Geld, Kauf und Bezahlung
Hallo Jürgen,
Dir und natürlich dem ganzen Forum beste Wünsche für 2012. Ich bin im alten Jahr leider nicht mehr dazu gekommen, hier "fertig" zu machen.
Hier mal meine Darlegungen zu "Kaufen versus Bezahlen" welche sich an die Definitionen Stützels anlehnen. Sind wir wirklich so weit auseinander oder hängt es nur an Begriffen und deren "sauberer" Definition?
Geld, Kauf und Bezahlung
Die Worte “Geld†bzw. “Geldmengen†sollte man wegen Doppeldeutigkeit in volkswirtschaftlichen Betrachtungen bitte gar nicht mehr verwenden. Wie soll man denn wissen, ob der Mitdiskutant gerade zu Zahlungsmittel-Mengen oder Geldvermögens-Summen vorträgt? Es sollten bitte die Begriffe Geldvermögen und Zahlungsmittel verwendet werden, bei den Zahlungsmitteln ist es dazu wichtig, den Nutzerkreis zu definieren. Es sollte also geklärt werden, ob über Banken-Zahlungsmittel oder Nichtbanken-Zahlungsmittel gesprochen wird.
Definition Geldvermögen
Zahlungsmittelbestände + Forderungen abzgl. Verbindlichkeiten.
Definition Zahlungsmittel
„monetisierte“ Forderung – eine durch vom Nutzerkreis akzeptierte Zusatzbesicherung und sofortige Verfügbarkeit „umlauffähig“ gemachte Forderung gegen einen Wirtschafter.
Die Unterschiede sind bei der Problemanalyse sehr wichtig, sprechen wir über Schuldenkrise, reden wir zuerst über ein realwirtschaftliches Geldvermögensproblem und nicht zuerst über ein Zahlungsmittelproblem.
Das Geldvermögensphänomen „Kauf“ und das Zahlungsmittelphänomen „Bezahlung“
Wenn ein Wirtschafter etwas verkauft, entsteht eine Forderung an einen Käufer.
Beispiel:
A verkauft an B zu 100,
A legt eine Rechnung zu 100 an B
Die Forderung zu 100 an B ist jetzt das gestiegene Geldvermögen von A. Das Geldvermögen von B ist um exakt diese 100 gefallen, denn er hat ja eine zusätzliche Verbindlichkeit zu 100. Da kein Kauf ohne Verkauf möglich ist, ist die Summe der Geldvermögen immer Null, die positiven Geldvermögen der Einen sind die negativen Geldvermögen(Schulden) der Anderen.
Dies hat mit dem Zahlungsmittelsystem erst mal gar nichts zu tun, sondern ist ein realwirtschaftlicher Kauf/Verkauf Vorgang. Dies nur mal allen „Geldreformern“ ins Stammbuch, welche das Geldvermögensphänomen der Verschuldung durch eine Zahlungsmittelreform völlig aus dem Wirtschaftssystem entfernen wollen.
Ein positives Geldvermögen eines Wirtschafters ist immer eine Überschuss seiner Verkäufe(Einkommen) über seine Käufe, positive Geldvermögen = Verkaufsüberschuss.
Ein negatives Geldvermögen von Wirtschaftern, auch Verschuldung genannt, ist immer ein Überschuss der Käufe über die Verkäufe(Einkommen), Verschuldung = Kaufüberschuss
Das Geldvermögen der Wirtschafter ändert sich also durch realwirtschaftliche Vorgänge und nicht durch Vorgänge in einer Bank.
Bezahlung ist ein geldvermögensneutraler Vorgang
Nun zahlt B seine Rechnung an A mit Zahlungsmitteln zu 100. Dieser Vorgang ist geldvermögensneutral. Zwar sinken die Zahlungsmittelbestände bei B so wie diese bei A steigen. Gleichzeitig sinken aber die Verbindlichkeiten von B so wie die Forderungen von A.
Natürlich gibt es Rückwirkungen zwischen Zahlungsmittelbeständen und Geldvermögensänderungen. So wird die Verfügbarkeit von Zahlungsmitteln und Kredit das Eingehen von Kaufüberschüsse beeinflussen. Nur besteht KEIN mathematisch strenger Zusammenhang zwischen den Zahlungsmittelbeständen und Geldvermögensänderungen.
