Buchvorstellung "Der Banken-Insider, der die Seiten wechselte ...", Video
Hi,
hörenswerter Vortrag von Harvey Friedmann, ehemaliger Banker über das Bankensystem. Er hat sein Buch mit dem Titel "Bankster Club" im Rahmen der Vereinsgründung des Ubuntu D-A-CH mit Franz Hörmann vorgestellt.
http://schnittpunkt2012.blogspot.de/2014/05/der-banken-insider-der-die-seiten.html
Gruß
bm
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Erkenne dich selbst.
Hochinteressant. Und hochbrisant. Auch seine Einlassung zum Verschwinden von Flug MH370,
Tünnes , Sonntag, 25.05.2014, 09:11 (vor 3882 Tagen) @ baisse-man
ca. ab Min. 42, bzgl. der vier sich an Board befindlichen "Dept.Chips"-Patentinhaber und dem Hinweis auf den letzten fünften
verbliebenen Patentinhaber - wußte ich so noch nicht, dachte ich mir aber so ähnlich .
Was dieser Friedmann da riskiert, mit seinen Kontakten zu höchsten Polit und Finanzkreisen, und dem damit verbundenen Insiderwissen,
ist wirklich unglaublich. Riesen Respekt!
Ein neuer Edward Snowden sozusagen, der das Weltbild aller Menschen neuerlich zum Einsturz bringen könnte,
würden die Medien seine Story derart geballt veröffentlichen, wie bei Snowden.
Daß sie dies sicher nicht tun, sondern sollte von Friedmanns Informationen etwas an die breitere Öffentlichkeit dringen,
etwa durch die nun anstehende Publikation seines Buches,
(daß ich mir sicher bestellen werde), sondern ihn maximal als durchgeknallten VT`ler, Antisemiten, etc. niedermachen würden,
läßt mich mal wieder zu der Vermutung gelangen, daß die Snowden-Story so wie sie uns medial präsentiert wurde, orchestriert,
also inszeniert wurde. Es wurde wohl entschieden, daß es an der Zeit sei,
die Menschen wissen zu lassen, daß man sie ständig und jederzeit "auf dem Schirm" hat.
Vielen Dank jedenfalls,@baisse man, dieser Vortrag von Harvey Friedmann hat für mich wieder etwas mehr Licht ins Dunkel gebracht.
(bzw. die schwachen Lichtquellen, die eh schon auf mich schienen, als Einbildung ein weiteres Mal wiederlegt )
So, und jetzt gehe ich wählen, um der AfD über die 20% zu helfen, damit sie dann nach Abzug der versehentlich verschwundenen Stimmzettel
mit 10% in das Brüsseler Banken/Versicherungen/Konzern-Diktatur-Parlament einzieht.
Schönen Sonntag!
Bin gerade dabei...
sensortimecom , Sonntag, 25.05.2014, 19:12 (vor 3881 Tagen) @ Tünnes
.. diese Behauptungen über besagte "Chip-Patentinhaber" auf Authentizität zu überprüfen. Werde alle relevanten Patentanmeldungen (über eine spez. Suchmaschine) auf Anmeldedatum 21-12-2012 filtern. Da bin ich aber neugierig. So ganz glaube ich die Geschichte nicht " />
ca. ab Min. 42, bzgl. der vier sich an Board befindlichen
"Dept.Chips"-Patentinhaber und dem Hinweis auf den letzten fünften
verbliebenen Patentinhaber - wußte ich so noch nicht, dachte ich mir aber
so ähnlich .
Vielen Dank! Das wäre wirklich interessant!! (oT)
Albrecht , Sonntag, 25.05.2014, 19:14 (vor 3881 Tagen) @ sensortimecom
- kein Text -
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SCHEITERT DER €URO, ENDET DIE KNECHTSCHAFT!
Die Großen hören auf zu herrschen, wenn die Kleinen aufhören zu kriechen.
Friedrich von Schiller (1759 - 1805)
Ebenso Danke, klingt unglaublich! (oT)
mabraton , Sonntag, 25.05.2014, 19:54 (vor 3881 Tagen) @ sensortimecom
- kein Text -
Hier das Ergebnis der Recherche:
sensortimecom , Sonntag, 25.05.2014, 21:19 (vor 3881 Tagen) @ mabraton
bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 25.05.2014, 21:33
Vorweg: Großteil davon scheint wahr zu sein.
Bei der genannten Firma handelt es sich um Freescale Semiconductors.
Das ist ein auf die Herstellung von Microchips spezialisiertes US-Unternehmen das hauptsächlich mit Chinesen zusammen arbeitet. Dass diese Chips auch in die Haut verpflanzt werden ist ohnehin nicht neu. Freescale hat besondere Fertigungsmethoden und Features entwickelt, zB. wie man die Packungsdichte auf einem Wafer verbessert usw. - eines davon ist TATSÄCHLICH am 21-12-2012 zum Patent angemeldet worden, s. hier:
http://www.google.com/patents/US8671381
Die im Pat. genannten Erfinder Peidong Wang, Zhijun CHEN, Zhihong CHENG, Li Ying sind beim MH-370-Flug ums Leben gekommen. Das stimmt.
Das Besondere daran: Hier scheinen (im umgekehrten Fall wie bei den meisten Start-Ups) die Chinesischen Ingenieure als ERFINDER auf - und NICHT als reine Subunternehmer die für die Produktion zuständig sind. Ein Novum. Das zeigt, dass hinter Freescale Leute stehen, die von Technik selber kaum Ahnung haben, sondern nur die Linien für Forschung und Entwicklung vorgeben, und PATENTRECHTE anmelden.
Und das nicht zu knapp. Zwischen 1996 und Mai 2014 meldete Freescale ca. 2250 Patente(!) an.
Hier:
http://www.sensortime.com/Freescale1.htm
http://www.sensortime.com/Freescale2.htm
http://www.sensortime.com/Freescale3.htm
http://www.sensortime.com/Freescale4.htm
http://www.sensortime.com/Freescale5.htm
http://www.sensortime.com/Freescale6.htm
Hier geht es also um den Kampf um eine Monopol-Position auf dem Weltmarkt.
Eine übrigens fast aussichtslose Sache, sogar für Freescale. Die wollen das wahrscheinlich mit der Brechstange erzwingen, so wie unzählige andere US-Firmen auch.
Werde noch ein bisserl weiter forschen und auch mit Hr. Friedman Kontakt aufnehmen.
Danke: Investigative, gelbe Qualität! Deshalb mag ich dieses Forum (u.a.) (oT)
cassi , Mitten in der EUdSSR, Sonntag, 25.05.2014, 21:29 (vor 3881 Tagen) @ sensortimecom
- kein Text -
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Gruß Â©
"Dummheit ist ein menschliches Privileg" (Sigismund von Radecki)
"Reicher Mann und armer Mann standen da und sah´n sich an.
Und der Arme sagte bleich: Wär ich nicht arm, wärst du nicht reich"
Danke! Und was ist mit dem Rothschild-Patentinhaber? (oT)
Fabio , München, Montag, 26.05.2014, 10:33 (vor 3881 Tagen) @ sensortimecom
- kein Text -
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“We are on strike against the dogma that the pursuit of one’s happiness is evil. We are on strike against the doctrine that life is guilt." John Galt
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DASH - Digital CASH
Wahrscheinlich läuft das so:
sensortimecom , Montag, 26.05.2014, 11:13 (vor 3881 Tagen) @ Fabio
bearbeitet von unbekannt, Montag, 26.05.2014, 11:18
Freescale Semiconductors entstand aus einer Ausgliederung des Halbleiterbereiches von MOTOROLA im Jahr 2004.
s.
http://de.wikipedia.org/wiki/Freescale_Semiconductor
Am 1. Dezember 2006 wurde es von einem Investorenkonsortium unter Führung der Blackstone Group mit Beteiligung der Carlyle Group, Permira und der Texas Pacific Group übernommen.
Die "Blackstone-Group L.P." ist eine an der Börse notierte US-amerikanische Investmentgesellschaft(!) mit Hauptsitz in New York City. Hat also nichts mit Technologie am Hut, die Leute sind Banker und Investoren, und lassen von den Chinesen "denken". Das ist neu, denn bisher waren die Chinesen am HiTech-Sektor zur Umsetzung da, nicht zur Kreativität. Dass sich die Leute mit allen Mitteln dagegen absichern müssten, dass die in den Patentschriften als "Erfinder" genannten Chinesen in der Folge Rechtsansprüche erheben könnten, oder eigene Patente auf eigene Faust anmelden, versteht sich bei einer solchen Konstellation von selbst...
s.
http://de.wikipedia.org/wiki/Blackstone_Group
Die Leitung dieser Investoren-Gesellschaft hat Stephan Schwarzmann, eine schillernde Figur im US-Business. Sehr gut denkbar, dass der mit D. Rockefeller verwandt ist.
s. http://de.wikipedia.org/wiki/Stephen_A._Schwarzman
Danke! Friedman sagte aber Rothschild, nicht Rockefeller
Fabio , München, Montag, 26.05.2014, 11:30 (vor 3881 Tagen) @ sensortimecom
Schwarzman wäre aber auch "spannend". Immerhin ein Skulls&Bones Mitglied, laut Wikipedia.
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“We are on strike against the dogma that the pursuit of one’s happiness is evil. We are on strike against the doctrine that life is guilt." John Galt
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DASH - Digital CASH
MH370 Jacob Rothschild erhält alle Patente für implantierbare Microchips
tradi , Samstag, 07.06.2014, 14:27 (vor 3868 Tagen) @ sensortimecom
Vorweg: Großteil davon scheint wahr zu sein.
Bei der genannten Firma handelt es sich um Freescale Semiconductors.
Das ist ein auf die Herstellung von Microchips spezialisiertes
US-Unternehmen das hauptsächlich mit Chinesen zusammen arbeitet. Dass
diese Chips auch in die Haut verpflanzt werden ist ohnehin nicht neu.
Freescale hat besondere Fertigungsmethoden und Features entwickelt, zB. wie
man die Packungsdichte auf einem Wafer verbessert usw. - eines davon ist
TATSÄCHLICH am 21-12-2012 zum Patent angemeldet worden, s. hier:
http://www.google.com/patents/US8671381
Die im Pat. genannten Erfinder Peidong Wang, Zhijun CHEN, Zhihong CHENG,
Li Ying sind beim MH-370-Flug ums Leben gekommen. Das stimmt.
http://epochtimes.de/Flug-MH370-Jacob-Rothschild-erhaelt-alle-Patente-fuer-implantierba...
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Der Preis der Freiheit ist ewige Wachsamkeit
(Thomas Jefferson)
Verständnisfrage
Isländer , Montag, 26.05.2014, 08:37 (vor 3881 Tagen) @ Tünnes
ca. ab Min. 42, bzgl. der vier sich an Board befindlichen
Welchen Link oder welches Video meinst Du?
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Alle meine Beiträge stelle ich unter Vorbehalt zukünftiger Erkenntnisse.
Die Zeiten des direkten Beweises sind vorbei.
18tm4vxxbKH878xhLWGMhdhtx3rJ16Jc2P
Ich hoffe der Mann hat einen guten Personenschutz
tradi , Sonntag, 25.05.2014, 11:57 (vor 3882 Tagen) @ baisse-man
Hier ist einer wirklich sehr wütend geworden und duckt sich vor dem Schattensystem nicht weg.
Ich wünsche Harvey Friedman viel Glück und starke Unterstützer.
Ein Redebeitrag auf der Pressekonferenz der Kreditopferhilfe am 22.05.2014.
http://www.youtube.com/watch?v=gGEUp96ChE0#t=4020
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Der Preis der Freiheit ist ewige Wachsamkeit
(Thomas Jefferson)
Bravo, da sind Parktiker am Werk!
mabraton , Sonntag, 25.05.2014, 16:55 (vor 3881 Tagen) @ tradi
Hallo Zusammen!
Es wird spannend zu beobachten sein was die Runde bei den Prozessen erreicht. In Österreich scheint die Kacke wesentlich weiter oben zu schwimmen als bei uns. Vielleicht sind die Leute bei uns aber auch nur leidensfähiger. Viele machen ja nicht mal die Klappe auf wenn sie ruiniert werden.
Beste Grüße!
"Ösi-Banker zerstückeln Kunden"
Mercury , Sonntag, 25.05.2014, 18:14 (vor 3881 Tagen) @ mabraton
Hallo Zusammen!
Es wird spannend zu beobachten sein was die Runde bei den Prozessen
erreicht. In Österreich scheint die Kacke wesentlich weiter oben zu
schwimmen als bei uns. Vielleicht sind die Leute bei uns aber auch nur
leidensfähiger. Viele machen ja nicht mal die Klappe auf wenn sie ruiniert
werden.Beste Grüße!
Damit ist deine Vermutung wohl eindeutig bewiesen. Quelle ist der okus
Da haben zwei Banker doch tatsächlich einen Kunden zerstückelt, den sie vorher finanziell ausgenommen haben. Die Leiche fehlt noch.
Gruß
Mercury
Die "Ösi-Banker" sind Türken
Lisa , Sonntag, 25.05.2014, 18:20 (vor 3881 Tagen) @ Mercury
bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 25.05.2014, 18:24
Hallo Zusammen!
Es wird spannend zu beobachten sein was die Runde bei den Prozessen
erreicht. In Österreich scheint die Kacke wesentlich weiter oben zu
schwimmen als bei uns. Vielleicht sind die Leute bei uns aber auch nur
leidensfähiger. Viele machen ja nicht mal die Klappe auf wenn sie
ruiniert
werden.
Beste Grüße!
Damit ist deine Vermutung wohl eindeutig bewiesen. Quelle ist der
okusDa haben zwei Banker doch tatsächlich einen Kunden zerstückelt, den sie
vorher finanziell ausgenommen haben. Die Leiche fehlt noch.Gruß
Mercury
Der Focus erwähnt aber nicht, dass es sich bei den Tätern um Türken handelt, wahrscheinlich ist die Bank die Deniz Bank?
Täter: Halil I. und Ferhat K.
Lisa , Montag, 26.05.2014, 07:32 (vor 3881 Tagen) @ Lisa
bearbeitet von unbekannt, Montag, 26.05.2014, 07:36
Der Focus erwähnt aber nicht, dass es sich bei den Tätern um Türken
handelt, wahrscheinlich ist die ausländische Bank die Deniz Bank?
Ja, wenn es Wallstreet-Banker gewesen wären, dann hätte der Kunde sich wohl durch Selbstzerstückelung verselbstmordet (oT)
Mephistopheles , Datschiburg, Dienstag, 03.06.2014, 21:36 (vor 3872 Tagen) @ Lisa
- kein Text -
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„Wenn sich die Welt selbst zerstört, dann fängt es so an: Die Menschen werden zuerst treulos gegen die Heimat, treulos gegen die Vorfahren, treulos gegen das Vaterland. Sie werden dann treulos gegen die guten Sitten, gegen den Nächsten, gegen Frauen
Der Mann wird die Schützen schon selbst bezahlen müssen,...
Ashitaka , Sonntag, 25.05.2014, 16:55 (vor 3881 Tagen) @ tradi
bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 25.05.2014, 17:10
Hier ist einer wirklich sehr wütend geworden und duckt sich vor dem
Schattensystem nicht weg.
... denn er veröffentlicht eigentlich nichts außer oberflächliches "Bankenbashing". Ich habe mir jetzt eine halbe Stunde angehört, wie er gezielte NLP verwendet, um seinen Zuhörern zu suggerieren, dass er über Insiderwissen von Banken verfügt. Das haben seine Kollegen genauso gut drauf. Ganz geschickt baut er einen Symphathiebogen auf (natürlich inklusive kochen als Besinnung und TV-Nachricht als Entsinnung). So glaubt man ihm selbst die "Herr Arschloch..." Anreden in seinen Emails an Bankvorstände etc. und lacht über seine juristischen Anspielung bzgl. der Verwendung des Begriffs "ReiffScheißenbank".
Was ist das für ein unter Verfolgungswahn leidendes Dackelclub-Niveau?!
Ich wünsche Harvey Friedman viel Glück und starke Unterstützer.
Wird er haben. Es gibt genügend Konsumenten, die auf solche Romanwelten von Hörmann und Konsorten abfahren. Ganz nah am Volkseinkommen, an "EchteWerteGelder mit ohne Schulden" etc. Bankenbashing bis zum Erbrechen und weiterhin eine totale Ablehnung einer alles umfassenden Aufarbeitung der tatsächlichen Ursachen für unsere weltweiten Überschuldungsorgien und brutalen Folgewirkungen für Kollege Hörmanns "Kreditopfer".
Und Friedmann ist richtig gut im Romane schreiben. Dabei hätte er mal bleiben sollen, statt nun seinen Zuhörern die Produktentwicklung von Geschäftsbanken mittels erworbener Datensätze als "Ungeheuerlichkeit" zu verkaufen. Veilleicht hätte er es auch bis nach Hollywood geschafft. Das Publikum fing auch noch an zu lachen, als er die Schuldverschreibung als Recherchehighlight offenbarte. Das ist tagtägliche Praxis einer Geschäftsbank, die Schuldverschreibung systemnotwendig; kein Anzeichen, dass die Geschäftsbanken am Betrug und Schaffung von Opfern Interesse hat. Die Personifizierung des Übels ist abartig. Der Typ hat wirklich gar nichts von Kapitalisierungen verstanden und meint, dass es böse sei, weil der Bank das liebe Geld fehle.
Auf die Vorfinanzierungsproblematiken, auf die Sicherheiten-Unzugänglichkeit breiter Bevölkerungsschichten, sowie auf die zwingend notwendigen Kreditvergaben, damit Kapital (Passiva) überhaupt erst als Vermögen (Aktiva) in Erscheinung tritt, wird auch bei diesem Apostel nicht einmal in Nebensätzen eingegangen.
Und seine Nähe zu Hörmann, lässt nichts gutes vermuten.
"Menschen werden zu Kreditopfern, wenn sie einen Kreditvertrag unterschreiben."
Genau darum geht es. Sie wollen Täter in den Vordergrund stellen, statt das System als grundsätzliche Tat zu erklären. Und ich bin böse, weil ich jetzt gleich den Grill mit Fleisch belege. An der Straße stehen schon die Veganer mit oben ohne und beschmeißen mein Einfahrttor mit gegrillten Vodoo-Puppen. Und hätte ich statt Einfahrtstor jetzt Garage oder Carport geschrieben, hätte alles eine ganz andere Wirkung gehabt.
Ashitaka
Leute Leute Leute, lasst euch nicht von solchen Künstlern blenden. Dass Menschen in diesem System ruiniert werden ist nicht die Schuld der Banken, sondern die des sie zum Tanz auffordernden Systems (Debitismus; hier als durch Gewalten und Machtzessionen geduldete, innerstaatliche Aufschuldungsorgie).
--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.
Schau mer mal!
mabraton , Sonntag, 25.05.2014, 17:01 (vor 3881 Tagen) @ Ashitaka
Hallo Ashitaka!
Sie wollen Täter in den Vordergrund stellen, statt das System als grundsätzliche Tat zu erklären.
Genau dadurch wird ja die Betroffenheit erzeugt um den ganzen Prozess zu durchleuchten. Ich würde der Sache erst mal Zeit geben.
Beste Grüße!
Klappt nicht
Mercury , Sonntag, 25.05.2014, 17:58 (vor 3881 Tagen) @ mabraton
Sie wollen Täter in den Vordergrund stellen, statt das System als
grundsätzliche Tat zu erklären.
Genau dadurch wird ja die Betroffenheit erzeugt um den ganzen Prozess zu
durchleuchten. Ich würde der Sache erst mal Zeit geben.
Hallo Mabraton,
Die Sündenbockmethode hat noch immer funktioniert.
Da ist dann kein Wunsch mehr vorhanden, etwas zu durchleuchten. Da geht es nur noch darum, die Wut "rauslassen" zu können. Es werden Könige geköpft und ihre Finanziers hofiert (die Guillotine will bezahlt sein). Das war´s dann.
Das System wird nicht hinterfragt werden. Schau dir im Forum an, wie sich Systemkritik in Luft auflöst, wenn einige griffige Schuldzuweisungen durch die Medien und das Internet gedrückt werden.
Systemerkenntnis ist ein echter Short, kurz vor Welle 3. Die reitet ein "Bibel reloaded"-Autor instinktiv und besser als der Analytiker.
Grüße
Mercury
Antwort
mabraton , Sonntag, 25.05.2014, 19:52 (vor 3881 Tagen) @ Mercury
Hallo Mercury!
Die Sündenbock-Methode greift ganz sicher wenn es richtig kracht!
Bewegung kann in die Sache aber durchaus kommen wenn die Initiative vor Gericht Erfolge hat. In Österreich brennt der Baum mit Hypo ja extrem, da kann es durchaus auch sein dass die Reihen auch mal aufbrechen.
So lange uns der Laden noch nicht um die Ohren geflogen ist bleibe ich Optimist!
Beste Grüße!
Etwas Anderes als diese, deine Reaktion hätte ich von Mitarbeitern deiner Branche auch kaum erwartet. :-)
Tünnes , Sonntag, 25.05.2014, 18:02 (vor 3881 Tagen) @ Ashitaka
...denn er veröffentlicht eigentlich nichts außer oberflächliches "Bankenbashing...
...um seinen Zuhörern zu suggerieren, dass er über Insiderwissen von Banken verfügt.
Ganz geschickt baut er einen Symphathiebogen auf...
Was ist das für ein unter Verfolgungswahn leidendes Dackelclub-Niveau?!
Es gibt genügend Konsumenten, die auf solche Romanwelten von Hörmann und Konsorten abfahren.
Und Friedmann ist richtig gut im Romane schreiben. Dabei hätte er mal bleiben sollen.
Veilleicht hätte er es auch bis nach Hollywood geschafft.
Die Personifizierung des Übels ist abartig.
Der Typ hat wirklich gar nichts von Kapitalisierungen verstanden...
...wird auch bei diesem Apostel nicht einmal in Nebensätzen eingegangen.
Sie wollen Täter in den Vordergrund stellen...
Leute Leute Leute, lasst euch nicht von solchen Künstlern blenden.
Dass Menschen in diesem System ruiniert werden ist nicht die Schuld der Banken...
Daß getroffene Hunde bellen weiß man ja, aber dieses Gekläffe hält ja schon keine Schallschutzwand mehr aus.
Blödsinn
Ashitaka , Sonntag, 25.05.2014, 18:42 (vor 3881 Tagen) @ Tünnes
bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 25.05.2014, 19:08
Daß getroffene Hunde bellen weiß man ja, aber dieses Gekläffe hält ja
schon keine Schallschutzwand mehr aus.
Wieso sollte ich ein getroffener Hund sein. Ich habe in meinen Jahren als Steuerberater bis hin zu meinem frühen Ausscheiden aus der Beratung genügend Mandanten in schwierigen Kreditverhandlungen, Umstrukturierungen begleitet, um diese Tätersuche als absurd zu erkennen. Es war in schlecht aufgestellten Unternehmen immer leicht, die Bank als schuldigen am Tisch abzustempeln und die dort verantwortlichen zu verteufeln.
Die gut aufgestellten Unternehmen (damit meine ich nicht den Erfolg, sondern den Umfang der Finanz- und Sicherheitenplanung, die wichtigste Brainpower der Geschäftsführung) konnten ihre Gesellschafter / Geschäftsführer ausgezeichnet für Gespräche vorbereiten. Wenn es bei letzteren zu Ablehnungen von Anträgen kam, ist die Unternehmerseite nicht "ausgerastet" und hat den Kundenberater der Bank verteufelt. Was ich hier schon von großen Unternehmen erlebt habe geht über bloße Beschimpfungen der Kundenberater und für Consultingzwecke herbeigezogenen "Abwickler" weit hinaus. Das gleiche gilt für Anlageprodukte, die für ein Überleben des Weltfinanzsystems und damit auch deiner Vermögenswerte, immer einen dümmeren finden müssen. Da wären wir wieder beim System und nicht bei einzelnen Akrobaten, die wie du und ich den Zwängen und Illusionen des Vermögend sein ausgesetzt sind. Die Verteufelung (Bashing) hat vielmehr mit Unwissenheit und "Abwehr statt Aufklärung" zu tun. Da zieht eine breite Schicht an früher noch der Aufklärung verschriebenen Denker einen gewerblichen Vorteil raus. Autoren, Mitgliedschaften, politische Initiativen etc, sie bauen alle ihre eigenen Häuser in einer Umgebung (heute mehr und mehr im Internet), die niemand im aufklärerischen Sinne verlassen soll. Dadurch wird dann der Eindruck erweckt, dass solche Recherchen irgendeine Brisanz hätten, das gesagte interessant sei. Das System als solches ist voll von Brisanz, die niemanden interessiert. Deshalb belle ich.
Es ist immer leicht einen Täter ausfindig zu machen und gegen diesen in der Mitte Lösungsansätze zu entwickeln. Wir hier wissen doch wie albern diese Herangehensweise der besagten Dackelbuden ist. Jedes mal eine andere Veranstaltung, die das Übel schon kennt. Das ist wie in Windows bis zum Absturz klicken, aber niemals die Programmiersprache erklären.
In der Mitte sitzt keine böse Gier, sondern ein Kopf wie Du und Ich. Ein Übertreiben der Vorteilsnahme ist systembedingt. Ich möchte gar nicht wissen, auf welchen Ebenen du deine Vorteile im System siehst. Der eine durch Schwarzarbeit, der andere durch Produktion, Produkte, die wissentlich nicht halten, was sie versprechen. Die Scheinheiligkeit der Spalter (Gutmenschen) geht mir halt auf die Nerven. Noch dazu, wenn typische Grundaufbauelemente einer neurolinguistischen Geiselnahme der Aufmerksamkeit verwendet werden. Sowas lernt man in den großen Beratungsunternehmen, für lange Verhandlungsrunden.
Was hat das dann noch mit der Suche nach Erklärungen zu tun?! Gar nichts!
Grüße,
Ashitaka
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Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.
Dass du NLP ansprichst, finde ich spannend, könntest du das erläutern? (kurz) (oT)
baisse-man , Sonntag, 25.05.2014, 20:23 (vor 3881 Tagen) @ Ashitaka
- kein Text -
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Erkenne dich selbst.
ganz kurz
Positiv , Sonntag, 25.05.2014, 21:25 (vor 3881 Tagen) @ baisse-man
bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 25.05.2014, 21:35
Eine kurze Einführung findest Du hier.
Ursprünglich eine Beschreibung von Kommunikationstechniken, welche mit der Absicht der Veränderung psychischer Abläufe im Menschen in verschiedenen Therapieformen angewendet wurden.
Lässt sich natürlich auch prima zur manipulativen Gesprächsführung / Darstellung von Sachverhalten gebrauchen. Das Handwerkszeug von allen Macht ausübenden Personen / Entitäten.
"Durch die verschiedenen Darstellungen (bspw. positiv oder negativ) ein und desselben Sachverhaltes entstehen verschiedene Deutungen. Als Reframing wird die Umdeutung eines Sachverhaltes bezeichnet." (Wikipedia)
Grüße
Positiv
edit: "Das Neuro-Linguistische Programmieren (NLP) gilt als bedeutsames Konzept für Kommunikation und Veränderung, das heute ganz besonders von den Menschen nachgefragt und genutzt wird, die beruflich mit Kommunikation zu tun haben." (Eigenwerbung eines Anbieters solcher Trainings)
Danke für den Hinweis, suchte hier nach konkreten Beispielen
baisse-man , Sonntag, 25.05.2014, 22:02 (vor 3881 Tagen) @ Positiv
im Video.
Also, er sagt das und das, und dabei handelt es sich um diese NLP-Technik...
Verstehst du, was ich meine?
Gruß
bm
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Erkenne dich selbst.
Ja, ich verstehe.
Positiv , Sonntag, 25.05.2014, 23:41 (vor 3881 Tagen) @ baisse-man
bearbeitet von unbekannt, Montag, 26.05.2014, 00:01
Bitte nimm es nicht persönlich, dass ich nicht die Muße habe, das Video im Detail zu zerpflücken.
Er füttert langsam, stetig und gut das Vertrauen in ihn, positioniert sich als besorgten Menschen, der auf ungeheuerliches gestoßen ist, macht es dem Auditorium leicht, sich mit ihm zu identifizieren - seine Empörung zu teilen. Er erwähnt immer wieder seine Gespräche mit (vermeintlich) wichtigen Leuten, zitiert Dialoge aus der Perspektive des smarten charmanten Checkers, baut seine Positionierung mit der Nennung von großen Zahlen und Namen in schneller Folge aus, betont, wie positiv (und hoffnungsvoll) man ("halb Österreich") bereits auf ihn reagiert habe usw. - bis ihm die Zuhörer aus der Hand fressen - je deftiger die Worte umso lieber. Überhaupt schön bildhafte Sprache, kraftvolle Schlagworte, spricht in der Vorstellung viele Sinne an.
Spricht dann selbst von "vorgeschobenen Sündenböcken", nur um auf den nächstgrößeren zu zeigen. Und dabei leider die Mutter der Böcke verkennt / verklärt.
"Sie wollen Täter in den Vordergrund stellen, statt das System als grundsätzliche Tat zu erklären." (Ashitaka)
Gruß
Positiv
"Die Bedeutung der Kommunikation liegt in der Reaktion, die man erhält.
Nicht, was Du tust, zählt, sondern wie Deine Umgebung auf Dich reagiert." (nochmal Wikipedia)
NLP oder "guter Rhetoriker"?
Fabio , München, Montag, 26.05.2014, 10:29 (vor 3881 Tagen) @ Positiv
Hi,
ich fand` den Hinweis auch interessant und habe mich bisher praktisch überhaupt nicht mit NLP beschäftigt.
Kann denn jemand der sich damit auskennt (so wie Du oder Ashitaka) wirklich mit hoher Sicherheit erkennen, dass der Redner diese "Werkzeuge" manipulativ einsetzt? Ich habe mich gefragt, ob ich nicht selber mit bestem Wissen und Gewissen u.U. so auftreten würde. Menschen überzeugen wollen, im Unterschied zu überreden, ist ja nicht an sich illegitim. Also Motivation statt Manipulation.
Edit: wenn man geldtheoretisch nicht seiner Meinung ist, heisst das ja nicht, dass er insgeheim weiss, dass er "falsch" liegt und seine Zuhörer aus verborgenem Eigentinteresse in die von ihm gewünschte Richtung lenken will. Er glaubt ja vielleicht selber was er sagt.
Beste Grüße
Fabio
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Beides.
Positiv , Montag, 26.05.2014, 12:16 (vor 3881 Tagen) @ Fabio
bearbeitet von unbekannt, Montag, 26.05.2014, 12:55
Hi Fabio,
habe gerade keine Zeit und bin eine Weile offline, ich antworte später ausführlich.
Effektive Rethorik ist ein Teilgebiet von NLP, die Motivation anderer ebenso. Und die "Programmierung" seiner selbst, bis man vorsätzlich an etwas glaubt.
Ich schließe nicht aus, dass er selbst überzeugt davon ist, was er vorträgt. Aber mit welchem Motiv? Aufklärung oder Publicity? Sollte es jemand in seiner Position nicht besser wissen?
"Hohe Sicherheit" ist relativ. Es gibt natürlich auch Menschen, die das intuitiv sehr gut draufhaben. In einem gewissen Rahmen benutzt das jeder und sei es, um der Partnerin mit bestem Gewissen das nächste Ulaubsziel schmackhaft zu machen.
Aber ich sehe im Video schon eine Handschrift dahinter, einen Beigeschmack, auch in seiner Gestik, Mimik, Tonalität. Es gibt eine Menge Signale, auf die Menschen (und auch Tiere) einfach reagieren, wenn sie sich darüber nicht bewusst sind.
Jordan Belfort (aka "The Wolf of Wall Street") hat das übrigens auch ziemlich weit getrieben, in einschlägigen Quellen findest Du seine "Straight Line Persuasion System" DVDs. Ist (im Gegensatz zu gängigen NLP Trainern) relativ unterhaltsam.
Soweit erstmal, beste Grüße
Positiv.
Goldenes Zeitalter
Nico , Sonntag, 25.05.2014, 20:26 (vor 3881 Tagen) @ Ashitaka
bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 25.05.2014, 20:36
Hallo Ashitaka, hallo Forum!
Hier ist einer wirklich sehr wütend geworden und duckt sich vor dem
Schattensystem nicht weg.
... denn er veröffentlicht eigentlich nichts außer oberflächliches
"Bankenbashing".
Aus meiner Sicht beschreibt Friedmann tatsächlich nur Symptome, und trifft nie wirklich den Punkt, (Liegt vielleicht auch an mir).
Bankenbashing bis zum Erbrechen
und weiterhin eine totale Ablehnung einer alles umfassenden Aufarbeitung
der tatsächlichen Ursachen für unsere weltweiten Überschuldungsorgien
und brutalen Folgewirkungen für Kollege Hörmanns "Kreditopfer".
Du hast ja recht, und ich frage mich höchstens, ob du nun zu dieser „Aufarbeitung“ wirklich beitragen möchtest …
Auf die Vorfinanzierungsproblematiken, auf die
Sicherheiten-Unzugänglichkeit breiter Bevölkerungsschichten, sowie auf
die zwingend notwendigen Kreditvergaben, damit Kapital (Passiva)
überhaupt erst als Vermögen (Aktiva) in Erscheinung tritt, wird
auch bei diesem Apostel nicht einmal in Nebensätzen eingegangen.
Von irgendeiner „Vorfinanzierungsproblematik“ weiß ich allerdings auch nichts.
Und seine Nähe zu Hörmann, lässt nichts gutes vermuten.
Du könntest ja recht haben, dass man vielleicht gezielt irgendwelche Brocken hinwirft, um vom wesentlichen abzulenken.
"Menschen werden zu Kreditopfern, wenn sie einen Kreditvertrag
unterschreiben."
Im Gelde oder am Kredit an sich sehe ich ja ebenfalls kein Problem – wie steht es da aber eigentlich bei dir selbst? Funktioniert das Geld, respektive der Kapitalismus (Debitismus) nun eigentlich, oder nicht?
Genau darum geht es. Sie wollen Täter in den Vordergrund stellen, statt
das System als grundsätzliche Tat zu erklären.
Nun, ich glaube an die NWO und deren Initiatoren sehr wohl. Zwischen Tätern und Opfern scheint es aber schon eine erhebliche Palette von Mischformen zu geben.
Ashitaka
Leute Leute Leute, lasst euch nicht von solchen Künstlern blenden. Dass
Menschen in diesem System ruiniert werden ist nicht die Schuld der Banken,
sondern die des sie zum Tanz auffordernden Systems (Debitismus; hier als
durch Gewalten und Machtzessionen geduldete, innerstaatliche
Aufschuldungsorgie).
Genau in deiner Schlussanmerkung hättest du vielleicht etwas ausführlicher werden können. Genauso gut wie von einer „Aufschuldungsorgie“ hättest du auch von einer „Aufforderungsorgie“ reden können. Den Hinweis auf „Gewalten und Machtzessionen“ kann ich keine Bedeutung entnehmen, denn nach meinem Verständnis geschieht in dieser Welt alles Gewalt irgendetwas – Macht irgendetwas. Was nicht geschieht, hatte hingegen keine Macht. Somit bedarf es auch keiner Machttheorie. Reden wir also von dem „System (Debitismus)“. Was stimmt daran jetzt nicht? Vielleicht, dass es etwa doch keine so gute Idee bedeutet, die Öffentlichkeit der Nationen in die monetäre Abhängigkeit des Privatsektors zu stellen, so dass quasi die Privatheit der Öffentlichkeit gebietet, und nicht vielleicht doch besser einfach umgekehrt?! Natürlich hinkt auch die soeben von mir gewählte Darstellung, weil die Öffentlichkeit wohl als ein Mosaik aller Privatheit verstanden werden sollte. Leiden also die Einen darunter, dass das System deren (privaten) Interessen ignoriert, um den (privaten) Interessen Anderer entsprechen zu können? Oder kennst du, Ashitaka, da ein hier wirksames "Naturgesetz", welches von den dominierenden Interessen unabhängig wäre?
Kurz zusammengefasst:
Sollte die Öffentlichkeit, welche gerne etwas unpräzise als „Staat“ bezeichnet wird, obwohl dieser Begriff nichts ausklammern könnte, was auch Bestandteil der gesamten Nation ist – sollte also diese so bezeichnete Öffentlichkeit (Öffentliche Hand) das benötigte Geld nicht einfach sich selbst erzeugen? Schließlich würde der „Staat“ dann ja keine Schulden machen müssen – und wie ein Staat ohne Schulden bankrott gehen sollte, könnte uns auch @dottore niemals erklären. Ohne Staatsverschuldung freilich auch keine von @dottore (PCM) wirklich akkurat beschriebene „Verrentung“ => keine „Scheinwirtschaft“ (vergl. Krisenschaukel). So wäre nun auch jene Unternehmung am erfolgreichsten, welche die meisten Menschen einzustellen weiß, und nicht mehr jene, die die meisten vor die Tür setzt.
Könnte die gesamte Soziale Verwerfung nicht jederzeit ohne Mühe aufgelöst werden, weil diese gesamte Dauer-Krise natürlich nur inszeniert wird, um die Masse der Menschen zu berauben?
Liegt das kommende Goldene Zeitalter vielleicht schon zum greifen nahe?
Schöne Sonntags-Grüße
--
... in Wirklichkeit ist ... immer alles ganz anders, als es ... in Wirklichkeit ist ...
nice try
Ashitaka , Sonntag, 25.05.2014, 21:50 (vor 3881 Tagen) @ Nico
Hallo Nico,
Du hast ja recht, und ich frage mich höchstens, ob du nun zu dieser
„Aufarbeitung“ wirklich beitragen möchtest …
Was lässt dich daran zweifeln?! Ich bin hier, um meine Sicht zu vervollständigen und meine bisherige Erkenntnis zu teilen.
Auf die Vorfinanzierungsproblematiken, auf die
Sicherheiten-Unzugänglichkeit breiter Bevölkerungsschichten, sowie auf
die zwingend notwendigen Kreditvergaben, damit Kapital (Passiva)
überhaupt erst als Vermögen (Aktiva) in Erscheinung tritt, wird
auch bei diesem Apostel nicht einmal in Nebensätzen eingegangen.
Von irgendeiner „Vorfinanzierungsproblematik“ weiß ich allerdings
auch nichts.
Ach, noch nie was von gehört?! Nice try. Verkauf mich nicht für blöd. Diese Ursache durchstreift dieses und das alte Forum seit vielen Jahren. Und Dottore antwortete dir sogar direkt zum Kernproblem, welches man verstanden haben muss. Aber du weißt da ja gar nichts von, nicht wahr?!
Genauso gut wie von einer
„Aufschuldungsorgie“ hättest du auch von einer
„Aufforderungsorgie“ reden können.
Das tue ich immer wieder. Dann wenn ich vom Vertrauen in das System spreche, ob nun Vertrauen in das Vorsorgesystem, welches nichts anderes als ein vielschichtiges Anleihensystem darstellt (unser Geld kauft alle möglichen Verschuldung), als auch der Hoffnung der Menschen in den Staat, in die Demokratie etc.. Auch hinsichtlich der Vermögen, die niemand ablehnen will, vertrete ich seit Jahren die Auffassung, dass steigende Bewertungen eben von steigenden Forderungen und Schulden abhängig sind, damit von steigenden Kreditsummen.
Den Hinweis auf „Gewalten und
Machtzessionen“ kann ich keine Bedeutung entnehmen, denn nach meinem
Verständnis geschieht in dieser Welt alles Gewalt irgendetwas –
Macht irgendetwas.
Schade. Nichts passiert ohne Gewalten und die Machtzession des Zwingherrn. Privateigentum, bürgerliche Rechte, wurden vom Machthalter an die Untertanen zeddiert. Warum?! Damit der Zwingherr mehr Geld zur Rückkehr zwingen kann (Dottore: Machtkreislauf). Anders ausgedrückt: Damit er weniger auf Tribut von außen und dafür auf mehr Abgaben von innen zugreifen kann. So ist allen, dem Staat, wie auch den Privaten, Zeit geschenkt, um längerfristig aufzuschulden. Wir sind in der Endphase dieser Steilkurven, kurz vor der Externalisierung.
Somit bedarf es auch keiner Machttheorie. Reden wir also von dem „System
(Debitismus)“. Was stimmt daran jetzt nicht? Vielleicht, dass es etwa
doch keine so gute Idee bedeutet, die Öffentlichkeit der Nationen in die
monetäre Abhängigkeit des Privatsektors zu stellen, so dass quasi die
Privatheit der Öffentlichkeit gebietet, und nicht vielleicht doch besser
einfach umgekehrt?! Natürlich hinkt auch die soeben von mir gewählte
Darstellung, weil die Öffentlichkeit wohl als ein Mosaik aller Privatheit
verstanden werden sollte.
Umgekehrt. Der Private ist Derivat des Zwingherrn, SEINE ABLEITUNG! Wenn sich das Miteinander der Privaten nicht mehr aufschulden lässt, ist Feierabend mit Freiheit. Dottore hat hier vollkommen recht, wie auch die Aufrüstungsgedanken der EU signalisieren: Letztendlich sind alle Demokratien Militärdiktaturen im Wartezustand.
Sollte die Öffentlichkeit, welche gerne etwas unpräzise als „Staat“
bezeichnet wird, obwohl dieser Begriff nichts ausklammern könnte, was auch
Bestandteil der gesamten Nation ist – sollte also diese so bezeichnete
Öffentlichkeit (Öffentliche Hand) das benötigte Geld nicht einfach sich
selbst erzeugen?
Dieser Satz steht stellvertretend für die Verwirrung, die noch immer herrscht. Staaten können sich nicht selbst aufschulden! Genau diese fälschliche Annahme wollte ich im StarWars-Beitrag aufgreifen. Es hat sich gegenüber den vormonetären Zeiten NICHTS diesbezüglich geändert. Einzig die Refinanzierungskraft mittels Staatspapieren ist dazu gekommen. Doch ich bitte dich, die gehen rein und raus, kaufen nur weitere Staatsverschuldung im Rahmen der Refinanzierungssummen. Die Gläubiger der Staaten sind WIR, über Pensionskassen, Treuhandgesellschaften, Versicherer etc. Schau dir die Pfänder der EZB, der FED etc. an. Die Staatsverschuldung wird durch Anleihenemissionen und unseren Kauf nach oben getrieben, also dadurch, dass die Staaten BEREITS VORHANDENDES GELD an den Kapitalmärkten einsammeln. Die Emission der Anleihen (aus den Effekten heraus) wird über streng geprüfte Bieterbanken vorgenommen. Diese Bieterbanken geben dem Staat aber keinen Kredit!
Ohne Staatsverschuldung
freilich auch keine von @dottore (PCM) wirklich akkurat beschriebene
„Verrentung“ => keine „Scheinwirtschaft“ (vergl. Krisenschaukel).
So wäre nun auch jene Unternehmung am erfolgreichsten, welche die meisten
Menschen einzustellen weiß, und nicht mehr jene, die die meisten vor die
Tür setzt.
Dream on!
Herzlichst,
Ashitaka
--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.
Privateigentum wird nicht vom "Machthaber zed(d)iert" (ed)
azur , Montag, 26.05.2014, 11:02 (vor 3881 Tagen) @ Ashitaka
bearbeitet von unbekannt, Montag, 26.05.2014, 11:09
Hall Ashitaka,
du sprichts allte Irrtümer an:
Schade. Nichts passiert ohne Gewalten und die Machtzession des Zwingherrn.
Privateigentum, bürgerliche Rechte, wurden vom Machthalter an die
Untertanen zeddiert.
In wie weit bnürgerliche Rechte vom Machthaber "zediert": http://de.wiktionary.org/wiki/zedieren wird, lassen wir hier mal dahin gestellt.
Aber das Privateigentum wird vom Machthaber nur geschützt (oder in Gebrauch eingeschränkt, eigezogen oder mal enteignet), aber nicht überlassen, was zedieren bedeutet.
Das Eigentum wird erworben durch ursprüngliche Aneignung oder Übertragung von einem anderen, z. B. durch Veräußerung oder Erbe.
Der Staat stellt das Rechtssystem, aber die Parteien regeln das autonom (im Rahmen der berühmten Privatautonomie) und in alle Regel ohne jede Notwendigkeit einer Bewilligung.
Wenn jemand z. B. etwas ausführen will, dann braucht er in aller Regel keine Zustimmung, außer bei Kriegswaffen (eine der großen Ausnahmen).
Wenn Du etwas hier oder aus dem Ausland kaufst, brauchst Du dazu keine staatliche Bewilligung (es sei denn, es sind z. B. geschützte Pflanzen oder Tiere, oder Drogen).
Es ist schlicht völlig falsch anzunehmen, dass Eigentum staatlich zediert wäre. Das lässt sich durch nichts belegen.
Eigentum ist vor allem das Recht über eine Sache zu verfügen. Wenn Du Deine Sachen nimmst, und nach Japan ziehst, brauchst Du keinen Staat zu fragen, ob Du das darfst, oder dort verkaufen kannst.
Es ist ein Irrglaube, dass das Eigentum mit dem Staat geteilt würde, oder gar von diesem überlassen. Dafür findet sich nirgends ein Beleg und das macht auch gar keinen Sinn.
Warum soll dem Staat alles gehören wollen, vom Unternehmen, bis hin zu einer Zahnbürste?
Zedieren verwendet man eigentlich auch nur bei Forderungsübertragungen bzw. Wechsel auf einer der Seiten.
Merksatz: Der Zessionar, bringt die Forderung dar.
Bei Rechten ist die Verwendung missbräuchlich und falsch.
Viele freundliche Grüße
azur
Edit: Zession
Eine Zession bzw. Abtretung bezeichnet eine Übertragung einer Forderung von dem ursprünglichen Gläubiger (Zedent) durch Vertrag auf einen anderen (Zessionar).
http://de.wikipedia.org/wiki/Zession
http://de.wikipedia.org/wiki/Abtretung_%28Deutschland%29
Deine Gedanke passt schon daher überhaupt nicht, weil der Zessionar nicht mit dem Zedenten teilt, sondern (in aller Regel endgültig) überlässt. Aber er muss das Übertragen Recht (es wird aber nur bei Forderungen verwendet!!!) inne gehabt haben. Der Staat hatte nie irgendwann einmal alle Eigentumspositionen innen, die er dann übertrug.
Und wenn er es hätte (ist schlimm falsch!!!, aber wir denken mal logisch weiter), hätte er anschließend ja erst recht keine dieser Postionen mehr inne!
--
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Meide das Destruktive - suche das Konstruktive.
Den Debitismus noch immer nicht einmmal im Ansatz begriffen
MausS , Irgendwo in Sachsen, Montag, 26.05.2014, 11:40 (vor 3881 Tagen) @ azur
und kein abrufbares Eigenwissen zu historischen Vorgängen.
Wieder einmal bist Du es, azur, der in allen denkbaren Irrtümern verharrt:
starr- und dickköpfig, unbelehrbar, überheblich und besserwisserisch.
Jegliche Enteignungen seitens staatlicher Obermacht gegenüber seinen Untertanen, ob zwischen 1933 und 1945 in D, zwischen 1949 und 1989 in der DDR, in Sowjetrussland, mithin in jeglichem Staat zu allen Zeiten, stets sobald dessen Institutionen dieser Maßnahmen zwecks eigenem Überlebens und Weiterexistierens bedürfen, nimmst Du einfach nicht zur Kenntnis!
Wisch - und weg...
Auch der alltägliche Eingriff des Abgabenzwangs mittels steuerlicher Gesetzgebung und machtbewährter Durchsetzung in privates Eigentum - in Deiner haltlosen, obrigkeitsjuristisch verbrämten (und dennoch unverstandenen!) Wissenphantasie existiert er einfach nicht!
Weil man ja beispielsweise beim Umzug nach nach Japan sein Eigentum mitnehmen dürfe:
Ich kipp mich aus vor Lachen!
Ich kriege mich - bin ja ebenfalls von Haus aus Jurist - gar nicht mehr ein über die schlichte Einfalt Deines juristischen GrundVERSTÄNDNISSES!
Viel zu wissen hilft halt nix, wenn man den Zweck, die Ausrichtung, die Zusammenhänge und den historischen Rahmen (mithin die Entwicklung) seines Fachgebietes nicht in der Lage ist, zu verstehen.
Nach Japan - und sonstwohin - kannst Du stets nur mitnehmen, was der Oberherrscher, niedergelegt in seinen Gesetzen, Verordnungen, Anordnungen und Anwendungsrichtlinien Dir zugesteht. Das alles kann der örtliche Vollstrecker der Macht sogar einach durch einen Gegenstand ersetzen, mit dessen Einsatz er die Sanktionen glaubhaft androht: einer Waffe.
"Wenn Du Deine Sachen nimmst, und nach Japan ziehst, brauchst Du keinen Staat zu fragen, ob Du das darfst, oder dort verkaufen kannst."
Einen derartigen fachlichen Unfug von einem Kollegen hingeschrieben vernehmen zu müssen, tut schon richtig weh!
Aber vielleicht bist der ja DER EINE, der sich bei derartigen Schritten an keinerlei gesetzliche Regelungen (Aus- und Einfuhrbestimmungen, welche durch ihre Erlasser jederzeit geändert werden können!), Gesetze und Bestimmungen über Kauf und Verkauf, steuerliche Gesetze dazu, u. v. w.halten muss, und sich über ALLES hinwegsetzen darf!?
Nee, sicher, ganz sicher nicht!
Aber was solls, Du WIllST es nicht begreifen, Du hältst Dein Bild der Welt für DAS Weltbild - und so wird es sicher auch weiterhin bleiben...
Aber den fachlichen Schwachsinn, den Du hier gerade wieder mal verzapft hast, den wollte ich wenigstens vor den anderen Lesern als solchen blosstellen.
> Hall Ashitaka,
[quote]
du sprichts allte Irrtümer an:...[/quote]
Von wegen...
Beste Grüße,
MausS
Nach der Sach- und Rechtslage kannst Du ohne weiteres Aktien, Mobilien und Immobilien veräußern und erwerben - Beleidigungen?
azur , Montag, 26.05.2014, 12:43 (vor 3881 Tagen) @ MausS
bearbeitet von unbekannt, Montag, 26.05.2014, 13:09
Hallo MausS,
das bist mal wieder ganz Du. Ohne Belege einfach losholzen.
Wieder einmal bist Du es, azur, der in allen denkbaren Irrtümern
verharrt:
starr- und dickköpfig, unbelehrbar, überheblich und besserwisserisch.
Kannst Du mal bitte dies Beleidigungen lassen?
Wer ignoriert denn hier die Sach- und Rechtslage?
Dann gib Belege, wonach Du hier nicht ohne staatliche Erlaubnis Aktien, Mobilien und Immobilienn veräußern und erwerben kannst.
Sogar in der DDR konnte man das ohne Weiteres. Die Rechtsgrundlagen habe ich hier schon reichlich zitiert.
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=142885
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=142853
http://www.verfassungen.de/de/ddr/zivilgesetzbuch75-einfuehrung.htm
https://www.jurion.de/Gesetze/ZGB_DDR/296
aus: Titel: Zivilgesetzbuch der Deutschen Demokratischen Republik
Normgeber: Bund
Redaktionelle Abkürzung: ZGB-DDR
Referenz: [keine Angabe]
Abschnitt: Viertes Kapitel – Persönliches Eigentum an Grundstücken und Gebäuden → Erster Abschnitt – Eigentums- und Nutzungsrechte
usw.
Die DDR hat - und das mag man schlimm genug nehmen, private Produktionsmittel in Privathand stark eingeschränkt.
Jegliche Enteignungen seitens staatlicher Obermacht gegenüber seinen
Untertanen, ob zwischen 1933 und 1945 in D, zwischen 1949 und 1989 in der
DDR, in Sowjetrussland, mithin in jeglichem Staat zu allen Zeiten, stets
sobald dessen Institutionen dieser Maßnahmen zwecks eigenem Überlebens
und Weiterexistierens bedürfen, nimmst Du einfach nicht zur Kenntnis!
Wisch - und weg...
Wie bitte? Wo habe ich Enteignungen geleugnet. Habe doch eben geschrieben, dass der Staat auch heute einziehen und enteignen kann, und den Gebrauch und die Veräußerung einschränken.
Das habe ich eben geschrieben - und Du wagst Dich dann so etwas zu behaupten?
Auch der alltägliche Eingriff des Abgabenzwangs mittels steuerlicher
Gesetzgebung und machtbewährter Durchsetzung in privates Eigentum - in
Deiner haltlosen, obrigkeitsjuristisch verbrämten (und dennoch
unverstandenen!) Wissenphantasie existiert er einfach nicht!
Habe ich Steuerpflichten geleugnet?
Und wir hatten diese Unlogik ja schon: Wenn dem Staate alles gehören würde, was nie so war, dann bräuchte er es sich doch nicht holen, per Steuer- oder Tributplicht, Enteignung (sehr selten heutzutage und auch in anderen Zeiten nicht alle betreffend und nur phasenweise stark).
Weil man ja beispielsweise beim Umzug nach nach Japan sein Eigentum
mitnehmen dürfe:
Ich kipp mich aus vor Lachen!
Ich kriege mich - bin ja ebenfalls von Haus aus Jurist - gar nicht mehr
ein über die schlichte Einfalt Deines juristischen GrundVERSTÄNDNISSES!
Ach, und wo steht, dass Du Deine Sachen nicht mitnehmen oder woanders verkaufen darfst?
Du hast doch sicher einen Beleg, oder?
Nein, hast Du nicht, weil es den nicht gibt.
Viel zu wissen hilft halt nix, wenn man den Zweck, die Ausrichtung, die
Zusammenhänge und den historischen Rahmen (mithin die Entwicklung) seines
Fachgebietes nicht in der Lage ist, zu verstehen.
Ach MausS - dass das von Dir kommt, entbehrt nicht einer gewissen Komik.
Nach Japan - und sonstwohin - kannst Du stets nur mitnehmen, was der
Oberherrscher, niedergelegt in seinen Gesetzen, Verordnungen, Anordnungen
und Anwendungsrichtlinien Dir zugesteht. Das alles kann der örtliche
Vollstrecker der Macht sogar einach durch einen Gegenstand ersetzen, mit
dessen Einsatz er die Sanktionen glaubhaft androht: einer Waffe.
Und wie oft sind Auswanderer mit der Waffe bedroht worden, die ihre Sachen nehmen und wegziehen?
Wie oft Unternehmer und Private, die Aktien und andere Eigentum im Inland oder ins Ausland verkaufen?
Wo sollen diese Gesetze und Verordnungen sein? Dann her damit. Zeig sie!
Anordnungen könnten nur auf dieser Grundlage ergehen. Aber sicher hast Du ein Beispiel?
Solange es nicht um verbotene Güter geht (habe ich eben Beispiele genannt) oder z. B. Kriegswaffen, ist der Handel frei.
Oder wo muss man sich genehmigen lassen, wenn man verkauft?
"Wenn Du Deine Sachen nimmst, und nach Japan ziehst, brauchst Du keinen
Staat zu fragen, ob Du das darfst, oder dort verkaufen kannst."[/i]Einen derartigen fachlichen Unfug von einem Kollegen hingeschrieben
vernehmen zu müssen, tut schon richtig weh!
Von einem Kollegen?
Was für ein Kollege willst Du mir sein?
Jurist kannst Du kaum sein, denn Du zeigst keine Rechtsquellen.
Aber vielleicht bist der ja DER EINE, der sich bei derartigen Schritten an
keinerlei gesetzliche Regelungen (Aus- und Einfuhrbestimmungen, welche
durch ihre Erlasser jederzeit geändert werden können!), Gesetze und
Bestimmungen über Kauf und Verkauf, steuerliche Gesetze dazu, u. v.
w.halten muss, und sich über ALLES hinwegsetzen darf!?
Ein- und Ausfuhrbestimmungen sind Ausnahmen von der Regel des freien Handels bzw. der Privatautonomie.
In einem Börsenforum zu erzählen, dass die Aktien, die z. B. einem Deutschen gehören, auch immer zugleich dem deutschen Staat gehören würden und diese nicht frei mit In- und Ausländern gehandelt werden können, ist ein starkes Stück.
Nee, sicher, ganz sicher nicht!Aber was solls, Du WIllST es nicht begreifen, Du hältst Dein Bild der
Welt für DAS Weltbild - und so wird es sicher auch weiterhin bleiben...
Das gilt ja wohl viel eher für Dich.
Aber den fachlichen Schwachsinn, den Du hier gerade wieder mal verzapft
hast, den wollte ich wenigstens vor den anderen Lesern als solchen
blosstellen.
Versucht hast Du es. Aber pure Behauptungen reichen eben nicht.
Und "Schwachsinn" ist, wie andere andere Worte Deinem Text, mal wieder eine Beleidigung, die Du gern an Stelle von Belegen und Argumenten bringst.
Aber vielleicht siehst Du ja auch gern in einer Wahlbenachrichtigung ein privatrechliches Angebot...
Bring Rechts- oder Fallquellen, die Deine Thesen stützen, oder wir müssen es nicht fortsetzen.
Beleidigungen und Herabwürdigungen sind keine Argumente, nicht wahr?
Viele freundliche Grüße
azur
PS: Der Debitismus, den ich sehr schätze, ist eine Theorie, die keine Gesetzeskraft hat. Die dort beschriebenen Kräfte und Zwänge sind gewaltig, aber keine verbindlichen Regelungen. Daraus resultiert keine Möglichkeit alles Eigentum dem Staat zuzuschreiben und z. B. den Handel mit Aktien einzuschränken. Jeder kann diese ohne Erlaubnis erwerben und veräußern (oder vernichten ).
Edit: hatten wir auch schon tausendmal: Eine Steuerpflicht ist eine Steuerschuld. Schulden muss man aus seinem Vermögen begleichen. Wenn man es nicht kann, wird gepfändet und verwertet. Das aber auch, wenn man z. B. einer Bank oder einem anderen Privaten etwas schuldet und nicht bezahlen kann.
Wenn dem Staate alles gehören würde, müsste er es ja nicht fordern.
--
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@azur - Du stellst es zu einfach dar!
Zorro , Montag, 26.05.2014, 13:34 (vor 3880 Tagen) @ azur
Ach, und wo steht, dass Du Deine Sachen nicht mitnehmen oder woanders
verkaufen darfst?Ein- und Ausfuhrbestimmungen sind Ausnahmen von der Regel des freien
Handels bzw. der Privatautonomie.
Hallo azur,
Ein- und Ausfuhrbestimmungen sind keine Ausnahme, sondern die Regel des "freien Handels"!
Selbst bei einfachen Urlaubsreisen, darfst du nicht heimlich 20.000,- € oder 1 kg Gold "lautlos" auf deine Palmeninsel mitnehmen!
Kommst Du auf dem Rückweg auf die Idee 2 Lederjacken zuviel durch den Zoll zu schleppen, wirst du gehängt!
Zollbestimmungen zu mißachten kann zu empfindlichen Strafen führen.
Viele Länder erlauben nicht mal die Einfuhr von Lebensmittel im Reisegepäck!
Auch die Überlegung den Luxus-PKW für viele Monate in ein "Nicht-EU-Land" mitzunehmen, scheitert meist an den Kosten oder dem Behördenkram!
Speziell im KFZ-Bereich sind nicht selten 100% Steuern zu zahlen!
Schlimmer ergeht es oft Haustieren, die dann gleich in Quaratäne müssen.
Unser Zwingherr schaut dir also wohl genau auf die Finger, was Du versuchst über seine Landesgrenzen zu schaffen!
Gruß Zorro
--
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Generell darf man - Zoll will meist "nur" kassieren
azur , Montag, 26.05.2014, 14:28 (vor 3880 Tagen) @ Zorro
Hallo Zorro,
ergänze das gern hiermit: http://www.hannover.ihk.de/internationalzoll/ein-und-ausfuhrbestimmungen.html
Und doch bleibt es dabei: Generell ist die Regel, das Genannte die Ausnahme.
Welches Unternehmen und welcher Bürger müssen jedes Geschäft genehmigen lassen?
Keines und keiner. Damit ist dies die Regel.
Mithin ist das andere die Ausnahme.
Juristen unterscheiden nicht nur genau zwischen müssen, können und sollen, was jeweil andere Rechtsfolgen hat, sondern auch grundsätzlich, in der Regel usw.
http://de.wiktionary.org/wiki/grunds%C3%A4tzlich
http://www.duden.de/rechtschreibung/grundsaetzlich
>>> http://de.wikipedia.org/wiki/Grundsatz
Wo ist eine Regelung, die die Privatautonomier in Gänze außer Kraft setzt?
Gibt es nicht. Ganz sicher.
Insofern magst Du den Eindruck haben, und der kann sogar richtig sein, dass sehr viele reglementiert wird (hatte ja selbst in eden 2 Posts zuvor Beispiele dafür genannt). Aber grundsätzlich ist der Handel im Lande frei.
Grundsatz bedeutet übrigens nicht immer.
Einschränkungen, wie zum Schutz bedrohter Tierarten, sind eben Einschränkungen und kein genereller Vorbehalt.
Und Meldepflichten haben oft etwas mit z. B. Gesundheitsschutz zu tun, etwa bei Pharmaka (sicher auch mit Pfründen, klar) und Lebensmitteln.
Der Zoll, den Du ansprichst, will meist "nur" kassieren. Er verbietet die Einfuhr nicht, sondern kontrolliert, wieviel zollfrei ein- und ausgeführt werden kann. Das Geschäft als solches ist auch dort meist nicht verboten, sondern der Staat macht Kasse.
Das ist doch eigentlich alles gar nicht so schwer nachzuvollziehen, oder?
Wenn jedes Geschäft genehmigungspflichtig wäre, dann müsste sich das doch a) leicht nachweisen lassen, was eben nicht geht, und b) würde es den Staat schlicht überfordern. Sieh Dir doch mal allein Deine tägliche Käufe an, einschließlich Abschluss von Versicherungen usw. Wenn musst Du denn da vorher fragen? Richtig: Niemanden!
Viele freundliche Grüße
azur
--
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Privatautonomie
Gladiator , Dienstag, 27.05.2014, 10:42 (vor 3880 Tagen) @ azur
Wo ist eine Regelung, die die Privatautonomier in Gänze außer Kraft
setzt?Gibt es nicht. Ganz sicher.
Wer hat die Privatautonomie denn überhaupt eingeräumt? Der Staat! Warum hat er sie eingeräumt? Weil es sich in einem System, in dem Privatautonomie gewährt wird, besser und dynamischer wirtschaften lässt, sodass der Staat davon besser und stärker profitieren kann und damit auch eine höhere Lebensspanne hat, wie sich am Zusammenbruch des ehemaligen Ostblocks empirisch bestätigen lässt.
Gruß,
Gladiator
Vielleicht schaust Du dir einfach mal die Geschichte der Privatautonomie an
azur , Dienstag, 27.05.2014, 11:14 (vor 3880 Tagen) @ Gladiator
Hallo Gladiator,
das hört sich so gut an, greift aber etwas zu kurz und geht aber an den Fakten vorbei:
Wer hat die Privatautonomie denn überhaupt eingeräumt? Der Staat! Warum
hat er sie eingeräumt? Weil es sich in einem System, in dem
Privatautonomie gewährt wird, besser und dynamischer wirtschaften lässt,
sodass der Staat davon besser und stärker profitieren kann und damit auch
eine höhere Lebensspanne hat, wie sich am Zusammenbruch des ehemaligen
Ostblocks empirisch bestätigen lässt.
Sieh in die Rechtsgeschichte, wo vor dem Typenzwang, geheimen Formeln (vor Gericht), Rituale (etwa bei der Übertragung von Land usw.) wimmelt und vermute nicht nur.
Wenn Du Ashitaka beipflichten willst, ist Dir das unbenommen. Jeder kann sich denken was er will. Er sollte aber nicht an den Fakten vorbeigehen, als ob es diese nicht gäbe. Wozu wäre das gut?
Es sind ja nicht nur die Fachbegriffe, sonderen deren Bedeutung. Zedieren bedeutet etwas anderes, sogar im Duden, als Ashitaka meint. Titel passt ebenfalls nicht. Von Eigentumsvermutung muss ausgegangen werden - die ist auch wahrlich nichts Neues.
Wenn Euch das nicht passt, dann sagt das was über die Motivation der Ablehnung.
Wir hatten diese Helikoptersache auch schon in einer alten Mikro-Makro-Diskussion: u. a. http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=270838
Wenn man wissen will, wie ein Wald funktioniert, da nützt es nichts, mit vorgefassten Meinungen darüber zu fliegen. Da muss man sich alles ansehen.
Die Rechtsgeschäfte und ihre Folgen; Regelungen und deren Folgen; sind wichtige Grundbausteine des Debitismus. Man kann diesen gar nicht denken, ohne dies.
Es ist, wie ich es schrieb: Es ist vielmehr so, dass es ein Teil gar nicht wissen will. Dann werde ich hochfahrend angefahren, nur weil ich sage, wie es ist, war, und was gilt.
Man könnte ja auch mal z. B. in das unlängst von mir empfohlene, sehr übersichtliche Fachbuch schauen. Oder einfach in Wikipedia, ehe man etwas sagt. Aber das würde ja Klärungen erfordern.
MausS, der im wesentlichen nichts beizutragen hat, als triumpfierend (aus welchem Grund auch immer) und hart austeilend aufzutreten und andere, haben meist keine Belege oder Argumente. Aber macht ja nichts...
Habe gestern viel darüber nachgedacht. Ich muss mir das nicht antun. Habe hier immer nur gesagt, was Standard ist. Da ist nichts Erdachtes.
Von wegen Wald nicht vor Bäumen: Nimmt man mal die häufigen falschen Annahmen (Wahlbenachrichtigung sei ein Angebot, Kredit sei kein Darlehn usw.), kann man fragen, wer hier was warum nicht sehen kann.
Mir geht es, wie ich oft genug sagte und einigergermaßen engagiert zeigte, darum zu helfen, Irrtümer zu vermeiden und den Debitismus noch mehr zu stützen. Mit Fachwissen, das hier die meisten nicht haben und welches nicht leicht zu erwerben ist.
Schulden, die im Debitismus zentral sind, sind ebenso zentral im Recht. Und eben rein gar nichts Verschiedenes. Wer das nicht sehen will, den lass ich über BB ein Plüschtier senden.
Werde vermutlich nicht mehr viel erklären, sondern einfach gegebenenfalls mit 'falsch' warnen.
Dann muss man sich auch nicht mehr an Fakten und Argumenten stören, sondern kann Dinge so verwenden, wie es einem passt.*
Dabei bin ich sehr für Kritik von allem und kreativen Umgang mit Gegebenheiten. Natürlich muss man immer wieder prüfen. Aber Kritik geht bekanntlich nur, wenn man sich einer zu kritisierenden Sache annimmt. Wer das nicht macht, kann nicht in die Tiefe vordringen.
Recht so?
Viele freundliche Grüße
azur
* wer Wirkung erzielenen will, sollte sich mit Fachsprache auseinandersetzen. Er will ja jemanden erreichen...
Angebliche Eigentumstitel die vom Staat angeblich zediert werden - das führt mit Sicherheit zu rigoroser Ablehnung.
Keiner kann nachvollziehen, warum der Staat angeblich bei jedem Geschäft mitbestimmt, weil keiner diese Erfahrung macht.
Aber wie gesagt: Wenn Fakten stören... Wie das damit zusammenpasst, dass alle für sich beanspruchen für hohe Werte und gegen Unwahrheiten zu kämpfen...
Wenn Dich andere besser überzeugen können... Nur zu. Es ist ja nicht wirklich mein Problem.
Übrig bleibt nicht der mit den besseren Argumenten, sondern der mit viel Zeit, oder wie mir ein beliebtes Forenmitglied schrieb: mit viel Tinte. Gratulation!
--
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Privatrechtsgeschichte
Gladiator , Mittwoch, 28.05.2014, 16:59 (vor 3878 Tagen) @ azur
Hallo azur,
Sieh in die Rechtsgeschichte, wo vor dem Typenzwang, geheimen Formeln (vor
Gericht), Rituale (etwa bei der Übertragung von Land usw.) wimmelt und
vermute nicht nur.
Wenn du von "Rechtsgeschichte" schreibst, dann meinst du damit die Privatrechtsgeschichte. Die gäbe es aber nicht ohne Staat. Der Staat ist der Erschaffer des Privatrechts und räumt private Rechte in dem Maß ein, wie er es für richtig hält. Bezüglich des Eigentums steht das auch ganz klar im Grundgesetz, Artikel 14:
"Das Eigentum und das Erbrecht werden gewährleistet. Inhalt und Schranken werden durch die Gesetze bestimmt. Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen. Eine Enteignung ist nur zum Wohle der Allgemeinheit zulässig."
Ich widerspreche dir nicht, wenn du schreibst, dass es in der Rechtsgeschichte "vor Typenzwang, geheimen Formeln (vor Gericht), Rituale (etwa bei der Übertragung von Land usw.) wimmelt". Aber das ändert nichts daran, dass Privatautonomie, Eigentum usw. vom Staat eingeräumt werden. In machen Systemen werden mehr private Rechte gewährt (z.B. liberale Marktwirtschaft) und in anderen weniger (z.B. Kommunismus).
Wenn Du Ashitaka beipflichten willst, ist Dir das unbenommen. Jeder kann
sich denken was er will. Er sollte aber nicht an den Fakten vorbeigehen,
als ob es diese nicht gäbe. Wozu wäre das gut?
An welchem Fakt gehe ich denn deiner Meinung nach vorbei?
Es sind ja nicht nur die Fachbegriffe, sonderen deren Bedeutung. Zedieren
bedeutet etwas anderes, sogar im Duden, als Ashitaka meint. Titel passt
ebenfalls nicht. Von Eigentumsvermutung muss ausgegangen werden - die ist
auch wahrlich nichts Neues.
Es gibt einige Begriffe, die nicht nur umgangssprachlich, sondern auch wirtschaftswissenschaftlich etwas anders verwendet werden als in der Juristerei. Mag sein, dass Ashitaka die Begriffe "Zedieren" und "Titel" nicht korrekt verwendet, und es ist dann auch ok das zu kritisieren. Nur kann man meines Erachtens nicht Theorien als solche kritisieren, weil jemand Begriffe nicht richtig benutzt, zumal die Begriffsverwendung nach meinem Verständnis eher analog gemeint ist.
Wir hatten diese Helikoptersache auch schon in einer alten
Mikro-Makro-Diskussion: u. a.
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=270838Wenn man wissen will, wie ein Wald funktioniert, da nützt es nichts, mit
vorgefassten Meinungen darüber zu fliegen. Da muss man sich alles
ansehen.
