Elliott-Grundkurs, Teil 5: Eine kleine Übung
Die bisherigen Lektionen: Teil 1 - Teil 2 - Teil 3 - Teil 4
-----------------------------------
Stellen Sie sich vor, Sie sehen dieses Muster:
Bild 28:
Und die Aufgabe lautet nun: Wie geht es weiter?
Es geht also, wie immer, um Mustererkennung. Und wenn man ein Muster erkannt hat, sprich, eine Aneinanderreihung von Wellen identifiziert hat, dann kann man mit einer gewissen Erfolgsquote antizipieren, welche Wellen als nächstes kommen und in welche Richtung sie gehen werden.
In dem Bild oben sehen wir was?
Natürlich zunächst einen fünfteiligen Aufwärtsimpuls und danach eine dreiteilige Korrektur. Perfekt, wie im Bilderbuch.
Wenn also die dreiteilige Korrektur beendet ist - und das sieht so aus - dann sollte der Trend jetzt wieder nach oben weitergehen, nicht wahr? Wenn Sie auch zu diesem Schluss gekommen sind: Glückwunsch!
---------------------------
Wir vermuten also folgendes:
Bild 29:
Wie gesagt, fünfteiliger Impuls aufwärts, dreiteilige Korrektur abwärts.
Was machen wir? Wir gehen LONG!
---------------------------
Und dann passiert das:
Bild 30:
Wir dachten, die dreiteilige Korrektur war beendet, aber es gab ein neues Tief. Es ging also vom Hoch nicht dreiteilig, sondern fünfteilig abwärts - dann aber wieder direkt aufwärts. Hoppla, was jetzt?
Nun, zunächst muss man mal ganz schnell skeptisch werden, ob die Zählung richtig ist. Und eine Long-Position sollte sofort bei Erreichen eines neuen Tiefs ausgestoppt sein, denn das passt ja nicht zu unserer Zählung.
Was könnte das also werden?
Wer jetzt denkt "fünfteilig abwärts nach einem Impuls, das scheint eine Zickzack-Korrektur (korr.) mit einer fünfteiligen Welle a zu werden", hat gut aufgepasst. Die Aufwärtsbewegung war also eine Welle b und nun sollte eine fünfteilige Welle c nach unten folgen, nicht wahr? Aber natürlich darf sie nicht unter dem Punkt gehen, wo der Aufwärtsimpuls begonnen hat, logisch.
---------------------------
Und dann das:
Bild 31:
Nun hat diese blöde Korrektur DOCH mehr als den gesamten Impuls korrigiert - und das darf nicht sein, denn eine Welle 2 darf nicht die komplette Welle 1 korrigieren! Das Muster, fünfteilig abwärts, ist zwar so gekommen wie erwartet, aber das ging zu tief!
Was ist es also dann bzw. wo liegt der Fehler?
---------------------------
Der Fehler ist fast immer der, dass man das große Bild nicht berücksichtigt hat, die übergeordnete Wellenstruktur.
Hier also noch einmal der vorhin gezeigte Ausschnitt:
Bild 32:
Und um zu der Auflösung zu kommen, müssen wir zwangsläufig "einen Schritt zurücktreten" und einen größeren Ausschnitt betrachten.
---------------------------
So wird ein Schuh draus.
Und dann klatscht man sich vor die Stirn und ruft "Ach, sicher!":
Bild 33:
Was wir anfangs als einen Aufwärtsimpuls mit Korrektur dieses Impulses angesehen haben, entpuppt sich als die letzte Welle, die Welle 5, eines größeren Aufwärtsimpulses, Und deshalb darf diese Korrektur selbstverständlich tiefer gehen als zum Beginn der Welle 5 - sie darf nur nicht den gesamten Impuls korrigieren.
---------------------------
Fazit: Immer möglichst viele Wellenebenen betrachten!
Fragen?
Morgen Teil 6: Eine perfekte Elliott-Welle in der Praxis