OT: Training / Fitness / Altern / Osteoporose / Blutdruck / Muskelschwund / Demenz / Diabetes …
CrisisMaven , Sonntag, 17.05.2015, 22:42 (vor 3480 Tagen)
bearbeitet von unbekannt, Montag, 18.05.2015, 21:47
Dieser Uebersichtsartikel dient der "Volksgesundheit". D.h. die im Trainingsteil beschriebenen Methoden eignen sich fuer Jede und Jeden - siehe aber "Disclaimer" und "3.6 Fuer wen ist dieses Training geeignet?".
Und die meisten Uebungen kann man praktisch 'ueberall' durchfuehren, denn das wichtigste Trainingsgeraet dafuer hat man zwangslaeufig immer mit dabei: den eigenen Koerper. Darum heissen solche Uebungen im Englischen "Bodyweight Exercises", Uebungen (nur) mit dem Gewicht des eigenen Koerpers.
(Es geht hier nicht darum, Training mit Gewichten schlecht zu reden oder andere Trainingsvarianten allgemein, der Verfasser hat selbst Erfahrung im Kraft- wie im Ausdauersport - es geht darum, dass nur diese hier vorgestellten Uebungen vollkommen ohne Trainingsmittel auskommen und daher nur diese auch von jedem quasi jederzeit praktiziert werden koennen. Gerne darf jede(r) solche anderen Uebungen an/mit Geraeten usw. mit diesen hier vorgestellten kombinieren oder solche stattdessen ausfuehren - aber die Mehrheit treibt ja oft gerade deshalb keinen Sport, weil sie irrigerweise meint, dazu muesse man den Fuss vor die Tuer setzen usw. Im Weiteren geht es noch darum, Irrtuemer ueber das Altern und, damit einhergehend, angeblich abnehmende Leistungsfaehigkeiten auszuraeumen.)
Das, was gemeinhin mit Altern bezeichnet wird, ist im Wesentlichen ein komplettes Artefakt, d.h. die Idee, dass man mit zunehmendem Alter "gebrechlicher" werde(n muesse ), war schon zu allen Zeiten falsch.
Den Beweis liefert z.B. dieser Neunzigjaehrige hier.
Oder man nehme dieses Bild hier:
Wer erfolgreich etwas gegen "das Altern" tun will, findet hier also eine Mindestanleitung, deren Umsetzung keine zusaetzliche Zeit kostet. Das ist der Zweck, der dieses von andern Trainingsprogrammen unterscheidet: jede(r), der/die es wirklich will, kann diese Uebungen auch ausfuehren, da weder Geraete noch ein "Studio" noch sonst etwas gebraucht werden, ausser … dem eigenen Koerper und einer Portion Willenskraft. Mehr nicht.
Und es spielt auch keine Rolle, von welchen Voraussetzungen jemand ausgeht, vgl. "Vom fetten Alkoholiker zum Ultra-Sportler".
Bei Blutdruck und Arthrose sollte man etwas vorsichtiger sein,
Damit ist gemeint, dass sich diese Uebungen mit etwas gutem Willen in jeden Tagesablauf integrieren lassen. Die sonst im Internet und in Buchform und in "Mode"zeitungen verbreiteten Trainingsanleitungen sind zwar meist auch durchfuehrbar und "geeignet", sie kranken aber haeufig an mehreren entscheidenden Einschraenkungen:
a) Es fehlt den Anwendern dazu die Zeit
oder
b) es fehlen die noetigen Geraete
und
c) manchmal mangelt es an der notwendigen Beherrschung der Durchfuehrungs-Technik, ohne die manche Uebung sogar nachteilig wirken kann
oder
d) sie erfordern sonstige Voraussetzungen (speziellen Platz/"Rennstrecke", Trainingspartner/Mannschaft, Umzieh- oder Waschgelegenheiten usw. usf.).
Das ist dann etwa so wirkungsvoll, wie dem hungrigen Afrikaner zu erzaehlen, er muesse einfach nur "richtig essen".
Die hier beschriebenen Trainingsmethoden dagegen sind einzig darauf ausgerichtet, das Mindestprogramm abzudecken, um Alterserscheinungen sicher vorzubeugen. Alles andere kann man zusaetzlich "drumherumbauen", wenn man moechte, aber das ist nicht Ziel des hier vorgestellten Programms. Wie die endlos immer neu aufgelegten Diaetprogramme kranken auch die taeglich in irgendeiner Tageszeitung beschriebenen Trainingsprogramme daran, dass sie oft nicht lange durchgehalten werden. Und, wie manche Diaetprogramme, koennten sie dadurch auch noch schaedlicher sein als "gar nichts tun".
Der Artikel gliedert sich in eine Einleitung zur Einfuehrung, die eigentlichen Mindestuebungen mit den notwendigsten Erlaeuterungen und jeweils einer Bebilderung, die ausreichen sollte, die Uebungen selbst auszufuehren. Die meisten werden die Uebungen "in der Theorie" ohnehin kennen.
In einem anschliessenden Teil werden tiefergehende medizinische, trainings-/sport- und alterungs-wissenschaftliche Informationen nachgeliefert. Sie sollte man zwar kennen, wie eben man eine Gebrauchsanleitung lesen sollte, aber die Uebungen sind auch ohne diese Kenntnisse genau so wirksam.
Allerdings gewinnt man dadurch vielleicht die vertiefte Einsicht, warum diese Vorgehensweise eben "alternativlos" ist, will man nicht buchstaeblich dahinsiechen. Daneben werden noch einige Literaturhinweise, u.a. auf Buecher mit weiterfuehrenden Uebungen, gegeben.
Nichts von den spaeteren Kapiteln ist aber erforderlich, um die hier dokumentierten Ergebnisse zu erzielen! Wer das, was hier vorgeschlagen wird, konsequent durchfuehrt, erzielt mit entsprechender Geduld stets auch vergleichbare Ergebnisse!
Man braucht keine besonderen Geraete (bis auf die Klimmzugstange), all das geht mit jeder "Genetik", d.h. man benoetigt keine besondere Veranlagung und man benoetigt netto "null Zeit" zusaetzlich, wenn man sich an die hier gemachten Vorschlaege haelt, allfaellige tagsueber sich aufdraengende Pausen und Wartezeiten eben statt zum Nichtstun zum Trainieren zu verwenden.
Dennoch auftretende Fragen beantworte ich gerne, soweit ich kann, und ich werde fallweise auch noch ergaenzend ein paar weitere Uebungen vorstellen, aber nochmal: die hier beschriebenen genuegen, um jeden Gerontologen in Erstaunen zu versetzen und das Altern "alt aussehen" zu lassen …
P.S.: Der Artikel hat "Bullshit-Index" 0,25 auf dem "BlaBlaMeter".
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1 Einleitung: Training ist so wenig eine Wahlangelegenheit wie Essen!
CrisisMaven , Sonntag, 17.05.2015, 22:43 (vor 3480 Tagen) @ CrisisMaven
bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 17.05.2015, 23:48
Kein Mensch kommt, von gelegentlichem Heilfasten vielleicht abgesehen, auf die Idee, dauerhaft freiwillig unzureichend zu essen.
Kaum jedoch erreicht eine Kultur oder Zivilisation ein Stadium, in der koerperliche Betaetigung nicht mehr durch die Umstaende erzwungen wird, lassen die meisten Menschen es darauf beruhen. Die Folge ist dann, dass die Wissenschaft davon ausgehend Kurven zeichnet, wonach es "natuerlich" sei, ueber gewisse Jahre kontinuierlich Muskel- und Hirnmasse (die beiden korrelieren!!!) zu verlieren. Auch sollen "die" Menschen angeblich mit dem Alter zumindest geringfuegig zunehmen, das seien jedenfalls die "langlebigsten". All das sind messtechnische Artefakte, oder umgangssprachlich ausgedrueckt: Kaese.
Dabei ist dieses "wissenschaftliche" Vorgehen nichts anderes, als wuerde man nun alle Menschen hungern lassen und dann die statistisch erhobenen Gewichtsabnahmen als zwangslaeufig hinstellen. Gerontologie ist wirklich nur die Dokumentation dessen, was passiert, wenn mensch sich nicht seiner Natur gemaess verhaelt! Es ist nicht die zwangslaeufige Realitaet!
Das waere etwa so, wie wenn der TUeV jedes Jahr alle Autos ueberpruefte, feststellte, dass diese mit zunehmendem Alter unzuverlaessiger wuerden und man dann, statt sie zu reparieren und zu warten, diese Autos alle ausrangieren oder ins "Pflegeheim" geben wuerde.
Naturgemaesses Verhalten ("wer rastet, der rostet") ist, Koerper und Geist so zu betaetigen, dass die entsprechenden Wachstums- und Erhaltungsanreize permanent erneut gegeben werden. Diese Reize beziehen sich auf die Neurologie (Hirn/Nervensystem), Muskeln, Knochen und "Stuetzapparat" (Baender, Sehnen, Gelenke etc.). Da auch koerperliche Arbeit meist einseitig ist, reicht es nicht, sich darauf zu verlassen (sonst gaebe es keine alternden Bau- oder Bergarbeiter!), sondern die koerperlichen Anforderungen muessen sich an der Reizschwelle orientieren, die mindestens noetig ist, um die muskulaeren und neuronalen Funktionen dauerhaft aufrechtzuerhalten.
Diese Reizschwelle liegt hoeher als die taegliche Durchschnittsbelastung, und zwar wesentlich hoeher! Und: dabei gilt es zusaetzlich noch vor allem die Muskelgruppen "wach" zu halten, die eben im Berufs- und Alltagsleben nicht ausreichend beansprucht werden.
Dem dient dieses Mindestprogramm. Dass die Ergebnisse sich "sehen lassen" koennen, ist willkommener Nebeneffekt und leiser Hinweis darauf, dass der menschliche Naturzustand sehr wohl nicht nur funktional, sondern auch in gewissem Sinne aesthetisch angelegt ist. Aber das lehrt ja aufmerksame Beobachtung der natuerlichen Tier- und Pflanzenwelt ebenso.
Erst die Zivilisation hat den Menschen verunstaltet.
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1.1 Haupthindernisse bezueglich lebenslanger koerperlicher sportlicher Betaetigung
CrisisMaven , Sonntag, 17.05.2015, 22:53 (vor 3480 Tagen) @ CrisisMaven
bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 17.05.2015, 23:50
Egal, ob man mit Schulsport geschaedigt wird (knapp eine "halbe Million meldepflichtige Sport-Unfaelle jedes Jahr!) oder auf die Verlockungen eines "Fitness"-Studios hereinfaellt oder in einem Verein trainiert: meist muss fuer das Hin- und Herfahren zwischen Trainingsstaette und der eigenen Wohnung/dem Buero mehr Zeit aufgewendet werden, als man oft dem eigentlichen Training widmet.
Hinzu kommen weitere Zeitfresser, wie Duschen und Unannehmlichkeiten wie Warteschlangen an Geraeten oder den Waschgelegenheiten und oft noch zudem hygienische Bedenken.
Von den Kosten, gerade der privaten Studios, ganz abgesehen. Wer sich vornimmt, dreimal die Woche hinzugehen, wendet nicht nur oft netto in Zeiteinheiten gerechnet einen ganzen Arbeitstag pro Woche fuer's Training auf, er/sie laesst dieses Training dann oft auch ab und zu ausfallen. Und schliesslich verebbt das Ganze.
Viele fuehlen sich auch frustriert, weil auch nach Monaten und manchmal Jahren man ausser einem gewissen "Toning" des Koerpers wenig sieht, gemessen am finanziellen und Zeitaufwand schon gar nicht. Wer sich bei diesen Schilderungen nicht wiederfindet, braucht den Artikel nicht zu lesen. Er/sie scheint zu der Minderheit zu gehoeren, die mit der Selbst-Wirksamkeit ihrer sportlichen Bemuehungen vollauf zufrieden ist und so jemandem wollen wir auch nicht hineinreden.
Die Beobachtung lehrt jedoch, egal wo man sie vornimmt: am Arbeitsplatz, in Behoerden, Laeden, Schwimmbaedern oder schlicht auf der Strasse - die Menschen sind meist mit ihrem Koerper desto ungluecklicher, je aelter sie sind. Er versagt zunehmend den Dienst. "Man wird halt alt" heisst es dann. Ja, chronologisch wird man in jedem Sekundenbruchteil aelter. Aber gerontologisch ist das nicht nur nicht zwangslaeufig, das "Rad" laesst sich sogar zurueckdrehen!
Wie man das selbst dann, wenn man meint, "absolut keine Zeit" zu haben, bewerkstelligen kann, sei hier skizziert, siehe die folgenden Uebungen bzw. das Inhaltsverzeichnis.
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1.2 Inhaltsverzeichnis
CrisisMaven , Sonntag, 17.05.2015, 22:55 (vor 3480 Tagen) @ CrisisMaven
bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 09.07.2015, 01:09
Training / Fitness / Altern / Osteoporose / Blutdruck / Muskelschwund / Demenz / Diabetes …
1 Einleitung: Training ist so wenig eine Wahlangelegenheit wie Essen!
1.1 Haupthindernisse bezueglich lebenslanger koerperlicher sportlicher Betaetigung
1.3 Koerperliche Fitness keine Funktion des Alters
1.5 Die angeblichen Alterskrankheiten
1.5.1 "Nur jeder 20ste ist gesund" - alle anderen haben u.a. Depressionen und Rueckenschmerzen
1.5.2 Bestaetigung: Altern vermutlich nur zu 20 Prozent genetisch bedingt ...
2 Trainingslehre/praktische Uebungen/Verhaltensempfehlungen/Ernaehrung usw.
2.1.1 Caveat/Disclaimer/Warnhinweis/Gewaehrleistungsausschluss
2.2 Die einzelnen Uebungen fuer ein Muskeltraining ohne Zeitaufwand
2.2.1 Erste Uebung: Der einfache Klimmzug mit einwaerts gedrehten Haenden ("Chinup")
2.2.2 Zweite Uebung: Der erschwerte Klimmzug mit auswaerts gedrehten Haenden ("Pullup")
2.2.2.1 Variation: "Pyramidieren"
2.2.3 Dritte Uebung: Der einfache Liegestuetz am Boden
2.2.3.1 Variationen des Liegestuetz
2.2.4 Vierte Uebung: Liegestuetz an/zwischen Stuehlen
2.2.5 Fuenfte Uebung: Liegestuetz vom Tisch schraeg nach unten
2.2.6 Sechste Uebung: einarmiger Liegestuetz in verschiedenen Varianten
2.2.7 Siebte Uebung: Bauchmuskulatur ("Klappmesser")
2.2.8 Achte Uebung: Normale Kniebeuge beidbeinig
2.2.9 Neunte Uebung: Erschwerte Kniebeuge einbeinig
2.2.10 Zehnte und Ergaenzungs-/Kombinations-Uebung: Bauch- und Armmuskulatur-Training kombiniert
2.3 Trainingsergebnisse/-dokumentation
3.1 Verbreitete Missverstaendnisse ueber Sport und Training
3.1.1 Die Einteilung der Sporttreibenden, der "Sportler"
3.1.2 Bedeutung des Leistungssports fuer die Gesunderhaltung
3.1.3 Die Frage der richtigen sportlichen Anleitung - Arten von Trainern
3.1.4 Das "Geheimnis" des gesunderhaltenden lebenslangen Trainings
3.2 Warum funktioniert Muskeltraining ueberhaupt? (Die "Ueberkompensation")
3.2.1 Grundlagen des Muskelwachstums
3.2.2 Nicht nur Muskeln wachsen, auch das Gehirn waechst (notgedrungen) mit!
3.3 Grundvoraussetzung: trainieren "koennen" - das Training der Trainierbarkeit
3.3.1 Rueckentraining/Rueckenschonung/Lasten richtig heben
3.4 Einteilung der Sportarten nach Beanspruchungsarten
3.5 Mehr theoretische Ueberlegungen zum Alternsproblem und seiner Ueberwindung
3.6 Fuer wen ist dieses Training geeignet? Fuer die Willigen!
3.6.1.1 Auswirkungen des Trainings auf Psyche und Geist
3.6.1.1.1 Schlafbeduerfnis
3.6.1.1.2 Ernaehrung
3.6.1.1.2.1 Laktoseintoleranz
3.6.2 Koerperlicher Verfall ist keine altersbedingte Erscheinung
3.6.2.1 Das Osteoporose-Raetsel – ein Artefakt der medizinischen "Wissenschaft"
4 Literaturempfehlungen zum Bodyweight-Training
5 FAQ – Antworten zu Fragen zum o.g. Trainingsprogramm
5.1 FAQ 01 – nochmal zum Charakter des Trainingsprogramms an sich; Begriff "Muskelerschöpfung"
5.1.1 Der Begriff der Muskelerschöpfung
5.1.1.1 Trainingsplateau
5.2 FAQ 02 – Sind Dehnübungen notwendig, sind sie sinnvoll? Und: "verkürzte Sehnen"
5.2.1 Gibt es verkürzte Sehnen und hindern sie das Training?
5.3.1 Definition Uebungsausfuehrung
5.3.2 Uebliche Traingsphilosophie - Saetze und Ausfuehrungen
5.3.3 Voraussetzung eins: dauerhafte Durchfuehrung (Habituation)
5.3.4 Wirkungsvolle Kraftuebungen ohne (zusaetzlichen) Zeitaufwand
5.3.5 Ungenauigkeiten in der Haeufigkeitsformulierung
5.4.1 Isometrische Übungen und Static Contraction Training
5.4.2 Vor- und Nachteile isometrischer Übungen im weitesten Sinne
5.4.3 Übungsvarianten: Geschwindigkeit, Antagonist/Protagonist, Halteübungen, Variation der Belastungen usw.
5.4.4 Ein paar Links und Literatur zum Static Contraction Training
5.5 FAQ 05 – Was tun bei Uebergewicht? – Wann die Ernaehrungsweise doch eine Rolle spielt ...
5.5.1 Uebungsverlauf bei (deutlichem) Uebergewicht
5.5.1.1 Besondere Kraftleistungen Uebergewichtiger
5.5.2 Ernaehrung bei Beginn des Trainings bei gleichzeitiger Gewichtsreduzierung bei Uebergewichtigen
Stand: 2015-06-21 ... wird fallweise aufgrund anfallender Fragestellungen ergaenzt.
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1.3 Koerperliche Fitness keine Funktion des Alters
CrisisMaven , Sonntag, 17.05.2015, 22:55 (vor 3480 Tagen) @ CrisisMaven
bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 17.05.2015, 23:52
Es gibt Sportarten, in denen auf vielen Meisterschaften die Aelteren die Juengeren besiegen bzw. mit ihnen gemeinsam "Plazierungen" erringen, d.h. unter den ersten drei bis zehn sind. Dies ist nicht zuletzt im Kraftdreikampf haeufig zu beobachten. Mit "Aelteren" sind durchaus Menschen jenseits der Sechzig gemeint …
Dies sind jedoch keine Ausnahmetalente. Der Unterschied ist nur:
- sie hoeren nie auf, sich sportlich zu betaetigen
und
- sie wissen eben genau, wie das geht (sportwissenschaftliche Kenntnisse und Trainingserfahrung).
Jedes andere Verhalten fuehrt im Uebrigen dazu, dass unsere Sozialsysteme bald nicht mehr finanzierbar sind. Und davon abgesehen verhindert es die Lebenszufriedenheit im Alter.
Man koennte es so zusammenfassen:
1) Die (erwachsenen) Menschen leben heute kaum laenger als frueher,
gleichzeitig aber
2) leben sie in ihrer Gesamtheit in ihrer zweiten Lebenshaelfte eher ungesuender und "unwohler" als noch vor wenigen Jahrzehnten.
Vgl. auch "terminal illness"-Problematik, "… 50% der auf den Gesamtlebenszyklus entfallenden medizinischen Leistungen werden in den letzten Monaten des Lebens in Anspruch genommen …" (vgl. hier).
Auf die medizinischen, biologischen und soziologischen Hintergruende wird in Kapitel 3.5, "Mehr theoretische Ueberlegungen zum Alternsproblem und seiner Ueberwindung" noch naeher eingegangen.
Ich wollte aber die praktischen Anleitungen an den Anfang stellen, denn die Theorie schreckt manchen ab und ist zur Umsetzung der Uebungen nicht unbedingt noetig. (Allerdings mag sie den/die eine/n oder andere/n noch mehr davon ueberzeugen, dass die hier geschilderten Methoden wissenschaftlich berechtigt sind.)
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1.4 Gliederung des Beitrages
CrisisMaven , Sonntag, 17.05.2015, 22:57 (vor 3480 Tagen) @ CrisisMaven
bearbeitet von unbekannt, Montag, 18.05.2015, 21:57
Daher gliedert sich dieser Beitrag in im Wesentlichen drei grosse Teile:
a) Die Beschreibung der Kern-Uebungen und deren Wirkungen und Bedeutung.
b) Allgemeine Hinweise zur Trainingslehre und spezielle Vorsichts- und Verhaltensmassnahmen und
c) Die mehr theoretischen Ueberlegungen zum Alternsproblem und seiner Ueberwindung.
Die geschilderten Uebungen reichen aus, konsequent angewendet (ueber Jahrzehnte eben), die ueblichen "Verfallserscheinungen" wie etwa
- Osteoporose
- Muskelschwund im Alter
- Unfalltraechtigkeit
- Bluthochdruck und Folgeerscheinungen
- auch bestimmte "Alterskrankheiten" wie etwa "Parkinson" u.a.
i.d.R. vollstaendig zu vermeiden oder den Eintritt weit ueber die mittlerweile etablierte statistische Norm hinauszuzoegern. Beispielhafte Ergebnisse sind weiter unten dokumentiert (Kapitel 2.3 "Trainingsergebnisse/-dokumentation").
Siehe auch Seneszenz.
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1.5 Die angeblichen Alterskrankheiten
CrisisMaven , Sonntag, 17.05.2015, 22:58 (vor 3480 Tagen) @ CrisisMaven
bearbeitet von unbekannt, Montag, 18.05.2015, 22:01
Spektrum.de fuehrt als " typische Alterskrankheiten" z.B. an:
1. Altersdemenz
2. Altersdiabetes
3. Altersgastritis
4. arteriosklerotische Gefaessveraenderungen
5. degenerative Veraenderungen des Stuetz- und Bewegungsapparates
6. Lungenemphysem
7. Parkinson-Krankheit
Und wir ergaenzen noch
8. Bluthochdruck,
9. Bandscheibenvorfall und
10. Osteoporose.
11. Auch ja, und der Eingeweidebruch …
Diese Krankheiten machen allein etwa 60 bis 80% der gesamten Altersmorbiditaet aus und sie sind fuer vermutlich weit ueber die Haelfte der Gesamtkosten unseres "Gesundheits"unwesens verantwortlich.
Demenz: Als Modeerscheinung breitet sich nun epidemieartig Demenz aus. Dennoch ist diese in den meisten Faellen eine "Modekrankheit", hervorgerufen durch (lebenslanges) falsches Verhalten. Wer sich etwas mit Neurologie befasst, wird feststellen, dass altersbedingte Demenz etwas mit neurologischen Veraenderungen, d.h. Hirn-Abbauprozessen zu tun hat. Ein Teil der Hirnmasse, also der "feuernden" oder aktiven Neuronen, steuert die Muskeln. Baut man diese Muskeln ab, statt sie sich zu erhalten, verkuemmern auch diese Hirnregionen. Eingeschraenkte Bewegungsfaehigkeit fuehrt i.d.R. dann zu noch mehr Teilnahmslosigkeit - der ideale Naehrboden fuer weitere geistige Einschraenkungen.
Feldenkrais sagte treffend, dass alles Wissen mit Bewegung zusammenhaengt.
Diabetes kann haeufig durch entsprechende Lebensweise vorgebeugt werden, wozu Ernaehrung und Bewegung gehoeren:
"Bei Typ-2-Diabetes ist es vielfach moeglich, allein mit der richtigen Ernaehrung in Verbindung mit koerperlicher Aktivitaet und gleichzeitiger Gewichtsreduktion die Blutzuckerwerte zu normalisieren."
Gastritis - auch die bekommt jemand, der sich viel bewegt, wenig bis gar nicht. Und wer sie hat, kann sie mit Bewegung zurueckdraengen:
"… bei der Mehrzahl der Faelle, den chronischen Faellen und zur Vorbeugung ist Sport und Bewegung sehr wichtig. … Der Grund dafuer sind koerpereigene Botenstoffe wie Serotonin, die der Organismus beim Sport verstaerkt ausschuettet. … sorgt koerperliche Bewegung fuer eine reibungslose Verdauung, was besonders bei Gastritis wichtig ist. Als besonders gut hat sich eine Mischung aus Ausdauertraining und kraeftigenden Uebungen erwiesen, wobei taeglich zwischen Ausdauertraining und Kraeftigungstraining gewechselt wird. …"
Nun, wie weiter unten in "Training der Trainierbarkeit" beschrieben, ist dieses verdichtete Programm sowohl ein Kraft- wie ein mildes Ausdauertraining.
Negative Gefaessveraenderungen kann man bei Menschen, die ein Mindestmass an Kraftsport betreiben, i.d.R. nicht diagnostizieren. Vgl. z.B. "Krafttraining kann erhoehten Blutdruck langfristig senken":
"Ein angepasstes Krafttraining kann den Blutdruck nachhaltig senken."
Der Stuetz- und Bewegungsapparat degeneriert nur, wenn er nicht adaequat benuetzt wird! Vgl. "Vorteile und Ziele des regelmaessigen Krafttrainings":
"Erhalt und Verbesserung der Leistungsfaehigkeit und Belastbarkeit des Stuetz- und Bewegungsapparates. … Verringerung des Verletzungs- und Verschleissrisikos im Alltag und im Sport. Stabilisierung des passiven Bewegungsapparates - Erhoehung der Festigkeit und Belastbarkeit von Sehnen, Baendern, Knorpel und Knochen."
Lungenemphysem, wie auch Thrombosen u.a. Komplikationen gehen i.d.R. ebenfalls mit vorherigen Bewegungseinschraenkungen (und davon ausgeloester Bewegungsarmut) einher und damit, dass Herz und Lunge nicht mehr richtig "gefordert" werden.
Auch die Parkinson-Krankheit beruht letztlich u.a. darauf, dass der Koerper irgendwann seine Muskel-Pflege "herunterfaehrt". Wer die folgenden Uebungen richtig durchfuehrt, hat jedenfalls deutlich weniger bis gar kein "Zittern" zu befuerchten. Die Muskeln beginnen bei Nichtbenutzung "frei zu schwingen" aehnlich dem Phaenomen, dass man bei sensorischer Deprivation meint, "verrueckt" zu werden.
Blutdruck ist eine Frage der Elastizitaet der Adern und der Herzgesundheit. Das hier angebotene Trainingsprogramm beugt dem vollstaendig vor.
Auch ist es nicht zwangslaeufig, dass das Hoervermoegen mit zunehmendem Alter abnimmt. Viele Hoereinschraenkungen im Alter sind wiederum nur den ihnen vorausgehenden Gefaessveraenderungen begruendet! Medikamente tun ihr uebriges dazu. (Das galt jedenfalls bis vor kurzem; in letzter Zeit kommt leider, insbesondere bei der Jugend, die voellig ueberzogene Lautstaerke von Musik ueber Kopfhoerer/Ohrstoepsel hinzu; solchen Menschen ist ebensowenig zu helfen wie denen, die meinen, sie muessten sich im Braeunungsstudio ihren Hauptkrebs bereits in der ersten Lebenshaelfte sichern.)
