Fundstück des Monats: Brief von Hjalmar Schacht an A.H. (Januar 1939)
Hallo Zusammen,
eine Bekannte aus Österreich hat mir folgende sehr interessante Datei zusgespielt. Es ist die Kopie eines Briefes des Reichsbankdirektoriums unter der Führung von Hjalmar Schacht an Adolf Hitler. Das Dokument wurde im Januar 1939 verfasst. Aufgrund dieses Briefes wurde der gesamte Vorstand der Reichsbank von Adolf Hitler entlassen. Lediglich Schacht blieb "Reichsminister ohne Geschäftsbereich"...
Liest man den Text, findet man erschreckend viele Analogien zur heutigen Situation in Europa. Aber lest selber:
Hjalmar Schacht an Adolf Hitler Januar 1939
Viele Grüße
smiths74
--
Optimismus ist Mangel an Information.
Pessimismus ist Mangel an Inspiration.
Schreiben vom 7.1.1939 - Vertrauliche Reichsbanksache
Land der Alten , Sonntag, 15.07.2012, 18:03 (vor 4610 Tagen) @ smiths74
bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 15.07.2012, 18:10
Das Schreiben vom 7.1.1939 ist nicht vollständig wiedergegeben worden.
Das Originalschreiben ist länger (abgedruckt in der wissenschaftlichen Dokumentation durch Karl Bernd Esser, Seite 29 - 31; ISBN 3000088970).
Am 19.1.1939 schrieb RM Dr. Lammers die Entlassungsurkunde für Reichsbankpräsident Dr. Schacht, der Vorgang wurde als geheime Reichssache eingestuft.
http://www.amazon.de/Hitlers-Gold-Devisen-Diamanten-Kriegsbeute/dp/3000088970
Und jetzt?
smiths74 , Sonntag, 15.07.2012, 18:10 (vor 4610 Tagen) @ Land der Alten
Lade das Original doch hoch, wenn du es hast! In den 2 Seiten diese Schreibens fehlt wohl offensichtlich nichts!
Solche Postings finde ich immer etwas merkwürdig. Mir ging es im den Inhalt des Schreibens und den Analogien zur heutigen Zeit. Nicht mehr und nicht weniger!
--
Optimismus ist Mangel an Information.
Pessimismus ist Mangel an Inspiration.
Schreiben vom 7.1.1939
Land der Alten , Sonntag, 15.07.2012, 18:30 (vor 4610 Tagen) @ smiths74
bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 15.07.2012, 18:38
Lade das Original doch hoch, wenn du es hast! In den 2 Seiten diese
Schreibens fehlt wohl offensichtlich nichts!
Solche Postings finde ich immer etwas merkwürdig. Mir ging es im den
Inhalt des Schreibens und den Analogien zur heutigen Zeit. Nicht mehr und
nicht weniger!
Ich habe mit meinem posting lediglich darauf hingewiesen, dass das Schreiben nicht vollständig ist. Nicht mehr und nicht weniger. Was Du daraus machst ist Deine Sache.
Ich sehe mich wg möglicher copyright-Verletzungen nicht in der Lage irgendetwas irgendwo hochzuladen.
Nach dem 1 Absatz des Schreibens (Die Reichsbank ...zu werden), folgt dieser 2 Absatz (von mir mühselig abgetippt)
„Die Reichsbank ist sich von Anfang an darüber klar gewesen, daß außenpolitische Erfolge nur erreichbar sein konnten auf Grund der Wiederaufrichtung der dt. Wehrmacht. Sie hat deshalb die Finanzierung der Rüstung weitgehend auf sich genommen, trotz der darin liegenden währungspolitischen Gefahren. Die Rechtfertigung hierfür lag in der alle anderen Erwägungen zurückdrängenden Notwendigkeit, sofort, aus dem Nichts und anfangs noch dazu getarnt, eine Rüstung aufzustellen, die eine achtungsheischende Außenpolitik ermöglichte.“
(Zitat aus der Quelle ISBN 3000088970)
Danach folgen 3 weitere Absätze welche im pdf-Dokument nicht enthalten sind. Weiterhin fehlen die Angaben zum Notenumlauf etc, sowie weitere kleinere "Kürzungen".
Vielleicht wird jetzt klarer, dass schon das ganze Schreiben herangezogen werden sollte, um eine mögliche Analogie zu heute herleiten zu können
Dieser Absatz passt doch wunderbar
Puschkin, Sonntag, 15.07.2012, 19:27 (vor 4610 Tagen) @ Land der Alten
in den ESM-Strang von @DT. Man sollte diesen Aspekt in die Diskussion dort anbringen.
