Ernährungsempfehlung DGE: Gewollt und nicht gekonnt oder gekonnt und nicht gewollt? + Frage
Ikonoklast , Dienstag, 03.02.2015, 08:51 (vor 3710 Tagen)
bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 03.02.2015, 09:23
Hallo Zusammen,
die Ernährungsempfehlungen der DGE mit ihrer schönen Lebensmittelpyramide gilt ja als das Standardernährungsmodell für gesundes altern in der westlichen Welt.
Nun ist der Forschungsstand schon ein paar Schritte weiter, als genetisch korrekte Kost wird die sog. Paleo-Diät (Steinzeiernährung) angesehen. Durch die vermehrte Aufnahme von:
Eiweiß -> Fettabbau, Steigerung der Muskelmasse, gute Laune durch mehr Neurotransmitter
Omega 3 -> vorbeugend für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Verbesserung der Hirnleistung, entzündungshemmend etc.
Fett -> ketogener Stoffwechsel
Grünzeug -> mehr Vitamine, Mineralstoffe etc. = krebsvorbeugend
können Zivilisationskrankheiten wie Diabetes, Herzinfarkt, Rheuma verhindert und bei bestehen verbessert werden bzw. sogar wieder ganz verschwinden.
Nun meine Frage (oder VT :D ), warum hält die DGE an ihrem Ernährungsmodell fest?
Können sie es nicht besser oder ist es gewollt?
Soll heißen, man forciert die kostengünstige aber krankmachende Ernährung deshalb, weil eine Belastung der Krankenkassen durch die an Zivilisationskrankheiten Erkrankten günstiger ist, wie eine langfristige Belastung der Rentenkassen durch gesunde Rentner.
Kurz gesagt, wer mit 75 stirbt aber über 10 Jahre KK-Leistungen in Anspruch genommen hat, kommt dem Staat günstiger wie jemand, der ohne Zipperlein 90 wird und eben 33 Jahre Rente bezieht!?
Wie seht ihr das, Betonköpfe bei der DGE oder gewollt?
--
MAHLZEIT!!
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Diät ist sekundär
Fussgänger , Dienstag, 03.02.2015, 10:22 (vor 3710 Tagen) @ Ikonoklast
Ernährungsempfehlungen kommen und gehen. Paläo, das u.a. Kohlenhydrate beinahe verteufelt, ist vor gut 10 Jahren gekommen und bereits wieder auf dem Rückweg.
U.a., weil eben Kohlenhydrate für die Leistungsfähigkeit des Menschen wichtig sind (körperlich wie geistig).
Hatte mich eine zeitlang intensiv mit Ernährung auseinandergesetzt (zwecks Leistungsverbesserung im Leistungssport) und dabei sehr viele, teilweise widersprüchliche "Wahrheiten" oder "Fakten" gelesen.
Take home message
Keine extreme Diät ist sinnvoll, aber die Zusammensetzung der Diät ist sekundär. Wichtiger ist genug Bewegung; hier ist man mit ca. 1 h zügigem gehen pro Tag dabei, oder irgend etwas ähnlichem. Und natürlich sollte auch die Energiebilanz ausgeglichen sein. Wenn beides gegeben ist (Bewegung, ausgeglichene Energiebilanz), dann kann man offenbar auch mit vergleichsweise ungesundem Essen , z.B. einem leichten Alkohol-Abusus, hinreichend gesund alt werden.
In dem Sinne ist die DGE-Empfehlung immer noch nicht falsch, meiner Meinung nach.
Es ändert sich langsam etwas in Europa...
wollodbo , Dienstag, 03.02.2015, 11:05 (vor 3710 Tagen) @ Ikonoklast
Schweden hat als erstes Land in Europa 2013 seine Ernährungsrichtlinien in Richtung low-carb geändert.
http://www.strunz.com/news.php?newsid=2440&tag=&ab=0
Schaut man bei Google Trends, so sind Paleo und Low-Carb durchaus noch am steigen. Ich denke, dass da irgendwann auch ein weitere Umdenken bei den Behörden stattfinden wird. So ein Prozess dauert aber einfach.
http://www.google.de/trends/explore#q=paleo%2C%20low%20carb&geo=DE&cmpt=q&tz=
Ich persönlich bin übrigens der Meinung, dass in der typischen Paleo-Ernährung, der Fleischanteil viel zu hoch ist. Einmal die Woche maximal 400g sollten genug sein.
Einige Bedenken
Watson , Dienstag, 03.02.2015, 11:08 (vor 3710 Tagen) @ Ikonoklast
bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 12.03.2015, 17:44
Servus,
Nun ist der Forschungsstand schon ein paar Schritte weiter, als genetisch
korrekte Kost wird die sog. Paleo-Diät Steinzeiternährung) angesehen.
Hier muss ich einfach fragen: von wem wird das so gesehen? Selbst im Wikipedia-Link ist massive Kritik an der Diät zu finden und mir als Ernährungswissenschaftler kommt der Verdacht, dass mal wieder die Low Carber (mit Gewinnerzielungsabsicht) dahinterstecken. Ok, um's gleich zu relativieren, die Steinzeitdiät ist nur bedingt Low Carb.
Und dann die nächste Frage: Was soll genetisch korrekte Kost sein? Die Steinzeitmenschen dürften so in etwas alles in sich reingestopft haben, was den Verdacht einer Kalorie in sich trug. Gesund ist GANZ SICHER etwas anderes. Und daher erscheint es mir auch völlig wirr, daraus eine Diätempfehlung für unsere Zeit abzuleiten. Gut an der Steinzeiternährung war gewiss der stete Mangel an Kalorien - wenn man das in die heutige Zeit transportieren könnte (als Konzept).
Dennoch sollte jedem klar sein, dass so ein Steinzeitmensch vielleicht 20 Jahre alt geworden ist. Alters- und ernährungsbedingte Krankheiten dürften also keine Rolle gespielt haben. Anders formuliert: In diesen Lebensumständen ist es völlig egal, was die Leute gegessen haben.
Und wenn wir von Lebenserwartung reden, dann möchte ich jedem Low Carb-Enthusiasten mal Japan als Studienobjekt ans Herz legen. 80 Prozent der Energieaufnahme als Kohlenhydrate, viel Protein, kaum Fett. Ergibt eine sehr hohe Lebenserwartung - darin waren sie sogar mal Weltmarktführer ...
Zustimmung zum wichtigsten Punkt. Ständiges Essen und immer zu viel
Ankawor , Pirmasens, Dienstag, 03.02.2015, 13:16 (vor 3709 Tagen) @ Watson
Der Hauptunterschied zwischen den Steinzeitmenschen und uns heutigen Menschen dürfte sein, dass es damals mal was zu futtern gab und mal nichts.
Heute gibt es "regelmäßige Mahlzeiten", und das könnte der Knackpunkt sein. Das ist aber für die meisten Leute ein Tabuthema, und jedes Kind bekommt eingebleut, es brauche jeden Tag eine warme Mahlzeit.
Daran ist nichts zu rütteln und Vorschläge zu unregelmäßiger Ernährung stoßen immer auf Ablehnung.
Ein Gang durch die Fußgängerzone zeigt auch deutlich, dass viele Leute nicht nur drei regelmäßige Mahlzeiten zu sich nehmen, sondern sogar dazwischen noch futtern müssen, abgesehen von vielen jungen Leuten, die offensichtlich zu früh abgestillt wurden und nur mit Getränk in der Hand ins Freie gehen. Auch Jogger sehe ich oft mit wüstengeeignetem Getränkevorrat auf ihre banale Strecke von 5 km gehen.
Gut an der Steinzeiternährung war gewiss der stete Mangel an Kalorien - wenn man das in die heutige Zeit >transportieren könnte (als Konzept).
Dieses Konzept erstelle ich dir gerne:
1. Warte, bis du hungrig wirst (und nicht warten, dass eine bestimmte Uhrzeit erreicht wird)
2. Warte dann, bis 5 Stunden vergangen sind
3. Stecke dann einen Euro ein und laufe zu einem 10 km entfernten Ort oder Stadtteil
4. Kaufe dir dort IRGENDWAS zu essen von dem Euro, egal was, und verzehre es an Ort und Stelle
5. Gehe wieder nach Hause (wo es keinerlei Lebensmittelvorrat gibt und der Kühlschrank leer ist)
usw.
Das dürfte die echte Steinzeiternährung sein. Den Leuten damals war es doch egal, ob sie eine Maus totschlagen konnten oder ein paar Bucheckern fanden. Es gab jedoch immer wieder Phasen ohne Essen. Gibts auch als "Diät", ich glaube unter der Bezeichnung "Intermittent Fasting".
Heute essen wir nach der Uhr und zwar immer mehr als wir brauchen. Und wenn sich nach dem Mittagesssen alle zurücklehnen und der Ranze spannt, wie oft wird dann darüber gesprochen, was es zum Abendessen geben soll?
Bekommt man für einen Euro auch einen ganzen Büffel?
Mephistopheles , Datschiburg, Dienstag, 03.02.2015, 14:20 (vor 3709 Tagen) @ Ankawor
Dieses Konzept erstelle ich dir gerne:
1. Warte, bis du hungrig wirst (und nicht warten, dass eine bestimmte
Uhrzeit erreicht wird)
2. Warte dann, bis 5 Stunden vergangen sind
3. Stecke dann einen Euro ein und laufe zu einem 10 km entfernten Ort oder
Stadtteil
4. Kaufe dir dort IRGENDWAS zu essen von dem Euro, egal was, und verzehre
es an Ort und Stelle
5. Gehe wieder nach Hause (wo es keinerlei Lebensmittelvorrat gibt und der
Kühlschrank leer ist)usw.
Das dürfte die echte Steinzeiternährung sein. Den Leuten damals war es
doch egal, ob sie eine Maus totschlagen konnten oder ein paar Bucheckern
fanden.
Alles richtig. Wobei der Großteil der Nahrung (volumenmäßig) aus Grünzeug bestanden sein dürfte. Blätter (die meisten sind essbar!), Kräuter, Gräser, Beeren.
