Fake und Klimahysterie

kosh, Donnerstag, 13.12.2007, 03:30 (vor 6193 Tagen) @ Albert

Hallo Albert

Ich will's mal auf meine Art versuchen:

> Demnach war die Entspannung von Anfang an ein "Fake", um 1. den Westen zu täuschen, ...

Das will ich als einziges stehen lassen, weil Politik sowieso nur als hohe Kunst der Täuschung betrieben wird, bis hin zur Selbsttäuschung, da kann man hingehen wo man will.

> ... 2. an westliche Technologie zu kommen, ...

Diesen Punkte möchte ich mit Punkt 4 verschmelzen.

> ... 3. den Westen zur Abrüstung zu bringen, ...

Abrüstungsverträge werden erfahrunggemäss ohne vorherige Siegerjustiz weder einseitig beschlossen, unterzeichnet noch eingehalten. Da muss sich der Westen und mit ihm die ihn tragenden Stupid White Men an der eigenen Nase fassen. Das was Russland von uns vorgesetzt bekommen hat, passt bestens in @Lenz Bärenparabel in diesem Thread: "Eigentlich braucht man vor Bären keine Angst zu haben (natürlich dumm, wenn ein Nachbar den Bär ärgert und der Bär dann nicht so genau differenziert ...". Der Bär braucht auch gar nicht besonders zu differenzieren, um auf ein aktuelles Bsp. zu verweisen, seit gestern und heute müsste sogar dem blauäugigsten Schweizfan klar geworden sein, dass eine nicht unbeträchtliche Anzahl Schweizer Parlamentarier lieber im Irak Zivilsten bombardieren würde als sich mit einem Blocher zu arrangieren. Ich kann mir schon aus rein quantitativen Gründen nicht vorstellen, dass diese Schweizer Turbodeppen alle einzeln von den grossen Planern indoktriniert wurden. Das Ziel ist und war immer, dass die das freiwillig tun oder sogar der Einbildung verfallen, sie selbst wären auf die GUTE Idee gekommen. Aber die Entscheidung hat letztlich jeder einzelne selbst getroffen.

> ... 4. den Westen Europas energietechnisch zu binden.

Nun denn, verwurstelt mit Punkt 2. Was bitte sollte Russland im Westen denn bitte grossmassstäblich einkaufen dürfen für seine Energie und Ressourcen? Ein Bsp. aus dem Ressourcensektor: Hochtechnologie ist in einigen Branchen zunehmend mit seltenen Elementen verbunden, wenn Russland die nicht rausrücken würde, wäre auch für uns Ende Gelände, es sei denn, wir liessen uns auf einen rigorosen Ressourcenkreislauf ein. Im Nu würde unsere Abhängigkeit im Rohstoffsektor purzeln, aber sofort käme die Gegenreaktion der Energiedrosselung, weil ganz fern im Osten hungrige Verbraucher die Abnahmeverträge blindlings unterschreiben würden.
Kurz, es gibt beiderseitig ein legitimes Bedürfnis für Abnahme- und Liefersicherheit, sowohl für Energie wie auch für marktwirtschaftliche Produkte.

> Die Ausdehnung der Nato wäre demgemäß die realistische Vorgehensweise gewesen statt blauäugig in Glasnost einen bekehrten Kommunismus zu sehen, der dem Endziel Weltkommunismus abgeschworen habe.

Das wiederum glaube ich nur insofern, als militärische Vorgehensweisen im Lichte des Evolutionskrüppels Homo sapiens bislang die einzigen umgesetzten Vorgehensweisen waren, die historisch permanente Homo-Blauäugigkeit sozusagen. Was denkst Du, falls Ausserirdische u.U. sich bisher nicht offiziell hier geoutet haben, warum könnte das so sein? Wenn überhaupt, dann ist der Homo sapiens nur für 3 Strategien zu gebrauchen: a) Beobachten im Sinne einer vergleichenden wissenschaftlichen Betrachtung mit anderen Welten, b) melken bis die Euter leer sind, c) nachhaltiges Melken. Ohne gemolken zu werden fühlt sich der Homo sapiens scheinbar nicht wohl, also bleibt für Ausserirdische, welche die Heuschreckenphase entweder hinter sich oder nie durchgemacht haben nur Variante a).

Was hätten wir überhaupt für Möglichkeiten gehabt? Da ich nicht soviel lese wie andere hier, kann ich nur auf altbekannte Bsps. zurückgreifen.

aus http://www.verdi.de/ver.di_von_a_bis_z/international/krieg_und_frieden/archiv/kein_krie...
- Dass es aber auch den anderen Weg gibt, haben - und das ist das Denkwürdige - auch die USA gezeigt. Allerdings liegt das nun schon 23 Jahre zurück! Die andere Linie, und damit das andere Amerika, wurde vor allem von Jimmy Carter repräsentiert, der von 1977 bis 1981 Präsident war.
Eingeleitet wurde sie aber bereits von seinem Vorgänger Richard Nixon, der 1974 ambitionierte Forschungs- und Entwicklungsprogramme für Erneuerbare Energien startete. 1975 lag der erste Plan der Federal Agency zur Initiierung der Massenproduktion von Solarzellen vor. Der "Council on Environment Quality", ein "Executive-Office" Carters, legte 1978 den Plan vor, bis zum Jahr 2000 bereits 23 Prozent der gesamten Energieversorgung der USA mit Sonnenenergie zu decken. Ein "Energy Independent Act" wurde verabschiedet.
Das amerikanische Forschungsprogramm für Erneuerbare Energien übertraf alle anderen Regierungen um Längen. "Solar America" hieß das Motto, zahlreiche Grassroots-Initiativen entstanden. Das "Energy and Defense"-Projekt Carters legte 1980 das Konzept unter der Überschrift "Dispersed, Decentralized and Renewable Energy Sources: Alternatives to National Vulnerability and War" vor, das bis zum Jahr 2050 die volle Umstellung der amerikanischen Energieversorgung auf Erneuerbare Energien empfahl und durchrechnete - und die Mär widerlegte, dass die Kosten dafür zu hoch seien.