Schliesslich die Osteoporose: kommt sie von hormonellen Veraenderungen im Alter? Ja und nein. Diese beguenstigen sie, aber hervorgerufen wird sie dadurch, dass weniger Muskeln weniger Druck und Zug auf die Skelett-Knochen ausueben. Erhaelt man diese normale, gesunde Belastung aufrecht, und ernaehrt sich auch entsprechend (Eiweiss fuer Muskelfasern und Kollagen in den Knochen, Kalzium fuer den Knochenaufbau/die Knochenerhaltung!), so stellt man nicht nur keine Osteoporose fest, nein, auch eine bereits vorhandene bildet sich zurueck. Aber eben nicht mit jeder Sportart. Ausdauersportarten koennen gar Muskel- und Knochenabbau befoerdern, jedenfalls reichen sie nicht allein aus, ihn aufzuhalten. Kraftuebungen muessen es sein, zumindest zusaetzlich! Siehe auch den Abschnitt zu Osteoporose im mehr theoretischen Teil.
Der Bandscheibenvorfall ist etwas, das man sich zuzieht, wenn die Rueckenmuskulatur zu schwach ist, um ein bestimmtes Gewicht, im Zweifel schon auch nur das Gewicht des eigenen Rumpfes bzw. Oberkoerpers (!) zu "heben". Ein starker Ruecken kennt keine Schmerzen und keine angeblich erodierenden Bandscheiben. Wie Knochen, Muskeln, Sehnen und Baender auch, werden Bandscheiben nur durch ("artgerechte") Belastung gesund erhalten, nicht etwa durch "Schonung"!
Siehe hierzu und zum folgenden den Abschnitt zum richtigen Heben.
Sich einen "Bruch heben" suggeriert, dass ein Eingeweidebruch etwas damit zu tun habe, dass man "zu schwer" hebt. Meist aber ist ein Eingeweidebruch, bei dem also z.B. eine Darmschlinge aus der Bauchdecke ragt, "muehsam" erworben, durch zweierlei Ursachen: Muskelabbau durch ungenuegende Benutzung der Bauchmuskeln und vorangegangene kleinere Belastungen, meist Husten und/oder Niesen. Husten und Niesen gehen mit einer sehr starken Druckerhoehung im Bauchraum einher. Opernsaenger sind Paradebeispiele fuer die Kraefte, die hier wirken koennen. Caruso oder Placido Domingo konnten mit allein dem Bauch und Zwerchfell einen Konzertfluegel ruckartig nur durch Atemtechnik quer durch den Raum befoerdern. Diese Kraefte muessen "beherrscht" werden, d.h. gleichzeitig sich anspannende Bauchmuskeln muessen die von Lunge und Zwerchfell komprimierte Luft und deren Druck in den Bauchraum kompensieren. Sind diese Bauchmuskeln zu schwach, bricht ein Teil des Darmes dann in einem unverhofften Moment durch die Bauchdecke, meist eben im Zusammenhang mit dem Heben von Lasten.
So gesehen muesste aber jeder Gewichtheber und Kraftdreikaempfer an Bruechen und Bandscheibenvorfaellen leiden - das genaue Gegenteil ist aber der Fall!
Vgl. auch "9 Gruende fuer den Kraftsport" auf fitnessfreaks.com:
"Durch die oft intervallartige Belastung wird der Fettstoffwechsel trainiert und demnach auch die Oxidation von Fettsaeuren angeregt. … Verbesserung der Insulinsensitivitaet …"
Auch das "Krafttraining im Kindesalter" ist bereits sinnvoll, entgegen noch von frueher her verbreiteter Vorbehalte.
Die hier vorgestellten Uebungen fordern zudem das Herz-/Kreislaufsystem und die Lunge, aber in einem Masse, dass bereits alle, die keinen weiteren (Ausdauer-) Sport betreiben, voll "auf ihre Kosten" kommen! Wie mehrmals betont: wer sonst nichts tut, als konsequent diesem Programm zu folgen kennt keine "Alterskrankheiten", "Seneszenz" usw.
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1.5.1 "Nur jeder 20ste ist gesund" - alle anderen haben u.a. Depressionen und Rückenschmerzen
CrisisMaven , Freitag, 19.06.2015, 12:57 (vor 3448 Tagen) @ CrisisMaven
Wie die WELT berichtet (09.06.2015): "Nur jeder zwanzigste Mensch ist wirklich gesund":
"Die Menschheit lebt länger ..." (was so nicht ganz stimmt) "... Demnach ist die Menschheit alles andere als kerngesund: Im Jahr 2013 hatte nur einer von 20 Erdenbürgern kein gesundheitliches Problem. Mehr als ein Drittel hat fünf und mehr Beschwerden. ... m Jahr 1990 waren die Menschen ein Fünftel ihres Lebens krank ... Rückenschmerzen, Depressionen, schwerer Eisenmangel, Nackenschmerzen und ein altersbedingter Hoerverlust sorgen weltweit für die meisten Behinderungen. Im Jahr 2013 waren Erkrankungen des Bewegungsapparates, psychische Erkrankungen und Sucht für fast die Hälfte aller Gesundheitsprobleme weltweit verantwortlich, ..."
Immer und immer wieder taucht "der" Bewegungsapparat auf. Dabei handelt es sich u.a. um Rueckenschmerzen als haeufigste "Krankheit", aber im Wesentlichen kann man fast das gesamte genannte Krankheitsspektrum auf den Muskel- und Knochenabbau und die Bewegungsarmut zurueckfuehren.
Behandelt werden dann die Symptome - medikamentoes. Die Ursachen werden dagegen hier behandelt ...
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1.5.2 Bestaetigung: Altern vermutlich nur zu 20 Prozent genetisch bedingt ...
CrisisMaven , Donnerstag, 09.07.2015, 01:07 (vor 3428 Tagen) @ CrisisMaven
Welt.de: "Menschen altern unterschiedlich schnell":
"Das biologische Alter unterscheidet sich bereits in relativ jungen Jahren sehr stark. Außerdem lässt es sich beeinflussen. ... [bei] 38-jährigen Menschen kamen [Forscher] auf Ergebnisse von unter 30 bis über 60 Jahren. ... Einige alterten jedes Jahr um drei Jahre ... während andere gar nicht alterten und jünger blieben als ihr biologisches Alter. ... Die Spuren des Alterns waren dabei schon mit 26 Jahren nachweisbar, ... Altern könnte nur zu 20 Prozent genetisch bedingt sein ... Der Rest geht auf Umwelteinflüsse zurück." (Hervorhebungen CM)
Das, was mit "Umwelteinfluessen" umschrieben wird, ist i.W. mangelnde koerperliche Belastung mit der Folge von Knochen- und Muskelschwund, letzterer wiederum mit neurologischem Abbau einhergehend.
Das deckt sich mit den im Gelben schon mehrfach vorgebrachten Erkenntnissen zur Seneszenz und Sarkopenie.
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2 Trainingslehre/praktische Uebungen/Verhaltensempfehlungen/Ernaehrung usw.
CrisisMaven , Sonntag, 17.05.2015, 22:46 (vor 3480 Tagen) @ CrisisMaven
bearbeitet von unbekannt, Montag, 18.05.2015, 22:06
Im folgenden werden nach einer kurzen Einleitung die zehn wichtigsten Grunduebungen beschrieben. Weitere Uebungen kann man machen, aber zur Vorbeugung gegen die genannten Alterskrankheiten sind sie nicht wirklich erforderlich. Lieber diese wenigen als am Ende gar keine!
Variationen: Die Uebungen sollten immer wieder spielerisch variiert werden, um unterschiedliche Muskelbereich zum Wachstum zu reizen und die Allgemeinkraft moeglichst rundum auszubilden. Dies ist vor allem bei den Liegestuetz-Variationen vielfaeltig moeglich, bei den Kniebeugen eher nicht.
Bei den Liegestuetzen sind es der Abstand der Haende (eng bis sehr weit) und die Position einer durch die Haende gedachten Linie bezueglich einer durch die Schultern gedachten Linie ("vor"/"ueber" oder "unter" der Schulterlinie).
Bei der Bauchuebung kann man, wenn Ruecken und Bauch bereits ausreichend gekraeftigt sind, die Uebung auch ab und zu mit gleichzeitigem Verdrehen des Oberkoerpers nach links und rechts ausfuehren.
Weitere Variationen beziehen sich auf den Wechsel der Abfolge, mit der man die einzelnen Uebungen ueber den Tag ausfuehrt oder in einem Uebungs-Zeitpunkt kombiniert. Nicht zuletzt bietet sich an, die Uebungen ab und zu nach dem traditionellen Modell auszufuehren, d.h. Saetze mit Wiederholungen. Nehmen wir an, die einbeinige Kniebeuge geht bis zur Erschoepfung des Muskels "gerade so" einmal 27 mal. Dann kann man, wenn man sich dafuer Zeit nimmt, auch ab und an z.B. nur Saetze zu je 10, 15 oder 20 Wiederholungen machen, bis man dann beim letzten, z.B. dem vierten, an die Grenze stoesst, d.h. Muskelerschoepfung tritt z.B. beim vierten Satz einer Serie mit 15er-Wiederholungen nach der 13. Wiederholung ein. Damit kann man es dann fuer den restlichen Uebungstag bewenden lassen!
Ein letzter Hinweis: Wer eine bestimmte Uebung taeglich durchfuehrt (jeweils bis zur sattsam erwaehnten Muskelerschoepfung), schafft an jedem Tag weniger Wiederholungen, als wenn er/sie z.B. drei oder vier Tage pausiert und die Uebung dann mit voller Willensanstrengung zuende fuehrt. Das ist normal, weil der Muskel binnen 24 Stunden bei den allermeisten Menschen sich nicht vollstaendig erholen kann. Damit ist seine Leistung logischerweise etwas geringer. Der Trainingseffekt ist aber bei taeglicher Durchfuehrung oder jeden zweiten Tag grundsaetzlich hoeher, als wenn man groessere Pausen einlegt. Aber auch dies kann man alle paar Wochen oder Monate tun, um eben eine weitere Variation einzufuehren. Die Muskeln sollten sich nie an einen bestimmte Ausfuehrungs- und Durchfuehrungsart, Wiederholungszahl und Abfolge gewoehnen!
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2.1.1 Caveat/Disclaimer/Warnhinweis/Gewaehrleistungsausschluss
CrisisMaven , Sonntag, 17.05.2015, 23:00 (vor 3480 Tagen) @ CrisisMaven
bearbeitet von unbekannt, Montag, 18.05.2015, 22:11
Caveat/Disclaimer/Warnhinweis/Gewaehrleistungsausschluss: Der Verfasser uebernimmt keinerlei Gewaehrleistung fuer den Fall der Anwendung der im folgenden beschriebenen Uebungen. Die Uebungen werden seit Jahrtausenden erfolgreich von Menschen angewandt, aber jeder Mensch ist anders. Insbesondere muss jede(r) Anwender(in) sich vorher vergewissern, dass er/sie koerperlich genuegend gesund ist, um in das Trainingsprogramm einzusteigen. Im Zweifel ist eine Beratung mit einem geeigneten Arzt angeraten, ggf. auch tiefergehende Untersuchungen wie Belastungs-EKG usw.
Die Uebungen sollten anfaenglich mit Vorsicht angewendet werden. Wer bestimmte Uebungen mangels Kraft und/oder Technikbeherrschung anfaenglich gar nicht ausfuehren kann, findet in folgender Uebersicht geeignete Uebungen, die von jeder/jedem schonend durchgefuehrt werden koennen. Sie fuehren zu dem hier vorgeschlagenen Trainingsprogramm behutsam hin: Grundlegende Regeln fuer Dehnungs- und Kraeftigungsgymnastik im Freizeitsportbereich (medical-fitness.de).
Noch ein Hinweis: wenn die Muskeln ueber das bisher (oft lebenslang)n gewohnte Mass wachsen/an Dicke zunehmen, kann es sein, dass man bestimmte Haltungen, z.B. beim Schlafen/Liegen nicht mehr "ungestraft" einnehmen kann. So kann es sein, dass man bisher mit den Armen ueber dem Kopf gut schlafen oder in der Wiese liegen konnte, dass aber nun aufgrund der gewachsenen Schulterkopf-Muskels (Musculus deltoideus) dabei die Blutzufuhr zum Ober- und Unteram beeintraechtigt wird und der Arm dadurch "einschlaeft". Dies sollte man durchaus beobachten und ernstnehmen – schliesslich wollen wir nicht trainieren, um hinterher den abgestorbenen Arm amputieren zu lassen … Spass beiseite: aber wer das im vorgerueckten Alter macht, ist einfach nicht mehr an koerperliche Wachstumsprozesse gewohnt und muss sich erst wieder damit vertraut machen, dass seine Muskulatur nun erstmals deutlich zu- und nicht mehr immer nur abnimmt!
Eigentlich sollte man die theoretischen Grundlagen zuerst studieren (vgl. Kapitel 3.5, "Mehr theoretische Ueberlegungen zum Alternsproblem und seiner Ueberwindung"), aber so, wie die meisten heute keine Gebrauchsanleitung mehr lesen, sondern ihre Geraete erst mal gleich anschliessen, gehe ich auf die Leser ein, die gleich loslegen wollen.
Saemtliche Uebungen kommen ohne weitere Hilfsmittel mit Ausnahme einer Klimmzugstange, die leicht herzustellen ist, aus. Alles sonst ist haushaltsuebliches Mobiliar etc., d.h. Boden, Waende, Stuehle oder Tische.
Statt der Klimmzugstange kann man auch versuchen, sich an geeigneten sonstigen Fixpunkten hochzuziehen, allerdings muss man diese vorher einer Eignungspruefung unterziehen. Deutsche Tuerrahmen sind z.B. haeufig stabil genug, auch noch eine Person mit 100 kg Koerpergewicht zu tragen, aber Tuerrahmen und Tueren in z.B. England, Irland oder Frankreich entsprechen oft eher nur dem, was man in Deutschland von Schrankwaenden kennt!
Mehr braucht es nicht, um die in Kapitel 2.3 "Trainingsergebnisse/-dokumentation" dargestellten Ergebnisse sicher und dauerhaft zu erzielen. Lediglich die Bereitschaft muss vorhanden sein, die Uebungen auch regelmaessig zu absolvieren.
Die Ergebnisse sind schon nach wenigen Wochen deutlich sichtbar und nach wenigen Monaten bereits so ausgepraegt, dass man damit in der Oeffentlichkeit "auffaellt" (das ist nicht jedermanns Sache - weite T-Shirts schaffen da Abhilfe; nur wer "einen Blick" fuer Kraftsportler hat, erkennt eine ausgepraegte Muskulation auch noch hinter einer solchen "Burka").
Das Ergebnis solcher lebenslangen Bemuehungen kann man z.B. bei diesem 90jaehrigen hier sehen. In der Regel sind heute schon 99% der "normal entwickelten" 25-jaehrigen nicht mehr in der Lage, mit einem derart Trainierten Neunzigjaehrigen mitzuhalten. Die Folge sind die bekannten Krankheiten und eine ausufernde vorbeugende und "heilende" Apparatemedizin, dann Operationen, z.B. wegen Bandscheibenvorfall, und staendige Medikamentengaben. Da wird z.B. der Blutdruck "eingestellt", dabei ist im Alter steigender Blutdruck ebenso ein (fast sicher vermeidbares) Artefakt wie eben "Gebrechlichkeit". Und natuerlich schlaegt sich die Medizin mit jeder Menge vermeidbarer Folgeschaeden wie z.T. komplizierter Knochenbrueche herum, inkl. Embolien und anderer Komplikationen. Dazu kommen dann wieder iatrogene Folgeerkrankungen, haeufig aufgrund Medikamenten-Neben- und Wechselwirkungen usw.
Wikipedia: "In zwei Drittel der Faelle seien es die Aerzte, zum Beispiel durch Nichtbeachten von Kontraindikationen oder negativen Wechselwirkungen. Auf Stationen der Inneren Medizin sterben laut Artikel nach Berechnungen von Prof. Froelich jaehrlich 57.000 Menschen aufgrund von Arzneimitteln. Davon seien 28.000 Todesfaelle vermeidbar."
Viel schlimmer noch und statistisch noch nirgends wirklich erfasst sind die Einschraenkungen, die jede(r) erleidet, der dauerhaft auch nur irgendwelche Medikamente in Kombination einnimmt. Viele Leben damit/"dadurch" durchaus lang, aber eben nicht froehlich und gesund.
Immerhin, die Aerzte zeigen sich solidarisch: "Die Goetter in Weiss sind kraenker als ihre Patienten" (Welt.de)
Siehe auch Abschnitt "Grundvoraussetzung: trainieren "koennen" - das Training der Trainierbarkeit"!
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2.2 Die einzelnen Uebungen fuer ein Muskeltraining ohne Zeitaufwand
CrisisMaven , Sonntag, 17.05.2015, 23:01 (vor 3480 Tagen) @ CrisisMaven
bearbeitet von unbekannt, Samstag, 08.08.2015, 13:36
Alle jetzt folgenden Uebungen koennen immer dann in den Tagesablauf eingeflochten werden, wenn man gerade Wartezeiten hat. Ob man das dann immer durchfuehren kann, etwa, wenn Kollegen im Buero zusehen, muss jeder selbst entscheiden. Gehen tut es jedenfalls, ohne dass dadurch die Arbeit leiden muesste, im Gegenteil: verbesserte Hirndurchblutung steigert gerade im Buero und im Lernbetrieb (Schule/Hochschule) die Leistung!
Dem Unternehmen taete es jedenfalls gut, wenn seine Mitarbeiter(innen) gesund blieben und einen niedrigen Krankenstand aufwiesen. Ach ja: und auch dieselben Mitarbeiter(innen) haetten davon etwas: wo weniger Geld fuer nicht arbeitendes krankes Personal ausgegeben wird, kann man dem gesunden, arbeitenden, mehr bezahlen. Oder den Urlaub verlaengern. Sehen wir den Tatsachen ins Auge: egal welche Sozialrabulistik man anwedet - damit, dass jemand im Rentenalter sich am Ruhestand aufgrund Gebrechlichkeit nicht mehr erfreuen kann, ist niemandem gedient!
Zuhause jedenfalls sollte jeder Zeit und Platz dafuer finden koennen. Diese Zwangspausen gibt es zuhauf: die Waschmaschine ist noch nicht ganz fertig mit Schleudern, die Kaffeemaschine nicht ganz durchgelaufen, das Tee- oder Nudelwasser kocht noch nicht, man wartet auf einen Rueckruf, das Bad ist besetzt - es gibt jedenfalls bei gutem Willen mehr Gelegenheiten als Ausreden!
Wichtig ist die saubere technische Ausfuehrung bei allenUebungen. Hinweise werden, wo sinnvoll, bei den jeweiligen Uebungen gegeben.
Im Fitness-Studio kann man haeufig "Trainierende" beobachten, die mit Geschwindkeit irgendwelche Ruecken- und Brustmuskel-"Maschinen" benutzen und sich erkennbar freuen, welche "enormen" Gewichte sie hinten aufgelegt haben. Nur nuetzt es nichts (abgesehen davon, dass es die Verletzungsgefahr steigert). Wenn ein Gewicht aufgrund vorheriger Beschleunigung von alleine "fliegt", muss der Muskel ja keine Arbeit mehr leisten. Das ganze ist Augenwischerei und Zeitverschwendung und noch dazu u.U. gefaehrlich.
Am groessten ist daher das Muskelwachstum, der Wachstumsreiz, wenn eine Uebung methodisch, technisch sauber und eher langsam ausgefuehrt wird. Wird die Uebung dann beherrscht, kann man sie gegen die Schwerkraft auch mit moeglichst schnellem Zug/Druck ausfuehren, niemals aber mit der Schwerkraft, es sei denn, man will am unteren Punkt das Auffangen ueben. Das letztere ist aber nur etwas fuer bereits Durchtrainierte! Es belastet naemlich Gelenke, Sehnen und Baender ueberproportional.
Die schnelle Ausfuehrung dient dann auch dem Schnellkrafttraining. Aber Schnellkraft benoetigt eine stabile, kraeftige Grundmuskulatur, wenn sie nicht zu Verletzungen/Dehnungen/Zerrungen fuehren soll.
Noch ein letztes: "Mueder Muskel lernt nichts" ist eine bewaehrte Trainingsregel. Es ist sinnvoll, sich Zeit zu nehmen, Uebungen technisch richtig zu erlernen. Hier geht es ja nicht um schnelle Erfolge, hier geht es um Jahre und Jahrzehnte. Je sauberer die Uebungen spaeter dauerhaft durchgefuehrt werden, desto weniger Zeit brauchen sie, um (optimal) zu wirken!
Die ganzen Heerscharen, die man Stunden an Geraeten "trainieren" sieht, moegen in diesen Trainings-Hamsterraedern vielleicht einen Zeitvertreib sehen. Aber eine wirkliche Anstrengung haelt kein Muskel so lange durch. Das heisst: die Ausfuehrung muss suboptimal sein und hat, bezogen auf das erwuenschte Muskelwachstum, keinen nennenswerten Effekt.
Die im folgenden gezeigten Uebungen koennen so ausgefuehrt werden, dass jeweils ein Satz, bis zur Erschoepfung des Muskels ausgefuehrt, vollauf reicht, um, wenn nicht sogar weiteres Muskelwachstum zu stimulieren, zumindest doch das jeweils erreichte Trainingsniveau "auf ewig" aufrechtzuerhalten. Zwei oder drei Saetze, jeweils bis die letzte Wiederholung "beim besten Willen" nicht mehr gelingt, fuehren jedenfalls, wie man schnell feststellen wird, zu "Muskelkater" und anschliessendem Muskelwachstum.
Uebertreibung schadet jedoch eher. Wer eine Woche wegen Muskelschmerzen/Muskelkater eine bestimmte Uebung gar nicht mehr ausfuehren kann, erreicht dadurch weniger Muskelzunahme, als wenn er/sie die Uebung konsequent jeden Tag oder jeden zweiten Tag durchgefuehrt haette! Nach ein paar "schmerzlichen" Erfahrungen stellt sich hier aber das Gespuer fuer das rechte Mass schnell ein. Die Muskeln sollten sich nach dem Training "prall" anfuehlen und danach und am naechsten oder uebernaechsten Tag "unterschwellig" spuerbar sein, aber ohne ausgepraegten, schmerzenden Muskelkater.
Zeitbedarf, Ausfuehrungsarten
Werden daher die u.g. Uebungen ueber den Tag verteilt jede mindestens einmal durchgefuehrt bis zur Erschoepfung des jeweiligen Ablaufes ("nichts geht mehr"), so dauert jedes Uebungsintervall max. zwei Minuten. Mit also ca. 10 x 2 = zwanzig Minuten am Tag, die in Wartezeiten (warten auf's Kaffeewasser, den Kopierer, wenn er hundert Kopien macht usw. usf.) stattfinden koennen, erreicht man also mehr als die meisten Zeitgenossen in oft Stunden.
Macht man dies mindestens an fuenf Tagen jede Woche, so addiert sich dies zu maximal einhundert Minuten oder weniger als anderthalb Stunden! Ganz ohne Wegezeiten zu Verein oder Studio, ohne Umziehen/Duschen usw.
Ins Schwitzen geraet man hoechstens bei sehr hoher Luftfeuchtigkeit oder wenn die Raumtemperatur ueber 25 Grad liegt oder wenn man mehrere Wiederholungs-Saetze derselben Uebung oder mehrere Uebungen unmittelbar hintereinander ausfuehrt.
Das kann man tun, aber dann ist man wieder bei herkoemmlichen Trainings-Modalitaeten, fuer die man ja angeblich keine Zeit hatte.
Unterhalb dieser Belastungsschwelle ist dagegen bei der genannten kurzen Ausfuehrungsdauer bei einem halbwegs Trainierten die Belastung viel zu gering, um Schweissausbruch hervorzurufen.
Etwas anderes ist es, wenn man die Uebungen mehrmals (in mehreren Saetzen) unmittelbar hintereinander ausfuehrt. Das kann man (mit ansteigendem Erfolg) natuerlich tun - aber dann naehert man sich dem Hochleistungssportler-Profil. Dafuer sind die Uebungen zwar genauso gut geeignet, aber es geht hier in diesem Beitrag ausschliesslich darum, denjenigen einen Weg zu Gesundheit, Kraft und Beweglichkeit bis ins hoechste Alter aufzuzeigen, die
a) unter dem falschen Eindruck standen, Altersgebrechen seien unausweichliches Schicksal
und/oder
b) man koenne ohne viel Zeit, professionelle Anleitung und entsprechende Trainingseinrichtungen und Geraete nichts ausrichten.
Das Gegenteil von beidem ist dagegen richtig.
Atmung und Puls steigen bei jeder konzentriert durchgefuehrten Uebung zwar stark an (beim Untrainierten durchaus bis an die 200 Schlaege/Minute, beim Trainierten selten kurzfristig ueber 150/Minute; insbes. Untrainierte: bitte Abschnitt "Caveat/Disclaimer/Warnhinweis/Gewaehrleistungsausschluss" zur Kenntnis nehmen!), aber dies klingt ebenso schnell wieder ab, beim Trainierten sehr schnell (was ja genau die Definition des "Trainiertseins" ist!). Siehe Abschnitt "Grundvoraussetzung: trainieren "koennen" - das Training der Trainierbarkeit".
Nun ja, wenn man dauerhaft jung und gesund bleiben will, dann sollte man vom nachstehenden in einem Satz wenigstens zwanzig, besser 30 technisch saubere Widerholungen schaffen, nicht wie die siegreiche US-Armee drei …
Wer das Programm ein Jahr lang konsequent macht, kann sich dann auch mit 70 Jahren wieder bei der Bundeswehr bewerben.
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2.2.1 Erste Uebung: Der einfache Klimmzug mit einwaerts gedrehten Haenden ("Chinup")
CrisisMaven , Sonntag, 17.05.2015, 23:18 (vor 3480 Tagen) @ CrisisMaven
bearbeitet von unbekannt, Montag, 18.05.2015, 00:04
Hierzu braucht man eine Stange, die moeglichst so hoch aufgehaengt ist, dass man sie mit ausgestreckten Armen noch erreichen kann, jedenfalls nie zu hoch.
Die Beine kann man immer noch anziehen, um volle Armstreckung zu erreichen, aber wenn man die Uebung nicht vollstaendig beherrscht und "abstuerzt" ist das ein unnoetiges Verletzungsrisiko. Und fuer Anfaenger, die noch gar keinen Klimmzug schaffen, ist es ohnehin wichtig, eben (erst nur) mit dem Teil ihres Koerpergewichtes zu arbeiten, den sie (gerade noch) ziehen koennen, waehrend der Rest noch von den Fuessen getragen wird!
Man kann auch Stangen kaufen, die sich in einem Tuerrahmen festklemmen lassen. Aber Vorsicht: diese koennen sich u.U. ueberraschend loesen, insbes. bei schwereren Personen, man kann mit dem Kopf dagegen stossen und/oder der Tuerrahmen haelt den seitlichen Pressdruck nicht aus …
Die einzelnen Phasen sollten etwa so aussehen:
1) Ausgangsstellung:
2) Anziehen (spaetestens jetzt heben die Fuesse vom Boden ab, wenn man nicht schon in der Ausgangsstellung mit etwas angezogenen Beinen in voller Arm-Streckung beginnt):
3) Arme etwa waagerecht (groesster Hebel am Oberarm = groesste Belastung des Bizeps):
4) Klimmzug - ungefaehrer oberer Endpunkt:
Im Englischen heisst diese Form des Klimmzuges "Chinup", weil man, anders als beim "Pullup", mit dem Kinn "gefaehrlich nahe" an die Stange kommt, und sich u.U. dabei verletzen kann. Darum ist die saubere technische Ausfuehrung wichtig, und das Kinn muss Abstand zur Stange halten. Die Gefahr ist bei Anfaengern am groessten, wenn sie unkontrolliert wegen einsetzender Muskelermuedung den "Abstieg" beginnen und die Geschwindigkeit und Haltung/den Abstand nicht mehr vollstaendig steuern koennen.
