Hauptgrund der Krise: Totalversagen der Sozialwissenschaftler inclusive Ökonomen
politicaleconomy , Montag, 28.04.2014, 11:52 (vor 3659 Tagen)
Daß der Grund auch für die heutige Krise in einem Totalversagen der Sozialwissenschaften beim Erklären von "Marktwirtschaft" bzw. "Kapitalismus" liegt, weshalb sie weder das wirtschaftspolitische Managen noch das Herstellen von "Kapitalismus" (Entwicklungs- und Transformationsländer) anleiten kann, hatte ich schon anderswo behauptet.
Jetzt kommt direkt aus der Ökonomenzunft eine erstaunlich ehrliche Bestätigung dieser Aussage:
Heiner Flaßbeck: Chinas Führung ohne Kompaß, westliche Berater ohne Karte.
Der Kapitalismus, ein System das funktioniert
Morpheus , Montag, 28.04.2014, 15:26 (vor 3659 Tagen) @ politicaleconomy
Hallo politcaleconomy,
lies mal etwas in der Sammlung sowie in alten Beiträgen. Die meisten Schreiber hier sind des Themas müde. Es ist einfach alles gesagt. Das System kann nicht funktionieren. Das hat dottore sehr schön aufgezeigt.
Deine Hoffnung, dass sich da irgend etwas richten oder besser machen lässt, die hatte ich am Anfang hier auch einmal. Die Probleme:
- zu viele Menschen
- zu viel falsche Infrastruktur (Städte)
Beides hat zunächst (beim Aufbau) zur Entwicklung der Gesellschaften und zum Wachstum beigetragen. Aber einmal ist das Wachstum zu Ende und dann bleibt nur noch der Kollaps.
Ist leider so.
Grüße
Morpheus
--
Es läuft der größte Verhaltensversuch der Menschheit und Du bist dabei!
--------------------------------------
warum unser System nicht funktionieren kann
Lieber Morpheus
politicaleconomy , Dienstag, 29.04.2014, 22:45 (vor 3657 Tagen) @ Morpheus
Hallo Morpheus,
Deine deterministische Untergangsideologie ist absolut systemkonform: das, was Du tust: nämlich alles als unabänderlich hinnehmen, weil angeblich TINA - ist genau das, was "das System" von Dir will.
Daß Euer "dottore" die Ideologie, die gerade zum 2. x in der Geschichte nach den 30er Jahren das System gegen die Wand fährt, jahrzehntelang tatkräftig in der BLÖD-Zeitung gepredigt hat, die auch Banken- und Versicherungspropaganda im redaktionellen Teil als "objektive Berichterstattung" tarnt, sagt ein übriges.
Die einschlägigen dottore-Jünger, die in diesem thread gepostet haben, sind allesamt machtgeile Dogmatiker ohne jede Fähigkeit, die eigene Sicht der Dinge zu hinterfragen - und zynische Systemprofiteure obendrein ("noch den maximalen Reibach machen" - so der dottore in seinem "Kapitalismus"-Buch).
Der Schwachsinn von den "weltweiten Beleihungsgrenzen" im forumszitat (die klassische fallacy of composition, wie von eurem dottore und Stichwortgeber Heinsohn kolportiert) demonstriert im übrigen wunderbar das völlige Unverständnis monetären Wirtschaftens und das Kleben an der Gütersphäre, das Ihr allerdings mit Marx und der Neoklassik teilt.
Tut mir leid, aber das muß mal deutlich gesagt werden, und ich nehme da kein Blatt vor den Mund und keine Rücksicht auf Verluste.
Beste Grüße.
Besser dottore-Jünger als Moneymind-Jünger ;-)
RogRog, Dienstag, 29.04.2014, 23:24 (vor 3657 Tagen) @ politicaleconomy
Die einschlägigen dottore-Jünger, die in diesem thread gepostet haben,
sind allesamt machtgeile Dogmatiker ohne jede Fähigkeit, die eigene Sicht
der Dinge zu hinterfragen - und zynische Systemprofiteure obendrein ("noch
den maximalen Reibach machen" - so der dottore in seinem
"Kapitalismus"-Buch).Der Schwachsinn von den "weltweiten Beleihungsgrenzen" im forumszitat (die
klassische fallacy of composition, wie von eurem dottore und Stichwortgeber
Heinsohn kolportiert) demonstriert im übrigen wunderbar das völlige
Unverständnis monetären Wirtschaftens und das Kleben an der
Gütersphäre, das Ihr allerdings mit Marx und der Neoklassik teilt.
Willkommen zurück im Forum.
JEDER Jünger bleibt freiwillig dümmer und ewiger Prediger. Wie wär's mit "Fragen wagen"?
politicaleconomy , Dienstag, 29.04.2014, 23:40 (vor 3657 Tagen) @ RogRog
Gilt auch für Reich-Jünger.
Du bist schon so ein roter Kautz :-)
RogRog, Mittwoch, 30.04.2014, 00:03 (vor 3657 Tagen) @ politicaleconomy
Fragen wagen? Och nö, ich bleibe lieber ewig dumm und unaufgeklärt, wenn ich mir anschaue, wie kluge und aufgeklärte Menschen so drauf sind.
Zudem glaube ich auch nicht an die linke Ideologie der Vervollkommung des Menschen durch den Verstand. Du warst mir dafür das erste, anschaulichste und bis heute abschreckendste Beispiel:
Tschööööööööööööööööööööööööss
Die Negierung des Verstandes ist auch schon fast en vogue und
Centao , Mittwoch, 30.04.2014, 01:20 (vor 3657 Tagen) @ RogRog
unser moneymind, wie auch z.B. Zara scheitert nicht zuletzt am Unvermögen eines intellektuellen Systems (in Absprache..), was Taten betrifft. Erkenntnisse in Taten wandeln, ist nur eben wenigen Machern bestimmt.
Gedanken verändern diese Welt über Taten, oder wie @Silke u.v.a. auch über "Verzeihen"?!
@Schneider, der im Kern eine materialistische Weltananschauung wie den Debitismus auf seine Art konterkariert, muss nicht zwingend falsch liegen. Tatsächlich gibt es nur wenig orginäres Wissen im Bereich der Ökonomie.., oder gar Fakten. Frage nach sicheren Öl- und Gasvörräten auf der Erde.., Vorfinanzierung oder Schulden.
Sieht man diese als lebendiges Sub-System ist der TOD unvermeidlich. Doch dieser steht auch für Transformation. Gesellschaftliche Transformation könnte auf Grund innenliegender Widersprüche unmöglich sein.., bleibt die Zelle der Gesellschaft - der einzelne Mensch.
Die von Dir mittelschwer verbrannte @Silke, wenn auch ein EGO-Kreuzzügler, so doch kein links-rechter Ideologe, hat über alle Intellektualitöt.." /> doch etwas zum Ausdruck gebracht, was auch Dir geschätzter Rog-Rog nahe liegt..,
die Rettung der (Deiner) Welt liegt letztendlich vielleicht in Dir.
Und genau dort habe ich eine Frage: Spielt der Debitismus hier eine entscheidende Rolle? Ist die Welt quantitativ erfassbar? Gibt es originäre & neutrale Erstquellen bester Qualität zum Diskontpreis?? Never-ever!!!
Tut er/sie es nicht, ist ein Gesamtkollaps aus der ökonom. Theorie nicht zwangsläufig determiniert darstellbar. Es sieht schön aus und schlüssig, kann aber zeit-, orts., volks, öko- falsch sein.
Denn bindende Kräfte, ja unterstützende oder erhaltene Kräfte hat jeder der es will oder kann. Und der Kampf gegen den Untergang führen doch fast alle täglich durch simples Wirtschaften, selbst ohne Zwingherrn.
Also ich bin mir nicht (mehr) sicher. Ganz anders dagegen die Pathologie einer Gesellschaft. Die Faschismustheorie von Reich geht mir hier nicht mehr aus dem Kopf.
Ist eine Suche nach gesellschaftlichen Lösungen überhaupt sinnvoll?
1000 Fragen, danke für dieses Forum,
CenTao
Keine Negierung, sondern Relativierung des Verstandes
RogRog, Mittwoch, 30.04.2014, 08:50 (vor 3657 Tagen) @ Centao
Hallo CenTao,
wenn ich gegen den Verstand anschreibe, so meine ich damit natürlich nur den Intellekt in seiner Abwehrfunktion. Dazu habe ich Dir doch mal diese ganzen Artikel rund um die Wahrnehmung geschickt, nicht wahr?
Ist eine Suche nach gesellschaftlichen Lösungen überhaupt sinnvoll?
