Viele Leistungsüberschüsse können nur in Geld/Gelforderung gespart werden
Aljechin , Samstag, 19.01.2013, 21:11 (vor 4124 Tagen)
bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 20.01.2013, 13:24
Hallo!
In der Diskussion über das Zurückzahlen der Guthaben, das Enthorten der Sparer, wird m.E. vergessen, dass z.B. der Lohnarbeiter seinen in der Lebensarbeitszeit erzielen Leistungsüberschuss nur in Geld sparen kann. Eben für die Zeit, ab wann er keinen Überschuss mehr erzielen kann (> 65)
Worin sonst gespart werden soll, das konnte mir selbst Onkel Otto nicht erklären ...
Er fing dann immer damit an, dass z.B. der Preis von Gold auch einfach steigen würde ...
Aber da kommen wir ja auch zur Preisfraqe:
Kann bei sinkender Verschuldung das Preisniveau gehalten werden???
Geht man nach dottore/Debitismus, dann müsste es bei sinkender Verschuldung auch das Preisniveau sinken (Deflation).
Ich bin geneigt, dem zuzustimmen!
Deshalb kann man die Guthaben nicht an die Schuldner zurückzahlen (mal ein noch bestehendes Zeitlproblem außen vor).
Ich denke, man kann an diesem System nicht soviel ändern, ohne dass es dann mal nicht mehr funktioniert, denn jetzt funktioniert es ja.
Also mit Realsparen - senken der Verschuldung - und Halten des Preisniveaus iss net!
Vielleicht hat ja jemand eine Meinung dazu.
Schöne Grüße!
[11 Rechtschreibfehler korrigiert!]
"nachhaltig" scheint mir das Zauberwort zu sein.
heller , Sonntag, 20.01.2013, 08:32 (vor 4123 Tagen) @ Aljechin
bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 20.01.2013, 13:25
Zwei Punkte fallen mir da spontan ein:
Erstens:
Jetzt scheint (!) das System für diejenigen zu funktionieren, die auf der Gewinnerseite einer nicht nachhaltigen Ausbeutung des Planeten (fossile Energie, fruchtbares Land, Bodenschätze) und zahlreicher Bewohner (Vieh, Fisch, die jetzigen Menschen, die für einen Hungerlohn malochen und die, die das noch für das Versprechen tun, das sie auch mal ne auskömmliche Rente kriegen werden).
Inzwischen kursieren viel zu viele Versprechen, die auch in monetären Werten niedergeschrieben sind (in D vor allem Rente, in China "westl. Lebensstandard für alle" usw.).
Die Dummen werden die sein, für die die Versprechen und Hoffnungen nicht erfüllt werden können. Die USA werden z.B. ihre Schulden mit der neulich beschriebenen einen Münze "bezahlen". Da dürften einige blass werden.
Zweitens: "Worin - außer in Geld - soll sonst gespart werden?"
Auch der Lohnarbeiter könnte seinen "Leistungsüberschuss" nicht nur in Geld sparen. Wenn er eine Familie durchfüttert, Kinder gut auf die Zukunft vorbereitet und sein Umfeld pflegt, dann darf er auch auf deren Unterstützung hoffen, wenn er mal nicht mehr so kann.
Allerdings haben sich viele Menschen zum Glauben verleiten lassen, dass man sich - wenn man fleißig seine Sozialbeiträge zahlt - um den Rest der Welt nicht zu kümmern braucht. Das könnte zu gegebener Zeit zu schlaflosen Nächten führen.
Schönen Sonntag noch...
Heller
(Vortext entfernt)
Ja, dazu gibt es Meinungen, Aljechin
Zarathustra, Sonntag, 20.01.2013, 09:48 (vor 4123 Tagen) @ Aljechin
Also mit Realsparen - senken der Verschuldung - und halten des
Preisniveaus iss net!Vielleicht hat ja jemand eine Meinung dazu.
Ja, in diesem Thread gibt es Meinungen dazu:
http://www.dasgelbeforum.de.org/forum_entry.php?id=270584
Beste Grüsse, Zara
Das Preisniveau wird nicht sinken, da die Aktionäre dann weniger Dividende bekämen (oT)
Brendan , Sonntag, 20.01.2013, 09:57 (vor 4123 Tagen) @ Aljechin
- kein Text -
--
Man kann einen Teil des Volkes die ganze Zeit täuschen und das ganze Volk einen Teil der Zeit. Aber man kann nicht das gesamte Volk die ganze Zeit täuschen.
Abraham Lincoln
Der Begriff "Realsparen" führt in die Irre
Ashitaka , Sonntag, 20.01.2013, 10:53 (vor 4123 Tagen) @ Aljechin
bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 20.01.2013, 11:02
Grüße dich Aljechin,
In der Diskussion über das zurückzahlen der Guthaben, das enthorten der
Sparer, wird m.E. vergessen, dass z.B. der Lohnarbeiter seinen, in der
Lebensarbeitszeit erzielen Leistungsüberschuss nur in Geld sparen kann.
Eben für die Zeit ab wann er keinen Überschuss mehr erzielen kann (65>)Worin sonst gespart werden soll, das konnte mir selbst Onkel Otto nicht
erklären ...
"Selbst" Onkel Otto? Der liebe Jörg hat den Ansatz des Debitismus nicht weiter denken wollen. Er hat sich einen Kapitalismus vorgestellt, der vom Debitismus entkoppelt werden kann. Dabei hat er ganz geschickt beiseite diskutiert, dass das Kapital, und damit auch die Wertsteigerungen im Kapitalismus, nur kraft der Verschuldung existieren können.
Er fing dann immer damit an, dass z.B. der Preis von Gold auch einfach
steigen würde ...
Du meinst diesen Thread?!
Wertsteigerungen woher?
Ich hatte im späteren Verlauf der damaligen Diskussion aus dem Gold eine ägyptische Skulptur gemacht. Damit wollte ich der "Gold ist ja auch irgendwie Geld Diskussion" aus dem Weg gehen.
Aber da kommen wir ja auch zur Preisfraqe:
Kann bei sinkender Verschuldung das Preisniveau gehalten werden???
Gesamtökonomisch, nein.
Geht man nach dottore/Debitismus, dann müsste es bei sinkender
Verschuldung auch das Preisniveau sinken (Deflation).
Ja, wobei man das dann an einzelnen Marktsegmenten nicht sofort beobachten wird. Überhaupt ist eine solche Entwicklung sehr schleichend und wird von langfristigen, inflationären Impulsen des Staates begleitet. Heinsohn hat es in seinen letzten Beiträgen sehr gut beschrieben.
