Wie bereite ich mich auf die Krise vor?
Andreas, Sonntag, 27.01.2008, 19:11 (vor 5955 Tagen)
Hallo alle zusammen,
ich (29J) bin soeben - praktisch druckfrisch wie die letzten Dollars - ein neues Mitglied eures Forums. Allerdings habe ich nicht vor mit inflationären Beiträgen um mich werfen, da es mir bei den meisten Punkten die hier diskutiert werden an praktischer Erfahrung fehlt. Dennoch hoffe ich gelegentlich die Diskussionen mit eigenem Anteil zu befruchten.
Ich bin auf diese Forum aufmerksam geworden, da ich mich seit letzter Zeit intensiver mit Geldanlage/Börse/Altersvorsorge befasse und damit zusammenhängend auch große Zukunftssorgen hege. Stil und Inhalt dieses Forums sind wirklich außergewöhnlich.
Naja, nach den Blumen jetzt mal meine Fragen :
Ich gehe davon aus, das der Dollar und das globale Finanzsystem in naher Zukunft(vermutlich 2008-2009) starken Turbulenzen unterworfen sind. Ehrlich gesagt habe ich sogar eine Heidenangst um mein derzeitiges bescheidenes "Vermögen" und um die Altersvorsorge meiner Eltern die kurz vor der Rente stehen. Leider bin ich auf diesem Gebiet ein absoluter Leie und kann gar nicht abschätzen welche Auswirkungen dies für meine Finanzen hat und bitte euch deshab um Rat. Natürlich gibt es verschiedene Szenarien die immer unterschiedliche Auswirkungen haben.
Das Szenario:
Subprime-Krise wird immer virulenter und eine Großbank geht insolvent. Die Aktienmärkte reagieren panisch und weltweite Kurseinbrüche sind die Folge. Der Dollar fällt immer schneller auf immer ungeahntere Tiefen und weitere bankinsolvenzen sind unvermeidbar.
Die Ausgangslage:
Meine Eltern haben bei der Deutschen Bank einen Rentenfond (80%) einen Aktienfond (10%) und einen Geldmarktfonds(10%). Die sind normale Arbeiter, gar nicht reich und haben sich das vom Munde abgespart und schon 2002 einmal fast die Hälfte verloren (damaliger "Berater" war die Postbank). Außerdem gehen die in 5 Jahren in Rente.
Ich verfüge z.Z. frei über ca. 10.000€, habe einen Riester-Fondsparplan (DWS Toprente Dynamik), einen VWL-Fondsparplan (Templeton Growth in Euro) und eine klasische Rentenversicherung (ohne Zillmerung) als betriebliche Altersvorsorge.
Die Fragen:
1. Wäre das beschriebene Szenario schon der Worst-Case oder gehts noch deutlich schlimmer?
2. Wie sicher und werthaltig sind die Alters-Anlagen meiner Eltern, wenn obiges Szenario eintritt und wie würde da zukünftig die Wertentwicklung aussehen(insbesondere der Rentenfond)?
3. Ist es ratsam für ca. 2000€ von meinem bescheidenen Vermögen Gold für extreme Notfälle zu kaufen, dass ich bis Krisenende dann zu Hause lagere?
4. Wäre es ratsam auch eine größere Summe Bargeld für selbigen Zweck bis Krisenende zu bunkern?
5. Was würde das obige Szenario für den Euro bedeuten?
6. Wie bereitet Ihr euch vor oder ist meine Angst unbegründet? (Die 2002er Erfahrung wirkt natürlich auch als absoluter Panikverstärker.)
Wenn das etwas dreist und viel erscheint möchte ich mich entschuldigen, aber das alles raubt mir wirklich seit Wochen den Schlaf und ich bin froh das Forum hier gefunden zu haben. Den Massenmedien vertraue ich kein bischen, da wird man vom Crash erst erfahren, wenn die Bank schon die Türen zu hat und alle Vorbereitung zu spät ist.