Wenn mein gesamtes Denken und Handeln überwiegend von unbewussten Motiven bzw. Irrationalität bestimmt ist, was meinst Du wie sinnvoll meine Suche nach gesellschaftlichen Lösungen ist?
Gruß
RogRog
Das ist ja meine Konklusion.
Centao , Mittwoch, 30.04.2014, 10:42 (vor 3657 Tagen) @ RogRog
Hallo CenTao,
wenn ich gegen den Verstand anschreibe, so meine ich damit natürlich nur
den Intellekt in seiner Abwehrfunktion. Dazu habe ich Dir doch mal diese
ganzen Artikel rund um die Wahrnehmung geschickt, nicht wahr?
Ist eine Suche nach gesellschaftlichen Lösungen überhaupt sinnvoll?
Wenn mein gesamtes Denken und Handeln überwiegend von unbewussten Motiven
bzw. Irrationalität bestimmt ist, was meinst Du wie sinnvoll meine Suche
nach gesellschaftlichen Lösungen ist?Gruß
RogRog
Hallo RogRog,
genau darauf wollte ich hinaus. Das geht bis in den Bereich der Willensbildung und der "Erinnerungsmodelle".
Aber:
Eine technologisch-maschinenorientierte Gesellschaft ersetzt aber nach und nach den Faktor "lebendiger", unbewusster, gar menschlicher Entscheidungen durch kybernetische Rationalität, wobei hier der gedachte Wettbewerbsfaktor (menschengetrieben) ja die Hauptrolle (im Ergebnis) spielt, oder?
Viele Grüße,
CenTao
Achso und sorry, ich weiß nicht genau, was Du meinst
RogRog, Mittwoch, 30.04.2014, 11:43 (vor 3657 Tagen) @ Centao
Eine technologisch-maschinenorientierte Gesellschaft ersetzt aber nach und
nach den Faktor "lebendiger", unbewusster, gar menschlicher Entscheidungen
durch kybernetische Rationalität, wobei hier der gedachte
Wettbewerbsfaktor (menschengetrieben) ja die Hauptrolle (im Ergebnis)
spielt, oder?
Ich verstehe die Frage nicht. Dazu fällt mir nur spontan ein, dass Maschinen ja immer programmiert sind und daher nur die mathematische "Rationalität" ihrer menschlichen Schöpfer ausführen können.
Ähh..., erklärst Du mir noch Deine Frage? (oT)
RogRog, Freitag, 02.05.2014, 18:24 (vor 3655 Tagen) @ Centao
- kein Text -
Big-Data-Modelle ersetzen menschliche Entscheidungsträger
Centao , Freitag, 02.05.2014, 19:28 (vor 3655 Tagen) @ RogRog
Hallo RogRog,
zunächst entschuldige bitte die Verzögerung, ich hatte erst keine Zeit & hatte dann diesen doch recht langen Bandwurm einfach vergessen..
Also hier die Erläuterung, was ich fragen wollte:
Annahme:
Eine technologisch-maschinenorientierte Gesellschaft ersetzt aber nach und nach den Faktor "lebendiger", unbewusster, gar menschlicher Entscheidungen durch kybernetische Rationalität = z.B. Big-Data-Modelle.
Unterstützend wirkt hier, das wir in der Unternehmensfinanzierung vom Eigentümermodell zum Kapitalhaltermodell mit Manager(un-)wesen gehen.
Es gibt kein mittelgroßes oder großes Unternehmen ohne BD-Software-Entscheidungssysteme. In 10 Jahren werden selbst die großen M&A-Firmen komplett ersetzt.
Modell:
Also schlußfolgere ich, das die computergenerierte Rationalität stark zunimmt, schlußendlich auch in der Gesellschaft an sich (Krankenkassen, Bank, Sex, einfach alles).
Wer profitiert?
Als Treiber & Profiteur (unbewusst) steht immer die Finanz-, Habgier- und Machtseite, also auch der Wettbewerbscharakter. Die Anzahl der Spieler zum Endgame hin werden deutlich weniger.
Auswirkung?
Dich frage ich nach den mgl. Auswirkungen einer weitergehenden Rationalisierung und Unterdrückung des Unbewussten in nahezu allen Phasen des menschlichen Seins. Wohin geht die soziale Entwicklung?
Viele Grüße,
CenTao
Macht über die eigene Vergänglichkeit
trosinette , Dienstag, 06.05.2014, 15:23 (vor 3651 Tagen) @ Centao
Guten Tag,
ich bin mal so frei, auch wenn ich nicht angesprochen bin:
Wohin geht die soziale Entwicklung?
Entwicklungen sind z.B. "Cognitive Enhancing“, die „Quantified Self Bewegung" und „Self-Trecking“. Alles Hypes, die einer möglichst optimalen Lebensführung dienen und den persönlichen Kollaps hinauszögern. Neuerdings haben wir ja nur dieses eine Leben.
Rationalisierung und Prozessoptimierung dienen der optimalen Betriebsführung und sollen den Kollaps des Unternehmens hinaus zu zögern. Bis hin zur optimalen Staatsführung, die dazu dient, den Kollaps dessen, was wir heute Gesellschaft nennen hinaus zu zögern.
Das hängt alles irgendwie miteinander zusammen, ich weiß nur nicht wie.
Mit freundlichen Grüßen
Schneider
Dich frage ich übrigens auch immer gern - optimale Staatsführung
Centao , Donnerstag, 08.05.2014, 14:02 (vor 3649 Tagen) @ trosinette
bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 08.05.2014, 14:09
Guten Tag,
ich bin mal so frei, auch wenn ich nicht angesprochen bin:
Wohin geht die soziale Entwicklung?
Entwicklungen sind z.B. "Cognitive Enhancing“, die „Quantified Self
Bewegung" und „Self-Trecking“. Alles Hypes, die einer möglichst
optimalen Lebensführung dienen und den persönlichen Kollaps
hinauszögern. Neuerdings haben wir ja nur dieses eine Leben.
Tja die Aufklärung hat alles verdorben.." />
Rationalisierung und Prozessoptimierung dienen der optimalen
Betriebsführung und sollen den Kollaps des Unternehmens hinaus zu zögern.
Ja absolut. Es sei denn, die Managerriege hat andere Ziele.. und plant die billige Übernahme etc.
Bis hin zur optimalen Staatsführung, die dazu dient, den Kollaps dessen,
was wir heute Gesellschaft nennen hinaus zu zögern.
Das ist gut, aber optimale Staatsführung sieht anders aus. Die Anzahl der einfließenden Entitäten ist unüberschaubar und nichtlinear. Die jahrzehntelange Staatsführung von Anwälten, Lehrern und Leute ohne Abschluss, ohne einschlägige Berufserfahrung bricht sich Bahn. Der Kollaps scheint mir auch ein informativer Blackout zu sein. Der Abgeordnete selbst ist wahrscheinlich fast immer im Kern überfordert..
Interessant für mich das jahrelange belgische Modell ohne Staatsführung, aber Verwaltung..
Das hängt alles irgendwie miteinander zusammen, ich weiß nur nicht wie.
Der innere und äussere Staat, mmh. Naja fragen wir weiter..
Mit freundlichen Grüßen
Schneider
Beste Grüße,
CenTao
Big Data, Quantified-Self, Neuro-Enhancement
RogRog, Freitag, 09.05.2014, 13:55 (vor 3648 Tagen) @ Centao
Hallo CenTao,
langsam verstehe ich. So wie ich mir das jetzt ergooglet habe, handelt es sich bei Big Data um Datenerhebung, -auswertung und -verarbeitung in Unternehmen und in der Forschung, richtig?
Unter Schneiders Anmerkungen kann ich mir noch mehr vorstellen. Hierbei handelt es sich um Selbsthilfemethoden, bei denen das Individuum versucht seine emotionalen Problemen entweder durch das Sammeln und Auswerten von Daten über sich selbst via Smartphone App oder sonstigen technischen Gedöns oder durch Selbstmedikation zu behandeln.
Beim Quantified-Self sowie beim Neuro-Enhancement steht der Glaube im Vordergrund, dass man seine emotionale Gesundheit willkürlich optimieren kann (genau wie bei linken Ideologen). Die Hoffnung auf Auflösung der Panzerung, die der Grund für die emotionalen Probleme ist, wird also ganz dem Zeitgeist entsprechend mal wieder ins zentrale Nervensystem, ins Willkürsystem (Gehirn + Rückenmark) gelegt. Panzerung ist aber unbewusst und unwillkürlich. Sie wird durch die Selbsthilfemethoden perpetuiert.