Die Uebung sollte soweit nach oben ausgefuehrt werden, bis aufgrund mechanischer Hinderung (Oberarm stoesst an Unterarm …) kein weiterer Hoehengewinn mehr moeglich ist. Typischerweise ist das Kinn dann etwas oberhalb der Stange, es sei denn, die Oberarmmuskulatur waere bereits extrem stark ausgepraegt.
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2.2.1.1 Erste Uebung: Der einfache Klimmzug mit einwaerts gedrehten Haenden ("Chinup") - Seitenansicht und Variationen
CrisisMaven , Sonntag, 17.05.2015, 23:20 (vor 3480 Tagen) @ CrisisMaven
bearbeitet von unbekannt, Montag, 18.05.2015, 00:05
1) Ausgangsstellung (Fuesse heben vom Boden ab; oder man beginnt mit bereits angezogenen Fuessen, die den Boden nicht mehr beruehren, in vollstaendig ausgestreckter Armhaltung - fuer Anfaenger meist nicht sofort durchfuehrbar):
2) Anziehen (spaetestens jetzt heben die Fuesse vom Boden ab, wenn man nicht schon in der Ausgangsstellung mit etwas angezogenen Beinen in voller Arm-Streckung beginnt):
3) Arme naehern sich der Waagerechten:
4) Arme waagerecht (groesster Hebel am Oberarm = groesste Belastung des Bizeps):
5) Klimmzug - naehert sich dem oberen Endpunkt:
(Die Aufnahmen stellen den oberen Endpunkt nicht in Vollendung dar, weil das beim Stillhalten waehrend des Fotografierens leicht zum Krampf fuehrt … ausgefuehrt werden die Uebungen aber technisch richtig moeglichst bis Ober- und Unterarm sich annaehernd beruehren; mit beginnender Ermuedung nimmt der Abstand dann ab - die Uebung sollte aber fortgesetzt werden, solange man noch wenigstens bis zur Waagerechten mit den Oberarmen kommt.)
Man kann erkennen, dass diese Uebung auch eine stabile Rumpfmuskulatur erfordert, insbesondere Schulter-Guertel und Bauchmuskulatur sind stark mit beteiligt und daher sind alle hier gezeigten Minimal-Uebungen nicht voneinander zu trennen. Die jeweils schwaechste Muskelgruppe begrenzt die Trainierbarkeit aller anderen mit!
Siehe auch Abschnitt zum Training der Trainierbarkeit: "Grundvoraussetzung: trainieren "koennen" - das Training der Trainierbarkeit"!
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2.2.2 Zweite Uebung: Der erschwerte Klimmzug mit auswaerts gedrehten Haenden ("Pullup")
CrisisMaven , Sonntag, 17.05.2015, 23:21 (vor 3480 Tagen) @ CrisisMaven
bearbeitet von unbekannt, Montag, 18.05.2015, 22:23
@DT hatte schon auf diese Uebungsart hingewiesen ("Ausnahmsweise mal ein Lobvideo auf US Marine Frauen" - [Nicht alle ganz sauber ausgefuehrt], aber: siehe Pull-up transition for physical fitness test - Major Ann Bernard, insbes. 00:45: Ruecken: "Biggest & strongest of your muscle groups" - der Ruecken ist neben den Gesaessmuskeln die groesste Muskelgruppe und wird beim "Pullup" optimal mit beansprucht).
1) Grundidee: man kann das "aus dem Stand" in jeder beliebigen Kleidung, auch im Anzug/Hosenanzug/"Business"-Kleid machen!
… eben wie alle diese Uebungen, wenn man es einfach nur will.
2) Ausgangsstellung "haengend": hier sind die Beine gespreizt, damit die Arme vollstaendig ausgestreckt sind und das volle Gewicht ueber die gesamte Auslenkung, derer die Arme faehig sind, voll gezogen werden muss.
3) Langsames Hochziehen (fuer Muskelwachstumsreiz - ab und zu auch schnell, als Schnellkrafttraining):
4) Weiter anziehen - man sieht, dass hier der gesamte Ruecken, latissimus dorsalis bzw. dorsi, Schulterguertel und Ober- und Unterarmmuskeln beansprucht werden:
5) Naechste Stufe, wie 4):
6) Groesste Anspannung - Oberarme waagerecht:
7) Knapp vor dem oberen Wendepunkt - Kinn wieder ueber der Stange:
Das Ergebnis kann dann nach einiger Zeit so aussehen:
Wer anfaenglich mit dieser Uebung nicht zurechtkommt kann sich wie folgt heranarbeiten:
a) einfach mit "aller Gewalt" versuchen, sich hochzuziehen, auch wenn sich dabei "nichts bewegt", d.h. die Arme dennoch ausgestreckt bleiben. Die Muskeln werden dabei ja, wenn auch mehr wie bei einer isometrischen Uebung, dennoch bis zur Belastungsgrenze belastet und dadurch mit der Zeit kraeftiger.
b) Sich auf einen Stuhl stellen und mit den Beinen gerade soviel nachhelfen, dass die Arme ueber die gesamte Auslenkung so hart ziehen muessen, wie die Muskeln es eben vermoegen.
Mit der Zeit stellen sich dann Erfolge ein und man kann den ersten Klimmzug von Anfang bis Ende "durchziehen".
Die enorme Wirksamkeit dieser Uebung auf gleich die meisten wichtigsten menschlichen Muskelgruppen zeigen verschidenste Studien, z.B. "Pull Up vs. Chin Up: A Comparison and Analysis" (Surface electromyographic activation patterns and elbow joint motion during a pull-up, chin-up, or perfect-pullupâ„¢ rotational exercise):
Die besonders beanspruchten Muskelgruppen:
Latissimus dorsi: 117-130%
Biceps brachii: 78-96%
Infraspinatus: 71-79%
Lower trapezius: 45-56% (Unterer Trapezmuskel)
Pectoralis major: 44-57%
Erector spinae: 39-41%
External oblique: 31-35% (aeusserer schraeger Bauchmuskel)
2.2.2.1 Variation: "Pyramidieren"
Wenn man dieses Training intensivieren will (dann ist es aber kein "Pausenfueller" mehr und fuehrt auch zu verstaerkter Erschoepfung und evtl. Schwitzen), dann kann man den hier beschriebenen Pullup-Klimmzug erst bis zur Muskelerschoepfung betreiben, und dann unmittelbar im Anschluss soviele Chinup-Klimmzuege anschliessen, wie man zusaetzlich noch schafft. Denn der Bizeps ist dann noch nicht voll ausgelastet und kann i.d.R. noch ein paar Wiederholungen leisten. Das allerdings fuehrt dann u.U. zu wirklichem Muskelkater und zu erhoehtem Schlafbeduerfnis am selben und ggf. naechsten Tag.
Danach sollte man den Oberarm-Muskeln einen Tag Pause goennen, nach Gefuehl auch zwei.
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2.2.3 Dritte Uebung: Der einfache Liegestuetz am Boden
CrisisMaven , Sonntag, 17.05.2015, 23:22 (vor 3480 Tagen) @ CrisisMaven
bearbeitet von unbekannt, Montag, 18.05.2015, 22:28
1) Ausgangsstellung, Arme ganz leicht angewinkelt, damit die Muskeln stets Spannung haben:
2) Mittelstellung, Oberarme parallel zum Boden:
und
3) Endphase, kurz bevor die Brustwarzen sozusagen den Boden streifen (nicht unten am Boden aufliegen! Arm-Muskeln sollen gespannt bleiben!):
Der Liegestuetz trainiert verstaerkt den Trizeps, waehrend bekanntlich der klassische (Chinup-) Klimmzug die typische Bizeps-Uebung darstellt.
Im Allgemeinen wird die Groesse des Bizeps, bei Maennern jedenfalls, als Mass fuer Kraft angesehen. Was dabei uebersehen wird, ist, dass der Bizeps fuer das heranziehen, der Trizeps aber fuer das Abstossen und damit fuer die Schlagkraft wesentlich ist.
In einer Untersuchung von hunderten Wettkaempfen in der "Mixed Martial Arts"-Disziplin, wo also in einem Ring oder Kaefig nach beliebigen Methoden gekaempft werden darf, stellte sich heraus, dass die ueberwiegende Mehrzahl der KO- und Punktsiege durch Boxtechniken, und der geringere Teil durch "Ringen" bzw. Beinarbeit/Tritte erzielt wurde.
Der Trizeps aber ist fuer's Zuschlagen zustaendig. Gerade Aeltere sollten sich auch gar nicht erst in einer bedrohlichen Situation darauf einlassen, einen Gegner zu nahe an sich herankommen zu lassen. Um jemanden aber auf Abstand zu halten und ihn auch wirksam zu entmutigen, ohne sich selbst eine Bloesse (und in Gefahr zu be-) geben, muss man vor allem eines: beherzt, zielsicher und kraeftig zuschlagen. Alles andere regelt sich dann von selbst … Daher: neben den Bauchuebungen, dem Rueckentraining, den Beinen fuer Standsicherheit usw., ist der Trizeps in Selbstverteidigungssituationen entscheidender als der Bizeps! Den Bizeps braucht man dennoch, denn den Schlagarm, die Faust, sollte man moeglichst schnell wieder zurueckholen, damit der getroffene Gegner nicht versucht, einen daran festzuhalten und man sich sofort wieder schuetzen kann.
Martial Arts-Trainer geben als Empfehlung daher, dass man mit 100% zuschlagen, aber mit mindestens 70% derselben Kraft die Faust zurueckholen koennen sollte.
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2.2.3.1 Variationen des Liegestuetz
CrisisMaven , Sonntag, 17.05.2015, 23:23 (vor 3480 Tagen) @ CrisisMaven
bearbeitet von unbekannt, Montag, 18.05.2015, 00:07
Diese Uebung trainiert einerseits Trizeps und Schulterguertel, andererseits die Brustmuskeln ("pecs" im Englischen, von "pectoralis", dabei wird zwischen den kleinen und den grossen Brustmuskeln unterschieden).
Diese Uebung sollte, nachdem man sie sicher erlernt hat, mit moeglichst vielen Variationen ausgefuehrt werden.
In der zuvor genannten Beschreibung
war relativ "breit" angesetzt. Diese Haltung variiert man abwechselnd (d.h. an verschiedenen Tagen oder bei verschiedenen Saetzen auch am selben Tag) wie folgt:
a) Haende in Schulter"hoehe" auf der Uebungsgrundlage (Boden/Matte) aufgestuetzt:
- ganz eng (schulterbreit und ggf. noch enger - Vorsicht! Beine gegen seitliche Kippneigung dann besser spreizen!)
- ganz weit (breiter noch als im Bild gezeigt - Vorsicht! Abrutschgefahr der Haende nach aussen - "auf die Schnauze fallen" …)
Der Abstand der Haende voneinander bestimmt, welche Regionen der Brustmuskeln und auch des Schulterguertels besonders stark beansprucht werden.
b) Haende vor den Schultern bis sogar vor dem Kopf - gerade fuer Anfaenger extrem anstrengend, bitte erst in der gezeigten Ausgangsstellung die noetige Beherrschung antrainieren!
Je weiter vor den Schultern, desto mehr wird meist vor allem auch der Trizes beansprucht. Da aber alle Muskelpartien trainiert werden muessen, immer wieder konsequent die Positionen wechseln!
c) Haende "unterhalb" der Schultern. Diese Aufstuetzpunkte sind nur etwas fuer "Profis". Denn: wenn der Schulterguertel noch nicht genuegend gekraeftigt ist, wirkt das Schultergelenk wie ein Scharnier, der ganze Koerper bekommt einen "Schubs nach vorn" und … man faellt ebenfalls "auf die Schnauze". Da die Haende aber zu weit hinten positionert sind, kann man sich beim besten Willen nicht rechtzeitig abfangen! Daher muessen erst die Varianten a) und b) lange genug gut beherrscht werden (mindestens dreissig Wiederholungen in mindestens einem Satz - als Daumenregel), bevor man langsam die Haende "unterhalb" der gedachten Schulterlinie aufsetzt.
Dabei sollten die Fuesse rutschfest positioniert sein oder man hakt sich an einer kleinen Erhebung mit den Fussspitzen ein oder laesst sich von einem Partner helfen.
Wichtig ist immer, siehe "Training der Trainierbarkeit", dass man die noetigen technischen Fertigkeiten und Mindestkraefte bereits erworben hat, bevor man zu ungewoehnlicheren Uebungs-Varianten vorstoesst. Hier wird, auch wenn man schon nach wenigen Wochen deutlich sichtbare Erfolge erzielt, besser in Monaten und bei gaenzlich untrainierten oder aelteren zur Not in Jahren gerechnet! Man gewinnt hier, richtig und dauerhaft praktiziert, schliesslich Jahrzehnte an Lebensalter und vor allem an Lebensqualitaet!
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Welt.de: "Die drei effektivsten Übungen für den Trizeps" ...
CrisisMaven , Samstag, 22.08.2015, 15:12 (vor 3384 Tagen) @ CrisisMaven
Die Welt hat ja neuerdings einen "Personal Trainer" mit einer regelmaessigen Kolumne ausgestattet - vermutlich darf er fuer sich werben, da kommt's den Verlag dann billiger, man muss sich nach den Zeiten richten.
Aber immerhin hat der mit dem "Newcomer 2015"-Preis ausgezeichnete ab und zu hilfreiche Tips auf Lager ...
"Die drei effektivsten Übungen für den Trizeps"
... die die hiesigen Trizeps-Uebungen bestaetigen und ergaenzen:
"Jeder gesunde Mensch besitzt insgesamt 656 Muskeln. ... Mit Blick auf die Fläche ist der große Rückenmuskel (Musculus latissimus dorsi) der größte Muskel im menschlichen Körper. Der dem Volumen nach größte Muskel ist hingegen der große Gesäßmuskel (Musculus gluteus maximus), ... Einer der am häufigsten genannten Muskeln im Zusammenhang mit einem gezielten, effektiven Training ist aber ... der Musculus triceps brachii. ... 1. Liegestütz mit enger Armführung, ... 2. Beugestütz (Dips) für den Trizeps, ... 3. Kickbacks im Knien ..."
Wer Nr. 2 mit einem Stuhl macht: drauf achten, dass selbiger Stuhl unter dem auf der allervordersten Kante abgestuetzten Koerpergewicht nicht nach vorne kippt. Man landet dann nicht nur unsanft auf dem Steissbein, sondern bekommt bei entspr. hoher Lehne auch noch deren Querholz von oben auf den Schaedel. Wird der Stuhl ganz an eine Wand geschoben, kann er meist nicht mehr kippen.
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2.2.4 Vierte Uebung: Liegestuetz an/zwischen Stuehlen
CrisisMaven , Sonntag, 17.05.2015, 23:24 (vor 3480 Tagen) @ CrisisMaven
bearbeitet von unbekannt, Montag, 18.05.2015, 00:09
Wie schon im vorigen Abschnitt zur Liegestuetz-Grunduebung "Dritte Uebung: Der einfache Liegestuetz am Boden" beschrieben, ist dies die Uebung mit den groessten Variationen. Zusammen mit dem "Pullup"-Klimmzug ("Zweite Uebung: Der erschwerte Klimmzug mit auswaerts gedrehten Haenden ("Pullup")") ist der variierte Liegestuetz die ideale Technik und Voraussetzung zur Ausbildung der Rueckenmuskeln und des Schulterguertels.
Die Liegestuetz-Variationen dienen dann zusaetzlich noch der Verfeinerung der Trizeps- und Brustmuskel-und Ruecken-Kraeftigung. Grundsaetzlich ist der Vorteil von Uebungen mit dem eigenen Koerper ohnehin, dass man mehr Koerperbeherrschung erreicht und mehr ansonsten unterforderte Muskelbereiche erreichen und erhalten/kraeftigen kann, als mit den chromglitzernden Maschinen, die in der Regel nur einem ganz bestimmten radialen oder linearen oder elliptischen, aber vorher festgelegten, Bewegungsmuster folgen. Die Kraftsport-Legende Brooks Kubik nannte diese Studios mit ihren verchromten Maschinen und Handgriffen und ihren Topfpflanzen "chrome and fernland" - "das Land zwischen Chrom und Farnen".
1) Ausgangsposition - ablassen nach unten zwischen die Stuehle:
Vorsicht! Stuehle muessen so (fest) stehen, dass sie nicht seitlich wegrutschen koennen. Also Filzgleiter unter den Stuhlbeinen auf gewachstem Parkettboden geht eher nicht!
2) Ablassen, aber langsam …
3) Tiefer gehen als beim Liegestuetz am Boden, der notgedrungen beim Aufstossen der Brust auf den Boden sein Ende hat:
4) Tiefpunkt ist individuell unterschiedlich:
Das heisst, die Uebung ist gleichzeitig eine Dehnuebung fuer die Brustmuskulatur. Man merkt ein Spannungsgefuehl, ein Ziehen und dann merkt man, dass man nun den "Rueckzug" antreten muss. Mit der Zeit kommt man ein Stueck weit tiefer, wenn Muskeln und Baender des Brustkorbes gelernt haben, mit der neuen Beanspruchung umzugehen. Die Uebung erreicht und kraeftigt Muskelbereich der Brustmuskeln, die mit normalem Liegestuetz nicht angesprochen werden koennen. Dasselbe gilt fuer den Trizeps und Teile der Rueckenmuskulatur.
5) Endpunkt: begrenzt durch maximale Dehnungsfaehigkeit der Brustmuskulatur und "Stauchungsfaehigkeit" der Schulterblaetter und der oberen Rueckenmuskulatur:
6) Dann wieder aufwaerts:
7) Weiter bis fast zur Streckung der Arme (gerne noch etwas hoeher als abgebildet):
Vorsicht! Nicht nur die Stuehle koennten auseinanderrutschen, man kann auch mit den Fuessen nach hinten abgleiten. Insbesondere bei Untrainierten oder wenn man bis zur Muskelerschoepfung vordringt, kann man sich dann u.U. nicht mehr halten (das ist ja gerade die Definition von Erschoepfung …). Das heisst: geistig bereit sein, schnell genug ein Bein nach vorne zu fuehren, um das Koerpergewicht von den Armen auf das Bein zu verlagern.
Dazu muss das Bein ebendieses leisten koennen, vgl. einbeinige Kniebeugen!
Diese Uebung sollte erst dann begonnen werden, jedenfalls aber nicht frueher bis zur Muskelerschoepfung getrieben werden, bevor man nicht mindestens zwanzig, besser dreissig saubere normale Liegestuetz auf dem Boden beherrscht!
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2.2.5 Fuenfte Uebung: Liegestuetz vom Tisch schraeg nach unten
CrisisMaven , Sonntag, 17.05.2015, 23:25 (vor 3480 Tagen) @ CrisisMaven
bearbeitet von unbekannt, Montag, 18.05.2015, 00:10
Auch diese Uebung erfordert bereits kraeftige Ruecken-, Schulterguertel- und Brustmuskeln, d.h. erst beginnen, nachdem man den normalen Liegestuetz mindestens zwanzig mal technisch sauber beherrscht!
1) Liegestuetz am Boden, Beine erhoeht, z.B. auf einer Tischplatte, d.h. diesmal sind, anders als bei dem Liegestuetz zwischen den Stuehlen, die Fuesse hoeher, der Koerper etwa im 45-Grad-Winkel zum Fussboden:
Vorsicht! Der Tisch muss gegen Wegrutschen nach hinten gesichert sein, siehe auch schon den Warnhinweis bei den Stuehlen im vorigen Abschnitt.
Aufsteigen: etwa wie beim normalen Liegestuetz am Boden positionieren, dann das erste Bein mit dem Fuss auf der Tischplatte "verankern", dann Ruecken strecken/versteifen und zweites Bein daneben auf die Tischplatte, moeglichst etwas gespreizt zur Stabilisierung.
2) Absenken wie beim normalen Liegestuetz:
Vorsicht! Die Huefte/den Rumpf nicht zu sehr "durchsacken" lassen. Erstens vermindert das die Uebungsintensitaet fuer die Arme, insbesondere aber ist dies schaedlich fuer das Kreuz/die Bandscheiben im unteren Rueckenbereich!
3) So tief es geht - Kopf etwas in den Nacken, sonst stoesst man mit dem Kopf noch vor der Brust auf:
… und dasselbe zurueck.
Wenn man bis zur (Brust-) Muskelerschoepfung gegangen ist, kann man natuerlich nicht nochmal "hoch", erschoepft ist per definitionem erschoepft. Daher Brust/Bauch auf dem Boden lassen und Beine seitwaerts am Tisch vorbei bugsieren.
Wie gesagt, dies ist eine Aufbau-Uebung und nicht geeignet, wenn man nicht bereits gut zwanzig Boden-Liegestuetze beherrscht.
Auch diese Uebung kann in der Breite variiert werden, wie beim normalen Liegestuetz erlaeutert. Fuehrt man die Haende dagegen vor die gedachte Schulterlinie, verstaerkt sich der Schub auf den Tisch. Dieser Tisch sollte bei solchen Varianten daher besser am andern Ende gegen eine Wand stossen!
Einen Versuch mit den Haenden "unterhalb" (vom stehenden Koerper aus betrachtet) der Schulterlinie empfiehlt sich nicht, da der Schub von oben einen dann ueber dieses Schulter-"Scharnier" nach vorne abkippen laesst, man also wieder mal riskiert, "auf die Schnauze" zu fallen.
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2.2.6 Sechste Uebung: einarmiger Liegestuetz in verschiedenen Varianten
CrisisMaven , Sonntag, 17.05.2015, 23:26 (vor 3480 Tagen) @ CrisisMaven
bearbeitet von unbekannt, Montag, 18.05.2015, 22:35
1) Man beginnt wie beim normalen beidarmigen Liegestuetz am Boden:
2) Dann senkt man eine Schulter gen Boden (hier die rechte, der linke Arm stabilisiert nur):
3) Absenken, bis Schulter am Boden ankommt:
Vorsicht! Diese Uebung erfordert einen bereits deutlich gekraeftigten Schulterguertel, also vorheriges konsequentes Ueben und Beherrschen des genannten beidarmigen Liegestuetz. Sie belastet auch Schultergelenk und Ellenbogengelenk staerker als die andern Uebungen. Diese Uebung muss daher behutsam gelernt werden, auf Knackgeraeusche ist zu achten (manchmal sind die normal, manchmal weisen sie auf Bewegungseinschraenkungen, Vorschaedigungen oder noch nicht ausreichende Trainierbarkeit hin; die Uebung ist dann, insbesondere bei Schmerzen, zurueckzustellen oder ganz zu unterlassen. Das kann man aus der Ferne nicht beurteilen).
4) Dann wieder zurueck in Ausgangslage:
und dann dasselbe auf der linken Seite.
Jeweils abwechselnd, d.h. nicht einen Satz nur links und einen nur rechts!
Zaehlweise: Gezaehlt wird nicht wie bei den andern Uebungen jede Wiederholung, sondern, im vorliegenden Fall, wenn rechts begonnen wird "rechts eins, links eins, rechts zwei, links zwei" - so behaelt man am ehesten den Ueberblick und wahrt die Symmetrie.
Man kann diese Uebung theoretisch auch ganz auf einem Arm ausfuehren, d.h. ohne den entlasteten Arm aufzustuetzen. Und natuerlich ist die Anstrengung dann noch groesser. Ich habe aber nur einmal einen gesehen, der das technisch wirklich sauber hinbekommen hat. Das war ein Turner (Hochleistungssportler). Aber das erfordert eine ziemliche Beweglichkeit im Schultergelenk, ueber die Nicht-Turner i.d.R. nicht verfuegen, und die auch mit einer m.E. problematischen Baenderdehnung erkauft wird. Fuer den Zweck des vorliegenden Programms ist das nicht nur nicht noetig, sondern ich erachte es auch nicht fuer erstrebenswert (Gefahr des Auskugelns des Schultergelenks, nicht unbedingt waehrend der Uebung, aber auch sonst allgemein wegen der "ausgeleierten" Baender).
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2.2.7 Siebte Uebung: Bauchmuskulatur ("Klappmesser")
CrisisMaven , Sonntag, 17.05.2015, 23:27 (vor 3480 Tagen) @ CrisisMaven
bearbeitet von unbekannt, Montag, 18.05.2015, 00:12
1) Ausgangslage:
Die Fuesse muessen irgendwo sicher eingehaengt sein, etwa unter einer Treppenstufe, unter einem Heizungsrohr usw.
Arme hinter dem Kopf verschraenken und
2) Anheben des Rumpfes:
3) Rumpf/Oberkoerper/Ruecken muessen gestreckt sein:
4) Beine bleiben waehrend des Rumpfhebe-Vorgangs ebenfalls moeglichst gestreckt:
5) Endposition, Bauchmuskeln bleiben angespannt, Beine moeglichst gestreckt:
D.h. nicht bis zur Erschlaffung der Bauchmuskulatur nach vorne gehen, Spannung halten.
Atemtechnik: Eingeatmet wird am Tiefpunkt (1) bzw. beim Wiederabsenken nach rueckwaerts. Ausgeatmet wird waehrend des "Aufbaeumens" mit angespannter Bauchdecke. Nie umgekehrt!
Wer ruckartig Luft ausstoesst und dabei die Hand auf seinen Bauch legt, wird feststellen, dass beim harten Ausatmen sich die Bauchmuskeln anspannen.
Der gleiche Grund liegt auch dem Kampfschrei bei den asiatischen Kampfsportarten zugrunde (vgl. ki-ai im Karate, aehnlich im Tae-Kwon-Do u.a.). Bauchmuskeln benoetigt man zum Aufheben von Lasten und zum Tragen ebenso wie Rueckenmuskeln. Wer kraeftige Bauchmuskeln hat, steckt einen "Schag in die Magengrube" locker weg (vgl. die entspr. Uebungen im Karate u.a.).
Vorsicht! Diese Uebung ist "nicht ganz ohne" fuer Personen mit geschwaechtem Ruecken und mit (evtl. noch unerkannten) Bandscheibenproblemen. Bitte daher evtl. stattdessen die in dem im Disclaimer genannten Dokument "Grundlegende Regeln fuer Dehnungs- und Kraeftigungsgymnastik im Freizeitsportbereich" gezeigten Ersatz-Uebungen praktizieren, jedenfalls bis die Gesamt-Kraeftigung genuegend fortgeschritten ist! Rueckenschmerzen sind ein Warnzeichen!
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2.2.8 Achte Uebung: Normale Kniebeuge beidbeinig
CrisisMaven , Sonntag, 17.05.2015, 23:27 (vor 3480 Tagen) @ CrisisMaven
bearbeitet von unbekannt, Montag, 18.05.2015, 22:38
Diese Uebung staerkt vor allem Oberschenkel- und Gesaessmuskeln, gewichtsmaessg die beherrschenden Einzelmuskelgruppen des Menschen.
Weitere Wirkungen gehen auf die Wadenmuskulatur und den Ruecken aus.
Diese Uebung kennt fast jede(r), aber nicht alle fuehren sie auch technisch sauber aus.
1) Ausgangsstellung Kniebeuge:
Beine etwa schulterbreit oder etwas breiter. Fuesse leicht auswaerts gedreht (das ist individuell verschieden - wichtig ist, dass die Kniegelenke nicht aus ihrer natuerlichen Bewegung zwanghaft abgelenkt werden, was sie zwar mitmachen, was aber auf Dauer zu erhoehtem Verschleiss fuehren kann).
Haende ausgestreckt, Arme parallel zum Boden (dies belastet auch die Ruecken- und die Armhalte-Muskulatur!).
Ruecken gerade, eher zum Hohlkreuz hin tendierend. Rueckenmuskeln bleiben waehrend der gesamten Uebung angespannt.
2) Absenken, dabei Oberkoerperhaltung beibehalten:
3) Bis Oberschenkel parallel zum Boden sind, nicht (wesentlich) tiefer:
Die Uebung wird am Anfang an einer der beiden Muskelgruppen vorzeitig zum Erliegen kommen. D.h. entweder sind die Oberschenkel- oder (meist) die Gesaessmuskeln zu schwach, um den Trainingseffekt fuer die "ueberlegene" Muskelgruppe voll zum Tragen kommen zu lassen. Dies gleicht sich spaetestens nach ein paar Wochen an (vgl. Ausfuehrungen zum Training der Trainierbarkeit im Theorie-Teil).