Vielen Dank an jeden der mir antwortet. Gott wirds euch vergelten
Grüße
Andreas
Erste Betrachtung: Wie überlebt man eine Krise
Herbi_der Bremser , SH, Montag, 28.01.2008, 00:48 (vor 5954 Tagen) @ Andreas
Moin Andreas,
in Anbetracht deines Forums schätzenden Stil und Inhalt dieses Forums sind wirklich außergewöhnlich stelle ich einfach mal deine monetären Überlegungen hintan.
Du triffst deine Überlegungen in einem warmen Sessel und siehst in 2008-2009 nur einige Turbulenzen im Finanzsystem. Ich möchte mit meiner nachfolgenden Betrachtung diese Idylle ein wenig erschüttern:
Wenn ich nach Beendigung eines wunderschönen Urlaubs in Kenia - als demokratischtem aller Staaten Afrikas -
in unseren Zeitungen lese, dass
inzwischen auch die berühmten Nationalparks des Landes von den bürgerkriegähnlichen Unruhen betroffen sind.
Weil die Touristen ausbleiben, haben die Städte kaum noch Einnahmen.
Die Wildhüter kommen nicht zur Arbeit oder – noch schlimmer – schießen wie Wilderer die Tiere ab, um zu Nahrungsmitteln zu kommen.
und mir aktuell von Dingen berichtet wird, die keinen Zugang in die uns vorgeführte Berichterstattung finden,
dann würde ich auch hier in Europa vor dem Horten bedruckten Papiers und kleiner gelber Bärrchen im eignen Gärtchen zuvorderst
- als Fleischkonsument eher eine Waffe präferieren, ein Jagdgewehr, mit dem du in bankenabgängigen Zeiten zumindest (d)einen Fleischbedarf decken kannst,
- als Körnerfreund hingegen zu Kornspeichern als das Gegebene tendieren.
Fazit: Staying alive only needs some food.
Viele Kenianer können mit Geld und Gold grad nix kaufen, weil Transporte nicht ankommen.
Wer mit "Werthaltigem" unnötig herumwedelt, wird gemordet.
Wer nicht wedelt, wird auch gemordet.
Und wer im Westen des Landes nicht davonrennt, wird gemordet oder vergewaltigt und dann gemordet.
--
panic et circenses
Kenia, oh wow, das klingt aber nicht gut
MI , Montag, 28.01.2008, 07:26 (vor 5954 Tagen) @ Herbi_der Bremser
Viele Kenianer können mit Geld und Gold grad nix kaufen, weil Transporte
nicht ankommen.
Wer mit "Werthaltigem" unnötig herumwedelt, wird gemordet.
Wer nicht wedelt, wird auch gemordet.
Und wer im Westen des Landes nicht davonrennt, wird gemordet oder
vergewaltigt und dann gemordet.
Hallo,
vor ein paar Tagen ist ein unerschütterlicher Arbeitskollege von mir gen Kenia geflogen. Der wird doch wohl wieder zurückkommen??
Das klingt ja wirklich dramatisch, was du da schreibst. Aber wenn der Mob erst mal wütet - und aufgeladen ist die Mobfeder hierzulande ja auch schon ganz ordentlich. Da ist kein Kraut gegen gewachsen, wenn sich diese Feder "entspannt".
Grüße,
MI
Kollege in Kenia
Herbi_der Bremser , SH, Dienstag, 29.01.2008, 01:55 (vor 5953 Tagen) @ MI
vor ein paar Tagen ist ein unerschütterlicher Arbeitskollege von mir gen
Kenia geflogen. Der wird doch wohl wieder zurückkommen?
Wie schon angedeutet, wurde bislang nur ganz wenig in unseren Medien berichtet.
Hier ex nächstbeste Gazette, Berliner Morgenpost, 29.01.2008.
In der Nacht zu Montag sind bei einem Raubüberfall an der kenianischen Küste südlich von Mombasa zwei Deutsche getötet worden. Ein Polizeisprecher sagte am Montag in Nairobi, die 51 und 54 Jahre alten Männer seien zusammen mit ihren Frauen vom Abendessen zurückgekommen, als sie beim Betreten eines Privatgrundstücks von etwa zehn Männern umstellt wurden. Die Gruppe habe Geld gefordert, sei aber auf Gegenwehr gestoßen. In dem Handgemenge wurden die beiden Deutschen mit Macheten und einem stumpfen Gegenstand tödlich verletzt.