Ne, es ist schon richtig, sich den Wald mal von oben anzusehen und ihn von dort aus zu beschreiben. Die einzelnen ökologischen Kreisläufe im Wald, die du ganz gut kennst und auch korrekt bezeichnen und beschreiben kannst, ändern nichts daran, dass es auch übergeordnete Beschreibungen aus der Außenperspektive gibt, die meines Erachtens jedenfalls ganz überwiegend inhaltlich korrekt sind.
Viele Grüße
Es gibt keine weitere Verwendung des Begriffs - Eigenes habe die Menschen auch vor dem Recht
azur , Donnerstag, 29.05.2014, 03:42 (vor 3878 Tagen) @ Gladiator
Hallo Galdiator,
schon der erst Satz lässt eine doch noch trübsiniger werden - offenbar ohne meine Verweise überhaupt zur Kenntnis genommen zu haben:
Sieh in die Rechtsgeschichte, wo vor dem Typenzwang, geheimen Formeln
(vor
Gericht), Rituale (etwa bei der Übertragung von Land usw.) wimmelt und
vermute nicht nur.
Wenn du von "Rechtsgeschichte" schreibst, dann meinst du damit die
Privatrechtsgeschichte.
Rechtsgeschichte meint natürlich nicht die eines Rechtszweiges. Habe hier ja auch auf Kleine deutsche Verfassungsgeschichte: vom frühen Mittelalter bis zur Gegenwart - vom großen Zippelius hingewiesen. Sogar auf Auswertungen von Kriminalproszessen im mittelalterlichen Berlin.
Das Folgende ist doch unbestreitbar, denn Staaten kennen wir nur mit Rechtsetzung und Rechtsstab. Aber auch in sogenannten segmentären Gesellschaften, die keine Rechtsordung haben, gibt es Regelungen zum Verteidigen des Eigenen, wie z. B. Wesel ausführlich darlegt (alles hier besprochen). Wenn Schäden entstehen, dann muss ausgleich geleistet werden. Damit wird auch dort, und warum denn auch nicht, das Eigne und das Fremde sehr wohl als solches erkannt (warum auch nicht?!) und behandelt. Wenn ein Nachbarclan eine Viehherd wegnahm oder einen anderen tötet, dann hat das viele, ritualisierte Handlungen zur Konfliktlösung zur Folge.
Die gäbe es aber nicht ohne Staat. Der Staat ist
der Erschaffer des Privatrechts und räumt private Rechte in dem Maß ein,
wie er es für richtig hält.
Das ist, wie gesagt fraglos so. Privatrecht kann nur in einer Rechtsordnung bestehen. Aber das ist, wie dottore sagen würde, Binse.
Bezüglich des Eigentums steht das auch ganz
klar im Grundgesetz,
Artikel 14:
"Das Eigentum und das Erbrecht werden gewährleistet. Inhalt und
Schranken werden durch die Gesetze bestimmt. Eigentum verpflichtet. Sein
Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen. Eine Enteignung
ist nur zum Wohle der Allgemeinheit zulässig."
Ja, und?
Das Huaptwort ist übrigens: "Gewährleistet.". Das heißt nicht gewährt!
Sondern das war und soll gewährleistet sein.
Eine Rechtsordnung kann nur bestehen, in dem sie auch Zustimmung zur Folge hat. Befolgung. Das geht am ruhigsten, wenn die Meute halbwegs zufrieden ist. Rechtsordnungen haben ja viele Gründe. Macht zu sichern direkt, und indirekt, in dem Laden, salopp gesagt, Luft zum Tributerwirtschaften bleibt. Und geschichtlich nachweisbar bis heute, brauchen Machthaber ja auch Fürsprecher, Hierarchien, die ihn sichern, die aber Eigentümer sein müssen, um überhaupt die Mittel dafür aufbringen zu können. Rechtsordnungen wurden zur Stabilisierung von Ständen gebraucht usw. Alles klar.
Win Vorteil ist die erhöhte Berechenbarkeit im Handel. Gesetze gleichen Standards an usw.
Und es ist eben in diesem Prozess, der schon seit über 3.000 Jahren nachweisbar ist, reift auch die Möglichkeit der Konfliktlösungen per Gerichten. Und die Bestrafung von Angriffen auf das Eigentum, von innen - Kirminalrecht - und von außen.
So etwas gewährleistet Eigentum. Aber natürlich auch die direkte Staatsgewalt, etwa als Vollstreckungsbeamte. Das sind Vorteile für die Eigentümer und die Wirtschaft.
Ich widerspreche dir nicht, wenn du schreibst, dass es in der
Rechtsgeschichte "vor Typenzwang, geheimen Formeln (vor Gericht),
Rituale (etwa bei der Übertragung von Land usw.) wimmelt".
Nein, damit meine ich etwas anders: Die Privatautonomie. Lies doch mal bitte nach, was das ist. Die Einzelnen können miteinander in Geschäfte treten, wie sie es vermögen. Die Eigentümer verfügen, wie das nur geht, ohne Gesetze zu brechen.
Das war in früheren Gesellschaften stellenweise etwas regider oder komplizierter. Die dortigen Eigentumsverhältnisse wie im Lehenssystem, andere Voraussetzungen.
Aber das
ändert nichts daran, dass Privatautonomie, Eigentum usw. vom Staat
eingeräumt werden. In machen Systemen werden mehr private Rechte gewährt
(z.B. liberale Marktwirtschaft) und in anderen weniger (z.B. Kommunismus).
Nein, die werden nicht "eingeräumt", sondern er bekräftigt, dass der debitistiche Staat zusichert, dass er sich da weitgehend raushält.
Die Kommunisten haben es t. w. anders versucht, aber es funktioniert offenbar nicht.
Wenn Du Ashitaka beipflichten willst, ist Dir das unbenommen. Jeder
kann
sich denken was er will. Er sollte aber nicht an den Fakten
vorbeigehen,
als ob es diese nicht gäbe. Wozu wäre das gut?
An welchem Fakt gehe ich denn deiner Meinung nach vorbei?
Oh, da meinte ich mit er nicht Dich.
Es sind ja nicht nur die Fachbegriffe, sonderen deren Bedeutung.
Zedieren
bedeutet etwas anderes, sogar im Duden, als Ashitaka meint. Titel passt
ebenfalls nicht. Von Eigentumsvermutung muss ausgegangen werden - die
ist
auch wahrlich nichts Neues.
Es gibt einige Begriffe, die nicht nur umgangssprachlich, sondern auch
wirtschaftswissenschaftlich etwas anders verwendet werden als in der
Juristerei. Mag sein, dass Ashitaka die Begriffe "Zedieren" und "Titel"
nicht korrekt verwendet, und es ist dann auch ok das zu kritisieren. Nur
kann man meines Erachtens nicht Theorien als solche kritisieren, weil
jemand Begriffe nicht richtig benutzt, zumal die Begriffsverwendung nach
meinem Verständnis eher analog gemeint ist.
Nein, das hat keinen Sinn. Zedieren wird überall nur im juristischen Sinne verwendet. Und zwar genau auf die Konstellation bezogen. Das sagt sogar der Duden.
Vielmehr versteht Ashitaka mal wieder nicht, was er da wie verwendet. Oder zumindest nur den Teil, der ihm gefällt (hört sich ja auch chic an): Rechtsübertragung. Vermute er hat da nachgeschaut, weil es ja darum geht, ob der Staat den Eigentümer ihr ihnen eigenes Eigentum eingeräumt zu haben, an statt es zu gewährleisten.
Aber die Sache mit der Forderungsübertragung ist auch logisch völlig unpassend. Ein Forderungsüberlassung ist eine Veräußerung. Nur eben keines Dinges, sondern eines Rechtes eine Schuldbegleichung fordern zu können.
Da hat einer vorher, der andere nachher.
War erst alles Eigentum in Händen des Staates und der hat das an Menschen übertragen?
Nein, das ist leider krude. Eigentum entstand als Rechtsinstitut im Laufe der Rechtsgeschichte. Das wird nicht vom Staat zediert (Achtung falsch!).
Nun, wenn man sich auf eine eigene Sprache in einigen Themen eigenen will, nur zu. Macht aus meiner Sicht keinerlei Sinn, denn man will ja auch verstanden werden, aber entlasten mich .
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mit
vorgefassten Meinungen darüber zu fliegen. Da muss man sich alles
ansehen.
Ne, es ist schon richtig, sich den Wald mal von oben anzusehen und ihn von
dort aus zu beschreiben. Die einzelnen ökologischen Kreisläufe im Wald,
die du ganz gut kennst und auch korrekt bezeichnen und beschreiben kannst,
ändern nichts daran, dass es auch übergeordnete Beschreibungen aus der
Außenperspektive gibt, die meines Erachtens jedenfalls ganz überwiegend
inhaltlich korrekt sind.
Und weißt Du, das glaube ich zu gern. Natürlich ist es auch wichtig weiter zu sehen. Es ist doch aber so, dass es keinen Sinn hat, Astronomen zu ignorieren, wenn man das Weltall erkennen will.
Hier werden ja nicht nur Begrifflichkeiten oft nicht verstanden, was kein Wunder ist und überall zu zugeht, sondern auch nicht verstanden. Wenn man aber wissen will, was hier gilt, dann bietet sich das Gesetz und die Kenntnise, wie man damit umgeht, eben an.
Nein, es werden Irrtümer in hinsicht der Rechtswirklichkeit produziert. So a la: Schreibt mal den Wahlleitern, dass ihr sein Angebot ableht, höhö. Und verkennt, warum das leider Unfug ist.
Viele freundliche Grüße
azur
--
ENJOY WEALTH
(Groß-Leucht-Reklame am Gebäude Lehmann-Brothers/NY)
Meide das Destruktive - suche das Konstruktive.
Homestead-Act - der Wilde Westen und die Zedierung des Eigentums (mit edit)
Mercury , Mittwoch, 28.05.2014, 19:40 (vor 3878 Tagen) @ azur
bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 28.05.2014, 20:00
Hallo Azur,
vorweg schicken will ich, wie sehr ich deine Beiträge schätze. Sie sind meist informativ, auf jeden Fall immer anregend. So auch deine Anmerkungen zum "Zedieren".
Deine juristische Argumentation ist als solche etwas schwierig, da die gesetzlichen Regeln von Land zu Land und Regierungsform zu Regierungsform unterschiedlich sind. Ein Jude konnte aus Nazi-Deutschland kaum unter Verfügung seines Eigentums ausreisen, nur um ein Beispiel zu nennen.
Die Entdeckungsreisen der Spanier und anderer zeigen, dass das Eigentum beim König liegt. Sie nahmen die Ländereien in Besitz für ihre Könige, mit der berühmten aufgestellten Fahne. Wie viel sie nahmen hing vom Interesse und der Verteidigungsfähigkeit ab.
Dies galt ähnlich für alle "Kolonien", somit auch für das britische Amerika. Nach der Revolution dehnte sich der Staat dann gen Westen aus. Ein juristisches Beispiel dafür ist der Homestead-Act von 1862, gezeichnet vom Menschenfreund und Befreier der Schwarzen Abe Lincoln.
Danach durfte sich jeder auf unbesiedeltem Land niederlasen (Indianer galten nicht), es fünf Jahre bewirtschaften und bekam es dann zum Eigentum. Oder er konnte es der Regierung abkaufen.
Ähnlich war das vorgehen beim "Claim abstecken" während des Goldrauschs.
Wie geht das, wenn der Staat sich nicht als Ursprungseigentümer definiert über alles in seinem Gebiet?
Der Staat gibt dir also Eigentum. Er setzt die Bedingungen für Eigentum (Goldverbot, Bewirtschaftung wie im Beispiel, "Steuerlasten" u.a.). Er kann es enteignen und benutzen (Notstandsverfassung z.B.), gerade wie es gewollt ist.
Formal ist dies wie du völlig richtig schreibst wohl keine "Zedierung". Doch genau das ist die Aufgabe des Rechtswesens: Der staatlichen Gewalt den Anschein von geordneten Regeln zu geben und ihre Willkür zu verbergen.
Freundliche Grüße
Mercury
edit: Das "Eigentum" im juristischen Sinn muss letztlich machtunabhängig definiert bleiben, um für die eine Seite eine Waffe zu sein ("Investitionsschutz" wie bei TTIP), die Lasten jedoch der anderen Seite aufbürden zu können (mit dem gleichen Argument: Dein Eigentum ....).
Ein Gesetz "Mit seinem Eigentum kann jeder machen, was immer er auch will" wäre nicht machbar - gerade weil der Staat sein Interventionsrecht behalten will (wie auch immer er es gerade begründet).
Wenn du schon dabei bist: Lieber Code
baisse-man , Mittwoch, 28.05.2014, 20:28 (vor 3878 Tagen) @ Mercury
Hallo Mercury,
der Lieber Code setzt dem ganzen die Krone auf. Danch ist alles und jeder quasi unter Beschlagnahme des Militärs. Das mündet später in so Sachen wie FED-Gesetzgebund, Trading with the Enemy-Act udn verschiedenste National Emergency Regelungen.
Wichtig zu wissen: seit etwa 1938 gibt es kein "public law" mehr sondern nur noch "public policy", als kein echtes, originäres Recht, sondern Statuten.
Der Staat als Halter aller Rechte (UNITED STATES Corp. in Washington D.C) räumt seinen Angestellten (US-Citizens) Nutzungsrechte ein.
Gruß
bm
http://de.wikipedia.org/wiki/Lieber_Code
--
Erkenne dich selbst.
Quellen?
Mercury , Freitag, 30.05.2014, 22:07 (vor 3876 Tagen) @ baisse-man
bearbeitet von unbekannt, Freitag, 30.05.2014, 22:11
Hallo baisse-man,
danke für den Hinweis. Leider finde ich keine vernünftigen Quellen bzw. Erläuterungen. Der Link klingt wie unsere Notstandsgesetze, welche Auswirkungen das auf die FED etc. haben soll, konnte ich noch nicht erkennen.
Hast du da noch mehr Links zu?
Grüße
Mercury
Siedler die Recht bringen
azur , Donnerstag, 29.05.2014, 03:57 (vor 3878 Tagen) @ Mercury
Hallo mercury,
vielen Dank.
Wann hat den der Staat irgendwem Eigentum gegeben, wie Du es schreibst? Hlrt sich oft so an, als sei es genau andersrum. Aber Scherz beiseite:
In den nicht kolonalisierten Gebieten, wäre mit einem Mal der Staat aufgetaucht und mit einem Mal hatten Menschen etwas erhalten. Aber nein, die hatten immer schon eigene Dinge, die sie auch in vorrechtlichen Gesellschaften verteidigen, wie z. B. Wesel (und viele andere) nachweisen.
Wenn gesiedelt wurde, dann wurde Eigentum verteilt. Im Amerika, aber auch in Preußen, wenn in Gebieten gewirtschaftet werden sollte. Oder bei den Marschbauern. http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_von_Hadeln_und_Wursten
Dass es bei allem, was mit Eigentum zu tun hat, auch Neid, Gier und Gewalt gibt, ist doch keine Frage.
Mit der entstehenden Rechtsordungen wird auch das Eigentum und andere Recht zunehmend effektiver differenzier betrachtet und als dient als Rechtsinstrument - wobei es natürlich für alle eine immense Bedeutung bei der Abwehr Unberechtigter gibt.
Viele freundliche Grüße
azur
--
ENJOY WEALTH
(Groß-Leucht-Reklame am Gebäude Lehmann-Brothers/NY)
Meide das Destruktive - suche das Konstruktive.
Eigentum
Mercury , Donnerstag, 29.05.2014, 12:34 (vor 3878 Tagen) @ azur
Hallo Azur,
In den nicht kolonalisierten Gebieten, wäre mit einem Mal der Staat
aufgetaucht und mit einem Mal hatten Menschen etwas erhalten.
So ist das wohl auch.
Aber nein,
die hatten immer schon eigene Dinge, die sie auch in vorrechtlichen
Gesellschaften verteidigen, wie z. B. Wesel (und viele andere) nachweisen.
Wesel kenne ich nicht. Dennoch: Aus der Verteidigung eines Gegenstandes wird noch nicht Eigentum. Auch Gewohnheit und Besitz, auch geliehenes Gut wird verteidigt.
Wie definierst du "Eigentum", wenn du es schon in vorrechtlichen Zeiten als gegeben ansiehst ("eigene Dinge")?
Es kann kein Eigentum gegeben haben, da es das Rechtswesen nicht gegeben hat, das Eigentum konstituiert. Jeder vorherige Zustand muss entsprechend als etwas Anderes beschrieben werden.
Wenn gesiedelt wurde, dann wurde Eigentum verteilt. Im Amerika, aber auch
in Preußen, wenn in Gebieten gewirtschaftet werden sollte. Oder bei den
Marschbauern.
http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_von_Hadeln_und_Wursten
Volle Zustimmung. Eigentum wird dort geschaffen, wo gewirtschaftet werden soll. Ähnlich wie beim Unterschied zwischen Tausch und Wirtschaften ist der Zustand vorher teilweise ähnlich, jedoch völlig anders.
Bei Kolonisierung wird also ein Rechtsraum aus dem Nichts geschaffen, die Macht des Staates als Rechtssetzer ausgedehnt. Dieser belohnt dann seine Eroberer mit einem vorher nicht vorhandenen "Rechtstitel" und dem Versprechen, diesen mit seiner staatlichen Gewalt zu schützen.
Dass es bei allem, was mit Eigentum zu tun hat, auch Neid, Gier und Gewalt
gibt, ist doch keine Frage.
Recht klärt solche Erscheinungen, daran besteht kein Zweifel. Allerdings nicht neutral und für alle gleich. Vielmehr hat es als der Macht dienende Institution zwei Aufgaben: Die Macht zu sichern und das möglichst nicht zu sehr auffallen zu lassen. Deshalb werden "öffentliche / allgemeine Interessen" benötigt, um die Durchgriffsmöglichkeiten argumentieren zu können.
Mit der entstehenden Rechtsordungen wird auch das Eigentum und andere
Recht zunehmend effektiver differenzier betrachtet und als dient als
Rechtsinstrument - wobei es natürlich für alle eine immense Bedeutung bei
der Abwehr Unberechtigter gibt.
Was werden wohl die Indianer davon gehalten haben, plötzlich "Unberechtigte" gewesen zu sein und abgewehrt zu werden?
Schönen Vatertag noch
Mercury
Eigentum bezieht sich doch, wie Recht überhaupt, auf Reales
azur , Freitag, 30.05.2014, 04:05 (vor 3877 Tagen) @ Mercury
Hallo Mercury,
vielen Dank.
In den nicht kolonalisierten Gebieten, wäre mit einem Mal der Staat
aufgetaucht und mit einem Mal hatten Menschen etwas erhalten.
So ist das wohl auch.
Ja, was haben sie denn bekommen, wenn eine Rechtsordnung - samt durchsetzender Gewalt - mit einem Male herrscht?
Wenn Land und Eigentum verteilt wird, etwa an Siedler, dann haben die dann z. B. Land.
Sofern bereits vorhandene Strukturen intakt gelassen wurden, fielen die z. T. nach und nach unter eine Herrschaft, deren Jurisdiktion und Gewalt. Das kann man ganz gut am römischen Reich und den germanischen Stammesgebieten sehen. Viele Nichtrömer leisteten z. B. für das Reich Dienst und wurden anschließend von dem Rechtssystem anders behandelt. Sie erhielten dann andere Steuern, Ämter und Schutz vor besonders harten Strafen: http://de.wikipedia.org/wiki/Milit%C3%A4rdiplom
Man darf ja nicht vergessen, dass es in früheren Zeit oft gar nicht möglich war, dass alle vom Recht geschützt werden konnten. Die Römer schützten zuerst sich. Und das dürfte auch woanders ähnlich gewesen sein.
Die deutschen Kaiser hatten für ihren fahrenden Höfe Schutzgesetze erlassen, die ihren Tross bzw. Hofstaat absicherten. Soweit, wie eben ihre Machtmittel tatsächlich reichten. Das beschreibt Zippelius in der kleine Verfassungsgeschichte sehr gut.
http://de.wikipedia.org/wiki/Reisek%C3%B6nigtum
http://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6nigspfalz
http://de.wikipedia.org/wiki/Personenverbandsstaat
Das sind alles sehr komplexe, regional recht unterschiedliche Vorgänge. Bestimmte Regelungen und Gerichte waren für unterschiedliche Schichten eingerichtet: Niedere und hohe Gerichtsbarkeit. Für eine allgemeine Gerichtsbarkeit, wie wie sie heute kennen, gab es keine Basis.
Das Kirchenrecht hatte, wegen der dafüür vorhandenen Infrastruktur, eine hohe Bedeutung, nicht nur weil die Kirchregister so wichtig waren usw. (sie Geschichte Handel und Wursten).
http://de.wikipedia.org/wiki/Magdeburger_Recht
Zu dem Umgang mit den Ureinwohnern Amerikas: Erschwerend kommt ja nicht nur hinzu, dass Heiden und "Wilde" vielfach nicht als gleichwertige personen (oder Menschen) angesehen wurden. Sondern auch, dass viele von ihnen Erde gar nicht als eigentumsfähig ansahen. Es schien ihnen unlogisch, dass man etwas von Mutter Erde besitzen konnten. Sie wurden nicht nur über den Wert von Glasperlen und Spiegeln genarrt. Und gepresst. Sie wussten oft nicht, was passierte.
http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_First_Nations#Vertr.C3.A4ge.2C_Indianergese...
Aber nein,
die hatten immer schon eigene Dinge, die sie auch in vorrechtlichen
Gesellschaften verteidigen, wie z. B. Wesel (und viele andere)
nachweisen.
Wesel kenne ich nicht.
Das ist schon sehr schade, denn über den berühmten Rechtshistoriker Prof. Uwe Wesel haben wir hier schon viel besprochen, und auch Zara und RogRog haben sich auf den bezogen. Der beschreibt unter anderen die vorrechtlichen Ordnungen der Nuer: http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=295756
Dennoch: Aus der Verteidigung eines Gegenstandes
Dennoch: Aus der Verteidigung eines Gegenstandes
wird noch nicht Eigentum. Auch Gewohnheit und Besitz, auch geliehenes Gut
wird verteidigt.
Das ist doch selbstverständlich. Nicht nur Güter, sondern das Leben, die Gesundheit und die Freiheit werden verteidigt. Die Lebensgrundlage, wie auch die Kultur usw.
Wie definierst du "Eigentum", wenn du es schon in vorrechtlichen Zeiten
als gegeben ansiehst ("eigene Dinge")?
Es kann kein Eigentum gegeben haben, da es das Rechtswesen nicht gegeben
hat, das Eigentum konstituiert. Jeder vorherige Zustand muss entsprechend
als etwas Anderes beschrieben werden.
Das ist doch völlig klar und ich habe nie etwas anderes behauptet. Es ist eben nur so, dass das Rechtsinstitut Eigentum, dass sich wirklich erst nach und nach herauskristallisiert, in regional unterschiedlicher Weise, eben auf eigene Sachen bezieht. Dass Recht schöpft ja keine Dinge, sondern behandelt diese.
Eigene Sachen, also Dinge, auf die Anspruch erhoben wird, gibt es auch vorrechtlichen Gesellschaften. Und wenn eine stärkere Macht eine andere übertrifft, dann werden auch alte Rechtsordungen teilweise zerstört, ohne dass die von diesen erfassten Dinge sich ins nichts auflösten. Altes Recht wurde sogar stellenweise nach und nach integriert: http://de.wikipedia.org/wiki/Rechtsbuch
Der Tributherr will ja abschöpfen, nicht nur zerstören.
Vieles rührt, wie im Verhältnis Römern und Nichtrömern aus Vereinbarungen her.
Wie definierst du "Eigentum", wenn du es schon in vorrechtlichen Zeiten
als gegeben ansiehst ("eigene Dinge")?
Heute sagen wir, dass Eigentum die rechtliche Zuordnung eines Rechtsobjektes (Sache) zu einem Rechtsobjekt (Mensch) ist (erklärt der sehr anerkannte Zivilrechtler Prof. Medicus, z. B. in dem klasse "Grundwissen zum..."). Das meint das gehören. Zudem ein Verfügungsrecht, über die Sache zu bestimmen.
Das kann man durchaus rückübertragen werden. Wenn im vorrechtlichen Bereich getauscht wird, dann ist klar, dass vormals Fremde gehört anschließend zu einem anderen. Das vormals Eigene dann einem anderen.
Über bestimmte Sachen kann nicht in der Art von jedem verfügt werden. Etwa, wenn man es nur zur Nutzung hat (auch bei Allmenden). Es gehört dem Nutzer nicht, oder nicht nur.
Das ist bewusst und diese Unterscheidungen bringt nicht erst eine Rechtsordnung. Diese sicher dies nur.
Es kann kein Eigentum gegeben haben, da es das Rechtswesen nicht gegeben
hat, das Eigentum konstituiert.
Das Eigentum ist ein Rechtsinstitut und kann natürlich nur unter einem Rechtswesen existieren. Wobei: Wenn eine Rechtsordnung zusammenbricht, dann gibt es ja noch Sachen und Ansprüche darauf. In z. B. Somalia, wird es nicht einfach sein, sein Eigentum zu verteidigen, aber die Menschen dort werden ihre Sachen als ihr Eigentum ansehen, dass nur sie z. B. veräußern dürfen.
Jeder vorherige Zustand muss entsprechend
als etwas Anderes beschrieben werden.
Das stimmt einerseits, aber andererseits verkennt das die prozesshaftigkeit der Entwicklung zum Heutigen. Das fiel doch nicht mit einem Male vom Himmel.
Gut,z. B. bei Mose, da soll es so gewesen sein, dessen Gebote ja auch davon reden, dass man nicht begehren soll, des anderen...
Aber letztlich ist Recht ja ein Vereinbarungssystem, dem auch der gewaltige Zwang nicht widerspricht. Es wächst und verbreitet sich nach und nach.
Aber die Menschen haben die ganze Zeit Waffen, Werkzeugen, und vielfach auch Siedlungen, Behausungen, Stallungen, Vieh... Sowohl im vorrechtlichen wie auch im rechtlichen Bereich.
Mit den Recht wird ja davon nichts geschaffen.
Wenn gesiedelt wurde, dann wurde Eigentum verteilt. Im Amerika, aber
auch
in Preußen, wenn in Gebieten gewirtschaftet werden sollte. Oder bei
den
Marschbauern.
http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_von_Hadeln_und_Wursten
Volle Zustimmung. Eigentum wird dort geschaffen, wo gewirtschaftet werden
soll.
Mitder Arbeitsteilung, dem Schutzbedürfnis, mit dem Wirtschaften bestehen neue Bedürfnisse, wie z. B. nach Ordnung, Kommunikation, sicherem Handel und Recht.
Das ist der Nährboden für Recht und Justiz.
Damit von Rechtsinstituten.
Vorgänger des Eigentumsbegriffes war übrigens vielfach so etwas: http://de.wikipedia.org/wiki/Possessio_civilis
Ähnlich wie beim Unterschied zwischen Tausch und Wirtschaften ist
der Zustand vorher teilweise ähnlich, jedoch völlig anders.
Aber bei beiden gibt es den Wechsel von eigenen Sachen zu anderen und fremder Sachen anderer zu eigenen. Auch in vorrechtlichen Ordnungen.
Bei Kolonisierung wird also ein Rechtsraum aus dem Nichts geschaffen, die
Macht des Staates als Rechtssetzer ausgedehnt. Dieser belohnt dann seine
Eroberer mit einem vorher nicht vorhandenen "Rechtstitel" und dem
Versprechen, diesen mit seiner staatlichen Gewalt zu schützen.
Das stimmt irgendwie etwas und ist doch viel zu vereinfachend. Es gibt ein fasches Bild vor, als würden die Besiegten von einer Frucht der Erkenntnis zu essen bekommen, und erkennen, dass es eigene und fremde Sachen gibt.
Das aber ist ein großer Irrtum.
Die Entstehung all des Beschriebenen geschah ja meist nicht mit einem Male, sondern nach und nach. Selbst die neuen Herren hatten ja noch nicht die Erkenntnisse, die uns heute gewöhnlich erscheinen. Vieles war ganz anders gewichtet und konstruiert.
Dass es bei allem, was mit Eigentum zu tun hat, auch Neid, Gier und
Gewalt
gibt, ist doch keine Frage.
Recht klärt solche Erscheinungen, daran besteht kein Zweifel. Allerdings
nicht neutral und für alle gleich.
Das ist doch wahrlich nichts Neues und ich weiß nicht, warum alle immer wieder darauf rumreiten müssen. Natürlich galten für z. B. Adlige oft andere Rechte und Gerichte, als für gemeine Bauern und Städter.
Vielmehr hat es als der Macht dienende
Institution zwei Aufgaben: Die Macht zu sichern und das möglichst nicht zu
sehr auffallen zu lassen. Deshalb werden "öffentliche / allgemeine
Interessen" benötigt, um die Durchgriffsmöglichkeiten argumentieren zu
können.
Das ist wahr und doch ist es doch viel zu verkürzend. Denn Recht soll nicht nur Macht sichern, sondern auch z. B. auch Handelssicherheit (auch Maße und Gewichte) und auch Lebensmittelsicherheit sichern. Das war von hoher Bedeutung.
Reglungen dienen nicht nur den Herrschern, sondern entstehen auch auf Grund der Bedürfnisse vieler anderer.
So haben alle, denen Schäden entstehen, das Bedürfnis nach Ausgleich und Bestrafung der Missetäter. Übrigens auch das in vorrechtlichen Gesellschaften.
Mit der entstehenden Rechtsordungen wird auch das Eigentum und andere
Recht zunehmend effektiver differenzier betrachtet und als dient als
Rechtsinstrument - wobei es natürlich für alle eine immense Bedeutung
bei
der Abwehr Unberechtigter gibt.
Was werden wohl die Indianer davon gehalten haben, plötzlich
"Unberechtigte" gewesen zu sein und abgewehrt zu werden?
Fragst Du mich das im Ernst?
Vielfach werden sie zunächst aber, siehe oben, gar nicht durchstiegen haben, was das vor sich geht.
Die haben vor allem heilige Stätten bewahren wollen, aber lebten ja oft damit, dass auch andere in ihren Gebieten operierten und es unbesiedelte Flecke gab - und vor allem, dass nicht alles ihnen gehört. Wie gesagt: es konnten viel gar nicht begreifen, dass jemand Erd-Boden gehören solle. Die ersten Siedler lebten übrigens stellenweise mit Unterstützung der Indianer.
Auch die Allmende lebt ja von der Idee, dass etwass nicht jemanden gehöre, sondern vor allem, dass man die Nutzung untereinander und mit anderen regelt.
Es ist ein langer Prozess. Und viele Meinungen hier im Forum verfolgen viel zu sehr die Vorstellung, alles wäre mit einem Male gekommen.
Da wäre irgendwo die Ansicht von Eigentum entstanden und andere in Blitzkriegen übergeholfen worden. Das ist regional sehr unterschiedlich schnell verlaufen und zog sich über viele Jahrhunderte hin.
Viele freundliche Grüße
azur
--
ENJOY WEALTH
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Durchkauen und verdauen
Mercury , Freitag, 30.05.2014, 22:05 (vor 3876 Tagen) @ azur
Hallo Azur,
danke auch dir für die ausführliche Antwort. Derzeit kaue ich auf den Knochen herum, doch verdaut sind sie noch nicht.
Langsam bekomme ich eine Ahnung, was du meinst. Glaube ich zumindest. Ich sehe die Staatsgewalt auch eher als eine geschichtliche Zwangsläufigkeit statt als Machtübernahme durch Böslinge.
Doch muss ich noch einmal drüber schlafen, ehe ich was Ordentliches sagen kann.
Wesel werde ich demnächst lesen.
Freundliche Grüße auch dir.
Mercury
Verständnis abklären
Mercury , Sonntag, 01.06.2014, 14:46 (vor 3874 Tagen) @ Mercury
Hallo Azur,
bevor ich etwas dazu sage, möchte ich erste einmal mein Verstehen abklären.
Die Menschen vor einer Rechtsordnung haben nach deiner Auffassung ein Verständnis von "eigen".
Das Recht greift dieses Verständnis auf, denn es befasst sich mit Gegebenem. Es fügt nichts hinzu.
Die vorhandenen Beziehungen der Menschen zu den Dingen werden nur aufgegriffen und in Regeln gefasst. Es greift also nur Normen auf, die schon da sind.
Recht ist nur eine andere Form von Regelung, wie es auch in Zeiten vor einer Rechtsordnung nötig war. Es entspringt einem Bedürfnis nach Regelung.
Könige, Kaiser und andere Herrscher haben damit nichts zu tun. Sie haben das Recht nicht erfunden, um ihre Herrschaft durchzusetzen.
Habe ich das so in etwa getroffen?
Grüße
Mercury
Ein Märchen aus 1001 Nacht
Ashitaka , Montag, 02.06.2014, 00:25 (vor 3874 Tagen) @ Mercury
bearbeitet von unbekannt, Montag, 02.06.2014, 00:57
Hallo Azur,
Hallo Mercury,
Recht ist nur eine andere Form von Regelung, wie es auch in Zeiten vor
einer Rechtsordnung nötig war.
Ich möchte ja euren kleinen Traum nicht stören, aber in Anbetracht des Albtraumes, in dem sich Jahrtausende der beherrschten Menschheit schlußendlich wieder fanden und wieder finden werden, liegt mir doch etwas daran ein paar ehrliche Worte an euch zu schreiben:
Die Annahme, das objektive Recht (die Rechtsnormen) sei nur eine andere Form der Regelung, sollte, egal ob man seine Rechte in dieser Welt bisher geltend machen konnte oder nicht, genauestens hinterfragt werden. Es könnte irgendwann der Moment aufwarten, in dem ihr die Gewohnheit der ehemals rechtlosen Gemeinschaften als eine freie und zutiefst natürliche Fortentwicklung über uns nicht bekannte Zeiten erachtet. Eine Fortentwicklung der Gewohnheit ist die wahre Natur, ist durch die Natur, durch das Wesen und die Psyche des Menschen, seine wahre Vorstellung von Liebe, durch unzählige Kleinigkeiten des Miteinanders einer jeden Gemeinschaft und des Einzelnen, die Erfahrungen und die Überlieferung der Ältesten und Ahnen, durch die Hingabe und nackte Auslieferung an die Natur, gekennzeichnet.
Es entspringt einem Bedürfnis nach
Regelung.
Wie bedarf etwas, das sich in völliger Freiheit befand (die Gemeinschaft des Menschen) und über nicht rückverfolgbare Zeiten ein ständiges Gleichgewicht zum Überleben dadurch schuf, dass man sich der Ungleichheit durch Gleichheit (Egalität) entgegen stellte, einem Bedürfnis nach rechtlichen Regelungen?!
Wo vorher eine bis heute noch unbekannte Anzahl an Beziehungen innerhalb der Gemeinschaften, Rituale und Erfahrungen der Menschen, Horden, lineages oder Stämme bis ins kleinste Detail über sich entwickelnde Gewohnheiten Berücksichtigung und Achtung empfanden, sollen sich selbige Menschen freiwillig zusammengefunden haben, um diese ihre Fundamente des Zusammenlebens soweit zu zerstören, dass ein mechanischer Bruchteil, das Recht eines Individuums als Rechtsträger in einer genormten Rechtsetzung davon übrig bleibt? Wie stellen sich Menschen, wie stellen sich Faschisten oder die durch das Recht in die Rechtsetzung geborene Person, die sich noch nie tiefer darüber Gedanken gemacht hat, einen solchen Entwicklungsprozess vor, seine Umsetzung, vor?!
Wie stellt sich ein Jurist seine, ohne Herrschaft und Rechtsetzung des Herrschenden, zu meisternde Überführung der Gewohnheiten in eine mechanische Rechtsordnung vor?! Die Größen der Ur-Gemeinschaften sind dank Ausgrabungen bekannt, ihre Anzahl und die Verschiedenheit ihrer Gewohnheiten und all dem, über dessen Sinn wir bis heute noch streiten, ist ebenfalls geläufig. Wie stellt sich ein Jurist eine solche Stunde, die Stunden der Rechtsetzung vor?! Vereinten sich die Gemeinschaften, die von einer Vereinigung nichts wissen konnten, aufgrund einer höheren Stimme, eines von oben verteilten Vertrages der Vernunft, um sich ihrer abermillionen Gewohnheiten, Sichtweisen, Fähigkeiten, Bräuche zu entledigen?! Wer trieb diesen Entwicklungsprozess voran?! Wer schuff die Norm, die allen verständlichen Zeichen, die fertigen Institute, die Gerichtsbarkeit und wer finanzierte die Zeit?! Wer lässt solche Fragen zu, weiß eigentlich noch von unzähligen und immer noch nicht zur Gänze erforschten Sprachen und Gespüre der frühen Gemeinschaften für ihre sich immer verändernden und unterschiedlichen Lebensräume?!
Wie weit darf man in seinen Überlegungen diesbezüglich eigentlich gehen, wenn man die Träume des Rechtsträgers und seine Fortentwicklung der Zerstörung aller Gewohnheit, als den eigentlichen Antrieb des Faschismus zu erkennen glaubt?!
Könige, Kaiser und andere Herrscher haben damit nichts zu tun. Sie haben
das Recht nicht erfunden, um ihre Herrschaft durchzusetzen.
Nein, diese Meisterleistung scheinen tatsächlich Menschen vollbracht zu haben, die ihre Gewohnheiten und Egalitäten für ein Experiment der Ungleichheit hingaben, die Ungleichheit als Fundament der mechanichen Schaffung eines neuen Gleichgewichts, für die Schaffung des Rechtssubjektes und dem Bestaunen der Vernichtung kleinster Gewohnheiten, für die Vollkommenheit des Rechts, des Unrechts und aller Urteile, die das Miteinander in unseren täglichen Großreichen so erträglicher machen, dass beim klaren Träumen alle etwas davon haben, nur die Herrschaft nicht.
Ich wünsche eine geruhsame Nacht und schöne Träume. Auf das der Wecker so laut klingelt, dass ihr aus eurem Traum erwacht und nie wieder schlafen wollt!
Aladdin
--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.
Gefühl versus Verstand
Mercury , Montag, 02.06.2014, 21:43 (vor 3873 Tagen) @ Ashitaka
Hallo Ashitaka,
gut schlafen konnte ich noch, als ich die Welt nur so einfach gesehen habe wie du. Aber Scherz beiseite, bisher habe ich ja so viel noch nicht dazu gesagt. Wenn du meinen vorstehenden Beitrag noch einmal durchliest wirst du sehen, dass ich Versuche abzuklären, ob ich Azurs Ansichten richtig verstanden habe.
In Azurs Wort scheint mir ein Anliegen enthalten, das der Weiterführung Wert ist. Die Idee der selbstgenügsamen Vorfahren, die plötzlich von Regenten besetzt werden, erscheint auch mir zu glatt, zu sehr in einem "Gut-Böse-Schema" verhaftet.
Recht ist nur eine andere Form von Regelung, wie es auch in Zeiten vor
einer Rechtsordnung nötig war.
Das sehe ich definitiv anders. Recht ist eine völlig neue Qualität.
Meine Vorstellung ist wesentlich stärker vom Menschen her gedacht als deine. Der Mensch „besteht“ aus Gefühlen und Denken. Das sind zwei auch neurologisch relativ separierte Bereiche. Das Denken ist dabei gekennzeichnet dadurch, dass es Erfahrungen (als komplexe Struktur aus Denken, Fühlen, Körpererleben und Wahrnehmung äußerer Gegebenheiten) heranzieht, um neue Muster zu identifizieren. Etwas Neues erscheint so zunächst als etwas Bekanntes, bis die Unterschiede zu groß werden.
Diese hoch komplexe Struktur reift nicht über Nacht aus, sondern benötigt Jahre. Deshalb durchlaufen Kinder auch verschiedene Entwicklungsphasen: z.B. die des mystischen Denkens und später des magischen Denkens. Das ist durchaus logisch: Sie versuchen eine Welterklärung mittels der bisher Erfahrungen. Mutter bewegt sich, Ball bewegt sich – Ball lebt. Später kann es erkennen, dass der Ball nicht lebt, sondern eines äußeren Impulses Bedarf. Dann ist die nächste Logikstufe erreicht: Statt Ball rollt Berg runter erkennt es „irgendein Wesen hat den Ball in Bewegung gesetzt“.
Das funktioniert in kleinen Gemeinschaften prächtig. Das ist weit weg von rational, beruhigt aber die Angst. So gleichgültig dem eigenen Tod gegenüber waren die Menschen damals auch nicht.
Durch die Verdichtung der Lebensbedingungen wurde die Dunbar-Grenze überschritten. Das ist wichtig, denn jetzt war direktes Erleben und direkter Umgang miteinander nicht mehr so tragend. Die emotionale Ausstattung wurde überfordert. Ab jetzt wurden rationalere, abstraktere Regulationsformen erforderlich als die früheren, direkteren.
Die identifikatorischen Aneignung der „höheren Mächte“ (als die eigenen, also die nicht durchschaute Natur) mit Tieren war ein früher Versuch des Ausgleichs mit der höheren Macht. Heiner ist stark wie ein Stier. Und Otto ist klug und listig wie ein Fuchs.
Diese Zuordnungen bekommen eine eigene Dynamik, sie verdinglichen: Die den Tieren zugeschriebenen Attribute werden auch dem Menschen zugeschrieben, dem sie zugeordnet wurden. Funktioniert heute noch.
Der Rest ist „halb zog es ihn, halb sank er hin“: Der listige Otto hält sich für klug und listig und alle anderen ihn auch. Er wird also immer wieder um Rat gefragt und wird Spezialist für Welterklärungen. Selbst wenn er nur weiß, wie er den Löffel halten muss. Stark wie ein Stier wird gerufen, wenn ein Tier erschlagen werden muss. Da sie sich selber für klug und stark halten, werden sie mit einer entsprechenden Haltung durch die Gegend gelaufen sein. Zumal es auch manchmal (aus direkt erlebter Dankbarkeit) kleine Gaben gab.
Klug und Stark treten immer mehr in Namen der höheren Macht auf, schließlich ist klug ja auch listig! Und die Identifikation mit der Stellvertreterschaft für den Gott ist so groß, dass sie selber dran glauben.
Der entscheidende Punkt ist: Alle glauben daran. Regentschaft entsteht, nicht gottgegeben sondern aufgrund unserer psychischen Konstruktion und einigen Systemeigenschaften.
Das aufgeschriebene Recht ist dann nur noch die zeitliche und schriftliche Fixierung dieses Illusionssystems, mit dem jetzt (aus der Personalisierung des Gottes) Allmachtsanspruch. („Wenn die Hütte mein ist, dann ist die Welt das, was Gott gehört. Und der König mit den Priester sagen, was Gott will“). Es stellt aber täglich den Bruch und Konflikt zwischen emotional-direkter und verstandesgesteuert-analytischer Organisation menschlichen Zusammenlebens dar. Dieser hat selber direkt nichts mit Herrschaft und Regenschaft zu tun, obwohl er (aus anderen Gründern heraus) letztlich zwangsläufig faschistisch wird.
Ich möchte ja euren kleinen Traum nicht stören, aber in Anbetracht des
Albtraumes, in dem sich Jahrtausende der beherrschten Menschheit
schlußendlich wieder fanden und wieder finden werden, liegt mir doch etwas
daran ein paar ehrliche Worte an euch zu schreiben:
Die Annahme, das objektive Recht (die Rechtsnormen) sei nur eine andere
Form der Regelung, sollte, egal ob man seine Rechte in dieser Welt bisher
geltend machen konnte oder nicht, genauestens hinterfragt werden. Es
könnte irgendwann der Moment aufwarten, in dem ihr die Gewohnheit der
ehemals rechtlosen Gemeinschaften als eine freie und zutiefst natürliche
Fortentwicklung über uns nicht bekannte Zeiten erachtet. Eine
Fortentwicklung der Gewohnheit ist die wahre Natur, ist durch die Natur,
durch das Wesen und die Psyche des Menschen, seine wahre Vorstellung von
Liebe, durch unzählige Kleinigkeiten des Miteinanders einer jeden
Gemeinschaft und des Einzelnen, die Erfahrungen und die Überlieferung der
Ältesten und Ahnen, durch die Hingabe und nackte Auslieferung an die
Natur, gekennzeichnet.
Es gibt diese menschliche Psyche mit wahren Vorstellungen von Liebe und Gemeinschaft nicht, tut mir leid. Das klingt mir zu sehr nach Karl Valentin „Der Mensch ist gut, aber die Leut´ ...“. Diese Sehnsüchte sind nur ein Teil der Struktur.
> > Es entspringt einem Bedürfnis nach Regelung.
Wie bedarf etwas, das sich in völliger Freiheit befand (die Gemeinschaft
des Menschen) und über nicht rückverfolgbare Zeiten ein ständiges
Gleichgewicht zum Überleben dadurch schuf, dass man sich der Ungleichheit
> durch Gleichheit (Egalität) entgegen stellte, einem Bedürfnis nach
rechtlichen Regelungen?!
Diesen Prozess nennt man Entwicklung. Die Bedingungen (auch die kognitiven) änderten sich und benötigten Antworten auf bis dahin unbekannte Fragen.
Wo vorher eine bis heute noch unbekannte Anzahl an Beziehungen innerhalb
der Gemeinschaften, Rituale und Erfahrungen der Menschen, Horden, lineages
oder Stämme bis ins kleinste Detail über sich entwickelnde Gewohnheiten
Berücksichtigung und Achtung empfanden, sollen sich selbige Menschen
freiwillig zusammengefunden haben, um diese ihre Fundamente des
Zusammenlebens soweit zu zerstören, dass ein mechanischer Bruchteil, das
Recht eines Individuums als Rechtsträger in einer genormten Rechtsetzung
davon übrig bleibt? Wie stellen sich Menschen, wie stellen sich Faschisten
oder die durch das Recht in die Rechtsetzung geborene Person, die sich noch
nie tiefer darüber Gedanken gemacht hat, einen solchen Entwicklungsprozess
vor, seine Umsetzung, vor?!
Ich weiß nicht, wie sich Faschisten das vorstellen. Oder ob die sich damals freiwillig zusammengesetzt haben. Allerdings auch nicht, wo der erste Tyrann hätte herkommen sollen in einer solchen netten, freien und glücklichen Gemeinschaft. Ich sehe das eher wie eine Ehe: Man fängt begeistert an. Und viele kleine, gut gemeinte oder praktisch erforderliche Schritte führen dazu, dass nach 20 Jahren nur noch gegenseitige Quälerei besteht. Unerwünschte Nebenwirkungen.
Wie stellt sich ein Jurist seine, ohne Herrschaft und Rechtsetzung des
> Herrschenden, zu meisternde Überführung der Gewohnheiten in eine
mechanische Rechtsordnung vor?! Die Größen der Ur-Gemeinschaften sind
dank Ausgrabungen bekannt, ihre Anzahl und die Verschiedenheit ihrer
Gewohnheiten und all dem, über dessen Sinn wir bis heute noch streiten,
ist ebenfalls geläufig. Wie stellt sich ein Jurist eine solche Stunde, die
Stunden der Rechtsetzung vor?! Vereinten sich die Gemeinschaften, die von
einer Vereinigung nichts wissen konnten, aufgrund einer höheren Stimme,
eines von oben verteilten Vertrages der Vernunft, um sich ihrer
abermillionen Gewohnheiten, Sichtweisen, Fähigkeiten, Bräuche zu
entledigen?! Wer trieb diesen Entwicklungsprozess voran?! Wer schuff die
> Norm, die allen verständlichen Zeichen, die fertigen Institute, die
Gerichtsbarkeit und wer finanzierte die Zeit?! Wer lässt solche Fragen zu,
weiß eigentlich noch von unzähligen und immer noch nicht zur Gänze
erforschten Sprachen und Gespüre der frühen Gemeinschaften für ihre sich
immer verändernden und unterschiedlichen Lebensräume?!
Naja, als Nicht-Jurist kann ich dazu einfach sagen: Es knallt, wenn eine Zentralmacht (mit ihren abstrakten Regeln) auf eine naturreligiöse Macht trifft. Verstand gegen Gefühl/Erleben. So wird dann eine Gemeinschaft nach der nächsten unterworfen. Nicht ohne Zufall wurde deshalb die Prediger vorgeschickt, den Boden zu bereiten. (Merke: Der Ablauf muss nur einmal erfolgen, danach übernimmt die aggressive Macht-Religion-Vernunft-Struktur die Expansion).
Geschaffen wurde die Norm von den üblichen Verdächtigen: Klugen Leuten, die die Bedürfnisse der Anderen zu wissen vorgeben. So wie heute auch: Jeder will doch Steuersenkung, ist für Integration, kennt die einzig wahre Therapie etc. etc.. Aber da fängt ja schon der Hierarchisierungsprozess an.
Drewermann hat hier einige nützliche Ideen darüber, wie speziell die patriarchalen Wüstenreligionen die Vernichtung über die Menschen brachte (Drewermann, Der tödliche Fortschritt, z.B. ab S. 67 „Die christliche Anthropozentrik und die Zerstörung der Natur"). Doch praktisch ist es die Herleitung einer besonderen Bedeutung für Teilgruppen entsprechend des beschriebenen Ablaufs.
Wie weit darf man in seinen Überlegungen diesbezüglich eigentlich gehen,
wenn man die Träume des Rechtsträgers und seine Fortentwicklung der
Zerstörung aller Gewohnheit, als den eigentlichen Antrieb des Faschismus
zu erkennen glaubt?!
Nur bis zum nächsten Kiosk, Zigaretten und Bier holen. Faschismus, Ameisenstaat ist nicht zu verhinderndes Ergebnis jedes „rationalen“ Regelunssystems. Da hat Zara schon recht: Zwischen auf-dem-Baum-Leben und (langfristig) Faschismus (eigentlich müsste man das steigern, weil es viel schlimmer wird als der uns bekannte Faschismus) gibt es keine Komfortzone.
Könige, Kaiser und andere Herrscher haben damit nichts zu tun. Sie haben
das Recht nicht erfunden, um ihre Herrschaft durchzusetzen.
Nein, diese Meisterleistung scheinen tatsächlich Menschen vollbracht zu
haben, die ihre Gewohnheiten und Egalitäten für ein Experiment der
Ungleichheit hingaben,
Wie beschreiben – beide haben ihre Ursprung in der gleichen Entwicklung zu mehr Denkfähigkeit.
Schaffung eines neuen Gleichgewichts, für die Schaffung des
Rechtssubjektes und dem Bestaunen der Vernichtung kleinster Gewohnheiten,
für die Vollkommenheit des Rechts, des Unrechts und aller Urteile, die das
Miteinander in unseren täglichen Großreichen so erträglicher machen,
dass beim klaren Träumen alle etwas davon haben, nur die Herrschaft nicht.
Ich wünsche eine geruhsame Nacht und schöne Träume. Auf das der Wecker
so laut klingelt, dass ihr aus eurem Traum erwacht und nie wieder schlafen
wollt!
Mein Wecker hat schon geklingelt, als mir die Zwangsläufigkeit, die Alternativlosigkeit der alles zermalmenden menschlichen Intelligenz, eingepackt in die angeborenen psychisch-neurologischen Strukturen, so richtig klar wurden. „Glückliche Wilde ./. Bösartige Tyrannen“ war viel leichter zu ertragen, da gab´s noch Hoffnung.
Von ganzem > Herzen, Schön.
Freundliche Grüße
Mercury
P.S::Habe lange geschrieben und bitte deshalb, Schreibfehler nicht zu dramatisch zu sehen.
Dieser Beitrag wurde für das Gelbe Forum erstellt. Anderweitige Nutzung (auch Zitate) bitte nur mit Link und Information an mich.
Ich muss mich bei Zarathustra noch ausdrücklich entschuldigen!
Ashitaka , Dienstag, 03.06.2014, 00:40 (vor 3873 Tagen) @ Mercury
Hallo Mercury,
In Azurs Wort scheint mir ein Anliegen enthalten, das der Weiterführung
Wert ist. Die Idee der selbstgenügsamen Vorfahren, die plötzlich von
Regenten besetzt werden, erscheint auch mir zu glatt, zu sehr in einem
"Gut-Böse-Schema" verhaftet.
Weil ihr euch unter Macht und Herrschaft eine plötzliche Blockbildung des Bösen vorstellt. So wie Sauron mit seinen Orks gegen die Elfen und ihren Gandalf kämpfte?! Ja, so in etwas muss es wohl in vielen Köpfen aussehen, wenn man an Macht, Herrschaft und Unterwerfung denkt. Das Recht, es ist hingegen zuckrig süß, eine Creme, die uns allen die Heilwerdung bringt.
Recht ist nur eine andere Form von Regelung, wie es auch in Zeiten vor
einer Rechtsordnung nötig war.
Das sehe ich definitiv anders. Recht ist eine völlig neue Qualität.
Wieso antwortest du so auf deine eigenen Sätze?! Der Satz, auf den du dich da beziehst, er stammt nicht von mir, sondern aus deinem Text!
Meine Vorstellung ist wesentlich stärker vom Menschen her gedacht als
deine. Der Mensch „besteht“ aus Gefühlen und Denken. Das sind zwei
auch neurologisch relativ separierte Bereiche. Das Denken ist dabei
gekennzeichnet dadurch, dass es Erfahrungen (als komplexe Struktur aus
Denken, Fühlen, Körpererleben und Wahrnehmung äußerer Gegebenheiten)
heranzieht, um neue Muster zu identifizieren. Etwas Neues erscheint so
zunächst als etwas Bekanntes, bis die Unterschiede zu groß werden.
Diese hoch komplexe Struktur reift nicht über Nacht aus, sondern
benötigt Jahre. Deshalb durchlaufen Kinder auch verschiedene
Entwicklungsphasen: z.B. die des mystischen Denkens und später des
magischen Denkens. Das ist durchaus logisch: Sie versuchen eine
Welterklärung mittels der bisher Erfahrungen. Mutter bewegt sich, Ball
bewegt sich – Ball lebt. Später kann es erkennen, dass der Ball nicht
lebt, sondern eines äußeren Impulses Bedarf. Dann ist die nächste
Logikstufe erreicht: Statt Ball rollt Berg runter erkennt es „irgendein
Wesen hat den Ball in Bewegung gesetzt“.
Das funktioniert in kleinen Gemeinschaften prächtig. Das ist weit weg von
rational, beruhigt aber die Angst. So gleichgültig dem eigenen Tod
gegenüber waren die Menschen damals auch nicht.
Durch die Verdichtung der Lebensbedingungen wurde die Dunbar-Grenze
überschritten. Das ist wichtig, denn jetzt war direktes Erleben und
direkter Umgang miteinander nicht mehr so tragend. Die emotionale
Ausstattung wurde überfordert. Ab jetzt wurden rationalere, abstraktere
Regulationsformen erforderlich als die früheren, direkteren.
Die Schaffung des objektiven Rechts hat NICHTS, absolut gar nichts mit Gefühlen oder die Vielfalt der Gewohnheiten damaliger Gemeinschaften zu tun. Das biegt sich die Rechtswissenschaft heute so hin, indem es einfach von Gewohnheitsrecht spricht. Bis heute sind wir noch nicht in der Lage die Rituale und Bräuche (Gewohnheiten) vollständig zu verstehen. Wir dürfen eine Rechtsordnung bestaunen, die einen sehr weiten Bogen um die zwischenmenschliche Tiefenwirkung der costums macht.
Und bitte erkläre mir, wie sich die Lebensbedingungen verdichteten?! Wie kam es dazu, dass die Dunbar-Grenze überschritten wurde (zu deinem "Ab jetzt")?! Was trieb die Menschen, tausende einzelner Gemeinschaften zum Beispiel in Mesopotamien und in anderen Teilen der Welt denn zusammen. Bernbeck liefert uns dazu ein paar wichtige "Tatsachen", auf zahlreiche Ausgrabungen und ethnologische Forschungen gestützt.
Der Rest ist „halb zog es ihn, halb sank er hin“: Der listige Otto
hält sich für klug und listig und alle anderen ihn auch. Er wird also
immer wieder um Rat gefragt und wird Spezialist für Welterklärungen.
Spezialist für Welterklärungen?! Gab es irgend welche Reiseveranstalter, die den lineages Expeditionen anboten, um anschließend vor versammelter Gemeinschaft die Welt zu erklären?!
Selbst wenn er nur weiß, wie er den Löffel halten muss. Stark wie ein
Stier wird gerufen, wenn ein Tier erschlagen werden muss. Da sie sich
selber für klug und stark halten, werden sie mit einer entsprechenden
Haltung durch die Gegend gelaufen sein.
Das ist unsere kindliche Vorstellung der Entstehung von Bündnissen aus einer nicht egalitären Welt des täglichen Faschismus heraus. Euere stählernden Helden der Jugend ziehen ihr rotes Gewand an und wurden aufgrund überregionaler geschichtenerzählungen in allen Gegenden begrüßt, über eine Art Fernwahrnehmungen, es brauchte wohl keinen ihres gleichen, um die Gebräuche und Gewohnheiten der jeweils anderen Gruppe zu verstehen, um einen Zugang in ihre Gruppe zu finden.
Klug und Stark treten immer mehr in Namen der höheren Macht auf,
schließlich ist klug ja auch listig! Und die Identifikation mit der
Stellvertreterschaft für den Gott ist so groß, dass sie selber dran
glauben.
Wo treten sie auf?! Und was bewirkten sie wie?! Wenn der Held mit seinem roten Gewand auf dem Berge stand und sein Wissen in die Köpfe der Menschen pflanzte, wie ging es weiter?!
Der entscheidende Punkt ist: Alle glauben daran. Regentschaft entsteht,
nicht gottgegeben sondern aufgrund unserer psychischen Konstruktion und
einigen Systemeigenschaften.
Du überspringst den zur Realisierung eines Herrschaftssystems notwendigen Zeitbedarf! Die Vorstellung, dass die Menschen der frühesten Gemeinschaften einer Regentenschaft folgten, vergißt die Tatsache, dass jeder Mensch tagtäglich seinen Subsistenzbedarf zu sichern hatte. Es gab keinen Menschen, der sich Wörtern des Wissens, neuen Kognition, einem Gott oder einem System hingab, wenn dieses nicht dazu fähig war, ihn und seine Gemeinschaft SOFORT zu ernähren. Niemand hatte diese Zeit! Wieso kam es wohl zu gewaltsamen Übergriffen, die den Untergang einzelner Gruppen bewirkten?! Die Spannungen zwischen den Gruppen waren dem Überleben geschuldet! Noch mal, wie finanziert jemand, der sein Wort in die Tat umsetzen will (Regentenschaft, psychische Konstruktionen und Systemeigenschaften), der Institute schaffen will, um Recht zu schaffen, sein Vorhaben?!
Das aufgeschriebene Recht ist dann nur noch die zeitliche und schriftliche
Fixierung dieses Illusionssystems, mit dem jetzt (aus der Personalisierung
des Gottes) Allmachtsanspruch.
Wie wurden die Rechtsinstitute geschaffen, wer setzte das objektive Recht? Wer sorgte dafür, dass es durchgesetzt wird? Wer zog die Grenzen?! Wer übersetzte es?! Wie wurde das ganze im Bezug auf den erforderlichen Zeiteinsatz aller Beteiligten finanziert?! Wo steht die Wunderlampe, um einen Geist herbei zu rufen, der die Rechtsordnung finanziert?! Niemand hatte etwas zu geben, was er nicht selbst für ein Überleben der Gruppe benötigt.
(„Wenn die Hütte mein ist, dann ist die
Welt das, was Gott gehört. Und der König mit den Priester sagen, was Gott
will“). Es stellt aber täglich den Bruch und Konflikt zwischen
emotional-direkter und verstandesgesteuert-analytischer Organisation
menschlichen Zusammenlebens dar. Dieser hat selber direkt nichts mit
Herrschaft und Regenschaft zu tun, obwohl er (aus anderen Gründern heraus)
letztlich zwangsläufig faschistisch wird.
Aus anderen Gründen?! Nein, jeder Herrscher oder Regent über andere Menschen ist bereits Faschist, denn ließe er von der Sehnsucht des Bundes ab, verliert er seine Macht! Nur ein Machthaber, der seine Vorhaben vorzufinanzieren weiß, wird Herrscher! Und weil wir damals keinen Herrscher, schon wegen unserer zeitlichen Einbindung in das tagtägliche Überleben (Jagd, Nahrungssuche etc.) vorfinanzieren konnten, ist niemand bereit einem Versprechen freiwillig zu folgen. Die Gefolgschaft, um ein zeitlich späteres Herrschaftsvorhaben zu realisieren, sie muss unter Macht- und Gewalteinsatz dazu gezwungen werden!
Ich stimme Zarathustra diesbezüglich zu und muss mich für eine Sache entschuldigen: Es ist nicht das Vertrauen des Menschen, welches die Zwingherrschaft ermöglicht und sichert, sondern die gewaltsame Unterwerfung der Macht, aus welcher Herrschaft und Vertrauen geschaffen wurden. Anders ließe es sich in einer Welt, in der Zeit abläuft, nicht realisieren! Das Versprechen bzw. Vertrauen der Menschen an/in den Herrscher, es ist von Anfang an ein durch Gewalteinwirkungen sich entfaltender psychischer Krebs, der uns alle in eine Ohnmacht gegenüber den Machthaltern gestürzt hat. Wir belügen uns alle selbst bzw. sehen nicht, auf welchem Wege eine Rechtsordnungen immer nur finanziert werden kann! Nur durch Zwang, Raub und Tribut. Denn wir alle sind es nicht, die freiwillig vorfinanzieren können!
Es gibt diese menschliche Psyche mit wahren Vorstellungen von Liebe und
Gemeinschaft nicht, tut mir leid. Das klingt mir zu sehr nach Karl Valentin
„Der Mensch ist gut, aber die Leut´ ...“. Diese Sehnsüchte sind nur
ein Teil der Struktur.
Es ist nicht die Disney-Liebe, die mir im Kopf schwebte, sondern ein tiefes Gefühl der Verbundenheit im Hier & Jetzt, eine Wahrnehmung und Abkehr von urteilenden Kognitionen. Liebe ist um Welten mehr, als die bescheuerte Vorstellung eines Valentin.
Ich weiß nicht, wie sich Faschisten das vorstellen. Oder ob die sich
damals freiwillig zusammengesetzt haben. Allerdings auch nicht, wo der
erste Tyrann hätte herkommen sollen in einer solchen netten, freien und
glücklichen Gemeinschaft.
Da sind sie wieder. Die Bilder aus dem Dschungelbuch, alles ist irgendwie gemütlicher gewesen in Stammesgesellschaften. Das meint Gewohnheit bzw. Gebrauch nicht. Es war ein tagtäglicher Überlebenskampf und ein sich daraus entwickelnder Disput (tödlich) notwendig, um ein Gleichgewicht zu erhalten.
Ich sehe das eher wie eine Ehe: Man fängt
begeistert an. Und viele kleine, gut gemeinte oder praktisch erforderliche
Schritte führen dazu, dass nach 20 Jahren nur noch gegenseitige Quälerei
besteht. Unerwünschte Nebenwirkungen.
Das ist der Selbstbetrug, die Vorstellung, der Wähler könne noch nachbessern und den Legitimitätsglauben erhalten. Die bisherige Geschichte war für uns einfach nur falsch und wir träumen davon es einfach besser zu machen, ohne das System aus Macht, Herrschaft und ständiger Vor- und Nachfinanzierung zu verstehen! Ich klage damit nicht gegen dich, sondern gegen alle! Fühl dich durch meine Sicht bitte nicht angegriffen.
Faschismus,
Ameisenstaat ist nicht zu verhinderndes Ergebnis jedes „rationalen“
Regelunssystems. Da hat Zara schon recht: Zwischen auf-dem-Baum-Leben und
(langfristig) Faschismus (eigentlich müsste man das steigern, weil es viel
schlimmer wird als der uns bekannte Faschismus) gibt es keine Komfortzone.
Doch, es gibt schließlich einen Selbstbetrug, den man noch aushalten kann: Der Glaube, das Vertrauen in die Zwingherrschaft und seine Rechtsinstitute. Ist das feige, wenn man seinen Kindern in die Augenblickt?! Wie denkt Zarathustra darüber?!
Herzlichste Grüße,
Ashitaka
--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.
Faschismus aus dem Wortschatz streichen
trosinette , Dienstag, 03.06.2014, 08:34 (vor 3873 Tagen) @ Ashitaka
Guten Tag,
Nein, jeder Herrscher oder Regent über andere
Menschen ist bereits Faschist
ich nehme also klaglos hin, dass ich als Elternteil Faschist bin, zumindest bis mein Kinder 18 sind. Die Frage, wo sich die chemotaktisch programmierte Herrschaftsform des Tuntenclans vom Faschismus scheidet lasse ich außen vor. Ich würde dann den Begriff „Faschismus“ aus dem Wortschatz streichen, da er zum Begriff „Zivilisation“ redundant ist. Das Machen vieler Worte scheint ja sowieso nicht viel zu bringen.
Mit freundlichen Grüßen
Schneider
Fremdbestimmung als normal zu betrachten muss man krank genug sein
Zarathustra, Mittwoch, 04.06.2014, 09:50 (vor 3872 Tagen) @ Ashitaka
bearbeitet von Zarathustra, Mittwoch, 04.06.2014, 10:11
Hallo Mercury und Ashitaka
Durch die Verdichtung der Lebensbedingungen wurde die Dunbar-Grenze
überschritten. Das ist wichtig, denn jetzt war direktes Erleben und
direkter Umgang miteinander nicht mehr so tragend. Die emotionale
Ausstattung wurde überfordert. Ab jetzt wurden rationalere,
abstraktere
Regulationsformen erforderlich als die früheren, direkteren.
Oder umgekehrt: Die Zerschlagung der Dunbar-Gemeinschaften determinierte die Ueberbevölkerung und Verdichtung. Frauen in natürlichen Gemeinschaften sind nur alle vier Jahre fruchtbar und gebären durchschnittlich 3 Nachkommen.
Zivilisierte (=patriarchalisierte) Frauen dagegen sind alljährlich fruchtbar, weil sie ihre Nachkommen nur noch kurze Zeit stillen und sie danach anderweitig abspeisen.
(„Wenn die Hütte mein ist, dann ist die
Welt das, was Gott gehört. Und der König mit den Priester sagen, was
Gott
will“). Es stellt aber täglich den Bruch und Konflikt zwischen
emotional-direkter und verstandesgesteuert-analytischer Organisation
menschlichen Zusammenlebens dar. Dieser hat selber direkt nichts mit
Herrschaft und Regenschaft zu tun, obwohl er (aus anderen Gründern
heraus)
letztlich zwangsläufig faschistisch wird.
Aus anderen Gründen?! Nein, jeder Herrscher oder Regent über andere
Menschen ist bereits Faschist,
So ist es.
Damit der Sadomasochismus (Zivilisation/Kollektivismus/Debitismus) ein System ist, das 'funktioniert', müssen die Teilnehmer entsprechend disponiert sein, und anscheinend war man dies nach anfänglichem Zwang irgendwann irgendwo einmal, auch gegenseitig, worauf sich das System krebsartig, pandemisch ausbreiten konnte, und dies bis zum heutigen Tag. Man muss krank genug sein, um zu behaupten, es sei ganz normal, fremdbestimmt und unterworfen zu sein (Masochisten), bzw. andere zu unterwerfen (Sadisten).
Und so ist es nur folgerichtig, dass heute keine Bakuninianer einen Bakunin hochleben lassen („Wir sollten immer gegen alles protestieren, das in irgendeiner Form Kommunismus oder Staatssozialismus ähnelt“), sondern unzählige Putiniden und Merkelioten in aller Welt ihre geliebten Führer/Innen feiern. Der typische zeitgenössische 'Systemkritiker' ist heute bei weitem krank genug, Herrschaft/Knechtschaft grundsätzlich zu begrüssen.
denn ließe er von der Sehnsucht des Bundes
ab, verliert er seine Macht! Nur ein Machthaber, der seine Vorhaben
vorzufinanzieren weiß, wird Herrscher! Und weil wir damals keinen
Herrscher, schon wegen unserer zeitlichen Einbindung in das tagtägliche
Überleben (Jagd, Nahrungssuche etc.) vorfinanzieren konnten, ist niemand
bereit einem Versprechen freiwillig zu folgen. Die Gefolgschaft, um ein
zeitlich späteres Herrschaftsvorhaben zu realisieren, sie muss unter
Macht- und Gewalteinsatz dazu gezwungen werden!Ich stimme Zarathustra diesbezüglich zu und muss mich für eine Sache
entschuldigen: Es ist nicht das Vertrauen des Menschen, welches die
Zwingherrschaft ermöglicht und sichert, sondern die gewaltsame
Unterwerfung der Macht, aus welcher Herrschaft und Vertrauen geschaffen
wurden.
Heute ist es jedenfalls eine Symbiose zwischen den Herren (Sadisten) und Knechten (Masochisten). Wie es anfänglich dazu kommen konnte, ist heute wohl nur noch schwer zu eruieren.
Faschismus,
Ameisenstaat ist nicht zu verhinderndes Ergebnis jedes „rationalen“
Regelunssystems. Da hat Zara schon recht: Zwischen auf-dem-Baum-Leben
und
(langfristig) Faschismus (eigentlich müsste man das steigern, weil es
viel
schlimmer wird als der uns bekannte Faschismus) gibt es keine
Komfortzone.
Doch, es gibt schließlich einen Selbstbetrug, den man noch aushalten
kann: Der Glaube, das Vertrauen in die Zwingherrschaft und seine
Rechtsinstitute. Ist das feige, wenn man seinen Kindern in die
Augenblickt?! Wie denkt Zarathustra darüber?!
Wenn man, wie Du, Ashitaka, Herren und Herrschaften als Faschisten begreift, dann sollte man dies auch seinen Kindern so kommunizieren.
Herzlichste Grüße,
Ashitaka
Morgengruss
Zara
Da sollen die mal schön von alleine drauf kommen
trosinette , Mittwoch, 04.06.2014, 12:10 (vor 3872 Tagen) @ Zarathustra
bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 04.06.2014, 12:27
Guten Tag,
Wenn man, wie Du, Ashitaka, Herren und Herrschaften als Faschisten
begreift, dann sollte man dies auch seinen Kindern so kommunizieren.
Um dann was genau damit zu erreichen? Dass meine Kinder im ersten Schritt ihren Klassenlehrer als Faschisten bezeichnen und anschließend eine Karriere hin zur gesunden Menschwerdung 2.0 starten?
Ich hielte es für besorgniserregend, wenn sich meine Kinder für eine derartige Kommunikation interessieren würden. Ich könnte sie also entweder zwanghaft mit dem Thema penetrieren oder gleich mit der Wand kommunizieren.