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2.2.9 Neunte Uebung: Erschwerte Kniebeuge einbeinig
CrisisMaven , Sonntag, 17.05.2015, 23:28 (vor 3480 Tagen) @ CrisisMaven
bearbeitet von unbekannt, Montag, 18.05.2015, 22:41
Dies ist die eigentliche Koenigs-Disziplin insofern, als noch soviele beidbeinige Kniebeugen nicht dieselbe Grundkraft in den Beinen bewirken koennen, wie die einbeinige Kniebeuge. Die Ausdehnung der Anzahl beidbeiniger Kniebeugen macht die Kniebeuge-Uebung irgendwann zum Ausdauertraining, aber die Grundkraft steigt dann kaum noch weiter an.
Die Uebung macht man z.B. auf einem Stuhl:
1) Aufsteigen zur einbeinigen Kniebeuge:
2) Ausgangsposition fuer das Absenken:
3) "In die Knie" gehen:
Auch hier wieder macht man die Uebung bis der Oberschenkel parallel zum Boden (nicht viel weiter darunter) steht, dann drueckt man sich wieder nach oben ab. Wenn die Stuhlflaeche nur normal hoch ist (oder bei hoeherem Punkt man dennoch "zu gross" gewachsen ist): das unbelastete Bein wird nach hinten ausgestreckt, die Fussspitze beruehrt u.U. leicht den Boden (uebernimmt aber kein Gewicht) und bremst dadurch evtl. Schwingungen ab. Die eine Hand bleibt i.W. an der Huefte, mit der andern kann man, ohne sich aufzustuetzen, die Balance unterstuetzen.
Wie gesagt, Voraussetzung ist, wie beim einarmigen Liegestuetz der zweiarmige, so hier die saubere technische Beherrschung und das Training mit der zweibeinigen Kniebeuge.
Die zweibeinige Kniebeuge sollte auch erst zwanzig bis dreissig Mal in mindestens einem Satz sauber beherrscht werden, bevor man zusaetzlich (oder spaeter stattdessen) sich an die einbeinigen Kniebeugen wagt.
Zaehlweise und Ausfuehrung: Das Aufsteigen wird nicht mitgezaehlt. Durchgefuehrt wird die Uebung auf beiden Beinen gleich oft! Wer also ein "Spielbein" beim Fussball hat, mit dem er locker zehn mehr als auf dem andern Bein schafft, sollte der Versuchung dennoch wiederstehen, und stattdessen die beim schwaecheren Bein erzielbare Hoechstzahl auch nur beim staerkeren Bein trainieren! Die Angleichung erfolgt i.d.R. binnen weniger Wochen.
Wichtig ist ja das symmetrische Koerperbild und die symmetrische Beherrschung aller Uebungen (vgl. auch Einteilung der Sportarten nach Symmetrien).
Vorsicht! Wenn, wie hier als Trainingsprinzip zugrundegelegt, diese einbeinige Kniebeuge bis zur Muskelerschoepfung durchgefuehrt wird, klappt das belastete Bein nach dem Absteigen vom Stuhl u.U. im ersten Moment "weg", Sturzgefahr! Dies muss der Anwender also beruecksichtigen und fuer einen entsprechenden Halt sorgen. Mit etwas Uebung kriegt man den Boden dann "heraus".
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2.2.10 Zehnte und Ergaenzungs-/Kombinations-Uebung: Bauch- und Armmuskulatur-Training kombiniert
CrisisMaven , Sonntag, 17.05.2015, 23:29 (vor 3480 Tagen) @ CrisisMaven
bearbeitet von unbekannt, Montag, 18.05.2015, 00:18
Diese Uebung empfiehlt sich als Ergaenzung/Erweiterung der Uebungen zwei ("Zweite Uebung: Der erschwerte Klimmzug mit auswaerts gedrehten Haenden ("Pullup")") und sieben ("Siebte Uebung: Bauchmuskulatur ("Klappmesser")"). Sie trainiert verstaerkt die Adduktoren der Beine und teilweise die Beckenbodenmuskulatur (vgl. auch "Kegel-Uebungen") und dient dadurch indirekt der Prostata-Vorbeugung.
Dabei werden bei einem "statischen" Klimmzug mit waagerechten Oberarmen (= groesste Belastung) die Beine angezogen, etwa wie bei der Kniebeuge, d.h. sie werden angezogen, bis die Oberschenkel mindestens waagerecht/parallel zum Boden sind, gerne auch, anders als bei der Kniebeuge, noch hoeher (Oberschenkel bis an den Bauch).
Dies wiederholt man, bis eine der beteiligten Muskelgruppen (Oberarme, Adduktoren oder Bauchdecke) wegen Erschoepfungsanzeichen ihren Part bei der Uebung nicht mehr sauber erfuellen kann (deutliches "Brennen" oder "Ziehen" in Armen oder Bauch oder den Oberschenkel- bzw. Hueft-Adduktoren). Mit der Zeit holt die uebungsbegrenzende (schwaechste) Muskelgruppe auf und die Erschoepfung verteilt sich kuenftig dann relativ gleichmaessig auf alle beteiligten Muskeln (vgl. Training der Trainierbarkeit).
1) Ausgangsposition Pullup-Klimmzug mit waagerechten Armen (hoechste Bizeps-Belastung:
2) Beine anziehen:
3) … so hoch wie moeglich, so oft wie moeglich:
Die Oberarm- und Schulterguertel-Trainingswirkung wird dadurch verstaerkt, dass ja das Anziehen der Beine eine zusaetzliche dynamische Belastung einbringt und der Koerper dadurch etwas "schwerer" wird als beim ruhig durchgefuehrten Klimmzug.
Die Kreislaufbelastung ist hier, wenn im Satz jeweils bis zur Erschoepfung gearbeitet wird, besonders hoch, da hier ja drei Muskelgruppen: Bein-Adduktoren, Bauchmuskulatur und Oberarme dynamisch, der Ruecken zudem mit Stablisierungsaufgaben, belastet werden.
Wer das Kreislauf-Programm weiter steigern will, kann im Wechsel mit der beidbeinigen oder gar den einbeinigen Kniebeugen kombinieren.
Variation: Statt mit dem abgebildeten Pullup-Klimmzug ab und zu mit dem Chinup-Klimmzug kombinieren!
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2.2.10.1 Variante: Kombinations-Uebung: Bauch- und Armmuskulatur-Training kombiniert, Beine abwechselnd anziehen
CrisisMaven , Sonntag, 17.05.2015, 23:30 (vor 3480 Tagen) @ CrisisMaven
bearbeitet von unbekannt, Montag, 18.05.2015, 00:18
Hier werden die Beine nicht gleichzeitig, sondern abwechselnd angezogen ("strampeln")
1) Ausgangshaltung wie bei beidbeiniger Ausfuehrung:
2) Dann rechtes Bein
bzw.
3) linkes Bein abwechselnd anziehen/absenken:
Auch hier werden die Muskelgruppen durch die wechselnde dynamische Belastung etwas anders beansprucht als bei den vorherigen Uebungen (beidbeinig bzw. normale Klimmzug-Varianten).
Auch hier kann ab und zu die Variante mit dem Chinup-Klimmzug eingesetzt werden.
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2.3 Trainingsergebnisse/-Dokumentation
CrisisMaven , Sonntag, 17.05.2015, 23:03 (vor 3480 Tagen) @ CrisisMaven
bearbeitet von unbekannt, Montag, 18.05.2015, 00:19
Hier ein paar Ergebnisse, die jeder (Mann) mit den zuvor geschilderten Uebungen erzielen kann (bei Frauen ist es etwas anders, wegen der unterschiedlichen Hormonlage, aber Frauen streben i.d.R. bis auf ein paar Extrem-Bodybuilderinnen auch nicht eine solche Muskulation an. Gerade fuer Frauen ist dieses Trainingsprogamm aber besonders wichtig, da sie verstaerkt zu Osteoporose neigen und dieser Knochenabbau durch Zug und Druck, und letzlich nur dadurch, auf den jeweiligen Knochen verhindert wird! Dieser Zug und Druck stammt nunmal von der Muskulatur!).
Rueckansicht/Rueckenmuskulatur:
Diese Auspraegung der Rueckenmuskulatur schliesst Bandscheibenvorfaelle so gut wie aus, es sei denn, man stellt sich beim Heben "doof" an - siehe den Abschnitt ueber richtiges Heben. Ebenso bekommt man natuerlich auch keinen "Buckel" - auch die gekruemmte Haltung im Alter ist ein Artefakt! Die Kruemmung des Rueckgrats im Alter kommt zum einen von Osteoporose / Knochenschwund / Knochenerweichung der Rueckenwirbel und zum andern durch die Erschlaffung der Bandscheiben selbst (und durch allgemeinen Muskelschwund). Ersteres, der Knochenschwund, wird durch Bewegung und Belastung vermieden, letzteres haengt ebenso mit mangelnder Bewegung und Belastung zusammen wie zusaetzlich mit unzureichender Eiweiss-Ernaehrung (Bandscheiben bestehen aus Kollagen) sowie zunehmender Dehydratation (Bandscheiben bestehen eben ueberwiegend aus Wasser).
Wer seine Bandscheiben "trocknet", der/die schrumpft koerperlich. Der Mensch hat 23 Bandscheiben - wenn jede um nur einen Millimeter schrumpft aufgrund Wassermangels, ist dieser Mensch schon einen Zoll "kleiner"! (Meist ist es aber mehr …)
Diese Geschichten des vermeidbaren menschlichen Verfalls und seiner Teilgebiete koennte man endlos weiterspinnen. Aber es braechte niemandem etwas, stets weitere Artefakte sogenannter Zivilsations"krankheiten" aufzulisten. Es reicht einfach, konsequent etwas dagegen zu tun.
Krankheiten sind ohnehin meist nicht zwangslaeufig, Alterserscheinungen aber jedenfalls schon gar nicht - im Gegenteil: jede(r) macht sich selbst im Alter zum Krueppel. Oder eben nicht …
Von vorne sieht das dann so:
oder so:
aus.
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3 Trainingslehre - Theoretische Aspekte, Trainings- und Sportwissenschaft, Biomechanik, Biokybernetik usw.
CrisisMaven , Sonntag, 17.05.2015, 22:49 (vor 3480 Tagen) @ CrisisMaven
bearbeitet von unbekannt, Montag, 18.05.2015, 22:59
3.1 Verbreitete Missverstaendnisse ueber Sport und Training
Leider herrscht durch unseren Schulsport mit seiner halben Million meldepflichtigen Unfaelle pro Jahr bei den meisten Menschen ein sehr eingeschraenktes Verstaendnis von "Sport". Der normale Sportlehrer, mit Ausnahme der an der Universitaet Mainz ausgebildeten Diplom-Sportlehrer, ist leider i.d.R. nur Schmalspur-Trainingswissenschaftler. Hinzu kommt, dass man ihn dann durch die Art des Lehrplanes zwingt (und er sich zwingen laesst!) gegen grundlegende Axiome der Sport- und Trainingslehre permanent zu verstossen, etwa auf das Aufwaermen zu verzichten (weil dann die Stunde bereits 'rum waere) usw.
Eine halbe Million Sportverletzungen im Jahr sind fuenf Millionen meldepflichtig Verletzte in zehn Schuljahren oder, bei vielleicht zwanzig Millionen Schuelern an deutschen Schulen, ein Viertel, die in dieser Zeit einen Sportunfall erleiden. Zum Vergleich: in meinen Jahrzehnten leistungssportlicher Praxis in meinen zwei Hauptsportarten habe ich keinen einzigen meldepflichtigen, ja nicht mal ueberhaupt einen ernsthaften Sportunfall im Training erlebt (also einen, den Sportler oder Trainer als "meldepflichtig" erachtet haetten). Das mag beim Boxen anders sein, aber es waren beides keine so "harmlosen" Sportarten wie etwa Kegeln oder Eisschiessen.
Die zwei ernsthaften Unfaelle, an die ich mich erinnern kann, entstanden nach dem Training durch Herumalbern, die waeren auch sonstwo passiert. Und: nach der Trainingserschoepfung ist man naturgemaess unfallgefaehrdeter!
Der Sportunterricht an oeffentlichen Schulen, so wie er von den 99% Nicht-Diplom-Sportlehrern praktiziert wird, ist also organisierte Koerperverletzung! Kein Wunder, dass unser Trainer uns vor wichtigen Wettkaempfen Entschuldigungen schrieb (die bei mir seitens der Schule immerhin stets akzeptiert wurden!).
(Zur Ehrenrettung des DDR-Sportunterrichts: aus Berichten, die ich aus der ehemaligen DDR hoere, wurde dort wissenschaftlicher an den Schulsport herangegangen. Egal, was man ueber Auswuechse im Hoechstleistungs-Sport [s.u.] in der DDR denken mag, die Leipziger Hochschule fuer Sportwissenschaft hat eine weltweite Fuehrungsrolle inne gehabt und die DDR-Sportlehrer, von deren Unterricht ich Berichte habe, haben nicht nur halbwegs auf Aufwaermen bestanden, sie haben vor allem Hilfestellung, z.B. bei Turnen am Barren etc., nur von dafuer geeigneten Schuelern oder Hilfskraeften ausfuehren lassen.)
Mit den im (westdeutsch gepaegten) Sportunterricht erworbenen Eindruecken, wie Sport moeglichst nicht sein sollte, beginnen viele Menschen also ihr spaeteres, darum relativ sportfreies Leben.
Viele sozusagen am "Stammtisch" und heutzutage im Internet tradierte "Sprueche" tun dann ihr Uebriges, um vieles, was an Freizeitsport betrieben wird, suboptimal zu gestalten. wenn man sich umsieht oder auch die verfuegbaren Statistiken heranzieht, so ist jedenfalls die Wirkung des "Breitensports" doch eher bescheiden. Jedenfalls wuerde mit aehnlich lueckenhafter Einfuehrung ins Autofahren nacktes Chaos auf unsern Strassen herrschen.
Fuehren wir uns zunaechst einmal vor Augen, wer ueberhaupt Sport treibt und wie bzw. warum.
3.1.1 Die Einteilung der Sporttreibenden, der "Sportler"
Es gibt unterschiedliche Sportarten und es gibt Arten von Sportlern, die man in allen Sportarten wiederfindet.
Man kann die Sporttreibenden in folgende vier ungefaehre Kategorien einteilen:
1) den Freizeitsportler (ihn nenne ich Sporttreibenden, nicht unbedingt Sportler im Wortsinne),
2) den Leistungssportler,
3) den Hochleistungssportler
und
4) den Hoechstleistungssportler.
Natuerlich koennen die Uebergaenge fliessend sein und insbesondere kommen natuerlich die meisten der "hoeheren" Kategorien aus dem Freizeit- oder "Breitensport" und kehren auch meist irgendwann dorthin nach Ende der Sportler-"Karriere" wieder zurueck (wenn sie den Sport nicht ganz "an den Nagel haengen"). Aber es gibt gewisse Charakteristika, die ganz typisch fuer die jeweilige Kategorie sind.
Freizeitsportler
- ueben ihren Sport regelmaessig oder unregelmaessig aus;
- meist ohne fachliche Anleitung und
- meist auch nicht in einem regulaeren Sportverein, auch wenn es dort ebensolche Angebote gibt.
Oft sind es die typischen "Jogger", manche fahren auch Fahrrad ueber das reine Mass des zur Fortbewegung noetigen hinaus, machen "Nordic Walking" usw.
Wenn es keine aus frueheren "hoeheren" (Leistungssport-) Kategorien "zurueckgekehrte" Sporttreibende sind, dann sieht man meist technische Maengel der Durchfuehrung, insbes. verbreitet bei den meisten Freizeit-Joggern. Diese Fehler hindern entweder nur die Leistungssteigerung oder aber sie fuehren auch zu weiterfuehrenden Schaeden, meist an Gelenken und Baendern. (Unvorbereitete Langstrecken-Exzesse fuehren u.U. auch zu Herzschaeden.) Sie haben meist keine fachliche Anleitung im Sinne eines fachkundigen Trainers oder aber … ihnen gibt zwar jemand Tips, schaut sich dann aber deren Umsetzung nicht praxisbegleitend an und korrigiert dann Fehler, wie ein echter Trainer dies tun wuerde und muesste.
Meist ist dieses Sport-Treiben besser "als auf der Couch sitzen und gar nichts tun", aber es fuehrt auch in manchen Faellen zu Spaetschaeden aufgrund ungeeigneter, technisch unsauberer, Ausfuehrung, die dann u.U. zu Verschleisskrankheiten fuehren und das lebenslange Sport-Treiben am Ende vergaellen. So fuehrt falsches Joggen u.U. zu Gelenkschaeden, Schaeden am Fussbett, Baenderdehnungen (am Knoechel und am Knie/Meniskus z.B., u.a. durch Umknicken im unebenen Gelaende oder am Bordstein usw.). Schaeden koennen bei Uebergwichtigen aber auch an Achillssehne oder Hueftgelenken auftreten. Da es an fachkundiger Anleitung fehlt, wird diese Fehlhaltung oder Fehlentwicklung oft zu spaet bemerkt. Erholungs-Pausen werden nicht eingelegt, weil "regelmaessiger Sport doch so gesund ist" usw., Schmerzen werden aus falschem Ehrgeiz ignoriert oder der multimorbide "Sportler" nimmt ohnehin schon aus andern Gruenden schmerzstillende Mittel usw.
Der Leistungssportler unterscheidet sich vom vorgenannten Freizeit-Sporttreibenden dadurch, dass er entweder eigenes vertieftes technisches und historisches Wissen um seine Sportart und deren richtige Techniken und Spielarten hat, oder dass er in einer Umgebung trainiert, in der dies gegeben ist durch fachkundige Anleitung (sportartspezifische Trainer/innen mit Trainerschein und eigenem Wissen um die spezifische Sportart - also z.B. kein staatlich examinierter Sportlehrer, der mit "Druckbetankung" dreissig Sportarten in acht Semestern "beherrschen" lernt …). Dazu kommen vertiefte eigene trainingswissenschaftliche Kenntnisse, denn jeder Leistungssportler trainiert auch streckenweise allein auf sich gestellt und muss daher wissen, was er tut (oder besser laesst). Der Leistungssportler nimmt auch ab und zu an regionalen Wettkaempfen und vereinsinternen Meisterschaften, an Volkslaeufen etc. teil, aber er/sie unterscheidet sich vom im folgenden beschriebenen Hochleistungssportler dadurch, dass er/sie keinen Ehrgeiz hat, etwa nationale oder gar internationale Meisterschaften zu bestreiten, insbesondere wenn dafuer bestimmte Qualifikationskriterien zu erfuellen sind. Er stellt also im Zweifel seine Karriere vor seinen Sport, zur Not wird er dafuer (z.B. wegen Ortswechsel) zum Freizeitsportler, weil er die Vereinsanbindung und die sportarttypischen Trainingsgelegenheiten dadurch verliert (nur einen Fussballverein gibt es [in Deutschland] ueberall, in der Mehrzahl der Sportarten dagegen sind die Trainingsmoeglichkeiten regional sehr unterschiedlich verteilt!).
Leider gibt so jemand mit seinem Kernsport oft auch das begleitende Kraft- und Ausdauertraining auf, selbst wenn dieses sich problemlos auch ausserhalb seiner fuer seine Sportart spezifischen Trainingsstaetten durchfuehren liesse. Hier hilft also das hier vorgestellte Trainings-Programm auch zur Ueberbrueckung.
Ein Hochleistungssportler hat den Ehrgeiz, in seiner Sportart vordere Plaetze zu belegen, mindestens bei Landes- und nationalen Meisterschaften, gerne aber auch Plazierungen bei internationalen Wettkaempfen zu erringen. Anders als der vorgenannte Leistungssportler sucht er sich daher eher seine Arbeitsstaette und Karriere danach aus, ob er am jeweiligen Ort seine Sportart fachgerecht pflegen kann, ja, er wechselt sogar den Arbeitsplatz- und -ort, genau um bessere Trainingsmoeglichkeiten zu haben. Zumindest tut er/sie dies solange, solange er/sie aufgrund des Alters fuer vordere Plazierungen infrage kommen koennte. Haut das nicht hin oder verliert der Hochleistungssportler die persoenliche Hoechstform, die fuer Plazierungen in seiner Sportart noetig sind, wird er zum Leistungs- oder Freizeitsportler und stellt u.U. auch seine Karriere- und Familienplanung vor die Wahl der geeigneten Sportstaette. Oftmals wechselt er auch in eine "benachbarte" Sportart, wenn dann vor Ort dafuer Trainingsgelegenheiten vorhanden sind, etwa vom Roll- zum Eissport oder umgekehrt, Tennis zu Badminton oder umgekehrt, Rugby zu Fussball oder umgekehrt usw. Leider aber hoert auch er oft ganz auf, statt wenigstens seine allgemeinen Fitness-Uebungen auf Leistungsniveau fortzusetzen. Selbst viele, die dann Trainer in ihrer Sportart werden, geben dennoch die eigene sportliche Betaetigung weitgehend auf (sonst saehe man keine dicken Trainer am Spielfeldrand …).
Die Hoechstleistungssportler, das sind diejenigen, von denen man heute in den Medien immer hoert, wie vom Sprinter Usain Bolt, Tennisstars wie Kurnikowa usw. Von denen hoert man aber auch nach Jahrzehnten noch, etwa von Armin Hary, oder von Zehnkampflegenden usw. Das gilt fuer den Profi- wie den Amateursport.
Genauso wie der Hochleistungssportler trainiert er mit eigenem Fachwissen und unter stetiger fachkundiger Anleitung, meist hat er aber einen ganzen Apparat und einen Startrainer, die sich um ihn kuemmern. Er wechselt auch bewusst von einem Verein, der bereits geeignete Sportstaetten besitzt (vgl. den vorgenannten Hochleistungssportler) zu einem anderen Verein, weil dort noch bessere Moeglichkeiten herrschen. Z.B. bei Amateuren, die ja, anders als "Profis", fuer ihre sportliche Taetigkeit nicht bezahlt werden duerfen, findet sich dann in einem dem Sportverein freundschaftlich verbundenen Unternehmen "zufaellig" eine geeignete Stelle, und sei es nur als Hausmeister … und keiner fragt nach, wann der Typ denn nun an- und wann er abwesend ist usw. Oft wird gewechselt wegen eines besonders beruehmten Trainers oder weil es in dem "Spitzenverein" bereits weitere Spitzensportler dieser Sportart gibt, von denen man lernen kann.
Der Hoechstleistungssportler ordnet in der heutigen Zeit also sein ganzes Leben, aber oft auch seine Gesundheit (!) dem Ziel unter, bestimmte Plazierungen in seiner Sportart in internationalen Wettkaempfen zu erreichen, und wenn moeglich die Olympia- und/oder Weltmeisterschaftsqualifikationen zu schaffen. Dies bedeutet eine ganz eigene Lebensplanung, mittlerweile bis hin zur Dauerueberwachung wegen Doping, mittlerweile sogar nachts, Meldepflicht fuer jeden Ortswechsel, auch fuer den Gang zum Biergarten etc.
Hoechstleistungssportler haben meist auch kongeniale Trainerpersoenlichkeiten an ihrer Seite, d.h. wenn nicht zufaellig genau dieser Trainer es waere, sondern ein weniger passender, dann kaeme evtl. auch keine Olympiamedaille dabei heraus, schon gar nicht mehrere, vgl. Michael Phelps oder Mark Spitz u.v.a.
Die Unterschiede zwischen den Sportler-Arten liegen also in der Intensitaet des Trainings und dies bestimmt, was der/diejenige dafuer aufzugeben bereit ist.
Ein Leistungssportler muss also i.d.R. bereits Einschraenkungen hinnehmen, wenn er zu dauerhaften Leistungen gelangen will.
Das hier vorgestellte Programm eignet sich nun einerseits fuer jedes Alter und jedes Geschlecht, fuer untrainierte wie solche, die bereits Sporterfahrung haben. Aber: wenn es das gesteckte und benannte Ziel, den Alterungsprozess wirksam aufzuhalten, erfuellen soll, dann muss es als Leistungssport und nicht als Freizeitbetaetigung begriffen werden!
Leistungssportliche Ambitionen scheitern jedoch dann oft an mangelnden Trainingsmoeglichkeiten oder –Zeiten.
Dieses Programm soll dies fuer den Grundkraftbereich umgehen!
Darum die ausfuehrliche Ein- und Herleitung der Sportlertypen.
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3.2 Warum funktioniert Muskeltraining ueberhaupt? (Die "Ueberkompensation")
CrisisMaven , Sonntag, 17.05.2015, 23:04 (vor 3480 Tagen) @ CrisisMaven
Jede(r) weiss aus lebenslanger Erfahrung, dass normale Durchschnittsanstrengungen, ueber den Tag verteilt, keine Veraenderungen an der Muskulatur ausloesen. "Alles bleibt, wie es ist". Bzw., leider, der Koerper versucht sich dann mit zunehmendem Alter noch ein bisschen davonzustehlen … Damit das nicht so prosaisch daherkommt, nennt man dieses Artefakt Sarkopenie (Wikipedia):
"Der altersbedingte Muskelschwund kann schon im Alter von 50 Jahren beginnen, aber ab dem 70. Lebensjahr beschleunigt sich der Prozess. Ab einem Alter von etwa 50 Jahren nimmt die Muskelmasse jaehrlich um etwa 1-2 Prozent ab. Der Verlust an Muskelkraft betraegt zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr etwa 1,5 % pro Jahr, danach sogar etwa 3 % pro Jahr. Als Ursachen fuer den zunehmenden Muskelabbau werden die altersbedingte Verringerung der anabolen (muskelaufbauenden) und ein Ueberwiegen kataboler (muskelabbauender) Prozesse sowie Fehlfunktionen zellulaerer Prozesse in den Muskelfasern angenommen."
"Ueberwiegen muskelabbauender Prozesse" …
Wer es also noch nicht wusste: die Armut kommt eben doch von der Powerteh.
Die obige Aussage ist absolut richtig. So richtig wie "wer nicht geuegend isst, verhungert irgendwann".
Das Gegenstueck zum richtig Essen gegen Verhungern ist richtig Trainieren gegen "Sarkopenie"! Wer kommt aber auch auf so was?
Warum funktioniert nun dieses? Weil Muskeln, die ordentlich ueber ihre Normalbelastung hinaus gefordert werden, ueberkompensieren.
Wie sagt ein Buchtitel: "Die Banalitaet der Kraft: schonen wir uns zu Tode?":
"Nehmen wir an, Sie sind faehig, 100 Pfund mittels irgendeines Muskels mehrfach zu heben. Nach der Uebung sind Sie noch in der Lage, maximal 80 Pfund zu bewaeltigen. … Aber: nach einer gewissen Regenerationszeit werden Sie in der Lage sein, 104 Pfund mehrfach zu heben, …"
(Marco Caimi: "Schonen wir uns zu Tode?", p.84)
Dies ist eines der fundamentalsten Trainingsprinzipien, die sog. Ueberkompensation.
Man muss also mit zunehmendem Alter einfach weiter trainieren (und zwar "hart", d.h. eben, von der Willensanstrengung her, als Leistungs- nicht als Freizeitsportler!) Der Menschenaffe im Urwald muss, um in seinem Habitat fortzukommen, ja auch in vorgeruecktem Alter immer noch den einarmigen Klimmzug beherrschen.