Also zu essen gab es jederzeit, nur sättigte das nicht.
Und dann wurde eben gehungert. Aber, und das ist wichtig!, die Verdauung fand statt.
Und dann erlegte man mal wieder einen Wisent, enn man es zuhause nicht mehr aushielt und die Weiber einen nervten.
Dann gab es natürlich Essen ohne Ende, und alles schlug sich die Bäuche voll, und durchaus mehr, das dürfen wir annehmen, durchaus mehr Nahrung, als ein Zivilisationsmensch heutigentags vertragen würde.
Ich kannte mal so nen Typ, Globetrotter, Leben ohne Geld, weigerte sich aufs Sozi zu gehen und auch zu betteln, lebte von (weggeworfenen) Nahrungsmitteln, die er gefunden hatte. Und wenn er nichts fand, dann gab es eben nichts.
Am ganzen Körper kein Gramm Fett.
Hab ihn mal zum Essen eingeladen, der war durchaus in der Lage, das Doppelte von dem zu verdrücken, wie ich, und ich bin kein schlechter Esser.
Hungern und dann wieder fressen im Übermaß - das fürfte die längste Zeit der Menschehitsgeschichte der Fall gewesen sein.
Es muss einen Grund haen, dass der Mensch, jeder Mensch, 60 Tage hungern kann, und damit länger, als fast jedes andere Säugetier.
Und dabei bleibt er zumindest 30 Tage lang noch so weit fit, dass er auf die Jagd gehen kann.
Gruß Mephistopheles
Gruß Mephistopheles
--
„Wenn sich die Welt selbst zerstört, dann fängt es so an: Die Menschen werden zuerst treulos gegen die Heimat, treulos gegen die Vorfahren, treulos gegen das Vaterland. Sie werden dann treulos gegen die guten Sitten, gegen den Nächsten, gegen Frauen
Vielen Dank! Ich ergänze mein Konzept
Ankawor , Pirmasens, Dienstag, 03.02.2015, 14:40 (vor 3709 Tagen) @ Mephistopheles
Du hast natürlich recht mit dem Büffel. Also Zusatz zum Konzept:
An jedem 10. Tag ersetze die Punkte 3 und 4 durch 3a und 4a
3a. Stecke dann 15 Euro ein und laufe zu einem 60 km entfernten Ort oder
Stadtteil
4a. Kaufe dir dort IRGENDWAS zu essen von den 15 Euro, egal was, und verzehre
es komplett an Ort und Stelle
Hungern und dann wieder fressen im Übermaß - das fürfte die längste
Zeit der Menschehitsgeschichte der Fall gewesen sein.
Denke ich auch
Gruß
Ankawor
Bitte keine Geschichtsklitterung, Mephisto
Zarathustra, Dienstag, 03.02.2015, 14:41 (vor 3709 Tagen) @ Mephistopheles
Hungern und dann wieder fressen im Übermaß - das fürfte die längste
Zeit der Menschehitsgeschichte der Fall gewesen sein.
Nein, denn dort, wo er sich die längste Zeit seiner Geschichte aufhielt, fand er genau so leicht wie die Bonobo die benötigte Nahrung innert weniger Stunden am Tag, sodass stets noch genug Zeit für ausgiebig Sex und andere Spielchen übrig blieb.
Tempi passati....
Grüsse, Zara
Weil sie nicht jeden Modetrend mitmacht...
Leserzuschrift , Dienstag, 03.02.2015, 12:26 (vor 3709 Tagen) @ Ikonoklast
Hallo,
wenn jemand den neusten Low-Carb Trend mitmachen will und das ganz toll findet ist das eine Sache, aber ernsthaft behaupten, dass dies eine mit scheinbare Forschung "genetisch korrekte" Ernährungsweise sein soll, dazu muss ich was schreiben ;). Erstmal ist das ganze "Theoriegebäude" der Paelo-Diät ein simples Märchen über was in der Steinzeit scheinbare gegessen worden sein soll.
Für die Behauptungen gibt es keine Belege und die Wissenschaft sagt dazu was ganz anderes. Z.B. https://www.youtube.com/watch?v=BMOjVYgYaG8
Ein ketogener Stoffwechsel ist keineswegs (ausser für kurze Zeit bei bereits kranken Organismus) empfehlenswert! Da dies auf lange Sicht zu ernsthaften Erkrankungen führt.
Mich würde mal interessieren wie man darauf kommt das die Paelo-Diät positiv auf die genannten Krankheiten wirken, wissenschaftliche Papers stecken vermutlich nicht hinter diesen Aussagen. Um mal nur Diabetes exemplarisch raus zugreifen, bei der Diabetes Typ 2 ist die kausale! Ursache zuviel Fett in der Ernährung. Low-Carb ist nur Symptom Behandlung wie so vieles in der heutigen Medizin.
http://care.diabetesjournals.org/content/29/8/1777.short
Bei den meisten kann Typ 2 durch die in dem Paper empfohlene Ernährung nach wenigen Wochen vollständig geheilt werden.
Deshalb ist nach meiner Meinung die Antwort in diesem Fall ganz simpel, weil die DGE nicht jeden Modefurz mitmacht der gerade durch die Diätbranche schwirrt.
Davon abgesehen kann man die DGE Empfehlung sicher verbessern, jedoch in eine Richtung die die meisten nicht gerne hören werden. Weshalb dies auch nicht getan wird.
Die Richtung ist:
- keine Milchprodukte
- deutlich weniger Fleisch
- deutlich weniger Fett.
Frage zur Low-Fat Vegan Diet
Ikonoklast , Dienstag, 03.02.2015, 14:01 (vor 3709 Tagen) @ Leserzuschrift
Hallo Leserzuschrift,
danke für die Links, aber was genau haben die bei der Low-Fat Vegan Diet gegessen? Viele Veganer, die ich kenne essen wenig bis gar keine Getreideprodukte, mehr in Richtung Amaranth und Quinoa. Also die ursprüngliche Art von Getreide. Welche den Blutzuckerspiegel nicht in dem Maße, wie moderne Getreidezüchtungen in die Höhe schießen lassen.
--
MAHLZEIT!!
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Ketogene Ernährung langfristig ungesund
Leserzuschrift , Mittwoch, 04.02.2015, 12:30 (vor 3708 Tagen) @ Ikonoklast
Hallo Andi-Dos,
in dieser Zusammenfassung ist unter Kapitel 4 genauer aufgeschlüsselt was empfohlen wird.
http://www.rohelust.com/ZusammenfassungNealBarnardsProgramforReversingDiabetes
in Kürze:
-keine Tierprodukte
-sehr wenig Fett
-Lebensmittel mit niedrigem GI bevorzugt
Der häufige Verzicht auf Getreide unter Veganern ist eher im Glutenhype begründet. Es ist sowieso zu empfehlen, eher Vollkorn zu essen, aber anderes Thema.
Da du den Blutzuckerspiegel und dessen starkes in die Höhe schießen erwähnt hast.
Diese starken Spikes treten eigentlich nur auf, weil der Zucker durch zu viel Fett nicht effektiv in die Zellen befördert wird.
Deshalb muss die Bauchspeicheldrüse unentwegt Insulin produzieren, was letztendlich dann zu Diabetes Typ 2 führt.
Bei Abwesenheit dieses Zu viel an Fett kann der Zucker sehr effektiv direkt in die Zelle befördert werden, wo er als Energiequelle auch hin soll. Bei mir z.B. treten nur geringe Spikes auf selbst
wenn ich 1 l Saft trinke.
Um auf deinen kleinen Seitenhieb einzugehen aus dem anderen Post ;)
Nicht falsch verstehen. Eine Paelo Ernährung ist meist besser als die Standardernährung, insbesondere, wenn auf hohen Grünanteil wert gelegt wird und die keine-Milchprodukte-Regel eingehalten wird.
Viele Paelo essen auch durchaus KH und sind deshalb weit weg von der Ketose, aber ich muss mich wiederholen, eine Ketogene Ernährung ist einfach long term extrem ungesund!
Die primäre Energiequelle des Körpers sind KH, besonders vom Gehirn. (Deshalb gibt es auch zahlreiche Low-Carb Studien die auf verminderte Gedächtnisleistungen hinweisen).
Die KH sind so wichtig, dass der Körper sogar ein Notprogramm! entwickelt hat, das bei Mangel an KH einspringt und Ketone bildet die begrenzt als KH Ersatz dienen könne.
Ja man nimmt dabei ab, weil das Notprogramm viel Energie verbraucht aber das Gewicht ist genau so schnell wieder drauf nach Abkehr von dieses Notprogramm. Und meist mehr,
da der Körper denkt er lebt in einer Mangelsituation und legt entsprechende Reserven an. Außer man geht auf Dauer in die Ketose was aber wie gesagt extrem ungesund ist. Wird sich bei vielen nach paar
Jahren zeigen. Zusammengefasst, ohne KH ist man nicht wirklich leistungsfähig. Ich bin ambitionierter Rennradfahrer und sobald KH weg sind gibt es einen Hungerast und die Leistungsfähigkeit fällt ins
Bodenlose. Im Alltag fällt das nicht ganz so auf aber alle Low-Carber die ich kenne pfeifen sich in Massen Koffein rein um überhaupt durch den Tag zu kommen...
Grüße
Wie genau ernährst du dich?
Ikonoklast , Mittwoch, 04.02.2015, 12:49 (vor 3708 Tagen) @ Leserzuschrift
Hallo Leserzuschrift,
erst einmal vielen Dank für den Link zum PDF.
Wie ernährst du dich? Gehst du den Weg high-carb low-fat, und wie machst du es mit den Proteinen, komplett vegan, vegetarisch oder nur ab und zu Fleisch? Welche Fette bevorzugst du?
Vielen Dank schon einmal für die Antworten, ich bin immer noch auf der Suche nach der Ernährung, besser Lebensstil, um den Zivilisationskrankheiten möglichst aus dem Weg zu gehen. Denn nichts ist schlimmer wie eine selbst eingebrockte Beeinträchtigung im Leben, wenn man es vorher in der Hand gehabt hätte :(
--
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High-Carb Low-Fat
Leserzuschrift , Donnerstag, 05.02.2015, 12:30 (vor 3707 Tagen) @ Ikonoklast
Hallo Andi-Dos,
sehr gerne.
