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Wahlprognose Griechenland

Durran @, Samstag, 16.06.2012, 20:22 (vor 4922 Tagen)

Hier ist ja in Anbetracht der historischen Dimension dieser Tage relativ
gesehen ruhig.

Von daher möchte ich hier eine der letzten Wahlprognosen ( 15.06.2012 - inside) hereinstellen.

Nea Dimokratia: 28,6 %
Syriza: 27,1 %
Pasok: 12,4 %
Anel: 6,8 %
Dimar: 5,9 %
Chryssi Avgi 5,9 %

Es dürfte sehr spannend werden. Ein Kopf-an-Kopf-Rrennen. Es sieht nicht schlecht aus für Syriza. Sollte tatsächlich Syriza gewinnen, so werden wir am Montag mit einigen Notfallmaßnahmen rechnen müssen.

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Es ist relativ egal, ob Syriza gewinnt (+ Edit)

Gaby @, Samstag, 16.06.2012, 20:39 (vor 4922 Tagen) @ Durran

Moin Durran,

es ist meiner Meinung nach völlig wurscht, ob Syriza gewinnt. Zwar wird seit Tagen überall getrötet, dann würde die Welt untergehen - aber Syriza wird nicht in der Lage sein, eine Regierung zu bilden. Genauso, wie alle anderen Konstellationen nicht funktionieren.

Wir werden also meiner Meinung nach wieder ein Patt erleben. Und dann vielleicht eine völlig schräge Koalition aus allen möglichen Parteien, die eine Technokraten-Regierung stützen werden.

Dagegen wird Tsipras halb Griechenland auf die Straße schicken. Die Bosse aller großen Gewerkschaften sind eh schon zu Syriza übergelaufen, die nötige "Masse" hätte er.

Das bedeutet: Weiter langsames Sterben, der Zusammenbruch verschiebt sich in Richtung Herbst/Winter. Das Schlimmste, was passieren kann.

Viele Grüße

Gaby

PS/Edit: Ein sehr guter Artikel mit allen Varianten dazu auch bei keeptalkinggreece.

--
"Das Dumme an Internetzitaten ist, dass man nie weiß, ob sie auch stimmen." Leonardo da Vinci

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Warum ein Patt?

Zarathustra, Samstag, 16.06.2012, 22:44 (vor 4922 Tagen) @ Gaby


es ist meiner Meinung nach völlig wurscht, ob Syriza gewinnt. Zwar wird
seit Tagen überall getrötet, dann würde die Welt untergehen - aber
Syriza wird nicht in der Lage sein, eine Regierung zu bilden. Genauso, wie
alle anderen Konstellationen nicht funktionieren.

Wir werden also meiner Meinung nach wieder ein Patt erleben. Und dann
vielleicht eine völlig schräge Koalition aus allen möglichen Parteien,
die eine Technokraten-Regierung stützen werden.


Hallo Gaby

Warum ein Patt? Im Mai hatten ND/Pasok mit zusammen 32 Prozent der Stimmen die Mehrheit bloss um 2 Sitze verfehlt. Diesmal werden es 40 Prozent. Das müsste doch locker reichen, wenn ND stärkste Partei wird und die 50 Bonus-Sitze erhält.

Grüsse, Zara

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Weil Pasok die Prozente vom Mai nicht halten wird

Gaby @, Samstag, 16.06.2012, 22:50 (vor 4922 Tagen) @ Zarathustra

Hi Zara,

ich denke, dass Pasok die Ergebnisse vom Mai nicht wird halten können. Es gibt Umfragen (die "unveröffentlichten"), die sehen Pasok sogar im einstelligen Bereich.

Und angesichts der Tatsache, dass Pasok im Wahlkampf im Prinzip komplett auf Aktionen verzichtet hat (kaum bis keine Plakate, keine öffentlichen Veranstaltungen) denke ich, das könnte hin kommen.