Der Gorilla-Silberruecken haelt immer noch 'locker' mit den Jungtieren in seiner Herde mit! Er kommt einfach gar nicht auf die Idee, es anders zu machen, z.B. sich stattdessen einen Rollator anzuschaffen. Wuerde er darueberhinaus noch trainieren, d.h. ab und zu ein paar Klimmzuege mehr machen als noetig, dann wuerde er ebenfalls wesentlich langsamer altern als in freier Wildbahn ueblich. Lebte er im Zoo und haette eine Krankenversicherung, wuerde er ebenfalls alt, aber …
Setze den Affen in einen bequemen Fernsehsessel und spaetestens seine Kinder werden Gerontologen!
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3.2.1 Grundlagen des Muskelwachstums
CrisisMaven , Sonntag, 17.05.2015, 23:36 (vor 3480 Tagen) @ CrisisMaven
bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 19.05.2015, 19:11
Ich erinnere mich noch, als ich mit Leistungssport im Kindesalter anfing, dass sich Trainer, Physiologen, Trainingswissenschaftler und Biologen die Koepfe heissredeten, ob denn nun das Muskel-Dickenwachstum durch Krafttraining daher komme, dass sich die einzelnen Muskelfasern nun verdicken, aber zahlenmaessig gleichblieben, oder ob die Muskelfasern im Wesentlichen gleich dick blieben, ihre Anzahl aber zunaehme. Da wir Kraftsportler uns nicht bei lebendigem Leibe aufschlitzen lassen wollten, um der Wissenschaft einen Dienst zu erweisen (obwohl man uns begehrliche Blicke zuwarf), musste die Beantwortung der Frage immer wieder verschoben werden.
Mittlerweile ist sie geklaert: es gibt auf den einzelnen Muskeln eine Art "Bereitschaftszellen", die bei genuegend hartem Training "aufgeweckt" werden und dann an die Stellen im Muskel wandern, an denen sie gebraucht werden.
Aus Wikipedia "Muskeln - Entwicklung und Wachstum":
"Mit der Reifung zur Muskelfaser wandern die Zellkerne randwaerts und um die Muskelfaser wird die Basalmembran als eigene Umhuellung gebildet, in die auch einige ruhende Myoblasten mit eingeschlossen sind, Satellitenzellen genannt."
"Weil die Zellkerne innerhalb einer reifen Muskelfaser nicht mehr teilungsfaehig sind, werden diese einkernigen Satellitenzellen fuer das spaetere Wachstum von Muskelfasern wichtig, da ueber sie zusaetzliche Zellkerne integriert werden koennen bei staerkerer Laengen- oder Querschnittszunahme. Hierfuer koennen durch Signale verschiedener Wachstumsfaktoren Satellitenzellen zur Zellteilung gebracht werden; eine Tochterzelle verschmilzt dann mit der Muskelfaser, waehrend die andere sich spaeter eventuell nochmal teilt. Zusaetzliche Kerne werden nicht nur gebraucht, wenn sich die Muskelfaser vergroessert, sei es bei normalem Wachstum oder bei einer trainingsbedingten Hypertrophie, sondern auch fuer moegliche Heilungsprozesse innerhalb der Basalmembranhuelle."
Tjaaa … und dann steht da noch: "Wird ein Muskel nicht mehr eingesetzt, kommt es zur Inaktivitaetsatrophie, bei der die Dicke seiner Fasern abnimmt und die Zahl an Satellitenzellen sinkt." (Hervorhebungen CM)
Vgl. auch den Artikel "Muskelhypertrophie".
Es ist allerdings etwas komplizierter (vgl. TU Muenchen, "Uebersicht - Muskelphysiologie":
"Postnatales Muskelwachstum:
• Die Anzahl der Muskelfaserzellen liegt mit der Geburt fest;
• danach findet primaer eine Zunahme der Muskelfaserdurchmesser und -laengen (= Hypertrophie) nicht aber der - Anzahl statt.
• Neue Myonuclei koennen mit den bestehenden Muskelfasern verschmelzen (Kern/Plasma-Relation!); diese stammen aus noch verbliebenen myogenen Zellen (= Satellitenzellen) …"
Die Sache wird aber noch viel besser:
3.2.2 Nicht nur Muskeln wachsen, auch das Gehirn waechst (notgedrungen) mit!
Zu je einer bestimmten Anzahl Muskelfasern gehoert ein sog. Motorneuron, das sie steuert. Nimmt die Zahl der Muskelfasern (deutlich) zu, steigt auch die Anzahl der dafuer bereit zu stellenden Neuronen/Nervenzellen, vgl. "Motorische Einheit", oder diese Vorlesung zu Muskelfasern.
Vgl. auch "Neurowissenschaft: Vom Molekuel zur Kognition", p. 168 f.
Oder "Lehrbuch der Medizinischen Physiologie", p. 57 f.
Vgl. auch "22.6 Grundlagen der Gehirnentwicklung" auf embryology.ch.
Oder "Feldenkrais - Hirntraining - Gehirnentwicklung":
"Bei einem kombinierten Muskel-Hirn-Training verbessert sich z.B. die Gangsicherheit zusaetzlich, weil Gehen nicht so einfach ist und neben Kraft auch Wahrnehmung und Koordination erfordert."
Wir koennen hier nicht die ganze, gerade mal wieder im Fluss befindliche, Hirn- und Muskelphysiologie und –neurologie beleuchten. Wichtig ist, dass Leistungs-Training nicht nur zu verstaerkter Muskelbildung fuehrt, sondern auch die Hirnleistung positiv beeinflusst und den Alternsprozess des Gehirns (das Artefakt eines Alternsprozesses, bitteschoen! Heesters war ja bis zuletzt auch nicht gaga!) anhaelt, ja, komplett stoppt. Da Training zu verbesserter Durchblutung, ebenfalls auch des Hirns, besserer Sauerstoffversorgung usw. fuehrt, duerfte in der Folge auch einleuchten, dass die "altersangepassten" Bewegungseinschraenkungen, die die meisten Menschen fuer "normal" halten, eben (lediglich) die Ursache vieler, auch neurologischer, Einschraenkungen und Ausfaelle sind. Zwangslaeufig ist da nichts. Wenn Heesters jetzt auch noch trainiert haette, tanzte er heute noch Step-Dance …
Natuerlich, was man da an Krankenversicherung spart, geht hinten an Rentenversicherung wieder drauf. Aber: ein Kranker kann schlechter auf eine Kranken- als ein Gesunder auf eine Rentenversicherung verzichten! Rente bis siebzig reicht, den Rest regelt das vorliegende Traininsprogramm …
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3.3 Grundvoraussetzung: trainieren "koennen" - das Training der Trainierbarkeit
CrisisMaven , Sonntag, 17.05.2015, 23:05 (vor 3480 Tagen) @ CrisisMaven
bearbeitet von unbekannt, Montag, 18.05.2015, 00:21
Jetzt kommen wir zu einem ganz wichtigen Gebiet, das meist auch von Trainern und Medizinern nicht gebuehrend beachtet oder gewuerdigt wird:
Wer z.B. ein regelmaessiges Gewichtheber- oder Kraftdreikampftrainings-Programm auf Leistungs- oder Hochleistungssportniveau absolviert, braucht nicht etwa nur Kraft, nein, er braucht vor allem Ausdauer. Denn man "hebt" oder "setzt um" etwa zwanzig bis dreissig Tonnen Gewicht waehrend ca. zwei Stunden Training. Das muss ein Lastesel erstmal nachmachen …
Die meisten Trainings-Programme erfordern daher eine adaequate Ausdauerfaehigkeit, um sie ueberhaupt ausfuehren zu koennen.
Daher hat es der Anfaenger und Untrainierte anfaenglich doppelt schwer, weil eben erst das [link=https://books.google.com/books?id=4jMYcSFLgccC&pg=PA537&lpg=PA537&dq="Training+der+Trainierbarkeit]Training der Trainierbarkeit[/link] parallel mit erfolgen muss. Hierunter verstehen wir die Zunahme der "Gewandtheit", der technischen Kompetenz in der Uebungsausfuehrung und eben, ganz wichtig, die Ausdauerleistung in Konzentration wie auch "Stamina", d.h. Leistungsfaehigkeit des Herz-Kreislauf-Systems.
Es gibt also keinen nur "halbherzig" trainierten Koerper, wenn man richtig, d.h. bis zur Muskelerschoepfung/zum Muskel'versagen' trainiert! Auch alle anderen Koerperfunktionen (Koordination, Ausdauer, das Hirn usw.) muessen 'mitziehen'!
Wer sich noch weiter einlesen will: "Sportmotorische Grundeigenschaften / Faehigkeiten" (PDF, 47 Seiten).
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3.3.1 Rueckentraining/Rueckenschonung/Lasten richtig heben
CrisisMaven , Sonntag, 17.05.2015, 23:40 (vor 3480 Tagen) @ CrisisMaven
bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 19.05.2015, 19:14
In diesem Zusammenhang ist angebracht, einmal auf die Wichtigkeit des Rueckgrates und das Zusammenspiel von Ruecken- und Bauchmuskulatur hinzuweisen:
Beim Heben von Lasten, selbst nur beim Heben des eigenen Rumpfes, ist eine bestimmte Haltung des Rueckens wichtig. der Ruecken muss stets (!!!!!) gerade und angespannt sein.
Macht man das nicht, auch nur fuer einen unachtsamen Moment, kann das schon der Anfang vom Ende, d.h. "Hexenschuss" und spaeter Bandscheibenvorfall sein.
Da aber dabei eine Atempressung und -abhaengig von Gewicht und Dynamik- eine Stauchung des Bauchraumes stattfindet, kann es in unguenstigen Faellen zu einem Eingeweidebruch (Hernie) kommen.
Richtig heben setzt also eine einwandfreie Haltung, Ruecken in etwa so, wie in der Kniebeugenuebung zu sehen, voraus.
Dazu ist erforderlich, dass der gesamte Bewegungsapparat die Bewegungen/Kraefte auch mitmachen kann. Wer z.B. einen kraeftigen Ruecken, aber eine labile Bauchmuskulatur hat, beschwoert den "Bruch" geradezu herauf, wenn er/sie schwer hebt oder ruckartige Bewegungen macht (oder Niesen muss, einen Krampfhusten bekommt, sich verschluckt; ja Verschlucken reicht schon, um sich einen Bruch zuzuziehen!). Umgekehrt, wer kraeftige Arme, aber einen dafuer zu schwachen Ruecken hat, riskiert Ruecken- und Bandscheibenschaeden. Die Kette reisst am schwaechsten Glied. Da "werden Wirbel versteift, statt den Leuten zu zeigen, wie man den Ruecken trainieren kann".
Gute Uebersichten zum richtigen Heben gibt es u.a. hier:
WikiHow: "Richtig kreuzheben"
Wikipedia: "Kreuzheben"
Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft: "Auf die Haltung kommt es an"
Es gibt ueberhaupt keinen Grund, warum jemals jemand, der nicht an einer angeborenen Behinderung oder einem schweren Unfallschaden leidet, jemals Rueckenprobleme haben oder einen "Bruch" erleiden sollte!
Siehe auch "Kampf dem Buero-Buckel".
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3.4 Einteilung der Sportarten nach Beanspruchungsarten
CrisisMaven , Sonntag, 17.05.2015, 23:07 (vor 3480 Tagen) @ CrisisMaven
bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 19.05.2015, 19:16
Es gibt mehrere Moeglichkeiten, Sportarten zu klassifizieren:
a) z.B. nach der Art der Hauptbeanspruchung (hoechste Ausdauer, z.B. Marathonlauf, hoechster Krafteinsatz, z.B. Gewichtheben, Kraftdreikampf, sowie Zwischenformen: Sprint, Huerdenlauf. Rudern ist z.B. eine der extremsten Sportarten, da es fast alle Muskelgruppen sowohl in der Kraft wie der Ausdauer fordert).
b) Einteilung nach den Symmetrien:
Einseitige/asymmetrische Sportarten sind z.B. Fechten, Kugelstossen, Sportschiessen, Speerwerfen, aber meist auch Hochsprung/Weitsprung usw., da die Sportler meist eine bestimmte Koerperseite bevorzugen und bevorzugt ausbilden.
Symmetrische Sportarten sind z.B. Gewichtheben und Kraftdreikampf, Laufsportarten, Rudern, jedenfalls mit zwei Ruderblaettern, Turnen usw.
Im vorliegenden Programm geht es darum, moeglichst eine symmetrische Kraftstruktur auszubilden.
Darum wird z.B. bei der einbeinigen Kniebeuge angeregt, nicht das evtl. staerkere Bein weiter zu belasten (d.h. mit mehr Wiederholungen), als es das schwaechere Bein leisten kann.
Wer eine asymmetrische Sportart betreibt, sollte dennoch durch Ausgleichstraining, etwa wenigstens die im hier in Abschnitten 2.2.1 bis 2.2.10 vorgeschlagenen Uebungen, fuer eine halbwegs ausgeglichene Koerperstruktur sorgen.
Dies beugt nicht nur Unfallgefahren vor, sondern auch Verschleisserscheinungen oder Gefahren, die damit einhergehen, dass man mit der staerkeren Seite "etwas anfaengt", was man dann eigentlich mit der anderen zuende fuehren muesste, dann aber vielleicht nicht kann.
Das hier vorgestellte Trainingsprogramm ist ueberwiegend aerob, aber, wenn die Uebungen sauber bis jeweils zur Erschoepfung der angesprochenen Muskelgruppe durchgefuehrt werden, steigen Herzfrequenz und Atmung deutlich an. Waehlt man dann mehrere Uebungen und fuehrt sie, statt ueber den Tag verteilt, direkt hintereinander aus, z.B. eine Uebung aus der Liegestuetz-Gruppe, gefolgt von Bauchuebung oder Kniebeuge, dann wieder eine aus der Klimmzuggruppe, ggf. dann wieder gefolgt von einer Rumpf- oder Bein-Uebung oder schliesst man ein Training mit z.B. drei abgewechselten Uebungen mit der Kombination aus Arm- und Bauchuebung ab, so kann man seinen Puls beliebig erhoehen und stoesst bereits in anaerobe Bereiche vor.
Wie gesagt, wer nicht gerade einen Langstreckenlauf gewinnen will, hat hier ein vollstaendiges Trainingsprogramm nicht nur fuer die Muskulatur, Sehnen, Baender, Gelenke und Knochen, sondern es ist gleichzeitig auch ein durchaus vollwertiges Herz/Kreislauf-Training mit ansehnlichen Ausdauerkomponenten. Aber: da es komplett in den eigenen vier Waenden und/oder am (Buero-) Arbeitsplatz betrieben werden kann und bei rechter Nutzung vorhandener Pausen keine echte (zusaetzliche) Zeit kostet sowie Wege-, Umkleide- und Waschzeiten entfallen, gibt es fuer Menschen, die ansonsten aus z.B. Zeitgruenden gar nicht trainieren koennten, hierzu m.E. keine realistische Initiative, die auch nur annaehernd das Gleiche leisten koennte.
Und c) kann man die Sportarten nach ihrer Muskelbeanspruchung im engeren Sinne einteilen. Und da sind die Ausdauersportarten fuer die Jungerhaltung auf Dauer eher von Nachteil. Wer extreme Ausdauerleistungen erbringt, baut an seinem Koerper alles ab, was nicht diesem Ziele dient, d.h. er macht sich vorsaetzlich "gebrechlich"! Wer sich reine Ausdauer-Extremsportler ansieht, gewinnt leicht den Eindruck, wenn er nicht wuesste, dass er es mit einem angeblich "Gesunden" zu tun hat, er habe einen mangelernaehrten "Hungerleider" vor sich. Dieselbe Diskussion hatten wir ja auch schon bei Hannawald und dem Skispringen.
Kraftsportler muessen Ausdauerleistungen erbringen (um ueberhaupt trainieren zu koennen), Ausdauersportler aber nur wenig Kraftleistung. Darum eignet sich auch zur wirklich dauerhaften Jungerhaltung nur der Kraftsport, den man dann gerne immer noch mit Ausdauersportarten kombinieren kann, sofern man darauf achtet, den uebermaessigen Abbau von Knochen- und Muskelsubstanz zu vermeiden.
Dass jedenfalls ausser im eigentlich Wettkampf selbst in den Ausdauersportarten das staendige "Auspowern" nicht unbedingt der Weisheit Schluss ist, darauf kommt die Trainingswissenschaft in letzter Zeit auch langsam.
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3.5 Mehr theoretische Ueberlegungen zum Alternsproblem und seiner Ueberwindung
CrisisMaven , Sonntag, 17.05.2015, 23:08 (vor 3480 Tagen) @ CrisisMaven
bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 19.05.2015, 19:20
Das allgemein beschriebene (Fehl-) Verhalten (sitzende Taetigkeit, wenig Bewegung, keine Anstrengung, Fehlernaehrung, Arzneimittelvergiftungen usw.) fuehrt im Wesentlichen dazu, dass unsere Sozialsysteme schon jetzt nicht mehr finanzierbar sind (sie leben ja "auf Pump", nicht von Ruecklagen). Die Haelfte bis sogar 90% der Krankheitskosten eines ganzen Lebens entfallen heutzutage fast ausschliesslich auf die letzten Jahre bis sogar nur Monate des Lebens!
Weder ist dadurch das Leben lebenswerter geworden, nein, selbst, dass die Menschen heute im Allgemeinen aelter wuerden als frueher ist ein Wahnglaube! Irre! Nichts hat sich hinsichtlich der Lebenswerwartung nennenswert getan - nur die Saeuglings- und Kindersterblichkeit ist aufgrund besserer Hygiene, medizinischer Versorgung und besserer Ernaehrung geringer geworden, so dass die Gesamt-Lebenswerwartung der jeweiligen Alterskohorte groesser (laenger) geworden ist. Gleichzeitig ist aber sogar die Lebensqualitaet der letzten Lebensjahre erheblich gesunken.
Man koennte es daher so zusammenfassen:
1) Die (erwachsenen) Menschen leben heute kaum laenger als frueher,
gleichzeitig aber
2) leben sie in ihrer Gesamtheit in ihrer zweiten Lebenshaelfte eher ungesuender und "unwohler" als noch vor wenigen Jahrzehnten.
Es merkt nur niemand, da die Menschen stets ihrer Zeit verhaftet sind und selbst die, die sich mit Geschichte akademisch "auf hohem Niveau" befassen, Kriegs- und Politik-Geschichte betreiben, ein paar wenige noch allgemeine Kulturgeschichte, aber die wenigsten befassen sich damit, wie man frueher konkret lebte und wie hoch die tatsaechliche Lebenserwartung ist oder war. Sonst wuerden ja auch alle wissen, dass die Krankheitskosten nur etwa 10% dessen betragen muessten, was heutzutage mit abnehmendem Erfolg dafuer jaehrlich aufgewendet wird - naemlich sie wuerden sich um die terminal-illness-Problematik nicht nur abstrakt kuemmern, sondern auch konkret, am eigenen Leibe. Am eigenen Leibe sich darum kuemmern bedeutet nicht, die Verantwortung per Patientenverfuegung auf die Kinder abladen und sie dann damit finanziell und emotional sowie administrativ, organisatorisch und rechtlich alleine zu lassen, sondern sich selbstbestimmt und selbstverantwortlich darum zu kuemmern, dass solche Massnahmen aller Wahrscheinlichkeit gar nie notwendig werden!
Sich dagegen diese Lebens-Qualitaet zu erhalten, eroeffnet noch ganz andere Moeglichkeiten.
Davon, dass diese Lebens-Qualitaet auch ganz andere Moeglichkeiten eroeffnet, ganz zu schweigen. Frueher kannte ich noch einige Familien, in denen die Urenkel ehrfuerchtig von ihrem Urgrossvater oder ihren Urgrosseltern sprachen. So etwas hoere ich in den heutigen Generationen kaum noch, wenn ueberhaupt. In den letzten zwei Jahrzehnten ist mir kein einziger Fall erinnerlich.
Bei der angeblich "gestiegenen Lebenserwartung" doch nachgerade erstaunlich, nicht etwa? (Ja, ja, Frauen bekommen heute z.T. spaeter Kinder - aber wenn die Lebenserwartungs-Luege eben wahr waere, dann muesste "der" Urgrossvater auch heute noch vereinzelt als Familienpatriarch anzutreffen sein. Man trifft ihn aber nicht mal mehr in Pflegeheimen!)
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3.6 Fuer wen ist dieses Training geeignet? Fuer die Willigen!
CrisisMaven , Sonntag, 17.05.2015, 23:09 (vor 3480 Tagen) @ CrisisMaven
bearbeitet von unbekannt, Montag, 18.05.2015, 00:26
Jeder Mann und jede Frau koennen von diesem Trainingskonzept profitieren. Wichtig ist, dass hier das Training auf das Wesentliche "verdichtet" wird. Wer von jeder Uebung nur einen Satz bis zur vollstaendigen Muskelerschoepfung durchfuehrt, erzielt schon Ergebnisse ("Ueberkompensation"). Das ist eine zwangslaeufige Folge der Art, wie unser Koerper konstruiert ist.
Dies gilt sogar fuer Querschnittsgelaehmte! Ich weiss, es klingt abstrus, aber Bill Bartman und andere haben es vorgemacht: Bill Bartman, der spaeter Milliardaer wurde, aber aus den Slums stammt, erlitt einen schweren Unfall und war vollstaendig vom Hals ab querschnittsgelaehmt. Der Leitende Oberarzt laechelte weise, als Bartman ihm anvertraute, er gedenke das Krankenhaus auf zwei Beine gehend wieder zu verlassen.
Nach Wochen konnte er eine erste Zehe wieder bewegen. Der Arzt blieb unbeeindruckt und zeigte ihm mit dem Wartenbergrad bis Blut kam, dass "man" so nichts bewirken koenne, denn schliesslich spuere er ja nicht mal an der empfindlichen Innenseite des Oberschenkels etwas.
Nun ja, nach Monaten konnte Bartman schliesslich aufstehen und als er neben dem Bett stand, mitten in der Nacht, drueckte er ganz begeistert den Rufknopf, woraufhin die Nachtschwester angerannt kam (Querschnittsgelaehmte, die Rufknoepfe druecken - da ist Eile angesagt, gelle). Da das Zimmer dunkel war, sah sie nur neben dem Bett einen Geist (das weisse Fluegelhemdchen tat sein Uebriges …). Und dann schrie sie erst das Haus zusammen, dann sank sie in Ohnmacht.
Bartman verliess das "Kranken"haus auf zwei Beinen und steht heute noch auf selbigen.
Was lehrt uns das? Dass die geistige Anstrengung das Training ausmacht. Die Uebung wird im Geiste vollzogen, der Koerper folgt dem, und wenn er dafuer durchtrennte Nervenbahnen neu (zusammen-) wachsen lassen muss!
Nur: es bedarf dazu der Willenskraft, der Motivation. "Fuenf mal zehn" Wiederholungen, also fuenf Saetze zu je zehn direkt hintereinander ausgefuehrten Wiederholungen mag leicht gelingen, aber derselbe Sporttreibende, der stattdessen versucht, fuenfzig Wiederholungen an einem Stueck in einem Satz durchzufuehren, wird meist scheitern. Meist schafft er nicht mal dreissig!
(Dazu gibt es uebrigens wissenschaftlich ermittelte Kurven fuer's Gewichttraining u.a. Sportarten.)
Das entscheidende hier ist die Willenskraft. Die Willenskraft kann verausgabt werden und dann dauert es lange, bis sie wieder zur Verfuegung steht. Die "Ego-Depletion-Forschung" geht davon aus, dass der (Tages-) "Vorrat an Willenskraft" begrenzt sei. Aber: auch er laesst sich durch Training eben steigern! Vgl. z.B. "The science of willpower" (scopeblog.stanford.edu) | "Ego Depletion and the Benefits of Simple Living" | American Psychological Association (apa.org): "What You Need to Know about Willpower" | Wikipedia EN: "Ego depletion"
Daher sind (Leistungs-) Sportler meist auch im Berufsleben erfolgreicher: weil sie gelernt haben, die "Speicher der Willenskraft" schneller wieder aufzufuellen. Was zuerst nur in der Lieblingssportart klappt, "generalisiert" sich irgendwann, d.h. man kann seinen Willen auch auf andere Dinge anwenden, ohne, dass er sich erschoepft hat, nur weil man davor bereits eine auf etwas anderes gerichtete Willensanstrengung unternehmen musste. Im Guten wie im Schlechten muten solche Menschen manchmal etwas stur an. Sturheit ist aber Willenskraft gepaart mit Uneinsichtigkeit. Wer sich von besseren Argumenten ueberzeugen laesst, wird seine Willenskraft nicht an unsinnige Vorhaben und blosse Rechthabereien verschwenden. Umso mehr erreicht er daher auch dort, wo die Willenskraft mit Gewinn eingesetzt wird - fuer sich und andere.
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Atomkraft | in English
3.6.1.1 Auswirkungen des Trainings auf Psyche und Geist
CrisisMaven , Sonntag, 17.05.2015, 23:10 (vor 3480 Tagen) @ CrisisMaven
bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 19.05.2015, 19:36
Ein hartes Training (und auch wenn diese Methode netto keine Zeit kosten muss, ist sie denoch, oder gerade darum, "hart", was ihre Anforderungen an die Willenskraft betrifft) fuehrt nicht nur zur mehrfach erwaehnten Ueberkompensation, d.h. zu messbaren physiologischen und anatomischen Ergebnissen.
Man wird auch andere Auswirkungen bemerken und sollte diesen nachgehen und nachgeben.
3.6.1.1.1 Schlafbeduerfnis
Dazu gehoert fallweise ein gesteigertes Schlafbeduerfnis. Gerade der Anfaenger wird, je nach Trainingsintensitaet (!) mindestens eine Stunde laenger schlafen (wollen) als vorher (fuer ihn/sie individuell) ueblich. Da die Muskeln im Schlaf wachsen und das Gehirn und Muskelgedaechtnis die Uebungen auch im Schlaf nachvollziehen und generalisieren, sollte man diesem Beduerfnis unbedingt nachgeben.
Ohnehin schlafen Menschen, die sich physisch "ausarbeiten" besser und gesuender und sind danach erholter.
Auf irgendwelche chemischen Einschlfhilfen ebenso wie auch Wachmacher (massvoller Kaffeegenuss ausgenommen) sollte man ohnehin, auch ohne Training, besser verzichten.
3.6.1.1.2 Ernaehrung
Normalerweise meldet der Koerper sein Beduerfnis nach bestimmten Nahrungsmitteln bedarfsgerecht an. Leider ist bei unserer heutigen Industrienahrung, "Eistee" und Limoaden sowie mit Geschmacksstoffen und haptischen Zusatz-Ingredienzen, dieses Gefuehl bei vielen verlorengegangen bzw. es wird durch geschickte Taeuschung durch Industrienahrung in die Irre geleitet.
Jedenfalls besteht ein Knochen aus Eiweiss und Kalzium. Beides ist z.B. in Milch und Milchprodukten (Kaese, Quark, Joghurt, Kefir etc.) enthalten und zwar in einer Zusammensetzung, die zwar bei Kuhmilch (fuer den Menschen) nicht ganz so ideal ist wie bei der menschlichen Muttermilch, aber ich habe im Kraftsport bisher meinen Eiweissbedarf ueberwiegend wohl zumeist mit Milcheiweiss bestritten, ohne gross drueber nachzudenken und meine, damit gut gefahren zu sein.
Vgl. Connie Weaver, Ph.D. Director, National Institutes of Health Botanical Center for Age-Related Diseases, Purdue University: "… she rarely takes a calcium supplement. 'I don’t have to,' says Connie Weaver. 'I drink plenty of milk.'" ("Sie ist 54 Jahre alt, nimmt aber selten Kalzium-Nahrungsergaenzungsmittel zu sich. 'Nicht noetig', sagt sie, 'ich trinke viel Milch'.")
Wichtig ist, siehe den Sonderabschnitt zur Osteoporose, zu beherzigen, dass ein Knochen, wie ueberhaupt jedes Gewebe, selbst im Ruhezustand, ohne koerperliche Anforderungen oder gar Leistungstraining, einen Mindeststoffwechsel hat.