Kaufüberschüsse können auch unter Hinnahme eines geringeren Zahlungsmittelbestands oder durch Kündigung von Festgeldanlagen erfolgen. Verkaufsüberschüsse müssen nicht zu einer Vergrößerung des Zahlungsmittelbestandes führen, evtl. werden die Einzahlungen bei der Bank ja mit Frist festgelegt und damit de-monetisiert. Die logisch strengen Zusammenhänge bestehen vielmehr zwischen den Kaufüberschüssen und den Verkaufsüberschüssen. Da Verschuldung aber ein Kaufüberschussproblem ist, können wir uns in den Folgebeiträgen diesem aktuell so wichtigen Thema mit rein logischen und allgemeingültigen Bezügen zu den Verkaufsüberschüssen nähern. Dabei werden wir aber auch sehen, welche wichtige Rolle hier die Kredittilgungen als aus Vorperioden determinierte Verkaufsüberschüsse spielen.
lG Jörg
gesamter Thread:
- Heinsohn-Artikel bei Malik-Management: "Die Zukunft der Finanzkrise" -
HW71,
02.12.2011, 21:12
- "Die Zukunft der Finanzkrise" - Land der Alten, 02.12.2011, 22:18
- Heinsohn betet wieder seinen Eigentumsessentialismus daher -
moneymind,
03.12.2011, 00:12
- Heinsohn möchte mMn eine besicherte Währung durch Homogenität erreichen -
tar,
03.12.2011, 01:00
- Sehe ich anders -
moneymind,
03.12.2011, 01:33
- mm, was ist mit dir heute los? -
DarkStar,
03.12.2011, 18:16
- Ich versuche, Punkte zu klären, die ich für entscheidend halte (die Meinung muss ja niemand teilen) -
moneymind,
04.12.2011, 03:32
- Nichts wichtiges mehr, nur ein paar Einwürfe --- bin fertig. -
DarkStar,
04.12.2011, 12:50
- Allein schon Dein Humor ist es wert -
Zarathustra,
04.12.2011, 13:41
- Naja, wieso? - DarkStar, 04.12.2011, 18:25
- Allein schon Dein Humor ist es wert -
Zarathustra,
04.12.2011, 13:41
- Nichts wichtiges mehr, nur ein paar Einwürfe --- bin fertig. -
DarkStar,
04.12.2011, 12:50
- Ich versuche, Punkte zu klären, die ich für entscheidend halte (die Meinung muss ja niemand teilen) -
moneymind,
04.12.2011, 03:32
- Ich verstehe dich - aber man sollte sich nicht nur auf den Zins fixieren -
tar,
05.12.2011, 18:23
- die entscheidenden Punkte, die Heinsohns Sicht disqualifizieren -
moneymind,
06.12.2011, 00:23
- Wettermacher machen nicht das Wetter - Steuerungsversuche sind keine Steuerung! - Zarathustra, 06.12.2011, 11:52
- schöner Beitrag von Dir - Stützel's Konjunkturtheorie dazu zur Diskussion -
Onkel Otto,
06.12.2011, 12:17
- Lieber Onkel Otto -
MausS,
06.12.2011, 13:15
- Lieber MausS, danke für den Link - Onkel Otto, 06.12.2011, 15:28
- dottore hat es früh gesehen und genau beschrieben - el_mar, 06.12.2011, 16:53
- Lieber Onkel Otto -
MausS,
06.12.2011, 13:15
- Vollkommen richtig Deine Analyse, ... - FESTAN, 06.12.2011, 14:21
- warum der Staat nie tilgt - Onkel Otto, 06.12.2011, 16:28
- Anmerkungen bzgl. Eigentum: Bewertung, Verteilung, Belastung -
tar,
06.12.2011, 22:47
- lieber @tar - bei den Verabsolutierungen werfen wir wohl alle aus dem Glashaus Steine? -
Onkel Otto,
07.12.2011, 07:54
- Analyze this... -
tar,
07.12.2011, 22:30