Viele Grüße

Gaby

--
"Das Dumme an Internetzitaten ist, dass man nie weiß, ob sie auch stimmen." Leonardo da Vinci

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Die Wettbörse gibt Syriza wenig Chancen

Zarathustra, Sonntag, 17.06.2012, 11:32 (vor 4921 Tagen) @ Gaby

Vervierfachen kann den Einsatz, wer auf Syriza setzt, falls sie die meisten Stimmen erhält.

http://sports.betfair.com/politics/marketactivity?id=1.105842715&selectionId=3939460


Wer auf die ND setzt, löst im Erfolgsfall nur das 1,3-fache.

http://sports.betfair.com/politics/marketactivity?id=1.105842715&selectionId=3939458

http://sports.betfair.com/politics/market?id=1.105842715


Grüsse, Zara

antworten
 

Es ist in einer Demokratie sowieso egal, wie GEWÄHLT wird

Mephistopheles @, Datschiburg, Sonntag, 17.06.2012, 07:52 (vor 4922 Tagen) @ Gaby
bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 17.06.2012, 08:03

mal grundsätzlich:

1. Entweder wird so gewählt wie beabsichtigt. Dann ist alles ok.

2. Oder es wird nicht so gewählt wie beabsichtigt, dann wird eben so ausgezählt, bis das beabsichtigte Ergebnis herauskommt. Wie in den USA bei der vorletzten Präsidentenwahl.

3. Oder es wird nicht so gewählt wie beabsichtigt, und es wird auch nicht so ausgezählt, wie beabsichtigt, dann wird die Wahl eben so lange wiederholt, BIS das beabsichtigte Ergebnis herauskommt. Mehrere Beispiele in Europa in den letzten Jahren.

4. Oder es wird nicht so gewählt, wie beabsichtigt, und es wird auch nicht so lange ausgezählt, bis das beabsichtigte Ergebnis herauskommt, und es gibt auch keine Wahlwiederholung, dann werden die Gewählten von der Lobby so lange bearbeitet, bis sie wie beabsichtigt abstimmen. Dafür werden sie nach Ende ihrer politischen Karriere in gut dotierte Vorstandspositionen berufen wie Koch oder Vorstände von Landesbanken, Stadtwerken oder anderen öffentlichen Unternehmen.

5. Oder es wird nicht so gewählt, wie beabsichtigt, und es wird auch nicht so lange ausgezählt, bis das beabsichtigte Ergebnis herauskommt, und es gibt auch keine Wahlwiederholungen, und die Gewählten lassen sich von der Lobby nicht entsprechend bearbeiten: Das führt dann immer zu völlig überraschenden Politikerselbstmorden (Möllemann, Barschel usw.) oder Autounfällen.
Dann zurück auf LOS.

Gruß Mephistopheles

--
„Wenn sich die Welt selbst zerstört, dann fängt es so an: Die Menschen werden zuerst treulos gegen die Heimat, treulos gegen die Vorfahren, treulos gegen das Vaterland. Sie werden dann treulos gegen die guten Sitten, gegen den Nächsten, gegen Frauen

antworten
 

Demokratie in wenigen Worten gut erklärt

Otto Lidenbrock @, Nordseeküste, Sonntag, 17.06.2012, 08:31 (vor 4921 Tagen) @ Mephistopheles

Nur selten wurde Demokratie in so wenigen Worten so gut erklärt! [[top]]

--
"Ich lege für den Fall meines Todes das Bekenntnis ab, dass ich die deutsche Nation wegen ihrer überschwänglichen Dummheit verachte und mich schäme, ihr anzugehören."

Arthur Schopenhauer

antworten
 

Spitze. (oT)

sensortimecom @, Sonntag, 17.06.2012, 08:39 (vor 4921 Tagen) @ Mephistopheles

- kein Text -

antworten
 

Sammlungswürdig! (oT)

Simsalabim @, Sonntag, 17.06.2012, 08:43 (vor 4921 Tagen) @ Mephistopheles

- kein Text -

antworten
 

Einflussnahme und Erscheinungsbild

Centao @, Sonntag, 17.06.2012, 14:20 (vor 4921 Tagen) @ Mephistopheles

Große Klasse Mephistopheles,

diese kurze aber prägnante Abhandlung zur Wahl innerhalb einer sog. Demokratie.

Die Demokratie ist zu dem das Ergebnis, streng analytischer Überlegungen zur Auslegung der zivil. Machtfrage, insbes. der Verteilung der (Un-)Verantwortung und der Möglichkeit der verdeckten Einflussnahme als System.

Ich könnte mir vorstellen, dass das Erscheinungsbild der staatlichen Macht von den debitistischen Zwängen abhängt, ja in der Entwicklung und Ausprägung zeitlich sogar gut nach Zara's Bildern wie debit. Frühling, Sommer, Herbst und Winter eingeteilt werden könnte. Und im Spätherbst ist es dann mit der verdeckten Demokratie endgültig vorbei..?