.. zumal sich das Tourismusaufkommen im Januar in freiem Fall befindet.
Kenias Tourismusindustrie befindet sich im freien Fall. Auf 42 Millionen Euro beziffert die kenianische Hotelindustrie den Verlust allein im Januar. Rund 4000 deutsche Touristen machten ihren Urlaub dort trotz der Unruhen.
Das Außenministerium.at schreibt in seinem Bürgerservice in der letzten Aktualisierung vom 29.01.2008
Unverändert seit 03.01.2008: Partielle Reisewarnung für die Hauptstadt Nairobi sowie für die westlichen Landesteile. Weiterhin hohes Sicherheitsrisiko für den Rest des Landes inklusive der Touristengebiete an der Küste.
Grundsätzlich wird unter den derzeitigen Umständen bis auf weiteres vor Flügen nach Kenia abgeraten. Die Lage nach den am 27. Dezember 2007 abgehaltenen Wahlen ist äußerst gespannt. In Nairobi und anderen Teilen des Landes kam es zu gewaltsamen Unruhen, die auch eine Reihe von Todesopfern forderten. Auch von Touristen frequentierte Landesteile wie die Küste und der Masai Mara Nationalpark sind von der instabilen Situation betroffen. Den sich derzeit in Kenia aufhaltenden Österreichern wird geraten, nach Möglichkeit keine Reisebewegungen innerhalb Kenias durchzuführen und die weitere Lage am derzeitigen Ort des Aufenthaltes abzuwarten. Wahlversammlungen auf öffentlichen Plätzen und Demonstrationen sollten unter allen Umständen gemieden werden.
btw: Der deutsche Anteil der EU-Zuwendungen an die kenianische Regierung beträgt 36 Mio.
--
panic et circenses
Für Gott
Amstrand, Montag, 28.01.2008, 00:51 (vor 5954 Tagen) @ Andreas
moin andreas,
Die Fragen:
1. Wäre das beschriebene Szenario schon der Worst-Case oder gehts noch
deutlich schlimmer?
Es geht deutlich schlimmer.
2. Wie sicher und werthaltig sind die Alters-Anlagen meiner Eltern, wenn
obiges Szenario eintritt und wie würde da zukünftig die Wertentwicklung
aussehen(insbesondere der Rentenfond)?
Der Staatsbankrott ist unausweichlich (es sei denn man killt die Staatsbediensteten, deren Pensionsforderungen man nicht erfüllen können wird), da sind die Rentenfonds dann auch nix mehr.
Es wird eh eine steuerfinanzierte Einheitsrente geben. Man kann die Leute ja nicht hungern lassen. Alten-Aufstand ist bedrohlich.
3. Ist es ratsam für ca. 2000€ von meinem bescheidenen Vermögen Gold für
extreme Notfälle zu kaufen, dass ich bis Krisenende dann zu Hause lagere?
Gold ist auf einem recht hohen Preis. Wenn die Deflation voll abgeht, fällt Gold auch, bzw. ist nicht mehr viel wert. Da ist der eigene Kartoffelacker besser. Evtl. gibt es Staaten, die sicherer sind und in denen man zumindest einen Zeitvorteil hat. Länder mit geringer Staatsverschuldung und eigener Währung wie Norwegen oder Australien. Die Schweiz sollte auch schon Vorteile bieten.
4. Wäre es ratsam auch eine größere Summe Bargeld für selbigen Zweck bis
Krisenende zu bunkern?
Du kannst natürlich mit Bargeld im günstigen Moment ganze Ländereien kaufen, wie jetzt z.B. in den USA. Aber so viel besser als der US-Dollar ist der Euro auch nicht. Am Krisenende ist das Geld evt. nichts mehr wert.
5. Was würde das obige Szenario für den Euro bedeuten?
Es fließt Geld in den Euro und er löst den Dollar als Leitwährung vorübergehend ab. Aber so richtig solide ist der auch nicht mit Staaten wie Italien. Ein gesicherter Golf-Staaten Scheich-Dollar ist schon in der Mache. Die Chinesen werden sich auch schon Gedanken machen (sofern Kommunisten das können).