- Systematik (nicht) verabsolutierbarer ökonomischer Aussagen -
Onkel Otto,
08.12.2011, 08:39
- „Je planmäßiger die Menschen vorgehen, desto wirksamer trifft sie der Zufall“ -
Zarathustra,
08.12.2011, 10:47
- hallo @zara, gerade für diese Eingangsthese könnte ich Dir sicher auch Gegenbeispiele bringen, - Onkel Otto, 08.12.2011, 11:12
- „Je planmäßiger die Menschen vorgehen, desto wirksamer trifft sie der Zufall“ -
Zarathustra,
08.12.2011, 10:47
- Systematik (nicht) verabsolutierbarer ökonomischer Aussagen -
Onkel Otto,
08.12.2011, 08:39
- Analyze this... -
tar,
07.12.2011, 22:30
- "insofern richtig, dass es im Feudalismus (Sozialismus...) mangels Eigentum eben keine Geldwirtschaft gibt"? Eigentumsord. ED - azur, 09.12.2011, 03:31
- lieber @tar - bei den Verabsolutierungen werfen wir wohl alle aus dem Glashaus Steine? -
Onkel Otto,
07.12.2011, 07:54
- Richtig, wenn dann.... oder falsch, wenn nicht... - Zweistein, 08.12.2011, 00:08
- Transaktionssteuer, Schattenbankensystem - Mitch83, 08.12.2011, 12:25
- Ich glaube ich bin da ganz nah bei dir.........kannst du das mal prüfen? -
Ashitaka,
10.12.2011, 18:32
- ach ja Ashitaka, da war ja noch eine Antwort offen -
Onkel Otto,
10.12.2011, 18:58
- Danke für Nachholung! -
Ashitaka,
11.12.2011, 02:34
- "Die Wertsteigerung bei gleichbleibender bzw sinkender Verschuldung ist das perfideste Hirngespinst der Gegenwartsökonomie!" -
Zarathustra,
11.12.2011, 10:33
- Für den Todgeweihten -
Zweistein,
13.12.2011, 23:12
- Wertvorstellung! -
Ashitaka,
14.12.2011, 22:40
- Den Werbefritzen muss jetzt aber ganz gruselig werden -
Zweistein,
14.12.2011, 23:08
- ... wenn man aufhört sich selbst zu belügen! - Ashitaka, 14.12.2011, 23:33
- Den Werbefritzen muss jetzt aber ganz gruselig werden -
Zweistein,
14.12.2011, 23:08
- Wertvorstellung! -
Ashitaka,
14.12.2011, 22:40
- Für den Todgeweihten -
Zweistein,
13.12.2011, 23:12
- über die "Mehrfachverwendbarkeit" von Geld sind wir uns einig? -
Onkel Otto,
11.12.2011, 17:14
- Wie oft kauft Geld? / Kauf versus Zahlung -
Elli,
11.12.2011, 18:20
- ich gehe nicht davon aus, dass Du gesteigerten Wert auf Vertiefung legst? -
Onkel Otto,
12.12.2011, 21:21
- Nochmal: Gekauft wird nicht mit Geld -
Elli,
13.12.2011, 13:46
- Klaerungsbedarf / Nachfrage -
Miesespeter,
13.12.2011, 15:44
- hi MP, meine These ist -
Onkel Otto,
13.12.2011, 16:49
- Mit König Otto in die DeDe - Zarathustra, 13.12.2011, 18:59
- Wie genau funktioniert Saldenplanwirtschaft? -
Miesespeter,
15.12.2011, 23:09
- oder eben über den Unternehmer-Gewinn - Onkel Otto, 02.01.2012, 19:59
- Ich habe einen Rundflug gebucht.........steig ein! -
Ashitaka,
13.12.2011, 17:34
- Kurz und knackig -
tar,
14.12.2011, 08:46
- Schön beschrieben! Danke (oT) - Ashitaka, 14.12.2011, 23:11
- Im Landeanflug -
Miesespeter,
15.12.2011, 22:14
- Ich danke dir sehr herzlich für deine Antworten. Lass uns diese Gedanken bitte weiter beleuchten! - Ashitaka, 15.12.2011, 23:50
- Kurz und knackig -
tar,
14.12.2011, 08:46
- hi MP, meine These ist -
Onkel Otto,