Dazu ein Beispiel. Angenommen ein "Self-Tracker" will sein Sexualleben "enhancen". Rofl. Okay, Spaß beiseite... Angenommen er leidet unter ejaculatio praecox (frühzeitiger Samenerguss). Jetzt sammelt er alle möglichen Daten über Herzfrequenz, Atmung, Friktionsrhythmus, dies, das und jenes. Anschließend geht er in seine Selbsthilfegruppe und vergleicht seine Daten mit anderen, die nicht darunter leiden. Oder er nimmt sich zum Vergleich "Big Data". Jetzt gleicht er willkürlich sein Sexualverhalten an, indem er seine Atmung, Friktionen usw. usf. kontrolliert, bestimmte Techniken erlernt, Beckenbodengymnastik macht und Medikamente zu sich nimmt. Oder er folgt den Vorschlägen des Big Data Entscheidungsträgers. Dadurch schafft er es möglicherweise den prägenitalen Orgasmus länger hinauszuzögern und hat damit sein Ziel sich selbst zu optimieren erreicht. Die zugrundeliegende Orgasmusangst, die charakterlich und körperlich strukturierte Angst vor der unwillkürlichen genitalen Erregung und Gesamtkörperzuckung, wird dadurch nicht im Geringsten berührt. Im Gegenteil ist dieser Mensch weiter von voller Befriedigung entfernt als je zuvor, weil er ja glaubt sein Sexualleben optimiert zu haben.
Auf die kürzeste Formel gebracht lautet die Reichsche Orgasmustheorie: Die Energie der Biopathie entstammt der Differenz aus prägenitaler Energieanhäufung und genitaler Energieentladung. Beim Gesunden gibt es keine Differenz, beim Biopathen ja. Während sich der Nicht-Self-Tracker demnach seiner genitalen Störung bewusst ist, glaubt der Self-Tracker gesund zu sein bis sich aus scheinbar heiterem Himmel die Energie in einem biopathischen (psychischen und/oder körperlichen) Symptom entlädt.
Wohin geht die gesellschaftliche Entwicklung? Dem geht die Frage voran, warum es überhaupt Selbsthilfemethoden für gesundheitliche Probleme gibt? Traditionell waren ja langjährig ausgebildete Ärzte und Psychiater dafür zuständig. Heute sind aber verständlicherweise Millionen von Menschen unzufrieden mit den klassichen Hilfsmethoden (weil sie wenig bis gar nicht helfen, mitunter sogar schaden), weswegen man sich von ihnen ab- und alternativen Methoden zuwendet.
Die einen finden zu Esoterik und Spiritualität, die anderen zu Drogen, Medikamenten oder sonstigen Süchten, einige projezieren ihre persönlichen Probleme auf den sozialen Schauplatz, zB linke Ideologen, und nochmal andere entdecken eben Selbstoptimierungsmethoden. Und genau das ist der gesellschaftliche Trend seit den 60er Jahren: Abkehr von allem Traditionellen hin zu noch mehr Orientierungslosigkeit. Alles ist irgendwie gleich hilfreich, alles ist erlaubt, alles ist relativ, alles ist qualitativ auf einer Ebene. Mach, was Du willst. Alles ist seltsam verschwommen. Nichts hat mehr Bedeutung. Selbsthilfemethoden sind schon seit Jahren ein Trend, die Regale in Bücherhandlungen quillen über davon. Das Datensammeln scheint mir nur eine zugespitzte Weiterentwicklung zu sein.
Gruß
RogRog
Selbstoptimierung des Einzelnen
Centao , Donnerstag, 15.05.2014, 21:45 (vor 3641 Tagen) @ RogRog
Hallo RogRog,
die Gruppenfrage ist wahrscheinlich heikel, letztendlich sogar debitistisch..
Die Selbstoptimierung durch den Verstand des "Einzelnen", der darüber Teile seiner Physis lenkt, oder sich moderner Methoden wie NLP hingibt..mmh.
Die Erhöhung der inneren und äusseren Wettbwerbsfähigkeit ist doch rein zivilatorisches Element, oder?
Also Druck & Verformung von aussen?
Und Begrenzung innerer Freiheitsgrade?
Die Sache ist für mich derzeit zu komplex, da ich an anderen Baustellen schon sehr gefordert bin. Ich nehme die Sache bei Gelegenheit und nach Studium auch diverser Literatur (auch von Dir) nochmal auf.
Viele Grüße & Dank,
CenTao
PS: Copyright auf triviale Statistikdaten, die offen im Netz liegen und billig mit Excel geklöppelt werden, auch hier kommen wir zum Ende der Freizuegigkeit. Der gesellschaftliche Kälteschock..?
Bitte Argumente auf den Tisch. Das ist hier doch kein politisches Forum
Ashitaka , Mittwoch, 30.04.2014, 00:46 (vor 3657 Tagen) @ politicaleconomy
bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 30.04.2014, 00:55
Hallo,
Deine deterministische Untergangsideologie ist absolut
systemkonform: das, was Du tust: nämlich alles als unabänderlich
hinnehmen, weil angeblich TINA - ist genau das, was "das System" von Dir
will.
Weiter unten sprichst du davon, dass du keine Rücksicht auf Verluste nimmst. Nachdem "kein einziges Argument" für eine Wiederlegung des Vorfinanzierungsproblems und der faktisch vorhandenen und immer wieder zu beobachtenden Beleihungswertgrenzen und dem damit verbundenen Crashen von Staaten oder Märkten hervorgebracht wurde, zieht es dich zum typischen Bashing gegen Paul C. Martin.
Ach, wie groß wäre der Gewinn für die Volkswirtschaftslehren, wenn ihr Gespenst (die Realisation von Mehrwerten/Überschüssen) endlich als ein systematisch betrachteter, billiger Verschuldungstrick erkannt würde?! Ich behaupte, es käme einem Totalbankrott aller bisherigen Traumtänzer der Neoklassik und monetativen Richtungen gleich. Damit würde "Let's Dance" keine Verlängerung erfahren.
Daß Euer "dottore" die Ideologie, die gerade zum 2. x in der Geschichte
nach den 30er Jahren das System gegen die Wand fährt,
Diffamierungen, wie sie dieses Forum nun schon seit über 10 Jahren erträgt und für jeden neuen Leser haarscharf widerlegt. Dottore hat keine Ideologie entwickelt, sondern alle Ideologien, von Marx, Smith, Keynes und Kollegen, als nicht vollständig durchdachte Systembetrachtung offenbart und diese Lücke, das Loch um die Schulden und Forderungen, in den Fokus gestellt. Denn sie alle tun (unbewusst) so, als sei der Überschuss von Natur gegeben, als sei der Überschuss schon vor dem Verlassen der häuslichen Produktionsweise (Subsistenzbedarfdeckung) einfach mal so da gewesen. So als gäbe es große Truhen mit Metall, Lagerstätten für Nahrung und Stoffe, sowie prall gefüllte Hinterstuben, die dem Homo Ökonomikus seine Erstausstattung in die Wiege gelegt hätten, um damit Kontrakte eingehen zu können und die Abgabenschuld gegenüber den Zwingherren zum Termin liefern zu können. Und Eigentum und Haftungsräume gibts obendrein völlig gewaltfrei, weil man sich darauf verständigt hat.
Alle ökonomischen Theorien (Hausrundgänge) haben, solange sie existieren wollen, ein und den selben Fehler zu verschweigen: Die Tatsache, dass es kein Gut, keinen Titel dieser Welt in der Ökonomie gibt, der ohne einen "kostbaren" Zeitablauf geschaffen werden könnte. Jede wirtschaftliche Grundvoraussetzung ist an einer Vorfinanzierung verhaftet, ob nun die Entstehung von Herrschaftsformen, späteren Rechtsstaaten oder die privaten und unternehmerischen Haushalte. Nichts kommt ins Rollen, wenn niemand am Zeitpunkt X den ersten Schritt macht, um erst am Zeitpunkt X+n bezahlt zu werden. Das Zählen bezieht sich dabei immer auf Schulden, denn nichts anderes sind Bewertungen, Relationen von Schulden.
tatkräftig in der BLÖD-Zeitung gepredigt hat, die auch Banken- und
Versicherungspropaganda im redaktionellen Teil als "objektive
Berichterstattung" tarnt, sagt ein übriges.
Er hat eine intellektuell weit- und tiefgründig durchdachte Erkenntnisreise mit tausenden von Lesern und Forenmitgliedern geteilt. Die Auseinandersetzungen im alten Forum, die ihn bis zur Machtheorie brachten, sind nach dem Buch "Kapitalismus", das stärkste, was man an rücksichtslosen Vervollständigungen der bekannten Theorien durch neuere Erkenntnisse und Fragestellungen (Vorfinanzierungsfrage) im deutschsprachigen Raum geboten bekommt. Von Predigt kann bei genauerem Verfolgen, der viele morgentliche Kaffebecher notwendigen Aufarbeitungen, keine Rede sein.