Deshalb kann man die Guthaben nicht an die Schuldner zurückzahlen (mal
ein noch bestehendes Zeitlproblem aussenvor).
Ja. Und wenn man sich jetzt noch vergegenwärtigt, dass Guthaben keine "unberührt daliegenden, wirkungslose Bestände" sind, dann wird es noch klarer.
http://www.dasgelbeforum.de.org/forum_entry.php?id=263091
Also mit Realsparen - senken der Verschuldung - und halten des
Preisniveaus iss net!
Ja, der Begriff "Realsparen" ist eine Irreführung. So wie auch der Begriff "Sachwerte" sehr oft missverstanden wird. Gold, Grund, sonst. Sachen bzw. deren Verpackung als Aktien etc. haben nur solange einen Wert, wie sich auch wer daran interessiert, solange also die Nachfrage besteht. Die Werte können nur solange verteidigt werden, wie zusätzliche Nachfrage ins System drängt, die über den Bestand der gegenwärtigen Verschuldung hinaus geht. Sonst bricht die zeitliche Kette ab. Und mehr Nachfrage kommt nur aus einer Neuverschuldung, dadurch also, dass wer ein Kaufinteresse für eine Sache (Eigentum) zeigt, er sich mit dem Kauf verschuldet, feststellt dass er die Schuld nicht sofort begleichen kann, zum Kreditinstitut rennt und Kredit gegen das abgetretene "Anrecht an seinem Eigentum" erhält. Unser alltägliches Spiel auf bzw. mit der Zeit.
Und aus dem Kredit und der zur Hinterlegung fähigen Sicherheit entsteht auf der zweiten Stufe des Zentralbanksystems dann erst das Geld, welches über die Zeit hinweg die Preisfindungen ermöglicht. Das ist die Illusion, welche sich hinter dem Sachwertesparen und Realsparen verbirgt.
Vielleicht hat ja jemand eine Meinung dazu.
Schöne Grüße!
Meinung ja, aber keine Lösung.
Nichts ist von dauer, nicht einmal der Tod.
Herzlichst,
Ashitaka
http://www.youtube.com/watch?v=XXJJQT1MjYw
--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.
Die Lösung
Zarathustra, Sonntag, 20.01.2013, 11:29 (vor 4123 Tagen) @ Ashitaka
bearbeitet von Zarathustra, Sonntag, 20.01.2013, 11:33
Meinung ja, aber keine Lösung.Nichts ist von dauer, nicht einmal der Tod.
Herzlichst,
Ashitaka
Hallo Ashitaka
Sehe es grosso modo wie Du. Was die 'Lösung' betrifft, so gibt es zumindest politisch unterschiedliche Epochen. Im 18. und 19. Jahrhundert gab es keine langfristige makroökonomische Aufschuldung in Relation zur Produktion.
Stattdessen eine ständige Abfolge kurzfristiger Zyklen von Inflation und Deflation, Boom and Bust, Aufschuldung und Bereinigung, Krieg und 'Frieden'.
Seit 80 Jahren ist dies nicht mehr der Fall. Seither wird nur noch aufgeschuldet. Die Busts, die durch langfristige Aufschuldung und Verhinderung von Bankrotten seither politisch verhindert werden konnten und dementsprechendes Bereinigungspotential auftürmen, werden folglich in einem Super-Bust wieder zum Vorschein kommen.
http://defiancecitizensforchange.org/wp-content/uploads/2011/02/inflation-history.jpg
Beste Grüsse, Zara
In den letzten 80 Jahren ist etwas besonderes passiert
Morpheus , Montag, 21.01.2013, 09:55 (vor 4122 Tagen) @ Zarathustra
Hallo Zara,
grundsätzlich sind wir uns einig, allerdings sehe ich das mit den Busts etwas anders. Es geht nicht um politisch ungewollt. Es ist den Staaten durch Einmal-Effekte (in Folge deterministische Zwangsläufigkeiten) gelungen ein enormes Feuerwerk an Wachstum zu generieren. Dieses Wachstum hat eine enorme Aufschuldung ermöglicht, weil sehr viele Sicherheiten geschaffen wurden, die so historisch bisher niemals (oder nur sehr selten bei den bisherigen Hochkulturen) existiert hatten. Diese haben die Busts (wieder) über lange Zeit verhindert.
Diese Einmal-Effekte sind die Verstädterung der Gesellschaften. Sie schaffen einmalig ein enormes Wachstum, was ich schon zweimal versucht habe hier (Die Städte sind das Grundproblem) und hier (Die Städte sind die größte Blase der Wirtschaftsgeschichte) darzustellen.
Leider gab es zu diesem Denkansatz bisher wenig Rückkopplungen.
Dieses Spiel läuft derzeit weltweit und insbesondere in China. In Indien klappt es Gott sei Dank noch nicht, sonst würde uns der Planet „Erde“ sofort implodieren.
Mit der Errichtung der Städte schaffen die jeweiligen Staaten zwischenzeitlich ein enormes Wachstum der Leistungen, aber im Ergebnis haben wir am Ende des Prozesses nur mehr zusätzliche Betriebs- und Wartungskosten und keine derartigen Wachstums-Chancen mehr. Im Gegenteil, die Menschen sind in den Städten gefangen und müssen die permanent steigenden Kosten für die Wartung und die Bewirtschaftung aufbringen.
Am Ende werden die Stadtbewohner (wieder) mit den Städten untergehen, denn es gibt keine alternative Infrastruktur auf dem Land mehr, mit / in der man sein überleben irgendwie sicherstellen könnte. Allenfalls in sehr geringen Quantitäten ist eine solche ländliche Infrastruktur noch vorhanden und selbige ist durch die Masse der Städter in ihrer Sicherheit bedroht.
Zeitlich passiert das, sobald wir statt weiteres Wachstum zu erreichen in den Prozess des Schrumpfens übergehen, denn dieser Prozess geht nach seinen sanften Anfängen in einem sich selbst verstärkenden Prozess über, der im Kollaps enden muss.
Mich würde Deine Meinung zu dieser Sichtweise interessieren.
Grüße Morpheus
--
Es läuft der größte Verhaltensversuch der Menschheit und Du bist dabei!