13.12.2011, 16:49
- zu den Sachfragen komme ich in den nächsten Tagen - Onkel Otto, 13.12.2011, 17:24
- Geld, Kauf und Bezahlung -
Onkel Otto,
02.01.2012, 11:38
- Sozialistisches Kauderwelsch und Mikro-Sichtweise - Elli, 03.01.2012, 13:01
- Klaerungsbedarf / Nachfrage -
Miesespeter,
13.12.2011, 15:44
- Nochmal: Gekauft wird nicht mit Geld -
Elli,
13.12.2011, 13:46
- ich gehe nicht davon aus, dass Du gesteigerten Wert auf Vertiefung legst? -
Onkel Otto,
12.12.2011, 21:21
- Blinder, ökonomischer Aktionismus! - Ashitaka, 11.12.2011, 20:55
- Der Betrachtungshorizont - Zweistein, 11.12.2011, 21:27
- Wie oft kauft Geld? / Kauf versus Zahlung -
Elli,
11.12.2011, 18:20
- "Die Wertsteigerung bei gleichbleibender bzw sinkender Verschuldung ist das perfideste Hirngespinst der Gegenwartsökonomie!" -
Zarathustra,
11.12.2011, 10:33
- Danke für Nachholung! -
Ashitaka,
11.12.2011, 02:34
- ach ja Ashitaka, da war ja noch eine Antwort offen -
Onkel Otto,
10.12.2011, 18:58
- Ich erkenne gerade, dass du H/S zu Unrecht verurteilt hast -
tar,
28.06.2012, 17:56
- wird als Nebensache erwähnt, spielt für H/S Theorie aber keine Rolle -
moneymind,
28.06.2012, 23:49
- Antwort - tar, 29.06.2012, 10:57
- wird als Nebensache erwähnt, spielt für H/S Theorie aber keine Rolle -
moneymind,
28.06.2012, 23:49
- die entscheidenden Punkte, die Heinsohns Sicht disqualifizieren -
moneymind,
06.12.2011, 00:23
- mm, was ist mit dir heute los? -
DarkStar,
03.12.2011, 18:16
- Sehe ich anders -
moneymind,
03.12.2011, 01:33
- Stimmt doch nicht... -
DarkStar,
03.12.2011, 16:17
- @moneymind, tar, DarkStar - Was nützt die Theorie? - Vatapitta, 04.12.2011, 02:18
- Sorry, Du gehst in keinem Punkt auf meine Kritik ein -
moneymind,
04.12.2011, 03:05
- Schlafmangel?! - DarkStar, 04.12.2011, 12:30
- Warum eigentlich so aufgeregt? -
Zweistein,
03.12.2011, 18:40
- Worum es mir geht -
moneymind,
04.12.2011, 02:17
- Verständnis nimmt zu -
Zweistein,
04.12.2011, 12:22
- Ja, hatte ich gemeint - moneymind, 06.12.2011, 00:28
- Verständnis nimmt zu -
Zweistein,
04.12.2011, 12:22
- Worum es mir geht -
moneymind,
04.12.2011, 02:17
- Besitz und Eigentum -
Nico,
04.12.2011, 18:26
- ein paar Sachen dazu -
moneymind,
06.12.2011, 00:52
- Ergänzung ... - FESTAN, 06.12.2011, 14:37
- Das eine ist "gehört zu" - das andere ist "nur" "tatsächliches verfahren mit" - azur, 09.12.2011, 01:08
- ein paar Sachen dazu -
moneymind,
06.12.2011, 00:52
- Heinsohn möchte mMn eine besicherte Währung durch Homogenität erreichen -
tar,
03.12.2011, 01:00
- Konkurrenz unter den Banken / Eigennutz der Geschäftsleiter -
Leserzuschrift,
03.12.2011, 14:29
- Gute Adresse == Solvent == konkrete Besicherung unnötig (oT) - DarkStar, 03.12.2011, 16:05
- --> ab in die Sammlung (nicht zuletzt wegen der Diskussion zw. moneymind, tar, DarkStar,…) (oT) -
Chef,
03.12.2011, 16:29
- Ein bißchen voreilig? -
Zweistein,
03.12.2011, 20:04
- Da bin ich ja froh,... - Zweistein, 14.12.2011, 20:02
- Ein bißchen voreilig? -
Zweistein,
03.12.2011, 20:04