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Du vergleichst Äpfel mit Birnen, BIP-Wachstumsrate mit Sparquote - ich bleibe dabei :-)

Silberengel @, Montag, 01.06.2015, 13:18 (vor 3860 Tagen) @ Beo2
bearbeitet von unbekannt, Montag, 01.06.2015, 13:24

Sparquote und realer BIP-Zuwachs sind verschiedene Größen (Äpfel mit

Birnen)

Das nominale BIP ist die Quelle aller Einkommen. Ohne BIP, keine
Einkommen
.

Hallo Beo

O.K. ich versuche das mal nachzuvollziehen: Von der BIP-Verteilungsrechnung her betrachtet ist das richtig, es beschreibt also die Gesamteinkommen und gleichzeitig die Gesamtausgaben für die produzierten Waren und Dienstleistungen der betrachteten Volkswirtschaft.
Die (Konsum/Investitions-) Ausgaben des einen sind ergo die Einkommen des anderen.

Wobei hier Investition = Neuverschuldung und Konsum = ENTsparen bedeutet (das bezieht auch Direktinvestionen der Renten- und Versicherungssparer u.ä.. mit ein, welche ja auch Ausgaben bzw. Einkommen sind).

Du hattest geschrieben, dass „[...] die Netto-Sparquote stetig und langsam bis auf die Höhe der BIP-Wachstumsrate gesenkt werden sollte".

Also wenn z. B. das BIP um 2% p.a. wächst, sollte im folgenden Jahr nicht mehr als 2% der Einkommen gespart werden. Wenn also das BIP z. B. um 40 Mrd. an Ausgaben/Einkommen wächst ( bei einem BIP von 2 Bio.), sollte nicht mehr als 800 Millionen (2% der Zusatzeinkommen) im nächsten Jahr gespart werden?


Die BIP-Wachstumsrate ist aber von der Entstehungsseite mitunter schon die ENTsparquote (neben der Neuverschuldungsquote bei den Banken). Also die BIP-Wachstumsrate am Ende des Jahres spiegelt schon die ENTsparquote (Konsum u. Direktinvestitionen bzw. Wertpapierkäufe) wieder.

Wie ich aus Deinem gesamten Kontext aber entnehmen konnte, gehst Du davon aus, dass die BIP-Zuwachsrate in den laufenden Perioden nur durch Netto Neuverschuldung entstehen kann, also durch Bilanzerweiterung bei den Geschäftsbanken und Sparen bedeutet dann folgerichtig, das Einkommen bleibt auf dem Sparkonto/Girokonto liegen („Hortung") -
Direktinvesitionen (Staatsanleihen etc.) also außen vor, weil Du ja Sparen=Horten meinst. Das geht jedenfalls aus Deiner These hervor, weil ja Netto-Sparquote = BIP-Wachstumsrate sein soll.

Aber selbst wenn die Neuverschuldungsquote 40 Mrd. p.a beträgt (also die BIP-Zuwachsrate nur durch Neuverschuldung bei den Geschäftsbanken entstanden ist), verstehe ich nicht, warum von dieser Summe dann nur 2% = 800 Mio. gespart werden sollen.

Vermischst Du hier nicht Äpfel mit Birnen? Die eine Prozentzahl/Rate bezieht sich auf das gesamte BIP (hier also 2 Bio.) und die Sparquote bezieht sich auf den prozentualen Anteil der Zusatzeinkommen (hier 40 Mrd.).

Zudem mutet Deine These etwas neoklassisch an, also I=S, weil es so scheint, als ob Du davon ausgehst, dass die 2% BIP-Wachstum deshalb gespart werden dürfen (und nicht mehr), weil diese dann auch als Investitionen nachgefragt werden?

Neu-Verschuldung entsteht außerdem nicht nur, weil der Konsum fehlt bzw. weil „gehortet" wird, sondern auch, weil die Haushalte ihren Konsum vorziehen wollen oder weil Unternehmen Netto-Investitionen planen. Dadurch entsteht zugleich eine Fristenstruktur.
Welche Summe also gespart werden sollte, ergibt sich nach der permanenten freiwilligen Investitionsnachfrage woraus sich dann das BIP ergibt

Ich sehe hier keinen Zusammenhang zwischen Deinen Äpfeln (40 Mrd.) und Deinen Birnen (800 Mio.)

Oder irre ich hier?

Sonnige Grüße
Silberengel

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