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warum unser System nicht funktionieren kann
Jede debitistische Zivilisation geht mit Verstädterung einher
Zarathustra, Montag, 21.01.2013, 10:54 (vor 4122 Tagen) @ Morpheus
bearbeitet von Zarathustra, Montag, 21.01.2013, 10:59
Hallo Zara,
Hallo Morpheus
grundsätzlich sind wir uns einig, allerdings sehe ich das mit den Busts
etwas anders. Es geht nicht um politisch ungewollt. Es ist den Staaten
durch Einmal-Effekte (in Folge deterministische Zwangsläufigkeiten)
gelungen ein enormes Feuerwerk an Wachstum zu generieren. Dieses Wachstum
hat eine enorme Aufschuldung ermöglicht, weil sehr viele Sicherheiten
geschaffen wurden, die so historisch bisher niemals (oder nur sehr selten
bei den bisherigen Hochkulturen) existiert hatten. Diese haben die Busts
(wieder) über lange Zeit verhindert.Diese Einmal-Effekte sind die Verstädterung der Gesellschaften. Sie
schaffen einmalig ein enormes Wachstum, was ich schon zweimal versucht habe
hier (Die
Städte sind das Grundproblem) und
hier (Die
Städte sind die größte Blase der Wirtschaftsgeschichte)
darzustellen.
Ein Zivilisationszyklus ist doch immer mit Verstädterung verbunden, und dies nicht erst die letzten Dekaden. Das war auch in der Antike der Fall. Verstädterung ist eine der vielen Folgen der Zivilisierung.
Ich sehe auch nichts, was die letzten Dekaden einen einmaligen Wachstumsschub befeuert hätte. Eine debitistische Zivilisation wächst halt bis sie kollabiert aufgrund Dottores Zsatsiki-Effekt und Tainters Diminishing Return on additional Investment in additional debt/energy/complexity.
Man sieht in obigem Log-Chart, dass kein einmaliges, sondern ein langfristiges Wachstum stattfindet. Den Hauptunterschied sehe ich immer noch darin, dass bis vor 80 Jahren (bzw. sogar bis 1980) dieses Wachstum stattgefunden hat, ohne dass die Schulden langfristig schneller gestiegen sind als das GDP. 1990 wäre eigentlich eine grosse Bereinigung der Schulden fällig gewesen. Man hat sie damals, dann 2002, und nun wiederum 2009 verhindert, sodass die Schulden im Verhältnis zur Produktion heute drei-, vier- oder fünf mal höher sind als 1980 (explizit/implizit).
Ich sehe es so: Zusätzliche Komplexität bringt immer weniger zusätzliche Produktivität, sodass dies (politisch) mit zusätzlichen Schulden zu kompensieren versucht wird, bis dies auch nicht mehr geht und die Herde plötzlich an den Ausgang drängt.
Bin auf das japanische Experiment gespannt. Die setzen dort nun alles auf eine Karte.
Grüsse, Zara
Städte als lokale "Service-Zentren" für die umliegende Landbevvölkerung sind etwas anderes
Morpheus , Mittwoch, 23.01.2013, 07:52 (vor 4120 Tagen) @ Zarathustra
Hallo Zara,
grundsätzlich sind wir uns einig, allerdings sehe ich das mit den Busts
etwas anders. Es geht nicht um politisch ungewollt. Es ist den Staaten
durch Einmal-Effekte (in Folge deterministische Zwangsläufigkeiten)
gelungen ein enormes Feuerwerk an Wachstum zu generieren. Dieses Wachstum
hat eine enorme Aufschuldung ermöglicht, weil sehr viele Sicherheiten
geschaffen wurden, die so historisch bisher niemals (oder nur sehr selten
bei den bisherigen Hochkulturen) existiert hatten. Diese haben die Busts
(wieder) über lange Zeit verhindert.Diese Einmal-Effekte sind die Verstädterung der Gesellschaften. Sie
schaffen einmalig ein enormes Wachstum, was ich schon zweimal versucht habe
hier (Die
Städte sind das Grundproblem) und
hier (Die
Städte sind die größte Blase der Wirtschaftsgeschichte)
darzustellen.
Ein Zivilisationszyklus ist doch immer mit Verstädterung verbunden, und
dies nicht erst die letzten Dekaden. Das war auch in der Antike der Fall.
Verstädterung ist eine der vielen Folgen der Zivilisierung.
Ja, das stimmt natürlich, aber ich sehe da schon eine andere Größenordnung.
Ich sehe auch nichts, was die letzten Dekaden einen einmaligen
Wachstumsschub befeuert hätte. Eine debitistische Zivilisation wächst
halt bis sie kollabiert aufgrund Dottores Zsatsiki-Effekt und Tainters
Diminishing Return on additional Investment in additional
debt/energy/complexity.
Man sieht in obigem Log-Chart, dass kein einmaliges, sondern ein
langfristiges Wachstum stattfindet. Den Hauptunterschied sehe ich immer
noch darin, dass bis vor 80 Jahren (bzw. sogar bis 1980) dieses Wachstum
stattgefunden hat, ohne dass die Schulden langfristig schneller
gestiegen sind als das GDP. 1990 wäre eigentlich eine grosse Bereinigung
der Schulden fällig gewesen. Man hat sie damals, dann 2002, und nun
wiederum 2009 verhindert, sodass die Schulden im Verhältnis zur Produktion
heute drei-, vier- oder fünf mal höher sind als 1980 (explizit/implizit).
Naja, das ein logarithmischer Chart und das man das Wachstum überhaupt so lange schaffen konnte, liegt genau an den Städten als Wirtschaftszentren. Es war die Möglichkeit noch einmal einen Durchlauf so hin zu bekommen, in der logarithmischen Kurve.
Mit "einmalig" meine ich, dass es nicht mehr wiederholbar ist. Es gibt nichts mehr, was so ein Wachstum generieren wird. Man könnte auch letztmalig sagen. Denn ab sofort drücken uns die Folgekosten der Verstädterung.
Ich sehe es so: Zusätzliche Komplexität bringt immer weniger
zusätzliche Produktivität, sodass dies (politisch) mit zusätzlichen
Schulden zu kompensieren versucht wird, bis dies auch nicht mehr geht und
die Herde plötzlich an den Ausgang drängt.
Da ist eben kein Ausgang mehr. Wo soll es denn deiner Meinung nach hingehen.
Bin auf das japanische Experiment gespannt. Die setzen dort nun alles auf
eine Karte.
Ja, Japan ist spannend. Vor allem wundert mich, dass die so wenig im Focus waren/sind.
Grüße Morpheus
--
Es läuft der größte Verhaltensversuch der Menschheit und Du bist dabei!