Ich ernähre mich, wie du richtig vermutest, High-Carb Low-Fat Vegan (bis auf 2-3 Eier im Monat von meiner Oma). Dazu gibt es viele wissenschaftliche Erkenntnisse, dass dies im Gesundheitsaspekt recht optimal ist und auch mit dem Blick auf die Leistungsfähigkeit gibt es nichts besseres, da halt KH hier das Optimum sind (Alle Spitzensportler ernähren sich mit hohem KH Anteil). Fette nehme ich gar keine zusätzlichen zu mir. Insbesondere Verzicht ich auf raffinierte Öle.
Da in jedem Lebensmittel ein gewisser Fettanteil drin steckt, bekommt man mehr als genug wenn man sein Kalorienbedarf überwiegend aus pflanzlichen Lebensmitteln deckt.
Nach meinem Erkenntnisstand ist Protein nicht so wichtig wie allgemein vermittelt wird. Die DGE (http://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/protein/) empfiehlt so 0,8g/kg und auf die ~60g kommt man recht leicht, auch mit Pflanzen :)
Vegan ernähre ich mich zwar Hauptsächlich aus ethischen Erwägungen aber ebenso ist der Gesundheitsaspekt erwähnenswert.
Wenn es dich interessiert und du ne Stunde Zeit hast, würde ich dieses Video empfehlen. Dr. Greger fasst die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse sehr gut zusammen und auch die Verstrickungen mit der Industrie werden ein wenig beleuchtet.
https://www.youtube.com/watch?v=30gEiweaAVQ
Grüße
Was genau ist an Ketose ungesund?
Nonpopulo , Donnerstag, 05.02.2015, 21:31 (vor 3707 Tagen) @ Leserzuschrift
Das wird mir bei deinem Posting nicht so ganz klar.
> Viele Paelo essen auch durchaus KH und sind deshalb weit weg von der
[quote]Ketose, aber ich muss mich wiederholen, eine Ketogene Ernährung ist
einfach long term extrem ungesund![/quote]
Wenn die Ketose mal steht, kann durchaus an mehreren Tagen pro Woche relativ normal gegessen werden, ohne dass man rausfliegt.
Das jedenfalls behauptet Peter Mersch, der sich schon sehr lange in Dauer-Ketose befindet.
Die Longterm-Schädlichkeit von Ernährungsweisen sind immer ein Totschlag-Argument. Ich wüsste nicht, welche Art von Ernährung nicht im Verdacht steht, longterm ungesund zu sein.
Letztlich begnüge ich mich deshalb damit, auf die Zeichen meines Körpers zu achten. Auf Völlegefühl, Blähungen, Stuhlkonsistenz, Wohl- und Unwohlgefühle. Und da ist für mich eindeutig eine fleischreiche, kh-arme Kost die Beste, und am Allerbesten war die Ketose.
Kh-arm ernährt macht mir selbst Hartkäse nichts aus - zusammen mit KHs... oje.
Deshalb würde mich echt interessieren, was genau an der Ketose longterm ungesund sein soll, wenn man mit den Proteinen nicht über die Stränge schlägt.
> Die KH sind so wichtig, dass der Körper sogar ein Notprogramm! entwickelt
[quote]hat, das bei Mangel an KH einspringt und Ketone bildet die begrenzt als KH
Ersatz dienen könne.[/quote]
Wer sagt, dass das ein Notprogramm ist und nicht das natürliche?
> Ja man nimmt dabei ab, weil das Notprogramm viel Energie verbraucht aber
[quote]das Gewicht ist genau so schnell wieder drauf nach Abkehr von dieses
Notprogramm. Und meist mehr,
da der Körper denkt er lebt in einer Mangelsituation und legt
entsprechende Reserven an.[/quote]
Kann ich nicht bestätigen, ich bin aus der Ketose gegangen, hab wieder normal und eher zuviel gegessen und gestaunt, wie wenig ich zugenommen habe dabei. In Ketose und mit Sport und Alkoholverzicht 10 kg runter, danach mit Sport, normaler Ernährung und ohne Alkoholverzicht nur 2 kg rauf in 2 Monaten.
Außer man geht auf Dauer in die Ketose was aber
[quote]wie gesagt extrem ungesund ist. Wird sich bei vielen nach paar
Jahren zeigen. Zusammengefasst, ohne KH ist man nicht wirklich
leistungsfähig. Ich bin ambitionierter Rennradfahrer und sobald KH weg
sind gibt es einen Hungerast und die Leistungsfähigkeit fällt ins
Bodenlose.[/quote]
Das mag sein, bei normaler, leichter sportlicher Betätigung und 3-mal wöchentlichen Krafttraining wie ich es mache, habe ich während der Ketose nichts von einem Leistungsabfall gemerkt.
Gruss Nonpopulo
--
Mich widern alle Ideologien an, egal ob sie von links oder rechts kommen, sie ignorieren die Natur des Menschen. (Claude Cueni, Script Avenue)
Blue Moon Baby
Hinweis an die Diskussionsrunde um Diaeten
SchlauFuchs
, Neuseeland, Freitag, 06.02.2015, 00:45 (vor 3707 Tagen) @ Nonpopulo
Hallo, Leute,
bitte beruecksichtigt bei der Diskussion dass jeder Mensch einen einzigartigen Stoffwechsel hat, und was fuer den einen die perfekte Diaet ist ist fuer den anderen wirkungslos, ungesund, oder sogar schaedlich. Auch Lebensumstaende, Alter, Aktivitaeten spielen eine grosse Rolle. Statitik ist kein Ersatz fuer selber ausprobieren.
Cheers,
Kai
Zur Ketose
Leserzuschrift , Freitag, 06.02.2015, 12:37 (vor 3706 Tagen) @ Nonpopulo
Hallo Nonpopulo,
die Longterm-Schädlichkeit ist kein Totschlagargumentaber sondern dem Fakt geschuldet, dass der Körper recht Anpassungsfähig ist und die Folgen sich erst akkumulieren müssen, bevor sie wirklich sichtbar sind.
Die seriöse Ernährungswissenschaft ist sich halt einig, dass die Low-Carb-Ideologie jeder wissenschaftlichen Grundlage entbehrt und langfristig extrem ungesund ist. Was soll ich den deshalb anderes schreiben?
Aber gehen wir mal naiv an das Thema ran.
Es ist stark zu bezweifeln, dass die Ketose die "natürliche" Ernährung sein soll (was auch immer man unter natürlich verstehen mag).
Was ist den die "natürliche" Ernährung?
Betrachten wir mal z.B. die Muttermilch, diese könnte man ja als "natürlich" bezeichnen, diese hat ~41% Kalorienprozent aus Milchzucker. (Kleinkinder und Kinder brauchen deutlich mehr Fett als Erwachsene, aber wieder anderes Thema).
Sprich ein Kleinkind ist damit definitiv nicht in der Ketose. Danach wurde dann auf Nahrungsmitteln aus der Umgebung zurückgegriffen, sprich die Umgebung bestimmt maßgeblich, was auf den Tisch kam. Wie ich bereits dargelegt habe, sind es definitiv nicht die Nahrungsmittel aus den Caveman Gutenachtgeschichten, da einfach frei erfunden. Es deutet viel auf eine recht KH reiche Ernährung hin, aber letztendlich hat man zu diesen Zeiten, die gern herangezogen werden, um etwas als "natürlich" zu bezeichnen, alles gegessen was man halt so bekommen konnte, da es simpel ums Überleben ging, und da es dabei immer wieder zu Hungerperioden kam, hat der Körper das Notprogramm Ketose entwickelt, um Fastenperioden zu überstehen.
Warum? Weil KH unverzichtbar im Körper sind. KH sind z.B. die einzige Energiequelle des Gehirns oder der roten Blutkörperchen. Ketone können diese dann teilweise ersetzen und der Körper kann durch die Glukoneogenese auch selber noch Glukose herstellen, um nicht zu sterben. ;)
Alles sehr ineffizient und es ist unwahrscheinlich, dass die Natur, die sonst auf maximale Effizienz getrimmt ist, hier eine Ausnahme macht. Über die Leistungsfähigkeit haben wir noch gar nicht gesprochen, dort liefern KH 2,5x soviel ATP pro Zeiteinheit wie die Fettverbrennung. http://user.phil-fak.uni-duesseldorf.de/~wastl/Wastl/MTT/PPEnergie-Internet.PDF
Deshalb ist es legitim, die Ketose als "Notprogramm, um bei Fastenperioden die KH Versorgung sicherzustellen, um nicht zu sterben" zu bezeichnen.
Zum Ungesund: Das sprengt hier definitiv den Umfang. Gibt genug Low Carb Studien. Das ganze gilt für die Ketose und die dadurch nötige Ernährung nochmal ^2.
Z.B. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3383863/
Von dort aus kommt man über die Quellen zu mehr als genug InformationenHallo aber das muss man schon selber tun.
Ich kenne Personen, die essen teilweise ein Pfund Butter zum Mittag, um ja ihrer "KH sind böse" Ideologie aufrecht zu erhalten...
Naja, letztendlich sollte man all die "Theorien" dann in der Praxis prüfen und nach langfristigen Ergebnisse beurteilen und die sind recht eindeutig...
https://www.youtube.com/watch?v=95fpzu38r44
Da du auf den Punkt mit dem Koffein nicht eingegangen bist, nochmals die Frage: Welche Stimulantien und wie viel nimmst du zu dir in der Ketose?
@SchlauerFuchs
Es ist ebenfalls stark zu bezweifeln, dass jeder Mensch einen "einzigartigen Stoffwechsel" hat, aus welchem Grund auch? Ist im Tierreich auch nicht so, warum soll das auf einmal beim Menschen der Fall sein?
Bei Tieren gibt es eine "optimale artgerechte Ernährung". Da die Natur aber recht flexibel ist, kann man einer Kuh auch Tiermehl füttern, aber das hat allerlei Folgen, genau so wie beim Menschen.