D.h. unser Koerper benoetigt in jedem Fall staendig Eiweiss/Aminosaeuren, Kalzium, Eisen und Spurenelemente, um das auszugleichen, was er turnusgemaess abbaut, um es wieder aufzubauen. Auch wenn der Koerper ohnehin nur noch abbaut, weil er nicht mehr gefordert wird, baut er noch schneller ab, wenn er fuer das, was er freiwillig wieder "einbauen" moechte, nicht das noetige Stoffangebot bekommt!
Wer diese Mindestmengen schon nicht zufuehrt, auch wenn er aufgrund Fett- und Kohlehydratkonsums ein staendiges (Ueber-) Saettigungsgefuehl haben mag, muss sich auch nicht wundern, wenn "er" abbaut. "Er" ist halt nunmal "er" (oder "sie"); und fuer sich selbst verantwortlich hinsichtlich der Instandhaltung. Oft wird aber fuer das Auto mehr Instandhaltungs-Zeit und -Geld aufgewendet als fuer den eigenen Koerper.
Wichtig: Kalorien aus Fett sind gesuender als die aus Zucker!
Ich gehe hier nicht allzu tief auf Ernaehrungsfragen ein, daraus wuerde sonst leicht ein zweiter Beitrag; jedenfalls sollte jede(r), der/die sich langfristig koerperlich gesund erhalten will, ueber die wichtigsten Nahrungsbestandteile unterrichten (Eiweiss, Fette und Kohlehydrate) und mit Begriffen wie Vitamine, Mineralien, Spurenelemente, Phytofaktoren etwas anfangen koennen. Zu Ernaehrungsfragen gab es im Forum schon verschiedentliche Threads, z.B. zur Frage ketogener Ernaehrung u.a.m.
3.6.1.1.2.1 Laktoseintoleranz
Bei vielen/den meisten Erwachsenen verliert sich mit der Zeit die Faehigkeit, Milchzucker abzubauen (das Enzym Laktase, das man im Drogeriemarkt darum rezeptfrei als "Pillen" kaufen kann, wird nicht mehr hergestellt). (Vgl. Prof. Robert P. Heaney: "What is Lactose Intolerance?")
Trinkt man dann dennoch (viel) Milch, bekommt man (z.T. schmerzhafte) Blaehungen und/oder Durchfall.
Bei Schwarz-Afrikanern soll die Laktoseintoleranz sogar "angeboren" sein.
Beides halte ich aber wieder fuer Artefakte, denn: selbst in Afrika wird gestillt (wenn Nestlé nicht grade mal fuer seine Produkte zu sehr wirbt …). D.h. im Baby- und Kleinkindalter muessten die Afrikaner-Kinder ja haufenweise an Laktoseintoleranz regelrecht eingehen, tun sie aber erkennbar nicht.
Jedenfalls verliert sich beim Menschen im Erwachsenenalter deshalb die Laktose-Abbaufaehigkeit, weil der Erwachsene bis auf das Zeitalter der Viehwirtschaft und insbesondere der Sesshaftigkeit Millionen Jahre lang nicht gewohnt war, weiterhin Milch zu trinken (von gewissen sexuellen Spielarten abgesehen, jedenfalls).
Aber nach meiner Erfahrung und entsprechenden wissenschaftlichen Beobachtungen tritt diese erworbene Laktose-Intoleranz nicht ein, wenn man ohne Unterbrechung nach dem Abstillen weiterhin Milch trinkt. Aus eigener Erfahrung und Beobachtung aber springt die Laktase-Produktion sogar noch im vorgerueckten Lebensalter wieder an, wenn man den Milchkonsum wieder vorsichtig "einschleicht".
Ich schreibe das deshalb, weil Milchkonsum einfach die bequemste, jederzeit, auch auf Reisen/in Hotels, zugaenglich Art ist, die richtige Dosis und Zusammensetzung an Eiweissen, essentiellen Aminosaeuren und Kalzium zu sich zu nehmen.
Ansonsten sind die meisten Milch-Produkte, insbesondere Hartkaese, aber unkritisch und koennen auch von Menschen mit Laktoseintoleranz problemlos vertragen werden. Hartkaese hat im Uebrigen einen weit hoeheren Eiweissanteil als Fleisch, das einen wesentlich hoeheren Wasseranteil hat.
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3.6.2 Koerperlicher Verfall ist keine ALTERS-bedingte Erscheinung
CrisisMaven , Sonntag, 17.05.2015, 23:12 (vor 3480 Tagen) @ CrisisMaven
bearbeitet von unbekannt, Montag, 18.05.2015, 21:55
Nochmal zur Einstimmung der neunzigjaehrige Kampfsport-Trainer:
"'Ich arbeite bis ich 120 bin', sagt er am Rande des Trainings …"
Oder: "Werden Sportwissenschaftler am aeltesten?" (dort weitere Links)
Ein ganz einfacher Test darauf, wie "alt" jemand im physiologischen Sinne ist, ist der "hand grip test".
Mittlerweile kommt die Erkenntnis auch im "Mainstream" an:
"Schlaffer Haendedruck kann Infarktrisiko signalisieren … schwacher Haendedruck ein Zeichen fuer ein erhoehtes Risiko eines fruehen Todes … Daten zu fast 140.000 Patienten im Alter zwischen 35 und 70 Jahren in 17 Laendern untersucht … wurden die Patienten unter anderem gebeten, ein Geraet zu umgreifen, das die Festigkeit des Haendedrucks misst – ein so genanntes Dynamometer … Mit jeden fuenf Kilogramm, die die Greifkraft geringer ausfiel, stieg das Sterberisiko im Untersuchungszeitraum um 16 Prozent. Das Risiko eines Herzinfarkts stieg um sieben Prozent, das eines Schlaganfalls um neun Prozent. Der Haendedruck ist der Studie zufolge ein verlaesslicheres Mittel, einen drohenden fruehen Tod zu erkennen, als das Messen des Blutdrucks …" (Welt.de)
Das Magazin OZY sagt: mit 100 Jahren noch schmerzfrei …
Tja, und ein bisschen stressfrei sollte man leben: "Traumata beschleunigen die Alterung der Zellen" – hierzu muss man aber sagen, dass es "coping strategies" gibt, d.h. auch mit Traumata kann man so umgehen, dass sie, langfristig, nicht schaden. Dazu muss man nicht Soziopath sein …
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3.6.2.1 Das Osteoporose-Raetsel – ein Artefakt der medizinischen "Wissenschaft"
CrisisMaven , Sonntag, 17.05.2015, 23:13 (vor 3480 Tagen) @ CrisisMaven
bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 19.05.2015, 19:47
Wie schon oefter auch anderwaerts geschrieben, ist man als Kraftsportler gewohnt, ueber Osteoporose und "Glasknochen" anders (nach-) zudenken als die Gerontologie, die statt Versuche durchzufuehren, einfach die heutigen zivilsatorischen Verfallserscheinungen fuer bare Muenze nimmt.
Wenn auch noch Siebzigjaehrige je nach Gewichtsklasse noch das Mehrfache ihres Koerpergewichtes "heben", "stemmen" oder "druecken" koennen, eine Belastung, unter der fragile Knochen bersten muessten, dann draengt sich einem geradezu die Frage auf, wie der "Rest der Wissenschaft" eigentlich dazu kommt, den einfachsten Zusammenhang nicht zu sehen:
Knochen werden, wie alle anderen koerperlichen Erscheinungen, als da waeren, Muskeln, Sehnen, Baender, das Gehirn, Lunge und Herz, um einige der wichtigsten zu nennen, dann schwaecher, wenn sie nicht belastet werden.
Astronauten haben schon allein nach laengeren Aufenthalten in Schwerelosigkeit einen Knochendichte-Verlust, wie er sonst nur in hoeherem Alter auftritt:
"Astronauten haben im schwerelosen Zustand einen Muskel- und Knochenabbau (Osteoporose), der etwa 10 x so hoch ist, wie bei einem Osteoporose-Kranken auf der Erde."
"Astronauten sich nach der Rueckkehr von langen Weltraummissionen nur muehsam auf den Beinen halten":
"Eine vierjaehrige Studie zu den langfristigen Auswirkungen der Schwerelosigkeit zeigte jetzt, dass sich bei Langzeit-Besatzungsmitgliedern der Internationalen Raumstation (ISS) die Hueftknochen um immerhin durchschnittlich 11 Prozent abbauten. … Auch bei Menschen, die die Erde nie verlassen, ist Knochenschwund keine Seltenheit. Aerzte behandeln Millionen von Frauen und Maennern wegen Osteoporose …"
"Merklicher Knochenschwund bei Astronauten"
"Die … entdeckte Abnahme der Knochenstaerke lag zwischen 0,6 und fuenf Prozent pro Monat Dienst auf der ISS."
Mit andern Worten: die Zusammenhaenge sind spaetestens sei Beginn der raumfahrtmedizinischen Untersuchung in den sechziger Jahren bekannt. Und … andererseits weiss man ebenfalls seit Jahrzehnten, dass es Menschen gibt, die auch in vorgeruecktem Alter eine genau umgekehrte Entwicklung nehmen: Kraftsportler.
Kraftdreikaempfer (Powerlifter) werden, ebenso wie Gewichtheber, nach Gewichts- wie nach Altersklassen eingeteilt. Dabei sind die "Masters III" die ueber 60- bis 69-jaehrigen, Masters IV die 70-jaehrigen und aelter.
Man schaue sich nur die europaeischen Resultate an:
EUROPEAN MASTERS 3 MEN'S EQUIPPED RECORDS bzw.
In der leichtesten Gewichtsklasse bis 59 kg, Gombar Milan, geboren 1948, hebt in der Kniebeuge bei eigenen 58,88 kg Koerpergewicht (!) am 05.07.2011 sage und schreibe 202,5 kg! Damals war er also 63 Jahre alt …
EUROPEAN MASTERS 3 WOMEN'S EQUIPPED RECORDS
Bei den Frauen hebt Fomina Tatyana, geb. 1946, am 27.09.2011 bei einem eigenen Koerpergewicht von 61,66 kg 150 kg in der Kniebeuge, oder das Zweieinhalbfache ihres Koerpergewichts mit 65 Jahren!
Siehe auch: Weight bearing exercise and prevention & treatment of Osteoporosis von Dr. Josephine Wing-yuk Ip (powerlifting-ipf.com, PDF, 53 Seiten)
Hier die gesamte Internationale Rekorduebersicht im Powerlifting/Kraftdreikampf.
Nachdem wir uns nun schon etwas gegen das Vorurteil, es gebe so etwas wie "angeborene Neigung zur Osteoporose im hoeheren Lebensalter" abgehaertet haben, schreiten wir nun zur Enthuellung des Osteoporose-Raetsels (der mittlerweile emeritierte Osteoporose-Spezialist Prof. Dr. Robert P. Heaney, hielt vor ueber 30 Jahren auf einer Osteoporose-konferenz in Jerusalem einen Vortrag mit dem Titel: "The Paradox of Irreversibility of Age-Related Bone Loss", wie er sich hier 2014 rueckerinnert: "The Paradox of Osteoporosis Irreversibility":
"By 'irreversibility' I meant that once the bone was lost there was not much that could be done to restore it. … neither estrogen, nor calcium, nor the combination of the two, will restore the lost bone after it is gone." ("Mit der Unumkehrbarkeit wollte ich ausruecken, dass einmal abgebaute Knochensubstanz nicht wieder aufgebaut werden kann … Weder Oestrogen, noch Kalzium, allein oder in Kombination, konnten einmal verlorengegangene Knochensubstanz wiederherstellen helfen.")
"Bone is not just calcium. It is made up, first of all, of a protein matrix within which the calcium salts are embedded. … In order to profit fully from a high calcium intake, a patient who has lost bone needs to consume enough protein to allow the body to rebuild the lost structure. … What we, and probably most clinical nutritionists, had failed to recognize, was that the adult RDA for protein is just barely enough to prevent muscle loss, and is not enough to support tissue building or rebuilding. … However, I suspect that the pharmaceutical industry will not back out of the field as readily as it got into it. To be fair, resistance from big Pharma should not be surprising. After all, they’ve invested billions of dollars in helping us solve a critical health problem for an aging population."
(Sinngemaess: "Knochen besteht nicht nur aus Kalzium. Zuvoerderst bestehen Knochen aus einer Protein-Matrix, in der die Kalzium-Salze eingelagert sind. ... Um seine Kalzium-Zufuhr optimal auszunuetzen, muss ein Patient mit Knochenverlust genuegend Eiweiss zu sich nehmen, damit der Koerper die abgebauten Strukturen erneut aufbauen kann. ... Was wir, wie die meisten klinischen Ernaehrungsforscher, uebersehen hatten, war, dass die Verzehrsempfehlungen fuer Erwachsene bezueglich der Eiweissaufnahme gerade mal ausreichen, um Muskelschwund aufzuhalten, aber zu gering sind, um Gewebe (wieder) aufzubauen. ... Allerdings befuerchte ich, dass die Pharmaindustrie hier das Feld nur widerwillig raeumen wird, denn sie hat Milliarden Dollar in eine Loesung investiert, mit der ein dringendes Gesundheitsproblem der alternden Bevoelkerung geloest werden sollte." – Hervorhebung CM)
Vgl. auch "The ever-expanding conundrum of primary osteoporosis: aetiopathogenesis, diagnosis, and treatment", oder
Mit andern Worten: "... ein dringendes Gesundheitsproblem der alternden Bevoelkerung ..." wird dadurch geschaffen, dass man die Verzehrsempfehlungen zu niedrig ansetzt, und dann wird es mit Medikamenten bekaempft.
Zusammenfassend: Wer sich genuegend eiweiss- und kalziumreich ernaehrt und dabei genuegend trinkt (= keine Nierensteine ...), der/die hat schon im Normalfall im Alter, auch nicht nach der weiblichen Menopause, mit dem "ueblichen" Osteoporose-Problem zu kaempfen. Jedoch fuehren, wie bei den Astronauten, verringerte Beanspruchung im Alter dennoch zu Muskel- und dadurch induziert zu Knochenschwund, weil der Koerper eben "rationell" arbeitet und keine Strukturen aufrechterhaelt, die normal "nicht gebraucht werden". Das raecht sich dann, je weiter man dem Verfall des eigenen Koerpers tatenlos zusieht.
Trainiert man dagegen ausreichend konsequent, z.B. mit dem obigen Mindest-Programm, treten all diese Alterserscheinungen wenn ueberhaupt, dann erst jenseits der 100 Jahre auf.
Dagegen sieht dann selbst Giorgio Armani mit 72 alt und gebrechlich aus.
Und auch dem Herrn Dr. Froboese von der Sporthochschule in Koeln (geb. 1957) traue ich mit seinen derzeit erst 58 Jahren nicht zu, dass er praktiziert, was er predigt. Oder es wirkt nicht so richtig ...
Auch dieser Muskel-Trainings-Hype (Welt.de) mit Maschinen und Weltmeister-Unterstuetzung ist voellig ueberfluessig.
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3.1.2 Bedeutung des Leistungssports fuer die Gesunderhaltung
CrisisMaven , Sonntag, 17.05.2015, 23:15 (vor 3480 Tagen) @ CrisisMaven
bearbeitet von unbekannt, Montag, 18.05.2015, 00:29
Typischerweise schaffen Menschen vorgerueckten Alters gar keinen einzigen Klimmzug oder keinen Liegestuetz, viele nicht mal eine technisch saubere Kniebeuge.
Dass mit dieser mangelnden Koerperbeherrschung Verletzungen, Verschleiss und Unfallgefahren sowie die genannten Alterskrankheiten zwangslaeufig herbeigefuehrt werden, sollte eigentlich jedem einleuchten.
Nun reicht aber der reine Freizeitsport nicht, um das Altern oder den Verschleiss zu verhindern. Im Gegenteil, bei falscher Ausfuehrung drohen seinerseits Gefahren, z.B. fuer das Herz, Baender, Sehnen und Gelenke.
Aber, so, wie ein Auto auch nicht gerade so motorisiert wird, dass es muehsam die Geisslinger Steige erklimmt, sondern mit Reserven ausgestattet wird, sowohl was Bremsen wie Motorleistung betrifft, so muss auch der menschliche Koerper deutlich mehr leisten koennen, als ihm im Alltag abgefordert wird, wenn er unfallfrei und gesund erhalten werden soll.
Als Daumenregel kann gelten, dass man mindestens dreihundert Prozent der im Tagesablauf geforderten Maximalleistung sicher erbringen koennen sollte!
Wenn also jemand ein Kind mit bis zu zwanzig Kilo Gewicht noch hochhebt, dann sollte er/sie eigentlich besser 60kg sicher heben koennen. Verletzungen drohen ja immer, wenn auch nur kurzzeitig die Maximalfaehigkeiten ueberschritten werden. Man traegt also das Kind im Arm, faehrt aber Bus und der Bus faehrt durch ein Schlagloch. Durch den kurzzeitigen Impuls ist das Kind nun doppelt oder dreimal so "schwer" - und zack ist die Bandscheibe eben "draussen".
Das Umknicken am Bordsteinrand mit anschliessender behandlungsbeduerftiger Baenderzerrung, das schief Aufkommen nach Ueberwinden eines kleinen Maeuerleins, all diese Alltagsgefahren werden ueberhaupt erst unfalltraechtig, weil die meisten Menschen -scheinbar "unbeschwert"- mit zu wenig Reserven durch's Leben gehen!
Keiner macht beim Einparken oder vor einer Ampel staendig eine Vollbremsung; vielmehr teilt man sich den Bremsweg vernuenftig ein. Aber wehe, das Auto oder der Lastkraftwagen oder Omnibus beherrschte gar keine Vollbremsung! Vermeidbare Unfaelle waeren an der Tagesordnung, so wie bei der Durchschnittsbevoelkerung im normalen Lebensvollzug z.B. Haushaltsunfaelle und Treppenstuerze bei Aelteren eben als scheinbar unausweichliches Schicksal hingenommen werden. Gaebe es aber, wie beim Kraftfahrtbundesamt eine Strassenverkehrszulassung fuer KFZ, bei einem Menschengesundheitsamt eine Strassenverkehrszulassung fuer Fussgaenger, gaebe es keine verstauchten Knoechel und schon gar keine komplizierten Oberschenkelhalsbrueche bei den Rentnerinnen und Rentnern.
Nur muss man seinen Koerper gar nicht extra in eine Werkstatt, sprich Fitness-Studio bringen, um ihn rundum gesund zu erhalten.
Von ein paar angeborenen Missbildungen und Stoffwechselkrankheiten abgesehen, koennten schaetzungsweise die uebrigen 97% der Gesamtbevoelkerung ohne altersbedingte Ausfallerscheinungen durch's Leben gehen. Eine Gerontologie gaebe es vermutlich gar nicht. Gibt's ja fuer Autos auch nicht. Kein Mensch behauptet doch, die ADAC Pannenstatistik listete Vorkommnisse, die unvermeidbar waeren?!
Das schoene gegenueber dem Auto ist nur: der Koerper als lebendes System erhaelt sich selbst. Aber eben nur, wenn er gefordert wird. Regelmaessig.
Denn: der Koerper, eben als lebendes System, passt sich an. Grenzenlos. Bist Du Marathon-Laeufer - weg mit ueberfluessigem Gewicht, sprich Muskeln, Fett und Knochen.
Bist Du "Couch-Potato" - weg mit den ueberfluessigen Muskeln, Sehnen, Knochen; Fett einlagern fuer schlechte Zeiten, solange Kohlehydrate im Uebermass angeboten werden, aber bloss ja keine "unnoetigen" Zellstrukturen anlegen!
Woher soll denn der Koerper wissen, dass am naechsten Tag aufgrund von Benesch-Dekreten eine Wanderung ueber tausend Kilometer anstehen koennte?
(Im Uebrigen ist es fast aussichtslos, sich "das Fett" wegtrainieren zu wollen, wenn man sich gleichzeitig ungesund/unvernuenftig ernaehrt: "… you cannot outrun a bad diet": "The ‘health halo’ legitimisation of nutritionally deficient products must end …" – "Der Heiligenschein fuer schlechte Nahrung muss endlich aufhoeren". – "Dick sein ist wie eine Behinderung" (Welt.de))
Denn … der GO kommt ja schon noch irgendwann …
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3.1.3 Die Frage der richtigen sportlichen Anleitung - Arten von Trainern
CrisisMaven , Sonntag, 17.05.2015, 23:16 (vor 3480 Tagen) @ CrisisMaven
bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 19.05.2015, 19:53
Zunehmend ist es bei Leuten mit genuegendem Einkommen ueblich, sich einen "personal coach", einen persoenlichen Trainer zu leisten. Ich will das nicht schlecht reden, auch habe ich selbst von Trainern (in Vereinen) sehr profitiert. Diese waren aber alle "Meister ihres Fachs", d.h. in der jeweiligen Sportart sehr erfahren. So sind ja auch die allermeisten erfolgreichen Fussballtrainer im Profi-Fussball selbst frueher Profi-Fussballer gewesen.
Nicht jeder aber, der in einer bestimmten Sportart herausragendes geleistet hat, muss deshalb aber auch ein guter "Allwetter"-Trainer sein.
Es gibt Trainer, die haben erhebliche Luecken im Grundlagenwissen … und sind dennoch hervorragende Trainer, wenn man die Ergebnisse der von ihnen stammenden Athleten betrachtet.
Aber um einen Freizeit- oder Nichtsportler zum Leistungssportler zu machen, braucht es eigentlich erstmal wenig. Aber dieses wenige braucht es.
Wenn ich mir dann aber die Trainingsergebnisse derer anschaue, die sich einen persoenlichen Trainer leisten oder auf Kosten der Krankenkasse oder auf eigene Kosten z.B. im Fitness-Studio einen Kurs genehmigen, beschleichen mich dann doch arge Zweifel, ob hier nicht statt harter Trainingslehre einfach Binsenweisheiten weitergegeben (und vorgelebt) werden.
Jedenfalls kann ich bei Menschen mit jahrelangem Seniorensport i.d.R. keine wesentliche Verlangsamung des Alterns feststellen (natuerlich sind die Gesundheitswerte besser, aber wir reden hier von Instandhaltung des KFZ, nicht lediglich der woechentlichen Autowaesche und pfleglicher Behandlung!). Dasselbe mickrige Ergebnis sehe ich auch bei Absolventen oder Dauergaesten von sonstigen Freizeitsport-Angeboten. Irgendwie muss das wie "wasch' mir den Pelz, aber mach' mich nicht nass" sein.
Es gibt also spezialisierte Trainer und solche mit gediegenem Halbwissen und dann die wirklichen, wissenschaftlich gefestigten Allround-Trainer. Letzteres ist jemand, dem kann man einen Speerwerfer oder einen Einbeinigen oder einen halbseitig Gelaehmten oder ein uebergewichtiges Kind oder einen Marathonlaeufer vorstellen.
Aufgrund seiner wissenschaftlichen Durchdringung der Materie (des koerperlichen [und fallweise geistigen] Leistungerbringungsprozesses!) wird er mit jedem etwas anfangen koennen und … wenn er die spezifische Sportart nicht kennte, wuesste er exakt die richtigen Fragen zu stellen.
Solche Menschen sind aber eher selten. Sie sind auch im Vereinssport nicht noetig, denn dort reichen ja die sportartspezifischen Kenntnisse voellig zu, um auch Hochleistungssportler zu generieren. Erst beim Hoechstleistungs-Sport mit seinem Feld, das oft nur hundertstel Sekunden auseinander liegt, sind absolute Asse als Trainer gefragt. Dort sind aber meist auch die beteiligten Sportler selbst schon Koryphaeen.
Im Freizeitsport tummeln sich daher meist eben Freizeit-Trainer, und im Leistungssport solche, die genuegend Erfahrung haben, um das fachlich korrekt anleiten zu koennen. Aber diese alle sitzen i.d.R. dem Mem auf, der Alternsprozess sei eben etwas "Natuerliches". So verhalten sie sich dann sowohl sich selbst wie ihren Schuelerinnen und Schuelern gegenueber. Jeder geht eben mit dem guten Beispiel voran, das er selbst zu verkoerpern vermag.
Das hier vorgestellte Programm erreicht, richtig und konsequent und dauerhaft und auf Leistungssteigerung angelegt mit innerer Ueberzeugung angewendet, daher Dinge, die dem Freizeitsportler versagt bleiben muessen und die der durchschnittliche Leistungssportler, eigentlich gegen besseres eigenes Erfahrungswissen, mit fortschreitendem Alter meist ignoriert.
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3.1.4 Das "Geheimnis" des gesunderhaltenden lebenslangen Trainings
CrisisMaven , Sonntag, 17.05.2015, 23:17 (vor 3480 Tagen) @ CrisisMaven
bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 19.05.2015, 19:56
Das "Geheimnis" ist recht einfach:
a) Da der Koerper dazu neigt, "ueberfluessiges" abzubauen ("survival of the fittest" - des Bestangepassten, das ist z.B. der, der in Zeiten der Nahrungsknappheit so wenig wie moeglich Futter verbraucht, d.h. Gewicht, d.h. Knochen und Muskeln ab- und wann immer es geht, Fett aufbaut!), da der Koerper also unzeitgemaess funktioniert (Zivilisation mit geregelten Arbeitszeiten, genuegend Nahrung und Schlaf und Wasser usw. ist er erst seit Bruchteilen eines Promille der Existenz des Genus Menschen gewohnt!), muss man dem Koerper die Signale, die Reize bewusst und technisch gekonnt zufuehren, die ihm signalisieren, dass er aber weiterhin "von Ast zu Ast" hangeln (koennen) muesse, um zu ueberleben.
b) Dies gelingt nur, indem die Reizschwelle so hoch angesetzt wird, dass es zu einem Wachstums- und nicht nur zu einem Erhaltungsreiz der Muskulatur kommt. Warum? Weil der Koerper "geschickt" genug ist, den Muskelumfang mit steigenden Lebensjahrzehnten schleichend abzubauen und daher ein blosser Erhaltungsreiz auf einem schleichend immer niedrigeren Niveau ansetzt. Denn den "altersbedingten" Muskelabbau gibt es schon - das ist das, was der Koerper unternimmt, wenn man eben mit ihm nichts (mehr) unternimmt! Das ist ein genetisches Programm. Aber so, wie es ein genetisches Programm gibt, nach Essen zu verlangen, wenn man Nahrung braucht, aber dann damit aufzuhoeren, wenn man (fuer's erste) genug zu sich genommen hat, so gibt es eben auch ein genetisches Programm, das sofort reagiert, wenn man ihm signalisiert, dass die koerperlichen Anforderung steigen statt zu fallen!
Dieses fuehrt dann u.a. zur im folgenden beschriebenen Ueberkompensation, dem Muskelwachstum jeweils (etwas) ueber das angeforderte Niveau hinaus.
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4 Literaturempfehlungen zum Bodyweight-Training
CrisisMaven , Sonntag, 17.05.2015, 22:51 (vor 3480 Tagen) @ CrisisMaven
bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 19.05.2015, 19:57
Die folgenden Literaturempfehlungen werden von Zeit zu Zeit noch ergaenzt, falls und wenn ich weitere ergaenzende Uebungen zu den zehn Kernuebungen hier einstelle.
Insbes. fuer Anfaenger und Menschen mit Bewegungseinschraenkungen sei nochmals auf die im "Disclaimer" genannten "Grundlegende Regeln fuer Dehnungs- und Kraeftigungsgymnastik im Freizeitsportbereich" hingewiesen!
Nochmal sei betont, dass m.E. die hier genannten Uebungen, wenn sie konsequent und regelmaessig (z.B. jede Uebung mindestens drei mal in der Woche, jedesmal in mindestens einem Satz bis zur Muskelerschoepfung) durchgefuehrt werden, bereits ausreichen, jedenfalls diejenigen, die sie konsequent praktizieren, deutlich ueber 90%, wahrscheinlich gar 99% der ueber 30 oder 40 Jahre alten Bevoelkerung zu stellen.