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warum unser System nicht funktionieren kann
Agglomeration
el_mar, Montag, 21.01.2013, 14:49 (vor 4122 Tagen) @ Morpheus
Da der Debitismus seine Systemsklaven zu maximaler Effizienz drängt, ist Agglomeration eine systemimmanente Folge, die den Systemdurchlauf beschleunigt, bis der Grenznutzen negativ wird.
Saludos
el mar
Diese 80 Jahre im Rückblick
el_mar, Montag, 21.01.2013, 15:14 (vor 4122 Tagen) @ Morpheus
Ist auch Eigentum eine Illusion?
Fidel , Sonntag, 20.01.2013, 14:52 (vor 4123 Tagen) @ Ashitaka
Hallo Ashitaka,
wenn in einem insolventen System Ersparnisse eine Illusion sind (ohne Zweifel), wie glaubst Du verhält es sich mit Eigentum?
Wenn ich Eigentum verpfänden muss um mich verschulden zu können, und der Staat gleichzeitig mit seinen Steuereinnahmen für die Bonität der Währung einsteht,
in der ich mich verschulde - dann finanziere ich doch meine eigene Übernahme.
Das Steueraufkommen des Staates geht bis zur Beschlagnahme des Bürgereigentums. Bürgereigentum, das der Staat auch benötigt um eine neue Währung besichern zu können.
(Heinsohn, Zukunft der Finanzkrise T3.)
Ich frage mich, wie groß die Illusion ist, in der wir leben...
Grüsse
Fidel
Machtversprechen
Ashitaka , Sonntag, 20.01.2013, 15:57 (vor 4123 Tagen) @ Fidel
Hallo Fidel,
wenn in einem insolventen System Ersparnisse eine Illusion sind (ohne
Zweifel), wie glaubst Du verhält es sich mit Eigentum?
Das Untereigentum ist uns vom Staat gegeben. Heutzutage versucht der Staat seine Macht, seine Herrschaft, eben dadurch zu sichern, dass er seinen Bürgern ein zeitlich befristetes Machtversprechen zusichert, dass nur er (der Staat) schafft und vernichtet. Diese Macht (Geld) ist uns gegeben, um unserer aufgezwungenen Verschuldungen herr zu werden. Das Wesen des im staatlichen Rahmen stattfindenen Steuerabgabensystems und der Wirtschaft besteht eben aus nicht erfüllbaren Schulden, deren Begleichung, kraft des Geldes, auf morgen verschoben wird. Der Morgen kommt.
Geld ist bekanntlich eine Eigenschaft, kein Ding, sondern eine Macht die nur dadurch geboren werden kann, dass der Bürger seinen "Anspruch auf Eigentum" an das Kreditinstitut ab tritt, dass der abgetretene Titel beim Staat (Dem vorgeschaltet natürlich die Zentralbank) hinterlegt wird. Die Zentralbank ist für mich nichts anderes als eine staatliche Verwaltung, auch wenn dessen Unabhängigkeit immer wieder gerne betont wird; sie kann es gar nicht sein, da ihr die Staatsgewalt fehlt!
Wenn ich Eigentum verpfänden muss um mich verschulden zu können, und der
Staat gleichzeitig mit seinen Steuereinnahmen für die Bonität der
Währung einsteht,
in der ich mich verschulde - dann finanziere ich doch meine eigene
Übernahme.
Da bin ich ganz bei dir. Nichts anderes passiert in den verbleibenden Jahren des gegenwärtigen Steuerzahlungssystems. Wenn man erst soweit gekommen ist, dass man das Untereigentum und dessen Kraft zur Schöpfung von Geld verstanden hat, dann kann man sich sehr schnell ausmalen, was passieren wird, wenn der Staat seine Zinsverpflichtungen nicht mehr decken können wird und die internationalen Komplexitäten der Bond-Märkte gar die Refinanzierung bestehender Schulden, die Ausgabe neuer Anleihen, stockend beeinflusst.
Die Hinterlegung von Staatspapieren bei der Zentralbank zur Schaffung von Geld hat ihre logischen Grenzen in den steigenden (Zins)Schulden der Staaten und inflationären Wirkung auf die Spekulationsmärkte. Getrieben durch immer höhere Liquidität, sehen wir ja schon gegenwärtig wie unterschiedlich sich der infla/defla Prozess bemerkbar macht. Was die Preise an den Finanzmärkten hochdrückt würgt den Bürgern (eben den Personen, die laut Heinsohn nicht zum Tresen der ZB wandern können) die Luft ab.
Ohne die gewaltigen Staatsbürgschaften und Förderungen / Subventionen (Formen der Staatsverschuldung) wäre der Kreditvergabeprozess an die Bürger (also Privatpersonen und Unternehmen) längst zum Erliegen gekommen. Wir sind gegenwärtig in einer erstmalig klar nachvollziehbaren Rückentwicklung der Kreditvergaben an Nicht-Banken (Ohne öffentliche Haushalte) und stehen damit am Anfang eines deflationären Prozesses, der mir Angst und Bange macht. Die Tatsache, dass diese Entwicklung noch einige Zeit an den Finanzmärkten vorbei gehen wird, macht es im Umfeld steigender Rohstoffpreise oder auch Immobilienpreise nicht einfacher.
Das Steueraufkommen des Staates geht bis zur Beschlagnahme des
Bürgereigentums. Bürgereigentum, das der Staat auch benötigt um eine
neue Währung besichern zu können.
(Heinsohn, Zukunft der Finanzkrise T3.)
Das Steueraufkommen ist Geld, welches immer durch Bürgereigentum (Untereigentum) gesichert werden muss. Das ist auch der Grund, weshalb ich so klar zwischen "Guthaben auf Geld" und "Geld" unterscheiden möchte. Für ersteres braucht es solange keine Hinterlegung von Eigentumstiteln (Anspruch auf Untereigentum) bei der ZB, wie der guthabende Bürger sein Geld nicht einzulösen versucht. Das erklärt meiner Meinung nach die 3 Billionen Passiva der EZB gegenüber den knapp 11 Billionen Einlagen von Nichtbanken im EURO-Währungsgebiet. Hier kommen nämlich die Fristigkeiten und Laufzeiten ins Spiel. Es ist aber nicht so, dass dadurch blanko Kredite vergeben werden könnten. Durch ein schwierigeres Marktumfeld werden die Kreditstandards und damit die Anforderungen an abzutretende Sicherheiten wachsen. Das kann uns das Rückgrat brechen.
Ich frage mich, wie groß die Illusion ist, in der wir leben...