Außerdem kann ich dir verraten, dass Papa mit seiner Glaubwürdigkeit ganz schnell am Arsch ist, wenn er große Töne spukt und selber brav mit den Derivaten der Macht hantiert und den Herrschaften dient.
Vielleicht hättest du dir den Luxus erlauben können, deine Kinder über die Faschisten allumfassend auf zu klären. Soviel ich weiß, ist der Kinder-Zug aber leider ohne dich abgefahren.
Mit freundlichen Grüßen
Schneider
Dann sollen sie mal schön allein in die Schule gehen
Zarathustra, Mittwoch, 04.06.2014, 13:10 (vor 3871 Tagen) @ trosinette
Guten Tag,
Guten Tag
Wenn man, wie Du, Ashitaka, Herren und Herrschaften als Faschisten
begreift, dann sollte man dies auch seinen Kindern so kommunizieren.
Um dann was genau damit zu erreichen?
Damit sie nicht dumm sterben müssen, indem man ihnen zeitlebens eine falsche Story erzählt, wenn sie danach fragen während der Aufzucht.
Vielleicht hättest du dir den Luxus erlauben können, deine Kinder über
die Faschisten allumfassend auf zu klären. Soviel ich weiß, ist der
Kinder-Zug aber leider ohne dich abgefahren.
Erstens war ich selber Kind und zweitens sind Kinder nicht dumm. Jedenfalls war ich froh, dass man mich bereits als Kind aufgeklärt hat über die Christenherrschaft. Mit einer darüber hinausgehenden Aufklärung bezüglich gesellschaftlicher Zwänge in diesen unseren Institutionen der organisierten Gewalt hätte ich genauso wenig Probleme gehabt. So gut wie die Erwachsenen vermögen Kinder mit der Wahrheit noch lange umzugehen.
Beste Grüsse
Zara
Kinder und Wahrheit
trosinette , Mittwoch, 04.06.2014, 15:36 (vor 3871 Tagen) @ Zarathustra
Guten Tag,
Damit sie nicht dumm sterben müssen, indem man ihnen zeitlebens eine
falsche Story erzählt, wenn sie danach fragen während der Aufzucht.
meine Kinder fragen aber nicht nach irgendwelchen Storys und ich erzähle ihnen auch keine. Die fragen vor allem nach der Finanzierung von Vergnügungen und Wohlgefallen. Dabei leben sie ganz präneolithisch von einem Tag zum nächsten und die kommende Woche ist in unvorstellbar weiter Ferne. Diese Erfahrung habe ich in meiner Kindheit und Jugend auch gemacht. Vielleicht hätte ich aber frühzeitig pädagogisch eingreifen müssen, damit das zeitlose präneolithische Lotterleben meiner Kinder ein frühzeitiges Ende findet und sie auf die Bahn der wahrhaftigen Erkenntnis gelenkt werden. Diese Bahn steh natürlich unter der Herrschaft von Zahlen, Empirie und Rationalität und kann damit nur eine höchst zivilisierte sein. Deshalb kann ich es auch sehr gut verstehen, dass du dich mit dieser Wahrheit in der Gemeinschaft mit Katzen, die von der Wahrheit null Ahnung haben, auf irgendeine Alm verkrümelt hast.
Erstens war ich selber Kind und zweitens sind Kinder nicht dumm.
Jedenfalls war ich froh, dass man mich bereits als Kind aufgeklärt hat
über die Christenherrschaft. Mit einer darüber hinausgehenden Aufklärung
bezüglich gesellschaftlicher Zwänge in diesen unseren Institutionen der
organisierten Gewalt hätte ich genauso wenig Probleme gehabt. So gut wie
die Erwachsenen vermögen Kinder mit der Wahrheit noch lange umzugehen.
Natürlich können Kinder, mit einer Wahrheit, von der sie sich noch nicht betroffen fühlen, total gut umgehen. Und wenn sie sich dann irgendwann betroffen fühlen können sie mit der Wahrheit bestimmt auch total gut umgehen, sofern sie ausreichend Schuld - und Tributtilgungsmittel auf Tasche haben um der Wahrheit aus dem Weg zu gehen.
Aber sei es drum, ich stelle mich und Piagets Entwicklungsstufenmodell mal hinten an und vertraue auf deine Erfahrungen mit pubertierenden jungen Erwachsenen, die die gepredigte Wahrheit ohne wenn und aber wie ein trockner Schwamm aufsaugen. Die pubertierenden Figuren die bei mir die Hütte voll machen sind vieleicht nur die Ausnahmen von der Regel.
Mit freundlichen Grüßen
Schneider
Weihnachtsmänner und Osterhasen
Zarathustra, Mittwoch, 04.06.2014, 15:56 (vor 3871 Tagen) @ trosinette
Aber sei es drum, ich stelle mich und Piagets Entwicklungsstufenmodell mal
hinten an und vertraue auf deine Erfahrungen mit pubertierenden jungen
Erwachsenen, die die gepredigte Wahrheit ohne wenn und aber wie ein
trockner Schwamm aufsaugen.
Ich war ja selber einer und bin - wie gesagt - noch heute dankbar dafür, dass man mir die Stories vom lieben Herrgott, vom Weihnachtsmann, vom Nikolaus und dem Osterhasen, die sie einem in den öffentlichen Aufzuchtsanstalten andrehen wollten, zuhause, wenn ich danach fragte, als das vermittelte, was sie sind: Schwachsinn und Lügenmärchen.
Und vor'm Schwachsinn und den Lügenmärchen der Erwachsenen sollte man Kinder nach Möglichkeit verschonen, wenn sie schon danach fragen. Dass Du dies anders siehst, will ich ja gar nicht bestreiten.
Mit freundlichen Grüßen
Schneider
Mit fröhlichen Grüssen
Zara
Die Entlarvung von Schwachsinn und Lügenmärchen hat nur vorerst leider nichts gebracht
trosinette , Mittwoch, 04.06.2014, 18:25 (vor 3871 Tagen) @ Zarathustra
Hallo again,
Ich war ja selber einer und bin - wie gesagt - noch heute dankbar dafür,
dass man mir die Stories vom lieben Herrgott, vom
Weihnachtsmann, vom Nikolaus und dem Osterhasen, die sie einem in
den öffentlichen Aufzuchtsanstalten andrehen wollten, zuhause, wenn ich
danach fragte, als das vermittelte, was sie sind: Schwachsinn und
Lügenmärchen.
Ich habe keine Ahnung, wieso der Herrgott lieb sein sollte. Die Stories vom lieben Herrgott sind übrigens ziemlich modern. Bis vor 100 Jahren hat man den Herrgott noch gefürchtet. Da stand Kaiser Karl im ersten Weltkrieg noch mit der Sorge auf dem Schlachtfeld, dass das Gemetzel kein Mensch mehr vor Gott verantworten kann und gestoppt werden muss.
Ich weiß auch nicht, wie viele Leute noch an den Weihnachtsmann, den Nikolaus und den Osterhasen oder ernsthaft an Gott glauben. Man glaubt doch lieber an Schwachsinn mit ungleich höherer Zerstörungskraft, wie z.B. den Menschen und seine Vernunft oder an ein wie auch immer geartetes Zurechtstutzen des Menschen auf sein gesundes natürliches Maß. In diesem Glauben braucht man sich in seinem Tun, von ein paar hilflos zusammengezimmerten Moralkonstruktionen abgesehen, auch vor nichts und niemanden mehr zu verantworten. Und es gibt eigentlich auch keine Veranlassung irgendetwas zu stoppen.
Mit fröhlichen Grüssen
Zara
So soll es trotz allem sein! Und da fällt mir doch gleich noch was aus dem schwachsinnigen Märchenbuch ein: "Fürchte dich nicht, sondern sei fröhlich und getrost (Joel 2:21)"
Mit freundlichen Grüßen
Schneider
Schön, wieder von dir zu hören
Mercury , Mittwoch, 04.06.2014, 19:31 (vor 3871 Tagen) @ Zarathustra
Hallo Zara,
deshalb auch gleich eine Frage:
Durch die Verdichtung der Lebensbedingungen wurde die Dunbar-Grenze
überschritten. Das ist wichtig, denn jetzt war direktes Erleben und
direkter Umgang miteinander nicht mehr so tragend. Die emotionale
Ausstattung wurde überfordert. Ab jetzt wurden rationalere,
abstraktere
Regulationsformen erforderlich als die früheren, direkteren.
Oder umgekehrt: Die Zerschlagung der Dunbar-Gemeinschaften determinierte
die Ueberbevölkerung und Verdichtung.
Hast du dafür Quellen? Könnte ich in meiner kommenden "Frühzeit-Klausur" gut gebrauchen.
Grüße
Mercury
Antwort
Mercury , Mittwoch, 04.06.2014, 14:23 (vor 3871 Tagen) @ Ashitaka
Hallo Ashitaka,
die Diskussion hat mir einiges zum Nachdenken gegeben, das wohl noch längere Zeit zur Setzung braucht. Deshalb erst einmal nur einige Anmerkungen.
In Azurs Wort scheint mir ein Anliegen enthalten, das der
Weiterführung
Wert ist. Die Idee der selbstgenügsamen Vorfahren, die plötzlich von
Regenten besetzt werden, erscheint auch mir zu glatt, zu sehr in einem
"Gut-Böse-Schema" verhaftet.
Weil ihr euch unter Macht und Herrschaft eine plötzliche Blockbildung des
Bösen vorstellt. So wie Sauron mit seinen Orks gegen die Elfen und ihren
Gandalf kämpfte?! Ja, so in etwas muss es wohl in vielen Köpfen aussehen,
wenn man an Macht, Herrschaft und Unterwerfung denkt. Das Recht, es ist
hingegen zuckrig süß, eine Creme, die uns allen die Heilwerdung bringt.
Meine Vorstellung ist das Gegenteil einer plötzlichen Blockbildung. Es führt von der Gemeinschaft "organisch" zur Zwangsherrschaft. Dadurch werden einige theoretische Probleme gelöst - wie z.B. die Vorfinanzierung. Sie hat nur einen Nachteil: Stimmt sie, wird Zwangsherrschaft immer wieder von neuem generiert. Ganz ohne Bösartigkeit, als Lauf der Welt.
Recht ist nur eine andere Form von Regelung, wie es auch in Zeiten vor
einer Rechtsordnung nötig war.
Das sehe ich definitiv anders. Recht ist eine völlig neue Qualität.
Wieso antwortest du so auf deine eigenen Sätze?! Der Satz, auf den du
dich da beziehst, er stammt nicht von mir, sondern aus deinem Text!
Welchen Teil von "ich versuche, Azurs Position wiederzugeben und mein Verständnis abzuklären" hast du nicht verstanden? Verständnis abklären ist nicht das gleiche, wie die Ansicht selber haben.
Meine Vorstellung ist wesentlich stärker vom Menschen her gedacht als
deine. Der Mensch „besteht“ aus Gefühlen und Denken. Das sind zwei
auch neurologisch relativ separierte Bereiche. Das Denken ist dabei
gekennzeichnet dadurch, dass es Erfahrungen (als komplexe Struktur aus
Denken, Fühlen, Körpererleben und Wahrnehmung äußerer
Gegebenheiten)
heranzieht, um neue Muster zu identifizieren. Etwas Neues erscheint so
zunächst als etwas Bekanntes, bis die Unterschiede zu groß werden.
Diese hoch komplexe Struktur reift nicht über Nacht aus, sondern
benötigt Jahre. Deshalb durchlaufen Kinder auch verschiedene
Entwicklungsphasen: z.B. die des mystischen Denkens und später des
magischen Denkens. Das ist durchaus logisch: Sie versuchen eine
Welterklärung mittels der bisher Erfahrungen. Mutter bewegt sich, Ball
bewegt sich – Ball lebt. Später kann es erkennen, dass der Ball
nicht
lebt, sondern eines äußeren Impulses Bedarf. Dann ist die nächste
Logikstufe erreicht: Statt Ball rollt Berg runter erkennt es
„irgendein
Wesen hat den Ball in Bewegung gesetzt“.
Das funktioniert in kleinen Gemeinschaften prächtig. Das ist weit weg
von
rational, beruhigt aber die Angst. So gleichgültig dem eigenen Tod
gegenüber waren die Menschen damals auch nicht.
Durch die Verdichtung der Lebensbedingungen wurde die Dunbar-Grenze
überschritten. Das ist wichtig, denn jetzt war direktes Erleben und
direkter Umgang miteinander nicht mehr so tragend. Die emotionale
Ausstattung wurde überfordert. Ab jetzt wurden rationalere,
abstraktere
Regulationsformen erforderlich als die früheren, direkteren.
Die Schaffung des objektiven Rechts hat NICHTS, absolut gar nichts mit
Gefühlen oder die Vielfalt der Gewohnheiten damaliger Gemeinschaften zu
tun. Das biegt sich die Rechtswissenschaft heute so hin, indem es einfach
von Gewohnheitsrecht spricht. Bis heute sind wir noch nicht in der Lage die
Rituale und Bräuche (Gewohnheiten) vollständig zu verstehen. Wir dürfen
eine Rechtsordnung bestaunen, die einen sehr weiten Bogen um die
zwischenmenschliche Tiefenwirkung der costums macht.
Dummerweise doch. Doch dafür muss man die Psyche etwas komplexer betrachten, das ist eine Kette mit mehr Gliedern als du sie annimmst. Regentschaft ist ein psychologisches Phänomen - gerade wenn und weil andere Entwicklungen theoretisch denkbar sind, muss die Entstehung genau dieser einen erklärt werden. Warum haben "wir" Menschen diesen Weg genommen?
Und bitte erkläre mir, wie sich die Lebensbedingungen verdichteten?! Wie
kam es dazu, dass die Dunbar-Grenze überschritten wurde (zu deinem "Ab
jetzt")?! Was trieb die Menschen, tausende einzelner Gemeinschaften zum
Beispiel in Mesopotamien und in anderen Teilen der Welt denn zusammen.
Bernbeck liefert uns dazu ein paar wichtige "Tatsachen", auf zahlreiche
Ausgrabungen und ethnologische Forschungen gestützt.
Der Rest ist „halb zog es ihn, halb sank er hin“: Der listige Otto
hält sich für klug und listig und alle anderen ihn auch. Er wird also
immer wieder um Rat gefragt und wird Spezialist für Welterklärungen.
Spezialist für Welterklärungen?! Gab es irgend welche Reiseveranstalter,
die den lineages Expeditionen anboten, um anschließend vor versammelter
Gemeinschaft die Welt zu erklären?!
Selbst wenn er nur weiß, wie er den Löffel halten muss. Stark wie ein
Stier wird gerufen, wenn ein Tier erschlagen werden muss. Da sie sich
selber für klug und stark halten, werden sie mit einer entsprechenden
Haltung durch die Gegend gelaufen sein.
Das ist unsere kindliche Vorstellung der Entstehung von Bündnissen aus
einer nicht egalitären Welt des täglichen Faschismus heraus. Euere
stählernden Helden der Jugend ziehen ihr rotes Gewand an und wurden
aufgrund überregionaler geschichtenerzählungen in allen Gegenden
begrüßt, über eine Art Fernwahrnehmungen, es brauchte wohl keinen ihres
gleichen, um die Gebräuche und Gewohnheiten der jeweils anderen Gruppe zu
verstehen, um einen Zugang in ihre Gruppe zu finden.
Klug und Stark treten immer mehr in Namen der höheren Macht auf,
schließlich ist klug ja auch listig! Und die Identifikation mit der
Stellvertreterschaft für den Gott ist so groß, dass sie selber dran
glauben.
Wo treten sie auf?! Und was bewirkten sie wie?! Wenn der Held mit seinem
roten Gewand auf dem Berge stand und sein Wissen in die Köpfe der Menschen
pflanzte, wie ging es weiter?!
Der entscheidende Punkt ist: Alle glauben daran. Regentschaft entsteht,
nicht gottgegeben sondern aufgrund unserer psychischen Konstruktion und
einigen Systemeigenschaften.
Du überspringst den zur Realisierung eines Herrschaftssystems notwendigen
Zeitbedarf! Die Vorstellung, dass die Menschen der frühesten
Gemeinschaften einer Regentenschaft folgten, vergißt die Tatsache, dass
jeder Mensch tagtäglich seinen Subsistenzbedarf zu sichern hatte. Es gab
keinen Menschen, der sich Wörtern des Wissens, neuen Kognition, einem Gott
oder einem System hingab, wenn dieses nicht dazu fähig war, ihn und seine
Gemeinschaft SOFORT zu ernähren. Niemand hatte diese Zeit! Wieso kam es
wohl zu gewaltsamen Übergriffen, die den Untergang einzelner Gruppen
bewirkten?! Die Spannungen zwischen den Gruppen waren dem Überleben
geschuldet! Noch mal, wie finanziert jemand, der sein Wort in die Tat
umsetzen will (Regentenschaft, psychische Konstruktionen und
Systemeigenschaften), der Institute schaffen will, um Recht zu schaffen
Der Mensch lebt nicht vom Brot allein. Auch nicht der Frühmensch. Die Vorfinanzierung einer Gewaltherrschaft kann nur, ohne Ausnahme, durch freiwillige Leistung erfolgen. (Die gewaltsame Aneignung geht nicht, da die für diese Gewalt nötige Vorfinanzierung sonst fehlt).
Das aufgeschriebene Recht ist dann nur noch die zeitliche und
schriftliche
Fixierung dieses Illusionssystems, mit dem jetzt (aus der
Personalisierung
des Gottes) Allmachtsanspruch.
Wie wurden die Rechtsinstitute geschaffen, wer setzte das objektive Recht?
Wer sorgte dafür, dass es durchgesetzt wird? Wer zog die Grenzen?! Wer
übersetzte es?! Wie wurde das ganze im Bezug auf den erforderlichen
Zeiteinsatz aller Beteiligten finanziert?! Wo steht die Wunderlampe, um
einen Geist herbei zu rufen, der die Rechtsordnung finanziert?! Niemand
hatte etwas zu geben, was er nicht selbst für ein Überleben der Gruppe
benötigt.
Hier in ich eigentlich ganz bei deinen Annahmen. Die ersten Rechtswerke sind das in bestehenden Regentschaften entstanden. Doch genau hier liegt ja die spannende Frage: Wie in einer vorrechtlichen Zeit (so beschrieben, wie du es tust) die Macht überhaupt erst entstehen kann, die dann ihr Recht schafft.
(„Wenn die Hütte mein ist, dann ist die
Welt das, was Gott gehört. Und der König mit den Priester sagen, was
Gott
will“). Es stellt aber täglich den Bruch und Konflikt zwischen
emotional-direkter und verstandesgesteuert-analytischer Organisation
menschlichen Zusammenlebens dar. Dieser hat selber direkt nichts mit
Herrschaft und Regenschaft zu tun, obwohl er (aus anderen Gründern
heraus)
letztlich zwangsläufig faschistisch wird.
Aus anderen Gründen?! Nein, jeder Herrscher oder Regent über andere
Menschen ist bereits Faschist, denn ließe er von der Sehnsucht des Bundes
ab, verliert er seine Macht! Nur ein Machthaber, der seine Vorhaben
vorzufinanzieren weiß, wird Herrscher! Und weil wir damals keinen
Herrscher, schon wegen unserer zeitlichen Einbindung in das tagtägliche
Überleben (Jagd, Nahrungssuche etc.) vorfinanzieren konnten, ist niemand
bereit einem Versprechen freiwillig zu folgen. Die Gefolgschaft, um ein
zeitlich späteres Herrschaftsvorhaben zu realisieren, sie muss unter
Macht- und Gewalteinsatz dazu gezwungen werden!
"Jeder Regent über andere ist Faschist"? Da ist viel dran und es ist völliger Blödsinn. Ein Kind nicht auf die Strasse laufen lassen ist pure Diktatur. Frag mal das Kind. Machtverhältnisse sind etwas vielschichtiger.
Ich stimme Zarathustra diesbezüglich zu und muss mich für eine Sache
entschuldigen: Es ist nicht das Vertrauen des Menschen, welches die
Zwingherrschaft ermöglicht und sichert, sondern die gewaltsame
Unterwerfung der Macht, aus welcher Herrschaft und Vertrauen geschaffen
wurden. Anders ließe es sich in einer Welt, in der Zeit abläuft, nicht
realisieren! Das Versprechen bzw. Vertrauen der Menschen an/in den
Herrscher, es ist von Anfang an ein durch Gewalteinwirkungen sich
entfaltender psychischer Krebs, der uns alle in eine Ohnmacht gegenüber
den Machthaltern gestürzt hat. Wir belügen uns alle selbst bzw. sehen
nicht, auf welchem Wege eine Rechtsordnungen immer nur finanziert werden
kann! Nur durch Zwang, Raub und Tribut. Denn wir alle sind es nicht, die
freiwillig vorfinanzieren können!
Es gibt diese menschliche Psyche mit wahren Vorstellungen von Liebe und
Gemeinschaft nicht, tut mir leid. Das klingt mir zu sehr nach Karl
Valentin
„Der Mensch ist gut, aber die Leut´ ...“. Diese Sehnsüchte sind
nur
ein Teil der Struktur.
Es ist nicht die Disney-Liebe, die mir im Kopf schwebte, sondern ein
tiefes Gefühl der Verbundenheit im Hier & Jetzt, eine Wahrnehmung und
Abkehr von urteilenden Kognitionen. Liebe ist um Welten mehr, als die
bescheuerte Vorstellung eines Valentin.
Man kann nicht vor urteilenden Kognitionen abkehren, die man - wie du an anderer Stelle schreibst - noch gar nicht haben kann, weil man diese nicht kennt.
Ich weiß nicht, wie sich Faschisten das vorstellen. Oder ob die sich
damals freiwillig zusammengesetzt haben. Allerdings auch nicht, wo der
erste Tyrann hätte herkommen sollen in einer solchen netten, freien
und
glücklichen Gemeinschaft.
Da sind sie wieder. Die Bilder aus dem Dschungelbuch, alles ist irgendwie
gemütlicher gewesen in Stammesgesellschaften. Das meint Gewohnheit bzw.
Gebrauch nicht. Es war ein tagtäglicher Überlebenskampf und ein sich
daraus entwickelnder Disput (tödlich) notwendig, um ein Gleichgewicht zu
erhalten.
Täglicher Überlebenskampf oder tiefe Verbundenheit? Was denn jetzt? Oder wie haben sie beides koordiniert?
Ich sehe das eher wie eine Ehe: Man fängt
begeistert an. Und viele kleine, gut gemeinte oder praktisch
erforderliche
Schritte führen dazu, dass nach 20 Jahren nur noch gegenseitige
Quälerei
besteht. Unerwünschte Nebenwirkungen.
Das ist der Selbstbetrug, die Vorstellung, der Wähler könne noch
nachbessern und den Legitimitätsglauben erhalten. Die bisherige Geschichte
war für uns einfach nur falsch und wir träumen davon es einfach besser zu
machen, ohne das System aus Macht, Herrschaft und ständiger Vor- und
Nachfinanzierung zu verstehen! Ich klage damit nicht gegen dich, sondern
gegen alle! Fühl dich durch meine Sicht bitte nicht angegriffen.
Nö, überhaupt nicht. Im Gegenteil so anregend, dass ich in mein Studierstübchen muss. Aus einem Absatz ergeben sich 3 Seiten Kommentar, das sprengt sonst jeden Rahmen.
Faschismus,
Ameisenstaat ist nicht zu verhinderndes Ergebnis jedes „rationalen“
Regelunssystems. Da hat Zara schon recht: Zwischen auf-dem-Baum-Leben
und
(langfristig) Faschismus (eigentlich müsste man das steigern, weil es
viel
schlimmer wird als der uns bekannte Faschismus) gibt es keine
Komfortzone.
Doch, es gibt schließlich einen Selbstbetrug, den man noch aushalten
kann: Der Glaube, das Vertrauen in die Zwingherrschaft und seine
Rechtsinstitute. Ist das feige, wenn man seinen Kindern in die
Augenblickt?! Wie denkt Zarathustra darüber?!
Das mit den Kinderaugen sind heftige Momente. Vielleicht ist der Selbstbetrug aber auch keiner. Vielleicht ist das gerade dieses Direkt-menschliche, das eigentlich so gut tut. Und der andere Quatsch so unwichtig wie die Physik für den Steinzeitmenschen. Ob ich erschossen werde oder vom Tiger gefressen, das ist doch im Grunde Wurst.
So, und jetzt werde ich nicht mehr viel sagen und erst einmal nachdenken.
Freundliche Grüße
Mercury
--
„Meine Arbeit ist ein Versuch, mit großer Traurigkeit die Tatsache der westlichen Kultur zu akzeptieren." Ivan Illich
Zivilisationsgenese mit Oesterdiekhoff und Piaget
trosinette , Dienstag, 03.06.2014, 08:22 (vor 3873 Tagen) @ Mercury
Guten Tag,
Deshalb durchlaufen Kinder auch verschiedene
Entwicklungsphasen: z.B. die des mystischen Denkens und später des
magischen Denkens.
Oesterdiekhoff und Piaget gehen mir bei der Zivilisationsgenese auch öfters durch den Kopf. Es hinterlässt natürlich auch nur einen Sack voll offener Fragen. Alles immer ganz genau wissen zu wollen ist ja nun mal Teil der zivilisatorischen Psychose. Vielleicht ist es ja aber doch so, dass uns irgendwann das Ewige-Etwas den Geist eingehaucht hat, um mal zu schauen, was wir Pfeifen draus machen.
Mit freundlichen Grüßen
Schneider
Zivilisationsgenese: Zwang/Herrschaft ist ein Geschenk!
Leserzuschrift , Dienstag, 03.06.2014, 13:15 (vor 3872 Tagen) @ trosinette
Zwang/Herrschaft hat es nicht schon immer gegeben.
Der spätere Zwingherr/Herrscher kann nämlich auch anders, und hat es Jahrhunderttausendelang so gemacht: Er kann den Unterlegenen töten und seine Frau/Töchter rauben.
Die humanitäre Neuerung ist, dass sich irgendeiner mal entschlossen hat, den Unterlegenen nicht sofort zu töten, sofern dieser sich ihm als EIGERNTUM (auf Zeit?) anbietet.
Die Unterwerfung und die Sklaverei entstand durchaus freiwillig.
Die Alternative war, entweder Sklavendienste auf (Lebens-)Zeit oder sofortiger Tod.
Und das hängt wahrscheinlich mit den Spiegelneuronen zusammen:
Erst wenn der Überlegene im Unterlegenen sich selbst wiedererkannte, hat er ein Motiv, von der sofortigen Tötung abzusehen.
Zwang, Herrschaft, EIGENTUM, Zins und Geld und alle sonstigen Derivate sind also zutiefst human.
Gruß Mephistopheles
Du missverstehst die Bedeutung militärischer Mittel.
Centao , Dienstag, 03.06.2014, 16:49 (vor 3872 Tagen) @ Leserzuschrift
bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 03.06.2014, 17:03
Na Maphistopheles, immer noch im Exil?
Zwang/Herrschaft hat es nicht schon immer gegeben.
Der spätere Zwingherr/Herrscher kann nämlich auch anders, und hat es
Jahrhunderttausendelang so gemacht: Er kann den Unterlegenen töten und
seine Frau/Töchter rauben.
Wurde gemacht, ist aber immer Ressourcenverschwendung, daran sind letztendlich die alten Sklavenhalter-Zivs immer mit zugrunde gegangen.
Keiner konnte mehr arbeiten..
Die Anzahl aller im Kriege jemals getöteten Menschen ist tatsächlich weit unter 3% absolut.
Die humanitäre Neuerung ist, dass sich irgendeiner mal entschlossen hat,
den Unterlegenen nicht sofort zu töten, sofern dieser sich ihm als
EIGERNTUM (auf Zeit?) anbietet.
Herrschaftsräume durch Übertragsbarkeit und Überstülpung des herrschenden Rechtssystems..., darum geht es.
Die widerstrebenenden Eckpersonen des unterlegenen Systems leben dann halt gefährlich.
Die Unterwerfung und die Sklaverei entstand durchaus freiwillig.
Die Alternative war, entweder Sklavendienste auf (Lebens-)Zeit oder
sofortiger Tod.
Der Mensch an sich ist Opportunist.., im Grunde sind es die Herrscher, die austauschbar sind..
Und das hängt wahrscheinlich mit den Spiegelneuronen zusammen:
Erst wenn der Überlegene im Unterlegenen sich selbst wiedererkannte, hat
er ein Motiv, von der sofortigen Tötung abzusehen.
Es ist umgekehrt, der Sklave richtet sich ein, er sieht sich im Überlegenen. Deshalb ist die Umkehrung sofort möglich, jederzeit. Die Akzeptanz vieler, von wenigen..., warum denn nur gibt es so viele Schafe?
Für den Herrschenden sind die Lebenden die Ressource, nicht die Toten.., zumindest hier auf Erden.." />.
Zwang, Herrschaft, EIGENTUM, Zins und Geld und alle sonstigen Derivate
sind also zutiefst human.
Diese Konklusion erschließt sich mir daraus wirklich nicht. Du solltest diesbzgl. mal die Bibel lesen.. Es deutet viel darauf hin, dass die von Dir genannten Aspekte einer "Geldherrschaft" mathematisch enden werden und die Illusion (wie mein Eigentum, mein Sparzins, meine Partei, etc.) daraus platzt. Wenn nicht, sollte es mit dem Teufel zugehen.." />, nein ich denke, nicht einmal das "Böse" will das Ende der Spielewelt.., wäre schade.
Gruß Mephistopheles
Grüße,
CenTao
apropos Human
trosinette , Mittwoch, 04.06.2014, 11:15 (vor 3872 Tagen) @ Leserzuschrift
Guten Tag,
Zwang, Herrschaft, EIGENTUM, Zins und Geld und alle sonstigen Derivate
sind also zutiefst human.
Merkwürdig ist nur, dass die Derivate Eigentum, Zins und Geld erst wieder so richtig ins rollen kamen, als man zu Beginn des 19. Jahrhunderts anfing ausgiebig vom anthropozentrischen Humanismus zu faseln. Seitdem wird sehr viel wert darauf gelegt, dass der Bürger, Wähler, Konsumenten und Verbrauch in seinem Willen zu Macht nicht zu kurz kommt. Ich kann dem BMW-Händler z.B. damit drohen zur Mercedes-Filiale rüber zu machen, wenn mir sein Angebot nicht passt. Ist das nicht toll?
Mit der partiellen Abtretung von Macht an den Bürger, Wähler, Konsumenten und Verbrauch mittels Eigentum, Zins und Geld leben wir halbwegs friedlich vor uns hin und kommen mit der Tötung der unterlegenen Natur wesentlich effizienter voran, als wenn die Macht, wie im finsteren Mittelalter, nur auf wenigen Schultern verteilt ist.
Mit freundlichen Grüßen
Schneider
Danke für den Hinweis (oT)
Mercury , Freitag, 06.06.2014, 23:55 (vor 3869 Tagen) @ trosinette
- kein Text -
Zu Wesel: Die Atomisierung der Segmente (Entstehung des objektiven/subjektiven Rechts)
Ashitaka , Donnerstag, 29.05.2014, 18:10 (vor 3877 Tagen) @ azur
bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 29.05.2014, 18:48
Hallo Azur,
klick ..........zzzzzzzzzzz
In den nicht kolonalisierten Gebieten, wäre mit einem Mal der Staat
aufgetaucht und mit einem Mal hatten Menschen etwas erhalten. Aber nein,
die hatten immer schon eigene Dinge, die sie auch in vorrechtlichen
Gesellschaften verteidigen, wie z. B. Wesel (und viele andere) nachweisen.
Da sind sie wieder, die "eigenen Dinge" des Menschen, die unser Azur als bereits vorhanden glaubt.
Wesel, und in meinen Regalen stehen ein paar seiner Wegweiser, hat etwas ganz anderes deutlich gemacht, nämlich, dass die vorrechtsstaatlichen, segmentären Gesellschaften (so z.B. die Tallensi) keine auf ein Individuum (den einzelnen Menschen) runtergebrochene Vorstellung des "Eigen" besaßen. Das hat er im Rahmen der Suche nach den Entstehungsmomenten der Rechtssysteme ganz klar herausgearbeitet und sollte nicht mißverstanden werden.
Dazu: Die Vorstellung des "Eigen" beschränkte sich "auf die Gruppe selbst" (segmentär), welche ständigen Fluktationen ausgesetzt war und sich erst im Zuge der Seßhaftigkeit ( Entwicklung Lineages) der Pflege von Gewohnheiten verschrieben, die aber seiner Auffassung nach dem Recht und der Vorstellung von Anprüchen klar entgegen stehen. Es erhob kein Individuum Ansprüche (Meins/Deins/Eigen/Fremd). Nicht zuletzt dadurch, dass sich die Gruppe aus erfahrungstechnischen Gründen eine Altersstruktur dulden musste (Ältesten waren die Sprecher), durch die ein aufkeimender Anspruch und das Kollektiv schädigende Taten (Mord etc.) unmöglich wurde. Der Ausschluss wäre vorprogrammiert gewesen. Etwas "Eigenes" hatte deshalb schon niemand als Anspruch erhoben (egalitäre Denkweise; lt. Wesel ein Schlüssel, um den Unterschied zu Rechtsordnungen zu verstehen). Die einzelnen Menschen kannten lediglich ihre "Herrschaft über Sachen der jeweiligen Tat (die tatsächliche Herrschaft). Diese ist entgegen der Besitz-Definition der heutigen Rechtswissenschaften an keinen Besitzwillen geknüpft, der über die Tat (Vollrichtung) hinaus ging.
Es waren laut Wesel Ansprüche der Lineages untereinander (z.b. das Brautgeld an extern), die von den Ansprüchen einer auf das Individuum runtergebrochenen staatlichen Rechtsordnung (Wesel ganz klar: Atomisierung bzw. Zerstörung der Segmente) zu unterscheiden sind. Erst durch Macht und Herrschaft (Kriege, Übergriffe und Einverleibungen) war der Anspruch, die Vorstellung des "Eigen" dem Mensch als Individuum auferzwungen worden. Das Individuum selbst stand nun schlagartig einer Rechtsordnung mit Recht setzenden Zentralinstanzen gegenüber, aus denen auch die Eigentumsordnung entsprang. Das gab es vorher nicht, weshalb es auch kein Eigentum des Menschen (Individuum) ohne Rechtsordnung gibt. Das siehst du nicht!
Mit der entstehenden Rechtsordungen wird auch das Eigentum und andere
Recht zunehmend effektiver differenzier betrachtet und als dient als
Rechtsinstrument - wobei es natürlich für alle eine immense Bedeutung bei
der Abwehr Unberechtigter gibt.
Falsch. Vor der Entstehung von Rechtsordnungen mit Zentralinstanzen gab es kein Eigentum, das als ein Anspruch (Recht) gedacht wurde. Es gab lediglich Gewohnheiten (costums), aber keine das Recht setzende Zentralinstanz. Insofern nahm keine Differenzierung zu, sondern sie entstand erst mit Setzung einer Rechtsordnung durch Herrschaft/Macht von außen. Damit gab der Einzelne die Egalität der Segmente auf (gewaltsam), verlor ebenfalls die Psyche (!), welche die Machtkonzentrationen und Herrschaftsansprüche bis dato durch Selbstregulierungen zu verhindern wussten. Das Eigen-[tum], die "Eigen-Herrschaft" kraft Erhebung des Anspruches (subjektives Recht) war entstanden.
Ich bitte dich Wesels Gedanken deshalb vollumfänglich zu berücksichtigen. Ich frische mich gerade wieder auf.
Möge die Macht mit dir sein,
Ashitaka
--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.
Wesel beschreibt Schutz und Ausgleich von z. B. Schäden @Mercury
azur , Freitag, 30.05.2014, 04:21 (vor 3877 Tagen) @ Ashitaka
Hallo Ashitaka,
danke.
Das ist nicht so. Wesel beschreibt doch, dass Rituale gibt, wie Schäden des einen, von Schädigern ausgeglichen werden. Damit ist es doch so, dass das eigene, und sei es auf Gruppenebene, also dass des Clans, verteidigt wird.
Wesel beschreibt das ausführlich: Wenn einer der eigenen Leute Schäden erlitt, dann wurde die andere Seite (wenn man so will, der Täter) dazu gebracht Ausgleich zu leisten. Also brachte jemand (pder welche) etwas zu einem anderen (bzw. zu anderen). Und es war klar, es gehört nachher einem anderen (bzw. einer anderen Gruppe.
Alles schon zu lesen bei Wesel und hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Nuer#Gesetze_und_.E2.80.9ELeopardenfell-H.C3.A4uptling.E2.... (alle zu den Nuer: das hast Du es alles komprimiert, @Mercury)
Natürlich gibt es das Rechtsistitut Eigentum erst mit dem Recht, aber nicht die Vorstellung von eigenem und fremden. Warum sollte es auch so sein?
Schrieb auch an Mercury dazu und bitte Dich, das dortige zu lesen.
Das Kontrukt Eigentum ist nicht irgendwo als Idee mit einem Male entstanden und wurde dann mit Zwang verbreitet, sondern reifte aus. Siehe wie gesagt mein Schreiben eben an Mercury.
Finde es klasse, dass Du nachliest. Bitte aber mit offenen Ansatz, ja?
Es geht ja nicht darum zu einfache Vorstellungen fix zu bestätigen.
Sondern, dass wir hier erkennen, wie sich das gestaltet.
Viele freundliche Grüße
azur
PS: übrigens erstreckt sich tatsächliche Sachherrschaft nicht nur auf Dinge unter dem Hosenboden, nicht wahr?
--
ENJOY WEALTH
(Groß-Leucht-Reklame am Gebäude Lehmann-Brothers/NY)
Meide das Destruktive - suche das Konstruktive.
Gewohnheit / Ungewohnheit
Ashitaka , Freitag, 30.05.2014, 10:53 (vor 3877 Tagen) @ azur
Hallo Azur,
Das ist nicht so. Wesel beschreibt doch, dass Rituale gibt, wie Schäden
des einen, von Schädigern ausgeglichen werden. Damit ist es doch so, dass
das eigene, und sei es auf Gruppenebene, also dass des Clans, verteidigt
wird.
Auf die Segmente bezogen werden keine Ansprüche, sondern Gewohnheiten gepflegt. Mit allem, was zur Pflege so dazu gehört (Schlichtung durch Redner etc.) Die waren nicht als Zentralinstanz bestimmt, sondern Gewohnheit, oftmals der Altersstruktur verschrieben.
Wesel beschreibt das ausführlich: Wenn einer der eigenen Leute
Schäden erlitt, dann wurde die andere Seite (wenn man so will, der Täter)
dazu gebracht Ausgleich zu leisten. Also brachte jemand (pder welche) etwas
zu einem anderen (bzw. zu anderen). Und es war klar, es gehört nachher
einem anderen (bzw. einer anderen Gruppe.
Ja, aber das zielte auf einen Ersatz des tatsächlichen Herrschaftverlustes bzw. die Un-gewohnheit ab (auf Vergangenheit bezogen). Es gab keine Ansprüche der lineages untereinander, die sich an einer höheren Ordnung ausrichten, sondern nur an Gewohnheiten (costums) und deren Pflege. Ein Anspruch setzt Rechtsetzung voraus, Normen, an denen sich die An-Sprüche ausrichten. Es ist kein Sprecher der Gruppe normiert (keine Person für subjektives Recht).
Natürlich gibt es das Rechtsistitut Eigentum erst mit dem Recht, aber
nicht die Vorstellung von eigenem und fremden. Warum sollte es auch so
sein?
Aus den Gründen, die ich hervorbringe. Wir haben nie anders denken gelernt.
Das Kontrukt Eigentum ist nicht irgendwo als Idee mit einem Male
entstanden und wurde dann mit Zwang verbreitet, sondern reifte aus. Siehe
wie gesagt mein Schreiben eben an Mercury.
Egalität (Anarchie) -> Macht/Gewalt -> Unterwerfung - > Herstellung der Legitimität durch Herrschaft -> Rechtsetzung -> Basis für Eigentum geschaffen. Eigentum (die Eigenschaft selbst) reifte nicht aus, es wurde nur immer mehr Personen als Recht gesetzt. Heute hat jede Person das Recht, Eigentum zu halten.
Es geht ja nicht darum zu einfache Vorstellungen fix zu bestätigen.
Dann sollte es aber auch nicht darum gehen, sie anhand bestehender Theorien voreilig zu falsifizieren, nur um dem eigenen Wahrheitsanspruch gerecht zu werden (Getreu dem Motto: Wahr ist, das etwas falsch ist!).
Sondern, dass wir hier erkennen, wie sich das gestaltet.
Gerne. Ich warte auf eure Gedanken, heute und in Zukunft.
Herzlichst,
Ashitaka
--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.
Im Gegensatz zu Zession und Zedieren usw., ist beanspruchen sprachlich dach ganz anders benutzt
azur , Samstag, 31.05.2014, 03:15 (vor 3876 Tagen) @ Ashitaka
Hallo Ashitaka,
lass uns mal bitte langsam ein Ende finden. Es gibt ja auch noch Familie, Arbiet, Gesundheit und Erholung. Und letztlich hat @tar hier im Thread schlicht recht.
Das ist nicht so. Wesel beschreibt doch, dass Rituale gibt, wie
Schäden
des einen, von Schädigern ausgeglichen werden. Damit ist es doch so,
dass
das eigene, und sei es auf Gruppenebene, also dass des Clans,
verteidigt
wird.
Auf die Segmente bezogen werden keine Ansprüche, sondern Gewohnheiten
gepflegt.
Das stimmt so nicht: Im Gegensatz zu Zession, Zedieren usw., ist beanspruchen sprachlich dach ganz anders benutzt.
Es kann vieles beansprucht werden. Nicht nur ein Anspruch auf ein Verhalten anderer.
Mit allem, was zur Pflege so dazu gehört (Schlichtung durch
Redner etc.) Die waren nicht als Zentralinstanz bestimmt, sondern
Gewohnheit, oftmals der Altersstruktur verschrieben.
Ja, aus Gewohnheit, Sitten und Gebräuchen wurde Gewohnheitsrecht, welches zur wichtigen Quelle des Rechts wird.
Wesel beschreibt das ausführlich: Wenn einer der eigenen Leute
Schäden erlitt, dann wurde die andere Seite (wenn man so will, der
Täter)
dazu gebracht Ausgleich zu leisten. Also brachte jemand (pder welche)
etwas
zu einem anderen (bzw. zu anderen). Und es war klar, es gehört nachher
einem anderen (bzw. einer anderen Gruppe.
Ja, aber das zielte auf einen Ersatz des tatsächlichen
Herrschaftverlustes bzw. die Un-gewohnheit ab (auf Vergangenheit bezogen).
Ja und? Es geht um die Verteidigung und Druchsetzung von eigenen Interessen.
Es gab keine Ansprüche der lineages untereinander, die sich an einer
höheren Ordnung ausrichten, sondern nur an Gewohnheiten (costums) und
deren Pflege.
Ja, das macht doch aber dennoch auch eine wesentliche Basis des ständigen Umgangs miteinander aus. Dort wie hier heute.
Ein Anspruch setzt Rechtsetzung voraus, Normen, an denen sich
die An-Sprüche ausrichten.
Ein Anspruch, im heutigen Sinne, wie in dessen Legaldefinition im 'BGB-Haupt-Verjährungsparagrafen' definiert.
Aber schon vorher gibt es doch Willen.
Es ist kein Sprecher der Gruppe normiert (keine
Person für subjektives Recht).
Das stimmt so auch keinesfalls. Denn Menschen haben auch vorher ganz besondere Beziehungen etwa zu eigenen Angehörigen. Geheiratet wird z. B. nicht nur in Rechtsordnungen.
Und Willen haben sie auch, wollen nicht immer das selbe und formulieren das auch.
Natürlich gibt es das Rechtsistitut Eigentum erst mit dem Recht, aber
nicht die Vorstellung von eigenem und fremden. Warum sollte es auch so
sein?
Aus den Gründen, die ich hervorbringe. Wir haben nie anders denken
gelernt.
Wer hat nie anders denken gelernt? Was heißt das überhaupt? Nie anders denken gelenrt zu haben.
Wenn es so ist, ist es ein Irrtum.
Eigen und fremd schlagen sich im Recht nieder. Es ist aber kein Apfel der Erkenntnis, der irgendwann auf den Boden fiel. Und 'sehet: sie erkannten fremd und eigen.'!
Das Kontrukt Eigentum ist nicht irgendwo als Idee mit einem Male
entstanden und wurde dann mit Zwang verbreitet, sondern reifte aus.
Siehe
wie gesagt mein Schreiben eben an Mercury.
Egalität (Anarchie) -> Macht/Gewalt -> Unterwerfung - > Herstellung der
Legitimität durch Herrschaft -> Rechtsetzung -> Basis für Eigentum
geschaffen.
Das ist doch nur eine Skizze, die sehr komplexe Vorgänge und Prozesse gerade mal anreißt und noch lange nicht alles abschließend erklärt.
Eigentum (die Eigenschaft selbst) reifte nicht aus, es wurde
nur immer mehr Personen als Recht gesetzt.
Also das würde den Rechtshistoriker Wesel schlicht entsetzen, bei dem ich sogar Untericht hatte und mit dem ich auch schon eoin paar mal sprach.
Ehe es das Eigentum in der Art gab, die wir heute verstehen, da passierte sehr viel. Ob in Wesels Weltkunde oder anderswo: Er beschreibt da Porzesse. In seinen und andere Fachbüchern ist das noch viel detailreicher.
Heute hat jede Person das Recht,
Eigentum zu halten.
Ja.
Es geht ja nicht darum zu einfache Vorstellungen fix zu bestätigen.
Dann sollte es aber auch nicht darum gehen, sie anhand bestehender
Theorien voreilig zu falsifizieren, nur um dem eigenen Wahrheitsanspruch
gerecht zu werden (Getreu dem Motto: Wahr ist, das etwas falsch ist!).
Eben.
Aber vieles geschieht nur mit sorgfältiger Annäherung.
Sondern, dass wir hier erkennen, wie sich das gestaltet.
Gerne. Ich warte auf eure Gedanken, heute und in Zukunft.
Na war ja nicht wenig, was wir hierzu hier erörterten.
Manchem wird auch durch die Gegebenheiten Grenzen gesetzt.
Viele freundliche Grüße
azur
--
ENJOY WEALTH
(Groß-Leucht-Reklame am Gebäude Lehmann-Brothers/NY)
Meide das Destruktive - suche das Konstruktive.
Wesel: "Es ist costum, Gewohnheit, nicht Recht!"
Ashitaka , Samstag, 31.05.2014, 20:32 (vor 3875 Tagen) @ azur
Hallo azur,
lass uns mal bitte langsam ein Ende finden.
lass dir doch einfach mehr Zeit. Weniger Beiträge, mehr Zeit für ein solches Thema.
Auf die Segmente bezogen werden keine Ansprüche, sondern Gewohnheiten
gepflegt.
Das stimmt so nicht: Im Gegensatz zu Zession, Zedieren usw., ist
beanspruchen sprachlich dach ganz anders benutzt.
Es kann vieles beansprucht werden. Nicht nur ein Anspruch auf ein
Verhalten anderer.
Weil ein Recht immer "subjektiv" beansprucht werden muss, weißt du ganz genau, was unterschieden werden muss (costum / law). Subjektives Recht war und bleibt immer ein rechtlicher Anspruch eines Rechtsträgers. Und für "diesen" subjektiven Anspruch des Rechtsträgers bedarf es des objektiven Rechts (Normen, Gesetze, Ordnung), welches erst einmal gesetzt sein muss und gepflegt wird. Vorher wurden Gewohnheiten gepflegt. Wenn du bei Wesel auch nur eine Stunde zur Rechtsentstehung beigewohnt hast, dann frage ich mich, wie du seine Darstellung interpretierst, dass damalige Segmente im Falle eines Mordes oftmals nichts taten, ja den Täter nicht einmal bestraften, während in anderen Fällen Menschen die Horden verlassen mussten. Wesel machte klar, dass die Gewohnheit durch keine starre Kontinuität gekennzeichnet ist, weshalb auch nicht im entferntesten von einem subjektiven Anspruch auf Grundlage einer in irgendeiner Art & Weise (Rituale, Malerei) objektiv festgehaltenen Gewohnheit gesprochen werden kann. Alles entwickelte sich, war Fluktuationen unterworfen.
Ja, aus Gewohnheit, Sitten und Gebräuchen wurde Gewohnheitsrecht, welches
zur wichtigen Quelle des Rechts wird.
Warum beschreibt Wesel dann einen knallharten Wechsel von Gewohnheit über Unterwerfung/Herrschaft zum Recht?! Wesel erkennt meiner Meinung nach zurecht, dass die Atomisierung (Schaffung des Indivduum als Rechtssubjekt) die Zündung des objektiven Rechts war. Segmente wurde zerschlagen und das Individuum stand fortan als Rechtssubjekt im Raum. Und Rechtssubjekte können nur dort entstehen, wo objektives Recht gesetzt ist, wo Rechtsordnungen, wo Rechtsetzung durch Herrschaft erfolgte. Das erklärt er in seinen Schriften bis ins letzte Detail. Die Vorstellung eines allmählichen Übergangs ist nicht haltbar!
Ja, aber das zielte auf einen Ersatz des tatsächlichen
Herrschaftverlustes bzw. die Un-gewohnheit ab (auf Vergangenheit
bezogen).
Ja und? Es geht um die Verteidigung und Druchsetzung von eigenen
Interessen.
Nicht "ja und?"! Es gab kein objektives Recht, weshalb auch kein subjektives Recht bestand.
Es gab keine Ansprüche der lineages untereinander, die sich an einer
höheren Ordnung ausrichten, sondern nur an Gewohnheiten (costums) und
deren Pflege.
Ja, das macht doch aber dennoch auch eine wesentliche Basis des ständigen
Umgangs miteinander aus. Dort wie hier heute.
Dass Gewohnheit eine Basis des täglichen Miteinanders ist, bestreite ich in keinster Art und Weise. Aber Gewohnheit und Recht sind grundsätzlich verschieden. Kein Übergang, sondern Unterwerfung, Herrschaft und dadurch erst die Rechtsetzung (objektiv) und subjektives Recht für die Rechtsträger. Was an Gewohnheiten anschließend für den Legitimitätsglauben der Herrschaft genutzt wird, bezieht sich auf materielles Recht. Aber ich meine du siehst es falsch, die Gewohnheit selbst wurde nicht zum Recht, sondern hat es höchstens materiell beeinflusst. So erklärt es Wesel doch auch.
Ein Anspruch setzt Rechtsetzung voraus, Normen, an denen sich
die An-Sprüche ausrichten.
Ein Anspruch, im heutigen Sinne, wie in dessen Legaldefinition im
'BGB-Haupt-Verjährungsparagrafen' definiert.Aber schon vorher gibt es doch Willen.
Der Wille aber ist kein Recht.
Es ist kein Sprecher der Gruppe normiert (keine
Person für subjektives Recht).
Das stimmt so auch keinesfalls. Denn Menschen haben auch vorher ganz
besondere Beziehungen etwa zu eigenen Angehörigen. Geheiratet wird z. B.
nicht nur in Rechtsordnungen.
Der Sprecher ist nicht normiert, keine Norm, keine Setzung. Das beschreibt Wesel ebenfalls in seiner Entstehungsanalyse. Er wird ausschließlich von der Gewohnheit getragen. Wäre unsere Diskussion nicht so festgefahren auf begriffliche Spitzfindigkeiten, würde ich gar nachdenklich behaupten, der Sprecher wird von der Vergangenheit getragen, während das Recht auf die Zukunft (an-) gerichtet ist. Aber vergiss den Satz.
Wer hat nie anders denken gelernt? Was heißt das überhaupt? Nie anders
denken gelenrt zu haben.
Lese die Beiträge doch einfach noch mal und klammere all das, was du zu falsifizieren versuchts aus. Dann siehst du, was "anders denken" bedeutet.
Eigen und fremd schlagen sich im Recht nieder. Es ist aber kein Apfel der
Erkenntnis, der irgendwann auf den Boden fiel. Und 'sehet: sie erkannten
fremd und eigen.'!
Nein, die Vorstellung des "Eigen" war kein Theaterstück, sondern eine Anpassung an neue Umstände, an die objektive Rechtsetzung des Herrschenden.
Eigentum (die Eigenschaft selbst) reifte nicht aus, es wurde
nur immer mehr Personen als Recht gesetzt.
Also das würde den Rechtshistoriker Wesel schlicht entsetzen, bei dem ich
sogar Untericht hatte und mit dem ich auch schon eoin paar mal sprach.
Ja? In welchem Jahr?! Das würde mich jetzt mal brennend interessieren. In welchen Jahren?! Und zum Entsetzen, Wesel beschreibt nichts anders, als dass Recht erst durch Herrschaft entstand. Ich skizziere jetzt nicht noch mal den Thread auf. Schau dir doch seine Liteatur zur Entstehung des Rechts einfach noch mal an und zitiere mir, dass er eine andere Schlußfolgerung trifft. Mir schwebt Wesels Satz "Es ist costum, Gewohnheit, nicht Recht!" nach allen Auffrischungen, die ich mir die letzten tage zwischendurch gegeben habe, im Kopf. Und was ist daran falsch, dass im Laufe der Jahrhunderte immer mehr Menschen ein Recht auf Eigentum gesetzt wurde, es Gesetz (objektives Recht) wurde?!
Herzlichste Grüße,
Ashitaka
--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.
Auch vor einer Rechtsordnung, oder dem Gewohnheitsrecht gab es Menschen, Sachen, fremd und eigen
azur , Sonntag, 01.06.2014, 01:27 (vor 3875 Tagen) @ Ashitaka
Hallo Ashitaka,
schließe mich RogRog an: Niemand ist hier Dein Erklärbär. Zumal Du offenbar nicht verstehst.
lass uns mal bitte langsam ein Ende finden.
lass dir doch einfach mehr Zeit. Weniger Beiträge, mehr Zeit für ein
solches Thema.
Bei Deinem Missverständnis zu Darlehen und Kredit, hat es ja Erkenntnis gegeben. Das scheint hier nichts zu werden. Damit ist es vermutlich sinnlos.
Zu Deinem Betreff. Du musst Fundstellen benennen, die Du entweder zitierst oder angeboten hast. Zumal auf Nachfrage. Das sind ja schon mal Grundlagen für eine solide Diskussion.
Desweiteren: siehe: http://www.dict.cc/englisch-deutsch/custom.html
Und zwar nächstes Mal vorher! Das heißt nicht nur Sitte und Gebrauch, sondern wird auch für Gewohnheitsrecht gebraucht.
Vor dem gesetzten Recht (sieh selbst, was das bedeutet!), gibt es bereits Gewohnheitsrecht. Und auch dazu parallel.
Dieses Gewohnheitsrecht ist vielfach später weitergeführt, übernommen und weiterentwickelt worden (zumal außerhalb des kontinentalen Rechtskreises). Siehe den Link zu den Rechtsbüchern (man sollte schon nachlesen, wenn es einen wirklich interessiert).
Wesel ist ja nicht der erste, der sich für die Nuer interessiert: http://de.wikipedia.org/wiki/Edward_E._Evans-Pritchard, der natürlich englische Termini benutzt.
Aber wie auch immer. Natürlich gibt es vor einer Rechtsordnung bereits Menschen, und Dinge, fremde und eigene. Es ist schwer zu verstehen, wie dies nicht verstanden werden kann.
Auf die Segmente bezogen werden keine Ansprüche, sondern
Gewohnheiten
gepflegt.
Ashitaka, etwas beanspruchen heißt etwas zu wollen oder zu begehren. Das kann man auch völlig ohne Rechtsordnung.
Im Gegensatz zum zedieren, hat etwas in Anspruch nehmen wollen, doch eine viel weitere sprachliche Basis, und das in diesem Falle auch nicht zufällig.
Das stimmt so nicht: Im Gegensatz zu Zession, Zedieren usw., ist
beanspruchen sprachlich dach ganz anders benutzt.
Es kann vieles beansprucht werden. Nicht nur ein Anspruch auf ein
Verhalten anderer.
Weil ein Recht immer "subjektiv" beansprucht werden muss, weißt du ganz
genau, was unterschieden werden muss (costum / law).
Du weißt ja mal wieder nicht, womit Du da hantierst, als seiest Du im Recht irgendwie bewandert!
Man kann auch andere Instrumente benutzen, als das Recht. Wenn jemand oder welche z. B. zu einem Leopardenfellman der Nuer geht oder gehen und klagend udn fordernd, dass der die für Konflikte und Ausgleich üblichen Methoden und Verfahrensweise ausübt, dann ist das doch so, als ob man zu einem Richter geht.
Natürlich gibt es keine eigentlichen subjektiven Rechte im vorrechtlichen Bereich. Aber dem Ähnliches.
Zumal im Gewohnheitsrecht.
Subjektives Recht war
und bleibt immer ein rechtlicher Anspruch eines Rechtsträgers.
Ach nee, der Ashitaka kann einen aber auch überraschen! Wo habe ich etwas anders gesagt? Nur so proforma, denn es kommen ja auch Fragen keine Antworten.
Und für
"diesen" subjektiven Anspruch des Rechtsträgers bedarf es des objektiven
Rechts (Normen, Gesetze, Ordnung), welches erst einmal gesetzt sein muss
und gepflegt wird. Vorher wurden Gewohnheiten gepflegt.
Und was ist im Gewohnheitsrecht? Ashitaka, Du hastdoch keine Ahnung vom Recht und willst über Rechtshistorie sicher bescheid wissen? Das ist hier wieder nur das, was sich Dir erschlossen zu haben scheint, aber nicht mehr!
Wenn du bei Wesel
auch nur eine Stunde zur Rechtsentstehung beigewohnt hast,
Das ist jetzt hier Lyrik!
dann frage ich
mich, wie du seine Darstellung interpretierst, dass damalige Segmente im
Falle eines Mordes oftmals nichts taten, ja den Täter nicht einmal
bestraften, während in anderen Fällen Menschen die Horden verlassen
mussten.
Das liest Du wo? Fundstelle!
Wesel machte klar, dass die Gewohnheit durch keine starre
Kontinuität gekennzeichnet ist,
Do, die sind oftmals ziemlich stabil, so wie es jahrhundertealte Sitten und Gebräuche gibt (u. a. im Bereich von z. B. Fortpflanzungs- und Nahrungstabus). Und auch das Recht entwickelt sich dort fortwährend weiter. Allein seit Bestehen der BRD, mal abgesehen von der Zeit zuvor.
Was also sollte daran besonders sein.
Außerdem: Fundstelle (das geht so Ashitaka: Titel, Auflage, Seite)
weshalb auch nicht im entferntesten
von einem subjektiven Anspruch auf Grundlage einer in irgendeiner Art &
Weise (Rituale, Malerei) objektiv festgehaltenen Gewohnheit gesprochen
werden kann.
Was? Warum sollte das so generell stimmen. Das ist doch gegen jedes Allgemeinwissen.
Alles entwickelte sich, war Fluktuationen unterworfen.
Ach nee, das ist doch aber wahrlich a) nichts besonderes und b) nicht zu generalisieren.
Ja, aus Gewohnheit, Sitten und Gebräuchen wurde Gewohnheitsrecht,
welches
zur wichtigen Quelle des Rechts wird.
Warum beschreibt Wesel dann einen knallharten Wechsel von Gewohnheit über
Unterwerfung/Herrschaft zum Recht?!
Wo macht er das? Fundstelle!
wieder: Ist das Recht "kanllhart" irgendwann entstanden? Und nachher war alles anders? Das ist eine Prozess, ein langer, und der ein Weichbild zeigt. Und das ist ja in allen Dingen so.
Zumal Ashitaka: Nochmal die Frage: Soll das an einer Stelle passiert sein und von dort aus exportiert worden sein?
Wesel erkennt meiner Meinung nach
zurecht, dass die Atomisierung (Schaffung des Indivduum als Rechtssubjekt)
die Zündung des objektiven Rechts war.
Das ist nicht die Zündung, sondern treibt diesen Prozess voran. Das Individuum ist doch auch nicht dadurch entstanden, dass es als Rechtssubjekt verstanden wurde!
Auch das habe ich ja schon erklärt, aber Du hörst ja nicht hin.
Segmente wurde zerschlagen
"Knallhart", von einem der es plötzlich konnte .
und das
Individuum stand fortan als Rechtssubjekt im Raum.
Achwas. Völlig irrige Vorstellung!
Das ist hier nicht wie beim Baum der Erkenntnis oder der Genesis.
Und Rechtssubjekte
können nur dort entstehen, wo objektives Recht gesetzt ist, wo
Rechtsordnungen, wo Rechtsetzung durch Herrschaft erfolgte.
Nein, auch im Gewohnheitsrecht gibt es Rechtsubjekte. Und auch in den Konfliktlösungsmechnismen vorher gibt es vergleichsbares. Jemand oder welche wollen etwas erreichen. Und wenn die das üblicherweise dürfen, dann hat das Effekt.
Und vergessen wir auch nicht sogeannte Machtwörter der Herrscher, die gleich einem Urteil wirken.
Hatte früher eine ganz andere Bedeutung: http://de.wikipedia.org/wiki/Machtwort
Galt, auch wenn es nicht irgendwie gesetztes Recht wurde.
Das erklärt er
in seinen Schriften bis ins letzte Detail. Die Vorstellung eines
allmählichen Übergangs ist nicht haltbar!
Ja, aber das zielte auf einen Ersatz des tatsächlichen
Herrschaftverlustes bzw. die Un-gewohnheit ab (auf Vergangenheit
bezogen).
Ja und? Es geht um die Verteidigung und Druchsetzung von eigenen
Interessen.
Nicht "ja und?"! Es gab kein objektives Recht, weshalb auch kein
subjektives Recht bestand.
Ja, aber doch Interessen! Eigene Interessen, die man durchsetzt oder verteidigt.
Und vor allem: Es gab und gibt auch aus Gewohnheitsrecht subjektive Rechte. Was denn sonst? Und Gewohnheitsrecht ist eigentlich kein objektives Recht, nicht?
http://de.wikipedia.org/wiki/Objektives_Recht
(Das kann vielleicht nicht jeder wissen, aber dann sollte er mit Behauptungen vorsichtig sein)
Es gab keine Ansprüche der lineages untereinander, die sich an einer
höheren Ordnung ausrichten, sondern nur an Gewohnheiten (costums)
und
deren Pflege.
Ja, das macht doch aber dennoch auch eine wesentliche Basis des
ständigen
Umgangs miteinander aus. Dort wie hier heute.
Dass Gewohnheit eine Basis des täglichen Miteinanders ist, bestreite ich
in keinster Art und Weise. Aber Gewohnheit und Recht sind grundsätzlich
verschieden.
Das lässt sich, siehe allein das wichtige, ungesetzte Gewohnheitsrecht, so eben nicht sagen!
Kein Übergang, sondern Unterwerfung, Herrschaft und dadurch
erst die Rechtsetzung (objektiv) und subjektives Recht für die
Rechtsträger.
Ach Ashitaka, so willst Du es sehen. Dabei ist das doch viel zu grob. Und lebensfern. Da kam nicht mit einem Male jemand aus dem Nichts mit Gesetzen und unterwarf.
Die Römer z. B. hatten oft ihr Gesetze für sich, und die Barbaren hatten das eigenes. Schweizer Garden, mit einer sehr langen und spannenden Geschichte) handeln immer aus, dass sie nur ihrem Recht und Gerichten unterworfen sind.
Und wenn eine Dorfgemeinschaft z. B. etwas für die Allmende oder anderes beschloss, oft nicht nur auf den Moment beschlossen, sonder weil es zur Gewohnheit wird und über lange Jahre gelten soll, dann ist das auch so etwas wie Gewohnheitsrecht, zumal wenn es auf Stammesebene erfolgt.
Was an Gewohnheiten anschließend für den
Legitimitätsglauben der Herrschaft genutzt wird, bezieht sich auf
materielles Recht.
Ashitaka! Du weißt, dass Du hier schon wieder etwas Neues in die Diskussion ziehst! Was bedeutet die Abgrenzung von materiellem Recht?
Das kann also doch so gar nicht stimmen!
Natürlich ist auch das formelle Recht in ähnlicher Weise entstanden.
Und überhaupt stimmt der Satz auch sonst nicht.
Aber ich meine du siehst es falsch, die Gewohnheit
selbst wurde nicht zum Recht, sondern hat es höchstens materiell
beeinflusst.
Wenn Gewohnheitsrecht formuliert wird und gesetzeskraft erlangt, dann sowie doch!
Und oft wurde bei neuen Herren ausgemmacht, dass Gewohnheitsrecht akzeptiert wird. Und zwar sehr häufig. Oft hatten neue Herrschaften gar nicht das dort gebrauchte oder auch eingeübte Recht - und auch keine Durchsetzungsmöglichkeiten.
So erklärt es Wesel doch auch.
Was?!!1! Aber ganz bestimmt nicht. Siehe allein Wohnraumnutzung in mittelalterlichen Städten.
Ein Anspruch setzt Rechtsetzung voraus, Normen, an denen sich
die An-Sprüche ausrichten.
Ein Anspruch, im heutigen Sinne, wie in dessen Legaldefinition im
'BGB-Haupt-Verjährungsparagrafen' definiert.
Egänzung: natürlich beanspruchen Leute auch etwas ohne gesetztes Recht, ja auch noch heute oft, ohne Recht ().
Aber schon vorher gibt es doch Willen.
Der Wille aber ist kein Recht.
Es geht nicht darum, dass Wille eines jeden zum Recht wird (denn der Wille des Gesetzgebers wird das eben meist ganz genau).
Sondern um die Erheblichkeit des Willes der Menschen. Wenn jemand seine Sachen nicht hergeben will, dann sieht er diese als seine, und will, dass das so bleibt, außer will es eben hergeben, etwa in einem Tausch.
Einer der wesentlichesten Bausteine im Zivilrecht ist ja bis heute die Willenserklärung (Fachbegriff). Die lernt man gründlichst im ersten Jurasemester kennen.
Auch vor eine Rechtsordnung wollen Menschen Dinge haben, die sie noch nicht haben. Oder etwas mit Sachen machen, die sie erzeugen, sammeln oder jagen. Sachen die zu ihnen gehören.
Es ist kein Sprecher der Gruppe normiert (keine
Person für subjektives Recht).
Das stimmt so auch keinesfalls. Denn Menschen haben auch vorher ganz
besondere Beziehungen etwa zu eigenen Angehörigen. Geheiratet wird z.
B.
nicht nur in Rechtsordnungen.
Der Sprecher ist nicht normiert, keine Norm, keine Setzung. Das beschreibt
Wesel ebenfalls in seiner Entstehungsanalyse. Er wird ausschließlich von
der Gewohnheit getragen. Wäre unsere Diskussion nicht so festgefahren auf
begriffliche Spitzfindigkeiten, würde ich gar nachdenklich behaupten, der
Sprecher wird von der Vergangenheit getragen, während das Recht auf die
Zukunft (an-) gerichtet ist. Aber vergiss den Satz.
ja, was denn nun? Vergessen? Spitzfindigkeiten - das von Dir! Zum einen gehts Du wirklich, nun sgen wir es mal, innovativ mit Begriffen um, die anderes benutzt werden in den Fächern, um die es hier geht.
Wer hat nie anders denken gelernt? Was heißt das überhaupt? Nie
anders
denken gelenrt zu haben.
Lese die Beiträge doch einfach noch mal und klammere all das, was du zu
falsifizieren versuchts aus. Dann siehst du, was "anders denken" bedeutet.
Ach Ashitaka, was soll denn das werden...
Du bist hier der innovative Neudenker, der es genau weiß?
Dafür spricht eigentlich - imho - nichts.
Eigen und fremd schlagen sich im Recht nieder. Es ist aber kein Apfel
der
Erkenntnis, der irgendwann auf den Boden fiel. Und 'sehet: sie
erkannten
fremd und eigen.'!
Nein, die Vorstellung des "Eigen" war kein Theaterstück, sondern eine
Anpassung an neue Umstände, an die objektive Rechtsetzung des
Herrschenden.
Das behauptest Du gegen jedes Argument.
Du hast doch zuletzt selbst geschrieben, dass der eigen Besitz von anderen überfallen werden kann. Das heißt, dass es den anderen doch nicht gehört.
Natürlich gibt es früh eine Vorstellung von zu einem gehörig und zu einem anderen. Die Menschen hatten doch auch eigene Anziehsachen, Amulette, Angehörige usw.
Die waren doch nicht bescheuert. Ebensowenig wie Ureinwohner am Amazonas heute.
Eigentum (die Eigenschaft selbst) reifte nicht aus, es wurde
nur immer mehr Personen als Recht gesetzt.
Also das würde den Rechtshistoriker Wesel schlicht entsetzen, bei dem
ich
sogar Unterricht hatte und mit dem ich auch schon ein paar mal sprach.
Ja? In welchem Jahr?! Das würde mich jetzt mal brennend interessieren.
In
welchen Jahren?!
Kannst Du nicht glauben? Wesel ist Prof. an der FU Berlin, Rechtswissenschaft. Habe dort von 92 bis 98 Rechtswissenschaften studiert (2 OPs mit langen Genesungsverlauf, Auslandsaufenhalte USA, 2. Kind, Frau hat promoviert). Er hat verwandte Themen untersucht, wie „mein“ Prof., der Rechtssoziologe. Rechtstatsachenforschung grenzt in einigem an Rechtsgeschichte. Also gab es da Berührungen. Und er hat in dem großen Blatt geschrieben, in der eine enge Verwandte Redakteurin war. Das gab auch Gespräch, also vor allem das, was er schrieb.
Habe bei ihm auch Zivilrecht gehört, was er auch halten musste, ihm als Rechtshistoriker aber nicht so lag. Das nur am Rande.
Auch körperlich großer Mann, weißes üppiger Schopf, damals keine Brille und Bart, damals immer Winters mit einem Wintermantel mit Fellfutter. Muss ich noch Genaueres beschreiben?
Und zum Entsetzen, Wesel beschreibt nichts anders, als
dass Recht erst durch Herrschaft entstand.
Erstens ist das doch im groben gar keine Frage, eher in den Stufen, die es nahm. Und zweitens ist das eben zu präzisieren. Und entspringt doch eher Deiner Konzeption. Wesel beschreibt sehr wohl Gewohnheitsrecht, dass ja kein gesetztes Recht ist. Und das sehen nicht nur die Romanisten so, sondern auch die Germanisten (ehe jemand fragt: Das kommt ursprünglich aus der Rechtswissenschaft und wurde von der Sprachwissenschaft später verwendet).