Erkläre doch bitte argumentativ, wie das Vorfinanzierungsproblem aus deiner Sicht gelöst werden soll?! Die Bejahung von Alternativen ist solange Selbstbetrug, wie die zunehmende Verschuldung systembedingt notwendig ist. Wenn du die ausweglose Zunahme der Verschuldung als eine unscharfe Erklärung zu erkennen glaubst, dann reden wir ums Eingemachte. Dass man die Finanzwelt als eine Forderungs- und Verschuldungskette betrachten muss, das steht für jeden Spieler außer Frage. Schau dein eigenes Leben an. Nichts erreicht dich ohne Schuld. Da brauch man keine Verschwörung im System suchen und von "Systemtreue" etc. philosophieren. Jeder Kontrakt, jede Leistung bedarf einer Schuld. Denn nichts wird getauscht, da nichts zeitgleich vorhanden ist, um das BIP/GDP kraft Sehnsucht nach Wolken hochzutauschen.
Die einschlägigen dottore-Jünger, die in diesem thread gepostet haben,
sind allesamt machtgeile Dogmatiker ohne jede Fähigkeit, die eigene Sicht
der Dinge zu hinterfragen - und zynische Systemprofiteure obendrein ("noch
den maximalen Reibach machen" - so der dottore in seinem
"Kapitalismus"-Buch).
Mit Verlaub, das ist doch argumentativ und intellektuell sehr schwache Brühe. Da bin ich auf Argumente bzgl. der obigen Gedanken, die du als Ideologie ablehnst, viel mehr gespannt.
Der Schwachsinn von den "weltweiten Beleihungsgrenzen" im forumszitat (die
klassische fallacy of composition, wie von eurem dottore und Stichwortgeber
Heinsohn kolportiert) demonstriert im übrigen wunderbar das völlige
Unverständnis monetären Wirtschaftens und das Kleben an der
Gütersphäre, das Ihr allerdings mit Marx und der Neoklassik teilt.
Können spekulative Papiere (Rechte, Güter) also deiner Auffassung nach grenzenlos beliehen werden? Wozu die Beleihungswertermittlungen und Risikoabschläge einer jeden Kreditabteilung für Titel, wenn man Staatspapiere weltweit auch unendlich beleihen könnte?! Gibt es überhaupt kein Ausfallrisiko und Zinsprobleme?! Ist da wirklich keine Grenze?! Oder sträuben sich jedem, der im Banking jemals aktiv war und deine Behauptung verfolgt, nicht die Nackenhaare, wenn er an eine "Beleihungsfreiheit" für seine privaten und gewerblich handelnden Kunden denken soll?! Die Beleihungsgrenzen sind fakt, so wie im Tannenwald Tannen und keine Palmen stehen.
Tut mir leid, aber das muß mal deutlich gesagt werden, und ich nehme da
kein Blatt vor den Mund und keine Rücksicht auf Verluste.
Du hast den Mund ja nicht mal auf gemacht.
Das sind mir die liebsten.
Grüße,
Ashitaka
--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.
Kein Leben ohne Vorfinanzierung
Leserzuschrift , Mittwoch, 30.04.2014, 20:15 (vor 3657 Tagen) @ Ashitaka
Hallo Ashitaka,
vielen Dank für Deine einfachen und knappen Worte. So konnte jemand wie ich, der bisher immer zu träge war, sich mit einem Kernthema des Gelben Forums zu befassen, auch mal ein paar Gehirnwindungen überreden. Das Resultat eines ökonomischen Laien ist nichts Weltbewegendes, bewegt aber aus meiner Sicht die Welt.
Ashitaka schreibt: "Jede wirtschaftliche Grundvoraussetzung ist an einer Vorfinanzierung verhaftet, ob nun die Entstehung von Herrschaftsformen, späteren Rechtsstaaten oder die privaten und unternehmerischen Haushalte. Nichts kommt ins Rollen, wenn niemand am Zeitpunkt X den ersten Schritt macht, um erst am Zeitpunkt X+n bezahlt zu werden."
Deine Formulierung greift hier für mich zu kurz. Nicht bloß jede wirtschaftliche Grundvoraussetzung, sondern jedes Leben auf der Erde ist mit einer Vorfinanzierung verbunden. Denn jedes Leben entsteht aus Leben und dessen Entstehung wird damit von dem vorherigen Leben vorfinanziert. Um das neue Leben entstehen lassen zu können, muss das lebende Leben erst einmal überleben, und das ist schon eine Form der Vorfinanzierung für das neue Leben.
Außerdem fallen die Entstehung von Leben und die Notwendigkeit zur Lebenserhaltung (Schuld) zeitlich gesehen zusammen. Die Begleichung dieser Schuld durch Umsetzung von Lebenserhaltungsmaßnahmen ist nachgelagert. Lebewesen ernähren sich ja nicht aus Spaß an der Freude, die Natur zwingt sie vorher dazu. Der erste Schritt im Zeitpunkt X ist also die kostbare (da bis zum Todeseintritt zeitlich nur begrenzt mögliche) Suche und Aufnahme von Nahrung, die spätere "Bezahlung" ist die Energiegewinnung aus Verwertung der Nahrung.
Wir haben es also generell mit einem "Schuldlebenssystem" zu tun, nicht bloß mit einem Schuldgeldsystem. Wie Leben wohl entstand und ob es schon immer so gewesen ist?
Von einer Lösung des Problems der Vorfinanzierung kann aus meiner Sicht jedenfalls keine Rede sein, da Vorfinanzierung untrennbar mit dem Leben, wie wir es heute auf der Erde kennen, verbunden ist. Mit unterschiedlichen Herangehensweisen tritt das Problem nur anders in Erscheinung. Im Kern aber gibt es kein Entrinnen und aussterben kann man so oder so.
Viele Grüße,
Paul
Antwort
Ashitaka , Mittwoch, 30.04.2014, 21:40 (vor 3656 Tagen) @ Leserzuschrift
Hallo Paul,
vielen Dank für Deine einfachen und knappen Worte. So konnte jemand wie
ich, der bisher immer zu träge war, sich mit einem Kernthema des Gelben
Forums zu befassen, auch mal ein paar Gehirnwindungen überreden. Das
Resultat eines ökonomischen Laien ist nichts Weltbewegendes, bewegt aber
aus meiner Sicht die Welt.
Dafür immer gerne.
Ashitaka schreibt: "Jede wirtschaftliche Grundvoraussetzung ist an einer
Vorfinanzierung verhaftet, ob nun die Entstehung von Herrschaftsformen,
späteren Rechtsstaaten oder die privaten und unternehmerischen Haushalte.
Nichts kommt ins Rollen, wenn niemand am Zeitpunkt X den ersten Schritt
macht, um erst am Zeitpunkt X+n bezahlt zu werden."Deine Formulierung greift hier für mich zu kurz. Nicht bloß jede
wirtschaftliche Grundvoraussetzung, sondern jedes Leben auf der Erde ist
mit einer Vorfinanzierung verbunden.
Exakt. Bis zu diesen Gedanken wollte ich an dieser Stelle nicht ausholen, da die meisten Menschen eine scharfe Trennung zwischen den Vorfinanzierungen von Gütern, Rechten etc. und den Vorfinanzierungen des eigenen Lebens ziehen.
Denn jedes Leben entsteht aus Leben
und dessen Entstehung wird damit von dem vorherigen Leben vorfinanziert. Um
das neue Leben entstehen lassen zu können, muss das lebende Leben erst
einmal überleben, und das ist schon eine Form der Vorfinanzierung für das
neue Leben.
Richtig. Es ist die selbe Frage nach der Herkunft.
Außerdem fallen die Entstehung von Leben und die Notwendigkeit zur
Lebenserhaltung (Schuld) zeitlich gesehen zusammen. Die Begleichung dieser
Schuld durch Umsetzung von Lebenserhaltungsmaßnahmen ist nachgelagert.
Ja, nur dass diese Schuld aufgrund des "Meinigkeitsgefühls des Körpers" viel stärker als Forderung wahrgenommen wird. Die Schuld (Lebenserhaltung) drängt sich erst dann auf, wenn es zu spät ist oder man glaubt, es sei zu spät. Gläubiger und Schuldner sind ein und die selbe Person (Träger dieser Eigenschaften = Ich bzw. Du). Man will und muss, es kann s-ich aber auch dagegen entschieden werden (Verweigerung der Erfüllung = Tod)
Lebewesen ernähren sich ja nicht aus Spaß an der Freude, die Natur zwingt
sie vorher dazu. Der erste Schritt im Zeitpunkt X ist also die kostbare (da
bis zum Todeseintritt zeitlich nur begrenzt mögliche) Suche und Aufnahme
von Nahrung, die spätere "Bezahlung" ist die Energiegewinnung aus
Verwertung der Nahrung.