Das Problem unserer Zeit ist, dass das "Anrecht am Untereigentum" (also zur Hinterlegung fähige Eigentumstitel) das Geld, also Leistung von Steuern erst ermöglicht haben (Geldleistungen). Wir sind ja gar in den Glauben verfallen, dass man mittels refinanzierter Titel neue Titel mit gleicher oder gar längerer Laufzeit schaffen könne. Abenteuerlich.
Wenn die Haftungsräume, so wie Schäuble und Rößler es einige male klar und deutlich erklärt haben, nicht ausgedehnt und vergemeinschaftlicht werden, dann werden sich die Staaten relativ zügig ihr Untereigentum zurückholen und damit einen selbstzerstörerischen Prozess akzeptieren müssen. Natürlich sind dem massive Steuererhöhungen vorgeschaltet. Die Vermögenssteuer und Mehrwertsteuererhöhung (einheitlich 19% ohne 7%) sind ja nichts neues.
Grüße,
Ashitaka
--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.
..wann haben wir die Defla übersehen?
Fidel , Sonntag, 20.01.2013, 16:54 (vor 4123 Tagen) @ Ashitaka
Hallo AshÃtaka,
vielen Dank für dein Engagement die Zusammenhänge so ausführlich zu durchleuchten! Ich kann dem nichts hinzufügen.
Seit dem Heinsohn Artikel über Defla/Infla frage ich mich, wie lange wir von dem Prozeß nichts bemerkt haben. Möglicherweise wirkt die Defla schon seit den 1970ern und wir gaben Industriezweige mangels Rentabilität auf (Textil, Elektronik etc.), anstelle uns der echten Ursache bewußt zu sein.
Seit wir 2/3 unseres Exportüberschusses (Handelsblatt) mit Autos verdienen, sind die Ausweichmöglichkeiten auf gewinnbringendere Zweige beendet. Was ich beobachte ist, dass der Kapitalhebel in den von Defla betroffenen Zweigen nicht zur Eigentumsverteidigung verlängert wird, sondern zum bloßen Überleben. Das Eigentum ist ohnehin über die Grenze verpfändet.
Der Druck auf die Unternehmen steigt auch deshalb, weil wir schon länger auf echte neue Innovationen warten. Selbst der Quantencomputer kann die Physik von bewegten Massen nicht aufheben...
Aus den tatsächlich zu geringen Gewinnen der Masse der Unternehmen (KMU 99.7%), entstehen weder viele Arbeitsplätze noch kaufkräftige Einkommen -
= mit allen Auswirkungen auf die Staatsfinanzen.
Ich fürchte, dass seit der Bekämpfung der Defla (vielleicht 40 Jahre) alle Preise, die falsche Entwicklung nahmen.
Sollte uns die Konjunktur im Jahr 2013 im Stich lassen, wird es wieder sehr schnell schwierig und wir werden spüren, wie frei wir wirklich sind.
Beste Grüsse aus Bayern
Fidel
Die *Illusion*, in der wir leben einschließlich *Eigentum* / von Hopi
Leserzuschrift , Sonntag, 20.01.2013, 17:55 (vor 4123 Tagen) @ Fidel
Hallo @Fidel,
Du frägst @Ashitaka allen ernstes, ob auch "Eigentum eine Illusion" sei/wäre/ist?
Für die meisten Menschen ist Eigentum Eigentum, d.h. "etwas", was man getrost sein eigen nennen kann und einem von niemanden weggenommen werden kann/darf.
Jetzt brauchen wir beide nur noch darauf warten, bis der/die/das ... nächste "Schlaumeier" dahergelaufen kommt und uns auf die uns "eingetrichterten fundamentalen Unterschiede" zwischen "Eigentum und Besitz" aufzuklären versucht .
Just an der Stelle seien "@Ashitakas - post scriptum - W O R T E" jedem in flagranti dahergelaufenen Schlaumeier ans Herz gelegt, da vermutlicht hundertmal überlesen, beziehungsweise nicht einmal ansatzweise verstanden.
"Der Ursprung aller Macht ist das Wort.
Das gesprochene Wort als Quell jeglicher Ordnung.
Wer das Wort neu ordnet,
der versteht wie die Welt im Innersten funtkitoniert."
(Ashitaka)
Nun zu Deiner letzten Frage, bei der Du Dich selber frägst, wie groß die Illusion ist, in der wir leben ...?
Die Hopi sagen Dir, daß diese Illusion geradezu fantastisch ist und um Lichtjahre größer, gleichzeitig um Lichtjahre banaler, als wir es in unseren kühnsten Träumen zu träumen/denken wagen würden.
Zunächst bedarf es den gesammten Müll in unseren vollends zugemüllten Gehirnen, vollprogrammiert von Scheinwissen und größtenteils fragwürdigen Traditionen seit ... heidnischen Urzeiten ... zu entmisten .
Platz schaffen für den uns seit Geburt an innewohnenden Durchblick ist das Gebot der Stunde für Menschen mit noch halbwegs intaktem Geist.
Einem Geist, der noch nicht komplett auf Walnußgröße mittels Erziehung, Verbildung, Pseudo-Wissenschaft(en) und barbarischen Primaten-Traditionen von außen zusammengeschrumpft wurde.
Niemand mit noch intaktem Geist wird in Frage stellen, daß wir von vorne bis hinten belogen/betrogen/verarscht und verheizt werden in sinnlosen KRIEGEN, in Kunst, Musik, Malerei, Theater, Schauspiel, Kino, Fernsehen, GEZ, Geschichte, Nachrichten, Kirche, Religion, Zeitschriften, Vereinen, Universitäten, Büchern, Firmen (von Big Atom Energy zu Big Pharma bis hin zu Big Nonsense ...) ... ... ... eine Endlosverkettung von Alpha bis Omega .
Die einzige Ausnahmestellung in og. Endlosverkettung verkörpert für viele Menschen noch die geradezu "sakrosante Wissenschaft", kerngespalten und fein säuberlich atomar unterteilt in die noch so aberwitzigsten Forschungszweige .
Der Mann & die Frau, die die gesamte Illusion entlarvten und laut Nikola Tesla besser seine/ihre gesamten Geheimnisse/Erkenntnisse in einen Safe für die nächsten tausend Jahre nsperren sollen, Walter Russell & Lao Russell, seien Dir ans Herz gelegt zur kompletten Enttarnung irdischer Illusion(en) .