Ich skizziere jetzt nicht noch
mal den Thread auf. Schau dir doch seine Liteatur zur Entstehung des Rechts
einfach noch mal an und zitiere mir, dass er eine andere Schlußfolgerung
trifft. Mir schwebt Wesels Satz "Es ist costum, Gewohnheit, nicht Recht!"
nach allen Auffrischungen, die ich mir die letzten tage zwischendurch
gegeben habe, im Kopf.
Gewohnheitsrecht ist kein gesetztes Recht. Sondern wurde in vielen Fällen später gesetzt. Sogar heute gibt es das, wie auch die vergleichbare, sogenannte betriebliche Übung. Und sogar Handelsbräuche werden noch heute gerichtlich berücksichtigt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Handelsbrauch
http://de.wikipedia.org/wiki/Gewohnheitsrecht
Geltung als Rechtsquelle
Auch in der bundesdeutschen Rechtsordnung ist die Möglichkeit gewohnheitsrechtlich begründeter (einfachrechtlich geltender) Regeln grundsätzlich anerkannt.[6]
http://de.wikipedia.org/wiki/Gewohnheitsrecht - Geltung_als_Rechtsquelle
Vorsicht also mit zu einfachen Schlussfolgerungen. Zumal bei Unkenntnis der Materie, wie bei Dir.
Das wäre überhaupt ganz schön: Woher kommt bei Dir häufig die Bestimmtheit der Aussagen?
Aber nun fragst Du ja zum Glück:
Und was ist daran falsch, dass im Laufe der
Jahrhunderte immer mehr Menschen ein Recht auf Eigentum gesetzt wurde, es
Gesetz (objektives Recht) wurde?!
Nichts. Der stimmt.
Es ändert nur nichts daran, dass das a) nicht zediert wird, sondern es gilt halt für bestimmte Orte oder Menschen (rechtwissenschaftliche oder soziologisch sogenannte Adressaten einer Norm, oder Normadressaten (es war zunächst ja oft z. B. nur einen Marktflecken oder eine – für heute Maßstäbe kleine Städte usw. gemacht. Die Haus- und bestenfalls die eigentliche niedere Gerichtsbarkeit hatte meist keine herrschaftlichen Normen, und die hohe und die peinliche Gerichtsbarkeit – alles Standard-Fachbegriffe), reichte noch nicht immer zu allen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Niedere_Gerichtsbarkeit
Überhaupt war doch im frühen Recht vieles nicht ansatzweise so entwickelt und formuliert, wie das nun schon seit gut 100 Jahren üblich ist. Über Eigentum und Besitz wurde zwischen 1800 – 1900 präziser gedacht. Das römischen Recht war da ja auch in vielem ja anderes: Hast Du ja gelesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Possessio_civilis
(das uns am besten bekannte, und höchst entwickelte alte Recht – Hamurapi ist ja nichts dagegen – ist das römische, eine der Grundlagen unseres Rechts, weil ewig rezipiert und verwendet. ist ein Kosmos für sich. Wird immer noch aufwendig erforscht. Ein Freund promovierte darin. Bei dem eine Prof. bei dem ich Rechtsgeschichte das erste Mal vollständig hörte.)
Und auch die Gerichtspraxis war mit dem heutigen schwer vergleichbar.
So, nun schau ich noch mal in das andere, und dann sollte es genügen.
Viele freundliche Grüße
azur
--
ENJOY WEALTH
(Groß-Leucht-Reklame am Gebäude Lehmann-Brothers/NY)
Meide das Destruktive - suche das Konstruktive.
Erkenntnisreise, die halt andauert.
Ashitaka , Sonntag, 01.06.2014, 13:34 (vor 3874 Tagen) @ azur
Hallo Azur,
Zu Deinem Betreff. Du musst Fundstellen benennen, die Du entweder zitierst
oder angeboten hast. Zumal auf Nachfrage. Das sind ja schon mal Grundlagen
für eine solide Diskussion.
Ich habe dir Uwe Wesels "Enstehung von Recht in frühesten Gesellschaften" ans Herz gelegt. Mach was daraus.
Und zwar nächstes Mal vorher! Das heißt nicht nur Sitte und Gebrauch,
sondern wird auch für Gewohnheitsrecht gebraucht.
Und Uwe Wesel sieht es nicht als Recht. Stinkt dir das, dass jemand, bei dem du angeblich Vorlesungen besucht hast, zu der Schlußfolgerung kommt, dass Gewohnheiten ohne Rechtsordnung eben kein Recht darstellen?!
Vor dem gesetzten Recht (sieh selbst, was das bedeutet!), gibt es bereits
Gewohnheitsrecht. Und auch dazu parallel.
Es ist kein Recht! Wesel lesen!
Dieses Gewohnheitsrecht ist vielfach später weitergeführt, übernommen
und weiterentwickelt worden (zumal außerhalb des kontinentalen
Rechtskreises). Siehe den Link zu den Rechtsbüchern (man sollte schon
nachlesen, wenn es einen wirklich interessiert).
Es war kein Recht, kann also auch nicht weitergeführt werden!
Wesel ist ja nicht der erste, der sich für die Nuer interessiert:
http://de.wikipedia.org/wiki/Edward_E._Evans-Pritchard, der natürlich
englische Termini benutzt.
Nicht nur Pritchard interessierte sich als Ethnologe für die Nuer. Und Wesel setzt dem ganzen einen rechtswissenschaftlichen Deckel auf, indem er die Forschung einiger Wissenschaftler als "Gewohnheit" vom Recht abgrenzt. Auf Grundlage der Punkte, die ich hier hervorgebracht habe: "Keine Zentralinstanz, kein objektives Recht, damit auch kein subjektives Recht, keine Rechtsträger, sondern Menschen, die nach Gewohnheit lebten.
Ashitaka, etwas beanspruchen heißt etwas zu wollen oder zu begehren. Das
kann man auch völlig ohne Rechtsordnung.
Es bedeutet nicht "Wille äußern", sondern den Willen bzw. das Begehren als legitim zu erachten. Was braucht es dafür?! Richtig, Objektivität. Ist Gewohnheit objektiv?! Nein. Gewohnheit kann wegen der fehlenden Objektivität kein Anspruch sein, ein Recht hingegen immer!
Du weißt ja mal wieder nicht, womit Du da hantierst, als seiest Du im
Recht irgendwie bewandert!
Ist der Herr Oberlehrer vielleicht ein klein wenig beleidigt?!
Man kann auch andere Instrumente benutzen, als das Recht. Wenn jemand oder
welche z. B. zu einem Leopardenfellman der Nuer geht oder gehen und klagend
udn fordernd, dass der die für Konflikte und Ausgleich üblichen Methoden
und Verfahrensweise ausübt, dann ist das doch so, als ob man zu einem
Richter geht.
Verfahrensweisen?! Wie ein Richter?! Nach welchen Verfahrensvorschriften?! Nach welchem Recht?! Es gab kein Recht.
Natürlich gibt es keine eigentlichen subjektiven Rechte im vorrechtlichen
Bereich. Aber dem Ähnliches.
Danke für den Satz: "Es gab ähnliches!" Das bedeutet im Umkehrschluss, dass die spätere Rechtsordnung den costums materiell (inhaltlich) ähnlich war, aber in keinster weise formell, keine Überführung von Gewohnheit in Recht. Nur im materiellen Sinne! Die spätere Rechtsordnung ist erstmalig objektiv! Gewohnheit ist nicht objektiv. Wie du schon sagst, ein daraus greifbares, subjektives Recht des Individuums gab es vorher nicht.
Und was ist im Gewohnheitsrecht? Ashitaka, Du hastdoch keine Ahnung vom
Recht und willst über Rechtshistorie sicher bescheid wissen? Das ist hier
wieder nur das, was sich Dir erschlossen zu haben scheint, aber nicht
mehr!
Ich habe Wesels Schlußfolgerung zitiert. Es gab kein Gewohnheitsrecht bevor die Rechtswissenschaft mit dieser Annahme ins Spiel kam. Das Gewohnheitsrecht ist der Versuch, den turn, die für Recht notwendige Macht/Unterwerfung/Herrschaft durch eine selbständige Entwicklung von unten (dem Individuum) zu ersetzten. Die Atomisierung des Individuums, des späteren Rechtsträgers (Person), wird laut Wesel völlig falsch verstanden.
dann frage ich
mich, wie du seine Darstellung interpretierst, dass damalige Segmente im
Falle eines Mordes oftmals nichts taten, ja den Täter nicht einmal
bestraften, während in anderen Fällen Menschen die Horden verlassen
mussten.
Das liest Du wo? Fundstelle!
Im selben Kapitel, dass ich dir heir die ganze Zeit ans Herz lege.
Außerdem: Fundstelle (das geht so Ashitaka: Titel, Auflage, Seite)
Veralber mich doch nicht. War bei Wesel in Vorlesungen, hat sich angeblich schon mal mit ihm persönlich unterhalten und hat "Zur Entstehung von Recht in frühesten Gesellschaften" und den späteren Texten zur Reaktion noch nie was gehört. Du kannst auch gerne googln, ein paar Auszüge findest du sicher.
Warum beschreibt Wesel dann einen knallharten Wechsel von Gewohnheit über
Unterwerfung/Herrschaft zum Recht?!
Wo macht er das? Fundstelle!
"Zur Entstehung von Recht in frühesten Gesellschaften". Das musst du noch mal komplett lesen! Führt kein Weg dran vorbei.
Zumal Ashitaka: Nochmal die Frage: Soll das an einer Stelle passiert sein
und von dort aus exportiert worden sein?
Da ist sie wieder, die Vorstellung, dass die Schläge der Macht/Herrschaft einem Fahrplan ähnelten, ja gar als Exportprodukt (So müsst ihr bösen Herrscher es machen!) verpackt wurde. Azur, Macht & Herrschaft tauchten immer wieder auf, verschwanden und gebaren schließlich das, was wir heute weltweit bestaunen dürfen.
Wesel erkennt meiner Meinung nach
zurecht, dass die Atomisierung (Schaffung des Indivduum als Rechtssubjekt)
die Zündung des objektiven Rechts war.
Das ist nicht die Zündung, sondern treibt diesen Prozess voran. Das
Individuum ist doch auch nicht dadurch entstanden, dass es als
Rechtssubjekt verstanden wurde!
Nein, gewiss nicht. Es ist dadurch entstanden, dass Macht die Segmente zerschlug und damit das Individuum gebar. Schon allein die Segmente dürften dir doch zu denken geben, dass es sowas wie eine Person als Rechtsträger nicht gab, Gewohnheit somit auch kein Recht ist. Aber du hast es ja bereits erkannt, "es war dem sehr ähnlich!"
Auch das habe ich ja schon erklärt, aber Du hörst ja nicht hin.
Ich lese jeden deiner Sätze.
Und Rechtssubjekte
können nur dort entstehen, wo objektives Recht gesetzt ist, wo
Rechtsordnungen, wo Rechtsetzung durch Herrschaft erfolgte.
Nein, auch im Gewohnheitsrecht gibt es Rechtsubjekte.
Seit wann gibt es das Gewohnheitsrecht der Rechtswissenschaften?! Richtig, seitdem es Recht gibt.
Und auch in den
Konfliktlösungsmechnismen vorher gibt es vergleichsbares. Jemand oder
welche wollen etwas erreichen. Und wenn die das üblicherweise dürfen,
dann hat das Effekt.
"Recht" und "Wille" sind zwei völlig unterschiedliche Baustellen. Und wieder: "vorher gibt es vergleichbares!" Das heisst: "Etwas anderes als Recht"
Nicht "ja und?"! Es gab kein objektives Recht, weshalb auch kein
subjektives Recht bestand.
Ja, aber doch Interessen! Eigene Interessen, die man durchsetzt oder
verteidigt.
Und du bist Rechtsexperte?! Ist die Durchsetzung eines Interesses nun "Recht"?!
Und vor allem: Es gab und gibt auch aus Gewohnheitsrecht subjektive
Rechte. Was denn sonst?
Es gab vor den Rechtsordnungen "Gewöhnliches", aber kein "subjektives Recht". Niemand stellte eine Willensäußerung bzw. Tat als legitim dar, indem er sich auf eine objektive Norm (Rechtinstitut) bezog!
Und Gewohnheitsrecht ist eigentlich kein objektives
Recht, nicht?
Es gab in Gesellschaften ohne Rechtsordnung (Rechtsinstitut) kein Recht. Das Gewohnheitsrecht wurde erst als Teil des Instituts erklärt, als das Institut, die Rechtsordnung, die Rechtsetzung geschehen war.
Kein Übergang, sondern Unterwerfung, Herrschaft und dadurch
erst die Rechtsetzung (objektiv) und subjektives Recht für die
Rechtsträger.
Ach Ashitaka, so willst Du es sehen. Dabei ist das doch viel zu grob. Und
lebensfern. Da kam nicht mit einem Male jemand aus dem Nichts mit Gesetzen
und unterwarf.
Genau, diese kindliche Vorstellung, wie du sie kritisierst, sie liegt niemandem am Herzen. Die Macht/Herrschaft entwickelte sich über Jahrtausende und tauchte immer wieder schlagartig (mit Gewalt/Unterwerfung) auf. Bis zumindest die uns noch archäologisch zugänglichen Dynastien eine Herrschaft schufen, die Rechtsordnungen ermöglichte.
Und wenn eine Dorfgemeinschaft z. B. etwas für die Allmende oder anderes
beschloss, oft nicht nur auf den Moment beschlossen, sonder weil es zur
Gewohnheit wird und über lange Jahre gelten soll, dann ist das auch so
etwas wie Gewohnheitsrecht, zumal wenn es auf Stammesebene erfolgt.
Wenn eine Herrschaft eine Rechtsordnung setzte, dann ja. Die Gewohnheit hingegen nicht.
Was an Gewohnheiten anschließend für den
Legitimitätsglauben der Herrschaft genutzt wird, bezieht sich auf
materielles Recht.
Ashitaka! Du weißt, dass Du hier schon wieder etwas Neues in die
Diskussion ziehst! Was bedeutet die Abgrenzung von materiellem Recht?
Ist "Materielles Recht" etwas neues?! Ich dachte du könntest dem folgen. Ist das heutige Gewohnheitsrecht materielles oder formelles Recht?! Überleg mal, dann ergibt die Einflussnahme der Gewohnheiten (costums) auf das spätere Gewohnheitsrecht auch einen Sinn. Dass die damalige Gewohnheit und daas heutige Gewohnheitsrecht "ähnlich" sind, das hast du ja schon selbst geschrieben. Warum sind diese beiden Eigenschaften ähnlich?! Richtig, weil sie die gleichen Inhalte (materiell) betreffen.
Und oft wurde bei neuen Herren ausgemmacht, dass Gewohnheitsrecht
akzeptiert wird. Und zwar sehr häufig. Oft hatten neue Herrschaften gar
nicht das dort gebrauchte oder auch eingeübte Recht - und auch keine
Durchsetzungsmöglichkeiten.
Beispiel?! Wo hat sich Gewohnheitsrecht unabhängig von einer Rechtsetzung des Herrschers entwickelt?! Klopfte er an und frug vorher, ob es den Menschen "recht sei", dass er sie unterwarf?! Du hast Vorstellungen!
Auch vor eine Rechtsordnung wollen Menschen Dinge haben, die sie noch
nicht haben. Oder etwas mit Sachen machen, die sie erzeugen, sammeln oder
jagen. Sachen die zu ihnen gehören.
Dass die Menschen einen "Willen" haben, streite ich doch gar nicht ab. Wie könnte man. Aber Sachen gehörten niemandem, sondern sie wurden tatsächlich beherrscht. Welche objektive Instanz sollte da gewesen sein, um angehört zu werden. Es gab Segmente, die nach Gewohnheit handelten, aber keine Gewohnheit als Recht beanspruchten. Denn...
Es ist kein Sprecher der Gruppe normiert (keine
Person für subjektives Recht).
Das stimmt so auch keinesfalls. Denn Menschen haben auch vorher ganz
besondere Beziehungen etwa zu eigenen Angehörigen.
Beschäftige dich mal mit dem Wesen einer Norm. Eine Norm wird von zwischenmenschlichen Beziehungen nicht erschüttert, sondern gesetzt (Vorschrift). In frühen Gesellschaften wurde nichts vorgeschrieben.
Nein, die Vorstellung des "Eigen" war kein Theaterstück, sondern eine
Anpassung an neue Umstände, an die objektive Rechtsetzung des
Herrschenden.
Das behauptest Du gegen jedes Argument.
Nein, dass behaupte ich mit vielen Argumenten (siehe Thread) und ohne die Möglichkeit deiner "gewohnten" Falsifizierung. Ist es das, was sich seit Tagen fesselt?! Dass die Falsifizierung aus den gewohnten Theorien heraus mißlingt?!
Du hast doch zuletzt selbst geschrieben, dass der eigen Besitz von anderen
überfallen werden kann. Das heißt, dass es den anderen doch nicht
gehört.
Andere Menschen. Sie nahmen den Menschen die tatsächliche Herrschaft über Sachen.
Natürlich gibt es früh eine Vorstellung von zu einem gehörig und zu
einem anderen. Die Menschen hatten doch auch eigene Anziehsachen, Amulette,
Angehörige usw.
Sie hatten "Anziehsachen, mulette, Angehörige". Aber nichts wurde als Negativ zur Fremdgehörigkeit als Eigen gedacht. Dafür hätte es Recht gebraucht, was man gar nicht hatte. Ich weiß, wie schwer es ist sich die damalige Kognition vorzustellen.
Die waren doch nicht bescheuert. Ebensowenig wie Ureinwohner am Amazonas
heute.
Das ist die typische Unterstellung einer "Dummstempellei" Nein Azur, die Menschen waren nicht bescheuert, sondern hatten kognitiv einfach keinen Zugang zu solchen Unterscheidungen. Es gab auch keinen Fernseher, in dem sie ihr Bewusstsein auf eine solche Wahrnehmung trainieren konnten.
Kannst Du nicht glauben? Wesel ist Prof. an der FU Berlin,
Rechtswissenschaft. Habe dort von 92 bis 98 Rechtswissenschaften studiert
Warum sollte ich dir das nicht glauben?! War damals auch einige Jahre in Berlin, ein paar hier wissen bei welchem Verlagshaus.
Mir schwebt Wesels Satz "Es ist costum, Gewohnheit, nicht
Recht!"
nach allen Auffrischungen, die ich mir die letzten tage zwischendurch
gegeben habe, im Kopf.
Gewohnheitsrecht ist kein gesetztes Recht.
Wo habe ich diese Behauptung aufgestellt?!
Vorsicht also mit zu einfachen Schlussfolgerungen. Zumal bei Unkenntnis
der Materie, wie bei Dir.
Jawohl, Herr Lehrer!
Das wäre überhaupt ganz schön: Woher kommt bei Dir häufig die
Bestimmtheit der Aussagen?
Eine Seite meiner Familie brachte mir bei, wie man sich gegen die im Vordergrund und im eigentlichen Interesse stehende Falsifizierungen (Stärkung des Selbstwertgefühls) und gezielte Wiederholungsfragen wehrt. Die Tatsache, dass viele ihr selektives Wissen dadurch zu verteidigen versuchen, dass sie nur so tun, als liege ihnen etwas an umfassenderen Erkenntnissen. Die Wissensverteidigung ist vielen schon schwer genug, verlangt viel Zeit. Die Ablehnung neuer Erkenntnise wird dadurch erkenntlich, dass argumentative Diskussionen in Unterstellungen (Laie etc.), beschränkte Modellierungen und eine Lobhudelei für Zufälle der wissenschaftlichen Selektion überlaufen. Der Typus ist durch eine völlige Abwesenheit einer Erkenntnissuche anhand von Möglichkeiten und neuen Blickwinkeln gezeichnet, verabscheut die Unvollkommenheit der Erkenntnisreise und sucht Nähe zu Personen, die bestehende Annahmen verteidigen. Es ist also nicht die Bestimmtheit der Aussage, sondern die Wahrnehmung des jeweiligen Gegenüber.
Und ich weiß dank einiger Rückfragen und Emailkontakte, dass ich auf Personen, die ähnlich ticken wie ich, ganz anders wirke.
Aber nun fragst Du ja zum Glück:
Danke Herr Lehrer, dass sie mich dran nehmen.
Und was ist daran falsch, dass im Laufe der
Jahrhunderte immer mehr Menschen ein Recht auf Eigentum gesetzt wurde, es
Gesetz (objektives Recht) wurde?!
Nichts. Der stimmt.
Danke Herr Lehrer, der Stand ja so auch im Lehrbuch. Den musste ich also wissen.
Herzlichst,
Ashitaka
--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.
Parturient montes, nascetur ridiculus mus - Für Interessierte: Mehr zum Gewohnheitsrecht und tut mir leid
azur , Montag, 02.06.2014, 00:02 (vor 3874 Tagen) @ Ashitaka
bearbeitet von unbekannt, Montag, 02.06.2014, 00:11
Hall Ashitaka,
es tut mir leid, aber auf soetwas kann man nicht mehr weiter antworten. Es reichen doch die ersten Absätze, wo einer, nach dessen Worten, neulich hier geschrieben, Wesel fast die Regale füllt, aber sich nicht in der Lage sieht, eine Seitenzahl zu nennen (geschweige denn einen von den groß angekündigten Belegen). Und dann über Gewohnheitsrecht bescheid wissen zu wollen:
für Interessierte: http://www.business-on.de/gewohnheitsrecht-definition-gewohnheitsrecht-andauernde-anwen...
http://www.rechtslexikon.net/d/gewohnheitsrecht/gewohnheitsrecht.htm
http://www.juraforum.de/lexikon/gewohnheitsrecht
"Es ist Teil des positiven Rechts (gesetztes Recht von lat. ponere (setzen, legen, stellen) PPP: positus). Dieses Recht ist vom Menschen für den Menschen gesetzt. Das positive Recht unterteilt sich in Gewohnheitsrecht und geschriebenes Recht. Geschriebenes Recht wird als gesatztes Recht bezeichnet, d. h. dass es von staatlichen Organen (in der Regel von der Legislative, zum Teil von der Exekutive) in einer bestimmten Form erlassen worden ist.
Allerdings wird in einigen Gesetzesnormen auf Gewohnheiten und Bräuche verwiesen, so zum Beispiel in § 346 HGB oder § 242 BGB.
In mancherlei Hinsicht wird das Gewohnheitsrecht − das sonst dem gesetzten Recht völlig gleichsteht − vom Gesetzgeber besonders behandelt. So kann z. B. die Strafbarkeit von Handlungen in Deutschland nicht durch Gewohnheitsrecht begründet werden, weil Art. 103 Abs. 2 des Grundgesetzes fordert, dass die Strafbarkeit einer Handlung vor ihrer Begehung gesetzlich bestimmt sein muss. Im Völkerstrafrecht oder im Common Law gilt dieses Verbot strafbegründenden Gewohnheitsrechts nicht so strikt.
Das Gewohnheitsrecht ist von dem gelegentlich so genannten Richterrecht zu unterscheiden, bei dem es sich um ein Weiterdenken und eine Fortbildung des geltenden Rechts durch die Judikative handelt, ohne dass dadurch neues Recht im eigentlichen Sinne geschaffen werden würde. Die Rechtsprechung bleibt nämlich befugt, Richterrecht aufgrund besserer Einsicht jederzeit zu ändern, während über das Gewohnheitsrecht – wie über das gesatzte Recht – nur der Gesetzgeber selbst verfügen kann. Auch bei dem Gerichtsgebrauch, also der ständigen Rechtsprechung der obersten Gerichte, handelt es sich nicht um Gewohnheitsrecht. Allerdings kann sich Gewohnheitsrecht unter Umständen aus Richterrecht oder Gerichtsgebrauch entwickeln.
Besondere Bedeutung hatte die Lehre vom Gewohnheitsrecht in Deutschland, solange das römische Recht aufgrund der Rezeption als Gewohnheitsrecht galt – grundsätzlich bis zum 1. Januar 1900. Besonders Georg Friedrich Puchta hat die Lehre vom Gewohnheitsrecht im 19. Jahrhundert wissenschaftlich weiterentwickelt." (Anm. azur: an dem Datum trat das BGB in Kraft, dessen Entstehungsgeschichte Wesel ganz großartig beschreibt; wobei es ja immer noch Grundlage von Rechtsprechung ist, über z. B. die genannten §§).
Und obendrein meint, meine Lehrveranstaltungen bei Wesel in Frage zu stellen zu müssen. Nur zu - es ist nur nicht klar, was das soll.
Aber es sind sicher ohnehin andere die richtigen Ansprechpartner. Die haben ja schon gezeigt...
Es tut mir leid, aber das hat keinen Sinn.
Viele freundliche Grüße
azur
--
ENJOY WEALTH
(Groß-Leucht-Reklame am Gebäude Lehmann-Brothers/NY)
Meide das Destruktive - suche das Konstruktive.
Frei zugängliches Online Exempar: Uwe Wesel - Zur Entstehung von Recht in frühesten Gesellschaften
Ashitaka , Montag, 02.06.2014, 00:40 (vor 3874 Tagen) @ azur
bearbeitet von unbekannt, Montag, 02.06.2014, 00:47
Hallo Azur,
es tut mir leid, aber auf soetwas kann man nicht mehr weiter antworten. Es
reichen doch die ersten Absätze, wo einer, nach dessen Worten, neulich
hier geschrieben, Wesel fast die Regale füllt, aber sich nicht in der Lage
sieht, eine Seitenzahl zu nennen (geschweige denn einen von den groß
angekündigten Belegen). Und dann über Gewohnheitsrecht bescheid wissen zu
wollen:
Mein lieber Azur, ich habe ein völlig frei zugängliches PDF des besagten Textes von Uwe Wesel für dich und alle interessierten Leser und Forenmitglieder gefunden. Es ist sogar der erste Treffer.
Dazu tippe doch einfach bei Google folgenden Text ein:
Uwe Wesel Zur Entstehung von Recht in frühesten Gesellschaften<<
Und obendrein meint, meine Lehrveranstaltungen bei Wesel in Frage zu
stellen zu müssen. Nur zu - es ist nur nicht klar, was
das soll.
Das soll jeder Leser nach dem Genuss des obigen Textes und einer erneuten Betrachtung deiner lehrreichen Falsifizierungsversuche der durch Macht/Unterwerfung/Herrschaft gesetzten Rechtinstitute selbst beurteilen. Ich glaube dir das doch.
Da kommst du hier mit rechtswissenschaftlichen Definitionen des Gewohnheitsrechts und fängst beinahe unbemerkt wieder ganz von vorne an. Wir beleuchten die Entstehung der Rechtsinstitute, nicht die Vorstellung einer bereits geschaffenen Rechtswissenschaft darüber, wie es Gewohnheiten und Gewohnheitsrecht einordnet. Eine Zusammenfassung dieses Threads als Grundlage für spätere Diskussionen wird folgen, inklusive deiner, meiner und aller anderen Standpunkte.
Herzlichst,
Ashitaka
--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.
Keine Substanz, nur Kraut und Rüben
MausS , Irgendwo in Sachsen, Sonntag, 01.06.2014, 16:53 (vor 3874 Tagen) @ azur
tut mir leid, azur, Du bist so weit weg von jeglichem Verständnis debitistischen Denkens, so weit weg vom Verstehen des Urmenschlichen,
dass es mich mittlerweile schon nicht mehr wundert, was für einen Unfug Du hier in vollem Ernst und voller (zu großem Teil leider nutzlosem) Wissen Du von Dir gibst.
Nur ein Beispiel greife ich mir wieder heraus, auch wenn dies in Deiner Auffassung wieder nichts konkretes darstellt (konkret ist für Dich ja nur, was Deine Sichtweise stärkt!)
Das stimmt so auch keinesfalls. Denn Menschen haben auch vorher ganz
besondere Beziehungen etwa zu eigenen Angehörigen. Geheiratet wird z. B.
nicht nur in Rechtsordnungen.
Eine Heirat außerhalb einer herrschaftlichen gesetzte Rechtsordung ist wie eine Schwangerschaft* ohne die Mitwirkung eines Mannes:
theoretisch und praktisch unmöglich!
[* unter 'Humanoiden']
Vermutlich jedoch stellst Du jegliches zwischengeschlechtliche Bedürfnis, sich paarweise einander bevorzugt zu umsorgen, mit der von Dir erwähnten "Heirat" gleich - was einem emphatischen Armutszeugnis gleich käme.
Falls Du jedoch mit "Heirat" tatsächlich einen sozialen Akt im Kontext der Organisation der Gesellschaft (also innerhalb eines - patriarchalen - Herrschaftssystems) meinst, bezieht sich dieses Armutszeugnis hinsichtlich Deiner obigen Aussage auf Dein juristisches Verständnis.
Aus meiner Sicht trifft beides vermengt zu - deshalb auch meine gnadenlose Formulierung im Betreff.
Da Du Dich aber andererseits ganz ausdrücklich auch nicht von einem eigentums- und besitzzentriertem Denken lösen kannst, letzteres sogar bei Individuen in vorgesellschaftlichen, mithin vorzivilisatorischen Urgemeinschaften zu verorten meinst, wird Deine intellektuelle Begrenzheit nach dem Motto: "Weil ich es selber denk' und tu', geht's überall genau so zu!" nur allzu deutlich.
Kein Mensch als freier solcher käme bzw. kommt auf die Idee, einen anderen Menschen oder jegliches andere Lebewesen sich (in rechtlichem Sinne - also gegenüber anderen Individuen als "Mein/e/s!") besitzhaft oder gar mittels Machtandrohung eigen - hier mittels einer "Heirat" - zuordnen zu können!
Das ist lediglich als Ausdruck der psychischer Krankheit namens "Zivilisation" vorstellbar - welche sich jedoch dabei allerdings als die gesellschaftlich akzeptierte und anerkannte, vom Herrschaftsrecht mittels ausgeformter, verbindlich festgelegter Normen (bspw. BGB - mithin sanktionsbewehrt-!-) eingeforderte Verhaltensweise streng gläubiger Zivilisten.
Dich, azur, und mich trennen Welten im Denken und Fühlen, im Verständnis der Welt wie der Mitmenschen - ganz einfach weil Du, im Gegensatz zu mir, @Zara, @Ashitaka, @dottore und einigen anderen hier, Dich diesem widernatürlichen Regime willentlich, freiwillig, devot und sogar missionierend unterwirfst!
Du bist einer von jenen, denen @dottore so klar und deutlich entgegenwarf:
"Ihr wollt doch alle nur den absolut unhaltbaren heutigen Zustand verlängern. Das ekelt mich an..."
Im Satz zuvor heisst es da sehr deutlich:
"... und wir endlich wieder zu kleinen Solidargemeinschaften zurückkehren ..."
SOLIDAR = kein MEIN und DEIN, denn jegliches Handlungsbedürfnis entspringt dem Augenblick und dem Erkenntnishorizont dieses Augenblickes.
In vorzivilisatorischen Gemeinschaften, wie auch in der gesamten zivilisatorisch unberührten Natur und allen Lebewesen darin gibt es weder Besitz noch Eigentum - sondern lediglich eine sich unablässig verändernd darstellende Zuordnung alles Umgebenden (in seiner absoluten Gesamtheit) unter allen beteiligten Wesen (in ihrer absoluten Gesamtheit) mittels jeweils individueller Verhaltensweisen, welche sich aus den Notwendigkeiten der Gegenwart, also des Augenblicks, ergeben.
Du kannst und wirst das nicht verstehen, ich schreib's aber trotzdem, denn Andere wollen und können dies, oder haben sich auf diesen Weg ihres Erkennens begeben.
Bleib' Du bei Deiner herrschaftlich-juristisch geprägten Weltsicht, denn dafür hast Dir die Obrigkeit ja Deine Befähigung bescheinigt: also muss es ja auch was taugen!
Stell' Dir auch weiterhin nicht die Frage, wofür das nur was taugen kann, sondern stülpe diese Denkweise einfach weiter Allem über - denn immerhin hilft Dir dieses Verhalten ja (noch!), Dich in dieser Welt zurecht zu finden.
Dass Dir das mal nicht alles zu plötzlich und zu brutal um die Ohren fliegen möge wünscht Dir aufrichtig - denn Du bist ganz privat bestimmt ein netter Kerl -
MausS
Immer, wenn es regnet
Ashitaka , Montag, 26.05.2014, 18:36 (vor 3880 Tagen) @ azur
bearbeitet von unbekannt, Montag, 26.05.2014, 19:29
Hi Azur,
In wie weit bnürgerliche Rechte vom Machthaber "zediert":
http://de.wiktionary.org/wiki/zedieren wird, lassen wir hier mal dahin
gestellt.
Natürlich, das wäre zuviel?! Wie können zahlreiche Mitglieder der letzten 12 Jahre bloß darauf gekommen sein, dass Zwingherren das mittels Gewaltanwendung beanspruchte Herrschaftsrecht an ihre Untertanen abgetreten haben. Bestellten die Untertanen sich bei Scotty auf der Enterprise ihre Rechte und schenkten dem Herrscher ein müdes Lächeln?! So in etwa?!
Aber das Privateigentum wird vom Machthaber nur geschützt (oder in
Gebrauch eingeschränkt, eigezogen oder mal enteignet), aber nicht
überlassen, was zedieren bedeutet.
Dann solltest du dich mal intensiver mit den frühesten Dynastien beschäftigen. Damals, wie auch in den letzten Jahrhunderten entwickelte sich das Privateigentum ausschließlich in Herrschaftsgebieten, als eine Überlassung von "Rechten über Mittel" an die Untertanen. Was du nicht sehen kannst (du kannst es wirklich nicht, davon bin ich bis dato überzeugt!), ist die "Machtbasis des Eigentumstitel". Eigentum wird, wie du im Folgenden darstellst übertragen bzw. übereignet, aber das klärt nicht einmal im Ansatz die Frage, welche Basis von Anfang an notwendig war, um das "Eigen-tum" (die "Eigen"-"Herrschaft" über Sachen) zu ermöglichen. Das Eigentum ist, genauso wie das Geld, einzig und allein als eine in Grenzen verteidigte Systemeigenschaft erklärbar, die betitelt wird. Es ist eben nicht schlüssig, sich die Herkunft (Basis) der Systemeigenschaften (Eigentumstitel) aus deren späteren Funktionen (Übertragungen dinglicher Rechte) zu erträumen. Das ist ganz klar zu kurz gedacht.
Das Eigentum wird erworben durch ursprüngliche Aneignung oder
Übertragung von einem anderen, z. B. durch Veräußerung oder Erbe.
Das sind die Funktionen des Eigentums. Übertragung, Eintragung etc. Was passiert, wenn sich aber jemand diese Party von oben anschaut und fragt, was hält die Titel eigentlich zusammen, wer ermöglicht sie?!
Der Staat stellt das Rechtssystem, aber die Parteien regeln das autonom
(im Rahmen der berühmten Privatautonomie) und in alle Regel ohne jede
Notwendigkeit einer Bewilligung.
Wer stellt den Rechtsstaat?! Hast du dir eigentlich mal die Mühe gemacht, im Forum die Diskussionen zur Entstehung der Rechtsstaatlichkeit (finanzielle Aspekte) aus den Zwangherrschaften zu verfolgen?! Wir haben ein bis zwei Jahre Diskussionen im alten Forum, die das ganze an Ausgrabungen und Rückverfolgungen der Machtzession der Paläste im Detail erklären. Mir kommt es immer wieder vor, als arbeitest du BEWUSST gegen diese Erkenntnisse. Ein jeder, der die fehlende Vorfinanzierungskraft (durch gewaltsame Unterwerfung, Tribut, danach Internalisierung der Besicherung) eines am Anfang stehenden Rechtstaates erkannt hat, MUSS DOCH WEITERDENKEN!
Es ist schlicht völlig falsch anzunehmen, dass Eigentum staatlich zediert
wäre. Das lässt sich durch nichts belegen.
Doch, durch den Debitismus, den Fingerzeig auf die Vorfinanzierungslücke und einzige Möglichkeit der Besicherung durch gewaltsame Expansion des Machthalters.
Eigentum ist vor allem das Recht über eine Sache zu verfügen. Wenn Du
Deine Sachen nimmst, und nach Japan ziehst, brauchst Du keinen Staat zu
fragen, ob Du das darfst, oder dort verkaufen kannst.
Weil die Gerichtsbarkeit supranational ausgedehnt ist?! Azur, was hat die Verlagerung von Sachen mit darauf lautenden Rechtstiteln zu tun?! Ist die Sache nun das Eigentum?! Ihr haftet doch wohl der Titel an (an der Sache Eigentum). Du gerätst da doch ein wenig durcheinander.
Es ist ein Irrglaube, dass das Eigentum mit dem Staat geteilt würde, oder
gar von diesem überlassen. Dafür findet sich nirgends ein Beleg und das
macht auch gar keinen Sinn.
Aber natürlich.
Herzlichst,
Ashitaka
--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.
Und wieder irrst Du leider - Ich bin ein Saboteur des Forums?
azur , Dienstag, 27.05.2014, 00:01 (vor 3880 Tagen) @ Ashitaka
Hallo Ashitaka,
was bitte soll das Folgende? Soll das überzeugen?
In wie weit bnürgerliche Rechte vom Machthaber "zediert":
http://de.wiktionary.org/wiki/zedieren wird, lassen wir hier mal dahin
gestellt.
Natürlich, das wäre zuviel?! Wie können zahlreiche Mitglieder der
letzten 12 Jahre bloß darauf gekommen sein, dass Zwingherren das mittels
Gewaltanwendung beanspruchte Herrschaftsrecht an ihre Untertanen abgetreten
haben. Bestellten die Untertanen sich bei Scotty auf der Enterprise ihre
Rechte und schenkten dem Herrscher ein müdes Lächeln?! So in etwa?!
Das ist schöne Poesie, ändert aber nichts daran, das Zedierung nur in Bezug auf Abtretung von Forderungen verwendet wird.
Natürlich kannst Du jetzt StarTreck spielen und Dir etwas zusammenreimen, aber das stimmt ebenso wenig, wie das Folgende.
Aber das Privateigentum wird vom Machthaber nur geschützt (oder in
Gebrauch eingeschränkt, eigezogen oder mal enteignet), aber nicht
überlassen, was zedieren bedeutet.
Dann solltest du dich mal intensiver mit den frühesten Dynastien
beschäftigen.
Ashitaka, wer von uns beiden hat zwei Vorlesungsreichen Rechtsgeschichte studiert? Nur eine war Pflicht (und wurde im Verlauf dann von 90 % geschwänzt). Ich habe es von zwei sehr unterschiedlichen Professoren gehört, viel dazu gelesen und auch rechtshistorische Arbeiten verfasst (4, allein 3 zur Geschichte der Verwaltungsgerichtbarkeit).
Aber macht ja nichts.
Das Folgende verkennt leider Grundlegendes:
Damals, wie auch in den letzten Jahrhunderten entwickelte
sich das Privateigentum ausschließlich in Herrschaftsgebieten, als eine
Überlassung von "Rechten über Mittel" an die Untertanen.
Habe es schon zig mal ausführlich dargelegt: Auch in sogenannten failed states oder vorrechtlichen Gesellschaften haben Menschen und Gemeinschaften eigene Sachen und ein Verständnis für nur gebrauchen lassen oder endgültig weggeben (das ist doch die Grundlage für Tauschen!).
Wo keine Rechtsordung reguliert und durchsetzt, ist es doch ebenso, dass das Eigene und eigenen Ansprüche verteidigt werden.
Was du nicht
sehen kannst (du kannst es wirklich nicht, davon bin ich bis dato
überzeugt!),
Oh, wie gönnerhaft. Vielleicht solltest Du Dich mal selbst prüfen.
ist die "Machtbasis des Eigentumstitel". Eigentum wird, wie
du im Folgenden darstellst übertragen bzw. übereignet, aber das klärt
nicht einmal im Ansatz die Frage, welche Basis von Anfang an notwendig war,
um das "Eigen-tum" (die "Eigen"-"Herrschaft" über Sachen) zu ermöglichen.
Habe ich eben erklärt.
Es gab auch in Deutschlad z. B. Freisassen in Siedlungsgebieten, die Eigentum hatten, ohne unter Juristdiktion zu fallen:
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=265068
Wie heißt es treffend im Faust: Du bist der Geist, den Du begreifst...
Das Eigentum ist, genauso wie das Geld, einzig und allein als eine in
Grenzen verteidigte Systemeigenschaft erklärbar, die betitelt wird. Es ist
eben nicht schlüssig, sich die Herkunft (Basis) der Systemeigenschaften
(Eigentumstitel) aus deren späteren Funktionen (Übertragungen dinglicher
Rechte) zu erträumen. Das ist ganz klar zu kurz gedacht.
Wer von uns erträumt sich hier etwas?
Meinerseits habe ich Wissen und Belege (wie bei Kredit und Dalehn - wer hatte sich da etwas Falsches erdacht?).
Das Eigentum wird erworben durch ursprüngliche Aneignung oder
Übertragung von einem anderen, z. B. durch Veräußerung oder Erbe.
Das sind die Funktionen des Eigentums. Übertragung, Eintragung etc. Was
passiert, wenn sich aber jemand diese Party von oben anschaut und fragt,
was hält die Titel eigentlich zusammen, wer ermöglicht sie?!
Party?
Es sind auch keine "Funktionen" des Eigentums. Sondern bestenfalls auch Funktionsweisen, wie es eben funktioniert.
Das Eigentum weit über das Rechtliche hinaus Funktionen hat, ist doch keine Frage.
Aber es nützt eben keine selbst angenommene Draufschau, wenn man die Details nicht gut kennt.
Der Staat stellt das Rechtssystem, aber die Parteien regeln das autonom
(im Rahmen der berühmten Privatautonomie) und in alle Regel ohne jede
Notwendigkeit einer Bewilligung.
Wer stellt den Rechtsstaat?!
Willst Du mich veralbern?
Im Übrigen gab es auch Eigentumsordnungen vor dem Rechtsstaat, wie wir ihn heute verstehen. In der römischen Antike vor über 2.000 Jahren!
Hast du dir eigentlich mal die Mühe gemacht,
im Forum die Diskussionen zur Entstehung der Rechtsstaatlichkeit
(finanzielle Aspekte) aus den Zwangherrschaften zu verfolgen?!
Das ist schlicht dreist und doch wohl nicht Dein Ernst?
Nur weil ich nicht das sage, was einige von Euch gern hören wollen, hätte ich mir nicht mal die Mühe gemacht?
Aber dann kann man sich ja einbilden, ich hätte mir da nicht durchdacht.
Wir haben
ein bis zwei Jahre Diskussionen im alten Forum, die das ganze an
Ausgrabungen und Rückverfolgungen der Machtzession der Paläste im Detail
erklären. Mir kommt es immer wieder vor, als arbeitest du BEWUSST gegen
diese Erkenntnisse.
Jetzt bin also auch noch ein Saboteur?!
Nur weil ich richtig stellen muss?
Das weise ich auf das Schärfste zurück!
Du kannst ja auch einfach mal in Fachtexte schauen.
Ein jeder, der die fehlende Vorfinanzierungskraft
(durch gewaltsame Unterwerfung, Tribut, danach Internalisierung der
Besicherung) eines am Anfang stehenden Rechtstaates erkannt hat,
Also mir ist das seit über 25 Jahren bewusst... Das haben wir u. a. an der Uni gelernt.
MUSS DOCH
WEITERDENKEN!
Ja natürlich. Aber doch nicht, in dem er die Rechtsgeschichte und das Recht ignoriert und sich zurechtinterpretiert.
Es ist schlicht völlig falsch anzunehmen, dass Eigentum staatlich
zediert
wäre. Das lässt sich durch nichts belegen.
Doch, durch den Debitismus, den Fingerzeig auf die Vorfinanzierungslücke
und einzige Möglichkeit der Besicherung durch gewaltsame Expansion des
Machthalters.
Du vermischt und verwüscht hier stark. Das ist wie bei @tar, der nach andren Erkenntnisständen hier (welche, denen Du wohl lieber traust), völlig falsch annahm, es hätte unter anderem im Mittelalter kein Privateigentum, sondern nur Lehen gegeben.
Das hab ich dann mehrfach nachgewiesen - u. a.:
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=264571
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=266541
Hier im PS: http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=268621
usw.
Und weiteres gebracht: http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=276391
(Warum war ich eigentlich der Einzige, der sich mal die Mühe machte in die Weimaer Reichsverfassung und anderes historisches Staatsrecht zu schauen, um zu zeigen, dass man damals schon von Geschäftsbereichen sprach, gleich was viele in Foren sich gegenseitig ohne Nachlesens versichert haben).
Eigentum ist vor allem das Recht über eine Sache zu verfügen. Wenn Du
Deine Sachen nimmst, und nach Japan ziehst, brauchst Du keinen Staat zu
fragen, ob Du das darfst, oder dort verkaufen kannst.
Weil die Gerichtsbarkeit supranational ausgedehnt ist?!
Wie kommst Du denn darauf?!
Nein, weil man eben über sein Eigentum grundsätzlich frei verfügen kann.
Natürlich kann ein Auswanderer z. B. sein mitgenommenes Zeug dort im Ausland versilbern. Es ist doch Seines!
Azur, was hat die
Verlagerung von Sachen mit darauf lautenden Rechtstiteln zu tun?!
Also pass mal bitte genau auf: Rechtstitel sind im engeren Sinne eigentlich Urteile oder sonstige Dokumente, die vollstreckbar sind.
Im weiteren Sinne verbriefte Rechte:
http://de.wikipedia.org/wiki/Rechtstitel
Eigentum ergibt sich auch aus der Vermutung der Inhaberschaft.
http://dejure.org/gesetze/BGB/1006.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Eigentumsvermutung
(siehe aber auch u. a. Eigentumsvermutung Kfz-Brief - Juristen kennen das alles genau)
Es braucht eben grundsätzlich keinen Titel, um Eigentum zu veräußern. Sachen wie Kaufverträge oder Grundbucheinträge (vorsicht: Sonderfall mit weitreichenden Folgen: Immobiliarübertragungen verlangen die Auflassung - Details erspare ich Dir besser), sind Beweise. Mehr nicht.
Ist die
Sache nun das Eigentum?!
Wenn Du an einer Sache Eigentum hast, ist es Dein Eigentum.
Wenn Du hier wieder mit dem Begriff Titel arbeiten willst, irrst Du schon wieder.
Du vermischt vermutlich Rechtsinstitut und die Postition des Innehabens des Eigentums.
Ihr haftet doch wohl der Titel an (an der Sache
Eigentum).
Nichts da! Das ist ein scheinlogischer Irrtum.
Du gerätst da doch ein wenig durcheinander.
Dass das von Dir kommt, ist superb!
Es ist ein Irrglaube, dass das Eigentum mit dem Staat geteilt würde,
oder
gar von diesem überlassen. Dafür findet sich nirgends ein Beleg und
das
macht auch gar keinen Sinn.
Aber natürlich.
Na dann endlich her damit, wenn es so: "natürlich. " ist.
Aber es gibt eben keine relevante Quelle dafür.
Also ist es bloße Behauptung, wie so Vieles.
Anstatt mal genau nachzulesen*...
Viele freundliche Grüße
azur
* wozu schreib ich mir hier eigentlich die Finger wund. Du und andere wollen es doch einfach so sehen, wie ihr es wollt. Fragen und Wissen sind doch gar nicht gewollt. Statt dessen muss man sich anhören, man sei so etwas wie ein Saboteur, nur weil man berichtet, was war und ist, anerkannt ist und gilt!
Wir beide sind keine Ärzte. Nun stell Dir doch mal vor, wir stünden im Sektionssaal und müssten etwas beurteilen. Vielleicht sogar in einer größeren Menge von Laien. Und dann kommt ein Fachmann und macht uns das schöne Erdachte "kaputt"?
--
ENJOY WEALTH
(Groß-Leucht-Reklame am Gebäude Lehmann-Brothers/NY)
Meide das Destruktive - suche das Konstruktive.
Ich schließe mich Ashitaka, MausS und Co. an
Gladiator , Dienstag, 27.05.2014, 10:31 (vor 3880 Tagen) @ azur
Hallo azur,
ich schließe mich Ashitaka, MausS und den anderen an. Theoretisch magst ja meines Erachtens aus "einer gewissen Perspektive heraus" recht haben. Nur vertrittst du hier permanent und, ohne dir zu nahe treten zu wollen, "sturr" eine Innenperspektive, über die du meines Erachtens nicht hinausgehst. Sinnbildlich ist das ungefähr so, als ob du in einem Wald stehst, du jeden Baum usw. konkret benennen und kategorisieren kannst (aufgrund juristischer Ausbildung) und die Debitisten hier über dem Wald in einem Helikopter sitzen oder auf einer Hochplattform stehen und ihn von dort aus beschreiben. Sie vertreten eine gewisse Außenperspektive. Das ist meines Erachtens der Unterschied. Du schreibst aus der "Jura-Matrix" heraus, die der Staat geschaffen hat.
Dass das Wort "Abtretung" im engeren juristischen Wortsinn lediglich privatrechtlich gebraucht wird (§§ 398ff. BGB), mag richtig sein. Dennoch habe ich z.B. kein Problem mit dieser Bezeichnung. Es muss nicht alles durch die streng formaljuristische Brille gesehen werden und das Wort "Abtretung" umschreibt den Vorgang ganz gut. Aus der debitistischen Theorie geht m.E. klar hervor, dass der Begriff sinnbildlich zu verstehen ist und nicht im formaljuristischen Sinn. Ebenso sind ja die Begriffe "Ober- und Untereigentümer" debitistische Wortneuschöpfungen. Sie dienen lediglich der Verdeutlichung der Theorie.
Viele Grüße
Eigentumsvermutung und andere Vermutungen
azur , Dienstag, 27.05.2014, 11:24 (vor 3880 Tagen) @ Gladiator
Hallo Gladiator,
danke für diese Stellungnahme. Es wird sich zwar mit nichts auseinandergesetzt, was ich vorbrachte, wie etwa der Eigentumsvermutung usw. Aber nagut.
Es ist vor allem aber egal, wer hier was anhängt. Auswirkungen hat das nicht.
Wir stimmen hier ja auch nicht ab, wie die Fakten sind, und eine Mehrheit entscheidet...
Es wäre halt ganz nett, ein bißchen besser bescheid zu wissen.
Aber es treffen sich eben auch gern Menschen, um sich gegenseitig zu bestätigen.
Dachte aber immer, wir seien hier nicht etwa z. B. im Fußball, wo man häufig auf Gedeih und Verderb seinen Club verteidigt. Das gibt es auch bei Ideologien, Religionen, Fans... Sondern ich nahm an, wir wollten hier alle lernen.
Naja... Was solls.
Viele freundliche Grüße
azur
--
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Meide das Destruktive - suche das Konstruktive.
Der Schafismus – ein System, das funktioniert!
Leserzuschrift , Mittwoch, 28.05.2014, 12:32 (vor 3879 Tagen) @ Gladiator
Sehr treffende Analogie, Gladiator. Vor lauter Bäumen sehen die meisten Uhus (Unterhunde, aka Bürger; vormals Menschen) den Wald nicht mehr. Man schafft es nicht mehr, sich von aussen zu betrachten. Das ist wie bei den Käfighühnern. Die sehen vor lauter Körnern ihren Käfig auch nicht mehr und glauben ernsthaft, sie seien 'frei' und 'autonom' (sic!), wenn sie die Reihenfolge, in der sie die ihnen zugeworfenen Körner picken wollen, selber bestimmen können, .
Sie glauben gar, diese Körner seien ihr 'Eigen', wenngleich für den Aussenstehenden offensichtlich ist, wer der jeweilige Obereigentümer und was die Basis dieser jämmerlichen Veranstaltung ist: die Zwingherrschaft (und deren Legitimation durch die Uhus).
Der Schafismus - ein System, das funktioniert!
Grüsse, Zara
Blickwinkel
Gladiator , Mittwoch, 28.05.2014, 17:42 (vor 3878 Tagen) @ Leserzuschrift
Sehr treffende Analogie, Gladiator. Vor lauter Bäumen sehen die meisten
Uhus (Unterhunde, aka Bürger; vormals Menschen) den Wald nicht mehr. Man
schafft es nicht mehr, sich von aussen zu betrachten. Das ist wie bei den
Käfighühnern. Die sehen vor lauter Körnern ihren Käfig auch nicht mehr
und glauben ernsthaft, sie seien 'frei' und 'autonom' (sic!), wenn sie die
Reihenfolge, in der sie die ihnen zugeworfenen Körner picken wollen,
selber bestimmen können.
Danke Zara. Meiner Meinung nach beschreiben die üblichen Wirtschaftstheorien das System schlicht aus der Innenperspektive, die ja für sich genommen auch nicht falsch ist. Nur kann man die Angelegenheit eben auch von außen betrachten und das gibt dann interessante Erkenntnisse. Die "Vorgebildeten" haben manchmal das Problem, dass sie meinen, eine Menge Wissen über das Wirtschafts- und Rechtssystem zu haben und beschreiben die einzelnen Vorgänge, Einrichtungen usw. ausführlich und korrekt, aber es mangelt hierbei an Distanz.
Viele Grüße
Wann ist der Urlaub beendet?!
Ashitaka , Mittwoch, 28.05.2014, 19:12 (vor 3878 Tagen) @ Leserzuschrift
Für eine klare Darstellung bzgl. (Macht/Zwang) braucht dich das Forum! Ich hätte zum Thema "Vertrauen in das Rechtssystem vs. Mißbrauch des Gewaltsystems" auch noch einiges mit dir zu besprechen, was mich in den letzten Wochen beschäftigt hat.
Grüße
Ashitaka
--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.
Recherche nicht möglich
tar , Gehinnom, Dienstag, 27.05.2014, 14:59 (vor 3879 Tagen) @ azur
Hi azur,
danke übrigens nochmal nachträglich für die gefühlt Unmenge an Hinweisen zur rechtshistorischen Eigentumsauffassung, denen ich nachzugehen einfach keine Zeit aufbringe und daher versuche, mich bei juristischen Dingen stark zurückzuhalten. Es bedarf hier ebenso wie bei der Wirtschafts- und insbesondere der sogenannten Geldtheorie eines umfassenden Begriffsstudiums, dessen zeitraubende Finanzierung ich mir privat leider nicht leisten kann. Dahingehend hege ich auch starke Zweifel, das hier auch nur ein Forenteilnehmer dazu zeitlich und finanziell im Stande sein dürfte, die private und staatliche Rechts- und Wirtschaftshistorie aus (ggf. debitistisch-) eigentumstheoretischer Perspektive allumfassend und formaljuristisch korrekt zu durchleuchten.
Gruß!â„¢
--
Gruß!™
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Vorschlag: andere Perspektive wählen
baisse-man , Dienstag, 27.05.2014, 18:14 (vor 3879 Tagen) @ tar
Hallo tar,
hier einmal eine andere Perspektive, unter der man das ganze Thema betrachten könnte:
Nirgendwo habe ich eine Berechtigung gefunden, die es dem Staat oder einer Bank erlaubt, originär Kredit (aka "Geld") zu erschaffen. Die Quelle, dieser Ursprung muss also gefunden werden. Wenn der Staat und die Banken nicht dazu ermächtigt sind, bleibt nur noch einer übrig..., jemand, dessen Versprechen (=Kredit) glaubwürdig ist, also jemand der unbegrenzt haften kann.
Eigentum ist das, was mir eigen ist, was mir niemand wegnehmen darf. Das wären z.B. meine Freiheit, mein Leben, meine Güter, die ich durch meine Arbeit erworben habe. Dazu gehört aber auch z.B. meine Zeit. Das bedingt, dass ich uneinschränkbare Verfügungsrechte darüber habe, bis zu dem Punkt, wo das Eigentum eines anderen geschädigt wird.
Andererseits: Uns sind diese Dinge auch nur "verliehen" worden, nämlich vom Schöpfer (möge jeder den für ihn passenden Namen hier eintragen). Wir sind also lediglich Treuhänder auf Erden ("Eigentum verpflichtet").
Die Verfügungsgewalt über das Eigentum eines anderen (lebendigen Menschen) zu erlangen oder darüber zu bestimmen, ihn in seinem Gebrauch einzuschränken, kann daher - rein logisch - nur auf zwei Wegen erreicht werden:
1.) Gewalt, das wäre nicht rechtens,
2.) Vertrag, also durch Zustimmung des Eigentümers.
Die finstere Zeit, wo 1.) galt, haben wir weitestgehend hinter uns. Daher müssen wir uns in 2.) befinden, auch wenn azur das nicht mag.
Wer also Eigentumsrechte an meinem Eigen anmeldet, muss den Vertrag vorlegen.
Der Trick ist: im Treuhandrecht ist dies auch ohne explizite Zustimmung der anderen Partei möglich! Ja, der Vertrag muss noch nicht einmal offengelegt werden.
Es basiert daher vieles, was wir für wahr und gesetzt halten in Wirklichkeit auf reinen Annahmen und Vermutungen, die wir nur noch nicht widerlegt haben.
Gruß
bm
--
Erkenne dich selbst.
Mein Haus, mein Auto, meine Frau, meine Stadt, mein Land (ed)
azur , Mittwoch, 28.05.2014, 13:26 (vor 3878 Tagen) @ baisse-man
bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 28.05.2014, 13:30
Hallo bm,
gewiss kann man das versuchen, was Du hier vor hast:
hier einmal eine andere Perspektive, unter der man das ganze Thema
betrachten könnte:
Aber zum einen kann keiner von uns das verbindlich machen und die bisherigen Regelungen neu aufstellen. Das hat auch seinen Grund - denn Du gehst leider immer noch falsch heran.
Nirgendwo habe ich eine Berechtigung gefunden, die es dem Staat oder einer
Bank erlaubt, originär Kredit (aka "Geld") zu erschaffen. Die Quelle,
dieser Ursprung muss also gefunden werden. Wenn der Staat und die Banken
nicht dazu ermächtigt sind, bleibt nur noch einer übrig..., jemand,
dessen Versprechen (=Kredit) glaubwürdig ist, also jemand der unbegrenzt
haften kann.
Es gilt, erlaubt ist, was nicht verboten ist. Es braucht keine speziellen Erlaubnisse, denn es gilt die aus Art. 2 GG kommende, sogenannte allgemeine Handlungsfreiheit.
http://de.wikipedia.org/wiki/Allgemeine_Handlungsfreiheit
Wenn man will, dass dies verboten wird, muss man es politisch durchsetzen, dass der Gesetzgeber dies ändert, sofern ihm das GG dafür Raum ließe, was ich keinesfalls für sicher halte.
Vorsicht bei dem Folgenden:
Eigentum ist das, was mir eigen ist, was mir niemand wegnehmen darf. Das
wären z.B. meine Freiheit, mein Leben, meine Güter, die ich durch meine
Arbeit erworben habe. Dazu gehört aber auch z.B. meine Zeit. Das bedingt,
dass ich uneinschränkbare Verfügungsrechte darüber habe, bis zu dem
Punkt, wo das Eigentum eines anderen geschädigt wird.
Man spricht zwar umgangssprachlich an vielen Stellen von mein und dein, aber nicht alls ist eigentumsfähig. Meine Frau ist nicht mein Eigentum, und kann es auch nicht sein. Auch ist das Leben eines Menschen nicht verkehrsfähig. Ebensowenig wie die Sonne, der Himmel, Luft, Wolken etc.
Und auch wenn Staaten z. b. Lufthoheiten beanspruchen, ist dies nicht ein und das selbe wie die Zuordung von Sachen (Rechtsobjekten) zu Personen (Rechtsubjekten).
Andererseits: Uns sind diese Dinge auch nur "verliehen" worden, nämlich
vom Schöpfer (möge jeder den für ihn passenden Namen hier eintragen).
Das mag so sein, ist aber philosophisch und hat rechtlich und in der Wirtschaft keine Relevanz.
Wir sind also lediglich Treuhänder auf Erden ("Eigentum verpflichtet").
Ebenso.
Die Verfügungsgewalt über das Eigentum eines anderen (lebendigen
Menschen) zu erlangen oder darüber zu bestimmen, ihn in seinem Gebrauch
einzuschränken, kann daher - rein logisch - nur auf zwei Wegen erreicht
werden:
1.) Gewalt, das wäre nicht rechtens,
2.) Vertrag, also durch Zustimmung des Eigentümers.
Bei 2.) fehlen noch neben den vertraglichen Gründen aus auf Grund von Gesetz.
Wenn also jemand z. B. seine Schulden nicht bezahlt, kann gepfändet und verwertet werden. Der Staat kann einziehen oder enteignen, auf Grund Gesetz.
Im Zivilrecht gibt es Ansprüche aus Vertrag, Vertragsgleichem und aus Gesetz, wie etwa Schadensersatz aus dem so zentralen § 823 BGB.
Die finstere Zeit, wo 1.) galt, haben wir weitestgehend hinter uns. Daher
müssen wir uns in 2.) befinden, auch wenn azur das nicht mag.
Es kann ja jeder, sofern nicht andere, zum Beispiel mit einem anderen getroffenen vertraglichen Vereinbarungen, dem nicht entgegenstehen, über sein Eigentum mit Vertrag bestimmen.
Entweder endgültige Übertragung oder (zeitweilige) Nutzungs- bzw. Gebrauchsrechte: Z. B. Miete, Weggerechte usw.
Wer also Eigentumsrechte an meinem Eigen anmeldet, muss den Vertrag
vorlegen.
Es wird anders, und logischer gedacht: Entweder einer hat die Eigentümerposition inne, oder nicht.
Es kann keiner Eigentumsrechte an dem Eigen eines anderen anmelden, wenn er nicht Eigentümer ist. Wenn er es ist, ist es der andere nicht (mehr).
Wer beansprucht Eigentümer zu sein, muss dies beweisen. Das kann durch Veträge, aber auch anderes sein, wie Erbschein, Quittung, Zeugen, Grundbucheinträge usw.
Ein Teil Deines Wunsches ist also absolut übliche Praxis und muss nicht erfunden werden. Er würde aber nicht ausreichen, wie das Beispiel Erbe zeigt.
Der Trick ist: im Treuhandrecht ist dies auch ohne explizite Zustimmung
der anderen Partei möglich! Ja, der Vertrag muss noch nicht einmal
offengelegt werden.
Aus welcher Warte heraus beurteilst Du das so?
Auch eine Sache unter Treuhand kann gefordert werden, wenn ein andere Eigentümer ist und nicht z. B. den Besitz per Vertrag erlaubt hat, oder andere Rechte den Treuhänder berechtigen (z. B. Pfandrechte, Zurückbehaltungsrechte).
Das Rad brauch nicht neu erfunden zu werden.
Die Praxis ist auch sehr viel reicher an Konstellationen, als man sie aus Deinen Sätzen herauslesen kann.
Lies doch bitte in dem Rechtsbuch für Wirtschaftler. Dannach siehst Du vielmehr selbst.
Es basiert daher vieles, was wir für wahr und gesetzt halten in
Wirklichkeit auf reinen Annahmen und Vermutungen, die wir nur noch nicht
widerlegt haben.
Was meinst Du denn damit?
Du schlugest oben etwas vor, dass bereits alles geregelt ist und willst dann was wie wodurch entkräften?
Was sind denn die reinen Annahmen? Nicht etwa die, dass Eingriffe in und Ansprüche auf Eigentum nicht seit schieren Ewigkeiten viel differenzierter und umfänglicher geregelt sind?
Vermutungen sehe ich hier viel eher bei anderen.
Viele freundliche Grüße
azur
Edit: Wenn mir jemand etwas verkauft, dann muss er mir Besitz und vor allem Eigentum verschaffen: http://dejure.org/gesetze/BGB/433.html
--
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Meide das Destruktive - suche das Konstruktive.
Fiktion und Realität
baisse-man , Mittwoch, 28.05.2014, 17:08 (vor 3878 Tagen) @ azur
Hallo azur,
ich will nicht auf alle deine Punkte eingehen. Daher nur ganz kurz:
Eine Fiktion ist erdacht, fingiert, erdichtet, es besteht nicht aus sich selbst heraus.
Gegensatz: Realität, Wirklichkeit, Wahrheit.
Ich behaupte (das kannst du gern anhand deiner Fachliteratur widerlegen!).
Der Mensch ist Realität und Souverän. Er ist.
Eine Organisation, Staaten, Firmen, Vereine, etc. sind Fiktionen. Sie beruhen nur auf den Rechten, die sie von lebenden Menschen zugewiesen/übertragen bekommen. Sie dürfen nur das, was der Mensch ihnen ausdrücklich erlaubt!
(originär Kredit herausgeben kann daher weder Staat noch Bank!)
Daher können Fiktionen niemals mehr Rechte haben als Menschen.
Auch: Der Mensch haftet unbegrenzt für das was er tut.
Die Person haftet nur beschränkt (dafür wurde sie ja auch erfunden).
Der Staat kann also keine (eigenen) Rechte gegenüber dem Menschen geltend machen, nur gegenüber Personen (die er übrigens selbst erschaffen hat). Seine einzige Aufgabe ist es ja eben, die Würde des Menschen zu schützen.
Es gibt so etwas wie überpositives Recht oder Naturrecht, jus cogens oder einfach nur Vernunft, nenne es wie du willst. Dies ist unabdingbar und das positive Recht ist daran unmittelbar gebunden.
Alles andere: Vertrag (Konvention, Vereinbarung, Einverständnis, etc.) oder unrechtmäßige Gewaltherrschaft.
Gruß
bm
--
Erkenne dich selbst.
Leider zu verkürzt
azur , Donnerstag, 29.05.2014, 04:37 (vor 3878 Tagen) @ baisse-man
Hallo Bm,
danke sehr.
ich will nicht auf alle deine Punkte eingehen. Daher nur ganz kurz:Eine Fiktion ist erdacht, fingiert, erdichtet, es besteht nicht aus sich
selbst heraus.
Gegensatz: Realität, Wirklichkeit, Wahrheit.Ich behaupte (das kannst du gern anhand deiner Fachliteratur
widerlegen!).Der Mensch ist Realität und Souverän. Er ist.
Das letztere Widerspricht sich schon mal. Souverän ist doch eine Abstraktion. Und Dir geht es ja um die abstrakten Konstruktionen, die die Menschen schaffen. Das zu gehört das Recht, aber eben auch das Verständnis von mein und sein, ganz unabhängig vom Recht. Wer etwas gekauft und bezahlt hat, der sagt nicht umsonst "mein" dazu, der sieht sich heutzutag natürlich im Recht dasd zu sagen (und das ja zu recht), dass es seines ist, redlich erworben. Dafür muss er übrigens auch niemandem beim Staat fragen, denn der will das gar nicht, sondern er hat das zu gewährleisten und will ja auch ordentlich dafür abschöpfen.
Das Sprichwort sagt: Des Menschen Wille ist sein Himmelreich.
Sein Wille gehört zu seiner Person, auch wenn er immateriell ist. Denn er hat Folgen.
Du irrst übrigens auch, wenn Du annimmst Person sei ein allein aus dem Recht stammender Begriff, wie Zedent.
Person meint soziale Rollen. Aber das hatten wir ja schon zum Teil.
Eine Organisation, Staaten, Firmen, Vereine, etc. sind Fiktionen. Sie
beruhen nur auf den Rechten, die sie von lebenden Menschen
zugewiesen/übertragen bekommen. Sie dürfen nur das, was der Mensch ihnen
ausdrücklich erlaubt!
(originär Kredit herausgeben kann daher weder Staat noch Bank!)
Ja, und? Diese Fiktionen agieren ganz real durch uns Menschen. Verträge binden Menschen. Schulden werden von Menschen getragen. Wo soll das Geheimnis bitte sein?
Daher können Fiktionen niemals mehr Rechte haben als Menschen.
Wenn eine dieser Konstruktionen genug Gewalt entwickelt, dann nimmt sie sich Rechte, Menschen (in der Rolle Schuldner, Bürger, Rechtsperson) zu übertrtrumpfen. Das kann der Staat als Fiktion ganz real. Ob man es gut findet oder nicht - so ist es. Also kann so eine Fiktion das sehr wohl. Ebenso wie die Strom-AG, mit denen Du einen Vertrag hast. Wenn sie geliefert haben, haben sie mehr Rechte als Du: Nämlich Geld oder ausschalten.
Auch: Der Mensch haftet unbegrenzt für das was er tut.
Die Person haftet nur beschränkt (dafür wurde sie ja auch erfunden).
Ich glaube Du verwechselst schon wieder die Sache mit der juristischen und der natürlichen Person. Die Natürliche Person haftet unbeschränkt. Bei juristischen kann die Haftung begrenzt werden. Aber natürlicher Personen sind doch eben Menschen und nichts sonst. Sie haften nahezu unbgrenzt (bis z. B. auf Pfändungsfreigrenzen, Selbstbehalt, PRivatinsolvenzen usw.). Beide zugleich .
Der Staat kann also keine (eigenen) Rechte gegenüber dem Menschen geltend
machen, nur gegenüber Personen (die er übrigens selbst erschaffen hat).
Wenn mir ein Polizist eine reinhaut, dann trifft er einen menschlichen Körper, ganz real.
Ein Person ist ein Träger von Rechten und Pflichten. Eine natürliche Person ist damit Träger von Rechten und Pflichten. Ein Mensch ist somit Träger von Rechten und Pflichten. Aber was ist daran neu?
Und nun das absolut Unerhörte: Der Staat kann also sehr wohl eigene Rechte gegenüber einem Menschen geltend machen. Es ist ziemlich gleich, als was Du Dich empfindest, wenn der Steuerbescheid kommt, meint er Dich! Niemanden sonst, sondern Dich als Menschen direkt. Und wenn Du nicht Folge leistest, hat das reale Auswirkungen auf Dich als Menschen.
Seine einzige Aufgabe ist es ja eben, die Würde des Menschen zu
schützen.
Nein, das ist wohl nicht so. Er schützt auch sich selbst und die Eigentumsordnung. Die Würde aus der Präambel soll zwar das vorgeben, aber sieh Dir doch die Realität an.
Es gibt so etwas wie überpositives Recht oder Naturrecht, jus cogens oder
einfach nur Vernunft, nenne es wie du willst.
Lieber BM, Du hast aber doch wohl gelesen, wenn ich mich zum Naturrecht äußerte. Etliche Male. Das sehe ich nicht viel anders. Wobei man sagen muss, dass der Begriff Naturrecht stellenweise in zwei verschiedenen Kontexten erklärt wird.
Real ist, dass die Menschen sich Staaten schuffen. Ich will das nicht irgendwie beurteilen, es ist einfach so. Und damit unter Macht und Gesetz stehen. Die Macht sichert sich selbst per Recht, mit Regeln, nach denen z. B. Tribut zu leisten ist. Und dass man seine Büttel nicht angreifen darf, er ein Gewaltmonopol hat, seinen Urteilen und Verwaltungsakten Folge zu leisten darf, dass er bestrafen darf. Das alles ist doch so, oder?