Diversifizieren (mehrere Eisen im Feuer haben) ist immer gut.
6. Wie bereitet Ihr euch vor oder ist meine Angst unbegründet? (Die
2002er Erfahrung wirkt natürlich auch als absoluter Panikverstärker.)
2002 war ein Witz gegen das, was kommt. Und schneller als erwartet und etwas langsamer als die Super-Crash-Propheten hier.
Man kann evtl. Geld daran verdienen mit Positionen aufs Fallen. Dow Jones z.B. hat eine recht schöne Fallhöhe. 2 Dollar für 1 Euro sehen wir auch noch.
dont worry, be happy,
Amstrand
Hi Andreas, ruhig schlafen; es WIRD für dich vorbereitet
Mephistopheles, Montag, 28.01.2008, 01:10 (vor 5954 Tagen) @ Andreas
Studier mal das: Wirtschaftssicherstellungsgesetz, vielleicht kannst du daraus Anregungen beziehen.
Gruß Mephistopheles
Einen Tip von mir
sensortimecom , Montag, 28.01.2008, 01:55 (vor 5954 Tagen) @ Mephistopheles
Ist zwar auch nicht das Gelbe vom Ei, aber:
1) Ruhig Blut bewahren, egal was immer auch kömmt. Es gibt noch ein Leben danach.
2) Bargeld raus, sobald es crasht. Und zwar bevor es richtig Ernst wird. Noch is es nicht so weit.
3) Wenn Gold schon zu hoch ist (und das ist es) dann kauf wenigstens Silber. Ist noch günstig. Eine Menge guter Silbermünzen ist auch was.
4) Notvorräte an unverderblichen Lebensmitteln anlegen
5) Alarmanlagen, ev. auch Waffen, um Leib und Leben zu schützen.
6) Für Stromausfälle vorsorgen. Kleines Notstromaggregat gibts in jedem Baumarkt. Ist ein MUSS.
7) Sei freundlich zu allen Nachbarn, Bekannten, Verwandten usw. Sei hilfreich, solange es geht. Im worst-case-scenario werden die Menschen zu Tiere. Darauf emotionell und mental einstellen ist Pflicht.
8) Studiere die URSACHEN der gesamten Krise. Es ist ja nicht nur das Geld- und Börsenwesen betroffen. Umfangreiches Wissen bringt mit sich, dass du immer einen Schritt weiter voraus denkst als die andern. Das Wissen BERUHIGT dich. Es macht dich nicht nervöser uoder gar panisch, sondern genau das Gegenteil. Panisch reagieren die, die von einer Krise überrascht werden.
9) Als Christ geb ich dir noch den Rat: Studiere die Bibel, dort wird vieles vorausgesagt was jetzt eintrifft, lerne, was das "Tetragrammaton" bedeutet, suche Gleichgesinnte. Und bete. Mehr kannst du nicht tun.
Erich B.
Wieso denn so defensiv?
Hyperion , Montag, 28.01.2008, 04:51 (vor 5954 Tagen) @ sensortimecom
2) Bargeld raus, sobald es crasht. Und zwar bevor es richtig Ernst wird.
Noch is es nicht so weit.
3) Wenn Gold schon zu hoch ist (und das ist es) dann kauf wenigstens
Silber. Ist noch günstig. Eine Menge guter Silbermünzen ist auch was.
4) Notvorräte an unverderblichen Lebensmitteln anlegen
5) Alarmanlagen, ev. auch Waffen, um Leib und Leben zu schützen.
7) Sei freundlich zu allen Nachbarn, Bekannten, Verwandten usw. Sei
hilfreich, solange es geht. Im worst-case-scenario werden die Menschen zu
Tiere. Darauf emotionell und mental einstellen ist Pflicht.
Wieso denn so defensiv!? Eine Zeit der Rechtlosigkeit hat doch nicht nur das Risiko, das eigene Hab und Gut zu verlieren, sondern ist auch die Chance, andere zu enteignen. Und in Sachen Moral würden mir schon Leute einfallen, die viel haben und bei denen ich keine Hemmungen hätte.