Da die Kuh aber keine Diätbücher lesen kann wählt sie, vor die Wahl gestellt, immer die Gräser, Kräuter, ...
Warum da der Mensch anders sein soll, erschließt sich mir nicht. Aber natürlich können mit so einer Argumentation N neue Diätgurus besser ihre Bücher und Mittelchen verkaufen.
Ketose - Glukose die einzige Energiequelle für das Gehirn?
Chekov , Freitag, 06.02.2015, 14:11 (vor 3706 Tagen) @ Leserzuschrift
Warum? Weil KH unverzichtbar im Körper sind. KH sind z.B. die einzige
Energiequelle des Gehirns oder der roten Blutkörperchen. Ketone können
diese dann teilweise ersetzen und der Körper kann durch die Glukoneogenese
auch selber noch Glukose herstellen, um nicht zu sterben. ;)
Stimmt das wirklich?
Ärzte, auch solche, die sich primär mit diesem Stoff befassen (wie z.B. Nicolai Worm ("Syndrom X"), behaupten das.
Der Grund, warum ich auf Ketose umgestellt habe, war die Erkenntnis, dass das Gehirn eben auch von Ketonen leben kann, und das sogar viel besser, da keinerlei Schwankungen des Bluzuckerspiegels, und unerschöpflicher Vorrat an Fett im Körper (statt ca. 800 Kcal Glukose). Da gibt es keine Energiemangelsituationen, was sich positiv bei Epilepsie, Migräne, Alzheimer, Depressionen etc. auswirkt.
Ich kann nun aus eigener Erfahrung sagen, der Unterschied ist gewaltig und spürbar. Wie das s.g. Fastenhigh nach 3 Tagen Fasten, was genau durch die Umstellung auf Ketose kommt. Ist wie Fasten, nur mit Essen...
Ich habe durch meine Recherchen und meine eigene (bescheidene 6 Monate) Erfahrung die Erkenntnis, dass Ketone eine alternative und die bessere Energiequelle für das Gehirn ist.
Aber auch, dass diese Erkenntnis wissenschaftlich belegbar relativ neu, und null populär ist, so dass selbst Mediziner das nicht wissen.
Kann natürlich auch sein, ich täusche mich, aber dagegen sprechen die Erfolge bei Epilepsie, Migräne etc., sowie meine eigene Erfahrung.
VG, Chekov
--
Denkt ihr, die Flüchtlinge sind in Partyboote gestiegen mit dem großen Traum, im Park mit Drogen zu dealen?
Dazu: Studie: Ketonkörper schützen das Gehirn
Chekov , Freitag, 06.02.2015, 14:15 (vor 3706 Tagen) @ Chekov
google-Treffer:
http://www.heilpraxisnet.de/naturheilpraxis/ketonkoerper-schuetzen-das-gehirn-901853443...
--
Denkt ihr, die Flüchtlinge sind in Partyboote gestiegen mit dem großen Traum, im Park mit Drogen zu dealen?
@Chekov: Danke für den Hinweis auf Ketose und Epilepsie (oT)
Ankawor , Pirmasens, Freitag, 06.02.2015, 14:56 (vor 3706 Tagen) @ Chekov
- kein Text -
@Ankawor: Ketose - Epilepsie
Chekov , Freitag, 06.02.2015, 15:42 (vor 3706 Tagen) @ Ankawor
Als Einstieg unbedingt Peter Mersch lesen.
Lange bevor Leute wie Dr. Lutz Low Carb in Ihrer Praxis angewendet haben, und bevor das wissenschaftlich untersucht wurde, war ketogene Ernährung wohl die Standardtherapie bei Anfallsleiden wie Epilepsie. Bis halt Medikamente dafür entwickelt wurden.
Auch sehr empfehlenswert ist das Buch einer amerikanischen Ärztin, die 8 Jahre die Entwicklung von Alzheimer bei Ihrem Mann begleitet hat, und durch eigene Recherchen auf die Ketone aufmerksam wurde. Und Ihren Mann seit dem mit Kokosöl "behandelt", da aus diesen mittelkettigen Fetten immer ein paar Ketone gebildet werden, auch ohne in Ketose zu sein. Was ihrem Mann mindestens ein Stop des Verfalls verschafft.
Dort steht auch drin, dass Pharmafirmen an Ketonen in trinkbarer Form arbeiten. Logisch, daran kann man wenigstens auch was verdienen...
Alzheimer - vorbeugen und behandeln: Die Keton-Kur: Wie ein natürliches Fett die Erkrankung aufhält
VG, Chekov
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Denkt ihr, die Flüchtlinge sind in Partyboote gestiegen mit dem großen Traum, im Park mit Drogen zu dealen?
Ketose als Ersatzenergiequelle
Leserzuschrift , Samstag, 07.02.2015, 16:03 (vor 3705 Tagen) @ Chekov
Hallo Chekov,
ich verstehe die Nachfrage nicht.
Genau das hab ich doch geschrieben, dass Ketone bedingt teilweise als Ersatzenenrgiequelle für das Gehirn dienen können. Ca. 80% können durch Ketone ersetzt werden die restlichen 20% müssen dann durch die Glucogenese erzeugt werden. Das Ganze findet aber auf einem deutlich geringerün Level statt.
Den erwähnten n+1 Low-Carb Guru kenne ich leider nicht und nach kurzer Recherche scheinen seine Thesen, sagen wir mal, umstritten zu sein.
Ist ja schön, dass du behauptest, dass dies sogar "viel besser" sei. Das widerspricht jedoch der Studienlage und ist deshalb, freundlich ausgedrückt, eher nicht der Fall.
Und wie immer bei Low-Carb sollten wir mal die Hypothesen mit der Praxis abgleichen. Ich denke Schach-Großmeister sind bekannt dafür, ihr Gehirn recht stark zu beanspruchen. Die pfeifen sich aber genau so wie alle anderen Spitzensportler KH ohne Ende rein, da, sobald der Blutzuckerspiegel fällt, die Gehirnleistung ebenso abnimmt. Deshalb ernährt sich auf kein Schach-Großmeister ketogen.
Aber natürlich wissen die Low-Carber das besser als alle Spitzensportler, die natürlich nicht jedes Optimierungspotential ausnutzen. Ähm nein.
Übrigens, der Körper speichert ca. 400 bis 450g Glykogen, was somit 1600-1800kcal sind und nicht 800.
Die unspezifisch angedeuteten wissenschaftliche Belege würden mich übrigens dann doch noch interessieren, aber bitte aus Journals.
Um noch auf deine Schlussaussage einzugehen. Was genau sollen evtl. Erfolge zur Behandlung von Vorerkrankungen mit der Langzeitschädlichkeit der Ketose zu tun haben?
Ich hab doch bereits erwähnt, dass bei bestimmten Vorerkrankungen eine Ketose/Fasten über kürzere Zeitspannen hilfreich sein kann. Das ist doch aber gar nicht mein Punkt, dies zu verneinen?!
Grüße
»Low-Carb-Diät« seit 5 Monaten praktiziert
Leserzuschrift , Dienstag, 03.02.2015, 21:08 (vor 3709 Tagen) @ Ikonoklast
Hallo Andi-Dos,
als einer, der eine »Low-Carb-Diät(Lutz Diät)« seit 5 Monaten praktiziert, kann ich sagen, es funktioniert. Ich bin 62, 1,85m, 76 Kilo. Vor 5 Monaten waren es noch 86. Mein Gewicht ist jetzt konstant.
Darauf gebracht hat mich ein Beitrag hier im Gelben von ottoasta im Juli 2014 wofür ich ihm hiermit noch meinen größten Dank aussprechen möchte. Ich habe mich noch nie so fit und gesund gefühlt wie jetzt. Im Besonderen ist meine Alterssichtigkeit von +2,5 auf +1 zurückgegangen.
Das Buch von Lutz ist 2004 in der 14. Auflage erschienen und hat bei Amazon 76 durchweg interessante Rezensionen (Leben ohne Brot, die wissenschaftlichen Grundlagen der kohlenhydratarmen Ernährung). Der Autor, ein Internist aus Salzburg, kam im Alter von 45 (1958) zu dieser Art der Ernährung. Er litt an schwerer Arthrose beider Hüften und ständiger Müdigkeit. Nach seiner Genesung erschien dann die erste Auflage von „Leben ohne Brot“ im Jahr 1967.
Wolfgang Lutz wurde dann mit dieser „ungesunden“ Ernährung 97 Jahre alt und hat um die 10.000 Patienten mit großem Erfolg behandelt (Bruker, der im Alter nicht mehr sehr gesund aussah, wurde mit seiner Vollwertkost nur 91).
Natürlich wird es keine großen Untersuchungen zu dieser Diät geben. Wer soll da was dran verdienen? Vom Weglassen ist noch keiner reich geworden. Im Gegenteil, alle würden verlieren. Der gesamte Medizinsektor würde deutlich schrumpfen, die Renten müssten länger gezahlt werden. Eigentlich kann der Lutz froh sein, dass ihm nichts zugestoßen ist.
Mittlerweile gibt es aber auch noch „Krebszellen lieben Zucker, Patienten brauchen Fett“ von Ulrike Kämmerer, Uni Würzburg(2012), mit dem aktuellen Stand der „Low-Carb“ Forschung.
Wenn man das alles gelesen hat, ekelt es einen vor unserem „Medizinisch-industriellen Komplex“, der ein irres Geld kostet, lebenswichtige Informationen aber tunlichst unter der Decke hält.
Dieter
Sieht bei mir ähnlich aus
Ikonoklast , Mittwoch, 04.02.2015, 07:21 (vor 3709 Tagen) @ Leserzuschrift
Hallo Dieter,
das sieht bei mir ähnlich aus, ich bin seit ca. einem Jahr auf low- bzw. no-carb und fühle mich so leistungsfähig wie in meiner Jugend! Ich habe auch mal eine Zeit lang (ca. auch ein Jahr) vegan gelebt, war nicht schlecht, aber low-carb high-protein/fat fühlt sich einfach besser vom Körpergefühl an. Mein Arzt ist von meinen neune Blutwerten total überzeugt, Blutfett top, keine Mängel :D
Deshalb meine Frage an die anonyme Leserzuschrift zur vegan diet, aber anscheinend kommt da nix mehr... " /> Stichwort Modefurz :P
--
MAHLZEIT!!
