
Die local taxes dürften wohl bald weiter anziehen, siehe diverse Budget-Probleme (CA, Munis usw.).
Die weltweiten Cash Pools vieler US Corporations liegen daher auch in
Europa, entweder in London oder in Amsterdam, vorwiegend letzterem und
dort wiederum bei einer kleinen, spezialisierten Bank namens "BMG" (Bank
Mendes Gans), einer Tochter der niederländischen ING. Die BMG macht nichts
anderes als Cash Pools für große US Corporates zu verwalten.
Hält insgesamt so um die 20 Mrd Euro. Gemessen an dem Cash, den viele "draußen" halten (Töchter usw.) erscheint mir das nicht sooo viel zu sein. Aber Geld ist es allemal. Die nächste BMG-Bilanz wird uns mehr verraten (Abzüge usw.). Das die Mutter (ING mit fast 100 % der Aktien) in der Kreditkrise so wenig in Erscheinung getreten ist, könnte damit zusammenhängen. Aber das ist pure guessing.
Damit könnte diverse Unternehmen also ihre in den US-Bilanzen
ausgewiesenenen profits durchaus aufpeppen bzw. sonst anstehende
Verluste
vermeiden.
Nein, damit könnten sie maximal ihren Effektivsteuersatz auf einem
erträglichen Niveau halten und trotzdem mal ein wenig Geld in die USA
rücküberweisen.
Das müssen sie getan haben, denn das würde die damalige (vorübergehende) Verbesserung auch des US-Haushalts erklären, immerhin (Erinnerung) so ca. 80 Mrd USD.
Das damit jemand großartig Gewinne gescheffelt hätte, wäre
mir neu.
Sorry again, gemeint waren die nach Steuern.
Und Gruß!
längst geschehen und damit vorbei - Repatriierungen
weissgarnix , Sonntag, 16.12.2007, 07:06 (vor 6190 Tagen) @ dottore
Warum nicht weiter offshiore oder eben bei BMG gehalten? Die haben ja
(neben den üblichen Currency-Risiken) praktisch nur settlement-Risiken,
also intraday und gelten als bestens aufgestellt (außerdem ein
Riesen-tier-1-Kapital).
Weil es normalerweise wirklich schwierig und kostspielig ist, außeramerikanisches Geld in die Staaten zurückzubringen. Deshalb nutzen die ameisten Corporates, wie auch wir, diese "einmalige" Chance. Wir brauchten das Cash damals, um Akquisitionsschulden zu tilgen und eigene Aktien zurückzukaufen. Der Markt war dankbar ... unser Kurs stieg von 39 in 2005 auf aktuell über 100 ... ich kriege rund 40% meiner Compensation in Restricted Shares, ich bin also auch dankbar ...
Die local taxes dürften wohl bald weiter anziehen, siehe diverse
Budget-Probleme (CA, Munis usw.).
Ich glaube, die Federal Corporate Tax werden sie demnächst vereinfachen und verringern. Deutschland ist mittlerweile gegenüber USA ein Steuerparadies. Und die US Steuer auszutricksen ist nicht easy, vor allem wegen der sog. "Subpart F"-rules, d.h. Interco-Transaktionen außerhalb der USA, die in USA aber ihren Ursprung haben, werden voll in USA besteuert. Also zB. US-Mutter verkauft an UK-Tochter für 50 (HK sagen wir mal 25), die verkauft weiter an Japan-Vertriebstochter für 100, die verkauft in Japan an Kunden für 200 ... USA besteuern die Differenz zwischen 200 und 25. Und 39% Nominalsteuersatz ist auch nicht mehr gerade "billig".
Hält insgesamt so um die 20 Mrd Euro. Gemessen an dem Cash, den viele
"draußen" halten (Töchter usw.) erscheint mir das nicht sooo viel zu sein.
Aber Geld ist es allemal.
Die BMG hält das Cash allderjeniger Corporates, die Multicurrency-Pools als eine Dienstleistung aus einer Hand haben wollen. D.h. die BMG kümmert sich täglich um das netting aller möglichen Fremdwährungspositionen und zeigt dir deine Cashpool-Saldo in einer Währung, zB USD.
Die ganz großen Corporates, also GE, Tyco, Honeywell, etc. machen das natürlich nicht über eine Bank, sondern selbst. D.h. die haben bei irgendwelchen Banken (Citibank ist in dem Geschäft ein Riese, BofA versucht aggressiv, sich zu etablieren) nur ihre diversen Pools in diversen Währungen, und swappen die in eine Zielwährung mit ihren eigenen Treasury-Teams.
Darüberhinaus zahlt BMG recht gute Zinsen. Daher ist es relativ unnötig, vom BMG-Pool die Sockelbeträge auf irgendwelche Money-Manager zu übertragen.
Das müssen sie getan haben, denn das würde die damalige (vorübergehende)
Verbesserung auch des US-Haushalts erklären, immerhin (Erinnerung) so ca.
80 Mrd USD.
Das haben sie in 2005 garantiert massig getan. Wie gesagt, ich alleine 750m und ich bin wirklich im big picture nichts anderes als Fliegensch... GE alleine hat glaube ich 2 Mrd. in die USA repatriiert.
längst geschehen und damit vorbei - Repatriierungen
Cosa , Sonntag, 16.12.2007, 10:43 (vor 6190 Tagen) @ weissgarnix
Hi,
ist schon klar, das Gesetz lief je nach Geschäftsjahr Ende 2005 bzw. zum ersten Quartal 2006 aus.
Mir ging's um eine mögliche Neuauflage
Hat jemand da schon was gehört?
Grüsse
Cosa
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Mir sagt das nichts - kann das bitte einer erläutern? owT
Kallewirsch , Düsseldorf, Samstag, 15.12.2007, 22:33 (vor 6191 Tagen) @ Emerald
- kein Text -
--
Viele Grüße
Kallewirsch
kann das bitte einer erläutern?
Emerald, Samstag, 15.12.2007, 23:07 (vor 6191 Tagen) @ Kallewirsch
Die Nachrichten überstürzen sich, dass US-Firmen und Banken ihre
finanz. Engagements im Ausland auflösen (verkaufen) und die Erlöse in
USDollar konvertieren zwecks Rücküberweisung (Repatriierung) nach den
USA.
Dazu gehören auch Festgeld-Anlagen in anderen Währungen in offshore und
onshore Fazilitäten.
Grund für diese massiven Assets-Auflösungen sind der dringende Bedarf an
zusätzlichem Cash für die Deckung von Verlusten, bzw. das Abwenden von
Konkursen. Dazu gehören in erster Linie weltweit tätige US-Banken, aber
auch institutionelle Kunden.
Vor solchen Repatriierungs-Operationen haben gewisse Kreise seit geraumer
Zeit gewarnd. Jetzt scheinen sie Tatsache zu werden.
Ich höre von massiven Dollar-Käufen gegen Euro und Schweizer Franken in
den letzten Tagen (UBS).
Emerald.