9) Als Christ geb ich dir noch den Rat: Studiere die Bibel, dort wird
vieles vorausgesagt was jetzt eintrifft, lerne, was das "Tetragrammaton"
bedeutet, suche Gleichgesinnte. Und bete. Mehr kannst du nicht tun.
Na gut, verträgt sich nicht mit diesem Punkt, aber: andere Zeiten, andere Sitten!
Erich B.
innerer Frieden statt Angst ist wichtig
Reisswolf, Montag, 28.01.2008, 14:18 (vor 5954 Tagen) @ sensortimecom
9) Als Christ geb ich dir noch den Rat: Studiere die Bibel, dort wird
vieles vorausgesagt was jetzt eintrifft, lerne, was das "Tetragrammaton"
bedeutet, suche Gleichgesinnte. Und bete. Mehr kannst du nicht tun.
Guckst Du hier und weißt, was ich meine ...
www.file-upload.net/download-637690/Gedanken_ohne.pdf.html
Ich habe dies mal als Student in 1996 geschrieben (neulich leicht modifiziert...) und es ist immer noch gültig ...
Gruß
Reisswolf
WiSiG
Land der Alten , Montag, 28.01.2008, 09:20 (vor 5954 Tagen) @ Mephistopheles
Studier mal das:
Wirtschaftssicherstellungsgesetz,
vielleicht kannst du daraus Anregungen beziehen.Gruß Mephistopheles
Das WiSiG kommt nur
im Verteidigungsfall oder
bei Feststellung des Spannungsfalles durch den Bundestag oder
wenn der Bundestag der Anwendung besonders zugestimmt hat zur Anwendung.
§ 2 WiSiG
Voraussetzungen und Grenzen der Sicherstellung
(1) Rechtsverordnungen nach § 1 dürfen nur nach Maßgabe des Artikels 80a des Grundgesetzes angewandt werden.
Artikel 80a GG
(1) Ist in diesem Grundgesetz oder in einem Bundesgesetz über die Verteidigung einschließlich des Schutzes der Zivilbevölkerung bestimmt, daß Rechtsvorschriften nur nach Maßgabe dieses Artikels angewandt werden dürfen, so ist die Anwendung außer im Verteidigungsfalle nur zulässig, wenn der Bundestag den Eintritt des Spannungsfalles festgestellt oder wenn er der Anwendung besonders zugestimmt hat. Die Feststellung des Spannungsfalles und die besondere Zustimmung in den Fällen des Artikels 12a Abs. 5 Satz 1 und Abs. 6 Satz 2 bedürfen einer Mehrheit von zwei Dritteln der abgegebenen Stimmen.
Artikel 12a GG
(3) Wehrpflichtige, die nicht zu einem Dienst nach Absatz 1 oder 2 herangezogen sind, können im Verteidigungsfalle durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes zu zivilen Dienstleistungen für Zwecke der Verteidigung einschließlich des Schutzes der Zivilbevölkerung in Arbeitsverhältnisse verpflichtet werden; Verpflichtungen in öffentlich-rechtliche Dienstverhältnisse sind nur zur Wahrnehmung polizeilicher Aufgaben oder solcher hoheitlichen Aufgaben der öffentlichen Verwaltung, die nur in einem öffentlich-rechtlichen Dienstverhältnis erfüllt werden können, zulässig. Arbeitsverhältnisse nach Satz 1 können bei den Streitkräften, im Bereich ihrer Versorgung sowie bei der öffentlichen Verwaltung begründet werden; Verpflichtungen in Arbeitsverhältnisse im Bereiche der Versorgung der Zivilbevölkerung sind nur zulässig, um ihren lebensnotwendigen Bedarf zu decken oder ihren Schutz sicherzustellen.
(5) Für die Zeit vor dem Verteidigungsfalle können Verpflichtungen nach Absatz 3 nur nach Maßgabe des Artikels 80a Abs. 1 begründet werden. Zur Vorbereitung auf Dienstleistungen nach Absatz 3, für die besondere Kenntnisse oder Fertigkeiten erforderlich sind, kann durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes die Teilnahme an Ausbildungsveranstaltungen zur Pflicht gemacht werden. Satz 1 findet insoweit keine Anwendung.