Das alles wirkt ganz real.
Der Staat sorgt für seine Machtbasis auch, in dem er das Wirtschaften unterstützt mit Rechtssicherheit, in dem er Konfliktlösung betreibt und die Durchsetzung besorgt. Alles schon auch im eigeninteressen, denn er profitiert in mehrfachem Sinne davon. Aber auch die Bürger mit Ruhe, Infrastruktur, Schulen, Forschung (allein die moderne Medizin - allein die Ausbildung besorgt steuerfinanzierte Forschung).
Dies ist unabdingbar und das
positive Recht ist daran unmittelbar gebunden.
Du erstaunst mich: Das positive Recht ist an Vernunft gebunden? Das wäre ja wunderbar.
Aber tatsächlich geht es nicht total gegen die Vernunft. Wenn man z. B. per Gesetz bestimmte, dass alle nur 1 x in der Stunde atmen dürften, dass würde das wohl nicht funktionieren.
Aber man kann Steuern erdenken: http://de.wikipedia.org/wiki/Jungfernsteuer
" Wartenberg initiierte heute kurios anmutende Abgaben wie Jungfernsteuer, Perückensteuer, Hutsteuer, Strumpfsteuer, Kutschensteuer und den Vorläufer einer Kaffeesteuer (wer Kaffee, Tee oder Kakao trinken wollte, musste einen Erlaubnisschein erwerben, der pro Jahr zwei Taler kostete).
Sein Wirken ist durch eine beispiellose Ämterhäufung gekennzeichnet, die es ihm gestattete, nach Belieben zu schalten und walten: Er hatte nicht nur die bereits genannten Funktionen inne, sondern war darüber hinaus auch noch Marschall des Königreichs Preußen, Protektor der Königlichen Akademien, Kanzler des Ordens vom Schwarzen Adler, Oberstallmeister, Oberaufseher der Königlichen Schlösser, Oberhauptmann aller Schatullenämter, Generalpostmeister, und bekleidete diese Stellungen nicht etwa nacheinander, sondern in Personalunion. So konnte er den Hof mit einem System von Korruption überziehen und sich schamlos bereichern."
http://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Kasimir_Kolbe_von_Wartenberg
Vernünftig war das wohl nur für die Nutznießer, aber sie konnten sich real das Recht dazu nehmen.
Alles andere: Vertrag (Konvention, Vereinbarung, Einverständnis, etc.)
oder unrechtmäßige Gewaltherrschaft.
Zwischen Vereinbarung und Gewalt schwankt alle diesbezügliche in der Geschichte. Das ist nichts Neues unter der Sonne und der Stand der Dinge.
Übrigens, so kann man den bei Wesel lesen, ist das auch in vorrechtlichen Gesellschaften so.
Und das wird doch seinen Grund haben. Bei den Menschen.
Viele freundliche Grüße
azur
--
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Meide das Destruktive - suche das Konstruktive.
Du verwechselst wieder Gewaltherrschaft mit Recht (oT)
baisse-man , Donnerstag, 29.05.2014, 12:02 (vor 3878 Tagen) @ azur
- kein Text -
--
Erkenne dich selbst.
Wie meinen?
azur , Freitag, 30.05.2014, 02:43 (vor 3877 Tagen) @ baisse-man
Hallo bm,
das ist doch etwas kryptisch. Kannst Du das präzisieren? Hat es mit den realen Auswirkungen der Fiktionen auf Menschen zu tun, die ich erwähnte, oder was schwebt Dir mit dem Kommentar vor.
Keine Ahnung wie Du darauf kommst, dass ich Gewaltherrschaft mit Recht verwechseln könnte, denn das ist doch wahrlich nicht deckungsgleich.
Der Unterschied ist doch klar und so kann ich es auch nicht schon "wieder" verwechseln.
Meinst Du, dass ich dort, wo ich Recht schrieb, besser Gewaltherrschaft geschrieben hätte und dort, wo ich von Ausflüssen von Macht redete, von Recht hätte schreiben sollen? Das wäre echt schräg.
Etwas mehr Mühe wäre vielleicht besser gewesen, für eine Verständigung.
Viele freundliche Grüße
azur
--
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Meide das Destruktive - suche das Konstruktive.
Vielen Dank - Du hast sehr wahrscheinlich recht
azur , Mittwoch, 28.05.2014, 14:39 (vor 3878 Tagen) @ tar
Hallo tar,
es dauert mich vor allem, dass Leute wie Du warten müssen, nur weil man die gröbsten Schnitzer richten will. Aber hat vermutlich keinen Sinn.
Viele freundliche Grüße
azur
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Meide das Destruktive - suche das Konstruktive.
@azur - Grundlegendes zur Voraussetzung der Eigenschaft "Eigentum"
Ashitaka , Dienstag, 27.05.2014, 18:46 (vor 3879 Tagen) @ azur
bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 27.05.2014, 19:08
Hi azur,
Das ist schöne Poesie, ändert aber nichts daran, das Zedierung nur in
Bezug auf Abtretung von Forderungen verwendet wird.
Nonsense. Rechte können genauso überlassen (lat. cÄ“dere) werden, wie Forderungen abgetreten werden. "cedere" wird auch als ein "zurück weichen" bzw. nachgeben übersetzt. Die Zession kannst du nicht nur auf Forderungstitel beschränken, auch wenn das dein Prof nicht erklärt hat.
Natürlich kannst Du jetzt StarTreck spielen und Dir etwas zusammenreimen,
aber das stimmt ebenso wenig, wie das Folgende.
Glühst du gerade irgendwie?!
Ashitaka, wer von uns beiden hat zwei Vorlesungsreichen Rechtsgeschichte
studiert? Nur eine war Pflicht (und wurde im Verlauf dann von 90 %
geschwänzt). Ich habe es von zwei sehr unterschiedlichen Professoren
gehört, viel dazu gelesen und auch rechtshistorische Arbeiten verfasst (4,
allein 3 zur Geschichte der Verwaltungsgerichtbarkeit).
Weitermachen.
Aber macht ja nichts.
Genau.
Habe es schon zig mal ausführlich dargelegt: Auch in sogenannten failed
states oder vorrechtlichen Gesellschaften haben Menschen und Gemeinschaften
eigene Sachen und ein Verständnis für nur gebrauchen lassen oder
endgültig weggeben (das ist doch die Grundlage für Tauschen!).
Eigene Sachen (Besitztümer) haben aber gar nichts mit Eigentum (Eigenschaften) zu tun. Besitz gab es schon in Höhlenzeiten, einfach wo drauf setzen, fertig. Dann kommt Ashitaka vorbei, Besitz weg oder nicht. Eigentum?! Nein.
Wo keine Rechtsordung reguliert und durchsetzt, ist es doch ebenso, dass
das Eigene und eigenen Ansprüche verteidigt werden.
Besitz, es geht ohne Rechtsordnung nur um Besitz. Bricht morgen die Rechtsordnung in DE zusammen, komme ich zu dir und bewohnte fortan dein Haus. Was willst du gegen mich dann machen?!
Es gab auch in Deutschlad z. B. Freisassen in Siedlungsgebieten, die
Eigentum hatten, ohne unter Juristdiktion zu fallen:
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=265068Wie heißt es treffend im Faust: Du bist der Geist, den Du begreifst...
Blabla, Azur, ich will dich hier in keine Sabotage-Ecke drängen. Ich habe nur den Anschein, dass du deine Sicht auf gewisse Themenbereiche ausschließlich durch Falsifizierungen von Funktionen der Eigenschaften (Rechtsanwendung) gewinnst, d.h. indem du dir Elemente des Systems (ihre Eigenschaften: Recht, Geld, Schuld, Forderung) raus pickst, sie dabei aus funktioneller Sicht aufdrängst (was man halt gelernt hat) und definierst, dadurch aber die Eigenschaft als solches, deren Voraussetzungen und deren Herkunft nicht erklären kannst. Eigentum ist eine Systemeigenschaft, ohne Ordnung, Gewalten und eine Schließung des Vorfinanzierungsproblems (durch einen Zwingherren) nicht möglich.
Ein Herrscher nimmt sich das Recht nach Innen (über Untertanen) und Außen (durch Expansion) zu herrschen (Herrschaft = die Eigenschaft bzw. Befähigung mittels Gewalt, Macht ausüben zu können). Die Macht entfaltet sich in Ordnungen (Verordnungen), in zielgerichteten Befähigungen und Entkräftigungen der Entmachteten).
Warum sollte der Zwingherr seine Fähigkeit nun nicht übertragen bzw. an andere abtreten können?! Er muss es aus Machterhaltungsgründen! In tausenden Jahren gewaltsamer Herrschaftsreiche ist dies immer wiederkehrend zu beobachten und ausführlich durch den Debitismus (Abhandlung: Aufrechterhaltung des Machtkreislaufes) zu erklären. Blick dich doch mal in den frühsten Geschichtsschreibungen um, z.B. in Mesopotamien, wo zuerst wohlhabende Kaufmannsschichten (Beamte), die für Abwicklungen des Außenhandels (war Jahrhunderte lang kein Privatier drin verwickelt), Abtretungen der Rechte des Zwingherren (vom Palast, später von Provinzverwaltern) erhielten. Das Eigentum für Söldner, für die leitenden Köpfe der zahlreichen Manufakturen, Depots und landwirtschaftlichen Produktionsverwalter, Verwaltungen. Vom Herrscher auf die Beherrschten übertragen, dann gings los mit Beleihungen, Kreditwesen des Beamtentum, von oben nach unten. Vorher hatte niemand Eigentum, sondern nur das, was er besaß (Besitz). Das Recht "Eigentum" wurde aus Machterhaltungsgründen (steigende Abgabenforderung) der Zwingherren an die Untertanen überlassen. Niemals unabhängig davon! Da hat sich bis heute, wo Eigentumstitel und Forderungen Grundlage (Besicherung) aller Abgabenmittel sind, nichts geändert.
Dass du mir hier mit Freisassen (Freibauern) daher kommst, ist doch albern. Als wäre das Eigentum solcher Sassen (Einwohner) von dem Abtretungswillen des Zwingherren befreit. Du isolierst hier eine kleine Zahl priviligierter Personen, die lediglich von Abgabenleistungen an den Zwingherren bzw. dessen Verwalter befreit waren, aber wie alle anderen auch, nur in der Ordnung (Machtentfaltung) des Zwingherren (seinen Rechtsinstituten) Eigentum (Eigenherrschaft) halten, verteidigen und vor Gerichten einklagen können.
Nochmal: Es ist nicht schlüssig, sich die Herkunft (Basis) der Systemeigenschaften (Eigentumstitel) aus deren späteren Funktionen (Übertragungen dinglicher Rechte) zu erträumen. Das ist ganz klar zu kurz gedacht.
Es sind auch keine "Funktionen" des Eigentums. Sondern bestenfalls auch
Funktionsweisen, wie es eben funktioniert.
Die beiden Sätze lese man sich noch mal durch. Was für Gehirnwege! Eigentum hat Funktionen. Wozu die "Funktionen des Eigentums (Eigenschaft)" durch alle Hirnwege schieben?! Damit solche Sätze dabei raus kommen?! Für Funktionsweisen des Eigentums bedarf es einer Funktion des Eigentums.
Wer stellt den Rechtsstaat?!
Willst Du mich veralbern?
Nein, bitter ernste Frage. Sattel dein Pony und suche die Zündung!
Im Übrigen gab es auch Eigentumsordnungen vor dem Rechtsstaat, wie wir
ihn heute verstehen. In der römischen Antike vor über 2.000 Jahren!
Ja, ganz genau. Als Abtretung der Zwingherren an die Untertanen. Ein davon unabhängiges Eigentum konnte sich nie entwickeln, ist nicht nachweisbar. Aus Vorfinanzierungsgründen, aus Verteidigungsgründen des Ordnungsrahmen und der Grenzen einer jeden Ordnung, der Abwehr von Zuwiderhandlungen.
http://www.dasgelbeforum.net/sammlung/htm/348599.htm
herzlichst,
Ashitaka
Jetzt ab nach Wikipedia mit dir.
--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.
Nonsense?
azur , Mittwoch, 28.05.2014, 14:32 (vor 3878 Tagen) @ Ashitaka
bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 28.05.2014, 14:37
Hallo Ashitaka,
wie Du mir Nonsense vorwirfst, ist schon etwas spassig. Schon das erste ist schlicht falsch und wird nicht besser, durch die stetige Wiederholung.
Das ist schöne Poesie, ändert aber nichts daran, das Zedierung nur in
Bezug auf Abtretung von Forderungen verwendet wird.
> Nonsense.
Dass ich nicht lache...
Rechte können genauso überlassen (lat. cÄ“dere) werden, wie
Forderungen abgetreten werden. "cedere" wird auch als ein "zurück weichen"
bzw. nachgeben übersetzt. Die Zession kannst du nicht nur auf
Forderungstitel beschränken, auch wenn das dein Prof nicht erklärt hat.
Ach Ashitaka, ersten würde das jeder Prof. so erklären (man studiert ja auch bei vielen, nicht nur einem).
Zweitens Zession ist eindeutig nur auf Forderungübertragungen in Gebrauch - selbst im Duden:
http://www.duden.de/rechtschreibung/Zedent
http://de.wikipedia.org/wiki/Zession
http://www.rechtslexikon-online.de/Zessionar.html
http://www.wirtschaftslexikon24.com/d/zession/zession.htm
Du willst Dich doch anfgeblich mit Krediten auskennen (auch wenn Du nicht wusstest, dass es immer Darlehn sind). Dann schau mal:
http://www.welt-der-bwl.de/Zession
Drittens, und das ist das Wichtigste:
Wer eine Forderung überträgt, hat sie anschließend nicht mehr. Es ist wie bei der Veräußerung einer Sache, z. B. durch den Verkauf eines Hauses.
Da wird kein Recht erteilt, sondern etwas übertragen. Der eine weicht, der andere hat.
Viertens: Rechte und Rechte sind doch grundverschieden.
Zivilrechtlich kann man z. B. das Recht zum Besitz oder Gebrauch übertragen - temporär: z. B. Miete, Pacht, Lizenz.
Aber das hat nicht mit Rechten zu tun, die aus Gesetzen des Gesetzgebers herühren. Es ist eben nicht so, dass der Staat ein Recht hat - und anschließend, nach einer Übertragung nicht mehr, wie das bei einer Zession ist!!!
Der Gesetzgeber erlässt eine Menge Regelungen. Diese Rechte kann man wahrnehmen. Es gibt schier unendlich viele Theorien, wie dies aufzufassen ist, u. a. http://de.wikipedia.org/wiki/H._L._A._Hart#Harts_Hauptwerk:_.E2.80.9EThe_Concept_of_Law...
Aber Fakt ist, das eine zivilrechtliche Einräumung von etwas, nichts mit der Wahrnehmung von Rechten zu tun hat.
Mit den Regelungen zum Eigentum in Verfassungs- wie im Zivilrecht, stellt der Staat diese zur Verfügung. Aber er überträgt dabei kein Recht auf Eigentum. Das ist schlicht falsch gedacht.
Manchs Eigentum ist in Familienbesitz durch zig Rechtsordnungen im In- und Ausland gegangen. Es war und ist Eigentum der Eigentümer, unabhängie von nicht notwendiger Erteilungen von so etwas wie Erlaubnissen dazu.
Es ist in mehrfacher Sicht hahebüchen hier den Gesetzgeber mit einem Zedenten gleich setzen zu wollen. In jeder Hinsicht falsch.
Daran kannst Du auch nichts ändern. Du kannst ja gern sagen, dass ein Auto nicht fährt, sondern völlig unübliches xy, aber was ändert das, außer dass Dich keiner versteht.
Natürlich kannst Du jetzt StarTreck spielen und Dir etwas
zusammenreimen,
aber das stimmt ebenso wenig, wie das Folgende.
Glühst du gerade irgendwie?!
Wie meinen?
Du hast doch mit Startrek herumgealbert: "Bestellten die Untertanen sich bei Scotty auf der Enterprise ihre Rechte und schenkten dem Herrscher ein müdes Lächeln?! So in etwa?!"
Also was willst Du?
Ashitaka, wer von uns beiden hat zwei Vorlesungsreichen
Rechtsgeschichte
studiert? Nur eine war Pflicht (und wurde im Verlauf dann von 90 %
geschwänzt). Ich habe es von zwei sehr unterschiedlichen Professoren
gehört, viel dazu gelesen und auch rechtshistorische Arbeiten verfasst
(4,
allein 3 zur Geschichte der Verwaltungsgerichtbarkeit).
Weitermachen.
Ja, mache ich immer wieder gern, so auch nach diesen Diskussionen im vergangenen Herbst.
Würde auch Dir gewiss nicht schaden, ehe Du weiter munter darauf los erfindest.
Was ist eigentlich mit den versprochenen Belegen:
Dafür findet sich nirgends ein Beleg und das
macht auch gar keinen Sinn.
Aber natürlich.
Wo ist es denn nun?
Aber macht ja nichts.
Genau.
Habe es schon zig mal ausführlich dargelegt: Auch in sogenannten
failed
states oder vorrechtlichen Gesellschaften haben Menschen und
Gemeinschaften
eigene Sachen und ein Verständnis für nur gebrauchen lassen oder
endgültig weggeben (das ist doch die Grundlage für Tauschen!).
Und nun kommt ja mal wieder einer der Belege, dass Du es nicht verstanden haben kannst:
Eigene Sachen (Besitztümer) haben aber gar nichts mit Eigentum
(Eigenschaften) zu tun.
Eigene Sachen ist umgangssprachlich, denn man sagt das auch umgangssprachlich zu nicht eigentumsfähigen Sachen: meine Frau, mein Kind, meine Stadt. Und zu Sachen, die man z. B. nur gemietet hat und bei der man Fremdbesitzer ist.
Eigentum hat aber nichts mit Eigenschaften zu tun. Woher nimmst Du nur immer wieder so abwegige Behauptungen her? Aus Wissen gewiss nicht.
Eigen und fremd ist der Bezug eines Rechtssubjektes zu einem Rechtsobjekt.
Aber auch umgangssprachlich meit niemand mit eigen oder fremd Eigenschaften. Es ist Deine Mutter, oder z. B. die Deiner Kinder.
Eigentum heißt das Recht eines Eigentümers über sein Eigentum verfügen zu können, etwa ob man es vererben, veräußern, vernichten, gestalten, verschenken kann. Das sind Rechte des Eigentümers, die eine Fremdbesitzer nicht haben kann!
Dein hier Vorgebrachtes zeigt, dass Du es immer noch nicht begriffen hast. Aber Du stellst Dich hin, als hättest Du Ahnung und Definitionsmacht.
Das verstehe wer will.
Besitz gab es schon in Höhlenzeiten, einfach wo
drauf setzen, fertig. Dann kommt Ashitaka vorbei, Besitz weg oder nicht.
Eigentum?! Nein.
Ah, ein Hoffnungszeichen. Besitz gab es also schon ohne eine gesetzliche Einräumung dazu.
Wenn nur Höhlenbewohner tauschen, wechseln doch aber Eigen und Fremd der Sachen, oder? Und zwar willentlich.
Wir unterscheiden nicht umsonst zwischen Besitz und Eigentum. Nach diesem Masstab gab es auch damals den Wechsel von eigenen zu fremden Sachen, fremden zu eigenen Sachen.
Wenn man Deiner merkwürdigen und abwegigen Konstruktion von oben folgte, stimmt Dein Satz auch nicht. Wenn Eigentum sich auf Eigenschaften bezöge, was falsch ist, dann würden welche von einem späteren Gesetzgeber angeblich geschaffen?
Wo keine Rechtsordung reguliert und durchsetzt, ist es doch ebenso,
dass
das Eigene und eigenen Ansprüche verteidigt werden.
Besitz, es geht ohne Rechtsordnung nur um Besitz. Bricht morgen die
Rechtsordnung in DE zusammen, komme ich zu dir und bewohnte fortan dein
Haus. Was willst du gegen mich dann machen?!
Es geht auch ohne Rechtsordnung nicht nur um Besitz, sondern um fremd und eigen.
Wenn nach Zusammenbruch der Rechtsordnung auf einem Schwarzmarkt getauscht würde, dann wären sich die Tauschenden einige, dass der eine etwa bisher ihm eigenes hergibt, dass das für ihn zu einer fremden Sache wird, und der andere ebenso.
Sofern man etwas nicht nur gebrauchen darf und wieder zurück geben muss, ist es Eigentum.
Wenn man etwas Fremdes gebrauchen kann und wieder zurück geben muss, dann ist es nur Besitz. Ist das denn wirklich für Dich nicht nachvollziehbar?
Das gilt so bei einer Stückschuld, etwas anderes ist es bei einer Gattungsschuld, etwa einer Menge Salz, bei der nicht das indentische Salz wieder gegeben werden muss, sondern eine gleiche Menge gleicher Art.
Es gab auch in Deutschlad z. B. Freisassen in Siedlungsgebieten, die
Eigentum hatten, ohne unter Juristdiktion zu fallen:
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=265068Wie heißt es treffend im Faust: Du bist der Geist, den Du begreifst...
Blabla, Azur, ich will dich hier in keine Sabotage-Ecke drängen.
Blabla?! Was ist denn das für ein Ton. Und hast Du nicht geschrieben:
"Mir kommt es immer wieder vor, als arbeitest du BEWUSST gegen diese Erkenntnisse."
Ich habe
nur den Anschein, dass du deine Sicht auf gewisse Themenbereiche
ausschließlich durch Falsifizierungen von Funktionen der Eigenschaften
(Rechtsanwendung) gewinnst, d.h. indem du dir Elemente des Systems (ihre
Eigenschaften: Recht, Geld, Schuld, Forderung) raus pickst, sie dabei aus
funktioneller Sicht aufdrängst (was man halt gelernt hat) und definierst,
All das gilt viel eher für Dich und ich bin Deine Projektionen leid.
Du denkst Dir immer wieder Sachen aus, die unlogisch und abwegig sind - und wenn man korrigiert und Belege bringt, dann kommen abenteurliche Antworten.
Du kannst doch Fakten leugnen, so lange Du willst, aber Du schadest damit Deinem Anligen.
Ich berichte hier doch nur, wie das sonst gesehen wird.
dadurch aber die Eigenschaft als solches, deren Voraussetzungen und deren
Herkunft nicht erklären kannst.
Also das kann man doch gerade mir nicht vorwerfen, wo ich soviel aus historischen Bezügen heraus erklärte.
Eigentum ist eine Systemeigenschaft, ohne
Ordnung, Gewalten und eine Schließung des Vorfinanzierungsproblems (durch
einen Zwingherren) nicht möglich.
Und die Eigenschaft einer Sache, nicht wahr?
Ein Herrscher nimmt sich das Recht nach Innen (über Untertanen) und
Außen (durch Expansion) zu herrschen (Herrschaft = die Eigenschaft bzw.
Befähigung mittels Gewalt, Macht ausüben zu können). Die Macht entfaltet
sich in Ordnungen (Verordnungen), in zielgerichteten Befähigungen und
Entkräftigungen der Entmachteten).
Und was hat das jetzt mit dem Unterschied von Eigentum und Besitz zu tun, den Du leider offenbar immer noch nicht begriffen hast?
Warum sollte der Zwingherr seine Fähigkeit nun nicht übertragen bzw. an
andere abtreten können?! Er muss es aus Machterhaltungsgründen!
Weil das Tätigwerden eines Machthabers nicht vergleichbar ist mit einer Forderungesübertragung unter Privaten!
Das sind grundverschiedene Dinge. Staatlich eingeräumte Rechte, sind nicht Schaffung von Eigentum, dass dann auf einen Eigentümer übertragen wird!
In
tausenden Jahren gewaltsamer Herrschaftsreiche ist dies immer wiederkehrend
zu beobachten und ausführlich durch den Debitismus (Abhandlung:
Aufrechterhaltung des Machtkreislaufes) zu erklären. Blick dich doch mal
in den frühsten Geschichtsschreibungen um, z.B. in Mesopotamien, wo zuerst
wohlhabende Kaufmannsschichten (Beamte), die für Abwicklungen des
Außenhandels (war Jahrhunderte lang kein Privatier drin verwickelt),
Abtretungen der Rechte des Zwingherren (vom Palast, später von
Provinzverwaltern) erhielten. Das Eigentum für Söldner, für die
leitenden Köpfe der zahlreichen Manufakturen, Depots und
landwirtschaftlichen Produktionsverwalter, Verwaltungen. Vom Herrscher auf
die Beherrschten übertragen, dann gings los mit Beleihungen, Kreditwesen
des Beamtentum, von oben nach unten. Vorher hatte niemand Eigentum, sondern
nur das, was er besaß (Besitz). Das Recht "Eigentum" wurde aus
Machterhaltungsgründen (steigende Abgabenforderung) der Zwingherren an die
Untertanen überlassen. Niemals unabhängig davon! Da hat sich bis heute,
wo Eigentumstitel und Forderungen Grundlage (Besicherung) aller
Abgabenmittel sind, nichts geändert.
Ach Ashitaka, Du meinst wirklich bescheid zu wissen, oder? Was macht es schon, dass Du grundlegende Dinge nicht kennst.
Wer hat denn das "Recht Eigentum" überlassen?
Das entstehende Recht sicherte zunehmend Eigentum und Besitz. Wirklich differenziert übrigens erst im römischen Recht.
Dass du mir hier mit Freisassen (Freibauern) daher kommst, ist doch
albern. Als wäre das Eigentum solcher Sassen (Einwohner) von dem
Abtretungswillen des Zwingherren befreit.
Was ist denn hierbei ein Abtretungswille?
Du isolierst hier eine kleine
Zahl priviligierter Personen, die lediglich von Abgabenleistungen an den
Zwingherren bzw. dessen Verwalter befreit waren, aber wie alle anderen
auch, nur in der Ordnung (Machtentfaltung) des Zwingherren (seinen
Rechtsinstituten) Eigentum (Eigenherrschaft) halten, verteidigen und vor
Gerichten einklagen können.
Du verstehts offenbar Einfaches nicht.
Nochmal: Es ist nicht schlüssig, sich die Herkunft (Basis) der
Systemeigenschaften (Eigentumstitel)
Schon wieder kommst Du mit dieser Mär vom Eigentumstitel. Was soll denn das sein? Den hat also ein Herrscher irgendwann erschaffen und den konnte man nutzen? Erwerben? Kaufen?
aus deren späteren Funktionen
(Übertragungen dinglicher Rechte) zu erträumen. Das ist ganz klar zu kurz
gedacht.
Wenn jemand wie Du von dinglichen Rechten spricht, muss man annehmen, dass er nicht weiß, wovon er spricht.
Es sind auch keine "Funktionen" des Eigentums. Sondern bestenfalls auch
Funktionsweisen, wie es eben funktioniert.
Die beiden Sätze lese man sich noch mal durch. Was für Gehirnwege!
Eigentum hat Funktionen. Wozu die "Funktionen des Eigentums (Eigenschaft)"
durch alle Hirnwege schieben?! Damit solche Sätze dabei raus kommen?! Für
Funktionsweisen des Eigentums bedarf es einer Funktion des Eigentums.
Du kannst also zwischen Funktionsweisen und Funktionen nicht unterscheiden? Das ist schon traurig.
Manche Sachen haben die gleiche Funktion, den gleichen Zweck, aber funktionieren (in sich) verschieden, haben eine verschiedene Funktionsweise.
Eine LED-Lampe und eine klassischen Glühbirne haben die Funktion etwas zu erhellen oder beleuchten, aber eine andere Funktionsweise.
Wer stellt den Rechtsstaat?!
Willst Du mich veralbern?
Nein, bitter ernste Frage. Sattel dein Pony und suche die Zündung!
Du hast es gebraucht, also steht es mir auch mal frei: Blabla.
Jetzt ab nach Wikipedia mit dir.
Du lies einfach mal die Quellen, die man Dir vorlegt.
Es bleibt Dein Geheimnis, wie Du annimmst von dieser Warte aus urteilen zu können. Und woher Du annimmst Dich in bestimmten Fragen auszukennen.
Es hat keinen Sinn mehr Zeit darauf zu verschwenden.
Viele freundliche Grüße
azur
--
ENJOY WEALTH
(Groß-Leucht-Reklame am Gebäude Lehmann-Brothers/NY)
Meide das Destruktive - suche das Konstruktive.
Eigentum ist immer nur eine Eigenschaft (Systemeigenschaft)
Ashitaka , Mittwoch, 28.05.2014, 18:56 (vor 3878 Tagen) @ azur
bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 28.05.2014, 19:05
Lieber Azur,
es geht mir nicht im Geringsten "nur" um deine Beanspruchung einer Forderungszession, sondern um weitere Beanspruchungen, die Zessionen von Rechten (Systemeigenschaft). Was bringt es da, dass du mir andauernd weiß machen möchtest, der Begriff Zession (cedere) dürfe ausschließlich im Zusammenhang mit der Abtretung von Forderungen verwendet werden?! Genau das meine ich mit deinen "Funktionsbeanspruchungen". Du verschließt dich wehement davor, dir die Frage der Herkunft der Institute zu beantworten. Es ist so, als fürchtest du etwas zu verlieren. Es ist eigentlich egal, welchen Begriff man dir gegenüber verwendet, um eine größere Systematik und deren Eigenschaften zu erklären. Die störrische Falsifizierung aus einem ausschließlich rechtswissenschaftlichen Blickwinkel steht bei dir spürbar im Vordergrund. Du blickst nicht eine Sekunde auf die Rechtswissenschaft, kommst deshalb auch nicht dahinter, dass jedes Rechtssystem auf einem Machtsystem, auf Recht setzende Gewalten und Zwänge basiert.
Deine Behauptung, "Eigentum hat aber nichts mit Eigenschaften zu tun", ist eine Lüge! Jeder, der sich schon einmal gedanklich mit den Unterschieden von Eigenschaften (Eigentum) und Funktionen (z.B. Eigentumsübertragung, Verpfändung) beschäftigt hat, muss hier doch zum nachdenken kommen.
Eigentum hat aber nichts mit Eigenschaften zu tun.
Eigentum heißt das Recht eines Eigentümers über sein
Eigentum verfügen zu können.
Noch mal zum Grundsätzlichen: Eigentum ist eine Eigenschaft, eine Systemeigenschaft, die Funktionen bietet. Eigentum ist die Eigenschaft (das Recht) einer Person eine Sache umfassend zu beherrschen, und nun ganz genau aufgepasst, "soweit die Rechtsordnung dies zulässt" (deshalb Systemeigenschaft, Recht = elementar). Das Vererben, die Veräußerung, die Vernichtung, dies sind einige Funktionen des Eigentums.
Es geht auch ohne Rechtsordnung nicht nur um Besitz,
sondern um fremd und eigen.
Fremd und eigen?! Schreib doch gleich "Meins und Deins". Was erklärt solch eine Differenzierung schon in Hinsicht auf Eigentum (Konstitute), die Dottore, einige andere, sowie nun ich, dir, als von einem zeitlich vorher notwendigen Herrscher (Macht) vorfinanziert erklärt haben?!
Es geht dir in dem obigen Satz um eigene "tatsächliche Herrschaft", und fremde "tatsächliche Herrschaft" (Besitzverhältnisse), und dahin flüchtest du dich, indem du aufeinmal davon schwärmst, dass es mehr als Eigentum gibt, fremd und eigen halt. Das ist aber nicht haltbar (siehe Gedanken an RogRog dazu).
Eigentum (wörtlich übersetzt = Eigenherrschaft) setzt immer eine Rechtsordnung voraus (gesetztes Recht / Reglements) und du verweigerst jeden Gedanken an die Herkunft des Systems, welches die Rechte (Eigenschaften) erst ermöglicht.
Sofern man etwas nicht nur gebrauchen darf und wieder
zurück geben muss, ist es Eigentum.
Ohne Rechtsordnung ist diese Behauptung falsch! Es ist lediglich die tatsächliche Herrschaft. Eigentum ist ein Recht, welches nicht durch die Tauschparteien selbst entsteht, sondern den Tauschparteien im Rahmen einer Rechtsordnung (System) gesetzlic (MACHTGESETZT)erlaubt wird, sich aus der Rechtsordnung des Machthalters entwickeln. (deshalb: Systemeigenschaften).
Und die Eigenschaft einer Sache, nicht wahr?
Nein Azur, genau lesen: Eine Systemeigenschaft. Und genau wegen dieses Fehlverständnisses bist du nicht bereit, die Ausarbeitungen dieses Forums zur Entstehung des Eigentums aus Herrschafts-/Machtsystemen zu erkennen. Ja nicht einmal die Vorstellung darüber ist dir recht, solange der Herr nichts darüber in seinen Studienunterlagen (rechtswissenschaftlich) findet. So auch bei deinem Freisassen-Beispiel. Eigentum ist für dich "einfach" vorhanden (Tausch und fertig, Eigen und Fremd tralala). Du siehst es nicht als das Institut, welches ohne vorfinanzierende Herrschaft nicht vom Machthalter eingerichtet werden kann (Macht schafft Recht). Versucht man darauf einzugehen, ob nun durch die Machtzession oder durch die Frage der Vorfinanzierung des Instituts, musst du aggieren und deinem juristischen Verkündungsdrang aus einer unerschütterlichen Innenperspektive gerecht werden. Cowboy & Japaner halt.
Du verstehts offenbar Einfaches nicht. Schon wieder kommst Du mit dieser Mär vom Eigentumstitel. Was soll denn das sein?
Was ist denn an meiner Darstellung der Freisassen nicht zu verstehen?! Und zum Eigentumstitel, der ist kein Märchen, sondern die Dokumentation des Eigentums (Grundbücher, oder einfache Rechtstitel).
Wenn jemand wie Du von dinglichen Rechten spricht, muss > man annehmen, dass er nicht weiß, wovon er spricht.
Du verkackeierst mich doch mit blinden Floskeln; das praktisch bedeutsamste Beispiel für ein dingliches Recht ist das Eigentum!
Herzlichst,
Ashitaka
--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.
Abtretung anderer Rechte
Gladiator , Mittwoch, 28.05.2014, 20:06 (vor 3878 Tagen) @ Ashitaka
Lieber Azur,
es geht mir nicht im Geringsten "nur" um deine Beanspruchung einer
Forderungszession, sondern um weitere Beanspruchungen, die Zessionen von
Rechten (Systemeigenschaft). Was bringt es da, dass du mir andauernd weiß
machen möchtest, der Begriff Zession (cedere) dürfe ausschließlich im
Zusammenhang mit der Abtretung von Forderungen verwendet werden?!
Hallo Ashitaka,
dass nur Forderungen abgetreten werden können wie azur behauptet, stimmt übrigens nicht, siehe § 413 BGB: "Die Vorschriften über die Übertragung von Forderungen finden auf die Übertragung anderer Rechte entsprechende Anwendung, soweit nicht das Gesetz ein anderes vorschreibt."
Gruß
"Cowboy & Japaner halt"?
azur , Donnerstag, 29.05.2014, 05:50 (vor 3878 Tagen) @ Ashitaka
bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 29.05.2014, 05:57
Hallo Ashitka,
Dein Betreff ist ja schon ein Hammer. Eigentum ist eine Eigenschaft des Systems. Soso.
Rechtssysteme bringen zwar als Eigenheit das Institut Eigentum mit sich, aber das für Eigenes der Menschen. Nichts sonst.
In wie fern ist diese Eigentum nun eine Eigenschaft oder ist es nicht vielmehr Eigenschaft des Systems, dass es dies schuff und verteidigen half?
Aber es ist eben auch viel zu kurz gedacht: Es ist eben die Zuordnung einer Sache zu einer Person und das Verfügungsrecht, andere von dem Gebrauch ausschließen zu können, Schäden daran ersetzt zu bekommen und damit zu verfahren, wie es einem im Rahmen der Rechtsordung möglich ist.
Also auch zu verkaufen, zu vererben oder zu vernichten, übrigens ohne generell und immer dafür bei irgend einem Amt einen Antrag stellen zu müssen.
Eigentum ist gewährleistet, heißt es im Art. 14 GG. Und aus der allegemeinen Handlungsfreitheit Art. 2 I GG kommt die Privatautonmie. Er kann auch in dieser Hinsicht als Eigentümer verfügen.
es geht mir nicht im Geringsten "nur" um deine Beanspruchung einer
Forderungszession, sondern um weitere Beanspruchungen, die Zessionen von
Rechten (Systemeigenschaft). Was bringt es da, dass du mir andauernd weiß
machen möchtest, der Begriff Zession (cedere) dürfe ausschließlich im
Zusammenhang mit der Abtretung von Forderungen verwendet werden?! Genau das
meine ich mit deinen "Funktionsbeanspruchungen".
Schau doch in den Duden. Und bei Google. Oder sonst wo: Die Verwendung von zedieren wird nie anders vorgenommen, als bei der Forderungübertragung, die wie z. B. ein Verkauf eines Autos ist.
Da wird kein Recht erteilt, sondern übertragen.
Rechte die aus dem Gesetz rühren, werden nicht übertragen. Die sind ja schon wirksam gegenüber jedermann.
Das passt alles logisch nicht, und ich kann nichts dafür, dass auch deshalb jeder nur mit zedieren das meint, dass im Duden und überall damit gemeint ist. Aber nachvollziehen kann ich es schon.
Wenn Du das nun anders verwenden willst, dann vermute ich, dass Du nicht verstanden hast, wo ein Recht unter Privaten übertragen wird, und wo Rechte in einem Staate gelten und wahrgenommen werden.
Das sind völlig unterschiedliche Sachen. Und es deutet darauf hin, dass das nicht klar zu werden scheint.
Aber den Unterschied zwischen Funktion und Funktionsweise zumindest, der ist nun klar ?
Du verschließt dich
wehement davor, dir die Frage der Herkunft der Institute zu beantworten.
Stimmt absolut nicht. Das willst Du mir anhängen, und die Gründe lassen sich vermuten. Aber das ist schlicht völlig falsch. Warum habe ich hier immer und immer wieder aus der Rechtsgeschichte berichtet? Wer hat denn sonst getan? Und mir willst Du Desinteresse anhängen? Das ist doch wohl nicht Dein Ernst.
Mich interessierte so etwas schon immer brennend. Diese Rechtsinstitute haben sich ja in einem spannenden Prozess herausgebildet. Wieviel Sachen zur Rechts- und Wirtschaftshistorie hast Du überhaupt gelesen?
Nein, das ist falsch und geht ins Leere.
Es
ist so, als fürchtest du etwas zu verlieren.
Das ist reine eine Projektion auf mich und hat nichts mit den Tatsachen zu tun.
Wenn etwas korrekt ist, muss man dazu nichts sagen.
Wenn Du gewusst hättest, wie das mit Darlehn, Kredit und Geldverleih ist, dann hätte ich viel Zeit gespart.
Ebenso, wenn man wüsste, was eine Wahlbenachrichtigung bedeutet... Usw. usf.
Aber wie gesagt: Du kannst Dir alles mögliche ausdenken und auf Kritik verzichten.
Es ist eigentlich egal,
welchen Begriff man dir gegenüber verwendet, um eine größere Systematik
und deren Eigenschaften zu erklären.
Nein, ist es eben nicht. Denn wir sagen ja auch nicht zum Autofahren, Autofliegen, weil das eben kaum das meint, was dabei passiert.
Vielmehr scheint mir sicher, dass hier auf Gedeih und Verderb verteidigt wird, dass Begriffe und Ideen so nicht funktionieren.
Die störrische Falsifizierung aus
einem ausschließlich rechtswissenschaftlichen Blickwinkel steht bei dir
spürbar im Vordergrund.
Oh, nun wirst Du mal wieder unwirsch. Störrisch. Ahja.
Wenn Du mir tausendmal etwas Falsches sagst (übrigens meist ziemlich "störrisch"), dann werde ich bei dem bleiben, was ist.
[quote]Du blickst nicht eine Sekunde auf die
Rechtswissenschaft, [/quote]
Oh, damit meinst Du wirklich mich? Oder besser Dich?
kommst deshalb auch nicht dahinter, dass jedes
Rechtssystem auf einem Machtsystem, auf Recht setzende Gewalten und Zwänge
basiert.
Was? Das ist so absolute Binsenweisheit. Das versteht sogar jemand wie ich, wenn es Dich beruhigt.
Deine Behauptung, "Eigentum hat aber nichts mit Eigenschaften zu tun", ist
eine Lüge!
Oh, eine Lüge, also ein bewusste Unwahrheit, muss man mir jetzt vorwerfen.
Eigentum ist eine Eigenschaft? Es ist eine Eigenschaft des Systems, dass es darin das Institut Eigentum gibt, aber das allein ist ja wohl nicht geeignet Eigentum zu defienieren.
Jeder, der sich schon einmal gedanklich mit den Unterschieden
von Eigenschaften (Eigentum) und Funktionen (z.B. Eigentumsübertragung,
Verpfändung) beschäftigt hat, muss hier doch zum nachdenken kommen.
Au, nun wird es immer wilder... Ashitaka, lies doch einfach mal nach, ehe versuchst Sachen nachzukonstruieren, die schon weit besser beschrieben wurden - und doch auch wahrlich nirgendwo unbekannt sind.
Es ist also demnach eine Funktion einer Eigenschaft übertragen werden zu können. Aber warum so kompliziert? Das stimmt auch nicht. Denn die Übertragung ist aus meiner Sicht nicht nur eine Funktion. Dass Eigentum es an sich hat, auch verpfändbar zu sein, ist mit Sicherheit so. Das sehe ich nicht anders.
Aber niemand sagt Eigenschaft und meint Eigentum und ander herum, oder?
Werden wir demnächst hören, dass der Staat Eigenschaften zediert?
Eigentum hat aber nichts mit Eigenschaften zu tun.
Eigentum heißt das Recht eines Eigentümers über sein
Eigentum verfügen zu können.
Noch mal zum Grundsätzlichen: Eigentum ist eine Eigenschaft, eine
Systemeigenschaft, die Funktionen bietet.
So liest sich das schon etwas besser.
Eigentum ist die Eigenschaft (das
Recht) einer Person eine Sache umfassend zu beherrschen, und nun ganz genau
aufgepasst, "soweit die Rechtsordnung dies zulässt" (deshalb
Systemeigenschaft, Recht = elementar). Das Vererben, die Veräußerung, die
Vernichtung, dies sind einige Funktionen des Eigentums.
Das ist mir bekannt. Das weiß nahezu jeder und das ist wie Eulen nach Athen bringen, noch mal zurück kommen und noch einmal nach Athen bringen...
Es geht auch ohne Rechtsordnung nicht nur um Besitz,
sondern um fremd und eigen.
Fremd und eigen?! Schreib doch gleich "Meins und Deins".
Sag mal, was ist denn mit Dir los? Eigen heißt eben mehr als mein, weil es auch unser heißen kann. Fremd ist eben für alle das, was einem nicht gehört.
Mein und Dein sind Unterfälle davon.
Es ist ja auch Deine Nase und mein Nase. Deine ist nicht mein. Deine Nase gehört Dir und nicht mir.
Über Mein und Dein, Fremd und Eigen musst Du vermutlich niemanden viel aufklären.
Was erklärt
solch eine Differenzierung schon in Hinsicht auf Eigentum (Konstitute), die
Dottore, einige andere, sowie nun ich, dir, als von einem zeitlich vorher
notwendigen Herrscher (Macht) vorfinanziert erklärt haben?!
Also Dein Eigentum ist Dein, oder?
Fremdes Eigentum haben andere.
Das Rechtsinstitut Eigentum ist zum Schutze der Rechte des Eigentümers da. Dies besorgt auch der Staat. Aber auch in vorrechtlichen Gesellschaften gibt es den Schutz von dem Eigenen von Familien usw. Auch dort haben Menschen sich was geschaffen, ohne Geldwirtschaft. Das ist ihr eigen. Der Tributnehmer beansprucht Tribut aus der Leistung der Menschen, die er beherrscht. Aber er schützt eben auch, wie das berühmte Schutz und Schirm gegen Treue und Gehorsam (sonst googlen, habe es aber auch schon erklärt).
Es geht dir in dem obigen Satz um eigene "tatsächliche Herrschaft", und
fremde "tatsächliche Herrschaft" (Besitzverhältnisse),
Erstens stimmt das nicht und zweitens scheint mir eher, als sei das wirklich noch nicht ganz klar, was das eigentlich meint. Also oben hast Du etwas Abenteuerliches über Besitz, also Sachherrschaft, gesagt.
Aber weiter mit Deiner "Analyse":
und dahin
flüchtest du dich, indem du aufeinmal davon schwärmst, dass es mehr als
Eigentum gibt, fremd und eigen halt.
Waaaas? Ich flüchte mich? Und es sei neu von mir, dass ich neben dem Eigentum noch Besitz kenne? Und sonst so, Ashitaka?
Das ist aber nicht haltbar
Nö, hab ich ja auch nun nicht behauptet, Du...
(siehe
Gedanken an RogRog dazu).
Oh, nun auch noch RogRog als Zeuge, wobei nicht klar ist wofür.
Eigentum (wörtlich übersetzt = Eigenherrschaft) setzt immer eine
Rechtsordnung voraus (gesetztes Recht / Reglements) und du verweigerst
jeden Gedanken an die Herkunft des Systems, welches die Rechte
(Eigenschaften) erst ermöglicht.
Falsch. Ich verweigere mich nicht. Keine Ahnung, wie Du darauf kommst. Das ist ja Allgemeinwissen.
Sofern man etwas nicht nur gebrauchen darf und wieder
zurück geben muss, ist es Eigentum.
Ohne Rechtsordnung ist diese Behauptung falsch!
Ja, das ist doch der Gag: Aber nur, weil es das Rechtsinstut nicht gibt, dass ja reale Auswirkungen hat.
Aber auch in vorrechtlichen Gesellschaften ist klar, dass es eine Unterschied macht, ob etwas zeitweilig oder endgültig überlassen wird. Oder dass z. B. ein einzelner nicht über des Eigene eines Clans verfügen darf. Oder andere Sachen wegnimmt oder zerstört, oder andere Menschen verletzt.
Es ist lediglich die
tatsächliche Herrschaft. Eigentum ist ein Recht, welches nicht durch die
Tauschparteien selbst entsteht, sondern den Tauschparteien im Rahmen
einer Rechtsordnung (System) gesetzlic (MACHTGESETZT)erlaubt wird, sich aus
der Rechtsordnung des Machthalters entwickeln. (deshalb:
Systemeigenschaften).
Nun komm mal wieder runter. Das ist doch bekannt. Recht wird von einer Macht gesetzt, deswegen heißt es ja Gesetzt. Habe nie, und wie käme ich dazu, gesagt, Eigentum als Rechtsinstitut gäbe es ohne Rechtsordnung.
Aber eigene Sachen eben schon.
So, und nun habe ich wirklich keine Lust mehr. Jetzt setzt Du die Tirade von Bezichtigungen fort und anstatt groß angekündigter Belege wird mir weiter etwas angedichtet (und ich denke nur an Unterschied von Darlehn und Kredit, und den von Fuktion und Funktionsweisen - und kann nur mit den Schultern zucken):
Und die Eigenschaft einer Sache, nicht wahr?
Nein Azur, genau lesen: Eine Systemeigenschaft. Und genau wegen dieses
Fehlverständnisses bist du nicht bereit, die Ausarbeitungen dieses Forums
zur Entstehung des Eigentums aus Herrschafts-/Machtsystemen zu erkennen. Ja
nicht einmal die Vorstellung darüber ist dir recht, solange der Herr
nichts darüber in seinen Studienunterlagen (rechtswissenschaftlich)
findet.
Der Herr schaut schon lange nicht mehr in seine Studienunterlagen. Aber der Herr Ashitaka stellet es sich so vor. Nunja.
Lass Dir sagen, es reicht das im Netz Verfügbare (und das eigene Wissen). Bei Darlehn und Kredit hat es ja gereicht, nicht wahr?
Aber nur zu...
So auch bei deinem Freisassen-Beispiel.
Das hatte ich im Studium nicht gelernt. Also befindet es nicht in irgendwelchen Studienunterlagen. Darauf bin ich ja durch die Fragen von tar gekommen.
Eigentum ist für dich
"einfach" vorhanden (Tausch und fertig, Eigen und Fremd tralala).
Stimmt nicht.
Tralala? Wie meinen?
Ah, jetzt geht die Analyse weiter:
Du siehst
es nicht als das Institut, welches ohne vorfinanzierende Herrschaft nicht
vom Machthalter eingerichtet werden kann (Macht schafft Recht). Versucht
man darauf einzugehen, ob nun durch die Machtzession oder durch die Frage
der Vorfinanzierung des Instituts, musst du aggieren und deinem
juristischen Verkündungsdrang aus einer unerschütterlichen
Innenperspektive gerecht werden. Cowboy & Japaner halt.
"Cowboy & Japaner halt"?
Was soll denn das nun schon wieder?
Du verstehts offenbar Einfaches nicht. Schon wieder kommst Du mit dieser
Mär vom Eigentumstitel. Was soll denn das sein?
Was ist denn an meiner Darstellung der Freisassen nicht zu verstehen?! Und
zum Eigentumstitel, der ist kein Märchen, sondern die Dokumentation des
Eigentums (Grundbücher, oder einfache Rechtstitel).
Habe ich Dir erklärt, dass nicht alles Eigentum einen schriftlichen Nachweis braucht, um überhaupt zu existieren?
Hast Du wenigstens mal den § 1006 BGB und Dazugehöriges angeschaut?
Es ist eine Mär, dass jedes Eigentum irgendwo vermerkt sein müsse. Erst wenn jemand darauf Anspruch erhebt, muss man es beweisen. Und da greift dann § 1006 BGB.
Du willst mich doch nicht wirklich im Rechtlichen belehren, oder?
Also ich laß mich ja von jedem gern belehren, auch von Dir. Aber bisher habe ich nicht den Eindruck, dass Du es besser kennen würdest.
Eigentumstitel - Du scheinst Eigentümerposition zu meinen.
Wenn jemand wie Du von dinglichen Rechten spricht, muss
man annehmen,
dass er nicht weiß, wovon er spricht.
Du verkackeierst mich doch mit blinden Floskeln; das praktisch
bedeutsamste Beispiel für ein dingliches Recht ist das Eigentum!
Und ich bleibe dabei: Bin mir nicht sicher, ob Du weißt, was ein dingliches Recht ist, weil Du leider oft Begriffe falsch deutest.
Dingliche Rechte sind aber nicht nur das Eigentum, sondern auch daraus erwachsende Rechte: http://de.wikipedia.org/wiki/Dingliches_Recht_%28Deutschland%29#Beschr.C3.A4nkte_dingli...
Das alles sind sachenrechtlich komplexe Dinge. Gut, zu wissen, dass Du das weißt.
Viele freundliche Grüße
azur
edit: komm, lass es uns bitte dabei bewenden. Es hat ja keinen Sinn. Und ich verwende meine Zeit nun wieder lieber auf anderes. Danke für Dein Verständnis.
--
ENJOY WEALTH
(Groß-Leucht-Reklame am Gebäude Lehmann-Brothers/NY)
Meide das Destruktive - suche das Konstruktive.
Rechtsetzung - formlose Macht, formelle (legitime) Herrschaft und was das mit Systemeigenschaften zu tun hat
Ashitaka , Donnerstag, 29.05.2014, 11:02 (vor 3878 Tagen) @ azur
Dein Betreff ist ja schon ein Hammer. Eigentum ist eine Eigenschaft des
Systems. Soso.
Rechtssysteme bringen zwar als Eigenheit das Institut Eigentum mit sich,
aber das für Eigenes der Menschen. Nichts sonst.
Und wo steht das nun im Widerspruch dazu, dass ein Recht (Eigentum) eine Eigenschaft des Rechtssystems ist?! Soso? Oder doch lieber: päh!
In wie fern ist diese Eigentum nun eine Eigenschaft oder ist es nicht
vielmehr Eigenschaft des Systems, dass es dies schuff und verteidigen half?
Du meinst die Rechtsetzung des objektiven Rechts. Das ist kein Schöpfungsakt, sondern eine auf Machterfordernis basierende Rechtsetzung (leges). Das objektive Recht setzt, wie auch die Rechtswissenschaft (siehe dazu Wesel) schon lange erkannt hat, auf eine durch Macht (formlos) entwickelte Herrschaft (nun formell; Legitimitätsglaube der Beherrschten)s auf.
Das subjektive Recht (das Recht des Rechtsträgers, der Person) ist es, auf das ich mit "Systemeigenschaft" hindeuten will. Das System ist das objektive Recht. Wenn ich schreibe, dass du nicht auf die Rechtswissenschaft blickst, dann meine ich damit nicht, dass du die Rechtsbegriffe nicht zu beschreiben weißt. Du siehst die Rechtssysteme nicht von oben, als durch Macht und Herrschaft erweckte Systeme, die den Sassen Eigenschaften (Rechte) setzen (Rechtsetzung)! Oder anders ausgedrückt: Du bist jemand der gerne im Haus bleibt, sowohl hier als auch bei Diskussionen um Ober- und Untereigentum. Hauptsache es lässt sich mit dem Werkzeugkasten im Keller erklären, sonst ist es FALSE.
Aber es ist eben auch viel zu kurz gedacht: Es ist eben die Zuordnung
einer Sache zu einer Person und das Verfügungsrecht, andere von dem
Gebrauch ausschließen zu können, Schäden daran ersetzt zu bekommen und
damit zu verfahren, wie es einem im Rahmen der Rechtsordung möglich ist.
Toll beschrieben, streite ich überhaupt nicht ab.
Also auch zu verkaufen, zu vererben oder zu vernichten, übrigens ohne
generell und immer dafür bei irgend einem Amt einen Antrag stellen zu
müssen.
Wo habe ich das behauptet?! Dichte nicht irgendwas hinzu.
Eigentum ist gewährleistet, heißt es im Art. 14 GG. Und aus der
allegemeinen Handlungsfreitheit Art. 2 I GG kommt die Privatautonmie. Er
kann auch in dieser Hinsicht als Eigentümer verfügen.
Natürlich steht das geschrieben, die Gewährleistung, der Schutz des Eigentums durch staatliche Herrschaft ist an das Recht gebunden. Wesel dazu: "Wobei allerdings [Dottore: aha!] der Staat selbst die Rahmenbedingungen dafür gesetzt hat.“
Wie diese Rahmenbedingungen nun auf das Eigentum wirken, kannst du an jeder Enteignung, an jeder Aushöhlung der Eigentumsgewährleistung (Betrug!) bestaunen. Darüber muss man nicht mal nachdenken, sondern einfach hinschauen.
Rechte die aus dem Gesetz rühren, werden nicht übertragen. Die sind ja
schon wirksam gegenüber jedermann.
Ich empfehle dir dazu mal die Diskussionen hier im Forum über die Berechtigungen des Machthabers / Herrschers (ius occupandi) als "Recht des Stärkeren". Das geht über die Rechtsdefinition der Rechtswissenschaft, wie Wesel im übrigen auch schreibt, gründlich hinaus. Die Rechtswissenschaft spricht über das "hinzunehmende Recht", Debitisten erklären, wer die Berechtigung des Herrschers in ein Rechtsystem der Beherrschten überführt hat.
Das passt alles logisch nicht, und ich kann nichts dafür, dass auch
deshalb jeder nur mit zedieren das meint, dass im Duden und überall damit
gemeint ist. Aber nachvollziehen kann ich es schon.
Im Duden, in der Etymologie wird Seiten lang über die Herkunft und Bedeutungen der Zession (cedere) berichtet. Warum kommen die Forderungen erst so spät hinzu?!
Wenn Du das nun anders verwenden willst, dann vermute ich, dass Du nicht
verstanden hast, wo ein Recht unter Privaten übertragen wird, und wo
Rechte in einem Staate gelten und wahrgenommen werden.
Die Zession bezieht sich auf den Moment der ersten Rechtsetzung (Setzung des Rechtssystems), nicht auf Zessionen innerhalb des Rechtssystems. Ich denke, da liegt unser Mißverständnis.
Das sind völlig unterschiedliche Sachen. Und es deutet darauf hin, dass
das nicht klar zu werden scheint.
Ich hoffe anhand der obigen Darstellung doch. Nochmal, du blickst in das Rechtssystem, nicht auf das Rechtssystem. Wenn dich diese Feststellung persönlich angreift, dann entschuldige ich mich. Eine gestrige Email-Unterhaltung mit einem anderen Forenmitglied hat mir geholfen, unseren eigentlichen Spalt zu erkennen.
Es
ist so, als fürchtest du etwas zu verlieren.
Das ist reine eine Projektion auf mich und hat nichts mit den Tatsachen zu
tun.
Exakt!
Wenn etwas korrekt ist, muss man dazu nichts sagen.
Sag ich ja, Wahrheit wartet für dich nur dort, wo etwas mittels Theorien falsifiziert werden kann. Wenn etwas true (richtig) ist oder "sein könnte" (Erweiterung der Blickwinkel, neue Theorien, Systemüberschreitung bzw. Entstehungsanalyse) wird es dir unangenehm. Das geht vielen Menschen so. Man zieht sich zurück, rezipiert. Nicht für ungut.
Wenn Du gewusst hättest, wie das mit Darlehn, Kredit und Geldverleih ist,
dann hätte ich viel Zeit gespart.
Auch da bin ich, wie ich dir schon einige male geschrieben habe, in einer Phase, in der ich vieles zusammenfüge und anders zu sehen versuche. Meinem letzten Stand einer Trennung zwischen Kredit und Darlehen, konntest auch du etwas abgewinnen. Ich schau mir derzeit viele Vertragsmuster der Landes- und Bürgschaftsbanken dazu an. Da habe ich Zugriff drauf und sehe überall die gleiche Trennung. Dazu demnächst mehr.
Wenn Du mir tausendmal etwas Falsches sagst (übrigens meist ziemlich
"störrisch"), dann werde ich bei dem bleiben, was ist.
Weitermachen.
Es ist also demnach eine Funktion einer Eigenschaft übertragen werden zu
können. Aber warum so kompliziert? Das stimmt auch nicht. Denn die
Übertragung ist aus meiner Sicht nicht nur eine Funktion. Dass Eigentum es
an sich hat, auch verpfändbar zu sein, ist mit Sicherheit so. Das sehe ich
nicht anders.
?! Dann ist es eine Funktion (Verpfändung) der Eigenschaft (Eigentum im Sinne subjektiven Gebrauchs(Rechts). Du drehst dich im Kreis mein Lieber. Und ich dreh mich gerne mit.
Aber niemand sagt Eigenschaft und meint Eigentum und ander herum, oder?
Mit wem spricht man schon über das Rechtssystem?! Ich will hier keine Begriffe ersetzten. Hier trägt die Eigenschaft, das Recht, schon einen Namen (=Eigentum).
Noch mal zum Grundsätzlichen: Eigentum ist eine Eigenschaft, eine
Systemeigenschaft, die Funktionen bietet.
So liest sich das schon etwas besser.
Dazu helfen die Diskussionen mit dir. Ich der Japaner, du der Cowboy mit dem gesattelten Pony, das die Zündung (Entstehung der Rechtssysteme auf Grundlage von Macht/Herrschaft) suchen soll. Azur, ich mach nur Spass! Du weißt selbst, dass wir beide, würden wir uns privat kennen, Stunden lang über erweiterte Sichtweisen reden könnten, ohne einmal aneinander zu geraten oder die Frau aufs Tanzparkett zu begleiten. Das meinte ich mit dem Hinweis an RogRog, dass es um ein ganz anderes Problem geht. Wie so oft in diesem und anderen Foren. Und ich bin daran genauso schuld wie du.
Eigentum ist die Eigenschaft (das
Recht) einer Person eine Sache umfassend zu beherrschen, und nun ganz genau
aufgepasst, "soweit die Rechtsordnung dies zulässt" (deshalb
Systemeigenschaft, Recht = elementar). Das Vererben, die Veräußerung, die
Vernichtung, dies sind einige Funktionen des Eigentums.
Das ist mir bekannt.
Also siehst du die Funktion und Eigenschaft nun doch. Du musst es nicht nochmal bestätigen. Lass den Absatz einfach weg, bring was anderes hervor.
Es ist lediglich die
tatsächliche Herrschaft. Eigentum ist ein Recht, welches nicht durch die
Tauschparteien selbst entsteht, sondern den Tauschparteien im Rahmen
einer Rechtsordnung (System) gesetzlic (MACHTGESETZT)erlaubt wird, sich aus
der Rechtsordnung des Machthalters entwickeln. (deshalb:
Systemeigenschaften).
Nun komm mal wieder runter. Das ist doch bekannt. Recht wird von einer
Macht gesetzt, deswegen heißt es ja Gesetzt. Habe nie, und wie käme ich
dazu, gesagt, Eigentum als Rechtsinstitut gäbe es ohne Rechtsordnung.
Ich fasse deine und meine endgültigen Sichtweisen anschließend mal zusammen. Hatte den Eindruck, du würdest Recht (Eigentum) auch als etwas evolutionäres betrachten, dass unabhängig von einer herrschenden Machtbasis (auch aus Gewohnheiten) entstehen kann.
Aber eigene Sachen eben schon.
Das gab es vorher nicht. Es gab Tatsachenbewusstsein (tat-sächliche Herrschaft), kein für Eigen/Fremd-Empfinden notwendiges Zeitbewusstsein, Grenzbewusstsein (siehe Wesel dazu - es war koginitiv egal, woher und wohin etwas (Sachen) gingen - interessierte nur auf die Tat bezogen).
Eigentum ist für dich
"einfach" vorhanden (Tausch und fertig, Eigen und Fremd tralala).
Stimmt nicht.
Nein, du siehst es auch als ein von der Macht/Herrschaft eingeräumtes subjektives Recht, welches durch objektive Rechtsordnung gesetzt wird. Das weiß ich nun, habe gdacht du würdest das ablehnen. Sorry Jim.
"Cowboy & Japaner halt"?
Was soll denn das nun schon wieder?
"Komm hol dein Lasso raus.... wir spielen Cowboy & Japaner!" So meinte ich das. Spass.
Was ist denn an meiner Darstellung der Freisassen nicht zu verstehen?! Und
zum Eigentumstitel, der ist kein Märchen, sondern die Dokumentation des
Eigentums (Grundbücher, oder einfache Rechtstitel).
Habe ich Dir erklärt, dass nicht alles Eigentum einen schriftlichen
Nachweis braucht, um überhaupt zu existieren?Hast Du wenigstens mal den § 1006 BGB und Dazugehöriges angeschaut?
Es ist eine Mär, dass jedes Eigentum irgendwo vermerkt sein müsse. Erst
wenn jemand darauf Anspruch erhebt, muss man es beweisen. Und da greift
dann § 1006 BGB.
Wo habe ich das behauptet?! Ich behauptete, dass es Eigentumstitel gibt, also in Titeln verbriefte Rechte, die eine Vielzahl an Funktionen bieten, die ohne Eigentumstitel nicht denkbar wären.
Du willst mich doch nicht wirklich im Rechtlichen belehren, oder?
Geht es dir nur ums Lasso?! " /> Nein Azur, kein Forenmitglied hier wagt es dich zu belehren. Mich eingeschlossen.
Wenn jemand wie Du von dinglichen Rechten spricht, muss
man annehmen,
dass er nicht weiß, wovon er spricht.
Du verkackeierst mich doch mit blinden Floskeln; das praktisch
bedeutsamste Beispiel für ein dingliches Recht ist das Eigentum!
Und ich bleibe dabei: Bin mir nicht sicher, ob Du weißt, was ein
dingliches Recht ist, weil Du leider oft Begriffe falsch deutest.
Korrigiere: "Weil ich Begriffe nicht wegen der Beanspruchung bestimmter Theorien in erweiterten Kontexten falsifiziere", so wäre deine Schlußfolgerung richtig.
Herzlichst durchatmen,
Ashitaka
--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.
Dann müssen wir ja stellenweise an einander vorbei reden @Mercury (ed)
azur , Freitag, 30.05.2014, 04:40 (vor 3877 Tagen) @ Ashitaka
bearbeitet von unbekannt, Freitag, 30.05.2014, 05:15
Hallo Ashitaka,
halten wir fest: Rechtsinstitute entstehen im Rahmen einer Rechtsordnung. Vieles ist so, wie Du es hier und in dem anderen Post beschreibst. Auch zur Rolle von Zwang und Macht.
Möchte nur noch darauf aufmerksam machen, dass das Recht ja nicht nur Eigentum und Besitz privatrechtlich sichert, sondern auch per Strafrecht und Staatsrecht.
Vergessen wir bitte nicht, dass das alles nach und nach entstand. Nicht zentral, auch wenn das römische Recht nicht umsonst so rezipiert wurde.
Bitte nicht der irrigen Vorstellung verfallen, dass Recht schaffe vieles erst. Es ist vielmehr die Reaktion bzw. ein Abbild von realen Wirtschafts- und Machtverhältnissen. Recht hat gestaltende Kraft, aber wahrlich nicht total. Kein Produkt entsteht etwa durch eine rechtliche Regelung. Kein Vieh und keine Pflanze wächst dadurch. Wobei auch z. B. modernere Anbaumethoden Koordination erforderte, wie etwa Fruchtfolgen. Saat- und Erntetermine usw. Es wurde hart bestraft, wer davon abwich.
Siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Hufe
"Die Hufe, in Süddeutschland Hube genannt, bezeichnet sowohl die Hofstelle, das Eigentumsrecht und die Nutzungsrechte an der Allmende, die einem Mitglied der bäuerlichen Gemeinde zustanden, als auch die von ihm bewirtschaftete Fläche. Daher ist sie auch ein (regional sehr unterschiedlich großes) Flächenmaß."
usw.
"Im Heiligen Römischen Reich spielte der Begriff der Hufe insbesondere auch in der deutschen Ostsiedlung eine wichtige Rolle. Die Hufe entsprach im Zuge dieser Kolonisierung weitgehend unbewohnter Gebiete einer Standardfläche, die den neu ankommenden Bauern als Lehen oder als zu erwerbender Besitz angeboten wurde. Hufen wurden vom Landesherren nicht nur Bauern verliehen, sondern auch Lokatoren, Schulzen (Schulzenhufe) und ritterlichen Grundbesitzern (Ritterhufe), und daneben auch zum Unterhalt von Kirche und Pfarrer bestimmt (Kirchen- bzw. Pfarrhufe). Pro Hufe waren bestimmte Abgaben festgelegt (Hufenzins), die in Urbaren wie z. B. dem Landbuch Karls IV. verzeichnet waren. Auch im Westen hatten solche neue Dorfgründungen in der so genannten Binnenkolonisierung stattgefunden, zum Beispiel bei Verkleinerungen von Meierhöfen, insbesondere aber nach Neurodungen herrschaftlicher Wälder."
Ähnliches hatten auch schon die Römer geleistet, die ihren Soldaten oft dazu brachten, neben dem Militärdienst und des Ausbaus der Infrastruktur eigene Höfe zu betreiben. Alles immer Untereinheiten.
Oder wer sein Marschenland nicht in Ordnung halten konnte bzw. seine Arbeiten zur Sicherung des ihm anvertrauten Deichabschnittes nicht versorgen konnte, musste es frei geben und zum Zeichen dafür den Spaten in den Deich stechen: http://de.wikipedia.org/wiki/Spatenrecht
Alles wahrlich komplexer, als man es vielleicht auf den ersten Blick meinen könnte.
Kein Wunder, sind die Konstellationen und Gegebenheiten doch auch unterschiedlich.
Aber eines dürfte universell sein: Das Bedürfnis, z. B. eigene Angehörige, eigenes Vieh, eigenes Geerntetes, Gesammeltes, Geschaffenes, Gejagtes usw. zu verteidigen. Nicht nur gegen Unbill der Natur, sondern gegenüber der gesamten Unwelt, wie etwa Fremden.
Wenn ein Dorf schufftet und erntet, und es kommen andere, welche es einfach nehmen wollen, dann verteidigen die Ansässigen "Ihres" gegen Fremde. Das auch ganz ohne Rechtssystem.
Viele freundliche Grüße
azur
PS: Apropos: Siedler @mercury - siehe bitte auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Lokator
http://de.wikipedia.org/wiki/Binnenkolonisation
Etliche diese Siedler wurden mit der Zeit Eigentümer. Und wenn oft erst nach Generationen. Lokal zudem stellenweise unterschiedlich.
Auch hier gut zu sehen: Alles weit differenzierter und komplexer, als es auf den ersten Blick ist: http://www.brandenburg1260.de/die_organisation_der_maerkischen_doerfer.html
Edit: Recht hat eine Menge mehr Funktionen, als Eigentumssicherung. Und in Gesellschaften gibt es natürlich nicht nur ein zentrales Mittel. Das Recht ist nur eines von diesen, wenn auch ein wichtiges.
Möchte bitte nicht mehr verdächtigt werden, ich würde das Recht über alles stellen wollen. Über solchen Unfug habe ich schon vor dem Jurastudium gelacht.
Von anfang an liebte ich den sarkastischen Satz:
Fiat justitia, pereat mundus. |Dem Gesetz muß entsprochen werden, mag darüber auch die Welt zugrunde gehen.|
Zitiert von Engels - Juristensozialismus*
http://de.wikiquote.org/wiki/Recht
(* PCM aka dottore in "Der Kapitalismus-Ein System, das funktioniert"
schreibt - ab Seite 3:
"Karl Marx war sehr nahe dran (fett als Überschrift in der Gliederung)
aus der Sammlung: http://www.miprox.de/Wirtschaft_allgemein/Der-Kapitalismus.pdf )
--
ENJOY WEALTH
(Groß-Leucht-Reklame am Gebäude Lehmann-Brothers/NY)
Meide das Destruktive - suche das Konstruktive.
Der Zerstörung der Segmente folgt das Individuum und dessen Vorstellungsvermögen von "Eigen" und "Fremd"
Ashitaka , Freitag, 30.05.2014, 09:38 (vor 3877 Tagen) @ azur
bearbeitet von unbekannt, Freitag, 30.05.2014, 09:44
Hi Azur,
halten wir fest: Rechtsinstitute entstehen im Rahmen einer Rechtsordnung.
Nein Azur, das Rechtsinstitut ist zugleich die Rechtsordnung, die Gesamtheit aller Gesetze, die Umfassung der Verordnungen, im formellen (das Gesetz wahrenden / umsatztenden Sinne), wie im materiellen Sinne (z.B. BGB, HGB, EStG etc.). Die Ordnung (die Verhältnisse und Abgrenzungen der Einzelgesetze und Ausrichtung des Rechtssubjekts) entsteht durch die Norm.
Vieles ist so, wie Du es hier und in dem anderen Post beschreibst. Auch zur
Rolle von Zwang und Macht.