Dennoch kann man sich weitere Anregungen holen und manche(n) mag ja auch der weiterfuehrende Ehrgeiz packen.
Erstmal ein paar Weblinks:
greatist.com: "50 Bodyweight Exercises You Can Do Anywhere"
mensfitness.com: "15 Best Bodyweight Exercises for Men"
muscleandfitness.com: "5 Best Bodyweight Training Exercises"
lifehacker.com: "Are Bodyweight Exercises Effective?": "Pick a program and stick to it."
Ganz nett auch globalbodyweighttraining.com
scribd.com : "Best Bodyweight Exercises and Tips" [Matt Furey and Ross Enamait]
"Eigentlich sollte er nur sieben Jahre einsitzen, er machte 40 draus: Charles Bronson gilt als der brutalste Haeftling Grossbritanniens …"
(Spiegel.de) Charles Bronson (zufaellige Namensgleichheit mit dem Filmschauspieler) hat sich 40 Jahre lang in kleinsten Gefaengniszellen fit gehalten; egal, was man von seinem Lebenswandel haelt, er hat Geschichte in der Bodyweight-Bewegung geschrieben:
Sein Standardwerk, leider wohl nur in English verfuegbar:
"Solitary Fitness"
oder auch
"Loonyology"
Mark Lauren: "You Are Your Own Gym: The Bible of Bodyweight Exercises"
oder in Deutsch:
Mark Lauren: "Fit ohne Geraete: Trainieren mit dem eigenen Koerpergewicht"
als DVD: "Mark Lauren - Fit ohne Geraete - Trainieren mit dem eigenen Koerpergewicht" [3 DVDs] "
Die beiden oben genannten sind die absoluten "Klassiker" auf dem Gebiet.
Dazu ist noch zu nennen der im Abschnitt "2.2.4 Vierte Uebung: Liegestuetz an/zwischen Stuehlen" genannte Brooks Kubik, der zusaetzlich aber ebenso Training mit Gewichten betreibt.
Fuer heute abschliessend:
Christopher Bloss: "Die besten Leibesuebungen aller Zeiten"
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5 FAQ – Antworten zu Fragen zum o.g. Trainingsprogramm
CrisisMaven , Donnerstag, 21.05.2015, 18:17 (vor 3476 Tagen) @ CrisisMaven
Ab und zu erreichen mich Anfragen zu Einzelaspekten oder auch Zweifelsfragen zum hier vorgestellten Trainingsprogramm. Diese werde ich fallweise in Unterkapiteln dieses Abschnitts 5 versuchen zu beantworten.
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5.1 FAQ 01 – nochmal zum Charakter des Trainingsprogramms an sich; Begriff "Muskelerschoepfung"
CrisisMaven , Donnerstag, 21.05.2015, 18:18 (vor 3476 Tagen) @ CrisisMaven
bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 21.05.2015, 18:21
Die Hauptfrage und zugleich das m.E. Hauptmissverstaendnis besteht offensichtlich in der Frage, wie dieses Trainingsprogramm zu anderen Trainings- und Sportarten stehe.
Die Antwort kann nur lauten: GAR NICHT!
Wer schon andere Trainingsmethoden nutzt, braucht ja nicht unbedingt ein weiteres Zusatzprogramm. Schon gar nicht soll das hier vorgestellte Programm andere Programme ersetzen.
Es kann damit andere Trainingsprogramme gerne um eine Kraftsportkomponente ergaenzen, wer dies moechte.
Aber nochmal zur Rekapitulation: dieses Programm ist fuer die, die ein Trainingsprogramm durchfuehren moechten, aber tatsaechlich oder vorgeblich bisher dazu keine Zeit gefunden haben.
Denn es nutzt Pausen ab ein paar Sekunden Laenge bis maximal zwei Minuten, um dennoch eine (wenn auch vielleicht langsamere im Vergleich zu laengere Zeit beanspruchenden Programmen) Muskelkraeftigung zu erreichen. Diese wiederum ist noetig, um die Seneszenz-Erscheinungen und die sog. Sarkopenie zu verhindern bzw. umzukehren. Reiner Ausdauersport reicht hierzu in aller Regel nicht aus!
Dass man auch mit diesem Trainingsprogramm die Uebungszeiten "beliebig" ausdehnen kann, liegt auf der Hand. Aber man kann eben die meisten anderen sportlichen Programme nicht auf Ein- oder Zweiminutensequenzen reduzieren! Dagegen spricht schon das Umziehen, evtl. Fahrtzeiten zu Sportstaetten, das Aufwaermen usw. Dann werden meist mehrere Saetze mit mehreren Wiederholungen oder sonstige laengerdauernde Uebungen (etwa 1.000 m Laufen oder mehr etc.) praktiziert. All das kann nur leisten, wer sich also selbst bei kleinsten Uebungseinheiten mindestens eine Stunde Zeit aus seinem Tagesablauf "herausschneidet". Wer das kann, soll es gerne tun. Sicher ist z.B. beim Spielen in einer Mannschaft oder auch bei gemeinsamen Uebungen in Verein und Studio der "Spassfaktor" mitunter hoeher. Aber was nuetzt das alles, wenn es gar nie stattfindet?
Einzig verdichtete und verkuerzte einzelne Uebungssaetze mit dafuer auch noch geeigneten Uebungen, die noch dazu ohne Umziehen, Aufwaermen und vor allem ohne Trainingsgeraete auskommen, erfuellen eben die Anforderung an ein "Training ohne Zeitverlust". Dem, und nur dem, dient dieses Programm.
5.1.1 Der Begriff der Muskelerschoepfung
Der Begriff "Muskelerschoepfung", wie ich ihn hier verwende, scheint etwas Verwirrung, sicher auch unter erfahrenen Sportlern und Trainern, zu stiften.
Hier ist nicht gemeint, den Muskel solange zu beanspruchen, bis mit ihm "fuer den Rest des Tages und ggf. fuer mehrere Tage nichts mehr anzufangen ist".
Das geht ja bei einem ein- bis zweiminuetigen Satz mit (individuell unterschiedlich) vielleicht 23 Wiederholungen gar nicht!
Gemeint ist:
- (nur) ein Satz wird durchgefuehrt (danach ist die Pause, die man nutzt, ja definitionsgemaess vorueber!)
- und in diesem (einen) Satz wird die Uebung genau so lange technisch moeglichst praezise und wirkungsvoll wiederholt, bis eben keine weitere Wiederholung in diesem Moment mehr moeglich ist!
Natuerlich koennte man nach einer "Verschnaufpause" von zwei oder mehr Minuten dieselbe Uebung nochmal, evtl. sogar mit der selben Anzahl Wiederholungen, durchfuehren. Und wieder: wer Zeit hat und moechte, kann das tun. Dann ist es aber keine Pausenfueller-Uebung mehr, sondern derjenige hat sich aus seinem angeblich dichten Tagesablauf Trainingszeiten "herausgeschnitten". Nur zu …
Macht man das aber so, naehert man sich nicht nur dem konventionellen Trainingsaufbau, man erlebt dann vor allem in den Folgetagen Ueberraschungen: man kann dieselbe Uebung dann u.U. nicht mehr (korrekt) ausfuehren und muss mehrere Tage pausieren und … man hat u.U. Muskelkater, der einen im Tagesgeschaeft behindert. Das muss jeder selbst wissen, dann aber kann er zu tausenden Trainingsleitfaeden im Internet und im Buchhandel und in Hochglanzmagazinen greifen. Sie versprechen alle dasselbe und fordern dafuer die Zeit, die dieser Mensch angeblich nicht hat …
Macht man nur diesen einen Satz Wiederholungen, aber eben "bis nichts mehr geht" (in diesem einen Satz), dann wird der Koerper dennoch das genetisch fest verdrahtete Programm der Ueberkompensation starten und eben solange das Muskelwachstum anstossen, bis aus den genannten 23 Wiederholungen mindestens 24 geworden sind. Danach gelten diese 24 Wiederholungen als neue "Erschoepfungs"-Grenze. Fuehrt man sie aus, wird man die Uebung "aus dem Stand" bald 25 mal beherrschen, und so weiter.
Und nur dieser Trainingsreiz fuehrt bei (chronologisch) alternden Menschen zu einem Muskel- und Knochenerhalt statt Abbau.
Jegliche Intensitaet darunter fuehrt zu dem, was man allenthalben ja auch in Sportlerkreisen zu hoeren bekommt: "Frueher konnte ich das 20 mal, heute reicht es nur noch zu …"… NEIN!!! Das ist ein Artefakt, die Regenerations- und Ueberkompensationsfaehigkeit ist ja bis ins hohe Alter gar nicht eingeschraenkt, man muss sie aber herausfordern, sonst "schleicht sie sich davon"!
Also: mit "Muskelerschoepfung" ist hier nur eine kurzzeitige, voruebergehende gemeint. Aber dennoch: der Wille, bis zu der Wiederholung weiterzumachen, die gerade "beim besten Willen" nicht mehr durchfuehrbar ist, ist fuer den Trainingserfolg noetig!
Man darf sich auch nicht an Zaehlungen festklammern. Wenn, wie im obigen Beispiel, es erst 23, dann 24 mal geklappt hat und dann in der Woche drauf geht es nur 21 mal (immer bis zur erlaeuterten kurzzeitigen Erschoepfungsgrenze), dann ist das halt so. Evtl. ist man uebermuedet, evtl. ist eine Erkaeltung im Anzug, evtl. hat man davor ein paar Taetigkeiten (ohne es gross wahrzunehmen) durchgefuehrt, die dieselbe Muskelgruppe bereits vorbelastet haben usw. Das sollte man nicht auf die Goldwaage legen. Wer es konsequent macht, "bis nichts mehr geht" erzielt dennoch langfristig seine Steigerungen.
5.1.1.1 Trainingsplateau
Wer dennoch das Gefuehl hat, es ginge "nicht richtig vorwaerts": es gibt auch in jedem Sportlerleben [link=https://books.google.com/books?id=-x95M0Zw2R0C&pg=PA66&lpg=PA66&dq="Plateauphase"+Training]Plateauphasen[/link]. Das heisst, trotz Anstrengung scheint man auf der Stelle zu treten. Das sollte bei diesem Programm zwar nicht vorkommen, wenn der Trainierende die Empfehlungen beherzigt, regelmaessig zu variieren und dadurch unterschiedliche Muskelbereiche abwechselnd staerker zu belasten, aber wer dennoch das Gefuehl einer Stagnation nicht loswird, oder es ihm zu langsam geht, kann gerne auch mehr machen. Bei voller Berufstaetigkeit empfiehlt sich, das auf den Freitagabend und Samstag zu legen.
Dann kann man z.B. drei, vier, fuenf Saetze machen. Wer z.B. wie im obigen Beispiel 23 Liegestuetze schafft, bis "nichts mehr geht", macht nun stattdessen vier Saetze zu "nur" 15 (jeweils mit ein bis zwei Minuten Pause dazwischen), wobei er beim vierten und vorerst letzten nur noch mit letzter Kraft den 15. schafft. Im fuenften Satz schliesslich bleibt er vielleicht beim achten schon "stecken" – nun brauchen diese Muskeln tatsaechlich eine Regenerationsphase, die ueber den Tag hinaus dauert, aber eben ggf. am Montagmorgen weitgehend abgeschlossen sein duerfte. Aber, nochmal: hier haben wir es dann nicht mehr mit Pausenfuellern, sondern mit regulaeren Trainingsmethoden zu tun, und die kann man heutzutage ueberall nachlesen.
Also, einen ordentlichen Gesundheitsstatus vorausgesetzt: mehr machen geht immer, braucht dann aber die Zeit, die der hier vorausgesetzte, bisher Sport-Abstinente, ja angeblich nicht hat.
Weiterhin kann man in diesen mehreren Saetzen auch Variationen einbauen, bzw., wenn man schon trainiert ist, andere Varianten anschliessen oder mischen. Trainings-Plateaus lassen sich meist am schnellsten beseitigen, wenn man Uebungen variiert, statt einfach nur krampfhaft "mehr vom selben" zu praktizieren!
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5.2 FAQ 02 – Sind Dehnuebungen notwendig, sind sie sinnvoll? Und: "verkuerzte Sehnen"
CrisisMaven , Montag, 25.05.2015, 23:33 (vor 3472 Tagen) @ CrisisMaven
Da ich mittlerweile die dritte Leseranfrage zu Dehnuebungen hatte, hier meine Ansichten zu diesem Thema. Da zudem @Hasso das Thema "verkuerzte Sehnen" angesprochen hatte, scheint es Interesse wie Befuerchtungen rund um das Thema "Elastizitaet" zu geben.
Wie WELT.de schreibt, hat sich schon herumgesprochen, dass Dehnen eine zweischneidige Sache sein kann. Vor dem Training dehnen vermindert u.U. die Wirksamkeit des Muskeltrainings danach.
Da man Dehnuebungen ohnehin nur einem aufgewaermten Muskel zumuten sollte (!), bietet sich also an, (erst) nach einem Muskeltraining Dehnuebungen anzuschliessen.
Allerdings, wie immer wieder betont: dieses hier vorgestellte Training mit seiner relativ niedrigen Intensitaet ("Pausenfueller") ist noch lange keine richtige Muskel-Aufwaermung!
Wer intensive Dehnuebungen durchfuehren moechte, der sollte sich zusaetzlich weiter aufwaermen und dann sind wir wieder ab vom "Nullzeit"-Trainingsaufwand.
Meine grundsaetzliche Meinung dazu ist: wer dehnen will, kann das zusaetzlich tun und sollte es u.U. auch tun, wenn er sonst beruflich und privat sich wenig bewegt.
Der Zeitaufwand kommt dann halt dazu, denn: um den Alterungsprozess, der im Wesentlichen der Sarkopenie geschuldet ist, aufzuhalten, sind die Muskeluebungen wesentlich, wesentlich wichtiger!
Saemtliches Dehnen, Medizinballgymnastik und die leichten aeroben Beanspruchungen im sog. "Seniorensport" haben nicht annaehernd diese Wirkung, d.h. mit diesen Rezepten altert man vielleicht etwas langsamer und bleibt sicherlich derweil gesuender, aber Muskel- und Knochenabbau schert diese geringen Belastungsintensitaet leider i.d.R. wenig!
Dass Ernaehrung zusaetzlich eine Rolle spielt, wurde ebenso dargelegt, gerade hinsichtlich Osteoporose.
Zu Dehnungsuebungen und Ersatz-Uebungen fuer Anfaenger waren schon im Abschnitt "Disclaimer" Uebungen mit dem Titel "Grundlegende Regeln fuer Dehnungs- und Kraeftigungsgymnastik im Freizeitsportbereich" verlinkt. Also von Dehnuebungen abgeraten habe ich eher nicht …
5.2.1 Gibt es verkuerzte Sehnen und hindern sie das Training?
Nicht jede Bewegungseinschraenkung ist gleich auf "verkuerzte Sehnen" zurueckzufuehren. Und waehrend es womoeglich angeborene Unterschiede gibt, vgl. Yoga-Treibende, die sich beklagen, bestimmte Sitzhaltungen nicht einnehmen zu koennen, so ist es dennoch bis auf vielleicht extremste Faelle, so, dass sich dies korrigieren laesst.
Auch viele Kraftsportler beherrschen den Spagat, und der wurde ihnen bestimmt nicht in die Wiege gelegt. Aber es zeigt dies auch, dass diese Art Muskeltraining und Beweglichkeit nicht nur keine Widersprueche sind, sondern eher ein Geschwisterpaar.
Da die hier vorgestellten Uebungen 1 bis 10 jedenfalls keine besonderen Anforderungen an Gelenkigkeit und Beweglichkeit stellen (ausgenommen der einarmige Liegestuetz, bei dem daher auch besondere Vorsichts-Hinweise gegeben wurden), ist nicht einzusehen, weshalb die Sehnenlaenge etwas mit der Uebungsdurchfuehrung zu tun haben sollte.
Dass eine groessere Beweglichkeit eine bessere Lebensqualitaet bedeutet und auch besser gegen Unfallgefahren feit, sollte genug Anlass sein, durch entsprechende Gegenmassnahmen Abhilfe zu schaffen. Aber: dies kostet wieder zusaetzliche Zeit und dieses Programm ging ja grade von der gegenteiligen Konstellation aus.
Es empfiehlt sich, bei Sehnenverkuerzung, die die Beweglichkeit empfindlich einschraenkt, in jedem Fall den Rat eines erfahrenen Physiotherapeuten einzuholen und ggf. zumindest anfaenglich unter dessen/deren Anleitung zu ueben. Die Faelle sind viel zu individuell, als dass man hier pauschal Empfehlungen geben koennte.
Jedenfalls: Sehnen lassen sich i.d.R. dehnen und bisherige Bewegungseinschraenkungen, wenn sie nicht auf krankhafte Veraenderungen zurueckgehen, so auch beheben und zwar sicherlich, bei konsequenter Anwendung, binnen Jahresfrist.
Da hier besonders auf vorheriges Aufwaermen zu achten ist, kann man dies mit einem vorherigen Saunagang verbinden - aber Vorsicht: auch hier muss natuerlich der Herz-/Kreislaufapparat mitspielen und man sollte sich u.U. vorher aerztlich untersuchen und beraten lassen (am besten aber von einem Arzt, der auf dem Gebiet auch Erfahrung besitzt), wenn man bisher keine Sauna benutzt hat.
Wuerden sich Sehnen und Baender nicht durch Uebungen beeinflussen lassen, gaebe es weder Huerdenlaeufer noch Balett-Taenzer/Ballerinas noch Turner und Gymnastinnen und auch keinen chinesischen Staatszirkus (wenn auch deren Uebungen das gesunde Mass im Einzelnen uebersteigen moegen).
Aber nochmal: ausser in Extremfaellen, und natuerlich ohne Gewaehrleistung: ich sehe nicht, dass die derzeitige Sehnenlaenge eines Uebenden ihn/sie an der Durchfuehrung der hier vorgestellten Uebungen nennenswert hindern sollte. Ich habe bewusst (noch) auf Uebungen verzichtet, die gewisse Zusatzfaehigkeiten erfordern.
Ansonsten sollte man bei Beschwerden beim Strecken/Beugen stets an Verletzungen und Reizungen der Sehen, Sehnenscheidenentzuendung, Tendonits etc. denken!
Viele schwoeren auf die Buecher von Pavel Tsatsouline:
"Beyond Stretching: Russian Flexibility Breakthroughs" und
"Super Joints: Russian Longevity Secrets for Pain-Free Movement, Maximum Mobility & Flexible Strength"
(beide scheinen noch nicht auf Deutsch erschienen zu sein, aber sie duerften aufgrund der Bebilderung auch mit geringen Englischkenntnissen verstaendlich sein).
Ebenso hier: How to Stretch Tight Tendons oder: Help Release Tight Tendons Around The Ankle. Oder: "Eccentric exercises for Achilles injuries".
Beispiele auf Deutsch:
"Dehnungsuebungen wegen verkuerzter Sehnen machen - so geht's"
Was die Yoga-Community zu "Extrem kurze Sehnen in den Beinen" zu sagen hat.
med-library.com: "Achillessehne Dehnen – Uebungen im Ueberblick & Vergleich & Tipps"
Oder "Was tun gegen verkuerzte Sehnen?"
Bei diesen Anregungen moechte ich es bewenden lassen. Diese Beispielseiten sind als Anregung gedacht, fachlichen Rat im Einzelfall kann so etwas nicht ersetzen.
Ob jedenfalls eine "Gymnastik-Tante" jemanden das Wasser reichen kann, der ueber Jahrzehnte Einblicke in das Training von Welt- und Europmeister(inne)n sowie etlichen national Plazierten nehmen konnte, und zwar nicht nur beim Gewichtheben und Kraftdreikampf im Besonderen, sondern mindestens zwei weiteren Sportarten, und der selbst ohne nennenswerte Verletzungen in zwei Sportarten aktiv war sowie Erfahrung im Coaching/Training hat, gerade auch von Freizeitsportlern unterschiedlicher Altersstufen, bezweifle ich etwas ...
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5.3 FAQ 03 - Haeufigkeiten/Wiederholungen/Variationen der Kernuebungen - Bedeutung der Habituation/Gewohnheitsbildung
CrisisMaven , Montag, 08.06.2015, 22:44 (vor 3458 Tagen) @ CrisisMaven
Mehrere Leseranfragen zum Thema, was genau ich unter der Haeufigkeit der Uebungswiederholungen verstehe, zeigen mir, dass hier noch Klaerungsbedarf oder Verdeutlichungsbedarf besteht.
Wie schon in "Maximalkrafttraining, Muskelerschoepfung und Regeneration" geschrieben, "... in dieser Zeit gelingt genau EIN Satz der jeweiligen Uebung ...".
Der Urgrund aller solcher Zweifelsfragen ist wohl stets wieder, dass im normalen Trainingsablauf aller Ausdauer- wie Kraftsportarten das Training sich ungefaehr wie folgt gliedert:
a) es gibt eine Grund-Uebung, anhand derer die auszufuehrenden Bewegungen "identifiziert" werden. Dies stimmt noch mit dem ueberein, was ich als Uebungen bezeichnet habe.
b) Dann jedoch werden diese Uebungen im normalen Training in mehreren Saetzen zu "soundsoviel" Wiederholungen ausgefuehrt. Z.B. wird die "Kniebeuge" (Bezeichnung der Uebung) in mehreren Saetzen zu jeweils mehreren Wiederholungen ausgefuehrt.
Dabei ist schon der Sprachgebrauch ungenau. Eine Wiederholung ist streng genommen erst die jeweils ZWEITE Ausfuehrung einer Uebung. Beispiel: jemand macht drei Saetze Liegestuetz. In jedem Satz fuehrt er den Liegestuetz fuenf mal aus. Das sind sprachlich genau genommen je eine erste Uebung und vier Wiederholungen - nicht etwa fuenf Wiederholungen, denn die erste Ausfuehrung ist ja nicht schon eine Wiederholung! (Genauso hat eine Fernsehserie mit zwoelf Teilen nicht zwoelf, sondern nur elf Folgen, die erste Sendung ist ja keine Folge!)
5.3.1 Definition Uebungsausfuehrung
Daher definieren wir vorsichtshalber erstmal den Begriff der Uebungsausfuehrung.
Wenn eine Uebung einmal durchgefuehrt/ausgefuehrt wird (z.B. ein Klimmzug = "hochziehen und wieder ablassen in Ausgangsposition") dann ist das eine Ausfuehrung, aber noch keine Wiederholung im Wortsinne. Wir verzichten also ab jetzt auf das irrefuehrende Wort Wiederholung:
(Anzahl "Wiederholngen" = "Anzahl Ausfuehrungen minus eins"!!!)
und sprechen von Ausfuehrungen!
5.3.2 Uebliche Traingsphilosophie - Saetze und Ausfuehrungen
In ueblichen Trainingsplaenen wuerde man nun eine bestimmte Uebung, etwa "Treppensteigen" an der Turn-Bank in fuenf Saetzen zu je zehn Ausfuehrungen = insgesamt fuenfzig mal ausfuehren. Das waere dann fuer den Trainingstag das Gesamt-Pensum dieser Uebung.
Ein paar Tage spaeter wuerde man dann vom Trainer aufgetragen bekommen, statt fuenf Saetze zu je zehn Ausfuehrungen sechs Saetze zu je zehn Ausfuehrungen (= 60 mal) oder fuenf Saetze zu je elf Ausfuehrungen (= 55 mal) durchzufuehren.
Und so geht das dann weiter, meist im Wechsel mit anderen Uebungen und mit leichten Steigerungen von Woche zu Woche, Monat zu Monat.
Das gibt es "an jeder Ecke" und in jedem Sportverein und dazu muss ich nichts neues schreiben.
Einzig zeigt sich bei solchen Methoden, dass sie Zeit brauchen, die viele Menschen nicht haben. Diese tun dann stattdessen … gar nichts oder sie verwenden Uebungen, die zwar gesund sind, sie aber eben nicht vor dem altersbedingten Muskel- und Knochenabbau schuetzen (Jogging, Nordic Walking usw. = Umziehen, Laufen, Duschen, wieder Umziehen, Ruhepause etc.).
Der entscheidende Unterschied meines Programms ist: es verbraucht keine Zeit im herkoemmlichen Sinne und es stoppt zuverlaessig den Alterungsprozess bzw. kehrt ihn um, falls er bereits fortgeschritten ist.
5.3.3 Voraussetzung eins: dauerhafte Durchfuehrung (Habituation)
Ein "normales" Trainingsprogramm steht in Konkurrenz zu anderen Anspruechen an die Tageszeit des Uebenden: "Meier - heute muss das Projekt fertig werden, der Kunde wartet [also kein Gang zum Fitness-Studio]" - "Tante Frieda hat Geburtstag" - "Wir sind hier im Urlaub [= "Du kannst Dein Rennrad nicht mitnehmen, Gerd; nein, hier gibt's kein Fitness-Studio, Egon" - usw.]" Das Ergebnis: das Programm faellt regelmaessig aus. Und der Ausfall, nicht die Durchfuehrung wird zur Regel. Wer das anders sieht und durchhaelt, braucht mein Programm nicht, im Gegenteil.
Aber: die Masse, schaetzungsweise 99% der Bevoelkerung, jedenfalls in vorgeruecktem Alter, treibt ueberhaupt keinen Sport, der der Rede wert waere. Jedenfalls nichts, was Muskelschwund aufhielte und Osteoporose verhinderte. Damit nimmt die Gebrechlichkeit zu bis hin zur Pflegebeduerftigkeit. Das ist ein gerontologisches Naturgesetz, so wie nicht gegossene Topf-Pflanzen verdorren. Aber wer sie giesst, erhaelt die Topf-Pflanze am Leben. Und wer (wissenschaftlich korrekt) trainiert, bleibt gesund und "fit". Auch das ist ein Naturgesetz.
Damit diese Strategie Erfolg hat, muss sie, wie Essen und Zaehneputzen, zur Gewohnheit werden ("Habituation"). Alles andere, das zeigt nun mal die Erfahrung, "versandet" irgendwann.
Damit das Training zur Gewohnheit werden kann und man es "gewohnheitsmaessig" stets und immer wieder zuverlaessig praktiziert, muss es an Ereignisse im Tagesablauf geknuepft werden, die sich ebenso zuverlaessig wiederholen.
Und das sind nunmal die kleinen Pausen, die immer wieder entstehen. Bei mir sind das z.B., neben anderen Anlaessen, die Wartezeiten, die sich ergeben, wenn ich darauf warten muss, dass das Kaffeewasser kocht.
Diese kurzen Pausen verstreichen ansonsten ohnehin ungenutzt. Wenn man sie also konsequent nutzt, verbraucht man dennoch keine Zeit! Denn per definitionem ist diese Zeit ja bisher nicht recht nutzbar gewesen, es wird also nur Zeit beansprucht, die nicht zu Lasten anderer Aktivitaeten geht.
Nun aber kommt der zweite entscheidende Aspekt: der Charakter dieser Pausen ist nunmal, dass sie zeitlich kurz sind. Waeren sie das nicht, wuerden sie ja anderweitig verplant.
Damit duerfen also die Uebungen auch nur wenig Zeit beanspruchen. Gleichzeitig sollen sie aber wirkungsvoll sein (sonst koennte man sich den Aufwand ja schenken). Und damit waeren wir beim fuer diesen Trainingsstil charakteristischen ("atypischen") Uebungsaufbau:
5.3.4 Wirkungsvolle Kraftuebungen ohne (zusaetzlichen) Zeitaufwand
Wenn Muskeluebungen etwas bewirken sollen, so muessen sie mindestens so "anstrengend" sein, dass sie zu einer Ueberkompensation und damit verbundenem Muskelwachstums-Anreiz fuehren.