(6) Kann im Verteidigungsfalle der Bedarf an Arbeitskräften für die in Absatz 3 Satz 2 genannten Bereiche auf freiwilliger Grundlage nicht gedeckt werden, so kann zur Sicherung dieses Bedarfs die Freiheit der Deutschen, die Ausübung eines Berufs oder den Arbeitsplatz aufzugeben, durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes eingeschränkt werden. Vor Eintritt des Verteidigungsfalles gilt Absatz 5 Satz 1 entsprechend.
Frage:
Bezieht sich die 3. Alternative (wenn der Bundestag der Anwendung besonders zugestimmt hat) nur auf den Art 12a GG
oder
gibt es hier weitere "Möglichkeiten" welche sich mir nur nicht erschliessen?
Investiere in dich selbst!
weissgarnix , Montag, 28.01.2008, 02:03 (vor 5954 Tagen) @ Andreas
Die Ausgangslage:
Meine Eltern haben bei der Deutschen Bank einen Rentenfond (80%) einen
Aktienfond (10%) und einen Geldmarktfonds(10%). Die sind normale Arbeiter,
gar nicht reich und haben sich das vom Munde abgespart und schon 2002
einmal fast die Hälfte verloren (damaliger "Berater" war die
Postbank). Außerdem gehen die in 5 Jahren in Rente.
Ob Krise oder nicht Krise, angesichts des bevorstehenden Renteneintritts sollten sie besser Aktien- und Geldmarktfonds verkaufen und die Mittel in einen AAA-Rentenfonds anlegen. Wenn du partout an eine Krise glaubst und sie auch, können sie die Beträge auch Cash abheben und unterm Kissen aufheben.
Ich verfüge z.Z. frei über ca. 10.000€, habe einen Riester-Fondsparplan
(DWS Toprente Dynamik), einen VWL-Fondsparplan (Templeton Growth in Euro)
und eine klasische Rentenversicherung (ohne Zillmerung) als betriebliche
Altersvorsorge.
10.000 ist Gottseidank kein Betrag, der 3 Salti mortali rückwärs mit eingesprungener Schraube für sein logistisches Handling bedürfen würde. Du kannst davon zukünftig auch eh nicht leben. Daher: mach damit was du willst, es ist im Grunde völlig egal. Du kannst sie liegen lassen, oder einen Teil bar abheben, oder was auch immer. Kauf dir ein paar Goldmünzen, wenn du willst, für ein paar Hundert Euro vielleicht, dann sind auch Goldpreisschwankungen relativ schmerzlos.
Da du aber "nach der Krise", vorausgesetzt sie kommt, von irgendwas leben mußt, würde ich bevorzugt versuchen, den Betrag jetzt in meine Ausbildung zu investieren, sodaß es mich später beruflich flexibler macht. Je nachdem was du kannst und was du machst, beleg Sprachkurse, IT-Kurse, den LKW-Führerschein, etc, etc, etc. ... Das ist meiner Meinung nach der wichtigste Aspekt der ganzen Thematik, darüber solltest du gründlich nachdenken.
Die Fragen:
1. Wäre das beschriebene Szenario schon der Worst-Case oder gehts noch
deutlich schlimmer?
zurück ins Mittelalter werden wir wohl nicht gehen, insoferne halte ich Vorschläge re Waffen und Trockenfutter für einigermaßen übertrieben
2. Wie sicher und werthaltig sind die Alters-Anlagen meiner Eltern, wenn
obiges Szenario eintritt und wie würde da zukünftig die Wertentwicklung
aussehen(insbesondere der Rentenfond)?
Rentenfonds (wenn es sich um AAA-Staatsanleihen handelt) halte ich für relativ sicher, kann aber kurzfristig im Wert schwanken
3. Ist es ratsam für ca. 2000€ von meinem bescheidenen Vermögen Gold für
extreme Notfälle zu kaufen, dass ich bis Krisenende dann zu Hause lagere?