X = Geburt = von Dritten vorfinanziert (Wo kommt der Körper her?)
X = meine Schuld (ich muss) = Meine Forderung (ich will)
X+n = in deinem Beispiel "Erfüllung", keine "Bezahlung". Erfüllen können auch Dritte, zu Anfang müssen sie es.
Wichtig: Die Bezahlung (Funktion) und Erfüllung (Funktion) sind völlig unterschiedliche Sachverhalte. Bei ersterer wird nicht erfüllt, sondern bleibt eine Gläubiger-Schuldner-Beziehung weiterhin existent (sie wird nur gezählt!).
Wir haben es also generell mit einem "Schuldlebenssystem" zu tun, nicht
bloß mit einem Schuldgeldsystem. Wie Leben wohl entstand und ob es schon
immer so gewesen ist?
Geburt -> Wollen (Gläubiger) und müssen (Schuldner) -> Tod
Von einer Lösung des Problems der Vorfinanzierung kann aus meiner Sicht
jedenfalls keine Rede sein, da Vorfinanzierung untrennbar mit dem Leben,
wie wir es heute auf der Erde kennen, verbunden ist.
Ja. Die Frage nach der Herkunft ist außerhalb von beschränkten Modellen, die weder Zeit noch Zeitablauf verstehen (z.B. Neoklassik), allgegenwärtig.
Mit unterschiedlichen
Herangehensweisen tritt das Problem nur anders in Erscheinung. Im Kern aber
gibt es kein Entrinnen und aussterben kann man so oder so.
Da kann ich nur zustimmen. Wenn man gedanklich darüber hinaus die Forderungen und Schulden als zwei sich gegenseitig bedingende Eigenschaften umschließt, dann öffnen sich ganz neue Sichtweisen auf das Leben, und all die darin enthaltenen Veranstaltungen. So auch auf die sehr stark beschränkten Modelle des neoklassischen Kapitalismus (Überschuss ist dort "ohne Vorfinanzierung" zum Zeitpunkt X einfach mal so da, tralala!).
Viele Grüße,
Paul
Sehr nette Gedanken
Herzlichst,
Ashitaka
--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.
Was genau willst du sagen
Morpheus , Mittwoch, 30.04.2014, 03:24 (vor 3657 Tagen) @ politicaleconomy
hallo politicaleconomy?
gehen wir es doch mal durch.
Deine deterministische Untergangsideologie ist absolut
systemkonform: das, was Du tust: nämlich alles als unabänderlich
hinnehmen, weil angeblich TINA - ist genau das, was "das System" von Dir
will.
Welches System meinst du denn? Wie kann ich denn zu einem System konform sein, was du hier nicht einmal nennst. Du solltest deine Gedanken schon so aufschreiben, dass man sie wenigstens mit viel gutem Willen nachvollziehen kann. Ich versuche den ehrlich auf zu bringen, aber es gelingt mir leider nicht, deine wirren Schreiberein zu verstehen.
Daß Euer "dottore" die Ideologie, die gerade zum 2. x in der Geschichte
nach den 30er Jahren das System gegen die Wand fährt, jahrzehntelang
tatkräftig in der BLÖD-Zeitung gepredigt hat, die auch Banken- und
Versicherungspropaganda im redaktionellen Teil als "objektive
Berichterstattung" tarnt, sagt ein übriges.
Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein.
Also, ich habe äußerste Hochachtung vor dottore. Er hat mir viel gegeben. Wenn du meinst, dass du hier auf ihm herum trampeln musst, dann kannst du das tun. Ich finde es niveaulos. Aber da kann sich jeder Leser selbst ein Bild machen.
Die einschlägigen dottore-Jünger, die in diesem thread gepostet haben,
sind allesamt machtgeile Dogmatiker ohne jede Fähigkeit, die eigene Sicht
der Dinge zu hinterfragen - und zynische Systemprofiteure obendrein ("noch
den maximalen Reibach machen" - so der dottore in seinem
"Kapitalismus"-Buch).
Ich gönne dottore jeden Euro. Er hätte den Nobelpreis für Wirtschaft ehrlich verdient. Ich weiß nicht wie du dein Geld verdienst. Ist nicht so einfach, hier muss jeder Überschüsse erwirtschaften.
Zum Thema "machtgeil": Ich mag mal einen kleinen Teil Macht gehabt haben. Allerdings ist so etwas ehrlich gesagt mehr Belastung als Freude. Denn mit der Macht geht Verantwortung einher, Verantwortung für andere Menschen. Dieser Verantwortung habe ich versucht gerecht zu werden, so gut es ging. Leider ist es in diesem "Schei..staat" nicht so einfach und dieses dauernde pressen der Mitarbeiter ist widerlich. Also habe ich mich aus der Macht völlig freiwillig zurückgezogen. Jetzt habe ich keinerlei Macht mehr. Punkt. Und damit bin ich sehr viel glücklicher, als mit der Macht vorher.
Zum Thema "Dogmatiker": Ich würde dir gerne zuhören und was lernen. Dafür müsstest du nur mal irgend etwas inhaltlich sinnvolles aussagen. Ich würde es gerne prüfen. Nur weder der vorausgehende Beitrag noch der erste Beitrag zu Flassbeck und deinem alten Beitrag stellen inhaltlich irgend welche sinnvollen Aussagen dar.
Der Schwachsinn von den "weltweiten Beleihungsgrenzen" im forumszitat (die
klassische fallacy of composition, wie von eurem dottore und Stichwortgeber
Heinsohn kolportiert) demonstriert im übrigen wunderbar das völlige
Unverständnis monetären Wirtschaftens und das Kleben an der
Gütersphäre, das Ihr allerdings mit Marx und der Neoklassik teilt.
Wenn du irgend etwas besseres beizutragen hast, dann tu es doch bitte. Bisher durfte ich außer sinnloser, destruktiver Kritik nichts konstruktives von dir lesen.
Insgesamt: Was soll das denn jetzt sein? Eine Kritik an mir, an dottore, an dem Forum? Vor allem, was willst du? Was soll anders oder besser sein?
Tut mir leid, aber das muß mal deutlich gesagt werden, und ich nehme da
kein Blatt vor den Mund und keine Rücksicht auf Verluste.
Hättest du mal vorher in Ruhe deine Gedanken geordnet und ganz ohne Emotionen einen inhaltlich nachvollziehbaren Beitrag geschrieben. Ich lerne stets und ständig gerne etwas neues dazu. Von Ashitaka, von Zara und von dottore konnte ich viel, sehr viel lernen. Von dir NICHTS.
Du hast ja nicht einmal eine sinnvolle Frage stellen können. Weder hier, noch in deinem Eingangsposting.
Du schreibst:
Das zu klären und damit die Arbeit fortzusetzen, die Keynes in den 30er Jahren in ersten Ansätzen begonnen hat, ist die wichtigste Aufgabe für die Zukunft.
Bitte, darfst du ja gerne versuchen. Liefere Ergebnisse, bessere Ergebnisse als die von dottore. Dann reden wir gerne weiter.
Grüße
Morpheus
--
Es läuft der größte Verhaltensversuch der Menschheit und Du bist dabei!
--------------------------------------
warum unser System nicht funktionieren kann
Ich hoffe stark, Du kannst das belegen
Hausmeister , Mittwoch, 30.04.2014, 12:31 (vor 3657 Tagen) @ politicaleconomy
Daß Euer "dottore" die Ideologie, die gerade zum 2. x in der Geschichte
nach den 30er Jahren das System gegen die Wand fährt, jahrzehntelang
tatkräftig in der BLÖD-Zeitung gepredigt hat, ...
und zwar umgehend, konkret und nachvollziehbar, ansonsten - und davon gehe ich aus - war das Dein Abschiedsgruß von diesem Forum.
& Gruß
HM
PS: Es bleibt Dir selbstverständlich ebenso unbenommen, Dich für diese Unverschämtheit in entsprechend gebotener Form zu entschuldigen.
@politicaleconomy: Normalerweise wäre dieser Beitrag das Ende für dich in diesem Forum…
Chef , Mittwoch, 30.04.2014, 14:30 (vor 3657 Tagen) @ politicaleconomy
… aber ich hoffe, dass du zu diesen Beiträgen
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=313233
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=313239
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=313265
Stellung nehmen wirst.