Das ist bei dir nicht anders, du beschreibst auch sehr vieles scharf. Doch den Moment der ersten Rechtsetzung kraft formeller Herrschaft, den willst bzw. möchtest du nicht sehen. Dabei ist der Legitimitätsglaube der Berherrschten unabdingbar. Es gibt diesen Unterschied zwischen Macht (formlos) und Herrschaft (formell), der erst die Basis des Rechtsinstituts schafft. Immer nur zentral.
Möchte nur noch darauf aufmerksam machen, dass das Recht ja nicht nur
Eigentum und Besitz privatrechtlich sichert, sondern auch per Strafrecht
und Staatsrecht.
Richtig. Die Ordnung (das Rechtssystem) reicht vom atomisierten Individuum (Personen) bis zum Staate selbst. Ich komme aber nicht umher, Wesel recht zu geben: Die Rahmenbedingung der Normen setzt der Staat (in den Anfängen die zentrale Zwingherrschaft) selbst. Niemand anders, keine Entwicklung, sondern schlagartig. Jede rechtliche Gewährleistung (z.B. Eigentum) ist damit zwar vorhanden, aber nicht haltbar. Schau dir die Abschneidung und Aushöhlungen der Rechte, den Rechtsbruch der Staaten (Maastrich etc.) an.
Vergessen wir bitte nicht, dass das alles nach und nach entstand. Nicht
zentral, auch wenn das römische Recht nicht umsonst so rezipiert wurde.
Macht und daraus folgende Herrschaft sind immer zentrale Basen für Rechtsinstitute, anfangs gewaltsame Durchsetzungen, später dem Legitimitätsglauben der Untertanen geschuldete Formsetzungen. Die erste Rechtsetzung erfolgt danach immer zentral, aus einer Herrschaft heraus! Das beschreibt Wesel im Detail.
Bitte nicht der irrigen Vorstellung verfallen, dass Recht schaffe vieles
erst. Es ist vielmehr die Reaktion bzw. ein Abbild von realen Wirtschafts-
und Machtverhältnissen.
Wirtschaft entsteht erst durch die Rechtsordnung (siehe Mesopotamien, die Rechtsetzung an die Beamtenschichten / Kaufleute, dass sie Eigenhersrchaft (Eigentum) halten dürfen, um dessen Funktionen (z.B. Handel) zu nutzen. Alles im Sinne der Abgabensteigerung an die zentrale Zwingherrschaft (Machtzession, des Machtkreislaufes wegen). Dass sich Recht fortan den Entwicklungen anzupassen versucht, bestreite ich nicht. Aber diese Pflege der Institute, daraus folgende Gesetzesentwürfe etc., das ist etwas anderes, als ihre erste Setzung.
Recht hat gestaltende Kraft, aber wahrlich nicht
total. Kein Produkt entsteht etwa durch eine rechtliche Regelung.
Nein, im häuslichen Sinne ganz sicher nicht. Da du die Ansicht der Debitisten und ausführlichen Erklärung der Notwendigkeit von Produktionssteigerungen zwecks Surplus (Abgabe) kennst, dürfte dir aber klar sein, weshalb kein Weg an Herrschaft und Rechtsetzung vorbei führt.
Alles wahrlich komplexer, als man es vielleicht auf den ersten Blick
meinen könnte.
Ganz genau.
Aber eines dürfte universell sein: Das Bedürfnis, z. B. eigene
Angehörige, eigenes Vieh, eigenes Geerntetes, Gesammeltes, Geschaffenes,
Gejagtes usw. zu verteidigen. Nicht nur gegen Unbill der Natur, sondern
gegenüber der gesamten Unwelt, wie etwa Fremden.
Nein, die individuelle Vorstellung der Fremde ist eine kognitive Höchstleistung des Menschen. Du musst dem nicht sofort folgen, könntest dir aber mal Gedanken darüber machen, ob das "Eigene" nicht immer nur als Negativabgrenzung existiert und damit starre Grenzsysteme brauch, die in einer Vorstellung damaliger Gruppen nicht existierten (Fluktuation, Wanderungen). RogRog hat da ähnliche Vorstellungen wie du, dass die Grenze zur gedanklichen Abgrenzung naturbedingt bereit steht. Dass es sich stattdessen immer nur um tatsächliche Herrschaft (im Sinne einer Legitimität gegenüber allen nicht an der Tat Beteiligten) handelt, scheint nicht klar zu werden. Die Tat ist keine Grenze!
Wenn ein Dorf schufftet und erntet, und es kommen andere, welche es
einfach nehmen wollen, dann verteidigen die Ansässigen "Ihres" gegen
Fremde. Das auch ganz ohne Rechtssystem.
Sie verteidigen die tatsächliche Herrschaft. Selbst Angreifende Horden haben nichts anderes im Sinn. Wesel sah darin sogar die Ewigkeiten andauernde Verhinderung von Macht und Fremdherrschaft (Basis der kognitiven Vorstellung von "Mein" und "Dein"). Es ging um die Segmente selbst, sie mussten erst zerstört werden, um die Basis des Anspruches (Eigen-Begriff) der Individuen zu schaffen.
Herzlichst,
Ashitaka
--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.
Im Recht manifestiert sich nur fremd und eigen, es schafft nicht fremd und eigen
azur , Samstag, 31.05.2014, 02:49 (vor 3876 Tagen) @ Ashitaka
Hallo Ashitaka,
irgendwie habe ich den Eindruck, als wird etwas unentschieden zwischen zwei Extremen geschwankt. Nicht nur bei Dir. Zum einen sei das Recht für alles verantwortlich und mal völlig unerheblich.
Vergessen wir nicht, das Recht entsteht aus Gegenbenheiten. Es kommt nicht aus den Nichts. Darin spiegeln sich Bedürfnisse und Gegebenheiten.
halten wir fest: Rechtsinstitute entstehen im Rahmen einer
Rechtsordnung.
Nein Azur, das Rechtsinstitut ist zugleich die Rechtsordnung, die
Gesamtheit aller Gesetze, die Umfassung der Verordnungen, im formellen (das
Gesetz wahrenden / umsatztenden Sinne), wie im materiellen Sinne (z.B. BGB,
HGB, EStG etc.). Die Ordnung (die Verhältnisse und Abgrenzungen der
Einzelgesetze und Ausrichtung des Rechtssubjekts) entsteht durch die Norm.
Nein Ashitaka, das beschreibt vielleicht was ist, aber nicht wie es wurde. Und man müsste sogar erweitern, dass viele Voraussetzungen dafür bereits vorher entstehen. Z. B. ganz reale Regelungsbedürfnisse.
Die Normen werden formuliert, weil es u. a. die sogannten Vielzahl von Einzelfällen gibt, die sich damit leichter regeln lassen (und auch einheitlicher, was einer der Faktoren im Gerechtigkeitsempfinden, ja sogar der Logik ist: Warum hier so, und dort anders). Es gibt viele kluge Theorien und Aspekte darum.
Ein Rechtsinstitut ist natürlich auch nicht DIE Rechtsordnung. Du hantierst wohl mal wieder mit Begrifflichkeiten... Es gibt in einer Rechtsordnung eine Vielzahl von Rechtsinstitute, wie z. B. das Eigentum. Und dafür gibt es verschiede Normen, aber auch Rechtsprechung, Gewohnheitsrechte usw.
Manche Rechtsinstitute gibt es bei einer entstehenden Rechtsordnung, einige kirstallisieren sich heraus und spezialisieren sich (allein bei den Leistungskondiktionen gibt es wohl nun 13 Varianten), andere entstehen erst später. Es ist z. B. klar, dass Straßenverkehrsregelungen für eine KfZ-Verkehr, eine moderner Straßen oder Eisenbahnverkehr ja zu Beginn der Rechtsordnung nicht berücksichtigt werden konnten.
Es ist wie bei der Entwicklung der Sprache: Da kommen neue Begriffe hinzu, einige gehen unter, einige ändern ihren Bedeutungsgehalt.
Vieles ist so, wie Du es hier und in dem anderen Post beschreibst. Auch
zur
Rolle von Zwang und Macht.
Das ist bei dir nicht anders, du beschreibst auch sehr vieles scharf. Doch
den Moment der ersten Rechtsetzung kraft formeller Herrschaft, den willst
bzw. möchtest du nicht sehen.
Wie bitte? Den möchte ich nicht sehen? Warum sollte das so sein.
Wir haben davon leider nur Zeugnisse.
Wie stellst Du ihn Dir denn konkret vor?
Es gibt auch Vorläufer: gleichbleibende Rituale. Selbst in segmentären Gesellschaften gibts es übliches Vorgehen für z. B. Konfliklösungen oder für Tausch. Und wenn man sich früher in Thing traf, wurde dort beschlossen, was sein soll (sieh z. B. Geschichte Land Hadeln und Wursten, andere z. B. Ursprünge von Stammesrecht usw.). Engels schreibt viel darüber im Ursprung. Aber auch, dass es für vieles in der Stammeskultur auch noch keine Kontext gibt, so sei einem Stammesmitglied nicht der Unterschied von Recht und Pflicht erklärbar - es sei klar, was zu tun ist.
Vieles ist anfangs noch ganz anders gewichtet: http://de.wikipedia.org/wiki/Possessio_civilis
Dabei ist der Legitimitätsglaube der
Berherrschten unabdingbar.
Ach was, da reicht auch Unterwerfung aus Not oder unter Gewalt. Hauptsache es wird salopp gesagt mitgemacht, also befolgt und durchgesetzt.
In der Not gibt es Schwarzmarkt, egal was Gesetzgeber sagen oder irgendwer von dessen Legitimität sagt.
Es gibt diesen Unterschied zwischen Macht
(formlos) und Herrschaft (formell), der erst die Basis des Rechtsinstituts
schafft. Immer nur zentral.
Das mag für die Verbindlichkeit gelten, aber der Wesensgehalt von Rechten entsteht auch in den Bedürfnissen der Praxis, des Lebens.
Dann wird das verbindlich geregelt. Eine Gemeinschaft auf dem Thing, und später Häuptlinge, Könige usw.
Die Basis für Rechtsinstitute sind also die Erschaffung und die Durchsetzung von Recht, aber auch Entscheidungen in Hintergrund realer Vorgänge.
Man kann ja mit dem Recht viel, aber nicht alles.
Möchte nur noch darauf aufmerksam machen, dass das Recht ja nicht nur
Eigentum und Besitz privatrechtlich sichert, sondern auch per
Strafrecht
und Staatsrecht.
Richtig. Die Ordnung (das Rechtssystem) reicht vom atomisierten Individuum
(Personen) bis zum Staate selbst. Ich komme aber nicht umher, Wesel recht
zu geben: Die Rahmenbedingung der Normen setzt der Staat (in den Anfängen
die zentrale Zwingherrschaft) selbst. Niemand anders, keine Entwicklung,
sondern schlagartig. Jede rechtliche Gewährleistung (z.B. Eigentum) ist
damit zwar vorhanden, aber nicht haltbar. Schau dir die Abschneidung und
Aushöhlungen der Rechte, den Rechtsbruch der Staaten (Maastrich etc.) an.
Habe nicht den Eindruck, dass es Wesel so meint. Schlagartig? Alles auf einmal? wo kommt es denn her? Gewohnheitsrecht gilt als die Hauptquelle. Gewohnheiten entwickeln sich und nichts ist da schlagartig da.
Es ist wie diese krude Idee, irgendwann wären irgendwoher Gesetzestafeln gekommen, nach einer genialen Idee von einem, der zig Konstellationen zugleich durchschaute, und bums, gleich dem Apfel der Erkenntnis wären Untertanen sehend geworden, dass es eigenes und fremdes gäbe usw.
Als ob sich vorher jeder alles gefallen hat lassen, was seinen Lebensbereich angeht.
Im Recht manifestiert sich nur fremd und eigen, es schafft dies nicht!
Vergessen wir bitte nicht, dass das alles nach und nach entstand. Nicht
zentral, auch wenn das römische Recht nicht umsonst so rezipiert
wurde.
Macht und daraus folgende Herrschaft sind immer zentrale Basen für
Rechtsinstitute, anfangs gewaltsame Durchsetzungen, später dem
Legitimitätsglauben der Untertanen geschuldete Formsetzungen. Die erste
Rechtsetzung erfolgt danach immer zentral, aus einer Herrschaft heraus! Das
beschreibt Wesel im Detail.
Ja, aber wohl nicht so, wie Du es hier erklärst.
Dann zitiere mal genau, mit genauen Fundstellen, dann kann jeder nachlesen.
Es ist also so, dass da jemand Macht hat und dann beginnt das schlagartig. In allen Kulturen oder Gesellschaften?
Nein, so hab ich das bei ihm nie verstanden. Da Du aber auf soetwas heraus willst, offenbar mit aller Macht, vermute ich einen Bias.
Bitte nicht der irrigen Vorstellung verfallen, dass Recht schaffe
vieles
erst. Es ist vielmehr die Reaktion bzw. ein Abbild von realen
Wirtschafts-
und Machtverhältnissen.
Wirtschaft entsteht erst durch die Rechtsordnung (siehe Mesopotamien, die
Rechtsetzung an die Beamtenschichten / Kaufleute, dass sie Eigenhersrchaft
(Eigentum) halten dürfen, um dessen Funktionen (z.B. Handel) zu nutzen.
Wirtschaften entsteht doch nnicht erst mit einer Rechtsordnung (etwa angordnet ?
Schon vorher schaffen sich Menschen Lager, Geräte, Bestände. Tauschen usw. Vor der Geldwirtschaft und Rechtsordnungen.
Es ist, als soll hier eine Genesis mit einen anonymen Rechtssetzer betrieben werden.
In Mesepotamien wird derst erfolgreich gewirtschaftet worden sein, ehe die Spezialisierung so etwas wie die Stelen des Hamurapi möglich machten.
Übrigens berichtet selbst die Edda von Verhaltensempfehlungen.
Alles im Sinne der Abgabensteigerung an die zentrale Zwingherrschaft
(Machtzession, des Machtkreislaufes wegen).
Das ist ein unrealistischer, viel zu verkürzender und viel zu mechnisch gedachter Gedanke.
Dass sich Recht fortan den
Entwicklungen anzupassen versucht, bestreite ich nicht.
Oh, immerhin
Aber diese Pflege
der Institute, daraus folgende Gesetzesentwürfe etc., das ist etwas
anderes, als ihre erste Setzung.
Ja, und?
Ein Urzustand ist fast überall nicht das gleiche, wie die Ergebnisse von z. B. Modifizierungen.
Es geht doch hier um die Frage, ob das Eigentum irgendwann gleich am Anfang mit einem Male definiert wurde. Das war so nicht einmal, zunächst ging es immer um Ausgleich (und auch Strafe) bei Verletzungen von schützenswerten Interessen.
Recht hat gestaltende Kraft, aber wahrlich nicht
total. Kein Produkt entsteht etwa durch eine rechtliche Regelung.
Nein, im häuslichen Sinne ganz sicher nicht. Da du die Ansicht der
Debitisten und ausführlichen Erklärung der Notwendigkeit von
Produktionssteigerungen zwecks Surplus (Abgabe) kennst, dürfte dir aber
klar sein, weshalb kein Weg an Herrschaft und Rechtsetzung vorbei führt.
Das vermengt. Denn es bleibt ja vor allem dabei, dass Recht zwar vieles besser ermöglicht, aber auf Gegenbenheiten in der Praxis basiert.
Ein z. B. Haus gehört zu einer Familie. Das ist die Grundlage für deren Recht daran.
Ohne Haus und ohne Familie, ohne Rechtsobjekt oder Rechstsubjekt, kann sich das nicht anwenden lassen.
Schon vor Rechtsordnungen haben Menschen eigene Sachen.
Alles wahrlich komplexer, als man es vielleicht auf den ersten Blick
meinen könnte.
Ganz genau.
Da kann man immer wieder staunen und dazu lernen, nicht wahr Ashitaka?
Aber eines dürfte universell sein: Das Bedürfnis, z. B. eigene
Angehörige, eigenes Vieh, eigenes Geerntetes, Gesammeltes,
Geschaffenes,
Gejagtes usw. zu verteidigen. Nicht nur gegen Unbill der Natur, sondern
gegenüber der gesamten Unwelt, wie etwa Fremden.
Nein, die individuelle Vorstellung der Fremde ist eine kognitive
Höchstleistung des Menschen.
Ach geh: Selbst Tiere erkennen, wer z. B. zu ihrmem Nachwauchs oder ihrer Horde gehört und wer nichts in den von ihnen beanspruchten Revier zu suchen hat.
Ein Kind erkennt seine Mutter, und später sein eigenes Sein.
Das ist nicht so geheimnisvoll.
Du musst dem nicht sofort folgen, könntest
dir aber mal Gedanken darüber machen, ob das "Eigene" nicht immer nur als
Negativabgrenzung existiert
Was für eine Unterstellung und Projektion. Für maich hat das keinesfalls nur eine negative Funktion. Vielmehr ist es doch positiv, weil es doch sich orientieren und kordinieren hilft!
und damit starre Grenzsysteme brauch, die in
einer Vorstellung damaliger Gruppen nicht existierten (Fluktuation,
Wanderungen).
Braucht man dafür keinesfalls. Und die Wanderungen sind hören ja nicht erst mit dem Recht auf (etwas schlagartig?), sondern gehen fort oder hörten vorher auf. Ganz verschieden.
RogRog hat da ähnliche Vorstellungen wie du, dass die Grenze
zur gedanklichen Abgrenzung naturbedingt bereit steht.
Natürliche Gegebenheiten sind doch auch von Effekt!
Dass es sich
stattdessen immer nur um tatsächliche Herrschaft (im Sinne einer
Legitimität gegenüber allen nicht an der Tat Beteiligten) handelt,
scheint nicht klar zu werden.
Was?! Wo kommt diese den her? Aus dem Nichts?
Die Tat ist keine Grenze!
Hört sich chice an, sagt aber imho nichts.
Die Tat findet jedenfalls, wie alles, Begrenzung.
Wenn ein Dorf schufftet und erntet, und es kommen andere, welche es
einfach nehmen wollen, dann verteidigen die Ansässigen "Ihres" gegen
Fremde. Das auch ganz ohne Rechtssystem.
Sie verteidigen die tatsächliche Herrschaft.
Ja - und bitte IHRE. Damit diese nicht an ANDERE fällt.
Selbst Angreifende Horden
haben nichts anderes im Sinn.
Sie wollen sich das Zeug nehmen und zu ihrem Zeug werden lassen, über das sie verfügen. Und wollen die vorigen Inhaber der tatsächlichen Herrschaft ausschließen. Ist denn das so schwer?
Die waren doch nicht alle blöd und wussten doch genau, dass der Angreifer etwas von ihnen will, was er doch noch nicht hat.
Wesel sah darin sogar die Ewigkeiten
andauernde Verhinderung von Macht und Fremdherrschaft (Basis der kognitiven
Vorstellung von "Mein" und "Dein").
Wie bite? Fundstelle bitte!
Es ging um die Segmente selbst, sie
mussten erst zerstört werden, um die Basis des Anspruches (Eigen-Begriff)
der Individuen zu schaffen.
Das stoimmt ganz und gar nicht. Sondern entspringt einer lebensfernen Vorstellung, die gerade Wesel in nichts eigen ist.
Der hat ja auch zu vielen anderen Vorgängen viel Kluges geschrieben.
Vieles was ich aber hier lese, ist viel zu hölzern, einseitig und unzureichend.
Vielee freundliche Grüße
azur
--
ENJOY WEALTH
(Groß-Leucht-Reklame am Gebäude Lehmann-Brothers/NY)
Meide das Destruktive - suche das Konstruktive.
Entstehungsanalyse von Recht in frühen Gesellschaften
Ashitaka , Samstag, 31.05.2014, 22:03 (vor 3875 Tagen) @ azur
Hallo Azur,
Vergessen wir nicht, das Recht entsteht aus Gegenbenheiten. Es kommt nicht
aus den Nichts. Darin spiegeln sich Bedürfnisse und Gegebenheiten.
Recht wird gesetzt, entsteht aus Herrschaft, für den Legitimitätsglauben.
halten wir fest: Rechtsinstitute entstehen im Rahmen einer
Rechtsordnung.
Nein Azur, das Rechtsinstitut ist zugleich die Rechtsordnung, die
Gesamtheit aller Gesetze, die Umfassung der Verordnungen, im formellen (das
Gesetz wahrenden / umsatztenden Sinne), wie im materiellen Sinne (z.B.
BGB,
HGB, EStG etc.). Die Ordnung (die Verhältnisse und Abgrenzungen der
Einzelgesetze und Ausrichtung des Rechtssubjekts) entsteht durch die
Norm.
Nein Ashitaka, das beschreibt vielleicht was ist, aber nicht wie es wurde.
Und man müsste sogar erweitern, dass viele Voraussetzungen dafür bereits
vorher entstehen. Z. B. ganz reale Regelungsbedürfnisse.
Wie schwer ist es für dich, dir vorzustellen, dass die frühen Gemeinschaften ohne Rechtsordnung unverbindliche Mechanismen besaßen, ganz ohne das Bedürfnis einer Regulierung des Individuums.
Ein Rechtsinstitut ist natürlich auch nicht DIE Rechtsordnung.[/b] Du
hantierst wohl mal wieder mit Begrifflichkeiten... Es gibt in einer
Rechtsordnung eine Vielzahl von Rechtsinstitute, wie z. B. das Eigentum.
Das ist Unfug. Das Rechtsinstitut umfasst die Gesamtheit aller Normen. Das Eigentum wird durch das Rechtsinstitut garantiert (eine Institutsgarantie). Ich musste keine 5 minuten blättern, um die Definitionen nachzulesen.
> > Das ist bei dir nicht anders, du beschreibst auch sehr vieles scharf. Doch
den Moment der ersten Rechtsetzung kraft formeller Herrschaft, den willst
bzw. möchtest du nicht sehen.
Wie bitte? Den möchte ich nicht sehen? Warum sollte das so sein.
ja, das würde ich auch gerne wissen. Vor der Herrschaft keine Rechtsordnung und Recht ist nicht Gewohnheit. Du baust dir irgendwelche Brücken, um diesen turn (Macht/Herrschaft) als Fundament der Rechtswissenschaften zu verschleiern. So zumindest mein Eindruck. Das sollten wir weiter diskutieren.
Wie stellst Du ihn Dir denn konkret vor?
"Gibt es nichts zu falsifizieren, stelle einfach eine Frage so, als sei sie noch nicht argumentativ beantwortet!" Azur, ich stelle mir den Turn so vor, wie ich ihn hier ausführlich dargestellt habe.
Es gibt auch Vorläufer: gleichbleibende Rituale. Selbst in segmentären
Gesellschaften gibts es übliches Vorgehen für z. B. Konfliklösungen oder
für Tausch. Und wenn man sich früher in Thing traf, wurde dort
beschlossen, was sein soll (sieh z. B. Geschichte Land Hadeln und Wursten,
andere z. B. Ursprünge von Stammesrecht usw.). Engels schreibt viel
darüber im Ursprung. Aber auch, dass es für vieles in der Stammeskultur
auch noch keine Kontext gibt, so sei einem Stammesmitglied nicht der
Unterschied von Recht und Pflicht erklärbar - es sei klar, was zu tun
ist.
Ja, denn es ging ausschließlich um die Tat. Deshalb mein Versuch den Unterschied dadurch klarzumachen, dass damals nur tatsächliche Herrschaften denkbar waren, bis das Eigentum und Besitz durch Rechtsordnung des Herrschers gesetzt wurden.
Dabei ist der Legitimitätsglaube der
Beherrschten unabdingbar.
Ach was, da reicht auch Unterwerfung aus Not oder unter Gewalt. Hauptsache
es wird salopp gesagt mitgemacht, also befolgt und durchgesetzt.
Um zu herrschen?! Nein, Herrschaft ist Form, keine formlose Machtausübung. Die Unterwerfung und Gewalt hat nichts mit Herrschaft zu tun, sondern mit Machtentfaltung.
In der Not gibt es Schwarzmarkt, egal was Gesetzgeber sagen oder irgendwer
von dessen Legitimität sagt.
Inwiefern wiederlegt das nun den notwendigen Legitimitätsglauben der Beherrschten, um als Herrscher aufzutreten?! In der Not und Bedrohung der Hersrchaft greift die Staatsmacht mit voller Gewalt zu, so wie in der Ostukraine derzeit.
Es gibt diesen Unterschied zwischen Macht
(formlos) und Herrschaft (formell), der erst die Basis des Rechtsinstituts
schafft. Immer nur zentral.
Das mag für die Verbindlichkeit gelten, aber der Wesensgehalt von Rechten
entsteht auch in den Bedürfnissen der Praxis, des Lebens.
Der Wesensgehalt ist die Zielsetzung des materiellen Rechts. Was hat das mit der Schaffung des Rechtsinstituts (der Rechtsordnung) zu tun?! Materielles Recht ändert sich ständig, wird sich immer schneller und tiefgreifender ändern.
Die Basis für Rechtsinstitute sind also die Erschaffung und die
Durchsetzung von Recht, aber auch Entscheidungen in Hintergrund realer
Vorgänge.
Nein, die Basis ist Macht, Unterwerfung, Herrschaft. Ohne Herrschaft dreht sich niemand zu dir und wird die Rechtsetzung als objektive Erschaffung anerkennen. Sonst erschaffe doch ein Rechtsinstitut oder beobachte, ob die lineages dies von selbst tun.
Habe nicht den Eindruck, dass es Wesel so meint. Schlagartig? Alles auf
einmal? wo kommt es denn her? Gewohnheitsrecht gilt als die Hauptquelle.
Gewohnheiten entwickeln sich und nichts ist da schlagartig da.
"Gibt es nichts zu falsifizieren, stelle einfach eine Frage so, als sei sie noch nicht argumentativ vom Gegenüber beantwortet worden!"
Es ist wie diese krude Idee, irgendwann wären irgendwoher Gesetzestafeln
gekommen, nach einer genialen Idee von einem, der zig Konstellationen
zugleich durchschaute, und bums, gleich dem Apfel der Erkenntnis wären
Untertanen sehend geworden, dass es eigenes und fremdes gäbe usw.
Ja, Spinnerei. Die Gesetzestafel kommt immer vom Herrscher, Gesetze aus seinem Rahmen. Zum Rahmen habe ich Wesel ja bereits zitiert. Auch er sieht, dass der Herrscher selbst die Rahmenbedingungen setzt.
Macht und daraus folgende Herrschaft sind immer zentrale Basen für
Rechtsinstitute, anfangs gewaltsame Durchsetzungen, später dem
Legitimitätsglauben der Untertanen geschuldete Formsetzungen. Die erste
Rechtsetzung erfolgt danach immer zentral, aus einer Herrschaft heraus! Das
beschreibt Wesel im Detail.
Ja, aber wohl nicht so, wie Du es hier erklärst.
Dann zitiere mal genau, mit genauen Fundstellen, dann kann jeder
nachlesen.
Uwe Wesel: "Entstehung von Recht in frühen Gesellschaften". Hab noch einige Scripts der Vorlesungen, die ich mir in St. Gallen voll gekrickelt habe.
Es ist also so, dass da jemand Macht hat und dann beginnt das schlagartig.
In allen Kulturen oder Gesellschaften?
Für alle RECHTSORDNUNGEN! Du bist ein Schlingel Azur, das muss ich schon zugeben. Deine Fragestellungen sind wirklich zielorientiert, das mag ich an dir. Könnte Wochen so weiter diskutieren. Immer auf Zack getrimmt der Azur.
Nein, so hab ich das bei ihm nie verstanden. Da Du aber auf soetwas heraus
willst, offenbar mit aller Macht, vermute ich einen Bias.
Bleib auf Zack. Komm jetzt nicht mit Vermutungen zu einem der spannensten Themen, die Basis für so viele weitere Diskussionen bildet.
Wirtschaften entsteht doch nnicht erst mit einer Rechtsordnung (etwa
angordnet ?
Zwinker ist gut. Nein, schon die Nuer hatten die größten Markthallen der Welt und tauschten dort ihre Erstausstattungen.
Schon vorher schaffen sich Menschen Lager, Geräte, Bestände. Tauschen
usw. Vor der Geldwirtschaft und Rechtsordnungen.
Siehe dazu mein Thread mit Nico. Dort insbesondere die Entwicklung von Wirtschaftsräumen. Sonst blick einfach in dieses oder das alte Forum und mach dir klar, wann und unter welchen Voraussetzungen Wirtschaftsräume entstanden.
In Mesepotamien wird derst erfolgreich gewirtschaftet worden sein, ehe die
Spezialisierung so etwas wie die Stelen des Hamurapi möglich machten.
Schreibst du den Satz noch mal klar verständlich?! Wir können gerne die Entstehung von Wirtschaftsräumen vertiefen. Ich bin dank meines Projekts fit dahingehend und das würde auch sicher noch mal andere hier interessieren.
Übrigens berichtet selbst die Edda von Verhaltensempfehlungen.
Wie meinen?!
Alles im Sinne der Abgabensteigerung an die zentrale Zwingherrschaft
(Machtzession, des Machtkreislaufes wegen).
Das ist ein unrealistischer, viel zu verkürzender und viel zu mechnisch
gedachter Gedanke.
Weil?! Wenn wir di Diskussion starten, dann erkläre mir bitte erst weshalb dies unrealistisch und der Debitismus viel zu verkürzend und mechanisch gedacht ist. Eine Diskussion mit dir über den Debitismus würde mir für mein Filmprojekt unheimlich helfen.
Aber diese Pflege
der Institute, daraus folgende Gesetzesentwürfe etc., das ist etwas
anderes, als ihre erste Setzung.
Ja, und?
Die erste Rechtsetzung zeigt die unumgängliche Einwirkung und Rahmensetzung des Herrschers.
Das vermengt. Denn es bleibt ja vor allem dabei, dass Recht zwar vieles
besser ermöglicht, aber auf Gegenbenheiten in der Praxis basiert.
tob dich ruhig aus in materiellen Rechtsgedanken. Ich bin immer noch der Überzeugung, dass du nur aus der Rechtswissenschaft heraus denkst und handelst, dir aber überhaupt nicht vorstellen kannst, dass die Rechtsordnung eine Rechtsetzung mittels Herrschaft voraussetzt.
Du musst dem nicht sofort folgen, könntest
dir aber mal Gedanken darüber machen, ob das "Eigene" nicht immer nur als
Negativabgrenzung existiert
Was für eine Unterstellung und Projektion. Für mich hat das keinesfalls
nur eine negative Funktion. Vielmehr ist es doch positiv, weil es doch sich
orientieren und kordinieren hilft!
Wir unterhalten uns über kognitive Negativabgrenzungen, über Bewusstsein, wie entsteht eine Wahrnehmung des "Eigen", nicht über Wert-/Nutzenvorstellung. Mit "Negativ" sind kognitive Muster gemeint. Jede Kognition ist ein Abgrenzungsprozess.
Dass es sich
stattdessen immer nur um tatsächliche Herrschaft (im Sinne einer
Legitimität gegenüber allen nicht an der Tat Beteiligten) handelt,
scheint nicht klar zu werden.
Was?! Wo kommt diese den her? Aus dem Nichts?
Aus Fähigkeiten. Du nimmst zwei Steine (Sachen), schlägst sie gegeneinander und machst (Herrschaft) Feuer (Tat). Niemand hatte dabei eine Vorstellung von "Eigen" oder "Fremd".
Die Tat ist keine Grenze!
Hört sich chice an, sagt aber imho nichts.
Die Tat findet jedenfalls, wie alles, Begrenzung.
Klar, deshalb auch die geringe "Habe" der frühen Gemeinschaften. Alles, was nicht der tatsächlichen Herrschaft oder einer solchen Wiederverwendung dienlich war, brauchte niemanden mehr bewusst werden.
Wenn ein Dorf schufftet und erntet, und es kommen andere, welche es
einfach nehmen wollen, dann verteidigen die Ansässigen "Ihres" gegen
Fremde. Das auch ganz ohne Rechtssystem.
Sie verteidigen die tatsächliche Herrschaft.
Ja - und bitte IHRE. Damit diese nicht an ANDERE fällt.
Wie sollen Fähigkeiten an ANDERE fallen?! Siehe dazu mal meine Antwort an RogRog.
Selbst Angreifende Horden
haben nichts anderes im Sinn.
Sie wollen sich das Zeug nehmen und zu ihrem Zeug werden lassen, über das
sie verfügen. Und wollen die vorigen Inhaber der tatsächlichen Herrschaft
ausschließen. Ist denn das so schwer?
Angreifende Horden, so wie in einem Eli Roth Film?! Du sprichst nun von Macht, Gewalt, Herrschaft, oder gar Unterwerfung. Fällt dir was auf?! Nicht dass du demnächst noch einen Aha-Moment erlebst und sich unsere Debitismus-Diskussion erledigt. Nur weil die Rechtsordnung schlagartig durch Herrschaft auftritt, bedeutet dies nicht, dass auch die Macht, Gewalt, Unterwerfung, Herrschaft dies täte. Übergreifende Horden sind der Anfang der Zwingherrschaft. Und die gab es lange vor den großen Herrschaftsreichen.
Die waren doch nicht alle blöd und wussten doch genau, dass der Angreifer
etwas von ihnen will, was er doch noch nicht hat.
Nein, Azur. Das wussten sie anfangs nicht. Und das hat nichts mit Dummheit zu tun, sondern mit fehlendem Bewusstsein für solche gedanklichen Prozesse.
Wesel sah darin sogar die Ewigkeiten
andauernde Verhinderung von Macht und Fremdherrschaft (Basis der kognitiven
Vorstellung von "Mein" und "Dein").
Wie bite? Fundstelle bitte!
Bitte zitiere mich ganz, bevor es sich so ließt, als habe Wesel etwas über meine Gedanken über die Kognition geschrieben:
"Sie verteidigen die tatsächliche Herrschaft. Selbst Angreifende Horden haben nichts anderes im Sinn. Wesel sah darin sogar die Ewigkeiten andauernde Verhinderung von Macht und Fremdherrschaft."
Er sah die Selbstregulierung, keine Regeln.
Schaust du in Wesels Entstehungsanalyse von Recht in frühen Gesellschaften. Das ganze Kapitel tät dir gut, nach dem was du hier alles zu falsifizieren versuchst (Unterschied law/costum, Macht, Herrschaft als Grundlage von Rechtsordnungen).
Es ging um die Segmente selbst, sie
mussten erst zerstört werden, um die Basis des Anspruches (Eigen-Begriff)
der Individuen zu schaffen.
Das stoimmt ganz und gar nicht. Sondern entspringt einer lebensfernen
Vorstellung, die gerade Wesel in nichts eigen ist.
Leider doch Azur, kauf dir das Buch oder schlag es auf. Vielleicht gibts auch im Netz eine Bibliothek, die das anbietet.
Herzlichst,
Ashitaka
--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.
Es gibt viele Rechtsinstitute in der Rechtsordnung! Das ist doch nicht identisch. Usw. usf. - Aus und Ende.
azur , Sonntag, 01.06.2014, 03:14 (vor 3875 Tagen) @ Ashitaka
Hallo Ashhitaka,
fangen wir mit dem letzten an. Allein das ist ein Grund das hier zu beenden. Willst Du nun noch Beweise, dass ich u. a. von ihm Juristische Weltkunde: eine Einführung in das Recht. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1984, ISBN 978-3-518-28067-6. und
Fast alles, was Recht ist: Jura für Nichtjuristen. Eichborn, Frankfurt am Main, von ihm habe?
(letztlich entwickelt er nicht nur Passagen weiter)
Dass ich sie las (mehrfach, macht nämlich Freude und es gab ja Anlässe dazu), wirst nimmst Du mir nicht ab?
Das Folgend ist schon recht krude formuliert, weil Du eben wohl eher nicht sattelfest bist.
Vergessen wir nicht, das Recht entsteht aus Gegenbenheiten. Es kommt
nicht
aus den Nichts. Darin spiegeln sich Bedürfnisse und Gegebenheiten.
Recht wird gesetzt, entsteht aus Herrschaft, für den
Legitimitätsglauben.
"Für den Legitimitäsglauben?"
Allein dafür?
Also ehrlich: Legitimität kann ja verschieden erzeugt oder unterstützt werden. Das Recht wird aber sicher nicht nur deswegen gesetzt.
Wenn Dir jemand Dein Auto beschädigt, dann hält das Recht viel zur Prüfung bereit. Das aber nicht nur, damit an die Legitimität des Gesetzgebers oder Herrschers "geglaubt" werden. Dieser "Glaube" wird zudem auch anders erzeugt.
Es zeigt sich, dass es Dir um eines bestimmte Sache geht, aber leider vieles nicht berücksichtigst. Auch oft aus Unkenntnis, was es bedeutet.
halten wir fest: Rechtsinstitute entstehen im Rahmen einer
Rechtsordnung.
Nein Azur, das Rechtsinstitut ist zugleich die Rechtsordnung, die
Gesamtheit aller Gesetze, die Umfassung der Verordnungen, im formellen
(das
Gesetz wahrenden / umsatztenden Sinne), wie im materiellen Sinne
(z.B.
BGB,
HGB, EStG etc.).
Ah, da wird mal wieder versucht, recht zu behalten und zugleich den Juristen zu belehren.
ABER WIE - AUA: In der Rechtsordnung gibt es eine Menge Rechtsinstitute. Eine Vielzahl!!!
Eine Rechtsordnung besteht nie aus nur einem Rechtsinstitut. Nach Deinem Satz wäre das ja letztlich deckungsgleich. Und das ist absurd falsch.
AUA: Ein Rechtinstitut ist doch niemals die Gesamtheit alles Gesetze, Verordnungen usw. Dafür gibt es ganz andere Begriffe (habe ich alles erklärt).
Sag mal, kannst Du nicht bitte nachlesen, ehe Du so wüst verwendest?
Das ist die Definiton bei wiki: "Rechtsinstitut
Der Begriff Rechtsinstitut umfasst in der Rechtswissenschaft allgemein die Gesamtheit aller Normen zur Regelung eines bestimmten Rechtsverhältnisses oder eines Lebenssachverhalts."
http://de.wikipedia.org/wiki/Rechtsinstitut
Da kann einem doch der Kragen platzen!
(schön, was Du alles für Gesetze aufzuzählen meinen musst mir gegenüber, das ist ja, also ich weiß gar nicht wie das sagen...!)
Die Ordnung (die Verhältnisse und Abgrenzungen der
Einzelgesetze und Ausrichtung des Rechtssubjekts) entsteht durch die
Norm.
Nein Ashitaka, das beschreibt vielleicht was ist, aber nicht wie es
wurde.
Und man müsste sogar erweitern, dass viele Voraussetzungen dafür
bereits
vorher entstehen. Z. B. ganz reale Regelungsbedürfnisse.
Wie schwer ist es für dich, dir vorzustellen, dass die frühen
Gemeinschaften ohne Rechtsordnung unverbindliche Mechanismen besaßen, ganz
ohne das Bedürfnis einer Regulierung des Individuums.
Das ist eine völlig falsche Annahme. Es reicht wenig Kenntnist von Rechtsgeschichte und anderem, um zu wissen, dass das absurd falsch ist.
Natürlich kann man sich die Frage jederzeit stellen - und meine Vorstellungskraft reicht schon, danke der Nachfrage !
Es ist aber wieder mal ein belege, dass Du es gleich einem einzigen Schöpfungsakt ansiehst, dass die Meschen durch das Recht sehend wurden. Das ist absurd.
Auch bei den Nuer gibt es Verbindlichkeiten. Und gewohnheitsmässige Mittel für Gruppen oder einzelne (zumal ein Opfer ja individuelle Eigenschaften besitzt).
Verbindlichkeiten führen übirgens auch heute in 90 % nicht zu Konflikten,. Rechtsanwendungen und vor Gerichte! Schon mal darüber nachgedacht, was das bedeutet?
Ein Rechtsinstitut ist natürlich auch nicht DIE Rechtsordnung.[/b] Du
hantierst wohl mal wieder mit Begrifflichkeiten... Es gibt in einer
Rechtsordnung eine Vielzahl von Rechtsinstitute, wie z. B. das
Eigentum.
Das ist Unfug.
Das von Dir! Das ist doch der Hammer!
Damit verdonnere ich Dich zum zweiten Lesen der eben von mir zitierten Defintion!
Das Rechtsinstitut umfasst die Gesamtheit aller Normen.
Das ist grober Unfug, Ashitaka, das!
Dafür gibt es das Zitat sogar ohen suchen: "http://de.wikipedia.org/wiki/Rechtsinstitut
Rechtsinstitut
Der Begriff Rechtsinstitut umfasst in der Rechtswissenschaft allgemein die Gesamtheit aller Normen zur Regelung eines bestimmten Rechtsverhältnisses oder eines Lebenssachverhalts."
Und Du willst mir und anderen etwas erzählen?
Das
Eigentum wird durch das Rechtsinstitut garantiert
AUTSCH: Das Eigentum IST EIN Rechtsinstitut!
(eine Institutsgarantie).
Von Dir mal wieder sehr leichtfüssig verwendet, und wir heute anders verwendet hier gehts lang: http://de.wikipedia.org/wiki/Institutsgarantie
Den Zusammenhang hast Du imho nicht verstanden.
Ich musste keine 5 minuten blättern, um die Definitionen nachzulesen.
Na die von Rechtsinstitut kann es kaum gewesen sein
Das ist bei dir nicht anders, du beschreibst auch sehr vieles scharf.
Doch
den Moment der ersten Rechtsetzung kraft formeller Herrschaft, den
willst
bzw. möchtest du nicht sehen.
Wie bitte? Den möchte ich nicht sehen? Warum sollte das so sein.
ja, das würde ich auch gerne wissen.
Das gibt einen gratis:
Vor der Herrschaft keine
Rechtsordnung und Recht ist nicht Gewohnheit.
Da lerne ich richtig dazu hier
Du baust dir irgendwelche
Brücken, um diesen turn (Macht/Herrschaft) als Fundament der
Rechtswissenschaften zu verschleiern.
Das stimmt überhaupt nicht. Das will der Herr Ashitaka nur so sehen.
Vielmehr kommst Du ja mit näheren Details und Defintionen und Begrifflichkeiten ja sehr häufig hierbei nicht klar.
So zumindest mein Eindruck.
Und ich kann mir gut erklären, woher dieser Irrglaube kommt.
Das
sollten wir weiter diskutieren.
NÖHÖ! Danke, es reicht.
Wie stellst Du ihn Dir denn konkret vor?
"Gibt es nichts zu falsifizieren, stelle einfach eine Frage so, als sei
sie noch nicht argumentativ beantwortet!" Azur, ich stelle mir den Turn so
vor, wie ich ihn hier ausführlich dargestellt habe.
Ja, Deine Irrtümer hast Du lang und breit erläutert. Und vermutlich ginge das noch lang so weiter, aber lass man, Du [[smile]] .
Es gibt auch Vorläufer: gleichbleibende Rituale. Selbst in
segmentären
Gesellschaften gibts es übliches Vorgehen für z. B. Konfliklösungen
oder
für Tausch. Und wenn man sich früher in Thing traf, wurde dort
beschlossen, was sein soll (sieh z. B. Geschichte Land Hadeln und
Wursten,
andere z. B. Ursprünge von Stammesrecht usw.). Engels schreibt viel
darüber im Ursprung. Aber auch, dass es für vieles in der
Stammeskultur
auch noch keine Kontext gibt, so sei einem Stammesmitglied nicht der
Unterschied von Recht und Pflicht erklärbar - es sei klar, was zu tun
ist.
Ja, denn es ging ausschließlich um die Tat. Deshalb mein Versuch den
Unterschied dadurch klarzumachen, dass damals nur tatsächliche
Herrschaften denkbar waren, bis das Eigentum und Besitz durch Rechtsordnung
des Herrschers gesetzt wurden.
Es ist doch aber, unbd das haben Dir auch andere gesagt, um die tatsächliche Herrschaft von konkreten Menschen, die sie eben die haben, und keine anderen.
Und wenn sie vor Rechtsordnungen Schenken oder Tauschen, dann geben sie eben den quasi eigenen Anspruch darauf auf.
Was ist denn bloss los, dass das nicht verstanden werden kann?!
Dabei ist der Legitimitätsglaube der
Beherrschten unabdingbar.
Ach was, da reicht auch Unterwerfung aus Not oder unter Gewalt.
Hauptsache
es wird salopp gesagt mitgemacht, also befolgt und durchgesetzt.
Um zu herrschen?! Nein, Herrschaft ist Form, keine formlose
Machtausübung.
Herrschaft ist Macht über andere. Und die wird nicht zufällig durch physische Gewalt, oder Drohung damit, gestützt, nicht wahr?
Wenn welche im Namen des z. B. Königs auf dem Hof kommen und die Männer für den Kriegsdienst wegholen, dann ist das zwar eventuelle formell gegründet... Aber das ist ja nicht immer so, wenn ein Handlanger der Macht handelt.
Und wenn sich welche in der Not einem Herrscher unterwerfen, dann doch nicht allein seinen Gesetzen, so er sie hat.
Die Unterwerfung und Gewalt hat nichts mit Herrschaft zu
tun, sondern mit Machtentfaltung.
Was? Das wird ja immer gruseliger?
Macht und Unterwerfung haben nichts mit Herrschaft zu tun?
Oh Mann!
In der Not gibt es Schwarzmarkt, egal was Gesetzgeber sagen oder
irgendwer
von dessen Legitimität sagt.
Inwiefern wiederlegt das nun den notwendigen Legitimitätsglauben der
Beherrschten, um als Herrscher aufzutreten?!
Wer soll als Herrscher auftreten, die Beherrschten?
Es widerlegt vor allem, dass Legitimitätsglaube, was man fachlich anders ausdrückt, nicht alles sagt.
Das Verhalten der Menschen lässt sich durch manches beeinflussen, nicht nur durch Recht. Und das Recht kann ohnehin nicht alles. Es ist ein Werkzeug (oder salopp gesagt, ein Werkzeugkasten), das einiges kann, aber kein Wundermittel ist.
In der Not und Bedrohung der
Hersrchaft greift die Staatsmacht mit voller Gewalt zu, so wie in der
Ostukraine derzeit.
Und nicht nur in der Not. Das ist erstmal sowieso für sich Binse. Und so doch nicht zu bestreiten. Wie kommst Du darauf, dass ich das nicht erkennen würde?
Es gibt diesen Unterschied zwischen Macht
(formlos) und Herrschaft (formell), der erst die Basis des
Rechtsinstituts
schafft. Immer nur zentral.
Das mag für die Verbindlichkeit gelten, aber der Wesensgehalt von
Rechten
entsteht auch in den Bedürfnissen der Praxis, des Lebens.
Aber nun geht es ja erst richtig los: :
Der Wesensgehalt ist die Zielsetzung des materiellen Rechts.
ich sprach von Wesentsgehalt von Rechten.
Du machst daraus so etwas?
"Der Wesensgehalt ist die Zielsetzung des ...Rechts?" Nein, das Recht will Dinge gestalten oder bestimmen. Aber der Wesensgehalt von Dingen oder Geschäften gleicher Art, ist eben nicht durch das Recht gegeben, sondern vorhanden. In der Interaktion, in üblichen Verhalten usw.
Materielles Recht wird im übrigen zur Abgrenzung zum formellen Recht verwendet: http://de.wikipedia.org/wiki/Formelles_Recht - und das ist zu 99 % auch gesetztes Recht.
Was hat das
mit der Schaffung des Rechtsinstituts (der Rechtsordnung) zu tun?!
Und wieder: Ein Rechtsinstitut ist nicht identisch mit Rechtsordnung!!!
Materielles Recht ändert sich ständig, wird sich immer schneller und
tiefgreifender ändern.
Das formelle wohl nicht?!
Mann, Du hantierst mit Begriffen, die Dir nicht klar sind und willst einen wie mich belehren?
Die Basis für Rechtsinstitute sind also die Erschaffung und die
Durchsetzung von Recht, aber auch Entscheidungen in Hintergrund realer
Vorgänge.
Nein, die Basis ist Macht, Unterwerfung, Herrschaft.
Und die Macht bzw. Herrschaft denkt sich zu den Normen auch gleich noch alles andere aus und schafft alles Diesbezügliche im Leben mit?
Du verstehst nicht, was man Dir sagt und kommst mit solchen nur bestenfalls halbstimmigen Sätzen?
Ohne Herrschaft dreht
sich niemand zu dir
Wer dreht sich zu mir?
und wird die Rechtsetzung als objektive Erschaffung
anerkennen.
Als objektive Erschaffung?
Für Juristen sind objektivierbare Vorgänge (siehe hier unbedingt auch Strafrecht - der objektive Tatsbestand) welche, die stattfanden, im Unterschied zur inneren Abbildung.
Wenn Recht im Gesetzestext vorliegt, ist es gewiss geschaffen, keine Frage...
Sonst erschaffe doch ein Rechtsinstitut
Was soll ich? Ein Rechtsinstitu erschaffen?
Das ist ja der Gipfel!
Was soll denn soetwas.
Bin ich ein Gesetzgeber (oder gar ein Gott)?
oder beobachte, ob die
lineages dies von selbst tun.
Die lineages, sososo...
Habe nicht den Eindruck, dass es Wesel so meint. Schlagartig? Alles auf
einmal? wo kommt es denn her? Gewohnheitsrecht gilt als die
Hauptquelle.
Gewohnheiten entwickeln sich und nichts ist da schlagartig da.
"Gibt es nichts zu falsifizieren, stelle einfach eine Frage so, als sei
sie noch nicht argumentativ vom Gegenüber beantwortet worden!"
#da bliebt nur noch festzustellen: Eulen musst auch Du nicht nach Athen schaffen und: Ja, Du hattest, mit Verlaub, nun reichlich Gegenüber. Für derartiges Vorbringen.
Es ist wie diese krude Idee, irgendwann wären irgendwoher
Gesetzestafeln
gekommen, nach einer genialen Idee von einem, der zig Konstellationen
zugleich durchschaute, und bums, gleich dem Apfel der Erkenntnis wären
Untertanen sehend geworden, dass es eigenes und fremdes gäbe usw.
Ja, Spinnerei. Die Gesetzestafel kommt immer vom Herrscher, Gesetze aus
seinem Rahmen.
Zum Rahmen habe ich Wesel ja bereits zitiert.
Einen Satz, ohne Fundort, der so kaum ausreichend kann.
Auch er sieht,
dass der Herrscher selbst die Rahmenbedingungen setzt.
Die seiner Macht, soweit er sie beeinflussen kann, schon. Aber dabei ist er an Gegebenheiten gebunden.
Macht und daraus folgende Herrschaft sind immer zentrale Basen für
Rechtsinstitute, anfangs gewaltsame Durchsetzungen, später dem
Legitimitätsglauben der Untertanen geschuldete Formsetzungen. Die
erste
Rechtsetzung erfolgt danach immer zentral, aus einer Herrschaft
heraus! Das
beschreibt Wesel im Detail.
Ja, aber wohl nicht so, wie Du es hier erklärst.
Dann zitiere mal genau, mit genauen Fundstellen, dann kann jeder
nachlesen.
Uwe Wesel: "Entstehung von Recht in frühen Gesellschaften". Hab noch
einige Scripts der Vorlesungen, die ich mir in St. Gallen voll gekrickelt
habe.
Na dann!
Keine weiteren Fragen.
Es ist also so, dass da jemand Macht hat und dann beginnt das
schlagartig.
In allen Kulturen oder Gesellschaften?
Für alle RECHTSORDNUNGEN!
Zugleich?
Du bist ein Schlingel Azur, das muss ich
schon zugeben.
Ja, aber nicht hierbei, denn es interessieren hier nicht Findigkeiten, sondern Abgesichertes und Logik.
Deine Fragestellungen sind wirklich zielorientiert, das mag
ich an dir. Könnte Wochen so weiter diskutieren. Immer auf Zack getrimmt
der Azur.
Danke, aber derzeit lieber nicht.
Nein, so hab ich das bei ihm nie verstanden. Da Du aber auf soetwas
heraus
willst, offenbar mit aller Macht, vermute ich einen Bias.
Bleib auf Zack. Komm jetzt nicht mit Vermutungen zu einem der spannensten
Themen, die Basis für so viele weitere Diskussionen bildet.
Wirtschaften entsteht doch nnicht erst mit einer Rechtsordnung (etwa
angordnet ?
Zwinker ist gut. Nein, schon die Nuer hatten die größten Markthallen der
Welt und tauschten dort ihre Erstausstattungen.
Na irgendwo haben sie Ernten gelagert, eingeteilt und verwendet, und sei es um anderes zu bekommen.
Schon vorher schaffen sich Menschen Lager, Geräte, Bestände. Tauschen
usw. Vor der Geldwirtschaft und Rechtsordnungen.
Siehe dazu mein Thread mit Nico. Dort insbesondere die Entwicklung von
Wirtschaftsräumen. Sonst blick einfach in dieses oder das alte Forum und
mach dir klar, wann und unter welchen Voraussetzungen Wirtschaftsräume
entstanden.
In Mesepotamien wird derst erfolgreich gewirtschaftet worden sein, ehe
die
Spezialisierung so etwas wie die Stelen des Hamurapi möglich machten.
Schreibst du den Satz noch mal klar verständlich?! Wir können gerne die
Entstehung von Wirtschaftsräumen vertiefen. Ich bin dank meines Projekts
fit dahingehend und das würde auch sicher noch mal andere hier
interessieren.
Die Stele ist, auch in ihrer Ausführung, aber auch bei dem was sie über die Normen hinaus berichtet (sie schafft ja nicht das damit zu regelnde), Ausdruck einer spezialisierten Gesellschaft. Dafür sind doch Voraussetzungen deutlich vorab entstanden.
Übrigens berichtet selbst die Edda von Verhaltensempfehlungen.
Wie meinen?!
Ja, lies mal in der Edda: http://de.wikipedia.org/wiki/Edda
Dort wird u. a. auch beschrieben, wie man sich als Gast verhalten solle, und als Gastgeber. Und man höre und staune: Das Gastrecht war in früheren Zeiten weit wichtiger, als heute, und eine ernsthafte Thematik (andere Verkehrsmittel usw.): http://de.wikipedia.org/wiki/Gastrecht
Das sind also Vorstufen von Geboten udn Verboten.
Alles im Sinne der Abgabensteigerung an die zentrale Zwingherrschaft
(Machtzession, des Machtkreislaufes wegen).
Das ist ein unrealistischer, viel zu verkürzender und viel zu
mechnisch
gedachter Gedanke.
Weil?! Wenn wir di Diskussion starten, dann erkläre mir bitte erst
weshalb dies unrealistisch und der Debitismus viel zu verkürzend und
mechanisch gedacht ist. Eine Diskussion mit dir über den Debitismus würde
mir für mein Filmprojekt unheimlich helfen.
Immer langsam: Habe doch nicht den Debitismus asl verkürzend und zu mechanisch gedacht bezeichnet, sondern das, was Du angerissen hast - und vor allem wie...
Aber diese Pflege
der Institute, daraus folgende Gesetzesentwürfe etc., das ist etwas
anderes, als ihre erste Setzung.
Ja, und?
Die erste Rechtsetzung zeigt die unumgängliche Einwirkung und
Rahmensetzung des Herrschers.
Vor allem die allererste ...
Das vermengt. Denn es bleibt ja vor allem dabei, dass Recht zwar vieles
besser ermöglicht, aber auf Gegenbenheiten in der Praxis basiert.
tob dich ruhig aus in materiellen Rechtsgedanken.
Ich bin immer noch der
Überzeugung, dass du nur aus der Rechtswissenschaft heraus denkst und
handelst, dir aber überhaupt nicht vorstellen kannst, dass die
Rechtsordnung eine Rechtsetzung mittels Herrschaft voraussetzt.
Diesen, in sich mehrfachen, Irrglauben konnt ich Dir also leider auch nicht nehmen.
Du musst dem nicht sofort folgen, könntest
dir aber mal Gedanken darüber machen, ob das "Eigene" nicht immer nur
als
Negativabgrenzung existiert
Was für eine Unterstellung und Projektion. Für mich hat das
keinesfalls
nur eine negative Funktion. Vielmehr ist es doch positiv, weil es doch
sich
orientieren und kordinieren hilft!
Wir unterhalten uns über kognitive Negativabgrenzungen, über
Bewusstsein, wie entsteht eine Wahrnehmung des "Eigen", nicht über
Wert-/Nutzenvorstellung. Mit "Negativ" sind kognitive Muster gemeint. Jede
Kognition ist ein Abgrenzungsprozess.
Also das hast Du eigenartig formuliert. Wert- und Nutzensvorstellungen sind bitte warum nicht bewusstes?
Dass es sich
stattdessen immer nur um tatsächliche Herrschaft (im Sinne einer
Legitimität gegenüber allen nicht an der Tat Beteiligten)
handelt,
scheint nicht klar zu werden.
Was?! Wo kommt diese den her? Aus dem Nichts?
Aus Fähigkeiten. Du nimmst zwei Steine (Sachen), schlägst sie
gegeneinander und machst (Herrschaft) Feuer (Tat). Niemand hatte dabei eine
Vorstellung von "Eigen" oder "Fremd".
Nicht einmal dabei?
Da war also ein mit einem einer da, der konnte herrschen, und dem fiel dann der Unterschied von eigen und fremd ein, irgendwie?
So in etwa?
Also ich kann es kaum fassen...ö
Die Tat ist keine Grenze!
Hört sich chice an, sagt aber imho nichts.
Die Tat findet jedenfalls, wie alles, Begrenzung.
Klar, deshalb auch die geringe "Habe" der frühen Gemeinschaften. Alles,
was nicht der tatsächlichen Herrschaft oder einer solchen Wiederverwendung
dienlich war, brauchte niemanden mehr bewusst werden.
Das ist grober Unfug.
Die Menschen sind doch in der Lage zu beobachten, sich auszutauschen, sich z. B. Gegebenheiten, Entwicklungen und Folgen vorzustellen.
Da kommt kein Herrscher und bringt ihnen an einer Stelle so etwas wie das Feuer und das breitet sich aus.
Wie alles genau lief, liegt ja in vielfach auch im Dunkel. Aber was wir wissen, entspricht nicht Deinem viel zu simplen Bild. Leider.
Wenn ein Dorf schufftet und erntet, und es kommen andere, welche es
einfach nehmen wollen, dann verteidigen die Ansässigen "Ihres"
gegen
Fremde. Das auch ganz ohne Rechtssystem.
Sie verteidigen die tatsächliche Herrschaft.
Ja - und bitte IHRE. Damit diese nicht an ANDERE fällt.
Wie sollen Fähigkeiten an ANDERE fallen?!
Wieso denn Fähigkeiten? Du sprichts von tatsächlicher Sachherrschaft. Das hat man doch über Dinge. Z. B. Vieh, Hütten, Geräte, Ernsten, Vorräte!
Siehe dazu mal meine Antwort an
RogRog.
Hab ich. Der zeigt Dir ja auch, dass Du irrst.
Selbst Angreifende Horden
haben nichts anderes im Sinn.
Sie wollen sich das Zeug nehmen und zu ihrem Zeug werden lassen, über
das
sie verfügen. Und wollen die vorigen Inhaber der tatsächlichen
Herrschaft
ausschließen. Ist denn das so schwer?
Angreifende Horden, so wie in einem Eli Roth Film?!
Ja, wie es auch RogRog erklärt.
Die Küsten sind regelmässig überfallen worden. Auch in der Frühzeit, was man von Funden und auch aus Sagen hört. Man hat unlängst entdeckt, dass sehr oft auch Knochenfunde von Frauen, die in frühzeitlichen Siedlungen lebten, Spuren von Waffeneinwirkungen zeigen.
Da ging es rabiat zu.
Wenn da jemand hungerte, lag schon damals der Gedanke nahe, es sich woanders zu holen...
Du sprichst nun von
Macht, Gewalt, Herrschaft, oder gar Unterwerfung.
Nun?! Ja sag mal..! Kopfschüttelsmiley!
Fällt dir was auf?!
Huch!
Nicht dass du demnächst noch einen Aha-Moment erlebst und sich unsere
Debitismus-Diskussion erledigt.
Wie meinen?
Nur weil die Rechtsordnung schlagartig
durch Herrschaft auftritt,
Nur zur Sicherheit: falsch.
bedeutet dies nicht, dass auch die Macht,
Gewalt, Unterwerfung, Herrschaft dies täte. Übergreifende Horden sind der
Anfang der Zwingherrschaft.
Das ist nichts Neues, aber doch geht das an der Sache vorbei.
Und die gab es lange vor den großen
Herrschaftsreichen.
Die waren doch nicht alle blöd und wussten doch genau, dass der
Angreifer
etwas von ihnen will, was er doch noch nicht hat.
Nein, Azur. Das wussten sie anfangs nicht.
Das ist eine pure Annahme, für die nichts spricht.
Und das hat nichts mit Dummheit
zu tun, sondern mit fehlendem Bewusstsein für solche gedanklichen
Prozesse.
Das Recht bringt nicht die gedankliche Leistung.
Wesel sah darin sogar die Ewigkeiten
andauernde Verhinderung von Macht und Fremdherrschaft (Basis der
kognitiven
Vorstellung von "Mein" und "Dein").
Wie bite? Fundstelle bitte!
Bitte zitiere mich ganz, bevor es sich so ließt, als habe Wesel etwas
über meine Gedanken über die Kognition geschrieben:"Sie verteidigen die tatsächliche Herrschaft. Selbst Angreifende Horden
haben nichts anderes im Sinn. Wesel sah darin sogar die Ewigkeiten
andauernde Verhinderung von Macht und Fremdherrschaft."
Was ist das: Wesel über Wesel?
Fundstelle meint doch Quellangabe.
Er sah die Selbstregulierung, keine Regeln.
Ach, und Selbstregulierung geht nicht mit Regeln?
Kopfschüttelsmiley!
Schaust du in Wesels Entstehungsanalyse von Recht in frühen
Gesellschaften. Das ganze Kapitel tät dir gut, nach dem was du hier alles
zu falsifizieren versuchst (Unterschied law/costum, Macht, Herrschaft als
Grundlage von Rechtsordnungen).
Mal abgesehen davon, was Du meinst: Bitte benenn bei einem Mann, der viele Bücher veröffentlicht hat, das, was Du meinst.
Es ging um die Segmente selbst, sie
mussten erst zerstört werden, um die Basis des Anspruches
(Eigen-Begriff)
der Individuen zu schaffen.
Das stoimmt ganz und gar nicht. Sondern entspringt einer lebensfernen
Vorstellung, die gerade Wesel in nichts eigen ist.
Leider doch Azur, kauf dir das Buch oder schlag es auf. Vielleicht gibts
auch im Netz eine Bibliothek, die das anbietet.
Er meint wohl: Frühformen des Rechts in vorstaatlichen Gesellschaften: Umrisse einer Frühgeschichte des Rechts bei Sammlern und Jägern und akephalen Ackerbauern und Hirten. Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1985
Aber sicher ist es nicht ganz.
Man muss übrigens auch anfügen, dass nicht alle Profs. Wesels Ansichten teilen, er stellenweise als zu schillernd (und das ist noch das Mildeste) galt. Und eindrucksvoll ist der bestimmt.
Genug nun. Es muss auch mal wieder um anderes gehen, zumal das ja keiner dauerhaft leisten kann, was hier zu vermitteln wäre...
Sieh es mir nach: Das hier der Schlusspunkt von meiner Seite.
So geht das einfach nicht.
Viel zu viel irrige Verwendungen von Begriffen usw.
Und überhaupt.
Tut mir sehr leid, dass es nicht mehr brachte, aber es muss auch mal Tage und Abende ohne so etwas geben.
Viele freundliche Grüße
azur
--
ENJOY WEALTH
(Groß-Leucht-Reklame am Gebäude Lehmann-Brothers/NY)
Meide das Destruktive - suche das Konstruktive.
Richtig, Ashitaka, die Zerschlagung der Segmente ist das Entscheidende
Zarathustra, Sonntag, 01.06.2014, 11:08 (vor 3875 Tagen) @ Ashitaka
Es ging um die Segmente selbst, sie
mussten erst zerstört werden, um die Basis des Anspruches
(Eigen-Begriff)
der Individuen zu schaffen.
Absolut richtig, Ashitaka, und es ist das Entscheidende an der ganzen Veranstaltung: die Zerschlagung (Atomisierung) der autarken Dunbar-Sippe mit anschliessender Bevormundung der Ueberbleibsel (Individuen) durch die Institution der organisierten Gewalt (Kirche und Staat). Das versteht jedoch nur, wer die Entstehung des Patriarchats aus dem matrilinearen Anarchat verstanden und mitbekommen hat (Oppenheimer, Bott et al.), und das sind (auch hier im DGF) die wenigsten. Viele wollen eben nicht wahrhaben, dass man derart atomisiert und fremdbestimmt ein Dasein wider die Natur dieser Spezies fristet.
Beste Grüsse, Zara
Ihr redet aneinander vorbei
RogRog, Mittwoch, 28.05.2014, 15:10 (vor 3878 Tagen) @ Ashitaka
Hallo Ashitaka,
Eigene Sachen (Besitztümer) haben aber gar nichts mit Eigentum
(Eigenschaften) zu tun.
Doch.
Besitz gab es schon in Höhlenzeiten, einfach wo
drauf setzen, fertig.
Nein.
Wo keine Rechtsordung reguliert und durchsetzt, ist es doch ebenso,
dass
das Eigene und eigenen Ansprüche verteidigt werden.
Besitz, es geht ohne Rechtsordnung nur um Besitz.
Nein, das stimmt nicht. Azur argumentiert juristisch, Du eigentumstheoretisch bzw. debitistisch. Ihr redet aneinander vorbei. Besitz ist juristisch ein Rechtsverhältnis und gibt es somit ebensowenig wie Eigentum (= Recht) ohne Rechtsordnung.
Wenn man aber Besitz umgangssprachlich verwendet, gibt es ihn auch ohne Rechtsordnung. Dann gibt es aber auch Eigentum ohne Rechtsordnung, denn auch die "Höhlenzeiten" sind geregelt und geordnet, dh nicht chaotisch. Es gibt eine abstrakte Zugehörigkeitsregelung über persönliche Sachen (Mein/Dein). Wenn diese verletzt werden, kommt es zu Konflikten und zu den flexiblen, persönlichen und spontanen Konfliktlösungsmechanismen in "Höhlengesellschaften".
Die Regelungen und Konfliktlösungen unterscheiden sich aber ganz entscheidend von allem, was Recht im Kern ausmacht. Das versteht wiederum azur nicht, der wahrscheinlich auch in einem Ameisenhaufen Rechtsinstitute, Rechtsprinzipien und eine Rechtsordnung erblicken würde. Für ihn ist das Recht und der Staat eben natürlich und evolutionär entstanden.
Die juristischen Begrifflichkeiten passen nicht zur Beschreibung und Erklärung der "Höhlenzeit", weder Eigentum noch Besitz. Es gibt zu "Höhlenzeiten" keine Mieter, Nießbraucher, Pächter oder Diebe (alles formaljuristisch Besitzer).
Und so redet ihr permanent aneinander vorbei. Der Eine geht nicht auf den Anderen ein und vice versa.
Gruß
RogRog
P.S.: Die Abgrenzung von H/S, auf der auch der Debitismus von Dottore beruht, ist formal falsch. Es folgen daraus keine Fehler in der ökonomischen Analyse, nur wissen zB Institutionenökonomen zurecht meist nicht, worüber H/S überhaupt reden aufgrund ihrer ganz eigenen Definition. H/S sagen, dass die Institutionenökonomen sich nicht mit Eigentum, sondern mit Besitz beschäftigen.
Das ist falsch. Sie beschäftigen sich mit Eigentumsrechten, nur nicht mit den entscheidenden. Das Eigentum an einer Sache verleiht dem Eigentümer im Wesentlichen drei Rechte: Nutzung, Fruchtziehung und Verfügung. Institutionenökonomen beschäftigen sich jetzt vor allem mit Nutzung, Fruchtziehung und ein paar unwesentlichen Verfügungsrechten. H/S dagegen beschäftigen sich mit den wesentlichen Verfügungsrechten, auf denen unsere Ökonomie beruht.
Besitz, Eigentum und Gewahrsam
Gladiator , Mittwoch, 28.05.2014, 16:02 (vor 3878 Tagen) @ RogRog
Nein, das stimmt nicht. Azur argumentiert juristisch, Du
eigentumstheoretisch bzw. debitistisch. Ihr redet aneinander vorbei. Besitz
ist juristisch ein Rechtsverhältnis und gibt es somit ebensowenig wie
Eigentum (= Recht) ohne Rechtsordnung.Wenn man aber Besitz umgangssprachlich verwendet, gibt es ihn auch ohne
Rechtsordnung. Dann gibt es aber auch Eigentum ohne Rechtsordnung, denn
auch die "Höhlenzeiten" sind geregelt und geordnet, dh nicht chaotisch. Es
gibt eine abstrakte Zugehörigkeitsregelung über persönliche Sachen
(Mein/Dein). Wenn diese verletzt werden, kommt es zu Konflikten und zu den
flexiblen, persönlichen und spontanen Konfliktlösungsmechanismen in
"Höhlengesellschaften".
Stimme ich zu. Beispielsweise kann ein Erbe im Besitz einer Sache sein, ohne hierüber die tatsächliche Sachherrschaft auszuüben (§ 857 BGB) und jemand, der sein Auto an jemand anderen verliehen hat, ist ebenso (mittelbarer) Besitzer (§ 868 BGB). "So ganz" passt der Begriff also nicht. Ich denke, dass es bei Verwendung des Wortes "Gewahrsam" keine Missverständnisse gibt: https://de.wikipedia.org/wiki/Besitz_%28Deutschland%29#Abgrenzung_zum_Gewahrsam Dieser beschreibt definitiv, auch juristisch, ein rein tatsächliches Verhältnis und wird definiert als "tatsächliche Sachherrschaft eines Menschen über eine Sache, getragen von einem natürlichen Herrschaftswillen". Das gibt's auch ohne Rechtsordnung.
Viele Grüße
Gedanken dazu
Ashitaka , Mittwoch, 28.05.2014, 18:38 (vor 3878 Tagen) @ RogRog
Hallo RogRog,
Wenn man aber Besitz umgangssprachlich verwendet, gibt es ihn auch ohne
Rechtsordnung.
Wenn man das debitistische System erklären will, führt für mich kein Weg daran vorbei, die vom Debitismus getragenen (finanzierten) Rechtswissenschaften als Hoheit der Begriffsdefinition hinter sich zu lassen.
Dann gibt es aber auch Eigentum ohne Rechtsordnung, denn
auch die "Höhlenzeiten" sind geregelt und geordnet, dh nicht chaotisch.