Ist das Quäse?
Ja, Quark mit Käse! [[top]]
Der Staat hat's gegeben, der Staat hat's genommen - Hiob 1:21
trosinette , Mittwoch, 04.02.2015, 12:29 (vor 3708 Tagen) @ Ikonoklast
Guten Tag,
Wie seht ihr das
Beim ernährungsphysiologischen Eiertanz mache ich auch ein bisschen mit, allerdings total inkonsequent. Konsequenz war noch nie meine Stärke. Neben sportlicher Hyperaktivität wird am Wochenende auch mal ne Kiste Hefeweizen und eine Schachtel Zigaretten konsumiert.
Im Prinzip geht es ja um ein möglichst unbeschwertes langes Leben. Das ist zwar verständlich, irgendwo aber auch eine recht ärmliche und in meinen Augen problematische Zielsetzung.
Die hohe Lebenserwartung haben wir ja in erster Linie dem Staatswesen zu verdanken und nun will der Zivilist seinen Zivilisationskrankheiten zu Leibe rücken, um statt 70 oder 80 möglichst 120 zu werden. Wozu kann mir aber sicherlich niemand so genau sagen. Ist es die Angst was zu verpassen, will man schauen, was die Urenkel so treiben oder ist das Hadern mit dem Weltenlauf so dermaßen erbaulich, dass man nicht von lassen kann oder sind wir es dem Debitismus schuldig?
Für ein möglichst langes Leben kann man sich nun die Paleo-Diät des Steinzeitmenschen als Rosine rauspicken, der aber mangels staatlicher Gesundheitsvorsorge und ohne die Macht der vorfinanzierten Gerätemedizin und Pharmaindustrie vermutlich spätestens mit 50 ins Gras gebissen hat.
Da kam doch kürzlich eine neue WHO-Studie raus:
„Rund 16 Millionen Menschen sterben laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) jedes Jahr vorzeitig an den Folgen von Alkoholgenuss, Tabakkonsum oder falscher Ernährung. Die WHO warnte am Montag in einem Bericht vor einer "langsam fortschreitenden Katastrophe für die öffentliche Gesundheit".
Nicht-ansteckende Krankheiten (Non Communicable Diseases - NCD) wie Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes, Lungenkrankheiten und eine Reihe von Krebserkrankungen führten 2012 laut WHO zum Tod von 38 Millionen Menschen weltweit - 16 Millionen von ihnen waren demnach jünger als 70 Jahre. "Nicht Tausende sterben, sondern Millionen sterben (...) jährlich im Alter von 30, 40, 50 und 60 Jahren, nicht als 80- und 90-Jährige", sagte Mendis.“
Wie alt muss ich werden und woran darf ich sterben, damit es der WHO recht ist?
Mit freundlichen Grüßen
Schneider
Sich tatenlos in die Vergreisung treiben lassen - nein danke!
Nonpopulo , Donnerstag, 05.02.2015, 22:16 (vor 3707 Tagen) @ trosinette
Hallo Schneider,
> Beim ernährungsphysiologischen Eiertanz mache ich auch ein bisschen mit,
[quote]allerdings total inkonsequent. Konsequenz war noch nie meine Stärke. Neben
sportlicher Hyperaktivität wird am Wochenende auch mal ne Kiste Hefeweizen
und eine Schachtel Zigaretten konsumiert.[/quote]
[quote]Im Prinzip geht es ja um ein möglichst unbeschwertes langes Leben. Das
ist zwar verständlich, irgendwo aber auch eine recht ärmliche und in
meinen Augen problematische Zielsetzung.
Die hohe Lebenserwartung haben wir ja in erster Linie dem Staatswesen zu
verdanken und nun will der Zivilist seinen Zivilisationskrankheiten zu
Leibe rücken, um statt 70 oder 80 möglichst 120 zu werden. Wozu kann mir
aber sicherlich niemand so genau sagen. Ist es die Angst was zu verpassen,
will man schauen, was die Urenkel so treiben oder ist das Hadern mit dem
Weltenlauf so dermaßen erbaulich, dass man nicht von lassen kann oder sind
wir es dem Debitismus schuldig?[/quote]
In meinem Fall ist es so, dass ich nicht möglichst alt werden will, sondern einfach möglichst gesund bleiben will, solange ich lebe.
Laut meiner Anti-Aging Bibel sind es vor allem vier Pfeiler, die das möglich machen:
1. Vitamine, Nährstoffe und Co. in Pillenform schlucken. Mach ich nun seit einem Dreivierteljahr ausgiebig und äusserst konsequent, und war seither nie mehr krank, brauche nur 6 Std. Schlaf (ok, kann auch langsam das Alter sein) und fühl mich fit (ok, kann natürlich auch Placebo sein)
2. Hormone checken und bei Bedarf ebenfalls in Pillenform schlucken (oder anders applizieren). Mach ich ebenfalls seit einem halben Jahr. Testosteron, DHEA, Melatonin und Niacin bringen seither meine Hormone in Schwung.
3. Krafttraining machen. Super Sache, anstrengend zwar, aber danach fühl ich mich saugut, und auch allgemein steigt das Wohlbefinden bei mir merklich durch das Training.
4. Kalorische Restriktion (eventuell spielt die Ernährungsweise gar keine grosse Rolle solange man einfach WENIG isst). Hier haperts noch oft bei mir, aber man muss ja nicht perfekt sein.
So, nun frag ich dich, wenn du für 4 Euro's am Tag deine Gesundheit aufrechterhalten kannst, in dem du eine Handvoll Pillen schluckst, würdest du es tun oder nicht? Und daneben mit 3x20-30 Minuten Training wöchentlich deine Muckis wachsen lassen kannst und dich erst noch gut dabei fühlst, tun oder lassen?
Also für mich ist der Fall klar. Ist natürlich letztendlich wieder eine Glaubensfrage ob die Pillen was bringen oder ob es nur Einbildung ist. Aber wenn schon, für mich ist der Nutzen schon daran messbar, dass ich mich gut dabei fühle und bisher nicht krank wurde, obwohl ich täglich Armadas von Viren im ÖV und im Grossraumbüro ausgesetzt bin.
Insgesamt sehe ich nicht ein, warum man sich tatenlos in die Vergreisung treiben lässt, wenn es doch relativ einfach und günstig Wege gibt, ihr Paroli zu bieten und man erst noch Spass und Lebensfreude dabei empfindet.
> Für ein möglichst langes Leben kann man sich nun die Paleo-Diät des
[quote]Steinzeitmenschen als Rosine rauspicken, der aber mangels staatlicher
Gesundheitsvorsorge und ohne die Macht der vorfinanzierten Gerätemedizin
und Pharmaindustrie vermutlich spätestens mit 50 ins Gras gebissen hat.[/quote]
Genau darum geht es ja, der Gerätemedizin und der Pharmaindustrie zu entkommen.
Natürlich kann es mich trotzdem treffen, natürlich kann das alles für nichts sein, aber dann habe ich es wenigstens versucht und man kann seine Zeit und sein Geld für weitaus Dümmeres verschwenden - ich jedenfalls.
> Da kam doch kürzlich eine neue WHO-Studie raus:
[quote]
„Rund 16 Millionen Menschen sterben laut der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) jedes Jahr vorzeitig an den Folgen von
Alkoholgenuss, Tabakkonsum oder falscher Ernährung. Die WHO warnte am
Montag in einem Bericht vor einer "langsam fortschreitenden Katastrophe
für die öffentliche Gesundheit".
Nicht-ansteckende Krankheiten (Non Communicable Diseases - NCD) wie
Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes, Lungenkrankheiten und eine Reihe von
Krebserkrankungen führten 2012 laut WHO zum Tod von 38 Millionen Menschen
weltweit - 16 Millionen von ihnen waren demnach jünger als 70 Jahre.
"Nicht Tausende sterben, sondern Millionen sterben (...) jährlich im Alter
von 30, 40, 50 und 60 Jahren, nicht als 80- und 90-Jährige", sagte
Mendis.“[/quote]
Natürlich ist das ein grosses Problem. Das Gesundheitswesen kann die vielen Kranken immer wie weniger stemmen.
> Wie alt muss ich werden und woran darf ich sterben, damit es der WHO recht
[quote]ist?[/quote]
Machs etwa so wie Udo Jürgens, dann bist du auf der sicheren Seite.
Beste Grüsse Nonpopulo
--
Mich widern alle Ideologien an, egal ob sie von links oder rechts kommen, sie ignorieren die Natur des Menschen. (Claude Cueni, Script Avenue)
Blue Moon Baby
Wenn der Körper Leistung abliefert
trosinette , Freitag, 06.02.2015, 16:19 (vor 3706 Tagen) @ Nonpopulo
bearbeitet von unbekannt, Freitag, 06.02.2015, 16:34
Guten Tag,
ich weiß zwar nicht, welcher Jahrgang du bist, ich plaudere als Jahrgang 67 in meinem jugendlichen Wahnsinn aber einfach mal drauflos:
So, nun frag ich dich, wenn du für 4 Euro's am Tag deine Gesundheit
aufrechterhalten kannst, in dem du eine Handvoll Pillen schluckst, würdest
du es tun oder nicht? Und daneben mit 3x20-30 Minuten Training wöchentlich
deine Muckis wachsen lassen kannst und dich erst noch gut dabei fühlst,
tun oder lassen?
Diese Fragen haben sich mir bisher nie gestellt. Für 4 Euro's habe ich mir immer Zigaretten geholt.
Aber: Fußball, Joggen, Schwimmen, Fahrradfahren - aus irgendwelchen Gründen war ich bisher lebenslang immer in Bewegung. Es ist mir irgendwie ein inneres Bedürfnis und es scheint mit den Jahren schlimmer zu werden.