Das ist meines Wissens der einzige mir bekannte praktische Vorstoss, den Kreislauf der Ressourcenkriege zu durchbrechen und den Homo sapiens in ein neues Zeitalter zu katapultieren. Man trichtert uns unentwegt ein, jetzt kommt die NWO, aber die NWO ist die OWO, die Old World Order, klipp und klar NWO = OWO. Wenn Du meinst, "die Ausdehnung der Nato wäre demgemäß die realistische Vorgehensweise gewesen", dann argumentierst Du in der Tradition der NWO = OWO und tust nichts anderes als den Kreislauf der Ressourcenkriege am Leben zu erhalten. Durchaus nachvollziehbar im Sinne "lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach".

Im kleinen Massstab hat es nach Nixon/Carter alternative Ansätze gegeben, z.B. die Förderung der alternativen Energien, die zufällig (?) ebenfalls in diesem Forum wortreich auseinander genommen wird.

@Ciliegia in http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=1870
> in einem menschheitsgeschichtlich kleinen Wimpernschlag der Zeitgeschichte werden - in insgesamt rund 150 Jahren - werden sämtliche kohlenwasserstoffbasierte Energievorräte verbraucht. Danach, wenn das schwarze Gold weg ist, werden wir alle - ob wir wollen oder nicht - wieder ausschließlich mit und von der Energie der Sonne leben MÜSSEN. Wir können jetzt damit anfangen und den Wandel halbwegs geordnet über die Bühne bringen, oder ...

Dass dabei im Sinne der NWO = OWO um die Marktführerschaft gerungen wird, geht in der Hitze des Gefechts natürlich unter. Aber der Grundsatzgedanke ist richtig, was kommt danach? Welche Alternative haben wir denn? Hoffen auf die Kernfusion?
Die Ölneubildungstheorie russischer Quellen lasse ich mal aussen vor, weil ich mir selbst unter Annahme ihrer Richtigkeit nicht vorstellen kann, dass die Neubildungsrate hoch genug wäre, um aus dem Kreislauf der Ressourcenkriege auszubrechen. Es ist für die Debatte also völlig unerheblich, ob oder auf welche Weise alternative Energiequellen angezapft werden, wesentlich ist, dass wir keine Alternative zu alternativen Energien haben, gleichgültig wie oder wer oder was oder warum es sich rechnet oder nicht. Wir werden nicht darum herumkommen, es sei denn, man setzt alles auf eine Karte, die Kernfusion.

Nun, ich bin wie meistens leicht an meiner selbst gestellten Aufgabe vorbeigeschrammt. Für Deutschland stellt sich die Situation so dar, jeder Euro in Braun- oder Steinkohle ist ein Euro in Steinzeittechnologien die wie Öl ebenfalls ihren Peak überschreiten werden, nur einfach etwas später, während z.B. Solar-, Windenergie etc. wenigstens im Ansatz mit einer autarken Energieversorgung übereinstimmen.

Wenn aber der Westen nicht bis zu einem gewissen Grad autark wird, wird Punkt 4 zwangsläufig erfüllt, egal was irgendwer in seinen Büchern zusammenträgt. Also Folge davon wird auch Punkt 2 erfüllt, es sei denn der Westen hat nicht vor, für die Lieferungen zu bezahlen. Und damit die Situation nicht aus dem Ruder läuft, wird auch ein stetiges Gezänk um Punkt 3 herum erfüllt werden, mal mehr in Richtung Frieden (Abrüstungsgezänk), mal in Richtung Ressourcenkrieg (Drohkulissen).
Aus alledem wollen gewisse Kreise geschlossen haben, dass die "die Entspannung von Anfang an ein "Fake", um 1. den Westen zu täuschen" war, wobei nun festzustellen wäre, ob die Täuscher nicht diejenigen sind, die am besten begriffen haben, wie der Hase läuft.

Ein Bsp., wenn man eingesehen hat, dass wir um alternative Energien nicht herumkommen, und gleichzeitig deren Durchsetzung will, aber garantiert nicht mit der Einsicht des Homo sapiens rechnen kann, weil der zwar immer nur das Beste für seine Kinderchen will, aber in Tat und Wahrheit nicht länger als bis zum nächsten Fressen plant, wenn man des Weiteren erkannt hat, dass man dem Homo sapiens Honig oder Feuer ums Maul schmieren muss, um ihn zu bewegen, dann kann man ebenso GUT sagen, dass die Klimahysterie sowohl Honig wie auch Feuer erzeugt, weil einerseits Gewinne locken und andererseits der Weltuntergang lockt, resp. droht. Inwiefern beides überhaupt zutrifft, darüber wird gestritten, aber aus Sicht einer langfristigen Planung marschieren wir in die einzig mögliche Richtung. An diesem Punkt küssen sich Fake und Klimahysterie auf herzerschauernde Weise, weil wie immer, wenn der Homo sapiens in die richtige Richtung marschiert, ohne Blut wird's höchst wahrscheinlich nicht gehen, der Mensch ein passiv-blutrünstiges Wesen.

Grüsse
kosh