Eigentum (Eigen + [-tum] = Herrschaft) ist bekanntlich von einer einer tat-sächlichen Herrschaft zu unterscheiden. Besitz ist auch bei Juristen die tatsächliche Herrschaft einer Person über eine Sache (dort aber + Wille).
Es kommt bei der tatsächlichen Herrschaft nur auf die Tatsache an, dass die Person eine Sache beherrscht. Setzte ich mich auf einen Stein in einer Höhle, hat das nichts mit Reglements und Ordnungen (Grenzen - finis - eigen vs. fremd) zu tun, sondern mit einer Tatsache (besitze Stein, sitze drauf). Eigentum undenkbar, denn keine Grenze (setzt Begrenzung = setztende Gewalt voraus). Alles weitere (wieso, weshalb, warum, Besitzwille?, morgen auch?!) sind für mich notwendige Hinzudichtungen der Rechtswissenschaft (im rechtlichen Sinne notwendig), die mit der tatsächlichen Herrschaft (Sitz beherrschen) jedoch nichts zu tun haben.
Es gibt eine abstrakte Zugehörigkeitsregelung über persönliche Sachen
(Mein/Dein). Wenn diese verletzt werden, kommt es zu Konflikten und zu den
flexiblen, persönlichen und spontanen Konfliktlösungsmechanismen in
"Höhlengesellschaften".
Eine "Zugehörigkeitsregelung" (wie bei den Flinstones = Reglement mittels Ordnung) gab es nicht. Es gab die faktische/tatsächliche Herrschaft (Macht = Fähigkeit, Befähigung mittels Macht). Ja, ganz ohne eine regelnde Ordnung (geregelte Ordnung = heute Gesetze), einzig und allein aus dem Grunde, dass Personen es taten(in Besitz nahmen) oder es im Falle fehlender Fähigkeiten und Zwänge ließen (mittels Machtordnung, keine Rechtsordnung).
Die Regelungen und Konfliktlösungen unterscheiden sich aber ganz
entscheidend von allem, was Recht im Kern ausmacht. Das versteht wiederum
azur nicht, der wahrscheinlich auch in einem Ameisenhaufen Rechtsinstitute,
Rechtsprinzipien und eine Rechtsordnung erblicken würde. Für ihn ist das
Recht und der Staat eben natürlich und evolutionär entstanden.
Ja.
Die juristischen Begrifflichkeiten passen nicht zur Beschreibung und
Erklärung der "Höhlenzeit", weder Eigentum noch Besitz. Es gibt zu
"Höhlenzeiten" keine Mieter, Nießbraucher, Pächter oder Diebe (alles
formaljuristisch Besitzer).
Es gab die tatsächliche Herrschaft von Personen über Sachen. Und wenn es zwei Steine waren, die man gegeneinander rieb, um Feuer zu machen. Vielleicht hätten Heinsohn und Steiger, sowie auch Dottore gar nicht erst von vor-rechtsstaatlichem "Besitz" sprechen sollen, sondern nur von "tatsächlicher Herrschaft", sich auf die Tat beschränken sollen.
Und so redet ihr permanent aneinander vorbei. Der Eine geht nicht auf den
Anderen ein und vice versa.
Ja, nicht das erste mal. Wir beiden haben aber ganz andere Probleme, wie du sicherlich bereits gemerkt hast. Gleich kommt wer mit einem Smiley um die Ecke. Ich lade Azur mal eines Tages in die Botschaft ein.
Herzlichst,
Ashitaka
--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.
Da will ich nicht lange auf mich warten lassen ;-)
Zorro , Mittwoch, 28.05.2014, 18:57 (vor 3878 Tagen) @ Ashitaka
Und so redet ihr permanent aneinander vorbei. Der Eine geht nicht auf
den
Anderen ein und vice versa.
Ja, nicht das erste mal. Wir beiden haben aber ganz andere Probleme, wie
du sicherlich bereits gemerkt hast. Gleich kommt wer mit einem Smiley um
die Ecke.
Ich lade Azur mal eines Tages in die Botschaft ein.
Herzlichst,
Ashitaka
Spielstand gefühlt: 116 : 118 Punkte
Na Ashitaka, Du heute in schwarz!?
Gruß Zorro
--
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Gedankenanstöße
RogRog, Donnerstag, 29.05.2014, 19:24 (vor 3877 Tagen) @ Ashitaka
Hallo RogRog,
Wenn man aber Besitz umgangssprachlich verwendet, gibt es ihn auch ohne
Rechtsordnung.
Wenn man das debitistische System erklären will, führt für mich kein
Weg daran vorbei, die vom Debitismus getragenen (finanzierten)
Rechtswissenschaften als Hoheit der Begriffsdefinition hinter sich zu
lassen.
Du hast Deine ganzen Argumente ausschließlich von finanzierter Wissenschaft. Außerdem bist Du nicht nur rechtswissenschaftlich, sondern auch ethnologisch mit Deiner "Höhlen"-Hypothese auf dem Holzpfad.
Dann gibt es aber auch Eigentum ohne Rechtsordnung, denn
auch die "Höhlenzeiten" sind geregelt und geordnet, dh nicht
chaotisch.
Eigentum (Eigen + [-tum] = Herrschaft) ist bekanntlich von einer einer
tat-sächlichen Herrschaft zu unterscheiden. Besitz ist auch bei Juristen
die tatsächliche Herrschaft einer Person über eine Sache (dort aber +
Wille).Es kommt bei der tatsächlichen Herrschaft nur auf die Tatsache an,
dass die Person eine Sache beherrscht. Setzte ich mich auf einen Stein in
einer Höhle, hat das nichts mit Reglements und Ordnungen (Grenzen - finis
- eigen vs. fremd) zu tun, sondern mit einer Tatsache (besitze Stein, sitze
drauf).
Ein Stein in einem Niemandsland interessierst Juristen nicht die Bohne.
Eigentum undenkbar, denn keine Grenze (setzt Begrenzung = setztende
Gewalt voraus). Alles weitere (wieso, weshalb, warum, Besitzwille?, morgen
auch?!) sind für mich notwendige Hinzudichtungen der Rechtswissenschaft
(im rechtlichen Sinne notwendig), die mit der tatsächlichen Herrschaft
(Sitz beherrschen) jedoch nichts zu tun haben.
Formaljuristischer Besitz ist ohne Eigentum undenkbar.
Es gibt eine abstrakte Zugehörigkeitsregelung über persönliche
Sachen
(Mein/Dein). Wenn diese verletzt werden, kommt es zu Konflikten und zu
den
flexiblen, persönlichen und spontanen Konfliktlösungsmechanismen in
"Höhlengesellschaften".
Eine "Zugehörigkeitsregelung" (wie bei den Flinstones = Reglement mittels
Ordnung) gab es nicht.
Von welcher Gesellschaft sprichst Du? Konkrete Beispiele. Ich spreche zB von den Trobriandern, siehe Crime and Custom in Savage Society.
Es gab die faktische/tatsächliche Herrschaft (Macht
= Fähigkeit, Befähigung mittels Macht). Ja, ganz ohne eine regelnde
Ordnung (geregelte Ordnung = heute Gesetze), einzig und allein aus dem
Grunde, dass Personen es taten(in Besitz nahmen) oder es im Falle
fehlender Fähigkeiten und Zwänge ließen (mittels Machtordnung, keine
Rechtsordnung).
Weißt Du, was Anarchie heißt? Ordnung ohne Herrschaft. Deswegen der Kreis um das A.
Menschen
Ashitaka , Donnerstag, 29.05.2014, 19:52 (vor 3877 Tagen) @ RogRog
bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 29.05.2014, 20:31
Du hast Deine ganzen Argumente ausschließlich von finanzierter
Wissenschaft. Außerdem bist Du nicht nur rechtswissenschaftlich, sondern
auch ethnologisch mit Deiner "Höhlen"-Hypothese auf dem Holzpfad.
Die Vorstellung, dass es eine Vorstellung des "Eigen" für Höhlenmenschen (als Individuen) gab, ist nicht haltbar.
Es kommt bei der tatsächlichen Herrschaft nur auf die Tatsache an,
dass die Person eine Sache beherrscht. Setzte ich mich auf einen Stein in
einer Höhle, hat das nichts mit Reglements und Ordnungen (Grenzen - finis
- eigen vs. fremd) zu tun, sondern mit einer Tatsache (besitze Stein, sitze
drauf).
Ein Stein in einem Niemandsland interessierst Juristen nicht die Bohne.
Exakt, deshalb ja auch mein ursprüngliches Beispiel diesbezüglich (Kein Eigen/Fremd, pure Herrschaft über eine Sache, die eine Tat vollrichten soll). Einer Sache Herr zu sein (die Fähigkeit) hat nichts mit der kognitiven Negativabgrenzung des Fremden zu tun, um das Eigene ins Bewusstsein zu drängen.
Natürlich interessiert das keinen Juristen, es ist schlicht nur ein Stein ohne Systemeigenschaft, es gibt keine Rechtsordnung mit zentraler Gewährleistung irgend eines Anspruchs (subjektiven Rechts). Und auch vorher, das Meinigkeitsgefühl bzw. die Qualität "Eigen" einer Sache wird von vielen nicht als die kognitive Negativabgrenzung verstanden, die nur in Trennung provozierenden Systemen vollzogen werden kann. Anarchie ist höchste Form der Egalität, kein Streben danach. Niemand kannte Ansprüche, die über Zeiten hinweg mentale Konstruktionen wie "Meinigkeit" bzgl. eines Stein schuffen.
Eigentum undenkbar, denn keine Grenze (setzt Begrenzung = setztende
Gewalt voraus). Alles weitere (wieso, weshalb, warum, Besitzwille?, morgen
auch?!) sind für mich notwendige Hinzudichtungen der Rechtswissenschaft
(im rechtlichen Sinne notwendig), die mit der tatsächlichen Herrschaft
(Sitz beherrschen) jedoch nichts zu tun haben.
Formaljuristischer Besitz ist ohne Eigentum undenkbar.
Ich sehe eine tatsächliche (eine nur auf die Tat gerichtete Beherrschung einer Sache) als subjektive Herrschaft und zu Höhlenzeiten keinen formellen Ausdruck der Macht durch Herrschaft und Rechtsetzung, damit auch keinen formaljuristischen Besitz. Den juristisch besetzten Begriff "Besitz" werde ich nicht mehr für Zeitabschnitte vor Schaffung der Rechtsordnungen nutzen. Danke für den Gedankenimpuls.
Es gibt eine abstrakte Zugehörigkeitsregelung über persönliche Sachen
(Mein/Dein). Wenn diese verletzt werden, kommt es zu Konflikten und zu den
flexiblen, persönlichen und spontanen Konfliktlösungsmechanismen in
"Höhlengesellschaften".
Eine "Zugehörigkeitsregelung" (wie bei den Flinstones = Reglement
mittels
Ordnung) gab es nicht.
Von welcher Gesellschaft sprichst Du? Konkrete Beispiele. Ich spreche zB
von den Trobriandern, siehe
Crime
and Custom in Savage Society.
Zum Beispiel die frühesten Entwicklungen der Nei Ti Naath, noch vor den segmentären Wachstumsphasen im Sudan (ausführliche Literatur siehe Jerry D. Moore, Richard Pritchard)
Es gab die faktische/tatsächliche Herrschaft (Macht
= Fähigkeit, Befähigung mittels Macht). Ja, ganz ohne eine regelnde
Ordnung (geregelte Ordnung = heute Gesetze), einzig und allein aus dem
Grunde, dass Personen es taten(in Besitz nahmen) oder es im Falle
fehlender Fähigkeiten und Zwänge ließen (mittels Machtordnung, keine
Rechtsordnung).
Weißt Du, was Anarchie heißt? Ordnung ohne Herrschaft. Deswegen
der Kreis um das A.
Keine formlosen Machtansprüche/Gewalt, keine Legitimität durch Herrschaft, kein Eigen/Fremd-Bewusstsein, Egalität. Die Herrschaft eines jeden Menschen zielt einzig auf die Fähigkeiten ab, die Tat zu vollrichten, nicht mehr, nicht weniger. Der ganze kognitive Überbau, die Psychenseuche, ist nicht vorhanden. Die Fluktation der Glieder frühester Horden Garant für eine Dynamik, die jede Verteidigung von Ansprüchen (aus dem Emfpinden eines Unrechts) des Menschen überflüssig macht.
Herzlichst,
Ashitaka
--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.
Höhlenmenschen
RogRog, Freitag, 30.05.2014, 22:52 (vor 3876 Tagen) @ Ashitaka
Hallo Ashitaka,
die abwertende Bezeichnung "Höhlenmensch" war das Erste, was mir an Deinem Text negativ aufgefallen ist. Mit Höhlenmensch sind Attribute wie Dummheit, Primitivität und Zurückgebliebenheit verbunden. Dementsprechend sprichst Du den Nuer eine kognitive Fähigkeit zur Unterscheidung von Eigen und Fremd ab. Die Höhlenmenschen sind keine Höhlenmenschen, weil sie 1. nicht in Höhlen leben, sondern in Holzbehausungen, und 2. dieselben kognitiven Fähigkeiten haben, wie jeder andere Mensch.
Ich habe ziemlich viel von Ethnologen gelesen und kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die von Dir angeführten Wissenschaftler Deine These vertreten. Sie würden sich unweigerlich den Vorwurf des Ethnozentrismus einfangen. Von Eigentum sprechen meistens marxistisch orientierte Ethnologen und meinen damit iSv Marx das Privateigentum an Produktionsmitteln, was man bei indigenen Völkern nicht finden kann. Sie haben einen Garten, den sie gemeinsam beackern, oder ein gemeinsames Jagdrevier. Wenn Du Dir wirklich sicher bist, dass sie Deine These vertreten, dann nenne mir bitte eine Quelle, damit ich das nachprüfen kann. Ich werde nicht die gesamten Publikationen durchforsten.
Die Vorstellung, dass es eine Vorstellung des "Eigen" für Höhlenmenschen
(als Individuen) gab, ist nicht haltbar.
Meinetwegen glaube das. Du kannst ja mal in den südamerikanischen Regenwald im Garten der Zo'é ihre Maniok-Ernte wegnehmen oder beim "friedlichsten" Volk der Erde, den Pygmäen, in ihren Jagdrevieren jagen. Oder versuche es mit ihrem persönlichen Schmuck. Vielleicht wirst Du, wenn Du einen Pfeil im Hals stecken hast, zur Einsicht kommen, dass diese "Höhlenmenschen" doch zu der einen oder anderen kognitiven Leistung fähig sind.
Ein Stein in einem Niemandsland interessierst Juristen nicht die Bohne.
Exakt, [...].
Diesen Gedankenanstoß hast Du leider nicht verstanden. Besitz ist für den Juristen nur im Verhältnis zum Eigentum relevant.
Ich will aber auch nicht der Erklärbär sein. Du hast da eine fixe Idee und ich will nicht weiter dagegen anschreiben. Wäre Dir für den Literaturhinweis dankbar.
Gruß
RogRog
Antwort
Ashitaka , Samstag, 31.05.2014, 02:34 (vor 3876 Tagen) @ RogRog
Hallo RogRog,
die abwertende Bezeichnung "Höhlenmensch" war das Erste, was mir an
Deinem Text negativ aufgefallen ist. Mit Höhlenmensch sind Attribute wie
Dummheit, Primitivität und Zurückgebliebenheit verbunden.
Das sind in diesem Zusammenhang Attribute, die du ins Spiel bringst. Mir ging es um ein Beispiel, dass ohne tiefere Erklärungen die Sinnlosigkeit des Eigentums ohne Rechtsinstitut, sowie jeder Vorstellung des "Eigen/Fremd" für frühe Horden etc. zum Ausdruck bringt.
Dementsprechend
sprichst Du den Nuer eine kognitive Fähigkeit zur Unterscheidung von Eigen
und Fremd ab.
Nicht die Fähigkeit. Ich stemple ihnen keine Unfähigkeit im Sinne einer kognitiver Behinderungen auf. Es existierte für den einzelnen Menschen der noch nicht sesshaften Horden (später lineages) schlicht keine Notwendigkeit, eine Vorstellung der "Haben" zu entwickeln. Eine solche Meisterleistung setzt die unbewusste Notwendigkeit zur Abgrenzung des "Habenden" vom "Nichthabenden" voraus. Den ganzen kognitiven Überbau, um solche Abgrenzungen notwendig zu machen, leitest auch du aus Denk- und Wahrnehmungsvorgängen ab, die es damals nicht gab.
Die Höhlenmenschen sind keine Höhlenmenschen, weil sie 1.
nicht in Höhlen leben, sondern in Holzbehausungen, und 2. dieselben
kognitiven Fähigkeiten haben, wie jeder andere Mensch.
Es war vielleicht auch kein Stein, auf den sie sich setzten. Aber bringt uns der Gedanke darüber, oder die Steinart weiter?! " />
Ich habe ziemlich viel von Ethnologen gelesen und kann mir beim besten
Willen nicht vorstellen, dass die von Dir angeführten Wissenschaftler
Deine These vertreten.
Du meinst die Schlußfolgerung, dass es keine rechtliche Vorstellung eines "Eigen" des Individuums in frühesten Gemeinschaften gab, sondern nur Gewohnheiten (costums) aus tatsächlicher Herrschaft über Dinge?! Uwe Wesel zur "Entstehung von Recht in frühen Gesellschaften" und Pritchards Buch "The Nuer" aus dm Jahre 1940. Wesel stellt hier noch mal zusammenfassend klar, dass es kein Recht, sondern Gewohnheiten gab. Pritchards lieferte Grundlagen.
Sie würden sich unweigerlich den Vorwurf des
Ethnozentrismus einfangen.
Von Eigentum sprechen meistens marxistisch
orientierte Ethnologen und meinen damit iSv Marx das Privateigentum an
Produktionsmitteln, was man bei indigenen Völkern nicht finden kann.
Das schreibe ich ja die ganze Zeit; keine Vorstellung eines Eigentums, da keine Rechtsordnung, keinen Anspruch. Schreiben wir aneinander vorbei?!
Sie
haben einen Garten, den sie gemeinsam beackern, oder ein gemeinsames
Jagdrevier. Wenn Du Dir wirklich sicher bist, dass sie Deine These
vertreten, dann nenne mir bitte eine Quelle, damit ich das nachprüfen
kann. Ich werde nicht die gesamten Publikationen durchforsten.
Welche These?! Formulier sie der Sicherheit halber mal aus. Wenn es um fehlendes Recht und stattdessen vorhanden gewesene costumes geht, siehe oben. Wenn es dir um die Frage geht: Gab es eine Vorstellung von "Eigen" und "Fremd", statt "Beherrschung einer Sache/Person" oder "Nichtbeherrschung einer Sache/Person", dann sind das, wie gesagt, meine Schlußfolgerungen (Ich sehe). Wenn es dir um meine Meinung zur Zugehörigkeitsregelung geht, dann schau dir die Literatur über die Nuer an; sie kannten lt. Wesel keine Normen, sondern Gewohnheiten, die zu Selbstregulierungen der Segmente führten.
Die Vorstellung, dass es eine Vorstellung des "Eigen" für
Höhlenmenschen
(als Individuen) gab, ist nicht haltbar.
Meinetwegen glaube das. Du kannst ja mal in den südamerikanischen
Regenwald im Garten der Zo'é ihre Maniok-Ernte wegnehmen oder beim
"friedlichsten" Volk der Erde, den Pygmäen, in ihren Jagdrevieren
jagen. Oder versuche es mit ihrem persönlichen Schmuck. Vielleicht wirst
Du, wenn Du einen Pfeil im Hals stecken hast, zur Einsicht kommen, dass
diese "Höhlenmenschen" doch zu der einen oder anderen kognitiven Leistung
fähig sind.
Nicht immer so vorbehaftet. Versuche dem folgenden Gedankengang mal bitte unvoreingenommen zu folgen:
Wenn ich den Pygmäen ihren Schmuck wegnehmen würde, ich würde ihnen ihre tatsächliche Herrschaft über die Gegenstände nehmen, mit wohl klaren Konsequenzen für mich. Du gehst davon aus, dass die Pygmäen sich nun vorstellen, das "Eigene" könnte zum "Fremden" werden.
Nein, der Schmuck liegt in Ashitakas Händen und Ashitaka verhindert nur die "tatsächliche Herrschaft" der Pygmäen über ihren Schmuck, Ashitaka versucht ihnen eine Fähigkeit zu nehmen. Für die dann "Unfähigen" gibt es keinen kognitiven Schüssel, um sich vorzustellen, dass der "Schmuck selbst" nun "Fremd" (=Ashitakas "Eigen") sein könnte. Der Schmuck ist aufgrund des fehlenden Negativs auch nicht "Eigen"; deshalb, weil es noch nie eine höhere Instanz gab, welche die Grenze (Rechtsetzung/-sprechung) gezogen hat. Kein Recht! Um einer Materie eine subjektive Eigenschaft (Qualität) des "Eigen" bzw. "Fremd" zuzuweisen und zu denken, muss nämlich im Vorstellungsvermögen des aufgebrachten Volkes auch für Ashitaka die Möglichkeit des Rechts auf "Eigen" bestehen. Sie müssten denken, dass ich bei einer Instanz einen Anspruch erheben könnte. Diesen Anspruch sehen sie aber nicht. Es gibt ihn nicht!
Anders ausgedrückt: Du kannst dir keinen Gegensatz von Licht (Eigen) und Dunkelheit (Fremd) vorstellen, wenn du seit deiner Geburt im Dunkeln gefangen bist (Blindheit).
Ich will aber auch nicht der Erklärbär sein. Du hast da eine fixe Idee
und ich will nicht weiter dagegen anschreiben. Wäre Dir für den
Literaturhinweis dankbar.
Es ist keine fixe Idee, die du falsifizieren solltest. Ich würde gerne weiter Gegenargumente hören, um meine Gedanken zu prüfen. Auch wenn das für dich tralala ist. An der nicht beachteten kognitiven Negativabgrenzung ist in allen Denk- und Wahrnehmungsprozessen viel dran.
Herzlichst,
Ashitaka
--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.
Wirr und kompliziert
RogRog, Sonntag, 01.06.2014, 14:22 (vor 3874 Tagen) @ Ashitaka
Hallo Ashitaka,
Schreiben wir aneinander vorbei?!
Du scheinst jedenfalls nicht zu merken, dass ich derselben Auffassung wie Du bin, dass es Recht in Stammesgesellschaften nicht gegeben hat.
Wenn es dir um die Frage geht: Gab es eine Vorstellung von "Eigen"
und "Fremd", statt "Beherrschung einer Sache/Person" oder
"Nichtbeherrschung einer Sache/Person", dann sind das, wie gesagt, meine
Schlußfolgerungen (Ich sehe).
Richtig, es sind Deine abgefahrenen Schlussfolgerungen (= Spekulationen über die Vorstellungswelt von verschiedenen Ethnien), nicht die von Pritchard oder Wesel, die so etwas niemals behaupten würden. Dein wirres Gedankengebäude entwickelt langsam ein groteskes Eigenleben.
Nochmal: Die begriffliche Trennung von Eigentum und Besitz, auf der Deine Argumentation beruht, ergibt nur in einer Rechtsordnung Sinn, um Sachverhalte zwischen Besitzer und Eigentümer zu klären, wie zB in einem Mietverhältnis. Solange Du das nicht verstanden hast, weigere ich mich näher darauf einzugehen.
Bis dann
RogRog
Haben
Ashitaka , Sonntag, 01.06.2014, 20:47 (vor 3874 Tagen) @ RogRog
bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 01.06.2014, 20:51
Hallo RogRog,
Schreiben wir aneinander vorbei?!
Du scheinst jedenfalls nicht zu merken, dass ich derselben Auffassung wie
Du bin, dass es Recht in Stammesgesellschaften nicht gegeben hat.
Ganz ehrlich? Ich wäre auch ohne diesen Thread davon ausgegangen, dass du, der sich ja auch mit dem Krebs unserer Psyche rücksichtslos (die Diskussionen in diesem Forum trafen zumindest den Nerv) beschäftigt, die Kognition eines "Rechts" als gewaltsame Unterdrückung der formlosen Macht und seiner Ausgeburt, der alles in den Wahn (HABE RECHT!) ziehenden und damit die Herrschaft legitimierenden Vertrauensgabe, in frühen Stammesgesellschaften ablehnst. erst die gewaltsame Unterwerfung hat den Menschen das psychische Rückgrat gebrochen, Grenzen geschaffen, aus denen auch die Trennung zwischen Mein und Dein hervorging.
Wenn es dir um die Frage geht: Gab es eine Vorstellung von "Eigen"
und "Fremd", statt "Beherrschung einer Sache/Person" oder
"Nichtbeherrschung einer Sache/Person", dann sind das, wie gesagt, meine
Schlußfolgerungen (Ich sehe).
Richtig, es sind Deine abgefahrenen Schlussfolgerungen (= Spekulationen
über die Vorstellungswelt von verschiedenen Ethnien), nicht die von
Pritchard oder Wesel, die so etwas niemals behaupten würden. Dein wirres
Gedankengebäude entwickelt langsam ein groteskes Eigenleben.
Verurteile mich nicht, bevor du es nicht zumindest von mehreren Seiten, vielleicht auch durch weitere Erklärungsversuche, geprüft hast. Es ist kein wirres Gedankengebäude, sondern diesem zähen Thread geschuldet, dass die Erklärung in Hinsicht auf die Kognition nicht auf den Punkt gebracht werden kann. "Eigen" und "Mein" sind rechtliche Vorstellungen, die Stammesgesellschaften nicht hatten. Wie sieht denn deine argumentative - statt plakative ("du bist ja schräg!") - Entwirrung aus?!
Nochmal: Die begriffliche Trennung von Eigentum und Besitz, auf der Deine
Argumentation beruht, ergibt nur in einer Rechtsordnung Sinn, um
Sachverhalte zwischen Besitzer und Eigentümer zu klären, wie zB in einem
Mietverhältnis. Solange Du das nicht verstanden hast, weigere ich mich
näher darauf einzugehen.
Eine tatsächliche Herrschaft über Sachen gab es schon in Gesellschaften ohne Rechtsordnung. Die Begriffe sind auch nicht juristisch gepachtet. Was es dort jedoch nicht gab, ist der juristische Besitz, das bedeutet, den über die tatsächliche Herrschaft hinausgehenden Besitzwillen (animus rem sibi habendi). Es stand immer die Fähigkeit im Vordergrund, die mittels der Herrschaft über einen corpus ausgeübt werden konnte. Nicht der Besitzwille einer solchen Sache und auch keine kognitive Negativabgrenzung eines "Nichthaben anderer Menschen". Entweder man selbst hatte die Herrschaft über eine Sache oder Person um damit Taten zu voll richten, oder nicht. Die Frau oder der Stein unseres Beispiels war auch keine Innehabung des Besitzes wegen, sondern der Fähigkeit wegen, welche mittels der Habe ausgeübt werden konnte.
Die Begriffe "Habe" und "Nichthabe" bzw. "Innehabung" oder "Nichtinnehabung" bringen dies vielleicht verständlicher zum Ausdruck. Denn sie grenzen sich klar vom juristischen Besitz ab, welcher neben der tatsächlichen Herrschaft (Habe) einen weitergehenden Besitzwillen erfordert. Es ging nicht um des Fremden oder die Eigene "Habe", sondern nur um die Frage: Was muss ich haben oder nicht haben, um Taten zu vollrichten. Der ganze gedankliche Überbau einer Rechtsordnung und deren Folgen war schlicht nicht vorhanden, weil noch nie gedacht!
Herzlichst,
Ashitaka
--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.
Vorfinanzierung
Nico , Dienstag, 27.05.2014, 03:09 (vor 3880 Tagen) @ Ashitaka
bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 27.05.2014, 03:15
Hallo Nico,
Hallo noch mal Ashitaka!
Du hast ja recht, und ich frage mich höchstens, ob du nun zu dieser
„Aufarbeitung“ wirklich beitragen möchtest …
Was lässt dich daran zweifeln?! Ich bin hier, um meine Sicht zu
vervollständigen und meine bisherige Erkenntnis zu teilen.
Natürlich, ich glaube, meine Frage war unnötig provozierend.
Auf die Vorfinanzierungsproblematiken, auf die
Sicherheiten-Unzugänglichkeit breiter Bevölkerungsschichten, sowie
auf
die zwingend notwendigen Kreditvergaben, damit Kapital (Passiva)
überhaupt erst als Vermögen (Aktiva) in Erscheinung tritt,
wird
auch bei diesem Apostel nicht einmal in Nebensätzen eingegangen.
Von irgendeiner „Vorfinanzierungsproblematik“ weiß ich allerdings
auch nichts.
Ach, noch nie was von gehört?!
Nice
try. Verkauf mich nicht für blöd. Diese Ursache durchstreift
dieses und das alte Forum seit vielen Jahren. Und Dottore antwortete dir
sogar direkt zum Kernproblem, welches man verstanden haben muss. Aber du
weißt da ja gar nichts von, nicht wahr?!
Auch mein Fehler! Dass solch eine Vorfinanzierungsproblematik hier schon häufig diskutiert wurde, ist mir natürlich nicht neu. Nur halte ich sie für einen Irrtum – was ich mit meiner Anmerkung zum Ausdruck bringen wollte. „Vorfinanzierung“ bedeutet meines Erachtens eine betriebswirtschaftliche Problemstellung, in einer bereits laufenden monetären Wirtschaft – welche dann natürlich auch von jedem Einzelnen zu lösen ist. Dass die Wirtschaft aber etwa insgesamt vorzufinanzieren wäre, bleibt hingegen absurd. Der Staat ist immateriell, seine Organe aber sind Teile der Volkswirtschaft. Es gibt keinen Zeitpunkt, welcher sich festmachen ließe, an dem der Staat in Erscheinung tritt. Vielmehr entsteht und wächst er mit der Volkswirtschaft gemeinsam.
Die Theorie des Debitismus bedeutet aber hingegen eine Beschreibung der Volkswirtschaft. Hinzu kommt noch, dass eben genau in dieser Theorie nun noch das zentrale Element des NACH-Schuldners in Erscheinung tritt. Um so überraschter darf man sein, wenn hier nun plötzlich doch wieder (ganz klassisch) VOR-finanziert wird. Ist Geld jetzt doch wieder zum Kaufen da? Wo stehen die Truhen?
Genauso gut wie von einer
„Aufschuldungsorgie“ hättest du auch von einer
„Aufforderungsorgie“ reden können.
Das tue ich immer wieder. Dann wenn ich vom Vertrauen in das System
spreche, ob nun Vertrauen in das Vorsorgesystem, welches nichts anderes als
ein vielschichtiges Anleihensystem darstellt (unser Geld kauft alle
möglichen Verschuldung),
Geld bedeutet bereits Verschuldung und kauft sie nicht erst. Hat wohl aber mit deiner Trennung von Geld und Geldforderungen nach deiner Geheimformel zu tun.
als auch der Hoffnung der Menschen in den Staat,
in die Demokratie etc..
Wir leben nun mal innerhalb dieses Gebildes, welches wir „Staat“, oder sogar „Demokratie“ nennen. Es wird jetzt vielleicht doch etwas zu philosophisch, dahinter eine besondere Hoffnung zu suchen.
Worum es hier aber eigentlich geht ist die Frage, wie du dir eigentlich den wohl notwendigen und vor allem prinzipiellen Zwang zum Auffordern erklärst.
Auch hinsichtlich der Vermögen, die niemand
ablehnen will, vertrete ich seit Jahren die Auffassung, dass steigende
Bewertungen eben von steigenden Forderungen und Schulden abhängig sind,
damit von steigenden Kreditsummen.
Das würde ich ja auch niemals bestreiten. Nur müssen Vermögen nicht prinzipiell anwachsen, auch wenn jeder das anstrebt.
Den Hinweis auf „Gewalten und
Machtzessionen“ kann ich keine Bedeutung entnehmen, denn nach meinem
Verständnis geschieht in dieser Welt alles Gewalt irgendetwas
–
Macht irgendetwas.
Schade. Nichts passiert ohne Gewalten und die Machtzession des Zwingherrn.
Von einem Zwingherren habe ich natürlich nicht gesprochen. Unterscheiden würde ich in meiner Philosophie auch nicht zwischen Gewalt und Gewaltlosigkeit etwa, sondern eher zwischen Konsens und Willkür.
Privateigentum, bürgerliche Rechte, wurden vom Machthalter an die
Untertanen zeddiert. Warum?! Damit der Zwingherr mehr Geld zur Rückkehr
zwingen kann (Dottore: Machtkreislauf). Anders ausgedrückt: Damit er
weniger auf Tribut von außen und dafür auf mehr Abgaben von innen
zugreifen kann.
Das ist halt die mir bekannte, einseitige Auslegung der Stammesgesellschafter. An dieser Stelle sind es dann auch mal zur Abwechslung die „Debitisten“, welche einem geheimnisvollen „Zwingherren“ auch noch solche Omnipotenz zusprechen. Eigentlich geraten ja eher uns NWO'lern genau solche Annahmen stets zum Vorwurf. Nein, nach meiner Auffassung werden die originären Strukturen der Gesellschaft von freien Menschen geschaffen, und kaum von solchen Zwingherren, welche genau diese Strukturen vielmehr Jahrhunderte lang nur unterdrücken konnten.
So ist allen, dem Staat, wie auch den Privaten, Zeit
geschenkt, um längerfristig aufzuschulden. Wir sind in der Endphase dieser
Steilkurven, kurz vor der Externalisierung.
Solange die Notenbanken die Staatsschulden nach Belieben aufkaufen können, ist das System niemals auf Zeitgewinn angewiesen. In der Aktiva der Notenbank befinden sich die Staatsschulden sozusagen unter Quarantäne. Eigentlich nichts anderes, als hätte die NB die Papiere dem Staat direkt abgekauft. Das wiederum geht ja aber gar nicht, oder?!
Somit bedarf es auch keiner Machttheorie. Reden wir also von dem
„System
(Debitismus)“. Was stimmt daran jetzt nicht? Vielleicht, dass es etwa
doch keine so gute Idee bedeutet, die Öffentlichkeit der Nationen in
die
monetäre Abhängigkeit des Privatsektors zu stellen, so dass quasi die
Privatheit der Öffentlichkeit gebietet, und nicht vielleicht doch
besser
einfach umgekehrt?! Natürlich hinkt auch die soeben von mir gewählte
Darstellung, weil die Öffentlichkeit wohl als ein Mosaik aller
Privatheit
verstanden werden sollte.
Umgekehrt. Der Private ist Derivat des Zwingherrn, SEINE ABLEITUNG! Wenn
sich das Miteinander der Privaten nicht mehr aufschulden lässt, ist
Feierabend mit Freiheit. Dottore hat hier vollkommen recht, wie auch die
Aufrüstungsgedanken der EU signalisieren: Letztendlich sind alle
Demokratien Militärdiktaturen im Wartezustand.
Es erschiene mir jetzt etwas müßig darüber zu streiten. Ich gehe davon aus, dass sich die Menschen ganz aus eigenen und verständlichen Interessen ziemlich genauso organisieren, wie sie es auch tun. Allerdings hätten sie darauf zu achten, dass sie nicht in die Gewalt von Sklaventreibern geraten. Ob sich das ja vielleicht z.B. aus biologischen Gründen nicht vermeiden lässt, weiß ich nicht. Rein systemisch wäre es aber kein Problem. Prinzipiell wäre Demokratie denkbar. Wir hätten Bürger, wir hätten einen öffentlichen Sektor, wir hätten Banken, Debitismus, Doppelte Buchführung, und auch sonst wäre das Meiste vom Prinzip her ähnlich. Allerdings würden Staatsschulden die höchste Liquidität aufweisen, und nicht etwa Schuldscheine einer privaten Notenbank, in die solche Staatsschulden also erst einzulösen wären. So erst wird die unerwünschte – weil Geldvermögen vernichtende – Inflation unterdrückt. So erst kann sich die „Geldmenge“ von der Sachwerte-Wirtschaft abkoppeln, weil bei Inflation die Sachwerte ebenfalls wachsen würden (in ihrem nominalen Ausdruck). So erst kommt es zu der Kapitalakkumulation.
Sollte die Öffentlichkeit, welche gerne etwas unpräzise als
„Staat“
bezeichnet wird, obwohl dieser Begriff nichts ausklammern könnte, was
auch
Bestandteil der gesamten Nation ist – sollte also diese so
bezeichnete
Öffentlichkeit (Öffentliche Hand) das benötigte Geld nicht einfach
sich
selbst erzeugen?
Dieser Satz steht stellvertretend für die Verwirrung, die noch immer
herrscht. Staaten können sich nicht selbst aufschulden! Genau diese
fälschliche Annahme wollte ich im StarWars-Beitrag aufgreifen. Es hat sich
gegenüber den vormonetären Zeiten NICHTS diesbezüglich geändert. Einzig
die Refinanzierungskraft mittels Staatspapieren ist dazu gekommen.
Richtig, und wie schon erwähnt, sollten diese refinanzierenden Staatspapiere nur die höchste Liquidität aufweisen, also Geld sein – und alles wäre in Ordnung.
Doch ich
bitte dich, die gehen rein und raus, kaufen nur weitere Staatsverschuldung
im Rahmen der Refinanzierungssummen. Die Gläubiger der Staaten sind WIR,
über Pensionskassen, Treuhandgesellschaften, Versicherer etc. Schau dir
die Pfänder der EZB, der FED etc. an. Die Staatsverschuldung wird durch
Anleihenemissionen und unseren Kauf nach oben getrieben, also dadurch, dass
die Staaten BEREITS VORHANDENDES GELD an den Kapitalmärkten einsammeln.
Die Emission der Anleihen (aus den Effekten heraus) wird über streng
geprüfte Bieterbanken vorgenommen. Diese Bieterbanken geben dem Staat aber
keinen Kredit!
Du scheinst ja (wie oben schon angemerkt) zwischen Geld und Geldforderungen zu unterscheiden, was mir nicht wichtig erscheint, schließlich brauchen wir ja eigentlich kein Geld, sondern Nachschuldner. So verschwinden dann eben Schulden für gewöhnlich nicht durch Bezahlen, sondern im Konsum (wie bei dottore zu lernen). Da verschwinden sie aber wohlgemerkt schon, und wenn also zu viele Schulden da sind, dann wurde offensichtlich nur nicht genug konsumiert. Möglich wird das dadurch, dass das liquideste Geld privat emittiert wird, was erst den Staat als „Infalliblen Schuldner“ überhaupt erst ins Spiel bringen kann.
Ohne Staatsverschuldung
freilich auch keine von @dottore (PCM) wirklich akkurat beschriebene
„Verrentung“ => keine „Scheinwirtschaft“ (vergl.
Krisenschaukel).
So wäre nun auch jene Unternehmung am erfolgreichsten, welche die
meisten
Menschen einzustellen weiß, und nicht mehr jene, die die meisten vor
die
Tür setzt.
Weiß ja nicht wirklich, was du mir damit sagen willst aber ein hübsches Lied ist das alle male.
Ich schenke dir somit dieses Lied zurück:
Suche aber nach keiner tieferen Bedeutung - war nur eines, was mir gerade einfiel.
Herzlichst,
Ashitaka
PS:
Hätte an diesem Beitrag auch noch viel länger basteln können – will jetzt aber erst mal Feierabend machen, ohne meine Antwort damit noch länger hinaus zu schieben.
--
... in Wirklichkeit ist ... immer alles ganz anders, als es ... in Wirklichkeit ist ...
Zwingherr, Vorfinanzierungsproblem, Geld, Abgabe und ... ein etwas längerer Beitrag zum Verständnis der ursächl. Problematik
Ashitaka , Dienstag, 27.05.2014, 22:29 (vor 3879 Tagen) @ Nico
bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 27.05.2014, 22:41
Hallo Nico,
betrachte diesen Beitrag nicht ausschließlich an dich gerichtet.
Dass solch eine Vorfinanzierungsproblematik hier schon
häufig diskutiert wurde, ist mir natürlich nicht neu. Nur halte ich sie
für einen Irrtum – was ich mit meiner Anmerkung zum Ausdruck bringen
wollte.
ok
„Vorfinanzierung“ bedeutet meines Erachtens eine
betriebswirtschaftliche Problemstellung, in einer bereits laufenden
monetären Wirtschaft – welche dann natürlich auch von jedem Einzelnen
zu lösen ist.
Das ist natürlich richtig, aber bei weitem nicht der einzige zeitliche Prozess, der zwingend vorfinanziert werden muss.
Dass die Wirtschaft aber etwa insgesamt vorzufinanzieren
wäre, bleibt hingegen absurd.
Diese Absurdität schwindet, wenn man das Wesen des Kapitalismus verstanden hat. Ich habe zahlreiche Diskussionen mit Freunden darüber geführt, wie sie sich Kapital, Vermögen, Wirtschaft, Überschuss und den Grund des Wachstums der Wirtschaft und Schulden erklären. Als Debitist muss man da draußen sehr vorsichtig sein, wie man sich an solchen Diskussionen beteiligt. Je größer die Gruppe, desto schwieriger ist es, den Debitismus zu erklären. Denn dazu bedarf es einer von ganz unten aufbauenden Denkweise, die überhaupt nichts mit den klassischen Lehren zu tun hat und in keinem Studienfach auf dem Plan steht.
Der Staat ist immateriell, seine Organe aber
sind Teile der Volkswirtschaft. Es gibt keinen Zeitpunkt, welcher sich
festmachen ließe, an dem der Staat in Erscheinung tritt. Vielmehr entsteht
und wächst er mit der Volkswirtschaft gemeinsam.
Das sehe ich entschieden anders. Jeder Rechtsstaat hat einen Anfang, jeder Rechtstaat bedarf eines institutionalisierten Zwangsapparates, der wiederum die finanzielle Grundlage für einen Rechtstaat (Gewalten, Recht setzende Herrschaft, Haftung etc,) voraussetzt. Und genau hier, in der Vorfinanzierung der Rechtstaatlichkeit liegt der Hund begraben, wird nichts drüber gelehrt.
Die Theorie des Debitismus bedeutet aber hingegen eine Beschreibung der
Volkswirtschaft.
Nein, der Debitismus beschreibt die Volkswirtschaft als seine Folgewirkung (Erwirtschaften von Schuldendeckungsmitteln).
Hinzu kommt noch, dass eben genau in dieser Theorie
nun noch das zentrale Element des NACH-Schuldners in Erscheinung tritt.
Richtig.
Um so überraschter darf man sein, wenn hier nun plötzlich doch wieder (ganz
klassisch) VOR-finanziert wird. Ist Geld jetzt doch wieder zum Kaufen da?
Wo stehen die Truhen?
Die (Vor)Finanzierung (Verschuldung) hat nichts mit Geld zu tun. Der Zwingherr knüppelt die ersten Gebiete nieder und unterjocht sie (weltweit in der Geschichte nachvollziehbar), indem er sich bei fremden Söldnern / eigenem Heer und allen an der Expansion teilnehmenden (Beamten, Aufseher etc.) als erstes verschuldet. Dabei verspricht er seiner Gläubigerseite Nahrung, Unterkünfte, Teilhabe an der Ausbeute. Er hat ja gar nichts (keine Schatztruhe), worin er bereits im Zeitpunkt der Verschuldung (Seiner Machtentfaltung) die Mittel vorhält, so dass er sie sich bei den Besiegten und späteren Untertanen beschaffen muss. So kommt schlagartig und sofort Tribut (gegenüber extern) und Abgaben (gegenüber intern) ins Spiel, um die Verschuldung bis zum Fälligkeitstermin (Auszahlung der Gläubigerseite) zu besichern. Denn nur wenn die Gläubigerseite in eine Erfüllung ihrer Forderungen an den Zwingherr vertrauen kann, wird sie sich bereit erklären, ihm zu folgen. Die Gefolgschaft kann niemals als solches erzwungen werden, denn alles, was der Zwingherr an Waffengewalt vorzeigen und anwenden kann, wird von der vorfinanzierten Gefolgschaft getragen. Wären es lediglich leere Versprechen, hätte der Zwingherr null komma nichts den Aufstand gegen sich (Nix Futter, nix Teilhabe an der Beute) und könnte nach außen hin die rasend schnelle Verflüchtigung seines Vorhabens beobachten. Also fordert der Zwingherr Abgaben (anfangs Naturalien, später Waffenmetalle, danach Edelmetalle), um den eigentlichen Machtkreislauf zu starten. Dies ist die Entstehungsstunde des Geldes (der Eigenschaft "Gültigkeit", welche dem Gut anhaftet). Denn fortan weiß jeder Untertan, dass er zu einem späteren Termin Abgaben leisten muss. Und jeder weiß, was das Gut ist, welches die Funktion "als Abgabe" bietet (Festsetzung).
Vielleicht wird dir so die Notwendigkeit der Vorfinanzierung etwas klarer. Als Debitist behaupte ich: Das lässt sich bei jedem Prozess des Lebens beobachten, alles muss vorfinanziert sein. In einem Projekt, das sich derzeit in einer früher Entwicklungsphase befindet, wird im Detail auf das NICHTVORHANDENSEIN des MITTEL (Kapital) und dessen Zeitproblem bis zu dessen Beschaffung/Produktion erklärt.
Die Vorfinanzierung ist nicht das Geld. Denn Geld ist die Besicherung der Finanzierung, der Verschuldung des Zwingherren, das was er als Abgabe akzeptiert, für welche er als oberste Gewalt fortan bürgt (da festgesetzt). Die Eigenschaft "Geld" (= gültig, um im Zeitpunkt x+n die "Funktion als Abgabe" zu erfüllen) wird aus dem "Nichthaben des Abgabengutes im Zeitpunkt X", aus dem "es sich bis zum Zeitpunkt x+n beschaffen müssen" geboren. Wir reden hier über keinerlei Werte. Die kommen erst durch die Paritäten ins Spiel, also dadurch, dass sich nun jeder Untertan fragt, was er hergeben muss, um sich das Abgabengut bis zum Abgabetermin beschaffen zu können.
Genauso gut wie von einer
„Aufschuldungsorgie“ hättest du auch von einer
„Aufforderungsorgie“ reden können.
Das tue ich immer wieder. Dann wenn ich vom Vertrauen in das System
spreche, ob nun Vertrauen in das Vorsorgesystem, welches nichts anderes als
ein vielschichtiges Anleihensystem darstellt (unser Geld kauft alle
möglichen Verschuldung),
Geld bedeutet bereits Verschuldung und kauft sie nicht erst. Hat wohl aber
mit deiner Trennung von Geld und Geldforderungen nach deiner Geheimformel
zu tun.
Nicht so überheblich, Geheimformeln sind doch albern. Geld (Eigenschaft "gültig" mit der "Funktion als Abgabengut") kommt immer erst mit Verschuldungen ins Spiel (siehe oben). Denn Geld ist das, was die Verschuldungen besichert, was sie im Zeitpunkt X+n erfüllen (tilgen) kann = besicherte Verschuldung.
Doch was passiert nach der Erfüllung, nun da immer mehr Schulden entstehen und erfüllt werden, da immer mehr Abgaben (Überschussproduktionen der Untertanen) vorhanden sind?! Das vorhandene Geld wird dem Staat in Form von Anleihen geliehen (kauft die Verschuldung des Zwingherrn / heute vorgeschaltete Staaten mit Gewaltentrennung oder auch nicht). Ich habe die Gläubigerseite der US-Staatsverschuldung hier bereits im Detail beleuchtet (siehe Sammlung).
Worum es hier aber eigentlich geht ist die Frage, wie du dir eigentlich
den wohl notwendigen und vor allem prinzipiellen Zwang zum Auffordern
erklärst.
Wenn du obige Erklärung nachvollziehen kannst, dann kommt nun die Redistribution des Zwingherren an seine Untertanen ins Spiel. Der Zwingherr muss sich also nicht nur um seine Bediensteten kümmern, sondern auch um seine Abgabepflichtigen (Infrastruktur, Sicherheit, später Haftungsräume, heute SOzialsysteme etc.). Im Klartext: Die Abgabepflichtigen verlangen von ihren Abgaben zurück, verlangen Ausgaben des Zwingherrn an sie (heute Staatsausgaben). Neben den Söldnern, Beamten etc. entstehen nun zwei Probleme
1. Du, Ich, wir alle! (Redistribution)
2. Der Konsum des Zingherrn (heute Staatskonsum)
dadurch, dass wir zwischen Zeitpunkt X und X+n Redistribution der Steuereinnahmen fordern, um bei Laune gehalten zu werden, kann der Zwingherr (heute Staat) zum Zeitpunkt x+n niemals alle seine Schulden tilgen.
es folgt: Staatseinnahmen ./. Staatskonsum < Staatsausgaben
Was bleibt?! Richtig: Das Gap (die nicht tilgbaren aber fälligen Schulden) durch zusätzliche Verschuldung schließen (insgesamt Schuldenwachstum). Das ist keine Geheimformel, sondern leider weltweit seit Jahrtausenden in unterschiedlichsten Ausprägungen und exponentiellen Ausartungen zu beobachten. Um die Besicherungsproblematik zu umgehen, verkaufen die Staaten heute ihre Verschuldung als verzinste Anlageprodukte (Staatsanleihen). Ein bisschen Abgaben "census" gibts oben drauf.
Auch hinsichtlich der Vermögen, die niemand
ablehnen will, vertrete ich seit Jahren die Auffassung, dass steigende
Bewertungen eben von steigenden Forderungen und Schulden abhängig sind,
damit von steigenden Kreditsummen.
Das würde ich ja auch niemals bestreiten. Nur müssen Vermögen nicht
prinzipiell anwachsen, auch wenn jeder das anstrebt.
Doch, über den Mittelwert aller Marktsegmente müssen sie das leider. Sonst wird es nichts mit zusätzlichen Besicherungen für Kreditvergaben (Geldansprüche).
Das ist halt die mir bekannte, einseitige Auslegung der
Stammesgesellschafter. An dieser Stelle sind es dann auch mal zur
Abwechslung die „Debitisten“, welche einem geheimnisvollen
„Zwingherren“ auch noch solche Omnipotenz zusprechen. Eigentlich
geraten ja eher uns NWO'lern genau solche Annahmen stets zum Vorwurf. Nein,
nach meiner Auffassung werden die originären Strukturen der Gesellschaft
von freien Menschen geschaffen, und kaum von solchen Zwingherren, welche
genau diese Strukturen vielmehr Jahrhunderte lang nur unterdrücken
konnten.
Bevor Zwingherren und Staaten ins Spiel kommen, schaffen Menschen es nicht einmal, die eigene Versorgung zu planen. Es fehlt schlicht die Zeit, noch die Vorstellung, wie ein Miteinander von Fremden funktionieren könnte. Das kannst du in R. Bernbeck "Die Auflösung der häuslichen Produktionsweise" nachlesen. Ein hochinteressantes Buch, ohne dass mein Projekt nicht weitergekommen wäre. Gerade die Anfänge sind schwer darzustellen, bei dem ganzen Disneywahn, der in unseren Köpfen wohnt bzw. wohnte.
Solange die Notenbanken die Staatsschulden nach Belieben aufkaufen
können, ist das System niemals auf Zeitgewinn angewiesen.
Sie täuschen. Die Gläubigerseite kann dabei nur verlieren und wird früher oder später den Betrug am eigenen Leib spüren, wortwörtlich! Auch das haben wir hier ja ausführlichst besprochen.
In der Aktiva
der Notenbank befinden sich die Staatsschulden sozusagen unter Quarantäne.
Eigentlich nichts anderes, als hätte die NB die Papiere dem Staat direkt
abgekauft. Das wiederum geht ja aber gar nicht, oder?!
Richtig. Ich empfehle dir, das ganze anhand von einer Naturalie, welche die Eigenschaft "Geld" trägt nachzuvollziehen. Die Mickey-Mäuse verstehen nicht, was die Erfüllung und Besicherung der Schuld eigentlich ist und immer sein muss, damit die Gläubigerseiten der Staatsverschuldungen in das System vertrauen. Da fehlt den meisten Menschen einfach völlig der Bezug. Dann kommen so abenteuerliche Gedanken ins Spiel wie: Kaufen wir halt auf Kredit! Ja warum machen es die Staaten wohl nicht, sondern platzieren Anleihen, die nur gegen bereits vorhandenes Geld gekauft werden können?! Schau dir die Unterhaltung von mir und Darkstar dazu an. Die Sicherheit, um einen Kredit zum Zweck des Kaufes von Staatsanleihen aufzunehmen, ist die Staatsanleihe, die erst noch gekauft werden muss. Das ist völlig logisch und schlüssig, wenn man das System von Grund auf immer wieder durchdenkt und vorstellen kann. Die Bilanzausweitung der Notenbanken ist die Zerstörung des Vertrauens in das Abgabensystem (Geldsystem).
Und jetzt lese dir diesen Gedanken von dir noch mal aufmerksam durch:
"Sollte der Staat das benötigte Geld nicht einfach sich selbst erzeugen?"
Und jetzt wieder oben anfangen zu lesen. Ich meine es nur gut.
Herzlichst,
Ashitaka
--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.
Vorfinanzierter-Sicherheits-Überschuss-Debitismus
Nico , Samstag, 31.05.2014, 00:02 (vor 3876 Tagen) @ Ashitaka
bearbeitet von unbekannt, Samstag, 31.05.2014, 00:44
Hallo Nico,
Hallo noch mal
betrachte diesen Beitrag nicht ausschließlich an dich gerichtet.
Dass solch eine Vorfinanzierungsproblematik hier schon
häufig diskutiert wurde, ist mir natürlich nicht neu. Nur halte ich
sie
für einen Irrtum – was ich mit meiner Anmerkung zum Ausdruck bringen
wollte.
ok
„Vorfinanzierung“ bedeutet meines Erachtens eine
betriebswirtschaftliche Problemstellung, in einer bereits
laufenden
monetären Wirtschaft – welche dann natürlich auch von jedem
Einzelnen
zu lösen ist.
Das ist natürlich richtig, aber bei weitem nicht der einzige zeitliche
Prozess, der zwingend vorfinanziert werden muss.
Ich bleibe dabei: im Debitismus wird nichts vorfinanziert, es gilt das Prinzip des Nachschuldners. Schulden entstehen durch Kauf, nicht durch Kredit.
Dass die Wirtschaft aber etwa insgesamt vorzufinanzieren
wäre, bleibt hingegen absurd.
Diese Absurdität schwindet, wenn man das Wesen des Kapitalismus
verstanden hat. Ich habe zahlreiche Diskussionen mit Freunden darüber
geführt, wie sie sich Kapital, Vermögen, Wirtschaft, Überschuss und den
Grund des Wachstums der Wirtschaft und Schulden erklären. Als Debitist
muss man da draußen sehr vorsichtig sein, wie man sich an solchen
Diskussionen beteiligt. Je größer die Gruppe, desto schwieriger ist es,
den Debitismus zu erklären. Denn dazu bedarf es einer von ganz unten
aufbauenden Denkweise, die überhaupt nichts mit den klassischen Lehren zu
tun hat und in keinem Studienfach auf dem Plan steht.
Mag alles sein, aber …
Der Staat ist immateriell, seine Organe aber
sind Teile der Volkswirtschaft. Es gibt keinen Zeitpunkt, welcher sich
festmachen ließe, an dem der Staat in Erscheinung tritt. Vielmehr
entsteht
und wächst er mit der Volkswirtschaft gemeinsam.
Das sehe ich entschieden anders. Jeder Rechtsstaat hat einen Anfang, jeder
Rechtstaat bedarf eines institutionalisierten Zwangsapparates, der wiederum
die finanzielle Grundlage für einen Rechtstaat (Gewalten, Recht setzende
Herrschaft, Haftung etc,) voraussetzt. Und genau hier, in der
Vorfinanzierung der Rechtstaatlichkeit liegt der Hund begraben, wird nichts
drüber gelehrt.
Nun, ich kann mir nach wie vor eine Entstehung einer debitistischen VW ohne die von dir gezeichnete Unterdrückung (Zwangsapparat) vorstellen. Vielleicht war da einfach jemand etwas schlauer als die anderen, und hat sich selbst seinen eigenen Zaun gebastelt, und Ackerbau betrieben, während die anderen in der Sonne dösend über ihn kicherten. Erst als die Früchte seines Tuns zum Vorschein kamen, schaute man, ob man nicht mit ihm ins Geschäft kommen kann, und versprach dem ersten Bauern freiwillig Gegenleistungen in der Zukunft. Es waren die ersten Schuldner, die sich freiwillig mit dem Bauern verbündeten, und die neuen Regeln auch freiwillig gegen die „Wilden“ verteidigten, die meinten, diese Früchte auch einfach stehlen zu können. So spielten sie dann gerne den Schutzmann, den Richter aber natürlich auch den Erntehelfer. Das mehrte die Erträge, und mehr und mehr Jäger und Sammler konnten sich in das entwickelnde System einfügen. Während von einer „Vorfinanzierung“ weiterhin aber weit und breit nichts zu sehen ist, bleibt die Sicht auf den Staat als „Zwangsapparat“ nur eine sonderliche gelbe Eigenart, während hingegen jedes Kind sofort kapiert, dass es ohne den Staat, im Laden an der Ecke keine Bonbons geben würde.
Die Theorie des Debitismus bedeutet aber hingegen eine Beschreibung der
Volkswirtschaft.
Nein, der Debitismus beschreibt die Volkswirtschaft als seine Folgewirkung
(Erwirtschaften von Schuldendeckungsmitteln).
Womit du dir doch selbst widersprichst => s.g. „Schuldendeckungsmittel“ sind eine FOLGE-Erscheinung (NACH-Schuldner), und beruhen eben nicht auf VOR-Finanzierung. Nach wie vor erscheint es als Kuriosität, dass im Debitismus nun von „Vorfinanzierung“ geredet wird. Im Debitismus entstehen Schulden durch Kauf, und lösen sich im Konsum auf. Buchhalterisch bedeuten diese Vorgänge Bilanz-Verlängerungen und Verkürzungen. Nach wie vor heben sich Schulden und Forderungen gegenseitig auf. Buchhalterisch wird niemand durch Schulden, oder aber auch durch Bezahlen ärmer oder reicher. Jede Buchung weist eine gleichwertige Gegenbuchung auf (auch intern, „Ware an Verbindlichkeiten“ z.B.).
Das Problem wurde von PCM doch klar benannt: „Infallibler Schuldner“. Folgeerscheinung: „Verrentung“. Erst wenn Forderungen fortbestehen können, ohne in den Konsum aufzugehen, pervertiert das System. Jetzt willst du mir aber erzählen, dass sich Forderungen hochbuchen müssen, damit es funktionieren kann. Das buchhalterische System kennt kein hochbuchen von Forderungen/Verbindlichkeiten und keinen Zinseszins. Vielmehr scheidet es solches aus.
Hinzu kommt noch, dass eben genau in dieser Theorie
nun noch das zentrale Element des NACH-Schuldners in Erscheinung tritt.
Richtig.
Na also …
Um so überraschter darf man sein, wenn hier nun plötzlich doch wieder
(ganz
klassisch) VOR-finanziert wird. Ist Geld jetzt doch wieder zum Kaufen
da?
Wo stehen die Truhen?
Die (Vor)Finanzierung (Verschuldung) hat nichts mit Geld zu tun.
So so, begründet dann aber, dass sich der Staat zunehmend monetär verschulden müsste.
Der
Zwingherr knüppelt die ersten Gebiete nieder und unterjocht sie (weltweit
in der Geschichte nachvollziehbar), indem er sich bei fremden Söldnern /
eigenem Heer und allen an der Expansion teilnehmenden (Beamten, Aufseher
etc.) als erstes verschuldet. Dabei verspricht er seiner Gläubigerseite
Nahrung, Unterkünfte, Teilhabe an der Ausbeute. Er hat ja gar nichts
(keine Schatztruhe), worin er bereits im Zeitpunkt der Verschuldung (Seiner
Machtentfaltung) die Mittel vorhält, so dass er sie sich bei den Besiegten
und späteren Untertanen beschaffen muss. So kommt schlagartig und sofort
Tribut (gegenüber extern) und Abgaben (gegenüber intern) ins Spiel, um
die Verschuldung bis zum Fälligkeitstermin (Auszahlung der
Gläubigerseite) zu besichern. Denn nur wenn die Gläubigerseite in eine
Erfüllung ihrer Forderungen an den Zwingherr vertrauen kann, wird sie sich
bereit erklären, ihm zu folgen. Die Gefolgschaft kann niemals als solches
erzwungen werden
(Sehr interessant übrigens der letzte Satz; aber wir NWO'ler sind natürlich die Verschwörungstheoretiker)
Oder sind wir jetzt doch alle die Gefolgschaft, welche vom Zwingherren aber nicht gezwungen werden kann?
, denn alles, was der Zwingherr an Waffengewalt vorzeigen
und anwenden kann, wird von der vorfinanzierten Gefolgschaft getragen.
Wären es lediglich leere Versprechen, hätte der Zwingherr null komma
nichts den Aufstand gegen sich (Nix Futter, nix Teilhabe an der Beute) und
könnte nach außen hin die rasend schnelle Verflüchtigung seines
Vorhabens beobachten. Also fordert der Zwingherr Abgaben (anfangs
Naturalien, später Waffenmetalle, danach Edelmetalle), um den eigentlichen
Machtkreislauf zu starten. Dies ist die Entstehungsstunde des Geldes (der
Eigenschaft "Gültigkeit", welche dem Gut anhaftet). Denn fortan weiß
jeder Untertan, dass er zu einem späteren Termin Abgaben leisten muss. Und
jeder weiß, was das Gut ist, welches die Funktion "als Abgabe" bietet
(Festsetzung).
Ja, du konstatierst deinem „Zwingherren“ – der seine ersten Leute deiner Auskunft zufolge ganz und gar nicht zwingen kann – schon eine bemerkenswert vorausschauende Gestaltungskraft. Alle sind sie noch Jäger und Sammler, aber man könne sie ja einfangen und zu Zivilisten umbauen, welche man nun nur noch innerhalb einer debitistischen VW ausquetschen bräuchte, ohne dergleichen je zuvor gesehen zu haben. Nur dass man dabei nicht von seinen Schulden runter kommt, hat man noch nicht erahnt.
Nur ganz nebenbei sei erwähnt, dass man deine Vorstellungen noch am ehesten im Rahmen der Prä-Astronautik nachvollziehen könnte. Die ersten Zwingherren waren demzufolge Außerirdische. Ich finde diese Vorstellung überhaupt nicht lächerlich, vergl. mit Däniken oder Sitchin. Nur liefert diese Variante ebenfalls keinerlei Hinweis darauf, dass der Zwingherr nun als alleinige Ursache der Zivilisation angenommen werden muss. Und selbst wenn die Außerirdischen tatsächlich den Menschen erst erschaffen hätten, bewiese dies noch lange nicht, dass sich der Mensch nicht auch von seinem Zwingherren auch befreien könnte.
Vielleicht wird dir so die Notwendigkeit der Vorfinanzierung etwas klarer.
Als Debitist behaupte ich: Das lässt sich bei jedem Prozess des Lebens
beobachten, alles muss vorfinanziert sein. In einem Projekt, das sich
derzeit in einer früher Entwicklungsphase befindet, wird im Detail auf das
NICHTVORHANDENSEIN des MITTEL (Kapital) und dessen Zeitproblem bis zu
dessen Beschaffung/Produktion erklärt.Die Vorfinanzierung ist nicht das Geld. Denn Geld ist die Besicherung der
Finanzierung, der Verschuldung des Zwingherren, das was er als Abgabe
akzeptiert, für welche er als oberste Gewalt fortan bürgt (da
festgesetzt).
Geld ist die Besicherung? Dafür, dass ich am Ende Geld bekomme vielleicht? Was ist nur aus meinem schönen Debitismus geworden?
Vermutlich gründet das alles wieder auf Heinsohns unsinniger Annahme, man könne Eigentum beleihen. Die einzige Sicherheit ist und bleibt die Konkursmasse. In gewisser weise ließe sich sagen, dass wir überhaupt erst wirtschaften, weil es in dieser Welt natürlich keinerlei Sicherheiten gibt. Unsere einzige Sicherheit bleibt unsere Schaffenskraft, mit der wir den Risiken so gut es geht vorbeugen.
Die Eigenschaft "Geld" (= gültig, um im Zeitpunkt x+n die
"Funktion als Abgabe" zu erfüllen) wird aus dem "Nichthaben des
Abgabengutes im Zeitpunkt X", aus dem "es sich bis zum Zeitpunkt x+n
beschaffen müssen" geboren. Wir reden hier über keinerlei Werte. Die
kommen erst durch die Paritäten ins Spiel, also dadurch, dass sich nun
jeder Untertan fragt, was er hergeben muss, um sich das Abgabengut bis zum
Abgabetermin beschaffen zu können.
Geld bedeutet die monetäre Seite aller Verträge – gültig durch Unterschrift. In dem heute bestehenden System würde ich „Geld“ als eine Forderung gegen eine Bank definieren. Diese sind natürlich Teile der VW und wirtschaften nach den selben Prinzipien.
Letztlich wirtschaften wir der Vergänglichkeit allem irdischen entgegen, und natürlich nicht um lediglich „Abgaben“ zu leisten.
Genauso gut wie von einer
„Aufschuldungsorgie“ hättest du auch von einer
„Aufforderungsorgie“ reden können.
Das tue ich immer wieder. Dann wenn ich vom Vertrauen in das System
spreche, ob nun Vertrauen in das Vorsorgesystem, welches nichts
anderes als
ein vielschichtiges Anleihensystem darstellt (unser Geld kauft alle
möglichen Verschuldung),
Geld bedeutet bereits Verschuldung und kauft sie nicht erst. Hat wohl
aber
mit deiner Trennung von Geld und Geldforderungen nach deiner
Geheimformel
zu tun. [[zwinker]]
Nicht so überheblich, Geheimformeln sind doch albern. Geld (Eigenschaft
"gültig" mit der "Funktion als Abgabengut") kommt immer erst mit
Verschuldungen ins Spiel (siehe oben). Denn Geld ist das, was die
Verschuldungen besichert, was sie im Zeitpunkt X+n erfüllen (tilgen) kann
= besicherte Verschuldung.
Verschuldung ist immer nur durch die Konkursmasse „besichert“. Dass Banken, deren Verbindlichkeiten auch nach meinem Dafürhalten gerne als „Geld“ bezeichnet werden können, in ihrer Quasi-Eigenschaft als „Monetär-Versicherungsgesellschaften“ naturgemäß höhere Sicherheitsstandards setzen als z.B. der Spekulant, braucht nicht zu wundern. Wie heißt es doch so schön:
„Wer viel Geld hat, darf spekulieren; wer wenig Geld hat, darf nicht spekulieren; und wer kein Geld hat, muss spekulieren.
Entsprechend verhalten sich die Zinsen – niedriges Risko => niedrige Zinsen, und umgekehrt. Wenn die Kapitalverzinsung am Ende hinreicht, die Inhalte des Risikos zu decken, kann ich bestehen, andernfalls geht man halt bankrott, was entsprechend auch vorkommt. Selbes gilt natürlich auch für Banken (von mir aus Geldemittenten). Wirtschaft bedeutet die Bewältigung von Risiken. Seit wann beruht diese Veranstaltung auf „Sicherheiten“? Der Einzelne mag es als ein Risiko ansehen, z.B. in einen Verkehrsunfall zu geraten, Forderungsausfälle zu erleiden, oder sonst irgendetwas. Gesamtwirtschaftlich geschehen aber all diese Dinge ständig und bedeuten gegebene Flussgrößen, welche durch den zu erwirtschaftenden Zins beständig abgetragen werden. Sicherheiten? Das ich nicht kichere?! Entweder erwirtschafte ich mit meiner Aktiva meinen Passivzins, oder ich gehe bankrott. Die einzige Sicherheit sind und bleiben die Kunden die reinkommen, oder auch nicht.
Jede Forderung ist mit einem Risiko behaftet, oder wie es die Börsianer ausdrücken: „man kann nicht nicht investiert sein“. Dass aber Jedermann dem Risiko auszuweichen bestrebt ist, ist wahrlich nichts neues. Nur führt uns das eben auch in genau die Misere, von der hier überhaupt erst die Rede ist. Oder, was könnte eigentlich sicherer sein, als ein Infallibler Schuldner? Brauchen wir vielleicht nur noch mehr davon? Plötzlich werden „Vorfinanzierung“ und „Sicherheiten“ zu den fundamentalen Systemmodulen des Debitismus. Man lernt doch täglich dazu.
Doch was passiert nach der Erfüllung, nun da immer mehr Schulden
entstehen und erfüllt werden,
Wann ist bei dir eigentlich eine Schuld „erfüllt“, wenn nicht im Konsum?
da immer mehr Abgaben
(Überschussproduktionen der Untertanen) vorhanden sind?!
Vielleicht fallen dann die Preise?! Was sind das für statische Sichtweisen? Alleine Überschussproduktionen?! Alles was gekauft wird, dient normalerweise dem Konsum. Was nicht gekauft wird, wird wohl weggeschmissen. Wer produziert Überschüsse? Kann man davon neuerdings leben?
Das vorhandene
Geld wird dem Staat in Form von Anleihen geliehen (kauft die Verschuldung
des Zwingherrn / heute vorgeschaltete Staaten mit Gewaltentrennung oder
auch nicht). Ich habe die Gläubigerseite der US-Staatsverschuldung hier
bereits im Detail beleuchtet (siehe Sammlung).
Geld bedeutet eine Forderung und ist bereits von Beginn an die Gegenseite einer Schuld. Bei dir muss man annehmen, dass sich die Forderung erst einmal die zu ihr passende Schuld zu suchen hätte. Geld kauft also Schulden, so so. Dir scheint irgendwie zu entgehen, dass den Schulden des Zwingherren (langsam bekomme ich echt Mitleid mit ihm) längst eine Forderung gegengebucht ist. Diese Schulden bedeuten bereits das „Geld“, von dem du hier sprichst, und gäbe es die Schulden des „Zwingherren nicht, dann gäbe es auch nicht das viele Geld, was angeblich durch die „Produktion von Überschüssen“ erwirtschaftet wurde, und nun angeblich die Schulden kauft, weil man sonst gar nicht wüsste, in welche Truhe man das Geld nun noch stecken könnte.
Worum es hier aber eigentlich geht ist die Frage, wie du dir eigentlich
den wohl notwendigen und vor allem prinzipiellen Zwang zum Auffordern
erklärst.