Dabei geht es auch um ganz alltägliche Anstrengungen wie Treppenlaufen statt Fahrstuhlfahren, ins Büro joggen und nicht mit den Öffentlichen oder Taxi zur 25 km entfernten Pokerrunde fahren, sondern bei Wind und Wetter das Fahrrad nehmen - Spikesreifen machen’s möglich. Es gibt sowieso kaum was coolers, als auf dem vereisten Radweg mit Vollgas eine rote Ampel anzusteuern, um dann eine Vollbremsung hinzulegen. Da ich mich mit meinen 47 Jahren noch an derart kindischen Spielereien erfreue, fehlt es mir vermutlich an der nötigen Reife - wie klein Artur.
Einkäufe werden seit Jahr und Tag mit dem Fahrradanhänger abgearbeitet. Für einen Städter gibt es da keinerlei blöde Ausreden. Letztes Jahr habe ich es sogar fast geschafft, ganz unbemerkt und ohne Not, kein einziges Mal in einem PKW zu sitzen. Mitte Dezember 2015 wurde meiner Frau leider von irgendwelche Leuten auf einer „Veranstaltung“ angeboten, uns auf dem Nachhauseweg mit dem Auto mitzunehmen. Meine Frau fand’s dufte und ich bin zugestiegen, weil ich mich nicht mit meinen merkwürdigen Ambitionen outen wollte.
Wenn es sich organisatorisch einrichten lässt und die äußeren Bedingungen halbwegs mitspielen, wird jeder Ausflug ins Flachland bis 300km als Tagestour mit dem Fahrrad abgewickelt. Laufen oder Fahrradfahren ist die adäquate Art des Reisens. Solche Touren kommen bei mir aber nur drei- bis viermal im Jahr vor. Und ab 250 km ist dann auch spätestens Schluss mit lustig. Im Delirium erwische ich mich dann manchmal dabei, wie ich mit Chewbacca Zwiesprache halte – das ist der mit dem Pelz. Der macht mir dann immer klar, dass ich mir wegen solcher Lappalien nicht gleich ins Hemd machen soll.
Darüber hinaus, ich erwähnte es bereits, arbeite ich auf dem Tempelhofer Flughafengelände immer noch verzweifelt an der Einstellung des ersten offiziellen Stundenweltrekords auf dem Fahrrad. Der datiert von 1893 und beläuft sich auf knapp 36 km. Dabei kommt ein extrem weitsichtiges James Bond Zitat zum Tragen: „Du bist entweder trainiert oder du bist nicht trainiert“. Die Erfahrung trainiert zu sein ist fast unbeschreiblich. Bei meinen Stundenweltrekord-Versuchen fangen die Oberschenkel spätestens nach 5 Minuten an zu brennen. Bist du trainiert, befreit dich dieser Umstand keine Sekunde von diesem Schmerz. Er sorgt nur dafür, dem Schmerz länger standhalten zu können. Und es ist unglaublich geil zu erleben, wie der Körper über einen längeren Zeitraum hohe Leistung abliefert.
In vier Wochen fahre ich mit zwei Buddelkastenfreunden nach Gran Canaria. Die sind zwar eher auf saufen, fressen und abhängen spezialisiert, ich werde daneben aber auch noch ein paar Höhenmeter klar machen. Im Bergfahren habe ich, als Berliner Flachländer nämlich bisher nicht viel Erfahrung. Von der Bettenburg am Meer über 50 km von 0 auf 2000 Höhenmeter – ich freue mich schon auf ein Wiedertreffen mit Chewbacca.
Was jetzt das ganze wissenschaftliche Anti-Aging angeht, so muss ich gestehen, dass ich mit körperlichen Verfall bisher keine großen Erfahrungen habe. Die Leistungsfähigkeit lässt natürlich nach und Zipperlein stellen sich ein. Dann strebt man statt nach Rekorden eben nach andern, neuen Zielen. Ein bisschen Rücken habe ich auch und mit dem linken Knie habe ich gewisse Probleme. Nachdem ich mich aber beim Joggen auf Vorfuß umgestellt habe, entsteht der Eindruck, dass mit dem Knie noch etliche Kilometer drin sind. Als „älterer Herr“ habe ich mir nun auch angewöhnt, ein bisschen Gymnastik einzustreuen. Einer meiner älteren Extrem- Sportsfreunde (Ultraläufe über 100 km und so‘n Quatsch) wird als Privatpatient häufig für irgendwelche Luxusbehandlungen bei seinem Physiotherapeuten vorstellig. Der ergreift dann irgendwelche therapeutischen Maßnahmen, versäumt es aber nie zu erwähnen, dass Bewegung die beste Therapie ist und bleibt.
Mittlerweile habe ich gewisse Probleme mir meiner Gesichtshaut. Die regiert ganz gerne auf’s „draußen im kalten sein“, vielleicht auch auf Überdosen Vitamin C die ich mir eine Zeitlang eingepfiffen habe(?) und die ganze Chemie in den Hygieneartikeln macht meiner Gesichtshaut auch zu schaffen. Mittlerweile benutze ich nur noch Rasul Shampoo. Das ist so’ne Art afrikanischer Seifenschlamm. Dann hatte ich schon immer eine gewisse Anfälligkeit für Entzündungen in den Nebenhöhlen und irgendwann mal einen Bänderriss im Fußgelenk. Der wurde damals noch operiert und im Viererzimmer des Krankenhaues durfte ich im Bett rauchen. Das war’s dann aber auch vorerst mit meinem Aging-Kleinkram. Ich bin mir aber darüber im klaren, dass es mich jeden Tag zerreißen kann. Bandscheibenvorfall, Herzattacke, Krebs, vom LKW überrollt. Mit ärztlichen Untersuchungen habe ich nichts am Hut. Von meinen Blutwerten und irgendwelchen Hormonspiegeln habe ich keine Ahnung.
So…, nun zur Ernährung:
Von gewissen Aspekten habe ich mich durchaus auch anstecken lassen. Pillen und Mittelchen sind mir aber zu blöde. Und meine Frau, die sich als studierte Biologin mit Laktoseintoleranz auf diesem Gebiet ebenfalls zur Spezialistin ernannt hat, macht mich immer zur Schnecke, wenn ich das Wort „Nahrungsergänzungsstoffe“ in den Mund nehme. Stattdessen sagt sie ihrem Küchenboy – also mir - quasi 365 Tage im Jahr per Wochenplan, was er zu Kochen hat, wenn er vom faullenzen aus dem Büro nachhause kommt. Über diesen Tatbestand ist „Küchenboy“ zu einer meiner weiteren Leidenschaften geworden, wobei ich in der Küche schon immer über ein gewisses Naturtalent verfügte. Die Leidenschaft ist so schlimm, dass ich beim Kochen bereits Probleme habe, nicht selbstgemachten Gemüse-, Geflügel- oder Fischfond zu verwenden. Und Gewürze werden, wenn irgendwie möglich, im Ganzen erworben und bei Bedarf im Mörser gemahlen. Wenn Gewürze gemahlen rumstehen, verliert das Zeug zu schnell an Aroma und vorgefertigte Gewürzmischungen (von Curry mal abgesehen) kommen mir sowieso nicht ins Haus.
Wie die Gerichte, die mir meine Frau in Auftrag gibt, aussehen, kannst du dir sicherlich ungefähr vorstellen. Da wird abwechslungsreich alles durchdekliniert, was irgendwie als essbar gilt, Fleisch gibt es nur einmal die Woche, Vegan ist nicht ungewöhnlich, Sahne kommt nicht in die Soße, sondern ein Sojaersatzzeug und als Fett wird meist Olivenöl verwendet und natürlich gilt auch beim Kochen die Regel „so viel wie nötig, so wenig wie möglich“. Also nicht alles durch rumgepansche versauen. Der Rosenkohl darf ruhig noch nach Rosenkohl schmecken. Unsere Kinder kotzen natürlich meistens ab und wenn ich den Vorschlag mache: „wir können doch mal wieder Nudeln essen“ heißt es vom Familienoberhaut „aber Nudeln hatten wir doch vor zwei Wochen schon!?“
Davon unbenommen lasse ich es mir nicht nehmen, mir darüber hinaus hin und wieder mal zwischendurch eine Scheibe Speck anzubraten, die ich mir dann mit einem festen italienischen Weißbrot und einer Überdosis Oliven (natürlich nicht irgendwelche) einpfeife. Darüber hinaus bin ich seit ca. 2 Jahren auf dem Chili-Trip. Manchmal frage ich mich, wieso meine Hände kribbeln, so als ob ich Durchblutungsstörungen hätte. Dabei sind es nur die Nachwirkungen der Habanero, die ich am Tag zuvor geschnippelt habe.
Werktags spiele ich hier im Büro neuerdings oft „Kohlenhydratdiät“. Morgens, vor den 21 km-Lauf ins Büro, ziehe ich mir nur ein Glas Wasser mit Kurkuma, Ingwer und einem Löffelchen Lein-Hanf-Nachtkerzenöl rein. Im Büro verbringe ich dann den Tag damit Obst und Gemüse zu knabbere - Mohrrüben, Stangensellerie, Kohlrabi, Äpfel, Orange usw. Als gelerntes Hausschwein esse ich aber auch oft die Sachen, die zuhause übrig bleiben oder das Verfallsdatum überschritten habe.
Damit kein falscher Eindruck aufkommt: Ich habe auch meine dunklen Seiten. Mein Vater hat mir nämlich eine gewisse genetische Disposition zum Suchtverhalten mitgegeben, die ja auch durchaus auf sportliche Aktivitäten übergreifen kann. 20 Jahre exzessive Kifferei habe ich allerdings mit Ende 30 an den Nagel gehängt. Eine Pokerrunde ohne Bier und Zigaretten ist allerdings weiterhin vollkommen undenkbar und so werde ich vermutlich dem anheimfallen, was mir eine ältere Kollegin mal zur Kenntnis gegeben hat: „Männer sind solange kerngesund, bis sie tot umfallen.“
Ganz nett soll übrigens das Buch von Giulia Enders sein „Darm mit Charme: Alles über ein unterschätztes Organ“ - lag mal eine Weile bei uns rum, Da ich kein Mann bin, der sich großartig akademisch mit Ernährungsfragen auseinandersetzt, habe das Buch natürlich nicht gelesen. Über 500 verschiedenen Darmbakterien, die in der Summe ca. 2 kg des Körpergewichtes ausmachen, spielen wohl eine wichtige Rolle in unserem Stoffwechsel.