Gruß.
Stimmt, der zusätzliche Abschnitt macht das ganze noch deutlicher...
smiths74 , Sonntag, 15.07.2012, 19:44 (vor 4610 Tagen) @ Land der Alten
Hallo Land der Alten,
ich frage mich nur, an welcher Stelle im von mir verlinkten Dokument etwas fehlt. Die Sätze gehen nahtlos ineinander über, dann folgen schon die Unterschriften..
Danke für die Ergänzung...und das abtippen
Viele Grüße
smiths74
--
Optimismus ist Mangel an Information.
Pessimismus ist Mangel an Inspiration.
Schachts ganzer Brief vom 7. Januar 1939
Dimi
, Sonntag, 15.07.2012, 23:30 (vor 4610 Tagen) @ Land der Alten
Quelle:
Das Schreiben Schachts habe ich
dottore , Sonntag, 13.11.2016, 12:48 (vor 3028 Tagen) @ smiths74
Hi,
... in meinen Büchern diverse Male in Faksimile veröffentlicht und kommentiert. Außerdem hatte ich für meine Dissertation ein Interview mit Schacht geführt und dort in der Diss. - verkürzt - veröffentlicht.
Wenig Neues unter der Sonne - d.
"Die Pleite" 1984 bei WV Seite 64-65 (Das weiß jeder Debitist hier) THX :-)
Silke, Sonntag, 13.11.2016, 13:29 (vor 3028 Tagen) @ dottore
Lieber dottore,
Dein Wissen und Werk wird hier sehr geschätzt.
Wenig Neues unter der Sonne -
Das kann man so nicht sagen.
Deine geniale Machttheorie gehört schon noch ein bisschen ausgefeilt.
Darum engagieren sich hier auch verschiedene Foristen völlig zu Recht sehr stark...
Dann muss deine Debitismus-Theorie auch noch gegen die Bestrebungen des Systems, gegen die Tauscher und Täuscher interdisziplinär eingebunden werden.
Da ist noch jede Menge zu tun.
d.
Hochachtungsvolle und liebe Grüße
Silke
Danke, liebe Silke! Die Machttheorie...
dottore , Sonntag, 13.11.2016, 18:07 (vor 3028 Tagen) @ Silke
... habe ich bei meinem Vortrag in Bremen (vor H/S und anderen Verdutzten) dahingehend erklärt, dass ich ein Kurzschwert während des Vortrages aus der Scheide gezogen und dazu erklärt habe, dass genau dieses / so etwas die Basis jeglicher Ökonomie sei. Daraufhin tiefes Schweigen in der Corona...
Guten Gruß - d.
Viel zu feilen gibt es, glaube ich, ohnehin nicht. It's all very simple.
Wenigstens habe ich damals in Bremen nicht an die Decke geschossen, was ohnehin unhistorisch gewesen wäre, schließlich kamen die Blank-Waffen VOR den Schusswaffen.
Das Interview mit Schacht war übrigens in seiner Wohnung am Kufsteiner Platz in München, der arme Kerl musste dauernd hüsteln und trank rabenschwarzen Kaffee; er schenkte mir noch einen Sonderdruck von einem seiner Aufsätze, erschienen 1899 in den "Preußischen Jahrbüchern" und ein handschriftliches Gedicht ("Ich bin ein fahrender Scholar..."). Äußerst beeindruckend!
Du bist eben ein Praktiker. Schade um die vielen Anekdoten, die ungeschrieben bleiben.
Silke, Montag, 14.11.2016, 11:52 (vor 3027 Tagen) @ dottore
Lieber dottore,
Die Machttheorie...
... habe ich bei meinem Vortrag in Bremen (vor H/S und anderen Verdutzten)
dahingehend erklärt, dass ich ein Kurzschwert während des Vortrages aus
der Scheide gezogen und dazu erklärt habe, dass genau dieses / so etwas
die Basis jeglicher Ökonomie sei. Daraufhin tiefes Schweigen in der
Corona...
Kürzer kann man ja auch nicht über Ökonomie referieren als mit diesem treffenden Bild.
Viel zu feilen gibt es, glaube ich, ohnehin nicht. It's all very simple.
Du hast das "wie" unermüdlich und erschöpfend beschrieben.
"Der Kapitalismus ist die Konsequenz eines per Waffengewalt etablierten Abgabensystems mit nachfolgenden Machterhaltungs-Zessionen (sog."Privilegien" oder"Freiheiten") und ist ohne Waffengewalt (= Besicherung des "Kapitals" sowie der Erfüllung von "Kontrakten", letztere im Sinne des bekannten "Kettenbriefs") nicht definierbar."
