"Offensichtlich ein Übermittlungsfehler"
Der Fall löste Entsetzen aus: Im sächsischen Mittweida hätten Rechtsradikale ein Mädchen überfallen, der 17-Jährigen ein Hakenkreuz in die Hüfte geritzt. Nun gibt es erhebliche Zweifel an der Geschichte. Möglicherweise gab es gar keinen Überfall.
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Wie konnte die Polizei also behaupten, eine Selbstverletzung sei ausgeschlossen? "Offensichtlich ein Übermittlungsfehler", sagt Vogel. (...) Eine Selbstverletzung der jungen Frau kann nicht mehr ausgeschlossen werden.
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Am 29. Dezember 2002 war die 14-jährige Tochter eines Kubaners auf einer Wache im brandenburgischen Guben erschienen, weil ihr angeblich Neonazis ein Hakenkreuz in die Wange geschnitten hätten. Zunächst glaubten ihr die Beamten, dann gestand das Mädchen, die Geschichte erfunden zu haben.
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1994 hatte in Halle ein im Rollstuhl sitzendes Mädchen behauptet, dass Skinheads ihr ein Hakenkreuz in die Wange geritzt hätten. Tags darauf demonstrierten mehr als 10.000 Menschen gegen rechtsextreme Gewalt. Wenig später räumte das Mädchen auch hier ein, die Tat nur vorgetäuscht zu haben.
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Kurz darauf berichtete eine Berliner Antifa-Gruppe, Neonazis hätten in der S-Bahn einer 20-Jährigen ein Hakenkreuz in den Bauch geritzt. Die Ermittlungen der Polizei blieben ohne Ergebnis.
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Also, ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich finde solche Berichter verharmlosend. Demnächst, wenn wirklich mal jemand eine Swastika wo einritzt, glaubt es keiner mehr und dann gucken mal wieder alle weg ("Stömmt ja eh nicht...!) und dann haben wir den Salat. Vielleicht sollte man ein Verharmlosungsbekämpfungsministerium einrichten, was meint ihr?
MI
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,524050,00.html