Meine Darmflora scheint offenbar so konfiguriert zu sein, dass ich fressen kann so viel und was ich will, die Waage zeigt immer denselben mickrigen Wert an. Schlechte Blutwerte kann ich natürlich trotzdem haben. Ich liebe z.B. Fett. Auf einer Jugendfahrt gab es mal Eisbein und ich habe mein zartes Fleisch gegen Schwarten-Fettschwabbel eingetauscht, es durften ruhig noch ein paar Borsten dran sein. So..., jetzt wird es schmutzig und bevor ich nun noch davon berichte, wie ich es mit dem Wechseln meiner Unterwäsche halte, mache ich lieber Schluss. Ich muss auch los, es gibt Schwarzwurzeln mit Reis.
Mit freundlichen Grüßen
Schneider
Anti-Aging-Programm schon eingebaut
Nonpopulo , Samstag, 07.02.2015, 22:09 (vor 3705 Tagen) @ trosinette
> Guten Tag,
Hallo,
ich bin praktisch gleich alt wie du und scheint wir haben auch sonst ein paar Gemeinsamkeiten, aber auch ein paar frappante Unterschiede. Insbesondere war ich nie ein Bewegungstiger wie du, schon gar nicht während meiner 25jährigen exzessiven Kifferphase. Da war freiwillige körperliche Betätigung für mich tabu, bis auf das samstagabendliche bis sonntagnachmittägliche Abtanzen auf chemieinduzierten Natur-Partys.
> ich weiß zwar nicht, welcher Jahrgang du bist, ich plaudere als Jahrgang
[quote]67 in meinem jugendlichen Wahnsinn aber einfach mal drauflos:
[/quote]
So, nun frag ich dich, wenn du für 4 Euro's am Tag deine Gesundheit
aufrechterhalten kannst, in dem du eine Handvoll Pillen schluckst,
würdest
du es tun oder nicht? Und daneben mit 3x20-30 Minuten Training
wöchentlich
deine Muckis wachsen lassen kannst und dich erst noch gut dabei
fühlst,
tun oder lassen?
Diese Fragen haben sich mir bisher nie gestellt. Für 4 Euro's habe ich
mir immer Zigaretten geholt.
> Aber: Fußball, Joggen, Schwimmen, Fahrradfahren - aus irgendwelchen
[quote]Gründen war ich bisher lebenslang immer in Bewegung. Es ist mir irgendwie
ein inneres Bedürfnis und es scheint mit den Jahren schlimmer zu werden.[/quote]
Fussball, ist mir die Verletzungsgefahr in meinem fortgeschrittenen Alter zu gross, Joggen machen meine Füsse nicht mit (scheint eine Schwachstelle zu sein), schwimmen und biken tu ich gerne, allerdings muss ich auch zugeben, dass ich wenns um Ausdauersport geht am allerliebsten Indoor auf dem Velo oder Crosstrainer bin und ein gutes Sportprogramm im TV sehe. Die unverpixelte Welt kann mich schnell langweilen, leider.
[quote]Dabei geht es auch um ganz alltägliche Anstrengungen wie Treppenlaufen
statt Fahrstuhlfahren, ins Büro joggen und nicht mit den Öffentlichen
oder Taxi zur 25 km entfernten Pokerrunde fahren, sondern bei Wind und
Wetter das Fahrrad nehmen - Spikesreifen machen’s möglich. Es gibt
sowieso kaum was coolers, als auf dem vereisten Radweg mit Vollgas eine
rote Ampel anzusteuern, um dann eine Vollbremsung hinzulegen. Da ich mich
mit meinen 47 Jahren noch an derart kindischen Spielereien erfreue, fehlt
es mir vermutlich an der nötigen Reife -
wie klein
Artur.
Einkäufe werden seit Jahr und Tag
mit dem
Fahrradanhänger abgearbeitet. Für einen Städter gibt es da
keinerlei blöde Ausreden. Letztes Jahr habe ich es sogar fast geschafft,
ganz unbemerkt und ohne Not, kein einziges Mal in einem PKW zu sitzen.
Mitte Dezember 2015 wurde meiner Frau leider von irgendwelche Leuten auf
einer „Veranstaltung“ angeboten, uns auf dem Nachhauseweg mit dem Auto
mitzunehmen. Meine Frau fand’s dufte und ich bin zugestiegen, weil ich
mich nicht mit meinen merkwürdigen Ambitionen outen wollte.
Wenn es sich organisatorisch einrichten lässt und die äußeren
Bedingungen halbwegs mitspielen, wird jeder Ausflug ins Flachland bis 300km
als Tagestour mit dem Fahrrad abgewickelt. Laufen oder Fahrradfahren ist
die adäquate Art des Reisens. Solche Touren kommen bei mir aber nur drei-
bis viermal im Jahr vor. Und ab 250 km ist dann auch spätestens Schluss
mit lustig. Im Delirium erwische ich mich dann manchmal dabei, wie ich mit
Chewbacca Zwiesprache halte –
das
ist der mit dem Pelz. Der macht mir dann immer klar, dass ich mir
wegen solcher Lappalien nicht gleich ins Hemd machen soll.
Darüber hinaus, ich erwähnte es bereits, arbeite ich auf dem Tempelhofer
Flughafengelände immer noch verzweifelt an der Einstellung des ersten
offiziellen Stundenweltrekords auf dem Fahrrad. Der datiert von 1893 und
beläuft sich auf knapp 36 km. Dabei kommt ein extrem weitsichtiges James
Bond Zitat zum Tragen: „Du bist entweder trainiert oder du bist nicht
trainiert“. Die Erfahrung trainiert zu sein ist fast unbeschreiblich.
Bei meinen Stundenweltrekord-Versuchen fangen die Oberschenkel spätestens
nach 5 Minuten an zu brennen. Bist du trainiert, befreit dich dieser
Umstand keine Sekunde von diesem Schmerz. Er sorgt nur dafür, dem Schmerz
länger standhalten zu können. Und es ist unglaublich geil zu erleben, wie
der Körper über einen längeren Zeitraum hohe Leistung abliefert.
In vier Wochen fahre ich mit zwei Buddelkastenfreunden nach Gran Canaria.
Die sind zwar eher auf saufen, fressen und abhängen spezialisiert, ich
werde daneben aber auch noch ein paar Höhenmeter klar machen. Im
Bergfahren habe ich, als Berliner Flachländer nämlich bisher nicht viel
Erfahrung. Von der
Bettenburg am Meer über 50 km von 0 auf 2000 Höhenmeter – ich
freue mich schon auf ein Wiedertreffen mit Chewbacca.[/quote]
Ich seh schon, bei dir ist das Anti-Aging-Programm quasi schon eingebaut. Kein Wunder kannst du dich entspannt über die amüsieren, die Pillen einschmeissen und Ernährungsbücher lesen müssen, um ihre Form einigermassen zu behalten.
> Was jetzt das ganze wissenschaftliche Anti-Aging angeht, so muss ich
[quote]gestehen, dass ich mit körperlichen Verfall bisher keine großen
Erfahrungen habe. Die Leistungsfähigkeit lässt natürlich nach und
Zipperlein stellen sich ein. Dann strebt man statt nach Rekorden eben nach
andern, neuen Zielen. Ein bisschen Rücken habe ich auch und mit dem linken
Knie habe ich gewisse Probleme. Nachdem ich mich aber beim Joggen auf
Vorfuß umgestellt habe, entsteht der Eindruck, dass mit dem Knie noch
etliche Kilometer drin sind. Als „älterer Herr“ habe ich mir nun auch
angewöhnt, ein bisschen Gymnastik einzustreuen. Einer meiner älteren
Extrem- Sportsfreunde (Ultraläufe über 100 km und so‘n Quatsch) wird
als Privatpatient häufig für irgendwelche Luxusbehandlungen bei seinem
Physiotherapeuten vorstellig. Der ergreift dann irgendwelche
therapeutischen Maßnahmen, versäumt es aber nie zu erwähnen, dass
Bewegung die beste Therapie ist und bleibt.[/quote]
Bewegung ist sicher gut, aber optimal wäre mE schon auch Krafttraining. Der körperliche Verfall, der ja stark mit Muskelabbau im Zusammenhang steht, lässt sich so wahrscheinlich am effektivsten aufhalten.
[quote]Mittlerweile habe ich gewisse Probleme mir meiner Gesichtshaut. Die
regiert ganz gerne auf’s „draußen im kalten sein“, vielleicht auch
auf Überdosen Vitamin C die ich mir eine Zeitlang eingepfiffen habe(?) [/quote]
Hättste halt ein natürliches Produkt wie z.B. Camu-Camu genommen.
> die ganze Chemie in den Hygieneartikeln macht meiner Gesichtshaut auch zu
[quote]schaffen. Mittlerweile benutze ich nur noch Rasul Shampoo. [/quote]
Das Seife und Shampoo keinen grossen Effekt auf die Hygiene haben, hat schon ein amerikanischer Student bewiesen. Ich brauch Seife auch nur zum Hände waschen, geduscht wird nur mit Wasser. Nur bei meinen Haaren hab ich das Gefühl, es geht nicht ohne. Ich bekomme Juckreiz ohne Shampoo.