Der Hauptgrund der Krise…
Leserzuschrift , Montag, 28.04.2014, 16:14 (vor 3659 Tagen) @ politicaleconomy
... ist die Tatsache, dass die Oekonomen/Politiker (Politökonomen in den Politbüros) wie auch deren Wähler allen Ernstes glauben, der Kapitalismus (Exponentialwachstumskollektivismus***) sei im Grunde genommen ein System, das funktioniert, wenn doch bloss an den Stellschrauben derart gedreht würde, wie all diese widerstreitenden Theoretiker sich dies vorphantasieren! Das selbe glaub(t)en die von der Zwingherrschaft delegierten Stellschräubchen-Dreher in deren Machtapparaten bekanntlich auch von allen anderen untergegangenen Grosskollektiv-Systemen, die sich (surprise!) allesamt als dysfunktional erwiesen und sich in immer grösseren Krisen bis zum finale furiosoâ„¢ aufschaukelten.
Wer wider alle Historie predigt, es könne neuerdings anders sein als es schon immer war, ist nichts weiter als ein Prediger des Wahnsinns, und zu dieser beratungsresistenten Spezies gehört ein Flassbeck als exemplarischer Vertreter dieser Religion allemal.
Aber unsere Standpunkte diesbezüglich sind ja bestens bekannt, nachdem wir (gerade auch Du und ich) hier jahrelang darüber disputiert haben, nicht wahr, lieber @politicaleconomy? Da muss man Dir auch nicht mehr die Sammlungen empfehlen. Die kennst Du ja bestens.
In einem Vorbeitrag schreibst Du wieder mal, es käme nicht auf die Höhe der Schulden an, sondern darauf, wer bei wem welche habe. Das stimmt in der Tat, denn wenn Du mir zehn Jahreseinkommen schuldetest und ich Dir ebenso, dann könnten wir sie einfach verrechnen, und wir täten dies auch, sodass sie gar nicht gebucht würden. In der Praxis schuldet man sich aber nicht gegenseitig, sondern die einen sind Netto-Schuldner und die anderen Netto-Gläubiger, mit jeweils wachsenden Schulden oder Guthaben, und deshalb werden sie eben ohne Ende bis zum Ende gebucht und hochgebucht, bis sie anlässlich des finale furioso dann wieder ausgebucht werden. So war es immer und so wird es auch immer sein, solange sich ein Volk findet, das sich selbst kasteien (lassen) will.
Beste Grüsse, Zara
@Zara: @Morpheus: "TTS in Reinkultur" "Vorfinanzierungsproblematik"
Ashitaka , Montag, 28.04.2014, 17:35 (vor 3659 Tagen) @ politicaleconomy
bearbeitet von unbekannt, Montag, 28.04.2014, 18:02
Hallo Zara,
... ist die Tatsache, dass die Oekonomen/Politiker (Politökonomen in den
Politbüros) wie auch deren Wähler allen Ernstes glauben, der Kapitalismus
(Exponentialwachstumskollektivismus***) sei im Grunde genommen ein System,
das funktioniert, wenn doch bloss an den Stellschrauben derart gedreht
würde, wie all diese widerstreitenden Theoretiker sich dies
vorphantasieren!
Ja, getreu dem von Paul C. Martin beschriebenen TTS-Gedankenmodell (Truhe, Tausch, Schatz) der Mickey-Mouse-Ökonomen. Egal welchem beschränkt denkenden Ökonomen man heute an Universitäten oder in Blogs und Foren seine Aufmerksamkeit schenkt, man wird in allen Fällen, in denen nicht die Schulden an den Anfang gestellt werden, nach Strich & Faden in die Irre geführt. Sie alle, Professoren, Hobby-Nachplappler und gewerbetreibende Sozialisten sind unfähig, den Fokus auf die eine wesentliche Frage von Paul C. Martin richten:
"Warum wird an keiner wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät die Wahrheit gelehrt, daß nämlich die Schuld am Anfang aller Ökonomie steht, und nicht der Überschuß, den man dann gegen andere Überschüsse tauschen kann? Um die Vertreter der TTS-Theorie klar von unserer Position abzugrenzen, nennen wir sie Thesauristen, vom griechischen Wort Thesauros = Schatz. Wir sind die Debitisten. Thesauristen contra Debitisten. Nur einer kann gewinnen. Das sind wir." Paul C. Martin "Kapitalismus"
Das selbe glaub(t)en die von der Zwingherrschaft
delegierten Stellschräubchen-Dreher in deren Machtapparaten bekanntlich
auch von allen anderen untergegangenen Grosskollektiv-Systemen, die sich
(surprise!) allesamt als dysfunktional erwiesen und sich in immer
grösseren Krisen bis zum finale furiosoâ„¢ aufschaukelten.
Sieht man schon mal die ursächlichen Schulden (damit ist ausdrücklich nicht nur das Beobachten von verschiedenen Anhäufungen, Formen und Zuspitzungen fauler Verschuldungen gemeint, sondern eine Bewusstwerdung der gegenseitigen Bedingung von Schulden, Forderungen und dem daraus geschaffenen Geld), dann ist es nicht mehr weit, um zu erkennen, dass die Beleihung von Forderungen ein Spiel auf Zeit ist, dass der Blow Off keine Folge positiver Wirtschaftsentwicklungen ist, sondern dass es lediglich ein das Elend hinaus schiebendes (derivatives) Machtinstrument der Zwingherrschaft ist, welches mit großer Show (Externalisierung) sein Ende erreicht. Jede Herrschaftsform wird im Elend untergehen und wir werden es alle erleben, wie die Beleihungsgrenzen weltweit erreicht werden und jede weitere Refinanzierungsrunde von Staatspapieren bzw. deren dauerhafte Monetarisierung unsere Hoffnung auf anhaltende Parität (Gleichgewichte) zerstört.
Wer wider alle Historie predigt, es könne neuerdings anders sein als es
schon immer war, ist nichts weiter als ein Prediger des Wahnsinns, und zu
dieser beratungsresistenten Spezies gehört ein Flassbeck als
exemplarischer Vertreter dieser Religion allemal.
Eine amüsante und nette Tröte für jeden Debitisten. Ich kann solchen Predigern aus Prinzip nicht mehr zuhören. Für Bernd Senf, Popp und Freunde gilt dasselbe. Sie alle kommen nicht auf den Punkt, sondern verheimlichen ihn (unbewusst).
In einem Vorbeitrag schreibst Du wieder mal, es käme nicht auf die Höhe
der Schulden an, sondern darauf, wer bei wem welche habe. Das stimmt in der
Tat, denn wenn Du mir zehn Jahreseinkommen schuldetest und ich Dir ebenso,
dann könnten wir sie einfach verrechnen, und wir täten dies auch, sodass
sie gar nicht gebucht würden. In der Praxis schuldet man sich aber nicht
gegenseitig, sondern die einen sind Netto-Schuldner und die anderen
Netto-Gläubiger, mit jeweils wachsenden Schulden oder Guthaben, und
deshalb werden sie eben ohne Ende bis zum Ende gebucht und hochgebucht, bis
sie anlässlich des finale furioso dann wieder ausgebucht werden. So war es
immer und so wird es auch immer sein, solange sich ein Volk findet, das
sich selbst kasteien (lassen) will.
Solange fast niemand begreift, dass 7 Milliarden Menschen (die einen mehr, die anderen weniger), die wesentlichen Gläubiger der Staatsverschuldungen sind (für DE siehe letzte Veröffentlichung der Gläubigerstruktur 2008), solange können weiterhin böse Banken Geld aus dem Nichts schöpfen), solange bleibt natürlich die Forderung weiter hinter ihren Schulden zurück. Letzter Halbsatz mag dran gehängt und langweilig wirken (ist doch allen klar!), ist aber der entscheidende Hebel, um den Thesauristen hinter sich zu lassen und die Wahrheit zu denken und zu beschreiben. Thesauristen können mit ihrem Wahrnehmungskreis immer nur eine Eigenschaft (entweder Schuld, Forderung oder Geld) verfolgen, auch wenn sie die Eigenschaften bestens beschreiben und (be)werten können und ihre Funktionen bis ins letzte Detail ableiten wollen. Sie wissen alle, wozu die Einlagenseite dient, was Geld im Stande ist zu vollrichten (Funktionsanalyse). Damit wissen sie genau "nichts"!
Debitisten wissen, dass man sich niemals über die Wirklichkeit unserer Beziehungen (Macht, Staat, Wirtschaft) unterhält, bevor man nicht beide Eigenschaften gleichzeitig zu denken bereit ist. Solange bleibt die Schatztruhe potentiell denkbar und füllen abertausende Mickey-Mäuse die Blogs und Foren der Welt weiterhin mit ihren Märchengeschichten aus 1001 Nacht.