Damit dies sicher gelingt, muss der Muskel (fuer den Moment!) 'erschoepft' sein. Das Mass fuer Muskelerschoepfung ist ganz einfach, dass man die Uebung nicht noch ein weiteres Mal durchfuehren kann (in dem Moment!).
Das bedeutet: es wird genau ein Satz der jeweiligen Uebung durchgefuehrt, dessen Anzahl Ausfuehrungen sich nicht aus einem vorformulierten Trainingsplan ergibt, sondern daraus, wie oft man die Uebung technisch halbwegs sauber ausfuehren kann. Danach ist man mit der Uebung bereits fertig (fuer diesen Tag - es sei denn, man verspuert Lust auf weitere Ausfuehrungen, mehr darf man jederzeit machen). Diese Technik endet also bei der voruebergehenden Muskelerschoepfung - einfach weil definitionsgemaess mehr Zeit nicht zur Verfuegung steht. "Besser so als gar nicht", lautet die Devise.
Zwar ist der Wachstums-Anreiz bei dieser "geringen" Intensitaet nicht so gross wie bei einem Trainingsplan, bei dem mehrere Saetze hintereinander bis zur vollstaendigen Muskelerschoepfung durchgefuehrt werden. Dafuer kann man diese Uebungen dann aber jederzeit in den Tagesablauf einflechten
- ohne zu ermueden
- ohne zu schwitzen
- ohne duschen zu muessen
- und ohne allzu schlimmen Muskelkater befuerchten zu muessen.
Nur wenn die Uebungen allen diesen Anforderungen genuegen, koennen sie auf Dauer zum Begleiter im Tagesablauf werden (gewohnheitsbildend) und jederzeit durchgefuehrt werden, auch wenn widrige Umstaende andere Trainingsplaene vereiteln wuerden.
"Besser ein Spatz in der Hand als eine Taube auf dem Dach."
Mag sein, dass andere mit mehreren Stunden taeglichem Aufwand an mehreren Tagen die Woche in wenigen Wochen zu erstaunlichen Muskelzuwaechsen gelangen - aber sie verlieren diese Muskeln auch ebenso schnell wieder, wenn sie laenger pausieren.
Was der eine in meinetwegen einer Woche schafft, schafft dieses Training in vielleicht einem Monat, was andere Trainingsplaene in einem Monat bewirken, in vielleicht einem Vierteljahr. Aber: es ist auch gut erforscht, dass schneller Muskelaufbau auch ebenso schnell verloren geht. Als Faustregel gilt in der Trainingslehre (fuer Ausdauer- wie fuer Kraft-Zuwaechse): die Rueckbildung dauert etwa ebenso lange wie der Aufbau bzw. das gehaltene Plateau. Wer also ueber zwoelf Monate aufbaut, baut das Erreichte auch erst wieder in aehnlicher Zeit ab, wer dafuer einen Monat braucht, verliert das Ergebnis auch nach einem Monat grossenteils wieder! Aehnliches gilt fuer die Trainingsdauer bei Plateau oder nur geringer Steigerung: wer mehrere Jahre kontinuierlich ein Plateau gehalten hat, baut es auch nur langsam wieder ab. Anders formuliert: wer mehrere Jahre, gar Jahrzehnte, seine Form gepflegt hat, der verliert auch bei unfallbedingter mehrwoechiger Trainingspause wenig Muskelmasse, anders als der Untrainierte! (Das erklaert auch, warum manche Spitzensportler trotz laengerer Verletzungspause oft so schnell wieder ihre Topform erreichen oder Spitzensportlerinnen nach mehrmonatiger Trainingspause durch Schwangerschaft und Mutterschaft - diese haben i.d.R. eben bereits viele Jahre auf diesem hohen Niveau gelebt und daher bleibt es auch lange Zeit erhalten trotz geringen Trainingsanreizes.)
5.3.5 Ungenauigkeiten in der Haeufigkeitsformulierung
Ein Leser stellt meine zwei "Anleitungen" gegenueber:
1) " Werden ... die ... Uebungen ueber den Tag verteilt jede mindestens einmal durchgefuehrt bis zur Erschoepfung des jeweiligen Ablaufes ("nichts geht mehr"), so dauert jedes Uebungsintervall max. zwei Minuten. Mit also ca. 10 [Uebungen] x 2 [Minuten] = zwanzig Minuten am Tag ... an fuenf Tage(n) jede Woche ..."
versus
2) "... jede Uebung mindestens drei mal in der Woche, jedesmal in mindestens einem Satz bis zur Muskelerschoepfung ..."
Dazu ist zu sagen: Version 1) ist die Maximal-Menge, die sich rechnerisch ergibt, wenn man zehn Pausen am Tag zu je zwei Minuten wahrnimmt und in jeder dieser Pausen eine der zehn Uebungen ca. zwei Minuten lang durchfuehrt. Natuerlich ist die Dauer fuer jeden anders bemessen. Wer gar keinen oder gerade mal einen Klimmzug am Anfang schafft, ist in wenigen Sekunden fertig. Wer dreissig oder mehr Ausfuehrungen schafft, benoetigt evtl. bei den einbeinigen Kniebeugen (dreissig fuer jedes Bein mal zwei Sekunden = 60 mal zwei Sekunden inkl. kurzer Erschoepfungspause vor dem Wechsel auf's andere Bein) etwas laenger als zwei Minuten usw.
Wenn man nun aber nicht zehn Pausen zu je zwei Minuten zur Verfuegung hat, sondern z.B. nur fuenf Pausen, so kann man evtl. auch nur die Haelfte der zehn Uebungen an einem Tag unterbringen. Aussage 2) bezieht sich darauf, dass man dennoch versuchen sollte, eine Mindestanzahl an Ausfuehrungen fuer jede der zehn Uebungen im Wochenverlauf zu absolvieren, damit man den Gesamt-Trainingserfolg nicht gefaehrdet.
Ideal, aber oft nicht einzuhalten, waere also (1) jede Uebungen mindestens einmal jeden Tag bis zur (ersten, voruebergehenden) Erschoepfung auszufuehren, aber wenn das nicht geht, jede Uebung mindestens (vgl. Version 2) dreimal in der Woche jede Woche in dieser Maximalintensitaet auszufuehren.
Das bedeutet auch, dass, wenn man "um's Verrecken" nicht genuegend Pausen findet, man sich dann diese Zeit nehmen sollte. Bei drei mal zehn Uebungen zu je zwei Minuten reden wir von zweimal dreissig Minuten oder einer Stunde in einer Woche! Wer nicht mal mehr diese Zeit eruebrigt, der meint es auch nicht wirklich ernst.
Version (2) ist also die absolute Untergrenze, ueber die man schon in der Regel hinausgehen sollte, Version (1) dagegen ist keine "Ober"grenze - aber alles, was darueberhinaus geht ist eben dann bereits verdaechtig nahe am normalen Trainingspensum ueblicher Trainingsplaene. Natuerlich ist das positiv zu sehen - aber: wer ein einer Woche das Dreifache und dann zwei oder mehr Wochen nichts macht, ist tendenziell schlechter dran, als haette er wenigstens des Minimalpensum der Version (2) durchgehalten!
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5.4 FAQ 04 - Isometrische Uebungen, Static Contraction Training, Ausfuehrungs-Varianten der Kernuebungen, Ergaenzungsuebungen
CrisisMaven , Dienstag, 09.06.2015, 16:24 (vor 3457 Tagen) @ CrisisMaven
@Ankawor hat die Frage nach dem sog. Static Contraction Training gestellt, Leseranfragen wollten naeheres zum Wert/zur Durchfuehrung isometrischer Uebungen (vgl. deren diagnostische Anwendung in der Medizin) wissen. Bei dieser Gelegenheit handle ich gleich noch weitere Fragen zur moeglichen Variation der zehn Kernuebungen ab.
5.4.1 Isometrische Uebungen und Static Contraction Training
Im Wesentlichen sind "statische Kontraktionen" isometrische Muskeluebungen. Es gibt ja die klassische Unterscheidung zwischen isometrischer und isotonischer Uebung. In der Isometrie bleibt die Konfiguration aus Skelett und Muskel "starr", d.h. "in den Gelenken" bewegt sich nichts, bei der isotonischen bleibt -idealerweise- der Muskeltonus, gleich, waehrend die Muskeln und das zugehoerige Skelett sich gegen einen Widerstand (moeglichst) gleichfoermig bewegt.
Rudern ist also eher isotonisch, waehrend das Halten eines Bauteils, waehrend ein anderer es festschraubt, eher isometrisch ist.
Isotonische Uebungen in Reinform gibt es in der Natur nicht wirklich, da sich die Hebelverhaeltnisse und damit der Kraftaufwand bei jeder Winkelstellung von Muskel und Skelett/Gelenken ja aendert, waehrend, in der Regel, die zu bewegende Masse ("das Gewicht") gleich bleibt.
Nur mit recht aufwendig konstruierten "elliptischen" Trainingsmaschinen kann man dem so entgegenwirken, dass der Kraftaufwand bei jeder Winkelstellung der Gliedmassen stattdessen genau gleich bliebe. Bei manchen solchen Maschinen wird der Widerstand, gegen den die Muskulatur arbeitet, dynamisch verringert und wieder vergroessert, so dass aus jedem sich aendernden Hebelverhaeltnis dennoch den Muskeln der genau gleiche Kontraktionsaufwand abgefordert wird. Aber ... wozu eigentlich? (Im Bodybuilding, wo es um die von den Wettkampfrichtern bewertete "Definition" kleinster Muskel-"Fasergruppen" geht, ist das etwas anderes, aber meine hier vorgestellten Uebungen sind nicht fuer Bodybuilder gedacht.)
Nun gibt es zwei Moeglichkeiten, isometrisch zu trainieren: gegen einen "unendlichen" Widerstand und gegen einen, den man eigentlich ueberwinden koennte, es aber nicht tut.
Wer eine Aktentasche oder ein Kind im Arm haelt, traegt meist weniger Gewicht, als er bewaeltigen kann, d.h. er haelt zwar "still", aber er/sie koennte auch noch mehr "leisten". Wer dagegen im Tuerrahmen seine Arme links und rechts mit aller Macht gegen diesen Tuerrahmen drueckt, der drueckt gegen einen Widerstand, der groesser ist als die muskulaer moegliche Maximalleistung. Tut man das genuegend lange, so resultiert daraus eine Muskel-Erschoepfung und schliesslich die sattsam diskutierte Ueberkompensation, d.h. es werden Muskeln aufgebaut. Da der Muskel den Widerstand nie wird ueberwinden koennen (vorausgesetzt, die Tuerkonstruktion "taugt was"), wird er (bis zur individuell moeglichen Maximalgrenze, die vorwiegend genetisch determiniert sein duerfte) weiter wachsen.
Generell kann man diese isometrischen Uebungen fuer jede Muskelgruppe in jeder Position durchfuehren. Bruce Lee z.B. hatte u.a. eine Kette, die an einem auf dem Boden liegenden Brett befestigt war, in die er eine Stange einhaengen konnte und daran zog er dann. Je nachdem, in welches Kettenglied er die Stange einhaengte, aenderte sich die Belastungs-Position usw. Der Widerstand blieb jederzeit "unendlich", da kein Mensch eine schwere Stahlkette wird zerreissen koennen.
Beim Static Contraction Training macht man etwas aehnliches, nur ist der Widerstand i.d.R. nicht "unendlich", sondern man arbeitet in einer vorher vorbestimmten Position mit einem bestimmten begrenzten Gewicht, das dann u.U. nach und nach gesteigert wird.
Funktioniert das? Und ob! Wenn man es macht, bis man "nicht mehr kann", kommt man wieder dahin, dass der Muskel dem Wachstumsreiz nachgibt (Ueberkompensation) und jedesmal staerker wird, solange man die Belastung immer wieder mal den neu gewonnenen Muskelkraeften anpasst.
5.4.2 Vor- und Nachteile isometrischer Uebungen im weitesten Sinne
Der unmittelbar einleuchtende "Vorteil" von Uebungen gegen einen "unendlichen" Widerstand ist, dass man, egal wo und wie man die Uebungen durchfuehrt, immer gegen das "groesstmoegliche Gewicht", das man zum jeweiligen Entwicklungszeitpunkt "gerade noch so beherrscht", antrainiert.
Da der Widerstand statisch ist, kann man das gefahrlos tun, denn, stabile Konstruktionen vorausgesetzt, das "Gewicht" kann einem nicht "auf die Fuesse fallen". Es bleibt ja stets da, wo es ohnehin schon ist.
Beim Static Contraction Training dagegen kann man schon "auf die Schnauze fallen", d.h. man kann aus Uebermuedung, Ablenkung oder Fehleinschaetzung mal den Halt verlieren und "abstuerzen", bzw. das Gewicht stuerzt ab. Das muss jede(r) selbst wissen, Krafttraining erfordert stets einen achtsamen Umgang mit den "rohen Kraeften, die da walten"! Insofern aehnelt diese Unterart der isometrischen Uebungen dem Training mit "freien" Gewichten (im Unterschied zu "gefuehrten" Gewichten, etwa in Trainingsmaschinen).
Bei Isometrie und Kontraktionstraining sehe ich aber, zumindest fuer Anfaenger, eine andere moegliche Gefahr: man kann sich leicht Haltungsschaeden antrainieren bzw. seine Bewegungen in physiologisch unguenstigen Positionen "einfrieren".
Beispiel Tuerrahmen: wenn man sich in einen Tuerrahmen stellt, Haende seitlich "an der Hosennaht" und dann die Handruecken nach rechts und links gegen den Tuerrahmen drueckt (sieht dann in etwa so aus, wie die Armhaltung im Eingangsbild dieses Beitrages), dann wird man schnell feststellen, dass diese (meiner Meinung nach unnatuerliche) Haltung dazu fuehrt, dass die Oberarme im Schultergelenk aus der Kugelpfanne des Schultergelenks herausgedrueckt werden. Genuegend Kraft vorausgesetzt, koennte man sich damit vermutlich die Schultern auskugeln, nehme ich an.
Es gibt relativ viele statische Uebungshaltungen, die eine starke, punktuelle Belastung auf Gelenke ausueben, die bei natuerlichen Bewegungsablaeufen einfach nie vorkommen (koennen). Daher stehe ich isometrischen Uebungen, mit denen ich frueher vereinzelt experimentiert habe, seit jeher kritisch gegenueber. Gelenke, Sehnen und Baender werden i.d.R. in Bewegung betaetigt und insbes. bei Gelenken wird dadurch eine entsprechende Schmierung bewirkt. Bei isometrischen Uebungen, und eingeschraenkt dann auch bei statischen Kontraktionsuebungen, wird das Gelenk ueber laengere Zeit in einem ganz bestimmten punktuellen Bereich staerker belastet als gewohnt.
Mir persoenlich hat das nie "gefallen" und ich habe daher isometrische Uebungen und vergleichbares nur selten angewendet und wenn, dann jedesmal die Position gewechselt. Jedenfalls ist der Gelenk-Knorpel relativ weich und ich will keine (voruebergehende) "Delle" hineinpressen ...
Aber, und hiermit kommen wir zu Uebungs-Varianten, man kann bestimmte statische Elemente "spielerisch" in die hier vorgestellten Kernuebungen einbinden:
5.4.3 Uebungsvarianten: Geschwindigkeit, Antagonist/Protagonist, Halteuebungen, Variation der Belastungen usw.
Eine ansatzweise statische Komponente hat ja die zehnte Uebung, bei der die Arme "statisch" kontrahiert werden.
Hier werden die Oberarme waagerecht gehalten (soweit man es kann), und die Beine angezogen (ggf. abwechselnd).
Allerdings ... selbst diese Oberarm-Haltung ist nicht rein statisch, denn durch das Anziehen und Loslassen der Beinmuskulatur wird eine dynamische an- und abschwellende Belastung in den Armen erzeugt. Deren Effekt entspricht somit eher dem, was neuere Forschungen an Ruettelplatten erbracht haben: der Muskel waechst staerker, wenn er "vibrierend" statt rein statisch belastet wird.
Wie dem auch sei, wie schon @Ankawor schrieb:
"Die das im Sportstudio machen, brauchen mehr Zeit zum Vorbereiten der Gewichte als fuer die Uebung selbst."
Das ist eben der Unterschied zu "meinem" Trainingsprogramm:
Die meisten Uebungen lassen sich eben so nicht mehr in der Pause durchfuehren, die das Kaffeewasser braucht, um zu kochen.
Man kann einen Liegestuetz "aus dem Stand" irgendwo anfangen und man kann auch, wenn der Kessel pfeift, zur Not vorzeitig abbrechen. Aber sich erst Gewichte anzuziehen, sich dann an eine Stange haengen und dann, wenn der Wasserkessel pfeift, sich in den selbstgemachten Fussfesseln verheddern, mutet nicht nach einer kompromisslosen Erfolgsgeschichte an.
Das o.g. Programm ist halt, mit Ausnahme der Klimmzugstange, die nicht leicht durch anderes zu ersetzen ist (im Buero, meine ich damit - im Wald tut es jeder kraeftige Ast auch), dadurch gekennzeichnet, dass man es so gut wie ueberall anfangen und "unterbrechen" kann und nur dann, das zeigt mir jedenfalls meine eigene Erfahrung wie meine taegliche Beobachtung aller (!) meiner Mitmenschen, wird es ueberhaupt durchfuehrbar. Um auch mein Programm "nicht ausfuehren zu koennen", dafuer braucht es schon eine echt gute Ausrede ...
Dennoch kann man eine (voruebergehende) statische Komponente in beinahe jede der Uebungen mit einbauen: wer z.B. den Liegestuetz bis zur voruebergehenden Muskelerschoepfung durchfuehrt, kommt ja, definitionsgemaess, beim letzten Versuch "nicht mehr hoch". Man kann dann aber noch weiter druecken, bevor man endgueltig aufgibt und entspannt - dann ist diese letzte Phase nichts anderes als ein statisches Kontraktionstraining!
5.4.4 Ein paar Links und Literatur zum Static Contraction Training
Einer der Begruender ist vermutlich Peter Sisco mit seinem Buch "Static Contraction Training".
Trainingsworld beschreibt es unter "Statisches und dynamisches Krafttraining" recht gut. Vgl. auch Statisches Krafttraining bei Netzathleten. Oder returnofkings.com: A Little Known Mass Building Technique.
Charles Atlas arbeitete teilweise gegen seinen eigenen Koerperwiderstand, d.h. er trainierte Antagonist und Protagonist gleichzeitig, Fachbegriff "Dynamic tension". Diese Form eignet sich z.B. auch dann, wenn man gar nicht "offen" trainieren kann, d.h. z.B. im Sitzen waehrend einer Zugfahrt. Man nimmt die eine Hand in die andere und drueckt, so dass beim einen Arm der Bizeps auf Zug und der Trizeps des andern Arms auf Druck belastet wird. Gleichzeitig, und unvermeidlich, werden dabei Schulterguertel und Teile der Rueckenmuskulatur stark gefordert usw.
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Mit 40 DM pro Kopf begann die Marktwirtschaft, mit 400.000 Euro Schulden pro Kopf wird sie enden.
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5.5 FAQ 05 – Was tun bei Uebergewicht? – Wann die Ernaehrungsweise doch eine Rolle spielt ...
CrisisMaven , Sonntag, 21.06.2015, 16:05 (vor 3446 Tagen) @ CrisisMaven
bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 21.06.2015, 16:26
Ich habe -von Beginn an- immer mal wieder Zuschriften zu zwei Fragenkomplexen erhalten:
a) "beste" Ernaehrung im Allgemeinen und
b) was tun bei vorhandenem (deutlichem) Uebergewicht?
Dazu erstmal das "Der Blinde und die Farbe"-Caveat:
Ich war in meinem ganzen Leben stets -in dem Sinne, wie ich es verstehe und empfinde- normalgewichtig. Eine Personenwaage habe ich nie besessen, mein genaues Gewicht kannte ich, abgesehen von Ueberpruefungen bei Schul- oder Kinderarzt in der Kindheit und bei sportaerztlichen Untersuchungen einmal im Jahr wegen einer anderen Wettkampfsportart (im Kraftsport musste ich seltsamerweise nie einen Startpass mit Gesundheitszeugnis vorlegen), nur vom gelegentlichen Gang zur Toilette bei Bekannten, die fast alle in ihrem Bad dann eine Waage stehen hatten.
Erst "spaet im Leben" kam ich drauf, dass heute viele, wenn nicht die meisten Menschen sich mindestens einmal am Tag auf die Waage stellen. Mein periodisches Zu- und Abnehmen sehe ich an der Guertelschnalle, das variiert um genau ein Loch ...
Wiegen und Body Mass Index halte ich also fuer wenig versprechend (das semantische Gegenteil von vielversprechend?); ich meine, das sollte jede(r) selbst an sich merken ohne technische Hilfsmittel.
Aber kommen wir zu der Frage, ob jemand mit (deutlichem) Uebergewicht die hier beschriebenen Uebungen ausfuehren kann bzw. sollte. Grundsaetzlich: immer JA!
5.5.1 Uebungsverlauf bei (deutlichem) Uebergewicht
Wer schon so uebergewichtig ist, dass er/sie Bewegungseinschraenkungen hat, muss sich evtl. beraten lassen oder zuerst abnehmen, bis die Beweglichkeit wieder soweit hergestellt ist, dass eben einzelne, vorher nicht ausfuehrbare, Uebungen ueberhaupt erst moeglich werden.
Alle andere koennen die Uebungen ausfuehren, allerdings sollte man sich als Anfaenger(in) die im Disclaimer genannten Ersatz-Uebungen zu Gemuete fuehren, wenn die hier vorgestellten (noch) nicht sicher ausfuehrbar sind.
Wer z.B. wegen seines Bauchumfanges schlecht einen normalen Liegestuetz am Boden ausfuehren kann, koennte zwar theoretisch stattdessen den Liegestuetz zwischen Stuehlen ausfuehren.
Aber: meist kann er/sie das eben nicht, weil dazu die Kraft fehlt, d.h. man riskiert, abzurutschen und hinzufallen bzw. riskiert, dass die Stuehle seitlich wegrutschen u.a.
Ausserdem sind hier die Sehnen und Baender rund um das Schultergelenk besonders gefaehrdet, wie auch das Schultergelenk selbst!
5.5.1.1 Besondere Kraftleistungen Uebergewichtiger
Es gibt jedoch meist einen Bereich, in dem Uebergewichtige, die sich noch halbwegs normal bewegen koennen, den Normalgewichtigen "ueberlegen" sind: in der Beinkraft und oft auch teilweise bei der Rueckenmuskulatur.
Ein(e) Uebergewichtige(r) schleppt ja mit den Beinen ein hoeheres, oft ein weit hoeheres, Gewicht den ganzen Tag mit sich herum, als Normalgewichtige. Wer z.B. fuenfzig Kilogramm Uebergewicht hat, muss den ganzen Tag quasi einen Sack Zement mit sich herumschleppen!
Wer sich dann wenig und nur muehsam bewegt, fuer den faellt der Trainingsgewinn natuerlich deutlich geringer aus. Aber auch dann, wenn diese Person noch von einem Stuhl oder aus der Couch ohne fremde Hilfe aufstehen kann, ist das eine enorme Kraftleistung, die ein untrainierter Normalgewichtiger nicht unbedingt bewaeltigen wuerde!
Beispiel: ein Mensch waere aufgrund seiner Koerpergroesse mit ca. 70 kg "idealgewichtig". Er/sie bringt aber 120 kg, = ca. 50 kg = einen Sack Zement zuviel, "auf die Waage".
Dieser Mensch bewegt auch diese 120 kg "locker" mit einem Bein auf einer Treppenstufe abwechselnd nach oben. Das bedeutet nichts anderes, als eine (technisch nicht ganz saubere) einbeinige Kniebeuge mit einem Sack Zement auf den Schultern! Aus Erfahrung wie durch Zuschriften weiss ich, dass es viele Normalgewichtige gibt, die sich bei der einbeinigen Kniebeuge bereits schwertun.
Und diese wuerden auch nicht unbedingt allzuviele zweibeinige Kniebeugen mit einem 50-kg-Gewicht auf den Schultern schaffen.
Das veranlasst mich daher, doch noch mal auf die Ernaehrung in der Uebergangsphase einzugehen:
5.5.2 Ernaehrung bei Beginn des Trainings bei gleichzeitiger Gewichtsreduzierung bei Uebergewichtigen
Wie beschrieben, verfuegen (noch agile) Uebergewichtige i.d.R. ueber eine -gemessen an normalgewichtigen Untrainierten- ueberdurchschnittliche Beinkraft.
Es waere schade, wenn man diese durch harte Diaeten auf's Spiel setzte, die neben der Fettreduktion oft auch einen Muskelabbau zur Folge haben.
Andere brauchen mit diesem Training u.U. Monate oder ein Jahr, um dieselbe Muskelstaerke aufzubauen!
Daher sollte die Ernaehrung waehrend dieser Zeit stets ausreichend Eiweiss und Kalzium (letzteres auch zur Vorbeugung gegen Knochen[dichte]abbau) enthalten. Da es nicht das Fett ist, was als Fett engelagert wird, sondern i.W. die Kohlenhydrate (i.W. Mehl, d.h. Staerke und Zucker), ist die "Formel" zum Abnehmen im Wesentlichen folgende:
a) Wer mehr Kalorien aufnimmt, als er verbraucht, nimmt nicht (nennenswert) ab, auch wenn er/sie dabei auf Kohlenhydrate verzichtet.
b) Wer nur Fett und Eiweiss aufnimmt, aber keine Kohlenhydrate, nimmt aber auch nicht (nennenswert) zu (eher ab).
c) Wer abnehmen will, muss daher entweder:
1) Seinen Kalorienverbrauch ueber das hinaus steigern, was er an Nahrungs-Kalorien aufnimmt
oder
2) seine Nahrungs-Kalorien-Aufnahme unter das senken, was er an Kalorien verbraucht
oder
3) gleich gar keine Kalorien aufnehmen, die der Koerper einlagern kann.
Wer nur Fett und Eiweiss zu sich nimmt, nimmt i.d.R. ab, auch wenn er/sie wenig tut, da die zugefuehrten Hauptnahrungsbestandteile nicht in Koerperfett umgewandelt, sondern entweder verbrannt oder ausgeschieden werden ("ketogene Ernaehrung" – im Gelben Forum oft diskutiert).
Da das hier beschriebene Trainingsprogramm keine allzugrossen Anforderungen an den Kalorienverbrauch stellt, muss man entweder (voruebergehend) mehr tun, als hier vorgeschlagen, oder weniger essen, ohne dabei die Muskulatur zu gefaehrden.
Und: man kann seinen Pfunden nicht "davonlaufen", solange man sich ungesund ernaehrt! (Vgl. "Mythos Fettstoffwechsel" fuer die naeheren Zusammenhaenge.)
Da intensives Training aber auch hungrig macht, und man in gewissem Umfang Kohlenhydrate bei sportlicher Anstrengung brauchen wird, zumindest, um nicht "uebellaunig" zu werden, ist das anfaenglich eine Art Drahtseilakt.
Jedoch stellen sich meist relativ schnell Kaftzuwaechse ein und vor allem gewinnt man ein ganz anderes Wohlgefuehl, etwas, das, wie ich inzwischen aus mehreren Leserzuschriften, aber auch aus frueherer Erfahrung beim Training anderer, weiss, viele Menschen heutzutage gar nicht mehr kennen. Sowie das "geschafft" ist, wird oft das weitere (maessige aber dauerhafte) Abnehmen zu einer Art "Selbstlaeufer".
Da jeder Fall anders ist und ich womoeglich auch genetisch bei meinem Stoffwechsel etwas beguenstigt bin, rate ich allen, sich auch anderweitig kundig zu machen. Mir ging es vor allem darum, ergaenzend darauf hinzuweisen, dass Uebergewichtige oft mehr Muskeln haben als Normalgewichtige - ein Schatz, den man sich in der Uebergangsphase hin zum Normalgewicht moeglichst erhalten sollte.
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