2000 vielleicht nicht, aber 500 oder 1000, why not ... kauf dir 1 oder 2 Philharmoniker, keine kleinen Barren und keine "Dukaten" und dergleichen
4. Wäre es ratsam auch eine größere Summe Bargeld für selbigen Zweck bis
Krisenende zu bunkern?
500-1000 Euro in kleinen Scheinen für Notbesorgungen, wenn schon ... bei 10.000 aber gerne auch alles, wenn du keine Angst hast, dass dir das jemand klaut.
5. Was würde das obige Szenario für den Euro bedeuten?
weiss ich nicht
6. Wie bereitet Ihr euch vor oder ist meine Angst unbegründet? (Die
2002er Erfahrung wirkt natürlich auch als absoluter Panikverstärker.)
Ich halte aktuell massiv kurzlaufende deutsche Staatsanleihen und Aktien ausgewählter Finanztitel. Das langfristige Depot meiner Kinder ist komplett in Aktien-Indexfonds angelegt.
Wenn das etwas dreist und viel erscheint möchte ich mich entschuldigen,
aber das alles raubt mir wirklich seit Wochen den Schlaf und ich bin froh
das Forum hier gefunden zu haben. Den Massenmedien vertraue ich kein
bischen, da wird man vom Crash erst erfahren, wenn die Bank schon die
Türen zu hat und alle Vorbereitung zu spät ist.
Du solltest dich nicht verunsichern lassen, weil ganz ehrlich: du hast (noch) kein Vermögen, das dir Stress bereiten müßte. Wenn die 10.000 weg sind, so what ? - Viel wichtiger ist für dich, dass du in einer echten Krisensituation einkommensmäßig flexibel bist. Was das genau für ich bedeutet weiss ich zwar nicht, aber du weisst es vermutlich umso besser. Übrigens: wenn du über Fertigkeiten verfügst, die vielleicht woanders gefragter sein könnten, würde ich mir von den 10.000 zumindest soviel Cash weglegen, dass es für ein Flugticket nach dorthin reicht ...
Vielen Dank an jeden der mir antwortet. Gott wirds euch vergelten
GrüßeAndreas
'Jeder seine eigene Zentralbank'
BillyGoatGruff , Schweiz, Montag, 28.01.2008, 04:23 (vor 5954 Tagen) @ Andreas
Hallo Andreas,
irgendwo aufgeschnappt, Faber vielleicht?
Da die ZB's ihrem Auftrag, für stabiles Geld zu sorgen, nicht nachkämen, müssten das alle besser selber tun (gemeint ein stabiles Reservemedium bunkern, wie monetäre Edelmetalle, d.h. Gold und Silber).
Tatsache ist, dass ZB's seit langem keine 'Hüterinnen der Stabilität' mehr sind (wie zum jüngsten Jubiläum der SNB in allen Medien besungen), sondern viel eher der Instabilität.
Und deren Reserven (Aktivseite zur Deckung der ausgegebenen Geldscheine und Giroguthaben der GB) sind zum allerkleinsten Teil Edelmetalle, sondern US-Dollar-'Gut'haben. Es heisst halt so, obwohl es gar nicht gut ist!
Dottore's Präferenz für Bargeld (wohl nebst anderem, der alte Zocker ) kommt wohl daher, dass das Bargeld einer ZB iuristisch einen Anspruch auf deren Reserven bedeutet (was für ein Kontoguthaben bei der Bank mit nichten gilt.
Also (ohne Gewähr, bin kein Experte!) was der Reihe nach von den dreien flöten geht: Kontoguthaben, dann Bargeld, dann physische Edelmetalle (letztere nur, wenn die niemand mehr haben wollte, was ja denkbar ist).
Gruss,
BGG
--
"Politiker und Windeln müssen häufig gewechselt werden, aus dem selben Grund, und das ist nicht der Geruch' (Mark Twain)
Beim worst-case geht das Rechtssystem drauf.
sensortimecom , Montag, 28.01.2008, 04:56 (vor 5954 Tagen) @ BillyGoatGruff
Also (ohne Gewähr, bin kein Experte!) was der Reihe nach von den dreien
flöten geht: Kontoguthaben, dann Bargeld, dann physische Edelmetalle
(letztere nur, wenn die niemand mehr haben wollte, was ja denkbar ist).