@Morpheus: ich würde nur den einen Grund des vorprogrammierten Systemendes gelten lassen: Die Vorfinanzierungsproblematik der Zwingherrschaft (Staaten). Es gibt keinen Zeitpunkt Null, mit dem die Herrschaft "kostenlos" in Erscheinung tritt (kein Beamtportal, nix Enterprise). Noch weniger gibt es einen späteren Zeitpunkt, an welchem der Kapitaldienst (Zins-/Tilgung) dieser unausweichlichen und immer wiederkehrenden Vorfinanzierung aus Steuer-/Abgabeneinahmen des Staates jemals gänzlich bestritten werden könnte. Die notwendige Redistribution der Abgaben an die Bürger/Untertanen macht dies unmöglich! Alleine aufgrund dessen ist jeder Gedanke an die Erreichung einer Systemstabilität pure Zeitverschwendung. Man kann das Ende nur heraus zögern und damit das spätere Leid aller hoch buchen. Man schau sich nur an, wie schnell die Externalisierung (Krieg) wieder ins Bewusstsein rückt. Es ist also alles wieder möglich, um anschließend als Ursache des Abbruchs hingestellt zu werden, wirklich alles!
Beste Grüsse, Zara
Grüße dich herzlich,
Ashitaka
PS: Wann ist dein Urlaub beendet?!
--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.
Bei der Ursache stimme ich dir voll und ganz zu
Morpheus , Dienstag, 29.04.2014, 03:17 (vor 3658 Tagen) @ Ashitaka
Hallo Ashitaka,
ich glaube da liegt ein Missverständnis vor.
@Morpheus: ich würde nur den einen Grund des vorprogrammierten
Systemendes gelten lassen: Die Vorfinanzierungsproblematik der
Zwingherrschaft (Staaten). Es gibt keinen Zeitpunkt Null, mit dem die
Herrschaft "kostenlos" in Erscheinung tritt (kein Beamtportal, nix
Enterprise). Noch weniger gibt es einen späteren Zeitpunkt, an welchem der
Kapitaldienst (Zins-/Tilgung) dieser unausweichlichen und immer
wiederkehrenden Vorfinanzierung aus Steuer-/Abgabeneinahmen des Staates
jemals gänzlich bestritten werden könnte. Die notwendige Redistribution
der Abgaben an die Bürger/Untertanen macht dies unmöglich! Alleine
aufgrund dessen ist jeder Gedanke an die Erreichung einer Systemstabilität
pure Zeitverschwendung. Man kann das Ende nur heraus zögern und damit das
spätere Leid aller hoch buchen. Man schau sich nur an, wie schnell die
Externalisierung (Krieg) wieder ins Bewusstsein rückt. Es ist also alles
wieder möglich, um anschließend als Ursache des Abbruchs hingestellt zu
werden, wirklich alles!
Was ich hier geschrieben hatte:
Deine Hoffnung, dass sich da irgend etwas richten oder besser machen lässt, die hatte ich am Anfang hier auch einmal. Die Probleme:
- zu viele Menschen
- zu viel falsche Infrastruktur (Städte)
Beides hat zunächst (beim Aufbau) zur Entwicklung der Gesellschaften und zum Wachstum beigetragen. Aber einmal ist das Wachstum zu Ende und dann bleibt nur noch der Kollaps.
bezog sich auf das Ende unseres Systems. Und sollte eigentlich mehr erklären, warum es keinen "reset" und eine Wiederholung des Aufschwungs der letzten 60 Jahre geben kann. Die Zeit des Aufschwungs/Wachstums ist vorbei und es ist nur die Frage, wie sich der Kollaps gestaltet.
Wir können heute leider nicht mehr 200 Jahre zurück. Wie schwierig es ist, das (alte) Wissen zurück zu holen, lässt sich schon kaum beschreiben. Ohne die passende Infrastruktur nützt einen selbst dieses Wissen über "alten Zeiten" gar nichts. Der Städter kann damit nichts anfangen (es nicht anwenden) und auf dem Land braucht man allenfalls wenige von ihnen. Für den Rest ist einfach kein Platz mehr.
Die Verstädterung ist inzwischen überall auf der Welt ein mehr oder weniger großes Problem. Sie steht einem simplen "Reset" oder jedem "Restart" entgegen. Die Verstädterung erzeugt nach meiner Überzeugung den schnellen Totalkollaps. Was übrigens auch die historischen Funde zu allen anderen Hochkulturen genau so aufzeigen. Stets fand man die Städte "fluchtartig verlassen".
Klar überleben auf dem (Um-)Land schon Menschen, nur verlieren sie eben auch die gesamten laufenden Leistungen der nahe gelegenen Hochkultur. Mein Beitrag sollte nur kurz aufzeigen, dass man sich mMn die Zeit mit der Suche nach Verbesserung besser schenken sollte um statt dessen lieber eine autarke Lebensweise anzustreben. Aber das kann natürlich jeder sehen wie er will.
Grüße
Morpheus
--
Es läuft der größte Verhaltensversuch der Menschheit und Du bist dabei!
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warum unser System nicht funktionieren kann
Ich bleibe in der Stadt
trosinette , Dienstag, 29.04.2014, 11:31 (vor 3658 Tagen) @ Morpheus
Guten Tag,
um statt dessen lieber eine autarke Lebensweise anzustreben.
ich bleibe in der Stadt und lasse mich, wie in den letzten 46 Jahren auch, phlegmatisch vom Schicksal treiben ohne Anstalten zu machen irgendetwas zukunftsweisendes in die Hand zu nehmen. Soviel Luxus darf schon sein. Wenn mich dann der Totalkollaps in der ehemaligen Reichshauptstadt überrennt, gehe ich natürlich davon aus, dass nur noch mein Gesicht long geht. Die autarke(?) Lebensweise auf dem Lande kommt für mich aber nicht in Frage, da ich mit der motorisierten Fortbewegung in etwa soviel am Hut habe wie ein Urwaldindianer. Nach 46 Jahren Made im Speck halte ich es auch nicht für gerechtfertigt, aus meinem vermeintlichen „Mehrwissen“ Profit zu schlagen und meinen persönlichen Totalkollaps per autarker Lebensweise hinaus zu zögern. Zumal ich als vermeidlicher „Mehrwisser“ weiß, dass dieses Herauszögern meines Totalkollapses und das ungebührliche Beharren im Dasein nicht zuletzt eines der Grundübel der Zivilisation darstellt.
Wir können heute leider nicht mehr 200 Jahre zurück. Wie schwierig es
ist, das (alte) Wissen zurück zu holen, lässt sich schon kaum
beschreiben. Ohne die passende Infrastruktur nützt einen selbst dieses
Wissen über "alten Zeiten" gar nichts. Der Städter kann damit nichts
anfangen (es nicht anwenden) und auf dem Land braucht man allenfalls wenige
von ihnen. Für den Rest ist einfach kein Platz mehr.
Tischler, Landwirte und Gärtner werden vieleicht bald gefragte Leute sein, während sich „der Rest“, wie z.B. Investmentbanker, C#-Programmierer und Systemanalytiker als pure Anergie im Antiquariat der ausgestorbenen Berufe wiederfinden.
Das „Wissen“, dass es mit dem Schuldenturmbau zu Babel nix wird, Zins und Geld problematisch sind, der Mensch nur partiell therapierbar ist und immer mal wieder die Apokalypse an der Tür scharrt, ist aber wesentlich älter als 200 Jahre. Man hat sich nur „mehrwissend“ in die Systemanalyse versteigert um das zu Tage zu fördern, was bereits seit Generationen fester Bestandteil des Glaubenskanons ist. Fehlt nur noch die Herleitung des Jenseits durch den mathematisch wissenschaftlichen Nachweis von Paralleluniversen.
Mit freundlichen dialektischen Grüßen
Schneider
Ein einziger Satz von Dir hätte doch gereicht, gleich im Betreff
MausS , Irgendwo in Sachsen, Dienstag, 29.04.2014, 13:33 (vor 3658 Tagen) @ trosinette
"Ich kann dem nichts Vernünftiges hinzufügen, was aber unbedingt alle wissen sollen. (oT)"
Aber die dargebotene Art von #ß^§.&+$-Schreiberei, mit teilweise bereits schon kryptischem Charakter und voller logischer Widersprüche
"Die autarke(?) Lebensweise auf dem Lande kommt für mich aber nicht in Frage, da ich mit der motorisierten Fortbewegung in etwa soviel am Hut habe wie ein Urwaldindianer.",
anstatt eines substanziellen Textes, sonderst Du wohl einfach nur deshalb ab, weil es Dir ein Bedürfnis ist, irgendwie Spuren im Internet zu hinterlassen.