Und du hast prinzipiell richtig prognostiziert.
Kommt keine „Renaissance untereinander solidarischer Konglomerate“ werden wir eine historische Zäsur erleben.
Du schreibst sehr richtig:
"Macht ist die Institution für eine menschliche Gesellschaft/Gruppe, die das Gewaltmonopol, das Steuermonopol und das Geldmonopol für sich beanspruchend vereinnahmt und darüber ausschließlich verfügt.
Diese drei Monopole sichern die vollständige Kontrolle über die gesamte Gesellschaft/Gruppe, die unter dieser Macht leben.
Die Institution Macht ist immer mit natürlichen Personen hinterlegt, den Machthabern.
Dass es außerhalb der Macht noch eine andere Quelle gibt, die auf Menschen einer Gesellschaft/Gruppe Gewalt ausübt (Naturgewalt), das ist nicht wegzudiskutieren, diese Gewalt schränkt die Macht mit der Wirksamkeit ihrer Verfügung mittels ihrer drei Monopole über die Gesellschaft/Gruppe ein.
http://www.dasgelbeforum.net/ewf2000/forum_entry.php?id=238866
@Ashitaka u.A. versuchen, diese Bild abzurunden.
„Der gegenwärtige Stand der Forschung/Ausgrabung lässt einzig urteilen, dass das Patriarchat aus der Not des Menschen (aufgrund äußerer Machteinflüsse = Naturgewalten) entstanden ist, durch Unmöglichkeit (Ohnmacht) matriarchale Gewohnheiten zu pflegen.“
Deine Formulierung nach dem „wozu“ trifft also ganz gut:
"Macht hat keine" Aufgaben". Sie ist sozusagen Zweck in sich.“
Weiter würde ich aber nicht folgen:
„Die produktivste Form, an die Leistungen und Güter anderer zu kommen, ohne selbst den Buckel krumm machen zu müssen. Weshalb sie auch so gerne angestrebt wird und beim Macht-Herrn erhalten bleiben soll."
Vorfinanzierte Machtnahme, Machthalten und der früher oder später immer eintretende Machtverlust sind so anstrengend wie das Leben selbst mit seiner bedienbar zu haltenden Urschuld (Schopenhauer/PCM) und mit seiner Potentialität.
Selbst ein Diktator wie Stalin hatte immer gut zu tun ("den Buckel krumm gemacht")...
...bis es sich ausdiktiert hatte:
"Stalin liegt in kurzer Pyjamahose und Unterhemd auf dem Teppich, er ist bei Bewusstsein und kann nicht sprechen. Neben ihm liegt eine "Prawda" und eine Uhr. Auf dem Tisch steht eine Flasche Mineralwasser. Stalin hat sich eingenässt. Seine Uhr zeigt 6.30 Uhr."
Wenigstens habe ich damals in Bremen nicht an die Decke geschossen, was
ohnehin unhistorisch gewesen wäre, schließlich kamen die Blank-Waffen VOR
den Schusswaffen.
Ja.
Erst wurde gesammelt und mit Hand gejagt.
Dann kamen Stoß und Schlagwaffen aus Stein/Naturalien und danach die für das Gehirn rechenintensiven Fernwaffen.
Dann mit dem Schwert die erste allein für die Kriegsführung verwendbare Waffe.
Das Interview mit Schacht war übrigens in seiner Wohnung am Kufsteiner
Platz in München, der arme Kerl musste dauernd hüsteln und trank
rabenschwarzen Kaffee; er schenkte mir noch einen Sonderdruck von einem
seiner Aufsätze, erschienen 1899 in den "Preußischen Jahrbüchern" und
ein handschriftliches Gedicht ("Ich bin ein fahrender Scholar...").
Äußerst beeindruckend!
Kannst du dir nicht vorstellen, all diese für uns jüngere Menschen so wichtigen Anekdoten und Geschichten zu Papier zu bringen.
Viele würden dir sicher gerne dabei helfen.
Ich halte sie für unschätzbar wertvoll und bin der festen Überzeugung, dass sie nicht verloren gehen dürfen, so wie @Jükü u.A. der Überzeugung sind, dass das Wissen um das debitistische Erklärungsmodell nicht vergessen werden darf, während wir immer mehr in "einer Simulation versinken".
Ich wünsche dir vor allem Gesundheit - so gut wie es irgend geht.
Liebe Grüße
Silke