Hallo,
das erste was beim extremen "worst-case" flöten geht, ist die Glaubwürdigkeit aller Einrichtungen des Establishments. Das ist das Hauptproblem.
Es wird auch das Rechtssystem total zusammenbrechen. Du kannst nix mehr "auf-die-Beine-stellen" weil es keine Rechtstitel mehr dafür geben wird, die irgendwer "da oben" anerkennt.
Ein Großteil des Establishment wird in Inselgebiete bzw. ins ferne Ausland (Kanada, Australien usw.) flüchten, wo die Leute schon längst für diesen "Notfall" vorgesorgt haben. Die selber sind nämlich nicht so blöd, sie wissen von ihren Logenkollegen, dass der Hut schon die längste Zeit brennt, die haben nur alle "Warner" über Jahrzehnte in den Medien etc für blöd und "sektengläubig" hingestellt. Aber es nützt ihnen nichts, das Chaos wird sie überall einholen.
Dabei ist noch lange nicht gesagt, dass ein solches finanztechnisches Desaster sowas wie einen "doomsday" bedeutet. Das muss es noch lange nicht sein. Ich erwarte danach kurze Diktatur-Versuche, die alles in den Schatten stellen, was bisher da war. Auch eine UdSSR 2.0 kann kurzzeitig neu erstehen.
Empfehlung : 10 Euro Münzen.. und alles ist gesichert !
Hasso, Montag, 28.01.2008, 05:13 (vor 5954 Tagen) @ BillyGoatGruff
Also (ohne Gewähr, bin kein Experte!) was der Reihe nach von den dreien
flöten geht: Kontoguthaben, dann Bargeld, dann physische Edelmetalle
(letztere nur, wenn die niemand mehr haben wollte, was ja denkbar ist).
Richtig, deshalb meine Empfehlung für kleinere Vermögen (so bis 30.000 Euro), damit es nicht zu "schwer" wird : Kauft 10 Euro-Münzen, dann habt ihr Bargeld UND Silber.... und alles wird gut !
Hasso
Immer einen Schritt voraus sein
zenonvonelea , Montag, 28.01.2008, 12:32 (vor 5954 Tagen) @ Andreas
Hallo Andreas
Immer einen Schritt voraus sein. Sich rechtzeitig und vor allem richtig vorbereiten. Das ist das beste Startkapital für die eigene Zukunft und Sicherheit, soweit sich jenes einschätzen lässt. Deine begründeten Ängste und Sorgen vermag ich nachzuvollziehen. Und wenn ich Dein Alter hätte, würde ich mir vermutlich dieselben Fragen stellen wie Du.
Im Anschluss an meine Vorredner möchte ich Dir ein Buch empfehlen, welches Dir mit praktischen Fallbeispielen weiterhelfen kann. Dabei werden Bereiche wie: Wirtschaft, Arbeit, Finanzen, Sozialsystem und Sicherheit angesprochen. Ferner erhältst Du konkrete Tips, wie man mit seinem Vermögen und Unternehmen in einer Krise überleben und relativ besser als andere durch sie hindurchkommen kann.
Eberhard und Eike Hammer
Was passiert, wenn der Crash kommt?
Wie sichere ich mein Vermögen oder Unternehmen?
Olzog Verlag
ISBN 3-7892-8096-8
Möge Dir dieses Buch als praktischer Leitfaden dienen. Du wirst auf jeden Fall aus der Lektüre mit Gewinn hervorgehen. Selbst dann, wenn alles anders kommen sollte.
Für Deinen weiteren Lebensweg wünsche ich Dir viel Glück, gute Voraussicht und alles Gute!!
Viele Grüsse von Zenon
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Freundliche Grüsse,
zenon
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"Die Welt scheint nicht von Natur aus zu verstehen, dass Regierungen sich selber in den Bankrott treiben und Papierwährungen zerstören." (Jim Rogers)