Andererseits hättest Du ja auch einfach bekennen können:
"Ganz egal was passieren wird, ist mir egal, ich mache weiter wie bisher." (oT)
Das wäre eine klare, nachvollziehbare Wortmeldung gewesen, wenn auch kaum von Bedeutung für andere Leser.
Das hätte ich allerdings verstanden, dazu sogar noch nachvollziehen -
und auch kommentarlos ertragen können!
Aber so sülze nun auch ich noch was ins Forum, das niemand wirklich braucht.
Beste Grüße
MausS
Ich weiß nicht, was für die Leser wirklich von Bedeutung ist.
trosinette , Dienstag, 29.04.2014, 15:45 (vor 3658 Tagen) @ MausS
Aber so sülze nun auch ich noch was ins Forum, das niemand wirklich
braucht.
Das liegt ganz offensichtlich daran, dass Logik, Vernunft, Bedeutung und Nachvollziehbarkeit - Kategorien die uns ans Herz gewachsen sind – längst das Ende ihrer Fahnenstange erreicht haben und bei ihrem Aufstieg nachhaltige Kollateralschäden hinterlassen haben. Dabei musst du ertragen können, dass Belehrungen über wirkliche Bedeutung und echte Vernunft aussichtslos sind, weil sie niemand logisch nachvollziehen kann. Ich werde aus dieser Gemengelage heraus meine Wiedersprüche, Unvernunft und Bedeutungslosigkeit ganz unaufgeregt weiter pflegen.
Mit freundlichen Grüßen
Schneider
Kein Missverständnis
Ashitaka , Dienstag, 29.04.2014, 19:55 (vor 3658 Tagen) @ Morpheus
bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 29.04.2014, 20:31
Hallo Ashitaka,
ich glaube da liegt ein Missverständnis vor.
Kein Missverständnis, ich wollte es nur unterstreichen. Stimmt ja alles, was du angedeutet hast. Es ging mir mehr um die Abenteuerreisen der Professoren und Möchtegernökonomen. Wir merken doch, ob wir uns mit ehrlichen und weit beobachtenden Zeitgenossen unterhalten bzw. ihnen zuhören, oder mit festgeschraubten, den Standpunkt verteidigenden Litfaßsäulen (Zitate, Nachplappern, Lösungssuche ohne Fehlerdiagnose). Ich behaupte, dass alle "Erzähler", die nichts von der unlösbaren Schuld am Anfang der Reise erzählen, auf Fischfang gehen. Ob zum eigenen Vorteil oder der schieren "Kunst des klaren Denkens" wegen. Es ist und bleibt alles klar, solange niemand danach fragt, wer die Reise (vor)finanziert hat und diese Forderung niemals erfüllt bekommt. Dann fängt das Hirn an zu rattern und auf einmal kommen Steuer-/Abgabentermine ins Spiel, die immer einen Augenblick zu spät anstehen. Und das gierige Volk will auch noch futtern, Haus und sonstigen Transfer bis ins Himmelsreich der Fußballgötter.
In Zeiten von bloßen Summen und fehlenden Notwendigkeit der Zwingherren zum Thesaurieren von Mengen eines Abgabengutes ist der elementare Fehler bzw. die Zeitschaltuhr fast unsichtbar. Aber nur fast. Einmal gesehen und verstanden, sieht man alles ganz anders, "endlich"! Vorher ist da dieses Unbehagen, diese Ahnung bzw Vermutung aus Ableitungen einer Vorstellung kraft vergangener Tage. Dottores Buch liest sich ab Seite 225 wie ein aktueller Beitrag zur Politik der Zentralbanken und Einschätzungen der Kreditinstitute.
Mit dem Ende haben wir bekanntlich so ein Problem. Deshalb kommen die besten Gauner niemals zum Punkt.
bezog sich auf das Ende unseres Systems. Und sollte eigentlich mehr
erklären, warum es keinen "reset" und eine Wiederholung des Aufschwungs
der letzten 60 Jahre geben kann. Die Zeit des Aufschwungs/Wachstums ist
vorbei und es ist nur die Frage, wie sich der Kollaps gestaltet.
Ja, da bin ich bei dir.
Die Verstädterung ist inzwischen überall auf der Welt ein mehr oder
weniger großes Problem. Sie steht einem simplen "Reset" oder jedem
"Restart" entgegen. Die Verstädterung erzeugt nach meiner Überzeugung den
schnellen Totalkollaps. Was übrigens auch die historischen Funde zu allen
anderen Hochkulturen genau so aufzeigen. Stets fand man die Städte
"fluchtartig verlassen".
Ja, nix zu knabbern dort oder nur harte Fäuste. Aber auch anderswo, sollte die Neuordnung der Machthalter (Schuldenschnitt und blitzartige Externalisierungen) zu lange dauern, helfen auch keine Nahrungsvorräte und eigenen Zugänge.
Klar überleben auf dem (Um-)Land schon Menschen, nur verlieren sie eben
auch die gesamten laufenden Leistungen der nahe gelegenen Hochkultur. Mein
Beitrag sollte nur kurz aufzeigen, dass man sich mMn die Zeit mit der Suche
nach Verbesserung besser schenken sollte um statt dessen lieber eine
autarke Lebensweise anzustreben.
Was ist schon autark?! Man muss dazu erst einmal bei Sinnen bleiben. Was bedeutet Verlust? Was bedeutet der Kommunikations- und Informationsabbruch? Wie schütze ich mich und meine Familie vor Kontrollverlusten der Massen und dem Sinneswandel der Gewalten?! Ich behaupte, jemand der im Ernstfall nicht zu töten bereit ist, wird nie autark sein. Denn auch ein solch unabhängiges System will auf das äußerste verteidigt werden.
Aber das kann natürlich jeder sehen wie
er will.
Ja. Die meisten glauben an ihren dicht bewachsenen Garten unter Plastikdächern, an den Vorratskeller oder neuste Wohnmaschinen, wenn sie an Autarkie denken. Oder an Frösche und Gänse füttern und so tun als ob. In dem Begriff verflüchtigen sich mehr romantische und beglückende Sehnsüchte, als auf die Probe stell bare Systeme, die alleine dem nächtlichen Besuch eines knurrenden Ashitaka oder Morpheus auch nur 5 Minuten Stand halten könnten.
Grüße dich herzlich,
Ashitaka
--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.
Will die Untergangsparty nicht stören
Orlando , Dienstag, 29.04.2014, 20:51 (vor 3658 Tagen) @ Ashitaka
... aber zum Leben nach dem realen Zusammenbruch kann ich interessante Lektüre beitragen:
http://friedrichhelms.wordpress.com/
Der (Klein)Verleger und Antiquar stellt die Tagebücher nach und nach ins Netz, man kann sie aber auch als Buch erwerben, was ihn vermutlich mehr freut.
http://eisenhutverlag.wordpress.com/2010/06/11/lieferbare-titel/
(bißchen skrollen)
Den ersten Band, der von der Zeit direkt nach Kriegsende handelt, habe ich gelesen. Der Autor, ehemals Bankdirektor, hauste in seiner Gartenhütte vor den Toren Berlins.
Interessant fand ich, daß wenn es was gab, dann kam das aus der großen, darniederliegenden Stadt ...
"Beamtportal"
Naclador , Göttingen, Mittwoch, 30.04.2014, 10:57 (vor 3657 Tagen) @ Ashitaka
Hallo Ashitaka,
war das "Beamtportal" ein Tippfehler oder Absicht?
Viele Grüße
Naclador
--
Hanlon's Razor: "Never attribute to malice that which can be adequately explained by stupidity."
Naclador's Corrolary: "Recognize when stupidity is not an adequate explanation."
Beam(ten)portal hätte es wohl besser getroffen
Ashitaka , Mittwoch, 30.04.2014, 20:18 (vor 3657 Tagen) @ Naclador
Die ersten Thesauristen hielten anscheinend eine Art Fernbedienung in der Hand, mit der das Beam(ten)portal beliebig für eintreffende Beamtenapparate, Söldner und sonstige Bedienstete geöffnet werden konnte. Quasi eine Art Flux-Kompensator, mit dem das Raum-Zeit-Kontinuum durchbrochen wurd. Da sieht man, was in den verschmierten Vorstellungswelten vieler Köpfe alles so möglich wird.
Herzliche Grüße,
Dr. Emmett Lathrop "Doc" Brown, Ph.D.
--
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die Welt im Innersten funktioniert.