Wenn du obige Erklärung nachvollziehen kannst, dann kommt nun die
Redistribution des Zwingherren an seine Untertanen ins Spiel. Der Zwingherr
muss sich also nicht nur um seine Bediensteten kümmern, sondern auch um
seine Abgabepflichtigen (Infrastruktur, Sicherheit, später Haftungsräume,
heute SOzialsysteme etc.). Im Klartext: Die Abgabepflichtigen verlangen von
ihren Abgaben zurück, verlangen Ausgaben des Zwingherrn an sie (heute
Staatsausgaben). Neben den Söldnern, Beamten etc. entstehen nun zwei
Probleme
Womit einmal mehr die Frage aufgeworfen wäre, was für ein komischer Zwingherr hier am Werke ist. Dieser muss sich jetzt selbst kümmern und zurückgeben, um am Ende mit einem Sack voll Schulden dazustehen.
1. Du, Ich, wir alle! (Redistribution)
2. Der Konsum des Zingherrn (heute Staatskonsum)dadurch, dass wir zwischen Zeitpunkt X und X+n Redistribution der
Steuereinnahmen fordern, um bei Laune gehalten zu werden, kann der
Zwingherr (heute Staat) zum Zeitpunkt x+n niemals alle seine Schulden
tilgen.
Ein seltsamer Zwingherr, der seine Schulden nicht tilgen kann. Dass wir diesen geheimnisumwitterten Zwingherren vielleicht doch irgendwo in der Gegend finden, wo sich vielmehr auch die Forderungen befinden, kommt natürlich nicht in Frage?!
All das nur, weil du uns unbedingt erklären willst, dass der Staat ein Zwingherr ist, der uns gewaltsam unterdrückt. Freilich sollen wir uns aber schön weiter unterdrücken lassen, weil wir sonst alle gemeinsam in die Hölle fahren.
es folgt: Staatseinnahmen ./. Staatskonsum < Staatsausgaben
Was bleibt?! Richtig: Das Gap (die nicht tilgbaren aber fälligen
Schulden) durch zusätzliche Verschuldung schließen (insgesamt
Schuldenwachstum). Das ist keine Geheimformel, sondern leider weltweit seit
Jahrtausenden in unterschiedlichsten Ausprägungen und exponentiellen
Ausartungen zu beobachten. Um die Besicherungsproblematik zu umgehen,
verkaufen die Staaten heute ihre Verschuldung als verzinste Anlageprodukte
(Staatsanleihen). Ein bisschen Abgaben "census" gibts oben drauf.
Die Zeiten vor Jahrtausenden sind mit den heutigen insofern nicht zu vergleichen, weil heute durchaus mit recht von „Fiat Money“ zu sprechen ist. Würden unsere Forderungen letztlich auf physisches Gold lauten, dann wäre mit Sicherheit anzunehmen, dass die Schuldenkette (Kettenbrief) über kurz oder lang reißt (Deflation), weil sich Gold eben nicht herstellen lässt. S.g. „Geld“ lässt sich aber sehr wohl herstellen, d.h. Schulden lassen sich abwerten, in dem man sie monetisiert, oder indem man die Sachwerte-Sphäre aufwertet, wie z.B. mittels „Goldener Lösung“ (von der du auch nicht gerne zu sprechen scheinst, dabei gründet sie doch auf PCM).
Auch hinsichtlich der Vermögen, die niemand
ablehnen will, vertrete ich seit Jahren die Auffassung, dass
steigende
Bewertungen eben von steigenden Forderungen und Schulden abhängig
sind,
damit von steigenden Kreditsummen.
Das würde ich ja auch niemals bestreiten. Nur müssen Vermögen nicht
prinzipiell anwachsen, auch wenn jeder das anstrebt.
Doch, über den Mittelwert aller Marktsegmente müssen sie das leider.
Sonst wird es nichts mit zusätzlichen Besicherungen für Kreditvergaben
(Geldansprüche).
Kredit gründet bekanntlich auf Vertrauen, und schon von daher nicht auf Sicherheiten.
Letztlich bedeutet alles Wirtschaften ein Risikomanagement, d.h. wir wirtschaften, um die Risiken zu minimieren, welche uns die Natur der Dinge durch unsere bloße Existenz auferlegt hat . Das Risiko ist allgegenwärtig, und ob wir dabei mit unseren Einschätzungen richtig liegen, zeigt sich erst hinterher. Folge dessen sprechen wir nun auch von relativen Sicherheiten, und solche relativen Sicherheiten können uns erst ausgegangen sein, wenn wir tot unter der Erde liegen.
Das ist halt die mir bekannte, einseitige Auslegung der
Stammesgesellschafter. An dieser Stelle sind es dann auch mal zur
Abwechslung die „Debitisten“, welche einem geheimnisvollen
„Zwingherren“ auch noch solche Omnipotenz zusprechen. Eigentlich
geraten ja eher uns NWO'lern genau solche Annahmen stets zum Vorwurf.
Nein,
nach meiner Auffassung werden die originären Strukturen der
Gesellschaft
von freien Menschen geschaffen, und kaum von solchen Zwingherren,
welche
genau diese Strukturen vielmehr Jahrhunderte lang nur unterdrücken
konnten.
Bevor Zwingherren und Staaten ins Spiel kommen, schaffen Menschen es nicht
einmal, die eigene Versorgung zu planen. Es fehlt schlicht die Zeit, noch
die Vorstellung, wie ein Miteinander von Fremden funktionieren könnte. Das
kannst du in R. Bernbeck "Die Auflösung der häuslichen Produktionsweise"
nachlesen. Ein hochinteressantes Buch, ohne dass mein Projekt nicht
weitergekommen wäre. Gerade die Anfänge sind schwer darzustellen, bei dem
ganzen Disneywahn, der in unseren Köpfen wohnt bzw. wohnte.
Und genau deshalb sind die Menschen in effektivere Verfahrensweisen ausgewichen (Arbeitsteilung), weil der wahre Zwingherr die Natur der Dinge ist, der wir uns anpassen, oder untergehen. Einmal mehr widersprichst du dir selbst.
Solange die Notenbanken die Staatsschulden nach Belieben aufkaufen
können, ist das System niemals auf Zeitgewinn angewiesen.
Sie täuschen. Die Gläubigerseite kann dabei nur verlieren und wird
früher oder später den Betrug am eigenen Leib spüren, wortwörtlich!
Auch das haben wir hier ja ausführlichst besprochen.
Auch wieder bemerkenswert, dass jetzt die Gläubiger die betrogenen sind, und nicht die Schuldner. Für wahr gälte es darauf zu achten, dass sich die Gesellschaft nicht in Netto-Gläubiger und Netto-Schuldner aufteilt – was übrigens aus Sicht der Doppelten Buchführung auch nur mittels „Konto pro Diverse“ (Staat) möglich ist. Andernfalls oder gleichfalls kommt es vielleicht zu einer Vermögenskonzentration, weil das Reglement in einem „Monopoly-Modus“ läuft. Solch ein Modus mag auch von einem Zwingherren geschaffen sein, weshalb aber zum Einen noch längst nicht unsere Art des Wirtschaftens von diesem hervorgerufen wurde, und zum Anderen die Wirtschaft nicht auch ohne ihn klar kommen würde. Dann erst recht, sollte man eigentlich meinen, aber du weißt es ja besser?!
In der Aktiva
der Notenbank befinden sich die Staatsschulden sozusagen unter
Quarantäne.
Eigentlich nichts anderes, als hätte die NB die Papiere dem Staat
direkt
abgekauft. Das wiederum geht ja aber gar nicht, oder?!
Richtig. Ich empfehle dir, das ganze anhand von einer Naturalie, welche
die Eigenschaft "Geld" trägt nachzuvollziehen. Die Mickey-Mäuse verstehen
nicht, was die Erfüllung und Besicherung der Schuld eigentlich ist und
immer sein muss, damit die Gläubigerseiten der Staatsverschuldungen in das
System vertrauen.
Dieses „Vertrauen“ definiert aber erst den „Gläubiger“, denn ohne Schuldner kann niemand Gläubiger sein. Meinst du, die Gläubiger könnten sich ja vielleicht auch einen anderen Planeten suchen, wenn es ihnen hier nicht mehr gefällt, und uns hier einfach hängen lassen? Vermutlich hätten wir dann wohl kein Geld mehr?! Wenn diese Gläubiger auch Gläubiger sein wollen, dann sind diese auf einen Schuldner angewiesen, oder wachsen bei dir die „Gläubiger“ an Bäumen? Also, ich habe bei PCM gelesen, dass „den Sparer kein Mensch braucht“. Ich selbst verdanke mein gesamtes diesbezügliches Wissen PCM, und dergleichen war bei ihm niemals zu lesen. Selbst lehne ich heute PCM's augenscheinlichen Markt-Fundamentalismus ab. So spreche ich mich auch für ein zweistufiges Bankensystem und Fiat-Money aus. Der „Staat“ hätte den „Gläubigern“ einfach selbst-erschaffenes Geld in die Hände drücken sollen, mit dem sie sich bei Tante Emma etwas nettes hätten kaufen sollen. Wenn die nicht wollen, dann finden sich genügend andere, die die beanspruchten Dienste (auf denen die Forderungen doch wohl erst beruhen müssen) gerne dafür erfüllt hätten. Natürlich erzeugt ein Maß an künstlich erzeugtem Geld ein (übrigens berechenbares) Maß an Inflation. Wie bereits erwähnt reduziert die Inflation bestehende Geldvermögen/Verschuldung (siehe auch Klappentext Krisenschaukel „zu viel Geld/ zu viele Schulden“), was also ein erwünschter Effekt wäre. An Inflation kann man sich aber leicht gewöhnen, und das künstliche Geld hat zwar eine mäßig verringerte Kaufkraft (un-debitistisch ausgedrückt). Es hat aber weiterhin Wert, und wird gerne genommen. So könnte der Staat auch keine Schulden haben, weshalb er auch garantiert nicht pleite geht. Es gäbe keine Verrentung, welche wie in der Krisenschaukel ausführlich beschrieben ein Gläubigerproblem bedeutet, weil sich die Gläubiger halt verrenten und kaum der Schuldner.
Aus all dem, was du hier lieferst würde erst ein Schuh werden können, wenn du auf der Suche nach deinem Zwingherren da beginnen würdest, wonach auch jeder Kriminologe zuerst sucht, nach dem Motiv. Selbstverständlich sind die Gläubiger die Profiteure der Staatsverschuldung. Natürlich passt dir das aber nicht ins Konzept, weil du dich darauf versteift hast, und uns unbedingt glauben machen willst, dass der Staat der böse ist. In folge dessen bastelst du dir nun eine abenteuerliche Theorie zurecht, welche mit Debitismus nun gar nichts mehr zu tun hat.
Da fehlt den meisten Menschen einfach völlig der Bezug.
Dann kommen so abenteuerliche Gedanken ins Spiel wie: Kaufen wir halt auf
Kredit! Ja warum machen es die Staaten wohl nicht, sondern platzieren
Anleihen, die nur gegen bereits vorhandenes Geld gekauft werden können?!
Schau dir die Unterhaltung von mir und Darkstar dazu an. Die Sicherheit, um
einen Kredit zum Zweck des Kaufes von Staatsanleihen aufzunehmen, ist die
Staatsanleihe, die erst noch gekauft werden muss. Das ist völlig logisch
und schlüssig, wenn man das System von Grund auf immer wieder durchdenkt
und vorstellen kann. Die Bilanzausweitung der Notenbanken ist die
Zerstörung des Vertrauens in das Abgabensystem (Geldsystem).
Dafür, dass die Notenbanken das Geldsystem zerstören, haben sie es aber schon verdammt oft erst gerettet. Auf solch ein angesprochenes Vertrauen ist wie schon angemerkt ohnehin niemand angewiesen, und außer dem unterstützt doch die Notenbank das Vertrauen erst, wenn sie zeigt, dass es für Staatspapiere jederzeit frisches Geld gibt. Schön übrigens auch an den europäischen Zinssätzen zu sehen, die höher ausfallen, als etwa für US-Staatspapiere, einfach weil die USA ja auch noch ihre eigene Notenbank besitzen. Dort braucht man sich entsprechend weniger Sorgen zu machen, weil die ihr Geld noch selbst drucken können.
Und jetzt lese dir diesen Gedanken von dir noch mal aufmerksam durch:
"Sollte der Staat das benötigte Geld nicht einfach sich selbst
erzeugen?"Und jetzt wieder oben anfangen zu lesen. Ich meine es nur gut.
Halte ich wirklich nicht für nötig, weil alles wovon du mich überzeugen kannst ist, dass du nur auf die Vorstellung fixiert bist, dass wir alle verdammt sind.
Der Mensch zeigt seine Intelligenz, in dem er arbeitsteilig zu wirtschaften lernte. Hierzu entwickelte er den genialen Mechanismus der Doppelten Buchführung, mittels derer wir unsere Arbeits- und Schaffenskraft koordiniert zum Einsatz bringen können. Wir leben in einer Welt der Dualität, unser aller Leben ist bestimmt von individuellen und von kollektiven Elementen. Selbstverständlich haben, nein bilden wir damit alle ein Kollektiv welches von sich aus also einen Staat bedeutet, damit wir jeder für sich unsere Individualität leben können.
Herzlichst,
Ashitaka
Schöne Grüße
--
... in Wirklichkeit ist ... immer alles ganz anders, als es ... in Wirklichkeit ist ...
Kein Nachschuldner ohne Vorschuldner (d.h. ohne Vorfinanzierung)
Ashitaka , Samstag, 31.05.2014, 13:45 (vor 3875 Tagen) @ Nico
Hallo Nico,
wieder gilt: Nicht nur für dich, habe keine Lust mehr auf Laserschwerter.
Ich bleibe dabei: im Debitismus wird nichts vorfinanziert, es gilt das
Prinzip des Nachschuldners. Schulden entstehen durch Kauf, nicht durch
Kredit.
Dass es einen Nachschuldner bedarf, ist der Realisation des Mehrwertes zu verdanken. Das ist ja auch völlig richtig verstanden. Es müssen immer neue Schuldner her, die den zeitlich vorher beginnenden Verschuldungen ihre Ablösung + Mehrwert vor Termin ermöglichen. Alles im Debitismus muss vorfinanziert (vorher verschuldet) sein. Weil dir z.B. im Zeitpunkt x+1 eine fertige Leistung (und kein Beginn einer Leistung) abverlangt wird, muss du dich im Zeitpunkt x soweit verschulden, dass die abverlangte Leistung im Zeitpunkt x+1 erfüllt werden kann. Weiter unten sprichst du von Schaffenskraft. Genau diese ist es, die begrenzt ist und deshalb finanziert werden muss. Das meinte Dottore auch mit: Alles Kapital ist per se verschuldet! Die Verschuldung entsteht nicht erst durch den Kaufakt, sondern der Kauf wird durch einen Verschuldungszeitraum möglich. Räumt dir niemand die Zeit ein weil du im Zeitpunkt X keine Leistung vollbringen kannst, gibt es auch nichts zu kaufen. Das ist der Unterschied zum Tausch, bei dem es keinen nachfolgenden Zeitraum bedarf.
Nun, ich kann mir nach wie vor eine Entstehung einer debitistischen VW
ohne die von dir gezeichnete Unterdrückung (Zwangsapparat) vorstellen.
Weil du die Notwendigkeit der Vorfinanzierung der zum Wirtschaften notwendigen Rechtsordnungen, der Haftungsräume und zur Durchsetzung notwendigen Gewalten nicht siehst. Das wird immer vergessen, wie Dottore schon richtig erkannte.
Das endlose Dilemma: Es müssen sich immer spätere Schuldner (Nachschuldner, A.) finden, die den früheren Schuldnern (Vorfinanzierenden, A.) helfen. Paul C. Martin, Der Kapitalismus, Seite 73
Die Vorstellung, dass Menschen sich ohne einen Zwang die Zeit anvertraut hätten, um über den Subsistenzbedarf hinaus Surplus zu produzieren, sie klammert eine entscheidende Frage aus die ohne Zwang nicht beantworten werden kann: Warum Surplus? Warum verschulden, das eigene Leben dem immer wieder nicht erzielten Überschuss (keine Erntezeit wie die andere, unsagbares Leid durch Abgabenpflicht, Verlust der Freiheit, Tod) hingeben. Die Sanktionskataloge der Jahrtausende sind für die Fälle der Nichterfüllung nicht wegzudiskutieren. Weil Surplus schön anzusehen war?! Ich habe den Eindruck, die Probleme der Anfänge werden hier einfach unter den Teppich gekehrt (Haltbarkeit, Schutz, Überfall etc.). Die Welt trägt kein Disney-Logo.
Nein, der Debitismus beschreibt die Volkswirtschaft als seine Folgewirkung
(Erwirtschaften von Schuldendeckungsmitteln).
Womit du dir doch selbst widersprichst => s.g.
„Schuldendeckungsmittel“ sind eine FOLGE-Erscheinung (NACH-Schuldner),
und beruhen eben nicht auf VOR-Finanzierung. Nach wie vor erscheint es als
Kuriosität, dass im Debitismus nun von „Vorfinanzierung“ geredet wird.
Nein, ich schrieb, dass die Volkswirtschaft eine Folgewirkung des Debitismus ist. Schuldendeckungsmittel sind genauso von wem anders vorfinanziert und deshalb von diesen anderen zu erwirtschaften. Es gibt niemanden, der am Anfang Getreidsilos im Garten stehen hatte oder Schatztruhen im Haus versteckte, in die er greifen konnte, ohne sich vorzufinanzieren. Weil jeder unter dem druck der Vorfinanzierung steht (Termine auf sich zukommen sieht und die Masse mit ihrer Schaffenskraft gerade einmal die Subsitenz produzieren kann), muss er Nachschuldner finden, die dann wiederum Termine auf sich zukommen sehen. Das Dilemma, welches niemals geändert werden kann.
Im Debitismus entstehen Schulden durch Kauf, und lösen sich im Konsum auf.
Siehe oben: Kein Kauf ohne Verschuldung. Das Gesuch des Käufers (die Sache) ist bereits verschuldet.
Konsum ist eine vom Gläubiger als für sich endgültig akzeptierte Leistung, die ihm zur Auflösung des Schuldverhältnisses offeriert wurde. Diese Leistung muß aus einem unter DEBITISTISCHEN VORAUSSETZUNGEN (VORFINANZIERTEN, A.) geschaffenen Produktionsakt stammen, sonst handelt es sich wieder nur um die oben schon diskutierten Tauschvorgänge (Paul C. Martin, Der Kapitalismus Seite 187)
Buchhalterisch bedeuten diese Vorgänge Bilanz-Verlängerungen und
Verkürzungen.
Schuldverhältnis = Bilanzverlängerung
Schulderfüllung = Bilanzverkürzung
Nach wie vor heben sich Schulden und Forderungen gegenseitig
auf.
In unserer Vorstellung, makroökonomisch von oben gesehen. ja. Nur das interessiert die einzelnen Schulden (Termindruck) nicht.
Buchhalterisch wird niemand durch Schulden, oder aber auch durch
Bezahlen ärmer oder reicher. Jede Buchung weist eine gleichwertige
Gegenbuchung auf (auch intern, „Ware an Verbindlichkeiten“ z.B.).
Da stimme ich zu. Die Vorstellung des "Reich sein" ist kein Bestand, sondern ebenfalls nur solange haltbar, wie genügend Nachschuldner für die Vorfinanzierenden gefunden werden.
Das Problem wurde von PCM doch klar benannt: „Infallibler Schuldner“.
Folgeerscheinung: „Verrentung“. Erst wenn Forderungen fortbestehen
können, ohne in den Konsum aufzugehen, pervertiert das System.
Richtig.
Jetzt
willst du mir aber erzählen, dass sich Forderungen hochbuchen müssen,
damit es funktionieren kann. Das buchhalterische System kennt kein
hochbuchen von Forderungen/Verbindlichkeiten und keinen Zinseszins.
Vielmehr scheidet es solches aus.
...damit es funktioniert, bis es nicht mehr funktioniert." Das Dilemma, welches du doch genauso klar siehst, es ist vorprogrammiert und unabwendbar!
Hinzu kommt noch, dass eben genau in dieser Theorie
nun noch das zentrale Element des NACH-Schuldners in Erscheinung
tritt.
Richtig.
Na also …
Immer mein Punkt gewesen, genauso wie die Vorfinanzierungsproblematik.
Die (Vor)Finanzierung (Verschuldung) hat nichts mit Geld zu tun.
So so, begründet dann aber, dass sich der Staat zunehmend monetär
verschulden müsste.
Vielleicht habe ich mich unklar ausgedrückt: Der Akt der Verschuldung ist nicht zwingend an den Inhalt (Geld = Funktion als Abgabe) gebunden. Auch du (dein Körper) bist vorfinanziert. Alles in der Natur, das wächst, ist vorfinanziert. Ich weiß nicht, ob du diese Richtung der Diskussion überhaupt magst. Ein Nachschuldner ist doch ohne Vorschuldner gar nicht denkbar.
Die Gefolgschaft kann niemals als solches erzwungen werden
(Sehr interessant übrigens der letzte Satz; aber wir NWO'ler sind
natürlich die Verschwörungstheoretiker)
NWO'ler sollen denken was sie wollen. Die Gefolgschaft (der Legitimitätsglaube der Beherrschten) kann nicht erzwungen werden. Das sind die typischen Allmachtsfantasien, die jede Machtherrschaft an einem gewissen Punkt stürzen wird. Auch das ist vorprogrammiert. Werden die Rechte zunehmend beschnitten, ist irgendwann wieder Mord & Totschlag vorprogrammiert.
Oder sind wir jetzt doch alle die Gefolgschaft, welche vom Zwingherren
aber nicht gezwungen werden kann?
Der Zwangsapparat (Zwingherr) ist die Grundlage, die Basis, formlose Macht, Gewalt und Unterdrückung. Weltweit zu beobachten, über Jahrtausende. Dann wurde er institutionalisiert, es entstand Herrschaft (formell, d.h. die Beherrschten entwickelten einen Legitimitätsglauben). Rechtsordnungen entwickelten sich, Rechtsstaatlichkeit und immer mehr Machtzession an die Beherrschten (nun Rechtsträger und damit immer mehr happiness). Doch alles tanzt weiter nach der Pfeife des Zwingherrn, sein System. Und zwar genau solange, wie wir folgen. Dann zerbricht seine Herrschaft, der Legitimitätsglaube (Legislative) und die Machtzession wird schlagartig rückabgewickelt (wir verlieren jedes Recht!). Auch tausende Jahre lang zu beobachten, von Mesop. bis zur bevorstehenden EU-Diktatur.
Ja, du konstatierst deinem „Zwingherren“ – der seine ersten Leute
deiner Auskunft zufolge ganz und gar nicht zwingen kann – schon eine
bemerkenswert vorausschauende Gestaltungskraft.
Nein, der Zwingherr weiß nur, wie man uns bei Laune hält (mittels des Legitimitätsglauben). Mit formloser Machtausübung ließe sich keine Ordnung schaffen, denn sehr schnell wären die Waffenträger davon.
Alle sind sie noch Jäger
und Sammler, aber man könne sie ja einfangen und zu Zivilisten umbauen,
welche man nun nur noch innerhalb einer debitistischen VW ausquetschen
bräuchte, ohne dergleichen je zuvor gesehen zu haben. Nur dass man dabei
nicht von seinen Schulden runter kommt, hat man noch nicht erahnt.
Richtig. Und der letzte Satz ist gut. Der Zwingherr ist ein System, heute der Staat mit seinen Beraterkanzleien/-unternehmen und Netzwerken (die Gesetzesentwürfe kommen nicht aus dem Wunschbrunnen, werden oftmals nicht einmal gelesen oder völlig verstanden).
Nur ganz nebenbei sei erwähnt, dass man deine Vorstellungen noch am
ehesten im Rahmen der Prä-Astronautik nachvollziehen könnte. Die ersten
Zwingherren waren demzufolge Außerirdische. Ich finde diese Vorstellung
überhaupt nicht lächerlich, vergl. mit Däniken oder Sitchin.
Nicht meine Richtung oder die der Debitisten. Und solange ich denken kann, werde ich eine solche Veralberung auch strikt ablehnen! Sonst haben wir hier demnächst eine Anmelderflut, die von Reptilien und transzendenten Aliens berichten.
Nur liefert
diese Variante ebenfalls keinerlei Hinweis darauf, dass der Zwingherr nun
als alleinige Ursache der Zivilisation angenommen werden muss. Und selbst
wenn die Außerirdischen tatsächlich den Menschen erst erschaffen hätten,
bewiese dies noch lange nicht, dass sich der Mensch nicht auch von seinem
Zwingherren auch befreien könnte.
Götter, Aliens, Naturgewalten, die kognitive Entwicklung des Menschen, fakt ist doch, dass alles nur komplexer und systematischer wird, damit aber kein Fortschritt im Sinne einer Intelligenz (=Wahlmöglichkeit) bestellt wird.
Vielleicht wird dir so die Notwendigkeit der Vorfinanzierung etwas klarer.
Als Debitist behaupte ich: Das lässt sich bei jedem Prozess des Lebens
beobachten, alles muss vorfinanziert sein. In einem Projekt, das sich
derzeit in einer früher Entwicklungsphase befindet, wird im Detail auf das
NICHTVORHANDENSEIN des MITTEL (Kapital) und dessen Zeitproblem bis zu
dessen Beschaffung/Produktion erklärt.Die Vorfinanzierung ist nicht das Geld. Denn Geld ist die Besicherung der
Finanzierung, der Verschuldung des Zwingherren, das was er als Abgabe
akzeptiert, für welche er als oberste Gewalt fortan bürgt (da
festgesetzt).
Geld ist die Besicherung?
Ja, Geld ist das (für mich eine Systemeigenschaft), was die Funktion als Abgabe bietet. Die Abgabe wiederum ist die Besicherung des ganzen Zirkus (Macht, Herrschaft, Rechtsordnung, Kapitalismus), den wir beobachten.
Vermutlich gründet das alles wieder auf Heinsohns unsinniger Annahme, man
könne Eigentum beleihen. Die einzige Sicherheit ist und bleibt die
Konkursmasse.
Heinsohn sah den Debitismus nicht. Nicht nur Eigentumstitel, es sind heute vor allem Forderungstitel (Staatspapiere).
In gewisser weise ließe sich sagen, dass wir überhaupt erst
wirtschaften, weil es in dieser Welt natürlich keinerlei Sicherheiten
gibt. Unsere einzige Sicherheit bleibt unsere Schaffenskraft, mit der wir
den Risiken so gut es geht vorbeugen.
Subsistenzproduktion, Oikos etc, da ist die Schaffenskraft Sicherheit. Für alles darüber hinaus (Überschüsse zwecks Abgabe), bedarf es Zeit, um zu erfüllen (Verschuldung), d.h. zusätzliche Sicherheiten. Es geht alles über die Schaffenskraft hinaus. Die Schulden der Welt werden nicht erfüllt, sondern erfüllungshalber mit Geld bezahlt (gezählt) und auf den nächsten übertragen.
Die Eigenschaft "Geld" (= gültig, um im Zeitpunkt x+n die
"Funktion als Abgabe" zu erfüllen) wird aus dem "Nichthaben des
Abgabengutes im Zeitpunkt X", aus dem "es sich bis zum Zeitpunkt x+n
beschaffen müssen" geboren. Wir reden hier über keinerlei Werte. Die
kommen erst durch die Paritäten ins Spiel, also dadurch, dass sich nun
jeder Untertan fragt, was er hergeben muss, um sich das Abgabengut bis zum
Abgabetermin beschaffen zu können.
Geld bedeutet die monetäre Seite aller Verträge – gültig durch
Unterschrift.
Zwar nicht aller Verträge, aber auf die uns interessierenden bezogen, ja.
Monetär ist etwas ermahnendes, warnendes bzw. erinnerendes (lat. monere).
In dem heute bestehenden System würde ich „Geld“ als
eine Forderung gegen eine Bank definieren. Diese sind natürlich Teile der
VW und wirtschaften nach den selben Prinzipien.
Ich sehe Geld als eine Eigenschaft, als die Eigenschaft (gültig, da Sicherheit), die fähig ist, Schulden in die Zukunft zu tragen. Jemand kauft ein Haus, geht als Schuldner zur Bank, Sicherheitenvertrag + Kreditvertrag entstehen und fertig ist das Guthaben der Eigenschaft "Geld", die in der Volkswirtschaft für jede Bezahlung (Zählung) von Schulden (Vor- bzw. Fortragung von Schuldsummen) erfüllungshalber verwendet werden kann.
Letztlich wirtschaften wir der Vergänglichkeit allem irdischen entgegen,
und natürlich nicht um lediglich „Abgaben“ zu leisten.
Leider doch. Wir wissen es nur noch nicht. Dottore hat diese Diskussionen so lange im alten Forum geführt, es ist einfach schwer das System zu erkennen (den Machtkreislauf).
Verschuldung ist immer nur durch die Konkursmasse „besichert“. Dass
Banken, deren Verbindlichkeiten auch nach meinem Dafürhalten gerne als
„Geld“ bezeichnet werden können, in ihrer Quasi-Eigenschaft als
„Monetär-Versicherungsgesellschaften“ naturgemäß höhere
Sicherheitsstandards setzen als z.B. der Spekulant, braucht nicht zu
wundern. Wie heißt es doch so schön:„Wer viel Geld hat, darf spekulieren; wer wenig Geld hat, darf nicht
spekulieren; und wer kein Geld hat, muss spekulieren.
. Wobei du im Hinblick auf die Konkursmasse von einer Realisation der Besicherung (Liquidierung = Geldwerdung) sprichst. Was aber gilt vorher?!
Entsprechend verhalten sich die Zinsen – niedriges Risko => niedrige
Zinsen, und umgekehrt. Wenn die Kapitalverzinsung am Ende hinreicht, die
Inhalte des Risikos zu decken, kann ich bestehen, andernfalls geht man halt
bankrott, was entsprechend auch vorkommt. Selbes gilt natürlich auch für
Banken (von mir aus Geldemittenten). Wirtschaft bedeutet die Bewältigung
von Risiken. Seit wann beruht diese Veranstaltung auf „Sicherheiten“?
Seit den Anfängen der Wirtschaft. Die Besicherung von Schulden ist immer gegenwärtig gewesen. Für Staatsverschuldung (durch Abgabenforderungen), wie für private Schulden. Der Luxus, die Finanzwirtschaft nicht hinreichend zu besichern, ist den Wiederbeleihungsrunden des selben produktes und den Refinanzierungsrunden bei den Zentralbanken zu verdanken. Das sind eigene Geschäftszweige mit leichtem Zugang zu weiterer Liquidität.
Wann ist bei dir eigentlich eine Schuld „erfüllt“, wenn nicht im
Konsum?
Nur durch Konsum. (Siehe oben). Nicht durch Geld. Und bevor Azur wieder das BGB aufklappt: Aus debitistischer Sicht!
Geld bedeutet eine Forderung und ist bereits von Beginn an die Gegenseite
einer Schuld.
Nope. Geld ist erst dann im Spiel, wenn jemand drittes für die Schuld bürgt. Sonst hätten wir alle nicht die Probleme, die wir haben, würden einfach die Schulden mit unserem Geld bezahlen (vortragen) und gut ist.
Bei dir muss man annehmen, dass sich die Forderung erst
einmal die zu ihr passende Schuld zu suchen hätte. Geld kauft also
Schulden, so so. Dir scheint irgendwie zu entgehen, dass den Schulden des
Zwingherren (langsam bekomme ich echt Mitleid mit ihm) längst eine
Forderung gegengebucht ist. Diese Schulden bedeuten bereits das „Geld“,
von dem du hier sprichst, und gäbe es die Schulden des „Zwingherren
nicht, dann gäbe es auch nicht das viele Geld, was angeblich durch die
„Produktion von Überschüssen“ erwirtschaftet wurde, und nun angeblich
die Schulden kauft, weil man sonst gar nicht wüsste, in welche Truhe man
das Geld nun noch stecken könnte.
Das ist mir nicht entgangen, ich beschreibe es im Detail! Siehe Sammlung. Entweder drücke ich mich so unverständlich aus, oder du kannst meinen Gedanken nicht folgen. Mir wird das hier im Forum diesbezüglich immer alberner. Lese doch mal meine Beiträge zum Geld. Auch oben in diedem Beitrag und im vorherigen beschreibe ich exakt diese Problematik.
Worum es hier aber eigentlich geht ist die Frage, wie du dir eigentlich
den wohl notwendigen und vor allem prinzipiellen Zwang zum Auffordern
erklärst.
Wenn du obige Erklärung nachvollziehen kannst, dann kommt nun die
Redistribution des Zwingherren an seine Untertanen ins Spiel. Der Zwingherr
muss sich also nicht nur um seine Bediensteten kümmern, sondern auch
um
seine Abgabepflichtigen (Infrastruktur, Sicherheit, später
Haftungsräume,
heute SOzialsysteme etc.). Im Klartext: Die Abgabepflichtigen verlangen
von
ihren Abgaben zurück, verlangen Ausgaben des Zwingherrn an sie (heute
Staatsausgaben). Neben den Söldnern, Beamten etc. entstehen nun zwei
Probleme
Womit einmal mehr die Frage aufgeworfen wäre, was für ein komischer
Zwingherr hier am Werke ist. Dieser muss sich jetzt selbst kümmern und
zurückgeben, um am Ende mit einem Sack voll Schulden dazustehen.
Irgendwann machts auch bei dir klick und du siehst den Machtkreislauf und dessen vorprogrammiertes Ende. Blätter doch dazu im Forum, oder frag Dottore. Du hast ja schon damals dazu Antworten bekommen, die dir eigentlich weiterhelfen sollten.
1. Du, Ich, wir alle! (Redistribution)
2. Der Konsum des Zingherrn (heute Staatskonsum)dadurch, dass wir zwischen Zeitpunkt X und X+n Redistribution der
Steuereinnahmen fordern, um bei Laune gehalten zu werden, kann der
Zwingherr (heute Staat) zum Zeitpunkt x+n niemals alle seine Schulden
tilgen.
Ein seltsamer Zwingherr, der seine Schulden nicht tilgen kann. Dass wir
diesen geheimnisumwitterten Zwingherren vielleicht doch irgendwo in der
Gegend finden, wo sich vielmehr auch die Forderungen befinden, kommt
natürlich nicht in Frage?!
Seltsam, ja.
All das nur, weil du uns unbedingt erklären willst, dass der Staat ein
Zwingherr ist, der uns gewaltsam unterdrückt. Freilich sollen wir uns aber
schön weiter unterdrücken lassen, weil wir sonst alle gemeinsam in die
Hölle fahren.
Der Debitismus (Machttheorie) erklärt dies. Aber nur zu.
es folgt: Staatseinnahmen ./. Staatskonsum < Staatsausgaben
Was bleibt?! Richtig: Das Gap (die nicht tilgbaren aber fälligen
Schulden) durch zusätzliche Verschuldung schließen (insgesamt
Schuldenwachstum). Das ist keine Geheimformel, sondern leider weltweit
seit
Jahrtausenden in unterschiedlichsten Ausprägungen und exponentiellen
Ausartungen zu beobachten. Um die Besicherungsproblematik zu umgehen,
verkaufen die Staaten heute ihre Verschuldung als verzinste
Anlageprodukte
(Staatsanleihen). Ein bisschen Abgaben "census" gibts oben drauf.
Die Zeiten vor Jahrtausenden sind mit den heutigen insofern nicht zu
vergleichen, weil heute durchaus mit recht von „Fiat Money“ zu sprechen
ist.
Inwiefern?! Wie fern meinen?!
Würden unsere Forderungen letztlich auf physisches Gold lauten, dann
wäre mit Sicherheit anzunehmen, dass die Schuldenkette (Kettenbrief) über
kurz oder lang reißt (Deflation), weil sich Gold eben nicht herstellen
lässt. S.g. „Geld“ lässt sich aber sehr wohl herstellen, d.h.
Schulden lassen sich abwerten, in dem man sie monetisiert, oder indem man
die Sachwerte-Sphäre aufwertet, wie z.B. mittels „Goldener Lösung“
(von der du auch nicht gerne zu sprechen scheinst, dabei gründet sie doch
auf PCM).
Die goldene Lösung verhindert aber nicht den Abbruch, sondern soll Alternative für ein danach sein. Den großen Ausfall haben wir vor uns, nicht hinter uns. Wie du schon richtig feststellst, es geht beim Fiat um den Forderungstitel als Sicherheit. Wäre weiterhin nur ein Gut (Gold) Sicherheit, die Standards wären bei den Verschuldungssummen nicht zu halten.
Kredit gründet bekanntlich auf Vertrauen, und schon von daher nicht auf
Sicherheiten.
Ja ich weiß, habe 3 Jahre lang umsonst gearbeitet, Gutachten erstellen lassen, das Land, den Bund, die Förderbanken etc. hinzugezogen, um Kreditanträge auch nur im Ansatz darstellbar zu machen. Die beteiligten Banken waren wohl einfach nur zu blöd zum Wirtschaften, weil sie kein Vertrauen schenkten. Kredit (lt. credere = Vertrauen). Vertrauen ist aber keine Magie, sondern immer an ein Sicherheitsbedürfnis gekoppelt. Jeder verdammte Kreditvertrag hat dies über Sicherheitenverträge (blick mal in die AGBs) oder im Detail niedergeschriebene Vertragsbestandteile reguliert.
Letztlich bedeutet alles Wirtschaften ein Risikomanagement, d.h. wir
wirtschaften, um die Risiken zu minimieren, welche uns die Natur der Dinge
durch unsere bloße Existenz auferlegt hat.
Ich geb's auf! Und die Waschmaschine dreht sich, weil die Wäsche dadurch sauber wird?!
Ich schalte ab, spring mal in den Pool. Bis später mal.
Herzlichst,
Ashitaka
--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.
Mehrwert und Urschuld
Nico , Sonntag, 01.06.2014, 06:55 (vor 3875 Tagen) @ Ashitaka
Hallo Nico,
Hallo Ashitaka!
wieder gilt: Nicht nur für dich, habe keine Lust mehr auf
Laserschwerter.
Ich bleibe dabei: im Debitismus wird nichts vorfinanziert, es gilt das
Prinzip des Nachschuldners. Schulden entstehen durch Kauf, nicht durch
Kredit.
Dass es einen Nachschuldner bedarf, ist der Realisation des Mehrwertes zu
verdanken. Das ist ja auch völlig richtig verstanden. Es müssen immer
neue Schuldner her, die den zeitlich vorher beginnenden Verschuldungen ihre
Ablösung + Mehrwert vor Termin ermöglichen. Alles im Debitismus muss
vorfinanziert (vorher verschuldet) sein.
Wieso denn das? Was richtig ist, dass alles was gekauft wird, mit seinem Preis in das Gesamtsystem der Buchhalterischen Wirtschaft eingeht. Das kann natürlich auch z.B. ein Edelstein sein, den ich zufällig im Garten gefunden habe, ohne dass es dabei zu einem Verschuldungsvorgang gekommen wäre.
Weil dir z.B. im Zeitpunkt x+1
eine fertige Leistung (und kein Beginn einer Leistung) abverlangt wird,
muss du dich im Zeitpunkt x soweit verschulden, dass die abverlangte
Leistung im Zeitpunkt x+1 erfüllt werden kann.
Soweit verschulden wie dafür nötig, alles was an Erlös darüber hinausgeht, ist dann wohl der „Mehrwert“, welcher sich dadurch zu definieren scheint, dass er erst durch Kauf zur Verschuldung wird, weil dieser eben natürlich nicht vorfinanziert wurde. Alle Beschaffungskosten bedeuten hingegen einen Kauf in die andere Richtung, womit hier nun wohl eine recht akkurate Beweisführung vorliegt, dass im Debitismus nach wie vor Schulden durch Kauf entstehen, während der Vorfinanzierung hingegen ihr rechtmäßiger Platz im Reiche der Betriebswirtschaftslehre zugewiesen gehört.
Weiter unten sprichst du
von Schaffenskraft. Genau diese ist es, die begrenzt ist und deshalb
finanziert werden muss. Das meinte Dottore auch mit: Alles Kapital ist per
se verschuldet!
Ja, KAPITAL! Sag mir gerne, wie du das eigentlich siehst, ich definiere Kapital einfach als das, was in der Aktiva gelistet ist. Bedeutet „Schaffenskraft“ nun eine Position der Aktiva?
Die Verschuldung entsteht nicht erst durch den Kaufakt,
sondern der Kauf wird durch einen Verschuldungszeitraum möglich.
Räumt dir niemand die Zeit ein weil du im Zeitpunkt X keine Leistung
vollbringen kannst, gibt es auch nichts zu kaufen. Das ist der Unterschied
zum Tausch, bei dem es keinen nachfolgenden Zeitraum bedarf.
Sollte nun durch meine Erklärungen hinfällig geworden sein.
Nun, ich kann mir nach wie vor eine Entstehung einer debitistischen VW
ohne die von dir gezeichnete Unterdrückung (Zwangsapparat) vorstellen.
Weil du die Notwendigkeit der Vorfinanzierung der zum Wirtschaften
notwendigen Rechtsordnungen, der Haftungsräume und zur Durchsetzung
notwendigen Gewalten nicht siehst. Das wird immer vergessen, wie Dottore
schon richtig erkannte.
Meine vermutlich ja etwas naive Sicht auf eine mögliche Entstehung des Staatswesens hast du ja leider weg-gekürzt.
Das endlose Dilemma: Es müssen sich immer spätere Schuldner
(Nachschuldner, A.) finden, die den früheren Schuldnern
(Vorfinanzierenden, A.) helfen. Paul C. Martin, Der Kapitalismus, Seite
73
Eigentlich eine Binsenweisheit – jedes Unternehmen ist darauf angewiesen, dass ständig wieder Kunden reinkommen.
Die Vorstellung, dass Menschen sich ohne einen Zwang die Zeit anvertraut
hätten, um über den Subsistenzbedarf hinaus Surplus zu produzieren, sie
klammert eine entscheidende Frage aus die ohne Zwang nicht beantworten
werden kann: Warum Surplus?
Vorratsbewirtschaftung?
Warum verschulden, das eigene Leben dem immer
wieder nicht erzielten Überschuss (keine Erntezeit wie die andere,
unsagbares Leid durch Abgabenpflicht, Verlust der Freiheit, Tod) hingeben.
Die Aussicht auf Zins natürlich – Kreditzins für den Gläubiger, und Kapitalverzinsung für den Schuldner. Die Schaffenskraft macht diesen möglich.
Die Sanktionskataloge der Jahrtausende sind für die Fälle der
Nichterfüllung nicht wegzudiskutieren.
Natürlich nicht. Ob diese nun immer fair und fortschrittsorientiert waren, wäre natürlich eine andere Frage.
Weil Surplus schön anzusehen war?!
Ich habe den Eindruck, die Probleme der Anfänge werden hier einfach unter
den Teppich gekehrt (Haltbarkeit, Schutz, Überfall etc.). Die Welt trägt
kein Disney-Logo.
Erstrecht gute Gründe, lieber debitistisch zu wirtschaften.
Nein, der Debitismus beschreibt die Volkswirtschaft als seine
Folgewirkung
(Erwirtschaften von Schuldendeckungsmitteln).
Womit du dir doch selbst widersprichst => s.g.
„Schuldendeckungsmittel“ sind eine FOLGE-Erscheinung
(NACH-Schuldner),
und beruhen eben nicht auf VOR-Finanzierung. Nach wie vor erscheint es
als
Kuriosität, dass im Debitismus nun von „Vorfinanzierung“ geredet
wird.
Nein, ich schrieb, dass die Volkswirtschaft eine Folgewirkung des
Debitismus ist. Schuldendeckungsmittel sind genauso von wem anders
vorfinanziert und deshalb von diesen anderen zu erwirtschaften. Es gibt
niemanden, der am Anfang Getreidsilos im Garten stehen hatte oder
Schatztruhen im Haus versteckte, in die er greifen konnte, ohne sich
vorzufinanzieren. Weil jeder unter dem druck der Vorfinanzierung steht
(Termine auf sich zukommen sieht und die Masse mit ihrer Schaffenskraft
gerade einmal die Subsitenz produzieren kann), muss er Nachschuldner
finden, die dann wiederum Termine auf sich zukommen sehen. Das Dilemma,
welches niemals geändert werden kann.
Womit du dich nun aber wieder so anhörst, als hätten die Menschen aufgrund der allgemeinen äußeren Umstände begonnen debitistisch zu wirtschaften. Natürlich bleibt auch unerklärt, wie es denn der Zwingherr wohl hinbekommen hat, die miesen Umstände so zu verbessern, dass debitistisches Wirtschaften nun doch möglich wurde.
Im Debitismus entstehen Schulden durch Kauf, und lösen sich im Konsum
auf.
Siehe oben: Kein Kauf ohne Verschuldung. Das Gesuch des Käufers (die
Sache) ist bereits verschuldet.Konsum ist eine vom Gläubiger als für sich endgültig akzeptierte
Leistung, die ihm zur Auflösung des Schuldverhältnisses offeriert wurde.
Diese Leistung muß aus einem unter DEBITISTISCHEN VORAUSSETZUNGEN
(VORFINANZIERTEN, A.) geschaffenen Produktionsakt stammen, sonst handelt es
sich wieder nur um die oben schon diskutierten Tauschvorgänge (Paul C.
Martin, Der Kapitalismus Seite 187)
Verwende bitte eckige Klammern und keine runden, wenn du einem Zitat etwas hinzufügst. Das „A.“ gibt auf diesen Umstand keinen zuverlässigen Hinweis. Solltest du wirkliche und relevante Passagen über „Vorfinanzierung“ in den Büchern von PCM benennen können, dann würde ich diese gerne kennen. Inhalte aus diesem Forum wären mir dabei weniger wichtig.
Buchhalterisch bedeuten diese Vorgänge Bilanz-Verlängerungen und
Verkürzungen.
Schuldverhältnis = Bilanzverlängerung
Schulderfüllung = Bilanzverkürzung
Richtig, und wo wir gerade davon sprechen; alle Buchungen die mit „Kasse“ oder „Bankguthaben“ beginnen verhalten sich neutral zur Bilanzsumme, oder wirken sogar bilanzverkürzend. So wird dann ein Nachschuldner gestellt, ohne das es zu einer neuen Verschuldung kommt. An diesem Punkt scheinen viele ja durcheinander zu kommen – jedem wird aber schnell klar werden, dass man als Schuldner nicht darauf angewiesen ist, dass unser „Nachschuldner“ nun neue Schulden macht. Wir sprechen hier systemisch (volkswirtschaftlich) von Nachschuldnern, und es bleibt systemisch auch dabei, dass Schulden durch Kauf entstehen, und im Konsum vergehen. Intern (betriebswirtschaftlich) verschwinden Schulden durch bezahlen sehr wohl. Wie immer wieder bereits festgestellt, krankt das System daran, dass dem Konsum eine Alternative offeriert wird: Verrentung durch Infalliblen Schuldner. Die hier nicht angesprochenen Investitionen setzen übrigens den Konsum eines anderen voraus, sozusagen stellvertretend.
Nach wie vor heben sich Schulden und Forderungen gegenseitig
auf.
In unserer Vorstellung, makroökonomisch von oben gesehen. ja. Nur das
interessiert die einzelnen Schulden (Termindruck) nicht.
Die einzelnen Schulden interessieren hier aber auch nicht, weil Volkswirtschaft insgesamt auf ein Dauerkreditverhältnis hinausläuft.
Buchhalterisch wird niemand durch Schulden, oder aber auch durch
Bezahlen ärmer oder reicher. Jede Buchung weist eine gleichwertige
Gegenbuchung auf (auch intern, „Ware an Verbindlichkeiten“ z.B.).
Da stimme ich zu. Die Vorstellung des "Reich sein" ist kein Bestand,
sondern ebenfalls nur solange haltbar, wie genügend Nachschuldner für die
Vorfinanzierenden gefunden werden.
Das Problem wurde von PCM doch klar benannt: „Infallibler
Schuldner“.
Folgeerscheinung: „Verrentung“. Erst wenn Forderungen fortbestehen
können, ohne in den Konsum aufzugehen, pervertiert das System.
Richtig.
Warum richtig? Du stellst das System von Beginn an als pervertiert dar?!
Jetzt
willst du mir aber erzählen, dass sich Forderungen hochbuchen müssen,
damit es funktionieren kann. Das buchhalterische System kennt kein
hochbuchen von Forderungen/Verbindlichkeiten und keinen Zinseszins.
Vielmehr scheidet es solches aus.
...damit es funktioniert, bis es nicht mehr funktioniert." Das Dilemma,
welches du doch genauso klar siehst, es ist vorprogrammiert und
unabwendbar!
Nicht prinzipiell. Der Staat bräuchte keine Schulden machen, und könnte Haushaltsdefizite mittels zins- und tilgungsfreier Kredite auffüllen. Er würde damit dem Schuldner helfen, und den Halter von Geld unter Druck setzen, wahlweise zu konsumieren oder investieren. Auch wenn nach den Regeln der Doppelten Buchführung, und unter gesunden Verhältnissen Gläubiger und Schuldner weitgehend in einer Person vereinigt sein sollten.
Hinzu kommt noch, dass eben genau in dieser Theorie
nun noch das zentrale Element des NACH-Schuldners in Erscheinung
tritt.
Richtig.
Na also …
Immer mein Punkt gewesen, genauso wie die Vorfinanzierungsproblematik.
Die (Vor)Finanzierung (Verschuldung) hat nichts mit Geld zu tun.
So so, begründet dann aber, dass sich der Staat zunehmend monetär
verschulden müsste.
Vielleicht habe ich mich unklar ausgedrückt: Der Akt der Verschuldung ist
nicht zwingend an den Inhalt (Geld = Funktion als Abgabe) gebunden. Auch du
(dein Körper) bist vorfinanziert. Alles in der Natur, das wächst, ist
vorfinanziert. Ich weiß nicht, ob du diese Richtung der Diskussion
überhaupt magst. Ein Nachschuldner ist doch ohne Vorschuldner gar nicht
denkbar.
Was die „Urschuld“ anbelangt, hat übrigens @Orlando dem Forum etwas beigesteuert, dem ich nichts weiteres hinzuzufügen habe außer, dass ich mich dem anschließe.
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=305305
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=305381
An dieser Stelle möchte ich erst einmal abbrechen. Ob und wann ich die Zweite Hälfte noch bearbeitet bekomme, kann ich noch nicht sagen.
Erst einmal
schöne Grüße
--
... in Wirklichkeit ist ... immer alles ganz anders, als es ... in Wirklichkeit ist ...
Antwort - Teil 1: Vorfinanzierung, Entstehung von Wirtschaftsräumen
Ashitaka , Sonntag, 01.06.2014, 18:24 (vor 3874 Tagen) @ Nico
Hallo Nico,
Dass es einen Nachschuldner bedarf, ist der Realisation des Mehrwertes zu
verdanken. Das ist ja auch völlig richtig verstanden. Es müssen immer
neue Schuldner her, die den zeitlich vorher beginnenden Verschuldungen ihre
Ablösung + Mehrwert vor Termin ermöglichen. Alles im Debitismus muss
vorfinanziert (vorher verschuldet) sein.
Wieso denn das? Was richtig ist, dass alles was gekauft wird, mit seinem
Preis in das Gesamtsystem der Buchhalterischen Wirtschaft eingeht. Das kann
natürlich auch z.B. ein Edelstein sein, den ich zufällig im Garten
gefunden habe, ohne dass es dabei zu einem Verschuldungsvorgang gekommen
wäre.
Diese Beispiele wurden schon oft als Argument hervor gebracht und klingen auf den ersten Blick nachvollziehbar. Deshalb greiftman sich auch das einfachste, einen Edelstein, der einfach im Garten rumliegt auf, um die ungeschuldete Schöpfung eines Mittels (Kapital) zu symbolisieren. Doch entfernen wir uns mal von diesem Symbol hin zur Realität. Jedes Produkt kostet Zeit, bis es hergestellt ist. Jede Dienstleistung kostet Zeit, bis sie vollrichtet ist. Und weil bereits die häusliche Produktion (Deckung des Subsistenzbedarfs) enorme Zeiteinsätze kostet, muss die Frage erlaubt sein:
Woher die Zeit nehmen?
Ein Edelstein im Garten ist als Symbol der neoklassischen Schatztruhe, einem Potential, dass unerschöpflich aufwartet, um Mittel (Kapital) zu garantieren. Das Thema Zeit spielt in den Köpfen der Neoklassik keine Rolle, ist jedoch in unserer Realität der ausschlaggebende Grund, weshalb das Mittel (Kapital) per se verschuldet ist.
Ich schrieb bereits darüber: Allen Netto-Systemen fehlt ein grundlegendes Verständnis der Verfügbarkeit von Mitteln (Kapital). Die Tatsache, dass es auf den Zeitpunkt betrachtet keinen Tausch von Sachen, sondern einzig Verschuldungsvorgänge sind, die das zusätzlich benötigte zum Termin lieferbar machen, muss dazu ins Blut übergehen. Sich vorzustellen, dass Gold oder gar Kieselsteine ohne eine Verschuldung (netto) lieferbar wären, dies ist der eigentliche Trugschluss, der schon im alten Forum immer wieder für heftige Störgeräusche beim Verfolgen von Dottore sorgte. Immer wieder wurde auf UKW von Wäldern und Verhältnissen geträumt, in der Silber und Gold aus den Flüssen entsprangen, um bei den Findern zeit- und damit mühelos in die Tasche zu hüpfen. Es ist der Kern des Verständnisses von Geld, dass es nichts netto gab und geben wird. Auch Gold ist "nur nach" einer Schuld denkbar. Gehst du drei Tage an den Bach zum Gold sieben, musst du daheim drei Tage Ausfall wett machen. Wenn klar geworden ist, dass nichts (netto) an der Verschuldung vorbei geht, dass es immer und ewig die Zeit ist, welche vom Zeitpunkt des Kaufes bis zum Zeitpunkt der Erfüllung der Schuld zu überbrücken ist (vorzufinanzieren), dann ist der wichtigste Grundstein gelegt.
Weil dir z.B. im Zeitpunkt x+1
eine fertige Leistung (und kein Beginn einer Leistung) abverlangt wird,
muss du dich im Zeitpunkt x soweit verschulden, dass die abverlangte
Leistung im Zeitpunkt x+1 erfüllt werden kann.
Soweit verschulden wie dafür nötig, alles was an Erlös darüber
hinausgeht, ist dann wohl der „Mehrwert“, welcher sich dadurch zu
definieren scheint, dass er erst durch Kauf zur Verschuldung wird, weil
dieser eben natürlich nicht vorfinanziert wurde.
Doch, auch der Käufer des Produktes muss sich vorher verschulden. Ob nun beim Verkäufer selbst oder woanders. Deshalb heißt es auch heute noch "Kauf auf Ziel", nicht "Ziel auf Kauf". Mit Nachschuldner meint Dottore eine zeitlich später beginnende Verschuldung mit neuer Laufzeit (neuem Termin). Auch Du, der heute seine Investitionskosten vorfinanziert, wäre Nachschuldner, wenn du mit deiner Finanzierung von vorher verschuldeten Verkäufern ein Investitionsgut erwirbst. Im Auge des Verkäufers bist du der Nachschuldner.
Alle Beschaffungskosten
bedeuten hingegen einen Kauf in die andere Richtung, womit hier nun wohl
eine recht akkurate Beweisführung vorliegt, dass im Debitismus nach wie
vor Schulden durch Kauf entstehen
Nein, Schulden entstehen schon bevor eine Sache zum Verkauf fertig gestellt ist. (Überbrückung Zeitproblem). Vor- und Nachschuldner (Vor- und Nachfinanzierung) sind vom jeweiligen Betrachter abhängig. Auf das Gesamtsystem betrachtet, muss es jedoch immer zeitlich spätere Schuldner (Nachschuldner) geben, damit neue Laufzeiten entstehen, wodurch neue Geldansprüche bzw. neues Geld entsteht.
Weiter unten sprichst du
von Schaffenskraft. Genau diese ist es, die begrenzt ist und deshalb
finanziert werden muss. Das meinte Dottore auch mit: Alles Kapital ist per
se verschuldet!
Ja, KAPITAL! Sag mir gerne, wie du das eigentlich siehst, ich definiere
Kapital einfach als das, was in der Aktiva gelistet ist. Bedeutet
„Schaffenskraft“ nun eine Position der Aktiva?
Nein, Passiva. Kapital (lat. caput = Kopf, Viehzahl) die Mittel (z.B. Immobilie Eigen-kapital). Auf der Aktiva steht das Vermögen (das, was die Immobilie vermag = Wert).
Die Verschuldung entsteht nicht erst durch den Kaufakt,
sondern der Kauf wird durch einen Verschuldungszeitraum möglich.
Räumt dir niemand die Zeit ein weil du im Zeitpunkt X keine Leistung
vollbringen kannst, gibt es auch nichts zu kaufen. Das ist der Unterschied
zum Tausch, bei dem es keinen nachfolgenden Zeitraum bedarf.
Sollte nun durch meine Erklärungen hinfällig geworden sein.
Nein, ich kauf dir eine Fräsmaschine ab. Stell sie bitte jetzt her.
Weil du die Notwendigkeit der Vorfinanzierung der zum Wirtschaften
notwendigen Rechtsordnungen, der Haftungsräume und zur Durchsetzung
notwendigen Gewalten nicht siehst. Das wird immer vergessen, wie Dottore
schon richtig erkannte.
Meine vermutlich ja etwas naive Sicht auf eine mögliche Entstehung des
Staatswesens hast du ja leider weg-gekürzt.
Weil sie mitten drin anfängt und die beschriebenen Strukturen voraussetzt, die ein Staatswesen alleine nicht "schaffen" kann.
Das endlose Dilemma: Es müssen sich immer spätere Schuldner
(Nachschuldner, A.) finden, die den früheren Schuldnern
(Vorfinanzierenden, A.) helfen. Paul C. Martin, Der Kapitalismus,
Seite
73
Eigentlich eine Binsenweisheit – jedes Unternehmen ist darauf
angewiesen, dass ständig wieder Kunden reinkommen.
Weshalb müssen immer neue Kunden her? Weil deine Kosten gedeckt haben willst und Mehrwert "realisieren" willst. Weshalb Kosten decken und Mehrwert?! Weil es so ist?! Nein, weil es einen Antrieb gibt, den der Debitismus von Grund auf erklärt. Das Problem an der Sache, es setzt ein völlig neues Grundverständnis voraus, dass man aus klassischen Sichtweisen heraus nicht sieht.
Die Vorstellung, dass Menschen sich ohne einen Zwang die Zeit anvertraut
hätten, um über den Subsistenzbedarf hinaus Surplus zu produzieren, sie
klammert eine entscheidende Frage aus die ohne Zwang nicht beantworten
werden kann: Warum Surplus?
Vorratsbewirtschaftung?
In Kühlschränken?! In Trockenlagern?! Mit Konservierungsstoffen?! Die häuslichen Produktionen waren darauf nicht ausgerichtet. Schon gar nicht auf die Produktion von Überbeständen an Vieh, sowie der Bevorratung von späteren Abgabengütern (Waffenmetalle etc.). Das Leben war alles andere als entspannt und dem Wissen nach (siehe Bernbeck z.B.) hatten die Gemeinschaften so genug Probleme ihren Subsistenzbedarf zu produzieren. Siehe auch Dottores zahlreichen Erklärungen dazu im alten Forum.
Warum verschulden, das eigene Leben dem immer
wieder nicht erzielten Überschuss (keine Erntezeit wie die andere,
unsagbares Leid durch Abgabenpflicht, Verlust der Freiheit, Tod)
hingeben.
Die Aussicht auf Zins natürlich – Kreditzins für den Gläubiger, und
Kapitalverzinsung für den Schuldner. Die Schaffenskraft macht diesen
möglich.
Wo wir wieder bei der Abgabe (Census, Zinnß) wären wären. Wodurch erhält der Kreditzins seine Akzeptanz?! Weshalb nahm man 20% mehr Silber (als Ware) und erachtete dieses Silber als Zins?! Weil ein Machtkreislauf bestand und die Abgabe des Silbers an die Zwingherrschaft dafür sorgte, dass jeder wusste: Das Silber werde ich bei jedem los, denn jeder brauch es, weil es als Abgabe geschuldet wird.
Die Sanktionskataloge der Jahrtausende sind für die Fälle der
Nichterfüllung nicht wegzudiskutieren.
Natürlich nicht. Ob diese nun immer fair und fortschrittsorientiert
waren, wäre natürlich eine andere Frage.
Sie waren unfair. Allein die Strafzinsen etc. Wer einmal im Rückstand war kam nur unter größten Anstregungen und Opferungen wieder auf den grünen Zweig.
Weil Surplus schön anzusehen war?!
Ich habe den Eindruck, die Probleme der Anfänge werden hier einfach unter
den Teppich gekehrt (Haltbarkeit, Schutz, Überfall etc.). Die Welt trägt
kein Disney-Logo.
Erstrecht gute Gründe, lieber debitistisch zu wirtschaften.
Ja, es wird immer nur debitistischen (auf Schulden) gewirtschaftet. Wer das Gegenteil behauptet, verweigert meienr bisherigen Erkenntnis nach den Blick auf die Realität.
Nein, ich schrieb, dass die Volkswirtschaft eine Folgewirkung des
Debitismus ist. Schuldendeckungsmittel sind genauso von wem anders
vorfinanziert und deshalb von diesen anderen zu erwirtschaften. Es gibt
niemanden, der am Anfang Getreidsilos im Garten stehen hatte oder
Schatztruhen im Haus versteckte, in die er greifen konnte, ohne sich
vorzufinanzieren. Weil jeder unter dem druck der Vorfinanzierung steht
(Termine auf sich zukommen sieht und die Masse mit ihrer Schaffenskraft
gerade einmal die Subsitenz produzieren kann), muss er Nachschuldner
finden, die dann wiederum Termine auf sich zukommen sehen. Das Dilemma,
welches niemals geändert werden kann.
Womit du dich nun aber wieder so anhörst, als hätten die Menschen
aufgrund der allgemeinen äußeren Umstände begonnen debitistisch zu
wirtschaften. Natürlich bleibt auch unerklärt, wie es denn der Zwingherr
wohl hinbekommen hat, die miesen Umstände so zu verbessern, dass
debitistisches Wirtschaften nun doch möglich wurde.
Indem er Gewalt anwendete, Länder eroberte, Menschen versklavte, Tribut abverlangte und gleichzeitig im Inneren Abgaben gegenüber den Untertanen festsetzte. Siehe dazu die hier und im alten Forum lang und breit - im Detail - (gibts nirgendwo sonst) besprochenen Überlieferungen. Das Wirtschaften war zu dem Zeitpunkt noch nicht möglich. Es gab zunächst keine Rechtsordnungen (Eigentum, Gerichte, Vollstreckung), welches den Menschen das Wirtschaften ermöglichte. Das kam erst später. Es gab Provinzen, in denen Verwaltungen (Tempel) von den Haushalten neben ihrer Subsistzenzproduktion Abgabe eintrieben. Märkte oder richtiger Handel war zu der Zeit noch undenkbar. Das kam erst, als über die Bediensteten der Paläste/Verwaltungen ein privater Handel entstand. Vorher gab es NUR den Palasthandel (Auf Import, Export, Manufakturen beschränkt). Der Handel entwickelte sich von oben (Handel der Herrscher untereinander) nach unten, über immer mehr Rechtsetzungen für die Untertanen. Das ganze war notwendig, um 1. die Abgaben zu steigern und 2. um die Legitimität der Herrschaft zu festigen (den Glauben in den Herrscher und seine Führung zu verstärken). Es gab keine Wirtschaft, die sich von unten entwickelte, schon deshalb, weil nicht die Untertanen die rechtlichen Fundamente dafür schufen, sondern weil der Zwingherr sie nach und nach von oben setzte. Ob nun Gerichte, Feldpacht oder Eigentumsrechte, alles von der Macht an die Machtlosen.
Siehe oben: Kein Kauf ohne Verschuldung. Das Gesuch des Käufers (die
Sache) ist bereits verschuldet.Konsum ist eine vom Gläubiger als für sich endgültig akzeptierte
Leistung, die ihm zur Auflösung des Schuldverhältnisses offeriert
wurde.
Diese Leistung muß aus einem unter DEBITISTISCHEN VORAUSSETZUNGEN
(VORFINANZIERTEN, A.) geschaffenen Produktionsakt stammen, sonst handelt
es
sich wieder nur um die oben schon diskutierten Tauschvorgänge[/b] (Paul
C.
Martin, Der Kapitalismus Seite 187)
Verwende bitte eckige Klammern und keine runden, wenn du einem Zitat etwas
hinzufügst. Das „A.“ gibt auf diesen Umstand keinen zuverlässigen
Hinweis.
A. = Ashitaka.
Unter deb. Voraussetzungen geschaffener Produktionsakt = keine Nachfinanzierung, sondern Vorfinanzierung.
Solltest du wirkliche und relevante Passagen über
„Vorfinanzierung“ in den Büchern von PCM benennen können, dann würde
ich diese gerne kennen. Inhalte aus diesem Forum wären mir dabei weniger
wichtig.
"Alles im kapitalismus ist irgendwie und irgendwo vorfinanziert. Es gibt keinen Bestand, kein Kapital, kein Geld, das ein für allemal so bliebe, wie es ist. Alles im Kapitalismus läuft ab in der Zeit." Paul C. Martin, Der Kapitalismus, Seite 43.
So wird dann ein
Nachschuldner gestellt, ohne das es zu einer neuen Verschuldung kommt. An
diesem Punkt scheinen viele ja durcheinander zu kommen – jedem wird aber
schnell klar werden, dass man als Schuldner nicht darauf angewiesen ist,
dass unser „Nachschuldner“ nun neue Schulden macht. Wir sprechen hier
systemisch (volkswirtschaftlich) von Nachschuldnern, und es bleibt
systemisch auch dabei, dass Schulden durch Kauf entstehen, und im Konsum
vergehen. Intern (betriebswirtschaftlich) verschwinden Schulden durch
bezahlen sehr wohl.
Ja, betriebswirtschaftlich alles richtig.
Wie immer wieder bereits festgestellt, krankt das
System daran, dass dem Konsum eine Alternative offeriert wird: Verrentung
durch Infalliblen Schuldner. Die hier nicht angesprochenen Investitionen
setzen übrigens den Konsum eines anderen voraus, sozusagen
stellvertretend.
Ja, offeriert. Letztendlich läuft es auf die Zerstörung des Systems hinaus. Der Staat ist der letzte Schuldner bevor das Licht aus geht (Staatsbankrott).
Nach wie vor heben sich Schulden und Forderungen gegenseitig
auf.
In unserer Vorstellung, makroökonomisch von oben gesehen. ja. Nur das
interessiert die einzelnen Schulden (Termindruck) nicht.
Die einzelnen Schulden interessieren hier aber auch nicht, weil
Volkswirtschaft insgesamt auf ein Dauerkreditverhältnis hinausläuft.
Exakt.
Das Problem wurde von PCM doch klar benannt: „Infallibler
Schuldner“.
Folgeerscheinung: „Verrentung“. Erst wenn Forderungen
fortbestehen
können, ohne in den Konsum aufzugehen, pervertiert das System.
Richtig.
Warum richtig? Du stellst das System von Beginn an als pervertiert dar?!
Ich meine das "Verrentungssystem" als Perversion. Aber du hast recht, das ganze System ist grundsätzlich eine Perversion und menschenverachtend, früher oder später werden wir es alle am eigenen Leib spüren. Wir stehen meiner Überzeugung nach kurz vor der nächsten Externalisierungsphase (Krieg, der die Weltordnung durcheinander bringen wird). Und der wird heute ganz anders geführt, als noch vor 100 Jahren und später.
...damit es funktioniert, bis es nicht mehr funktioniert." Das Dilemma,
welches du doch genauso klar siehst, es ist vorprogrammiert und
unabwendbar!
Nicht prinzipiell. Der Staat bräuchte keine Schulden machen, und könnte
Haushaltsdefizite mittels zins- und tilgungsfreier Kredite auffüllen. Er
würde damit dem Schuldner helfen, und den Halter von Geld unter Druck
setzen, wahlweise zu konsumieren oder investieren. Auch wenn nach den
Regeln der Doppelten Buchführung, und unter gesunden Verhältnissen
Gläubiger und Schuldner weitgehend in einer Person vereinigt sein
sollten.
Jeder Staat muss Schulden machen (Vorfinanzierungsproblem). Und da seine Verschuldung nur noch als ein Investment der Abgabepflichtigen (über Kassen, Versicherungen, treuhandgeselslchaften etc) aussgedehnt werden kann, wird ein Nullzins letztendlich das gesamte Vorsorge- und Finanzsystem der Welt in den Abgrund stürzen. Die Renditen müssen nach oben getrieben werden.
An dieser Stelle möchte ich erst einmal abbrechen. Ob und wann ich die
Zweite Hälfte noch bearbeitet bekomme, kann ich noch nicht sagen.Erst einmal
schöne Grüße
Ich hoffe auf weitere Diskussionen.
Herzlichst,
Ashitaka
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Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.
Die Vermögenskonzentration lässt sich auch nicht ganz weg diskutieren.
Centao , Montag, 26.05.2014, 10:21 (vor 3881 Tagen) @ Ashitaka
bearbeitet von unbekannt, Montag, 26.05.2014, 12:14
Hallo Ashitaka,
insofern wird uns der Banker schon eine interessante Geschichte liefern.
Dass wir uns aber im debitistischen Endgame des Materialismus befinden, darüber sind wir, denke ich, einig.
Die Wahlen in der EU zeigen es auf.., das Vertrauen in die bürgerlichen Grundtugenden wird täglich kleiner. Die Systemverlängerung über die verbleibenden Konservativen + Sozialisten, na mal schaun..
Dir eine schöne Woche,
CenTao
Das Übel bei den Wurzeln packen
Isländer , Montag, 26.05.2014, 10:39 (vor 3881 Tagen) @ Ashitaka
Hier ist einer wirklich sehr wütend geworden und duckt sich vor dem
Schattensystem nicht weg.
Wa ist denn nun besser (und für wen)?
Das (zinslose) islamische oder das andere Geldsystem, oder ein Anderes?
Am Kopf kratzend
Spekulatius
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Alle meine Beiträge stelle ich unter Vorbehalt zukünftiger Erkenntnisse.
Die Zeiten des direkten Beweises sind vorbei.
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Über den Autor / bisher Trilogie - Der Pentateuch
tradi , Sonntag, 25.05.2014, 13:50 (vor 3881 Tagen) @ baisse-man
Eine interessante Kurzbeschreibung zu seinem Romanwerk und zur Vita
http://www.amazon.de/Der-Pentateuch-Die-Auferstehung-I/dp/3981488806/ref=sr_1_2?ie=UTF8...
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Der Preis der Freiheit ist ewige Wachsamkeit
(Thomas Jefferson)