Die hinter der Demokratie stehende Macht nimmt nach Deinem tollem Bild also die Ergebnisse der Machtverteilung selbst bei Wahlen vorneweg, durch diese sie sich dann wieder legitimiert. Das nenne ich mal Selbst-Referenzierung.

Durch die Komplexität der "Abbildung" der Entscheidungsfindung dürfte auch dieses System, das am meisten Energie verzehrende Verwaltungs- und Machtsystem überhaupt sein, oder? Energiearmut müsste schlussfolgernd zu einem schnellen Zusammenbruch der offiziellen "Demokratie" führen. Aber das ist erstmal nur eine Mutmaßung von mir.

Viele Grüße,
CenTao

antworten
 

Brillant formuliert ! (oT)

Francisco d'Anconia, Sonntag, 17.06.2012, 16:28 (vor 4921 Tagen) @ Mephistopheles

- kein Text -

antworten
 

Da fehlt noch Punkt 6.

Leserzuschrift @, Sonntag, 17.06.2012, 16:57 (vor 4921 Tagen) @ Mephistopheles

6. Oder es wird nicht so gewählt, wie beabsichtigt, und es wird auch nicht so lange ausgezählt, bis das beabsichtigte Ergebnis herauskommt, und es gibt auch keine Wahlwiederholungen, und die Gewählten lassen sich von der Lobby nicht entsprechend bearbeiten, sondern treten die Regierung tatsächlich an: dann kommt es ziemlich rasch zu "politischen oder sozialen Unruhen", die mit dem Rücktritt oder dem Sturz der Regierung enden.

antworten
 

Tatsächlich schön formuliert, nur hat das Gesagte

Nathan @, Sonntag, 17.06.2012, 18:52 (vor 4921 Tagen) @ Mephistopheles

nichts mit Demokratie zu tun.

Deine Wahrnehmung hat mit allem Möglichen zu tun, nur nicht mit Demokratie.
Wieso die Dinge nicht beim (richtigen) Namen nennen? Allerdings stehst du damit nicht alleine.

Gruss
Nathan

antworten
 

"Real existierende Demokratie" (oT)

Mephistopheles @, Datschiburg, Sonntag, 17.06.2012, 19:10 (vor 4921 Tagen) @ Nathan

- kein Text -

--
„Wenn sich die Welt selbst zerstört, dann fängt es so an: Die Menschen werden zuerst treulos gegen die Heimat, treulos gegen die Vorfahren, treulos gegen das Vaterland. Sie werden dann treulos gegen die guten Sitten, gegen den Nächsten, gegen Frauen

antworten
 

Das ist gut.

Nathan @, Sonntag, 17.06.2012, 19:21 (vor 4921 Tagen) @ Mephistopheles

Du verstehst in dem Fall, was ich meine.

Der Begriff Demokratie muss für alles Mögliche herhalten, wobei bspw. der Begriff "totalitärer Staat" ziemlich klar erscheint. Also "autoritärer Staat im Deckmäntelchen der Demokratie" würde mir schon besser gefallen.
Wobei real existierende Demokratie nicht überall gleich übel gelebt wird. [[zwinker]]

antworten
 

Meine persönliche Einschätzung

Wellenreiter @, Sonntag, 17.06.2012, 19:39 (vor 4921 Tagen) @ Nathan

Guten Abend,

nach aktuellem Stand bei der Auszählung (ETHNOS.GR) liegt die ND in der überwiegenden Mehrheit der Wahlkreise klar vorne. Warum die Institute mit ihren Hochrechnungen so vorsichtig sind, kann ich daher nicht nachvollziehen.

Aus meiner Sicht dürfte die ND als klarer Wahlsieger hervorgehen.

Zudem hat sich die Pasok deutlich über 10% stabilisiert. Zusammen mit den 50 Extrasitzen für die ND als stärkste Partei dürfte eine stabile proeuropäische Koalition zustandekommen.

Grüße

WR

antworten
 

Ist jetzt ziemlich sicher!

Wellenreiter @, Sonntag, 17.06.2012, 19:55 (vor 4921 Tagen) @ Wellenreiter
bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 17.06.2012, 20:21

Jetzt ist die erste belastbare Hochrechnung raus:

ND 29,5%; Syriza: 27%; Pasok 12,4%

Demnach hätten ND und Pasok zusammen ca 163 Sitze!