Das ist so’ne
[quote]Art afrikanischer Seifenschlamm. Dann hatte ich schon immer eine gewisse
Anfälligkeit für Entzündungen in den Nebenhöhlen und irgendwann mal
einen Bänderriss im Fußgelenk. Der wurde damals noch operiert und im
Viererzimmer des Krankenhaues durfte ich im Bett rauchen. Das war’s dann
aber auch vorerst mit meinem Aging-Kleinkram. Ich bin mir aber darüber im
klaren, dass es mich jeden Tag zerreißen kann. Bandscheibenvorfall,
Herzattacke, Krebs, vom LKW überrollt. Mit ärztlichen Untersuchungen habe
ich nichts am Hut. Von meinen Blutwerten und irgendwelchen Hormonspiegeln
habe ich keine Ahnung. [/quote]
Vielleicht kümmere ich mich auch nur darum, weil ich mich nach meinem fast 30jährigen, üblen Lebensstil, was Alkohol, Drogen, Zigaretten, Essen und durchgemachte Nächte anbelangt wirklich froh und dankbar bin, dass bis auf meinen Reflux, der sich nun auch schon länger stillhält, immer noch gesund bin. Da ich weiss, dass ich kein Lemmy Kilmister bin, der bis ins hohe Alter eine halbe Flasche Whiskey täglich trinken kann und sich grammweise Speed durch die Nase zieht, versuche ich meine Vergangenheit nun so gut es geht zu kompensieren.
> So…, nun zur Ernährung:
[quote]
Von gewissen Aspekten habe ich mich durchaus auch anstecken lassen. Pillen
und Mittelchen sind mir aber zu blöde. Und meine Frau, die sich als
studierte Biologin mit Laktoseintoleranz auf diesem Gebiet ebenfalls zur
Spezialistin ernannt hat, macht mich immer zur Schnecke, wenn ich das Wort
„Nahrungsergänzungsstoffe“ in den Mund nehme. Stattdessen sagt sie
ihrem Küchenboy – also mir - quasi 365 Tage im Jahr per Wochenplan, was
er zu Kochen hat, wenn er vom faullenzen aus dem Büro nachhause kommt.
Über diesen Tatbestand ist „Küchenboy“ zu einer meiner weiteren
Leidenschaften geworden, wobei ich in der Küche schon immer über ein
gewisses Naturtalent verfügte. Die Leidenschaft ist so schlimm, dass ich
beim Kochen bereits Probleme habe, nicht selbstgemachten Gemüse-,
Geflügel- oder Fischfond zu verwenden. Und Gewürze werden, wenn irgendwie
möglich, im Ganzen erworben und bei Bedarf im Mörser gemahlen. Wenn
Gewürze gemahlen rumstehen, verliert das Zeug zu schnell an Aroma und
vorgefertigte Gewürzmischungen (von Curry mal abgesehen) kommen mir
sowieso nicht ins Haus.
Wie die Gerichte, die mir meine Frau in Auftrag gibt, aussehen, kannst du
dir sicherlich ungefähr vorstellen. Da wird abwechslungsreich alles
durchdekliniert, was irgendwie als essbar gilt, Fleisch gibt es nur einmal
die Woche, Vegan ist nicht ungewöhnlich, Sahne kommt nicht in die Soße,
sondern ein Sojaersatzzeug und als Fett wird meist Olivenöl verwendet und
natürlich gilt auch beim Kochen die Regel „so viel wie nötig, so
wenig wie möglich“. Also nicht alles durch rumgepansche versauen.
Der Rosenkohl darf ruhig noch nach Rosenkohl schmecken. Unsere Kinder
kotzen natürlich meistens ab und wenn ich den Vorschlag mache: „wir
können doch mal wieder Nudeln essen“ heißt es vom Familienoberhaut
„aber Nudeln hatten wir doch vor zwei Wochen schon!?“
Davon unbenommen lasse ich es mir nicht nehmen, mir darüber hinaus
hin und wieder mal zwischendurch eine Scheibe Speck anzubraten, die ich mir
dann mit einem festen italienischen Weißbrot und einer Überdosis Oliven
(natürlich nicht irgendwelche) einpfeife. Darüber hinaus bin ich seit ca.
2 Jahren auf dem Chili-Trip. Manchmal frage ich mich, wieso meine Hände
kribbeln, so als ob ich Durchblutungsstörungen hätte. Dabei sind es nur
die Nachwirkungen der Habanero, die ich am Tag zuvor geschnippelt habe.
Werktags spiele ich hier im Büro neuerdings oft „Kohlenhydratdiät“.
Morgens, vor den 21 km-Lauf ins Büro, ziehe ich mir nur ein Glas Wasser
mit Kurkuma, Ingwer und einem Löffelchen Lein-Hanf-Nachtkerzenöl rein. Im
Büro verbringe ich dann den Tag damit Obst und Gemüse zu knabbere -
Mohrrüben, Stangensellerie, Kohlrabi, Äpfel, Orange usw. Als
gelerntes
Hausschwein esse ich aber auch oft die Sachen, die zuhause übrig
bleiben oder das Verfallsdatum überschritten habe.[/quote]
Alles sehr vorbildlich, da kann ich nicht mithalten. Bei dir würden wahrscheinlich NEMs für 2 Euro pro Tag schon reichen.
> Damit kein falscher Eindruck aufkommt: Ich habe auch meine dunklen Seiten.
[quote]Mein Vater hat mir nämlich eine gewisse genetische Disposition zum
Suchtverhalten mitgegeben, die ja auch durchaus auf sportliche Aktivitäten
übergreifen kann. 20 Jahre exzessive Kifferei habe ich allerdings mit Ende
30 an den Nagel gehängt. Eine Pokerrunde ohne Bier und Zigaretten ist
allerdings weiterhin vollkommen undenkbar und so werde ich vermutlich dem
anheimfallen, was mir eine ältere Kollegin mal zur Kenntnis gegeben hat:
„Männer sind solange kerngesund, bis sie tot umfallen.“[/quote]
So schlimm scheint deine Suchtdisposition nicht zu sein, wenn du es schaffst, nur gelegentlich Suchtmittel zu "geniessen". Für einen wirklich Süchtigen gibts nur Alles oder Nichts. Oft im Wechsel miteinander, bis sich im besten Falle die 0:0 Regel durchsetzt. Insofern scheinst du zumindest sehr gut weggekommen zu sein mit deiner Suchtdisposition.
Ich bin nach einer anständig langen Abstinenz von den letzten Laster, die mich noch verfolgen (Alkohol und Zigaretten) anlässlich einer lang im Voraus geplanten Ferienreise, die mich dann Tage zuvor ins Elend gestürzt haben (will nicht fliegen und schon gar nicht zu den Moslems) wieder rückfällig geworden. Das Trinken hab ich inzwischen wieder aufgehört aber an die 2-3 Zigarillos täglich hab ich mich schon wieder gewöhnt. Aber bald wird auch das wieder eingestellt, und solange ich meine tägliche Vitamindosis habe, kann mir das bisschen Gequalme sowieso nichts anhaben.
Beste Grüsse Nonpopulo
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Mich widern alle Ideologien an, egal ob sie von links oder rechts kommen, sie ignorieren die Natur des Menschen. (Claude Cueni, Script Avenue)
Blue Moon Baby
Vielen Dank für die offene Rückmeldung
trosinette , Mittwoch, 11.02.2015, 16:49 (vor 3701 Tagen) @ Nonpopulo
Guten Tag,
und scheint wir haben auch sonst ein paar Gemeinsamkeiten, aber auch ein paar frappante Unterschiede.
Damit keine Langeweile aufkommt, hat es die Natur glücklicherweise so eingerichtet, dass keine Geschichte der anderen gleicht. Dies gilt auch für Seitenstränge wie Suchtgeschichten.
Was meine Suchtdisposition angeht, so befinde ich mich noch eher in der Aufbauphase. In Sachen Alkohol sehe ich einige unangenehme Erkenntnisse auf mich zukommen. Mit echten Exzessen hatte ich aber nie was am Hut. Als tendenzieller Tagmensch haben mich die wenigen durchgemachten Nächte immer eher genervt und über Alkohol, Dop und Zigaretten bin ich sowieso nie hinausgekommen.
Mein Suchtpotential wird von meiner schier endlosen Latte an Interessen leicht ausgebremst. Ich habe allerdings den Ruf viel zu beginnen und nichts zu Ende zu bringen. Wenn ich meiner Familie kundtue, dass sich bei mir mal wieder ein neues Hobby anbahnt, verdreht mein Tuntenclan schon die Augen. Ich würde z.B. mal gerne einen englischen Langbogen bauen und jüngst habe ich nach Jahren meine ollen Klaviernoten wieder herausgekramt. Obwohl meine musikalischen Fähigkeiten schon immer sehr eingeschränkt waren, plane ich nun, mir ein Stage-E-Piano zu besorgen, um niemanden mit meinem Geklimper auf die Nerven zu gehen.
Darüber hinaus ist mir aufgefallen, dass ich nie in meinem Leben alleine gewohnt habe, sondern immer irgendwelche Leute an der Backe hatte, die mit Drogen nicht übermäßig oder dauerhaft was am Hut hatten. Auch das hält mich im wahren Leben fest und dafür bin ich sehr dankbar, zumal ich nichts dafür kann. Vielleicht habe ich irgendwie Speck in der Tasche?
Mit freundlichen Grüßen
Schneider
Sieben auf einen Streich...ganz schön cool :-) (oT)
Silke, Mittwoch, 11.02.2015, 18:02 (vor 3701 Tagen) @ trosinette
- kein Text -
"US-Mediziner geben Entwarnung bei Cholesterin" - "streichen den Passus aus ihren Ernährungsempfehlungen" ...
CrisisMaven
, Samstag, 21.02.2015, 16:16 (vor 3691 Tagen) @ Ikonoklast
bearbeitet von unbekannt, Samstag, 21.02.2015, 18:55
Ei, Ei, Ei ...
Oder anders ausgedrueckt: haben meine Position nach 40 Jahren uebernommen. Glueckwunsch, USA, jetzt koennen Deine Dicken bald abnehmen, wenn man ihnen auch noch beibringt, dass das eingelagerte Koerperfett praktisch ausschliesslich aus ... Kohlehydraten stammt.
Rechtzeitig, bevor Obamacare sonst pleitegegangen waere ...
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Mit 40 DM pro Kopf begann die Marktwirtschaft, mit 400.000 Euro Schulden pro Kopf wird sie enden.
Atomkraft | in English