Leider nur in Englsich verfügbar, aber soviel sei verraten, wer die neue Kosmologie von Walter Russell & Lao Russell begreift, erkennt und versteht, wird schlußendlich aufwachen und das Geheimnis des Universums für sich selbst zu entschlüsseln .
*> http://walter-russell.com/cube.html
Wer den CUBE (= Würfel) versteht, wer die WAVE (= Welle) und wer die ELEMENTE versteht, versteht die Illusion dahinter.
Douglas Adams meinte das Geihmnis aller Geheimnisse wäre die Zahl >* 42 *<. Weit gefehlt, es ist alles noch viel "erschreckender und einfacher" .
An der Stelle dürfen wir nie vergessen wie schlicht, wie zeitlos, wie kristallklar und sofort in Jedermann`s/Jederfrau`s Geist einhämmernd der unbestechliche Anblick = die Erkenntnis der Wahrheit ist, und wie ekelhaft, widerlich, ja geradezu pervers der Anblick irgendeiner erst- oder drittklassigen Lüge auf uns wirkt.
Als Einstieg in Walter Russell`s bahnbrechendes und neues Weltverständnis sei empfohlen: TEIL 1 > http://www.youtube.com/watch?v=-WjSC99ih9Y
Schlußbemerkung
Wer das Medium Film, Fernsehen, Kino und Computer wirklich versteht, d.h. wie es "in der kosmischen Illusions-Film-Fabrik-Küche" abgeht und wie dort wirklich gekocht wird, dem wird sofort klar warum wir CMYK als Grundfarben brauchen, um überhaupt Bilder für unsere "blinden Sinne" erzeugen, bzw. für unsere Sinne/Körper wiedergeben zu können.
*> http://de.wikipedia.org/wiki/CMYK-Farbmodell
Wer darüberhinaus noch die Energie-Form = Musik verstehen kann, wird im wahrsten Sinne des Wortes "erleuchtet = illuminiert" werden .
Richard Strauß > Also sprach Zarathustra <
http://www.youtube.com/watch?v=IFPwm0e_K98
Odyssee 2001 im Weltraum > Opening Scene <
http://www.youtube.com/watch?v=ML1OZCHixR0
Richard Strauß > Eine Alpensinfonie <
http://www.youtube.com/watch?v=S23EKiQqNOU
Ludwig van Beethoven > Pastorale <
http://www.youtube.com/watch?v=iMJPZ-mu-Ts
Georg Friedrich Händel > Wassermusik <
http://www.youtube.com/watch?v=dfFAqsgaB2o
H E R Z * LICHT`sT,
H" />pi
Je freier sich der Mensch vorkommt, desto leichter kann man ihn indoktrinieren - Nicolas G. Davila (oT)
Fidel , Sonntag, 20.01.2013, 18:53 (vor 4123 Tagen) @ Leserzuschrift
- kein Text -
Danke für das Zitat, Nicolás Gómez Dávila ist ein interessanter Autor .
oogway, Montag, 21.01.2013, 14:26 (vor 4122 Tagen) @ Fidel
Nicolás Gómez Dávila: 18.5.1913 (Bogotá) - 17.5.1994 (Bogotá)
Darin sind sich die Kritiker einig: Der kolumbianische Aphoristiker Nicolás Gómez Dávila scheidet die Geister wie kaum ein Denker seit Nietzsche. Einige sehen in ihm sogar einen neuen Nietzsche, obwohl Gott für ihn nicht nur nicht tot ist, sondern das einzig Lebendige überhaupt.
Während Nietzsches Kritik sich fast ausschließlich gegen die christliche Herdenmoral und ihre psycho-sozialen Folgeerscheinungen richtete, unterzieht Dávila die Moderne einer Fundamentalkritik, die kein Härchen ungekrümmt lässt. Kommunismus wie Demokratie stellt er gleichermaßen an den Pranger, da sie den Menschen seiner Überzeugung nach auf dessen Eigenschaft als Konsument reduzieren. Den Gipfel der Krankhaftigkeit sieht er in den modernen Metropolen wie auch in der «großartigen» Errungenschaft exhibitionistischer Massenegos, «sich in der Öffentlichkeit auszukotzen». Um sich diesen Anblick zu ersparen, verzichtete der Autor konsequent auf Tageszeitungen und Fernseher.
In vielen seiner Aphorismen macht sich Dávila über Leute lustig, die glauben, die Welt verändern zu können. Das erklärt, warum er ihm angebotene Posten ablehnte, wie etwa der eines Präsidentenberaters oder Botschafters. Seine generelle Ablehnung von Öffentlichkeitsarbeit im allgemeinen und der Politik im besonderen ist nachvollziehbar, wenn man seine skeptische Grundhaltung bezüglich der Moderne betrachtet: «Um den Patienten heilen zu können, den sie im 19. Jahrhundert verwundete, musste die Industriegesellschaft ihn im 20. Jahrhundert verblöden.»
Noch mehr...beeindruckend... Danke (nL)
Silke, Montag, 21.01.2013, 15:29 (vor 4122 Tagen) @ oogway
@Hopi
stokk, Sonntag, 20.01.2013, 19:21 (vor 4123 Tagen) @ Leserzuschrift
Danke wie immer für die reichhaltigen Info´s.
Ein Frage, die ich dottore schon gestellt habe:
"Kannst Du mal eine Liste von Bücher aufführen, die man gelesen haben sollte."
Danke.
Gruß
stokk
Das Leben gleicht einem Flugabsturz
Ashitaka , Sonntag, 20.01.2013, 21:34 (vor 4123 Tagen) @ Leserzuschrift
bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 20.01.2013, 22:03
Hallo Hopi,
Niemand mit noch intaktem Geist wird in Frage stellen, daß wir von vorne
bis hinten belogen/betrogen/verarscht und verheizt werden in sinnlosen
KRIEGEN, in Kunst, Musik, Malerei, Theater, Schauspiel, Kino, Fernsehen,
GEZ, Geschichte, Nachrichten, Kirche, Religion, Zeitschriften, Vereinen,
Universitäten, Büchern, Firmen (von Big Atom Energy zu Big Pharma bis hin
zu Big Nonsense ...) ... ... ... eine Endlosverkettung von Alpha bis Omega
.
Dabei betrügen wir uns natürlich selbst und erbauen uns immer nur eine eigene Vorstellung der Welt. Über diese Selbstmodelle könnte man mit dir noch viel ausführlicher diskutieren. Kehre doch zurück.
