eine andere Sichtweise

DcMontain, Montag, 23.08.2010, 19:19 (vor 5334 Tagen) @ Philip Marlowe
bearbeitet von DcMontain, Montag, 23.08.2010, 19:36

einige haben es noch nicht gemerkt oder wollen es nicht merken.

Und Sarazzins Erkenntnisse werden nichts am Lauf der Dinge ändern,
insofern kommen sie ein paar Jahrzehnte zu spät. Daraus kann man ihm aber
keinen Vorwurf machen: Entweder wusste er es nicht (unwahrscheinlich) oder
er hat aus Selbstinteresse (Karriere) den Mund gehalten. Erst jetzt, wo er
nichts mehr zu verlieren (und nichts mehr zu gewinnen) hat, kann er sich
äußern.

Die tagtägliche Borniertheit und Bequemlichkeit angesichts der globalen
Herausforderungen lässt nur einen Schluss zu: Jeder rette sich selbst!

Gruß,
Phil.M.

Hallo Phil,

alles richtig, was Du schreibst. Vordergründig.
Ich würde aber die Ursachen der Entwicklung anders betrachten.
Die "verpeilten" Bürger dieses Landes tragen ein ungutes Gefühl mit sich herum, seit Jahrzehnten. Sie wollen glauben, dass der geschriebene bzw. vermeldete Wirtschaftsaufschwung stattfindet. Aber nur bei den Börsennachrichten bzw. bei den Quartalsrekordgewinnen bekommt er davon einen Hauch zu spüren. Im innersten weiß er genau, dass er sich auf dem Weg zur Schur befindet. Darum weiß er auch, dass der Wohlstand zerrinnt. Nicht aus den Medien, nein im Portemonnaie sieht er es. welche Zukunft also will er seinem Kind bieten bzw. seinen Kindern. Er braucht doch nur die Wohlstandsgerade in Verbindung mit der Zeit weiterzeichnen. Der Bürger merkt, dass er ausgelutscht wird. Betrogen und Verraten, aber hat gelernt zu resignieren und es als "gottgegeben" zu betrachten (sind am Ende die Deutschen das Volk Jahwes?!).
Des Weiteren kommen die Bemühungen der BRD Regierung dazu hier ein bisschen da ein bisschen. Nichts ganzes. Mit dem Elterngeld wird Geld hinein gepumpt, zu wenig um in einer heutigen Baukreditdimension als 2ter Berufstätiger ausfallen zu können. Zuviel um zu sagen, es liegt am Geldmangel.
Aber die Leute denken weiter, wenn auch nicht so weit, wie im oben genannten. Sie denken an den Kindergarten, hören die Erzählungen wie in einer kinderarmen Gesellschaft es kaum möglich ist einen Platz zu bekommen. Hören dass Kindergärten 3-6 Wochen Sommerferien machen. Und dazu 2 Wochen Weihnachtsferien, was ja noch nichts ist zu der noch kommenden Schulzeit mit 6+2+3+3+1= 13 Wochen = 65 Arbeitstage Urlaub. Mit Ganztagsschulen wurde ja auch erst in den letzten Jahren in der Breite begonnen- so kann zumindest die Nichtferienzeit einigermaßen geschaukelt werden. Man schaue nach Frankreich. Dort wurde es in den letzten Jahren wohlstandsmäßig betrachtet auch nicht besser, dennoch liegt Frau bei über 2,0 Kindern im Schnitt....

Meiner Meinung nach ist es nicht aussichtslos. Es muss in der Kinderbetreuung etwas passieren, das ist das entscheidende.

Viele Grüße
DcM