Grüße

WR

antworten
 

Mal langsam: Pasok sagt, "wir koalieren nicht ohne Syriza"

Gaby @, Sonntag, 17.06.2012, 20:34 (vor 4921 Tagen) @ Wellenreiter

Moin,

ich würde langsam machen. Anna Diamantopoulou, kein wirklich kleines Licht bei der Pasok, hat gerade verlauten lassen, dass Pasok keine Koalition mit der ND ohne Syriza eingehen würde.

Warten wir es ab.

Viele Grüße

Gaby

--
"Das Dumme an Internetzitaten ist, dass man nie weiß, ob sie auch stimmen." Leonardo da Vinci

antworten
 

Wahlprognose war doch ziemlich genau.

Durran @, Sonntag, 17.06.2012, 20:58 (vor 4921 Tagen) @ Gaby

Die von mir eingestellte Prognose war, sollte das endgültige Ergebnis die Hochrechnung bestätigen, doch ziemlich genau.

Erstaunlich genau.
Ich hatte diese übrigens von der griechischen Seite www.makeleio.gr .
wie auch immer - es bleibt spannend.

antworten
 

Wieder eine Patt-Situation?

WKN007 @, Samstag, 16.06.2012, 22:05 (vor 4922 Tagen) @ Durran

Die Griechenland-Wahl könnte nach Ansicht von Analysten abermals in einer Patt-Situation enden, wo keine Partei in der Lage ist, eine Regierung zu bilden. "Ich glaube, dass dieses Ergebnis sehr wahrscheinlich ist", sagte Gregory Peterson von Ballentine Partners LLC in Waltham, Massachusetts. Das werde zu großer Unsicherheit führen und "das dürfte nicht gut für die Märkte sein". Noch mehr Druck auf die Kurse würde von einem Wahlergebnis ausgehen, das auf eine Auflösung der Euro-Zone hinauslaufen könnte, sagte Peterson.
Viele Anleger haben sich aber bereits auf das Schlimmste eingestellt. "Die Leute haben in den vergangenen zwei Wochen ihre Positionen aggressiv abgesichert", sagte Alec Levine, Derivate-Stratege bei der Newedge Group in New York. Er rechnet mit einer Neuauflage des Nervenspiels zwischen der neuen griechischen Regierung und der Europäischen Union (EU) und insbesondere Deutschland, bei dem es darum geht, wer zuerst zurückzuckt.

Hoffen auf ein "QE3"

Trotz dieser Befürchtungen haben die US-Börsen die vergangene Woche im Plus beendet. Getragen war dieser Optimismus der Aktienanleger von der Hoffnung, dass die Fed und andere Zentralbanken weitere Maßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft ergreifen. So hält sich hartnäckig die Erwartung, dass die Fed mit einer dritten Runde der monetären Lockerung (QE3) weiteres Geld in den Markt pumpt.
Zudem haben die wichtigsten Zentralbanken der Welt signalisiert, dass sie bereit stehen, bei schweren Marktturbulenzen nach der Griechenland-Wahl die Märkte mit ausreichend Liquidität zu versorgen.
Weniger beruhigend für die Investoren sind die jüngsten Bonitätsabwertungen. So hat die Ratingagentur Egan-Jones Frankreich heruntergestuft und Fitch bewertete Ägyptens Bonität schlechter. Viele Anleger rechnen mit einer Fortsetzung dieses Trends.

http://www.cash.ch/news/front/wall_street_starrt_gebannt_auf_griechenland-1183062-449

Gruß, WKN007

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QE3 vor den Praesidentenwahlen unwahrscheinlich

CalBaer @, Samstag, 16.06.2012, 23:42 (vor 4922 Tagen) @ WKN007

, denn davon wuerde Obama profitieren und die Republikaner wuerden Amok laufen. Denkbar ist derzeit QE3 nur als Notmassnahme nach einem grossen Crash, wo auch die Republikaner zustimmen muessten. Solange es nicht crasht, wird die FED nur versuchen mit geschickter Rhetorik die Maerkte bei Laune zu halten.

--
Ein ueberragender Teil der Oekonomen, Politiker, Banker, Analysten und Journalisten ist einfach unfaehig, Bitcoin richtig zu verstehen, weil es so revolutionaer ist.

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