Als die Oceanic 815 auf ihrem Flug von Sydney nach Los Angeles mit 324 Passagieren abstürzte glaubten Millionen Zuschauer an den TV-Bildschirmen daran, dass die Gestrandeten in ihren Strandbehausungen einen Weg finden würden um zu überleben. Keiner der Passagiere fühlte sich in seiner Rolle "angekommen", jeder war sich im innersten sicher, dass man in Zukunft woanders stehen müsste, woanders leben müsse, anders leben müsse um endlich von sich zu behaupten, dass man angekommen sei.
Keinem der Überlebenden leuchtete während der Erkundung der Insel ein, dass ihnen allen eine Idee, ein Gedanke eingepflanzt wurde, der sie in den Glauben verfallen ließ, dass es da draußen "etwas" gibt, einen Moment, einen Ort der Zuflucht, eine Aufgabe, die es noch bzw. erst zu erfüllen gilt, bevor man danach endlich ankommen würde.
Dieser Moment wohnt natürlich in uns allen, die unnachgiebige Aufforderung, anzunehmen, dass wir uns nur woanders als angekommen fühlen dürfen. Dieses Gefühl ist so tief in uns verwurzelt, dass wir die Fremdsteuerung in Gesellschaft längst nicht mehr bemerken können.
Deine obige Aufzählung ist nur der Anfang einer größeren Bewusstwerdung. All dieser Ideen-Müll-Salat, der selbst die Erforschung der "Ruhe und Gelassenheit" zu einem "interessanten Sachverhalt" der Wissenschaft macht, er machte uns krank und ließ uns (meiner Meinung nach) so vieles vergessen, dass wir nur noch zum Spielball von Einpflanzungsversuchen und wissenschaftlichen Selektionsprozessen wurden.
Als die Überlebenden der Oceanic 815 nach und nach bemerkten, dass sich in all ihrer Not und Abkehr von äußerlichen Vorstellungen der Welt die unverhüllte Schönheit des Lebens offenbarte, dass man sich wieder einander in die Augen zu blicken wagte, der Insel (symbolisch für die Welt) ins Auge zu blicken wagte, da war es um sie geschehen. Sie ließen los und waren "angekommen"........ nach all den Jahren der Erklärungsversuche und dem Zerfall ihrer Seelen an den "Einpflanzungsversuchen" einer kranken Gesellschaft war ihnen die Idee der Unvollkommenheit und Unerfülltheit genommen.
Das wurde den Gestrandeten erst in den letzten Minuten ihres Loslassens bewusst. Alles was mit ihnen während der Zeit auf der Insel geschah, was sie erlebten und fühlten, war aus ihren eigenen Vorstellungen und der Zeitlosigkeit, man kann sagen aus intuitiven Einfällen, einer größeren und kommenden, alles umspannenden Reise, geboren. So trafen Sie andere Überlebende an, die Jahrhunderte zuvor auf der Insel gestrandet waren, die über die Zeit Spuren hinterließen. Alle Ideen ihrer Unerfülltheit, die Trennungsversuche In Urteile, in Gut & Böse, hatten in ihren Vorstellungen zunächst einen Platz gefunden und lösten sich mit jedem weiteren Tag auf der Insel zunehmend in Luft auf. Ob nun die Zerbrochenheit an einem kinderlosen Leben, der bleibende Streit mit Verstorbenen, körperliche Behinderungen oder das finanzielle und zwischenmenschliche Elend des alltäglichen Lebens, weggeblasen und für immer verschwunden.
Was am Ende ihrer Zeit blieb war die Erkenntnis, dass unser Leben einem Trugschluß des Festhaltens an eingepflanzten Ideen, an versprochenen Sicherheiten und Zielen ausgeliefert ist; dem beständigen Versuch dort hin zu gelangen, wo man gegenwärtig nie sein kann, dass wir in einer Illusion leben.
Keiner der Passagiere der Oceanic 815 hatte den Absturz des Fluges überlebt.
6 Jahre hatte niemand damit gerechnet, dass die Gestrandeten während ihrer lebendigen Zeit auf der Insel längst angekommen waren, dass sie Tod waren.
Sei herzlichst gegrüßt Hopi,
Ashitaka
--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.
Bei sinkender Verschuldung kann wohl das Preisniveau nicht gehalten werden
Aljechin , Freitag, 01.02.2013, 15:53 (vor 4111 Tagen) @ Ashitaka
Grüße dich Aljechin,
Hi Ashitaka!
Sorry für die späte Antwort ...
In der Diskussion über das zurückzahlen der Guthaben, das enthorten
der
Sparer, wird m.E. vergessen, dass z.B. der Lohnarbeiter seinen, in der
Lebensarbeitszeit erzielen Leistungsüberschuss nur in Geld sparen
kann.
Eben für die Zeit ab wann er keinen Überschuss mehr erzielen kann
(65>)
Worin sonst gespart werden soll, das konnte mir selbst Onkel Otto nicht
erklären ...
"Selbst" Onkel Otto? Der liebe Jörg hat den Ansatz des Debitismus nicht
weiter denken wollen. Er hat sich einen Kapitalismus vorgestellt, der vom
Debitismus entkoppelt werden kann. Dabei hat er ganz geschickt beiseite
diskutiert, dass das Kapital, und damit auch die Wertsteigerungen im
Kapitalismus, nur kraft der Verschuldung existieren können.
Ja, wenn das Geld (GZ) via Kredit in Umlauf kommt.
Er fing dann immer damit an, dass z.B. der Preis von Gold auch einfach
steigen würde ...
Du meinst diesen Thread?!
Ja, den meinte ich.
Ich hatte im späteren Verlauf der damaligen Diskussion aus dem Gold eine
ägyptische Skulptur gemacht. Damit wollte ich der "Gold ist ja auch
irgendwie Geld Diskussion" aus dem Weg gehen.
Aber da kommen wir ja auch zur Preisfraqe:
Kann bei sinkender Verschuldung das Preisniveau gehalten
werden???[/b]
Gesamtökonomisch, nein.
Also geht Realsparen nicht - wenn das Preisniveau gehalten werden soll. D.h. man eine Ware zum aufbewahren des Leistungsüberschuss benutzt.
Vielleicht wäre es aber möglich, dass der Staat einen gewissen Wert = gleichbleibenden Preis garantiert ...
Weiß ich aber nicht, da hätte ich mir mal eine Antwort der Realsparer erhofft ...
Ja, der Begriff "Realsparen" ist eine Irreführung. So wie auch der
Begriff "Sachwerte" sehr oft missverstanden wird. Gold, Grund, sonst.
Sachen bzw. deren Verpackung als Aktien etc. haben nur solange einen Wert,
wie sich auch wer daran interessiert, solange also die Nachfrage besteht.
Die Werte können nur solange verteidigt werden, wie zusätzliche Nachfrage
ins System drängt, die über den Bestand der gegenwärtigen Verschuldung
hinaus geht. Sonst bricht die zeitliche Kette ab. Und mehr Nachfrage kommt
nur aus einer Neuverschuldung, dadurch also, dass wer ein Kaufinteresse
für eine Sache (Eigentum) zeigt, er sich mit dem Kauf verschuldet,
feststellt dass er die Schuld nicht sofort begleichen kann, zum
Kreditinstitut rennt und Kredit gegen das abgetretene "Anrecht an seinem
Eigentum" erhält. Unser alltägliches Spiel auf bzw. mit der Zeit.Und aus dem Kredit und der zur Hinterlegung fähigen Sicherheit entsteht
auf der zweiten Stufe des Zentralbanksystems dann erst das Geld, welches
über die Zeit hinweg die Preisfindungen ermöglicht. Das ist die Illusion,
welche sich hinter dem Sachwertesparen und Realsparen verbirgt.
Richtig, wenn das Geld = Abgabengut = das, in was man seinen Leistungsüberschuss erzeugt, via Kredit in Umlauft kommt, dann kann bei sinkender Verschuldung das Preisniveau nicht gehalten werden.
Also sinken bei fallender Verschuldung die Preise! Da es eben kein Geld gibt, worin ja die Preise bewertet werden.
Außer das Geld wird einfach Netto ausgezahlt - via Hubschrauber etc. ...
Aber das ist ja nicht so.
Schaut man sich mal die 'Total Credit Market Debt' der Fed an, dann sieht man da ab 2008 auch nur eine kleine Delle - aber dass weiter auf geschuldet wird, dafür hat sie schon gesorgt ...
Viele Grüße!
genau so
Ashitaka , Samstag, 02.02.2013, 15:42 (vor 4110 Tagen) @ Aljechin
Hallo Aljechin,
Also geht Realsparen nicht - wenn das Preisniveau gehalten werden soll.
Was für den einzelnen Systemteilnehemer funktioniert, das funktioniert nicht als Wertaufbewahrungsoption für alle Systemteilnehmer. Überhaupt ist die Vorstellung einer "Wertaufbewahrung" systematischer Betrug.
D.h. man eine Ware zum aufbewahren des Leistungsüberschuss benutzt.
Ja. Otto ging davon aus, dass es die "Ware" ist, die den Wert aufbewahrt oder dessen Wert sich verändert. Dies ist natürlich ein Irrtum. Die Ware ist nur ein anziehungsloser Träger der Eigenschaft "Wert". Die Eigenschaft kann nur solange von ihr getragen werden, wie sie von äußeren Einflüssen berührt wird, solange sie durch die Verschuldung zum Zwecke des Kaufes nachgefragt wird.
Vielleicht wäre es aber möglich, dass der Staat einen gewissen Wert =
gleichbleibenden Preis garantiert ...Weiß ich aber nicht, da hätte ich mir mal eine Antwort der Realsparer
erhofft ...
Subventionen?! Fixierte Preise?! Wenn der Staat ein Realsparen (in z.B. Grundstücken) garantieren würde, dann müsste er auch die äußeren Einflüsse (Nachfrage durch Verschuldung) anbieten. Da beißt sich die Katze in den Schwanz, wie wir schon bei kleinsten Unterfangen sehen.
Richtig, wenn das Geld = Abgabengut = das, in was man seinen
Leistungsüberschuss erzeugt, via Kredit in Umlauft kommt, dann kann bei
sinkender Verschuldung das Preisniveau nicht gehalten werden.
Exakt so.
Also sinken bei fallender Verschuldung die Preise! Da es eben kein Geld
gibt, worin ja die Preise bewertet werden.
Außer das Geld wird einfach Netto ausgezahlt - via Hubschrauber etc. ...
ja
Aber das ist ja nicht so.
eben, auch wenn wir oft den Eindruck haben, dass es so wäre.
Schaut man sich mal die 'Total Credit Market Debt' der Fed an, dann sieht
man da ab 2008 auch nur eine kleine Delle - aber dass weiter auf geschuldet
wird, dafür hat sie schon gesorgt ...
Na klar, "ohne Schulden läuft nichts". Und solange das nur wenige begreifen und man nach einem Buch nie wieder drüber spricht, läuft es noch lange so weiter. Würden das alle verstehen, dann wäre es das gewesen mit dem Kapitalismus, dann wüssten alle, dass sie in diesem Leben niemals etwas gespart haben, was ohne Schulden(wachstum) möglich geworden wäre. Die Sicherheit, und damit zugleich das stärkste Selbstmodell im Staate, sie wäre uns genommen.
Herzlichst,
Ashitaka
--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.
Schatzanweisung ...
Aljechin , Samstag, 02.02.2013, 16:05 (vor 4110 Tagen) @ Ashitaka
Hallo Ashitaka!
Bei der Verschuldung sind wir uns ja einig.
Nur mal dazu:
Vielleicht wäre es aber möglich, dass der Staat einen gewissen Wert
=
gleichbleibenden Preis garantiert ...[/b]
Weiß ich aber nicht, da hätte ich mir mal eine Antwort der Realsparer
erhofft ...
Subventionen?! Fixierte Preise?! Wenn der Staat ein Realsparen (in z.B.
Grundstücken) garantieren würde, dann müsste er auch die äußeren
Einflüsse (Nachfrage durch Verschuldung) anbieten. Da beißt sich die
Katze in den Schwanz, wie wir schon bei kleinsten Unterfangen sehen.
Was ist eigentlich aus der guten alten Schatzanweisung geworden?
Gehen wir mal von einem 'monetär souveränen' Staat aus, dann müssten wir auch zugeben, dass er in die Schatzkammer greifen kann!
Er könnte also das Geld einsammeln und dafür Schatzanweisungen ausgeben. Die hätten dann einen fixen Wert.
Das eingesammelte Geld könnte er von mir aus wieder den Schuldnern geben.
Wenn Geld benötigt wird, wird die Schatzanweisung gecasht...
So z.B. garantiert die USA (das Treasury) doch auch für 'ne Unze Gold 32 Dollar oder so. Das könnte sie doch auch mit der Schatzanweisung tun.
Nur mal so, ob das gehen würde, wei0 ich auch nicht.
Viele Grüße!